Reichsbahndirektion Regensburg

Dienstgebäude der Eisenbahndirektion Regensburg

Die Eisenbahndirektion Regensburg war die Eisenbahndirektion einer Reihe aufeinander folgender Eisenbahnverwaltungen in Regensburg, die von 1901 bis 1976 bestand.

Geografische Lage

Der Zuständigkeitsbereich der Direktion erstreckte sich über die Bezirke Niederbayern und Oberpfalz und reichte bis in das östliche Oberfranken um Hof.

Das Dienstgebäude der Eisenbahndirektion befand sich in der Bahnhofstraße 7 in Regensburg. Heute ist hier die Dienststelle Regensburg des Landesamtes für Finanzen untergebracht.[1]

Geschichte

Die Direktion entstand aus der Bayerischen Ostbahn, die mit einem Gesetz vom 15. April 1875 verstaatlicht und zum 1. Januar 1876 mit den Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen (K.Bay.Sts.B.) vereinigt wurde.[2] Nach der damaligen Organisationsstruktur der K.Bay.Sts.B. entstand in Regensburg ein Oberbahnamt. 1901 wurde es in „Eisenbahnbetriebsdirektion Regensburg“ umbenannt.[3]

Mit der Reform der K.Bay.Sts.B. zum 1. April 1907 wurde die bestehende Struktur aufgelöst und flächendeckend Eisenbahndirektionen eingerichtet.[4] In dieser Form ging die Direktion 1920 auf die Deutschen Reichsbahn über und erhielt die Bezeichnung „Generaldirektion Regensburg“.[5] Erst 1922 – nun reichseinheitlich – wurde die Bezeichnung Reichsbahndirektion dem Namen vorangestellt.[6] Zunächst war sie – wie alle anderen Direktionen der ehemaligen K.Bay.Sts.B. – der Reichsbahndirektion in Berlin nicht direkt unterstellt, sondern der Gruppenverwaltung Bayern. Ende 1929 betreute die Direktion 1752 km Strecke mit 14.724 Mitarbeitern.[7] Zum 31. Dezember 1933 wurde die Gruppenverwaltung Bayern aufgelöst[8], die Reichsbahndirektion unterstand nun direkt der Reichsbahndirektion.

Nach der Annexion des Sudetenlandes wurde die Zuständigkeit für 437 km ehemals tschechischer Strecken übernommen, was 1945 rückgängig gemacht wurde.[9]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Direktion zunächst 1949 in „Eisenbahndirektion Regensburg“ umbenannt, bevor sie 1953 als Teil der Deutschen Bundesbahn zur Bundesbahndirektion Regensburg wurde. Ende 1971 betreute die Direktion 2009 km Strecke mit 16.240 Mitarbeitern.[10]

In einem mehrstufigen Prozess wurde die Direktion zwischen 1972 und 1976 aufgelöst, endgültig am 31. Mai 1976.[11] Dabei fiel der überwiegende Teil der von ihr betreuten Strecken an die Bundesbahndirektion Nürnberg, 287 km an die Bundesbahndirektion München.[12]

Bedeutende Strecken innerhalb der Direktion

Präsidenten

Amtszeit Präsident Anmerkung[13]
Kohler (1897) 1901–1902 War bereits Leiter des Oberbahnamtes Regensburg
1902–1903 Seiler
1903–1907 Roos
1907–1912 Endres
1913–1929 Joseph von Käß anschließend Präsident der Reichsbahndirektion München
1929–1933 Valentin Koch zuvor Präsident der Reichsbahndirektion Würzburg. 1933 von den Geschäften entbunden, zum 1. Januar 1934 in den Ruhestand versetzt.
1933–1942 Emil Wehrmann
1942–1945 Karl Guggenberger zuvor Präsident der Reichsbahndirektion Villach, am 6. Oktober 1945 aus politischen Gründen aus der Reichsbahn entlassen.
1945–1947 Reiser
1947–1957 Reinhold Burger
1957–1970 Heinrich Korner
1970–1976 Oskar Mark

Literatur

  • R. Burger: Bundesbahndirektion Regensburg. In: Die Bundesbahn, Heft 19, 1957.
  • Walter Huber: Chronologie der Eisenbahnorganisation in Nord- und Ostbayern. In: Horst Weigelt (Hg.): Bundesbahndirektion Nürnberg. Fortschritt aus Tradition. Hestra, Darmstadt 1993. ISBN 978-3-7771-0246-7, S. 170.
  • Walter Huber: Die Leiter der nordbayerischen Eisenbahnbezirke. In: Horst Weigelt (Hg.): Bundesbahndirektion Nürnberg. Fortschritt aus Tradition. Hestra, Darmstadt 1993. ISBN 978-3-7771-0246-7, S. 171.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Homepage des Landesamtes für Finanzen.
  2. Wolfgang Klee: Kleine bayerische Eisenbahngeschichte. DGEG Medien GmbH, Hövelhof 2006. ISBN 3-937189-26-2, S. 56–60.
  3. Huber: Chronologie; Eisenbahndirektion Regensburg auf bahnstatistik.de (Weblink).
  4. Klaus-Dieter Korhammer, Armin Franzke, Ernst Rudolph: Drehscheibe des Südens. Eisenbahnknoten München. Hestra, Darmstadt 1991. ISBN 3-7771-0236-9, S. 137f.
  5. Eisenbahndirektion Regensburg auf bahnstatistik.de (Weblink).
  6. Eisenbahndirektion Regensburg auf bahnstatistik.de (Weblinks).
  7. Huber: Chronologie.
  8. Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (Hg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz vom 30. Dezember 1933, Nr. 61. Bekanntmachung Nr. 717, S. 271.
  9. Eisenbahndirektion Regensburg auf bahnstatistik.de (Weblink).
  10. Huber: Chronologie.
  11. Eisenbahndirektion Regensburg auf bahnstatistik.de (Weblink).
  12. Huber: Chronologie.
  13. Soweit nicht anders angegeben, beruhen die Abgaben auf: Huber: Die Leiter; Eisenbahndirektion Regensburg auf bahnstatistik.de (Weblink).

Koordinaten: 49° 0′ 46″ N, 12° 5′ 46,1″ O