Leichtathletik-Europameisterschaften 2018/5000 m der Frauen

Disziplin5000-Meter-Lauf der Frauen
StadtDeutschland Berlin
OrtOlympiastadion Berlin
Teilnehmerinnen19 Athletinnen aus 11 Ländern
Wettkampfphase12. August 2018
Medaillengewinnerinnen
Gold GoldSifan Hassan (Niederlande NED)
Silbermedaillen SilberEilish McColgan (Vereinigtes Konigreich GBR)
Bronzemedaillen BronzeYasemin Can (Turkei TUR)
Das Berliner Olympiastadion am 9. August 2018

Der 5000-Meter-Lauf der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 fand am 12. August im Olympiastadion in der deutschen Hauptstadt Berlin statt.

Den Europameistertitel gewann die Niederländerin Sifan Hassan. Die Britin Eilish McColgan wurde Zweite. Bronze ging an die Türkin Yasemin Can.

Rekorde

Bestehende Rekorde

Weltrekord14:11,15 minAthiopien Tirunesh DibabaOslo, Norwegen6. Juni 2008[1]
Europarekord14:22,34 minNiederlande Sifan HassanRabat, Marokko13. Juli 2018[2]
Meisterschaftsrekord14:52,20 minTurkei Alemitu BekeleEM Barcelona, Spanien1. August 2010

Rekordverbesserung

Der bestehende Meisterschaftsrekord wurde verbessert:
14:46,12 min – Sifan Hassan (Niederlande), Rennen am 12. August

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

CRChampionshiprekord
PBPersönliche Bestleistung
SBPersönliche Jahresbestleistung
DNFWettkampf nicht beendet (did not finish)
DSQdisqualifiziert
IWRInternationale Wettkampfregeln
TRTechnische Regeln

Ergebnis

Europameisterin Sifan Hassan im Ziel des 5000-m-Rennens
Die beiden Erstplatzierten Sifan Hassan (links) und Eilish McColgan

12. August 2018, 20:15 Uhr MESZ

PlatzAthletinLandZeit (min)
Sifan HassanNiederlande Niederlande0014:46,12 CR
Eilish McColganVereinigtes Konigreich Großbritannien0014:53,05
Yasemin CanTurkei Türkei0014:57,63 SB
4Konstanze KlosterhalfenDeutschland Deutschland0015:03,73 SB
5Melissa CourtneyVereinigtes Konigreich Großbritannien0015:04,75 PB
6Susan KruminsNiederlande Niederlande0015:09,65 SB
7Ancuța BobocelRumänien Rumänien0015:16,13 PB
8Maureen KosterNiederlande Niederlande0015:21,64
9Charlotta FougbergSchweden Schweden0015:24,36
10Stephanie TwellVereinigtes Konigreich Großbritannien0015:41,10
11Katarzyna RutkowskaPolen Polen0015:41,52
12Paulina KaczyńskaPolen Polen0015:49,21
13Louise CartonBelgien Belgien0015:53,27
14Denise KrebsDeutschland Deutschland0016:07,98
15Julija SchmatenkoUkraine Ukraine0016:41,37
DNFLinn NilssonSchweden Schweden
Hanna KleinDeutschland Deutschland
DSQNada Ina PauerOsterreich ÖsterreichIWR 163, TR17.4 – Bahnübertreten[3]
Lonah Chemtai SalpeterIsrael Israel
Zwischenzeiten
Zwischenzeit-
Marke
ZwischenzeitFührende1000-m-Zeit
1000 m3:03,01 minEilish McColgan mit 17köpfiger Führungsgruppe3:03,01 min
2000 m6:01,62 minEilish McColgan mit 12köpfiger Führungsgruppe2:58,61 min
3000 m8:59,58 minCan, Salpeter, Klosterhalfen, McColgan, Hassan, Krumins, Courtney / 5 s vor 4köpfiger Verfolgergruppe2:56,96 min
4000 m12:03,30 minSalpeter, Klosterhalfen, Can, McColgan, Hassan / 2 s vor Krumins, Courtney3:03,33 min
5000 m14:46,12 minSifan Hassan2:42,82 min

Wie auch bei den Männern gab es von Ausnahmen abgesehen kaum europäische Langstrecklerinnen, die auf Weltniveau mit den Afrikanerinnen konkurrieren konnten. Eine dieser Ausnahmen war die Niederländerin Sifan Hassan, die bei den Weltmeisterschaften 2017 Bronze gewonnen hatte. Sie war außerdem Vizeeuropameisterin von 2014 und hatte weitere Erfolge über 1500 Meter zu Buche stehen. Hauptkonkurrentinnen für sie waren die türkische Doppeleuropameisterin über 5000 und 10.000 Meter von 2016 Yasemin Can sowie die Israelin Lonah Chemtai Salpeter, hier in Berlin Siegerin über 10.000 Meter.

Das Rennen wurde ohne Vorläufe angesetzt, was angesichts von nur neunzehn Teilnehmerinnen problemlos möglich war. Mit der Britin Eilish McColgan an der Spitze war das Tempo nicht besonders hoch. Die 1000-Meter-Abschnitte wurden in knapp über oder knapp unter drei Minuten zurückgelegt. In der sechsten Runde übernahm Can die Führungsarbeit, das Tempo wurde dabei nicht besonders verschärft. Nach und nach verkleinerte sich das Feld und nach drei Kilometern hatte sich mit Can, Salpeter, der Deutschen Konstanze Klosterhalfen, McColgan, Hassan, der Niederländerin Susan Krumins und der Britin Melissa Courtney eine siebenköpfige Führungsgruppe gebildet, die sich ca. fünf Sekunden von einer vierköpfigen Verfolgergruppe abgesetzt hatte. Im weiteren Verlauf verloren auch Krumins und Courtney den Anschluss. Bei 4000 Metern führte Salpeter die fünfköpfige Spitzengruppe an.

Auf dem letzten Kilometer forcierte Hassan das Tempo erheblich. Sie setzte sich an die Spitze und setzte einen langgezogenen Spurt an. Kurz vor Beginn der letzten Runde setzte sich die Niederländerin von ihren Konkurrentinnen ab. Zweite war McColgan vor Salpeter, Can und Klosterhalfen. Die Deutsche musste in der ersten Kurve der Schlussrunde als Nächste abreißen lassen, dann konnte auch Can das Tempo der kleinen Verfolgergruppe nicht mehr halten. Ganz vorn lief Sifan Hassan einem sicheren Sieg entgegen und wurde neue Europameisterin. Ihr schneller Schlussabschnitt reichte aus, um mit 14:46,12 min einen neuen Europameisterschaftsrekord aufzustellen. Auch Eilish McColgan verteidigte souverän ihren zweiten Platz. Salpeter und Can kämpften um die verbleibende Bronzemedaille. Yasemin Can setzte sich schließlich durch, Lonah Chemtai Salpeter wurde am Ende wegen Verlassens der Bahn sogar noch disqualifiziert. So belegte Konstanze Klosterhalfen Rang vier vor Melissa Courtney und Susan Krumins.

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 5000 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 29. März 2023
  2. Athletics - Progression of outdoor European records, 5000 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 29. März 2023
  3. Internationale Wettkampfregeln (PDF; 7,1 MB), S. 93f, leichtathletik.de, abgerufen am 30. Oktober 2022