Roamer (Automarke)

Roamer war eine US-amerikanische Automarke.[1]

Roamer von 1916
Roamer von 1919
Roamer von 1920

Markengeschichte

Die Barley Motor Car Company aus Streator in Illinois führte 1916 diese Marke neu ein. Die Produktion fand im ehemaligen Werk der Michigan Buggy Company in Kalamazoo in Michigan statt.[2] Wenig später wurde auch der Unternehmenssitz dorthin verlagert.[2]

1917 änderte sich die Firmierung in Barley Motor Car Company[2] und 1924 in Roamer Motor Car Company[3]. 1929 endete die Produktion.[3]

Fahrzeuge

Im Angebot standen Modelle mit zugekauften Motoren. Es waren Vierzylindermotoren von Duesenberg in der Zeit von 1918 bis 1924, Sechszylindermotoren von der Continental Motors Company und Achtzylindermotoren von Lycoming. Die Aufbauten sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen.

1916 gab es nur den 23 HP mit einem Sechszylindermotor. Er war mit 23 PS angegeben. Das Fahrgestell hatte 315 cm Radstand.

1917 blieb dieses Modell im Sortiment. Der 38 HP kam dazu. Sein Sechszylindermotor war mit 38 PS angegeben. Der Radstand betrug 343 cm.

Von 1918 bis 1919 gab es mit dem Model D-4-75 erstmals ein Vierzylindermodell. Der Motor leistete 75 PS. Dazu kam das Model C-6-54, dessen Sechszylindermotor 54 PS leistete. Beide hatten 325 cm Radstand.

1920 ist kein Vierzylindermodell genannt. Beim Model C-6-54 wurde der Radstand um ein Viertel Zoll auf 326 cm verlängert.

1921 leistete der Motor des Model D-4-75 80 PS. Das Sechszylindermodell blieb motorenseitig unverändert. Beide hatten 330 cm Radstand.

1922 sah eine Rückkehr zu Motorleistung und Radstand auf den Stand von 1919. Die Fahrzeuge wurden nun Model 4-75-E und Model 6-45 E genannt, wobei die erste Zahl wie gewohnt für die Anzahl der Zylinder stand.

1923 ist erneut kein Vierzylindermodell genannt. Das Model 6-54 war sowohl mit 325 cm als auch mit 351 cm Radstand erhältlich.

1924 stand das Model 4-75 möglicherweise wieder im Sortiment. Beim Model 6-54 entfiel der längere Radstand.

1925 bestand das Angebot nur aus dem neuen Model 8-88. Sein Achtzylindermotor leistete 88 PS. Der Radstand betrug 340 cm.

1926 wurde sein Radstand um 5 cm auf 335 cm gekürzt. Außerdem wurde mit dem Model 6-50 wieder kurzzeitig ein Sechszylindermodell eingeführt. Sein Motor leistete 50 PS. Der Radstand maß 292 cm.

1927 blieb das Model 8-88 unverändert. Das etwas kleinere und schwächere Model 8-80 kam dazu. Er hatte 80 PS und 320 cm Radstand.

1928 sah die Beschränkung auf das Model 8-88. Der Radstand betrug nun 345 cm.

1929 gab es keine Änderungen.

Modellübersicht

Jahr Modell Zylinder Leistung (PS) Radstand (cm) Aufbau
1916 23 HP 6 23 315 Tourenwagen 5-sitzig
1917 23 HP 6 23 315 Tourenwagen 5-sitzig, Limousine, Town Car
1917 38 HP 6 38 343 Tourenwagen
1918–1919 Model C-6-54 6 54 325 Tourenwagen 4-sitzig und 7-sitzig, Sport 4-sitzig, Roadster 2-sitzig und 4-sitzig, Cabriolet, Town Car, Touren-Limousine, Limousine
1918–1919 Model D-4-75 4 75 325 Tourenwagen 4-sitzig und 7-sitzig
1920 Model C-6-54 6 54 326 Tourenwagen 4-sitzig und 7-sitzig, Sport 4-sitzig, Roadster 2-sitzig und 4-sitzig, Cabriolet 3-sitzig, Coupé 4-sitzig, Limousine 5-sitzig und 7-sitzig, Town Car 7-sitzig
1921 Model C-6-54 6 54 330 Tourenwagen 4-sitzig und 7-sitzig, Roadster 4-sitzig, Sport 4-sitzig, Speedster 2-sitzig, Coupé 4-sitzig, Limousine 5-sitzig, Town Car 5-sitzig, Suburban Limousine 7-sitzig
1921 Model D-4-75 4 80 330 Roadster 4-sitzig, Sport 4-sitzig, Tourenwagen 7-sitzig, Speedster 2-sitzig
1922 Model 4-75-E 4 75 325 Tourenwagen 4-sitzig, Sport 4-sitzig, Roadster 4-sitzig, Speedster 2-sitzig, Limousine 4-sitzig
1922 Model 6-45 E 6 54 325 Tourenwagen 5-sitzig und 7-sitzig, Cabriolet 3-sitzig, Coupé 5-sitzig, Sport 4-sitzig, Limousine 5-sitzig und 7-sitzig
1923 Model 6-54 6 54 325 und 351 Tourenwagen 4-sitzig, Roadster 2-sitzig und 4-sitzig, Sport 4-sitzig, Cabriolet 3-sitzig, Coupé 5-sitzig,
1924 Model 6-54 6 54 325 Tourenwagen 4-sitzig und 7-sitzig, Roadster 2-sitzig und 4-sitzig, Sport 4-sitzig, Cabriolet 3-sitzig, Limousine 5-sitzig
1925 Model 8-88 8 88 340 Tourenwagen 5-sitzig und 7-sitzig, Sport 4-sitzig, Roadster 2-sitzig und 4-sitzig, Cabriolet 3-sitzig, Limousine 5-sitzig, Special Sport Limousine 5-sitzig
1926 Model 6-50 6 50 292 Tourenwagen 5-sitzig
1926 Model 8-88 8 88 335 Tourenwagen 5-sitzig und 7-sitzig, Sport 5-sitzig, Roadster 2-sitzig und 4-sitzig, Cabriolet 3-sitzig, Limousine 5-sitzig, Speedster 2-sitzig, Brougham 5-sitzig
1927 Model 8-80 8 80 320 Limousine 5-sitzig, Coupé 2-sitzig, Roadster 2-sitzig, Brougham 4-sitzig
1927 Model 8-88 8 88 335 Tourenwagen 5-sitzig und 7-sitzig, Roadster 3-sitzig, Cabriolet 3-sitzig, Limousine 5-sitzig und 7-sitzig, Speedster 2-sitzig, Brougham 5-sitzig
1928 Model 8-88 8 88 345 Limousine 5-sitzig und 7-sitzig, Speedster 2-sitzig, Tourenwagen 5-sitzig, Roadster 2-sitzig und 4-sitzig
1929 Model 8-88 8 88 345 Limousine 5-sitzig und 7-sitzig, Speedster 2-sitzig, Tourenwagen 5-sitzig, Roadster 2-sitzig und 4-sitzig

Produktionszahlen

Roamer Model 6-54-E von 1920
Roamer Model 6-54-E von 1921
Roamer Model D-4-75 von 1922

Nachstehend die jährlichen Produktionszahlen.[3] Zu beachten ist, dass die Zahlen für 1923 und 1924 die Fahrzeuge der Marke Barley beinhalten.

Jahr Produktionszahl
1916 689
1917 898
1918 1.483
1919 1.110
1920 1.630
1921 1.310
1922 1.418
1923 1.918
1924 723
1925 212
1926 137
1927 88
1928 35
1929 2
Summe 11.653

Drei erhaltene Fahrzeuge sind im Gilmore Car Museum ausgestellt. Die Angaben im Museum weichen etwas von den Angaben in der Literatur ab.

Literatur

Commons: Roamer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. George Nicholas Georgano (Hrsg.): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 3: P–Z. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 1341–1342 (englisch).
  2. a b c Beverly Rae Kimes, Henry Austin Clark Jr.: Standard catalog of American Cars. 1805–1942. 3. Auflage. Krause Publications, Iola 1996, ISBN 0-87341-428-4, S. 669–670 (englisch).
  3. a b c Beverly Rae Kimes, Henry Austin Clark Jr.: Standard catalog of American Cars. 1805–1942. 3. Auflage. Krause Publications, Iola 1996, ISBN 0-87341-428-4, S. 1297–1299 (englisch).