„Lingen (Ems)“ – Versionsunterschied

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Die Stadt Lingen gilt seit dem Zweiten Weltkrieg als Zentrum der deutschen Erdölindustrie. Von Lingen wurden die Erdölvorkommen im [[Emsland]], die die größten in Deutschland sind, sowie die Erdgasvorkommen in der [[Norddeutsche Tiefebene|norddeutschen Tiefebene]] erschlossen. Ende der vierziger Jahre hat sich in Lingen die Deutsche Schachtbau- und Tiefbohrgesellschaft mbH angesiedelt, die in den siebziger und achtziger Jahren einer der bedeutendsten Arbeitgeber der Stadt war. Nach zahlreichen Übernahmen firmiert die Gesellschaft seit November 2008 unter dem Namen [[GDF Suez]] E&P Deutschland GmbH. Die Produktion betrug im Jahr 2008 1,696 Milliarden Kubikmeter [[Erdgas]] sowie 456.000 Tonnen [[Erdöl]].
Die Stadt Lingen gilt seit dem Zweiten Weltkrieg als Zentrum der deutschen Erdölindustrie. Von Lingen wurden die Erdölvorkommen im [[Emsland]], die die größten in Deutschland sind, sowie die Erdgasvorkommen in der [[Norddeutsche Tiefebene|norddeutschen Tiefebene]] erschlossen. Ende der vierziger Jahre hat sich in Lingen die Deutsche Schachtbau- und Tiefbohrgesellschaft mbH angesiedelt, die in den siebziger und achtziger Jahren einer der bedeutendsten Arbeitgeber der Stadt war. Nach zahlreichen Übernahmen firmiert die Gesellschaft seit November 2008 unter dem Namen [[GDF Suez]] E&P Deutschland GmbH. Die Produktion betrug im Jahr 2008 1,696 Milliarden Kubikmeter [[Erdgas]] sowie 456.000 Tonnen [[Erdöl]].


Die seit 1953 bestehende [[Erdöl-Raffinerie Emsland]] ([[BP (Konzern)|BP]] Lingen) im Stadtteil Holthausen stellt mit etwa 600 Mitarbeitern bei einer Kapazität von etwa 4,1 Millionen Tonnen jährlich unter anderem [[Kraftstoff]]e, leichtes [[Heizöl]] und [[Flüssiggas]] aus deutschem und ausländischem [[Erdöl|Rohöl]] her.
Die seit 1953 bestehende [[Erdöl-Raffinerie Emsland]] ([[BP (Konzern)|BP]] Lingen) im Stadtteil Holthausen stellt mit etwa 700 Mitarbeitern bei einer Kapazität von etwa 4,1 Millionen Tonnen jährlich unter anderem [[Kraftstoff]]e, leichtes [[Heizöl]] und [[Flüssiggas]] aus deutschem und ausländischem [[Erdöl|Rohöl]] her.


Mit der [[Rosen Group|ROSEN Technology and Research Center GmbH]] hat zudem ein bedeutender Dienstleister für die [[Pipeline]]-Industrie große Teile der Fertigung und Forschung in Lingen. Das Kerngeschäft der Firma, mit rund 1700 Mitarbeiten weltweit und etwa 700 Mitarbeitern am Standort Lingen ist die Pipeline-Inspektion. Seit Mitte 2009 ist die Firma RoPlast (ein weiteres Unternehmen in Rosen-Gruppe) zum Teil in Lingen-Süd angesiedelt. Diese Firma vertreibt die Reinigungs-Molche der Rosen-Gruppe. Im Sommer 2010 begann die Rosen-Gruppen den Standort Lingen zu erweitern. Mit einem Brückenschlag über den [[Seitenkanal Gleesen-Papenburg]] wurde der Anschluss an den neuen Teil begonnen. Dieses Gelände grenzt an der Ostseite an die B 70.
Mit der [[Rosen Group|ROSEN Technology and Research Center GmbH]] hat zudem ein bedeutender Dienstleister für die [[Pipeline]]-Industrie große Teile der Fertigung und Forschung in Lingen. Das Kerngeschäft der Firma, mit rund 1700 Mitarbeiten weltweit und etwa 700 Mitarbeitern am Standort Lingen ist die Pipeline-Inspektion. Seit Mitte 2009 ist die Firma RoPlast (ein weiteres Unternehmen in Rosen-Gruppe) zum Teil in Lingen-Süd angesiedelt. Diese Firma vertreibt die Reinigungs-Molche der Rosen-Gruppe. Im Sommer 2010 begann die Rosen-Gruppen den Standort Lingen zu erweitern. Mit einem Brückenschlag über den [[Seitenkanal Gleesen-Papenburg]] wurde der Anschluss an den neuen Teil begonnen. Dieses Gelände grenzt an der Ostseite an die B 70.

Version vom 14. Mai 2014, 03:35 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Lingen (Ems)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Lingen (Ems) hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 31′ N, 7° 19′ OKoordinaten: 52° 31′ N, 7° 19′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Emsland
Höhe: 24 m ü. NHN
Fläche: 176,18 km2
Einwohner: 57.075 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 324 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 49808 (westlich von Bahnlinie und Umgehungsstr.),
49809 (zwischen beiden),
49811 (südlich und östlich der Umgehungsstr.)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahlen: 0591 (Zentrum),
05906 (Bramsche/Lünne),
05907 (Biene),
05963 (Clusorth-Bramhar)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: EL
Gemeindeschlüssel: 03 4 54 032
Stadtgliederung: 12 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Elisabethstraße 14–16
49808 Lingen (Ems)
Website: www.lingen.de
Oberbürgermeister: Dieter Krone (parteilos)
Lage der Stadt Lingen (Ems) im Landkreis Emsland
KarteNiederlandeLandkreis CloppenburgLandkreis Grafschaft BentheimLandkreis LeerLandkreis OsnabrückAndervenneBawinkelBeestenBockhorstBörgerBreddenbergDersumDörpenDohren (Emsland)EmsbürenEsterwegenFrerenFresenburgGeesteGerstenGroß BerßenHandrupHaren (Ems)HaselünneHeede (Emsland)HerzlakeHilkenbrookHüvenKlein BerßenKluse (Emsland)LähdenLahn (Hümmling)Langen (Emsland)LathenLehe (Emsland)Lengerich (Emsland)Lingen (Ems)LorupLünneLünneMeppenMessingenNeubörgerNeuleheNiederlangenOberlangenPapenburgRastdorfRenkenbergeRhede (Ems)SalzbergenSchapenSögelSpahnharrenstätteSpelleStavernSurwoldSustrumThuineTwist (Emsland)VreesWalchumWerlteWerpelohWettrupWippingen
Karte

Lingen (Ems) ist eine große selbständige Stadt im Landkreis Emsland und im Westen von Niedersachsen gelegen. Die an der Ems und grenznah zu den Niederlanden gelegene Stadt hat 57.075 Einwohner und ist damit die mit Abstand größte Stadt des Landkreises.

Geographie

Geographische Lage

Lingen liegt im südlichen Teil des sich hauptsächlich in Nord-Süd-Richtung ausdehnenden Emslands. Ost-südöstlich von Lingen, das überwiegend am östlichen Ufer der Ems liegt, befindet sich die Lingener Höhe.

Stadtgliederung

Die Stadt Lingen (Ems) setzt sich aus der historischen Kernstadt, bestehend aus der Altstadt und den Stadtteilen Reuschberge, Stroot, Damaschke, Heukamps-Tannen und Telgenkamp, sowie zehn Ortsteilen zusammen, die die Kernstadt umschließen und früher selbständige Landgemeinden waren. Im Einzelnen sind dies Altenlingen, Baccum, Bramsche, Brockhausen, Brögbern, Clusorth-Bramhar, Darme, Holthausen-Biene, Laxten und Schepsdorf.

  1. Altenlingen
  2. Baccum
  3. Biene
  4. Bramsche
  5. Brockhausen
  6. Brögbern
  7. Clusorth-Bramhar
  8. Darme
  9. Estringen
  10. Holthausen
  11. Hüvede-Sommeringen
  12. Laxten
  13. Mundersum
  14. Münnigbüren
  15. Ramsel
  16. Schepsdorf
  17. Wachendorf

Nachbargemeinden

Lingen grenzt im Norden an Geeste und Bawinkel, im Osten an Langen, Thuine und Messingen, im Süden an Lünne und Emsbüren sowie im Westen an Wietmarschen.

Klima

Das Klima in Lingen ist mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 9,3 °C und einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 789 Millimetern typisch für die gemäßigte, maritime Klimazone in Norddeutschland.[2]

Lingen
Klimadiagramm
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_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Lingen
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 4 5 8 13 17 21 22 22 19 14 8 5 13,2
Mittl. Tagesmin. (°C) −1 −1 1 4 8 11 13 12 10 7 3 1 5,7
Niederschlag (mm) 67 51 50 54 61 69 91 86 64 59 68 74 Σ 794
Sonnenstunden (h/d) 1,4 2,3 3,3 5,0 6,3 6,2 6,0 6,0 4,3 3,3 1,8 1,2 3,9
Regentage (d) 19 17 15 15 13 15 18 17 16 18 19 19 Σ 201
Luftfeuchtigkeit (%) 87 85 79 74 71 73 77 80 80 84 86 89 80,4
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Geschichte

Lingen Teil des Niederrheinisch-Westfälischer Reichskreis im 16. Jahrhundert
Die Festung um 1597
Lingen vor der Schleifung der Festung (Kupferstich von 1647)
Lingen Teil von Preußen (1713-1810)
Lingen Teil Frankreichs (1811-1813)
Lingen Teil des Königreich Hannovers (1814-1866)
Lingen Teil von Preußen (1866-1945)

Laut dem römischen Historiker Tacitus siedelte der germanische Stamm der Ampsivarier (germanisch „Ems-Männer“) im südlichen Emsland an der Ems. Der ursprüngliche Siedlungsschwerpunkt im Raum Lingen lag nördlichen von Lingen, in Altenlingen. Was Altenlingen interessant machte, war seine Lage im überörtlichen Verkehrsnetz. Von Jütland herkommend überquerte hier die Flämische Straße die Ems. Sie traf dabei auf die Friesische Straße, die dem Fluss folgend Westfalen mit der Nordseeküste verband. Im Heberegistern der Abtei Werden wird Lingen als Linga erstmals 975 als zum Venkigau gehöriger Ort erwähnt. Kaiser Otto II. übertrug Bischof Rudolf von Osnabrück Güter in Linga als Lehen. Später wird der Ort auch Lyongo und Linge genannt.

Nach Hermann Abels ist damit wahrscheinlich Altenlingen gemeint. Das angehängte n ist die Pluralendung für die Ansiedlung von mehreren Wohnstätten. 1227 besaß Lingen bereits einen stadtähnlichen Charakter; die Bischöfe von Osnabrück und Münster vereinbarten, nach einer erfolgreichen Eroberung Lingens die dortigen Einkünfte aus Zoll, Münze und Gericht unter sich aufzuteilen. Das Lingener Marktrecht von 1314 war Vorbild für den neu eingerichteten Markt in Friesoythe. 1372 wurden die Kivelinge, eine Bürgerwehr aus Jünglingen, gegründet. Sie verteidigten die Stadt und retteten Frauen, Kinder und ihre älteren Mitbürger.

1394 entstand der älteste Beleg für das Lingener Stadtwappen mit den drei Türmen. Graf Nikolaus II. von Tecklenburg bestätigte 1401 das um die Mitte des 14. Jahrhunderts verliehene und 1366 erstmals erwähnte Lingener Stadtrecht. 1493[3] kam es zur Teilung der Grafschaft Tecklenburg; die Grafschaft Lingen entstand. Der Graf Nikolaus IV. residierte bis 1541 auf der Lingener Burg. 1541 erbte Konrad von Tecklenburg-Schwerin die Grafschaft Lingen. Er führte 1543 die Reformation ein. Zur Sicherung des Landfriedens sowie zur Vereinheitlichung des Münzwesens gehörte die Grafschaft Tecklenburg zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis. Das von altersher in Lingen geltende Recht wurde 1555 zusammengefasst und als Lingen'sches Landrecht in Kraft gesetzt.

Die Zeit der Reformation

Nach der Niederlage des Schmalkaldischen Bundes musste Konrad von Tecklenburg-Schwerin im Jahr 1548 Lingen an Kaiser Karl V. abtreten. Durch den Verlust seiner Regentschaft im Jahre 1548 wurde Lingen wieder katholisch.[4] Lehnsherr der Grafschaft wurde der Graf Maximilian von Egmond, der noch im selben Jahr verstarb. Eine verheerende Feuersbrunst zerstörte 1548 große Teile der Stadt. 1554 wurde in Lingen eine kaiserliche Poststation eingerichtet; die heute noch bestehende Alte Posthalterei am Markt wurde 1653 erbaut. [5] Erbin Maximilians wurde seine Tochter Anna von Egmond, die 1551 Wilhelm I. von Oranien-Nassau heiratete. Kaiser Karl V. gab seine Zustimmung zur Heirat aber nur unter der Bedingung, das Anna ihm die Grafschaft Lingen verkaufte. Die Regentschaft übertrug er seiner Schwester Maria von Ungarn, der Statthalterin der Niederlande. 1555 übertrug Kaiser Karl V. Lingen an seinen Sohn Philipp II., dem König von Spanien.[6]

Während des Feldzuges von 1597 eroberte Prinz Moritz von Oranien Lingen für die Utrechter Union, so dass Lingen wieder calvinistisch wurde. 1605 wurde die Festung Lingen vom spanischen Feldherrn Ambrosio Spinola erobert und rekatholisiert[7]. Lingen war während der spanischen Regentschaft eine bedeutsame Festungsstadt an der Ems. Die Garnison in Lingen besaß eine Truppenstärke von 2000 Soldaten. Lingen hatte Aufgrund seiner Lage an der Flämischen Straße von Zwolle nach Hamburg und an der Friesischen Straße von Münster nach Emden hohe militärische Bedeutung im Achtzigjährigen Krieg. Am 11. Februar 1624 rückte die Lingener Garnison über die gefroren Moorflächen in Hesepe und Haren unter dem Kommandeur Lucas Kairo gegen Ter Apel in der Provinz Groningen vor. Nach heftigen Kämpfen wurden die Spanier bis nach Groß Fullen bei Meppen zurückgedrängt. Durch den Verlust der Festung Oldenzaal und Wesel zogen sich 1630 die Spanier aus Lingen sowie aus allen deutschen Stellungen nördlich des Rheins endgültig zurück.[8] Hieraufhin wurde die Festung Lingen von 1632 bis 1633 geschleift. Lingen ging Anfang 1633 in den Besitz des Lehnsgrafen Morizens, Sohn von Friedrich, über.

1648, gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges, eroberte der Graf von Styrum Lingen erneut für die Oranier. Lingen wurde wieder calvinistisch. Der Fürstbischof von Münster, Christoph Bernhard von Galen, hatte in Verbindung mit dem Kurfürsten von Köln und König Ludwig XIV. von Frankreich den Vereinigten Niederlanden im Januar 1672 den Krieg erklärt. Im Laufe des Holländischen Krieges konnte im Juni 1672 der Fürstbischof von Münster Lingen erobern, worauf Lingen erneut katholisch wurde.

Durch den Friedensschluss des Fürstbischofs mit den Vereinigten Niederlanden vom 4. Mai 1674 übernahm erneut das Haus Oranien die Herrschaft über Lingen.[9] 1697 kam es zur Gründung der Universität (Gymnasium academicum) in Lingen durch Wilhelm III. von Oranien. Das Haupthaus der Universität, das Professorenhaus, war bereits im Jahre 1684/1685 errichtet worden. Wilhelm III. von Oranien, der auch zugleich in Personalunion König von England, Schottland und Irland war, verstarb im Jahre 1702 kinderlos. Hieraufhin erhob der König von Preußen, Friedrich I., Anspruch auf den Titel als naher Verwandter der Oranier. Denn sowohl Friedrichs Mutter, Luise Henriette von Oranien, als auch Friedrichs Großmutter väterlicherseits, Elisabeth Charlotte, waren Enkelinnen von Wilhelm I. 1713 wurde Lingen und die Grafschaft Lingen, als Folge des Spanischen Erbfolgekrieges und des Friedens von Utrecht, Teil Preußens. Damit endete auch die Zeit des Calvinismus in Lingen. Die preußische Regierung gestattete den Lingener Katholiken eine Behelfskirche einzurichten. Ein umgebauter Stall, dem auf Anordnung der Obrigkeit weder Glocken noch ein Turm hinzugefügt werden durften, diente ab 1717 als Gotteshaus. 1733 wurde mit dem Bau der Kreuzkirche in unmittelbarer Nähe der Universität begonnen. Der Bau konnte 1737 vollendet werden. Die Allgemeine Schulpflicht wurde durch das Preußische Landrecht vom 1. Juli 1794 geregelt und im Rahmen der Preußischen Agrarverfassung von 1799 bis 1807 wurde die Leibeigenschaft der Bauern in Lingen und der Grafschaft per Dekret aufgehoben. Einen entscheidenden Schub gab es 1807. Das Dekret, die Stein-Hardenbergsche Reformen, war eine unmittelbare Folge der Napoleonischen Kriege und der militärischen Niederlage Preußens gegen die französische Revolutionsarmee.

Das 19. Jahrhundert

Durch die Annexion nordwestdeutscher Gebiete ab dem 1. Januar 1811 durch das napoleonische Kaiserreich wurde Lingen Teil Frankreichs. Es gehörte zum Département de l’Ems-Supérieur (Departemenent Ober-Ems). Das napoleonische Kaiserreich brachte die Errungenschaften der Französische Revolution nach Lingen, den Liberalismus: Rechtsgleichheit, die Reisefreiheit, die Gewerbefreiheit, die Trennung von Kirche und Staat, den Schutz des Privateigentums und den Code civil („Code Napoléon“). Im November 1813 endete mit den Befreiungskriegen die französische Herrschaft über Lingen. Durch den Verzicht Preußens auf die Grafschaft Lingen wurde 1814 Lingen Teil des auf den Wiener Kongress neugegründeten Königreiches Hannover. Am 25. Juni 1822 erfolgte durch die Kulturverordnung sowie des Nachtrages vom 12. März 1824 die rechtliche Weisung zur Simultannutzung der protestantischen Kirchen sowie der protestantischen Schulen in Lingen sowie in der Grafschaft.[10] Diese Verordnung wurde aber schon 1827/1830 aufgrund des nicht endenden Streites um die Kirchennutzung wieder aufgehoben.[11] Zudem wurde 1824 die Niedergrafschaft Lingen durch Papst Leo XII. dem Bistum Osnabrück zugeordnet.

Ab 1824 erfolgte der Bau des Ems-Hase-Kanals von Hanekenfähr bis zur Hase bei Meppen. Im Jahre 1833 wurde mit dem Bau der Bonifatiuskirche begonnen; 1838 wurde eine Sparkasse in Lingen gegründet.[12] Bis 1837 war der König von Hannover gleichzeitig König von England. 1837, beim Amtsantritt Ernst August I., schaffte dieser das liberale Staatsgrundgesetz ab, Hannover wurde wieder nach der alten Verfassung von 1819 absolutistisch regiert. Die Revolution von 1848/1849 führte vorübergehend zu einer Liberalisierung des Königreiches Hannover. Als Abgeordneter für die Frankfurter Nationalversammlung des Wahlkreises Lingen wurde Johannes zum Sande gewählt. Er war Mitglied der Fraktion „Pariser Hof“. 1855 gründete Dechant Johann Bernhard Diepenbrock das St.-Bonifatius-Hospital.

1856 erhielt Lingen durch die Eröffnung der Bahnstrecke Emden–Rheine Anschluss an das Schienennetz und das Eisenbahnausbesserungswerk, das zum größten Arbeitgeber der Stadt wurde. Lingen nahm in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen vielversprechenden wirtschaftlichen Aufschwung, der allerdings dadurch gebremst wurde, dass Bürgermeister Heinrich Horkel es nicht verhindern konnte, dass Rheine und nicht Lingen der Knotenpunkt des preußischen mit dem hannoverschen Bahnnetz im Westen wurde. Dadurch konnte Rheine Lingen wirtschaftlich deutlich überflügeln, zumal die große Eisengießerei und Maschinenfabrik "Windhoff, Deeters & Co." nach einem Brand mitten in der Gründerkrise trotz eines schnellen Wiederaufbaus letztlich nicht überleben konnte.

Nach dem verlorenen Österreichisch-Preußischen Krieg von 1866 annektierte Preußen das Königreich Hannover, das zur preußischen Provinz Hannover wurde. Somit wurde Lingen durch die Annexion des Königreiches Hannover Teil des deutschen Zollvereins. Im Jahre 1869 wurde die Synagogengemeinde Lingen gegründet; bis dahin hatten die Lingener Juden den Gottesdienst in Freren besucht. 1878 baute die Gemeinde am damaligen Gertrudenweg eine Synagoge und ein Schulhaus. Dort wurde allerdings zumeist nur Religionsunterricht erteilt.

Nach dem Deutsch-Französischer Krieg errichtet die Stadt Lingen zur Erinnerung an die Kriegsteilnehmer vor dem Historischen Rathaus ein Kriegerdenkmal.[13] Während des Kulturkampfs versuchte der preußische Staat bis 1878 eine Trennung von Kirche und Staat zu erreichen. Dies rief auch in Lingen den Widerstand von Lingenern hervor, die überwiegend der katholischen Kirche angehörten. Einer Ihrer Vertreter im Reichstag war Ludwig Windthorst. Durch die Eröffnung des Ems-Vechte-Kanal im Juli 1879, der es erlaubte, Waren von Nordhorn über Lingen nach Emden zu transportieren, blühte der Handel in Lingen auf, ebenso durch den Ausbau des Ems-Hase-Kanal zum Dortmund-Ems-Kanal, der am 11. August 1899 eröffnet wurde. Durch den Bau der Kleinbahn Lingen–Berge–Quakenbrück und deren Eröffnung am 31. Mai 1904 konnte des Weiteren der ländliche Raum westlich von Lingen für den Fernhandel erschlossen werden. Durch zunehmenden Wohlstand hörte die Hollandgängerei auf.

Das 20. Jahrhundert

1927 wurde Lingen von einem schweren Wirbelsturm heimgesucht, viele Häuser der historischen Innenstadt wurden schwer beschädigt. 1934 entstanden im Lingener Stadtteil Reuschberge ausgedehnte Kasernenanlagen, die 1935 bezogen wurden und bis Ende 2007 von der Bundeswehr genutzt wurden.

Während der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 setzten Nationalsozialisten die Lingener Synagoge in Brand. 1944 zerstörten zwei Luftangriffe der Alliierten das Eisenbahnausbesserungswerk und Teile Lingens. Lingen war Standort eines bedeutenden Reservelazaretts der Wehrmacht, zu dem auch Lazarette für die Kriegsgefangenen in den Kriegsgefangenen-Lagern im Emsland mit den vielen zugehörigen Arbeitskommandos gehörten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gehörte Lingen zur Britischen Besatzungszone. Die britische Militärverwaltung richtete ein DP-Lager ein zur Unterbringung so genannter Displaced Persons (DP). Viele von ihnen stammten aus Polen, Estland, Lettland und dem früheren Jugoslawien. Sie waren zum einen befreite Zwangsarbeiter aus den Emslandlagern, zum anderen handelte es sich um politische Flüchtlinge. Im Februar 1946 überschwemmte ein Hochwasser der Ems das Stadtzentrum und richtete große Zerstörungen an. Mit Mitteln des Marshallplanes begann 1950 der Bau der Erdölraffinerie Emsland zur Verarbeitung von 550.000 t/a deutschen Rohöls aus den Erdölfeldern des Emslandes und angrenzender Gebiete; die Inbetriebnahme folgte 1953. 1956 wurde Lingen Bundeswehr-Garnisonsstadt.

1975 begann die Umgestaltung der Innenstadt: Heute umfasst ein Fußgängerbereich die historische Looken-, Marien-, Burg-, und Große Straße, den Marktplatz, den Universitätsplatz und die angrenzenden Innenstadtstraßen. 1977 verlor Lingen im Zuge der niedersächsischen Kreisreform, durch die der Landkreis Lingen seine Eigenständigkeit einbüßte, den Kreissitz, wurde aber große selbständige Stadt; seither gehört Lingen zum Landkreis Emsland, dessen Kreisstadt – seiner zentralen Lage wegen – Meppen wurde. Mit Gründung der Institute für Management und Technik, Kommunikations-Management sowie Theaterpädagogik der Hochschule Osnabrück wurde Lingen im Jahr 2000 wieder Hochschulstandort. In den Jahren 2006 und 2007 wurde das ehemalige Postgelände zwischen Looken- und Poststraße zu einem innerstädtischen Einkaufszentrum („Lookentor-Passage“) umgebaut. Am 31. Dezember 2007 wurde der Bundeswehrstandort in Lingen geschlossen.

Eingemeindungen

In den 1970er Jahren wurde das Gebiet der Kernstadt durch Zusammenschlüsse und Eingemeindungen im Rahmen der Gemeindereform vergrößert. Schon im Jahr 1970 schlossen sich die Gemeinden Darme, Laxten und Brockhausen freiwillig Lingen an. Am 1. März 1974 wuchs die Stadt um die Gebiete der bisherigen Gemeinden Altenlingen, Baccum, Bramsche-Wesel, Brögbern, Clusorth-Bramhar, Estringen, Holthausen, Hüvede-Sommeringen, Mundersum, Münnigbüren und Ramsel sowie um den Ortsteil Schepsdorf der aufgelösten Gemeinde Schepsdorf-Lohne.[14] Am 1. Juli 1978 wurden kleinere Gebiete der Gemeinde Wietmarschen an Lingen übertragen, nämlich Wachendorf, Rheitlage und Herzford.[14]

Einwohnerentwicklung

Stadt Lingen ab 1960

1960 1961 1970 1977 1980 1990
aktuelle Einwohnerzahl 24.700 29.515 31.493 43.671 44.000 48.700
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2009 2010 2011 2012
aktuelle Einwohnerzahl 51.684 51.362 51.423 51.358 51.318 51.317 51.417 51.353 51.292 51.098 51.821[15] 51.832

(1960, 1977 bis 2007, 2012 jeweils am 31. Dezember; 1961 am 6. Juni, 1970 am 27. Mai, Volkszählungsergebnisse einschließlich der im Jahr 1970 eingegliederten Orte)[14]; 2009 am 1. Juni, 2010 am 1. Januar; 2011 am 9. Mai (Zensus 2011); nur Erstwohnsitz

Einzelne Ortsteile

Einwohnerzahl 1880 1900 1925 1933 1939 1950 1961 1970 2008 2010 2012
Altenlingen 236 255 315 299 283 420 876 1050 2873 2922 2986
Baccum 308 335 385 390 387 567 679 909 1763 1731 1730
Biene 357 389 437 555 607 952 k. A. k. A. 2375 2329 2335
Bramsche 227 288 320 372 395 693 607 762 2243 2204 2180
Brockhausen 117 132 k. A. 169 150 186 k. A. k. A. 176 170 178
Brögbern 350 412 506 537 536 772 1380 1982 3043 3040 3015
Clusorth-Bramhar 383 449 520 475 505 659 564 652 898 889 869
Darme 255 300 609 714 824 1290 k. A. k. A. 4190 4111 4109
Estringen-Polle 224 273 k. A. 233 254 378 315 313 250 248 252
Holthausen 234 226 308 324 342 476 1675 2233 1035 1001 997
Hüvede-Sommeringen k. A. k. A. 256 313 315 407 338 359 263 271 266
Laxten 501 680 1203 1217 1377 1515 k. A. k. A. 7061 7256 7123
Lingen 5825 7048 10.914 11.591 12.854 20.164 k. A. k. A. 26.758 26.882 26.699
Mundersum 297 308 137 139 137 213 131 124 86 83 80
Münnigbüren 171 220 243 238 241 262 250 220 209 195 196
Ramsel 224 262 296 292 289 381 365 574 712 702 690
Schepsdorf 1069 1246 1730 2022 2131 2820 922 1194 1974 1950 1896
Wachendorf 87 k. A. 115 140 121 159 195 201 115 117 112

Religion

Rund 60 % der Einwohner Lingens gehören der römisch-katholischen Konfession an.

Politik

Stadtrat

Stadtratswahl in Lingen 2011
 %
60
50
40
30
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Gewinne und Verluste
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Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
f 2011: Summe der Einzelbewerber, 2006: Linkspartei

Dem Stadtrat gehören vier Parteien und eine Wählergemeinschaft an, wobei die CDU die absolute Mehrheit der Sitze hält. Zuletzt wurden die 42 Ratsherren und -frauen am 11. September 2011 gewählt. Hinzu kommt der direkt gewählte Oberbürgermeister.

Amtliches Endergebnis der Stadtratswahl 2011:[16]

  • 57,15 % CDU
  • 20,39 % SPD
  • 9,97 % Grüne
  • 8,82 % Die BürgerNahen (BN)
  • 2,98 % FDP
  • 0,48 % Einzelwahlvorschlag Eller
  • 0,22 % Einzelwahlvorschlag Brüning
  • Wahlberechtigte: 42731
  • Wähler: 21687
  • Wahlbeteiligung: 50,75 %
  • Gültige Stimmen: 61673
  • Ungültige Stimmzettel: 320

Daraus ergibt sich für die 43 Sitze folgende Sitzverteilung:

Kurz vor der konstituierenden Sitzung trat ein Ratsmitglied der Grünen aus der Fraktion aus und bildete mit dem FDP-Vertreter die „Liberale Fraktion“ mit zwei Sitzen. Die Fraktion der Grünen verfügt damit nur noch über drei Sitze.

Oberbürgermeister

Bei der Stichwahl am 26. September 2010 setzte sich der von SPD und Grünen unterstützte parteilose Dieter Krone mit 56,6 % der Stimmen gegen den CDU-Kandidaten, den Geester Bürgermeister Hans-Josef Leinweber, durch, der 43,4 % der Stimmen erreichte.[18] Krone ist als Oberbürgermeister Nachfolger von Heiner Pott (CDU), der im April 2010 zum Staatssekretär des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration berufen worden war.

Ortsräte

In den ehemals selbständigen Stadtteilen Altenlingen, Baccum, Bramsche, Brögbern, Clusorth-Bramhar, Darme, Holthausen-Biene, Laxten und Schepsdorf bestehen jeweils Ortsräte, die über die Entwicklung ihrer Ortschaften mitentscheiden können. Bei der Kommunalwahl am 11. September 2011 hat die CDU in allen Ortsräten die Mehrheit der Mandate errungen.[19]

Kinder- und Jugendparlament

Kinderfreundliches Lingen

In Lingen gibt es ein Kinder- und Jugendparlament (KiJuPa), dessen Mitglieder jeweils für zwei Jahre gewählt werden. Mitmachen können alle Lingener Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahren. Das KiJuPa besteht derzeit aus 57 Mitgliedern und 14 Beratern. An der letzten Wahl im Herbst 2010 nahmen 61 % der wahlberechtigten Kinder und Jugendlichen teil; die nächste Wahl findet im Herbst 2012 statt. Das KiJuPa hat einen eigenen jährlichen Etat, der im Jahre 2011 im Zuge von Einsparmaßnahmen der Stadt Lingen (Ems) von 9300 auf 8500 € aus eigenem Bestreben gesenkt wurde und für die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit in der Stadt Lingen (Ems) zweckgebunden ist.

Wappen

Das Wappen der Stadt Lingen zeigt unter einer fünfblättrigen Krone ein von zwei Löwen gehaltenes Wappenschild mit drei Türmen.[20]

Flagge

Die Farben der Stadt Lingen sind rot und goldgelb.[20]

Städtepartnerschaften

Die Stadt Lingen (Ems) unterhält zurzeit fünf Städtepartnerschaften im europäischen Ausland und in Sachsen.

  • Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Burton-upon-Trent (East Staffordshire, England), seit 1981
  • Polen Langenbielau (Niederschlesien, Polen), seit 1993
  • Deutschland Marienberg (Sachsen), seit 1996
  • SpanienSpanien Salt (Katalonien, Spanien), seit 1998
  • FrankreichFrankreich Elbeuf (Haute-Normandie, Frankreich), seit 2004

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Historisches Rathaus
Radler vor der Alten Posthalterei
Straße in der Altstadt
Kirche Sankt Bonifatius
Kreuzkirche am Universitätsplatz

Sehenswürdigkeiten und Bauwerke

Der Lingener Marktplatz gilt als beste Stube der Stadt. Hier steht u. a. das historische Rathaus von 1555, das mit seinem Treppengiebel von 1663 als das Wahrzeichen der Stadt anzusehen ist; es dient heute repräsentativen Zwecken und steht für standesamtliche Trauungen zur Verfügung. Täglich um 12, 15 und 18 Uhr erscheint und erklingt aus dem Giebel des Rathauses ein Figuren- und Glockenspiel.

Auf dem Marktplatz und in der angrenzenden Altstadt finden sich zahlreiche Giebelhäuser. Die ältesten wurden nach dem großen Lingener Stadtbrand im Jahr 1548 neu errichtet. Zu ihnen zählt die Alte Posthalterei, ein zweigeschossiges Fachwerkhaus mit Walmdach, das von 1653 bis 1851 Lingens Poststelle war und heute eine Gaststätte beherbergt. Das älteste, aus 1653 stammende Bürgerhaus der Stadt (Am Markt 8) befindet sich heute im Besitz der Kivelinge. Am Marktplatz liegt ferner das Haus der Familie Schmitz. Die Eltern des bekannten Schauspielers Theo Lingen bewohnten das Haus (Am Markt 20). Heute wird hier ein Café betrieben.

Die humoristische Figurengruppe des Marktbrunnens, der in unmittelbarer Nähe des historischen Rathauses liegt, stammt von Hanns Joachim Klug.

Östlich des Marktplatzes und mit ihm durch die schmale Clubstraße verbunden, liegt der Universitätsplatz mit dem 1678 bis 1680 gebauten Seminargebäude (heute Kunstschule des Kunstvereins Lingen), dem Professorenhaus von 1684/85 (heute Theaterpädagogisches Zentrum, TPZ Lingen) und der barocken evangelisch-lutherischen Kreuzkirche, die 1733 bis 1737 errichtet und 1888 im neuromanischen Stil erweitert wurde.

Die schönste Straße Lingens dürfte die Burgstraße sein. Vom Marktplatz aus findet man zunächst das Hellmannsche Haus von 1641 mit seinem reich ornamentierten Fachwerkgiebel und die ab 1832 errichtete katholische Bonifatiuskirche. Etwas weiter findet man das Palais Danckelmann von 1646, das seit Jahrhunderten das Amtsgericht beherbergt; im zugehörigen Kutscherhaus (Gesindehaus) aus dem frühen 18. Jahrhundert befindet sich ein Teil des Heimatmuseums. Seit einigen Jahren sind auch hier standesamtliche Trauungen möglich.

Sehenswert sind auch die evangelisch-reformierte Kirche an der Kirchstraße und der 1961 durch die Kivelinge wieder neu aufgebaute Pulverturm (Straße Am Pulverturm). Er ist der letzte Zeuge der im 17. Jahrhundert abgetragenen Festung Lingens. Der ursprüngliche Pulverturm stammt noch aus dem späten Mittelalter. Die barocke Toranlage auf dem Gelände des Pulverturms, stammt vom früheren Haus des oranischen Drosten Rutger von Haersolte an der Lookenstraße.

Außerhalb des Stadtzentrums sind das im Süden gelegene Schloss Herzford und das im Norden der Stadt gelegene, 180 Hektar große Geester Speicherbecken zu erwähnen, das in den 80er-Jahren als Kühlwasserreservoir für das Kernkraftwerk Emsland gebaut wurde und ein beliebtes Naherholungsgebiet ist.

Im Nordosten der Stadt betreibt der NDR eine Sendeanlage für UKW, TV und MW. Als Antennenträger wird ein 227 Meter hoher, geerdeter Stahlrohrmast mit einer Reusenantenne für Mittelwelle verwendet.

Außerdem existiert noch ein 158 Meter hoher Fernmeldeturm der Deutschen Telekom AG im Stadtteil Schepsdorf.

Illuminierte Fußgängerunterführung am Bahnhof

Im Februar 2006 begann ein Umbau des Lingener Bahnhofs. Zunächst wurde eine Unterführung für Fußgänger und Radfahrer zwischen der Bernd-Rosemeyer-Straße (zur Stadtmitte) und der Kaiserstraße (zum Strootgebiet) auf der Ostseite des Bahnhofs gebaut, die 2007 eröffnet wurde. Neben der vereinfachten Querung der Gleisanlagen verbessert diese Unterführung auch die Anbindung der Fachhochschule sowie des IT-Zentrums an die Innenstadt. Zwischen dem Bahnhof und der Unterführung wurde eine Fahrradstation neu errichtet. An der Stelle des früheren Gleises 3 wurde im Jahr 2009 ein neuer Seitenbahnsteig an Gleis 2 errichtet, der durch die Unterführung barrierefrei zugänglich ist. Ferner wurde der bisherige Bahnsteig an Gleis 1 erhöht und modernisiert. Direkt neben dem Bahnhof befindet sich der, seit Herbst 2010 fertig umgebaute, ZOB.

Kulturelle Einrichtungen

Emslandmuseum an der Burgstraße

Sport

Ca. 22.500 der Lingener Einwohner sind in mehr als 80 Sportvereinen organisiert. Mit 18 Sporthallen, 4 Gymnastikhallen und einer Tanzhalle deckt die Stadt Lingen (Ems) die Anforderungen für den Hallensport, insbesondere für den Schulsport, den Vereinssport, aber auch für den nicht organisierten Sport ab.

Ferner gibt es in Lingen 12 Sportzentren mit 40 Rasenspielfeldern und einem Tennenplatz (Fußball). Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang das Emslandstadion, das über normgerechte leichtathletische Anlagen, insbesondere eine 400-Meter-Kunststofflaufbahn, verfügt.

Fußball

In der Fußball-Oberliga Niedersachsen, der höchsten niedersächsischen Fußball-Liga, spielt der SV Holthausen/Biene. Mit derzeit 34 Jugendmannschaften, fünf Herren- und einer Damenmannschaft verfügt Olympia Laxten über die größte Fußballabteilung im Emsland. Ein weiterer bekannter Verein ist der ehemalige Oberligist TuS Lingen, der zurzeit in der Bezirksliga spielt.

Weitere Sportangebote

  • 18-Loch-Golfplatz in Regie des „Golfclubs Emstal e. V.“
  • Tennisanlagen mit insgesamt 60 Spielfeldern; 4 Tennishallen (12 Spielfelder)
  • Reitzentrum mit einer Reithalle und Reiterstadion sowie einem Islandpferde-Reiterstadion, das internationalen Anforderungen genügt
  • Freizeit-, Sport- und Erlebnisbad LINUS mit Sauna und Freibadbereich
  • drei Rudervereine mit Bootshaus, unmittelbar am Dortmund-Ems-Kanal im Innenstadtbereich gelegen
  • Segel- und Surfanlage auf dem Speichersee Geeste im Norden Lingens
  • 5 Skaterbahnen sowie ausgewiesene Straßenstrecken
  • 4 Schießsportanlagen, unter anderem die zentrale Schießsportanlage an der Wilhelmshöhe mit 30 Luftgewehrbahnen und 9 Schießbahnen für Kleinkaliber
  • Bowling-Center
  • ein Kanuverleih und Kletterpark beim Kanu-Klettercamp
  • Kung-Fu-Schule
  • Ein Billard- und Dartcafé (Spielort des PBC Lingen)

Regelmäßige Veranstaltungen

Eislaufbahn und Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus

Folgende wiederkehrenden kulturellen Veranstaltungen finden in Lingen statt:

  • Alle drei Jahre zu Pfingsten, zuletzt 2011, veranstalten die Kivelinge das Kivelingsfest und verwandeln die Innenstadt in einen mittelalterlichen Markt.
  • Jährlich wird am dritten Wochenende im September das Altstadtfest in der Innenstadt gefeiert. Zahlreiche Vereine, Verbände und Organisationen bieten dabei von freitags bis sonntags ein attraktives Programm auf mehreren Bühnen und sorgen für das leibliche Wohl von bis zu 80.000 Besuchern.
  • Seit 1981 veranstalten die Abiturienten der Lingener Gymnasien jedes Jahr kurz vor den niedersächsischen Schulferien das Umsonst-und-draußen-Festival. Abifestival. Veranstalter ist seit 2005 der als gemeinnützig anerkannte Abifestival seit 1981 e. V. Veranstaltungsort ist seit dem Anfang der neunziger Jahre eine Wiese an der Schüttorfer Straße, im Schatten des alten Kernkraftwerkes.
  • Seit 1990 findet alle vier Jahre das Kindertheater-Festival Welt-Kindertheater-Fest statt. Es gilt weltweit als erstes internationales Festival für Kinder von Kindern.
  • An den ersten Wochenenden im Mai und im Oktober findet die Frühjahrs- bzw. Herbst-Kirmes auf dem Festgelände an den Emslandhallen statt.
  • Seit 1999 kommt jährlich die Weltelite der Dressurreiter zum Internationalen Dressurfestival nach Lingen.
  • Im August Musikfest der Wirte in der Altstadt.
  • Hafenfest am alten Hafen.
  • Alle zwei Jahre im Mai (zuletzt 2008) Internationale Rassehundeausstellung CACIB (FCI) in den Emslandhallen.
  • Seit 2006 Apfelfest im Ortsteil Clusorth-Bramhar.
  • In der Adventszeit findet alljährlich vor dem Historischen Rathaus der Weihnachtsmarkt statt. Eine der Hauptattraktionen ist die Eislaufbahn unter freiem Himmel.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Erdölindustrie

Die Raffinerie vom Kanal aus gesehen

Die Stadt Lingen gilt seit dem Zweiten Weltkrieg als Zentrum der deutschen Erdölindustrie. Von Lingen wurden die Erdölvorkommen im Emsland, die die größten in Deutschland sind, sowie die Erdgasvorkommen in der norddeutschen Tiefebene erschlossen. Ende der vierziger Jahre hat sich in Lingen die Deutsche Schachtbau- und Tiefbohrgesellschaft mbH angesiedelt, die in den siebziger und achtziger Jahren einer der bedeutendsten Arbeitgeber der Stadt war. Nach zahlreichen Übernahmen firmiert die Gesellschaft seit November 2008 unter dem Namen GDF Suez E&P Deutschland GmbH. Die Produktion betrug im Jahr 2008 1,696 Milliarden Kubikmeter Erdgas sowie 456.000 Tonnen Erdöl.

Die seit 1953 bestehende Erdöl-Raffinerie Emsland (BP Lingen) im Stadtteil Holthausen stellt mit etwa 700 Mitarbeitern bei einer Kapazität von etwa 4,1 Millionen Tonnen jährlich unter anderem Kraftstoffe, leichtes Heizöl und Flüssiggas aus deutschem und ausländischem Rohöl her.

Mit der ROSEN Technology and Research Center GmbH hat zudem ein bedeutender Dienstleister für die Pipeline-Industrie große Teile der Fertigung und Forschung in Lingen. Das Kerngeschäft der Firma, mit rund 1700 Mitarbeiten weltweit und etwa 700 Mitarbeitern am Standort Lingen ist die Pipeline-Inspektion. Seit Mitte 2009 ist die Firma RoPlast (ein weiteres Unternehmen in Rosen-Gruppe) zum Teil in Lingen-Süd angesiedelt. Diese Firma vertreibt die Reinigungs-Molche der Rosen-Gruppe. Im Sommer 2010 begann die Rosen-Gruppen den Standort Lingen zu erweitern. Mit einem Brückenschlag über den Seitenkanal Gleesen-Papenburg wurde der Anschluss an den neuen Teil begonnen. Dieses Gelände grenzt an der Ostseite an die B 70.

Kraftwerke

Kraftwerke in Lingen
Kernkraftwerk Lingen
Kernkraftwerk Emsland
Erdgaskraftwerk Emsland

1968 nahm der VEW-Konzern in der damals noch selbstständigen Gemeinde Darme das Kernkraftwerk Lingen in Betrieb. Es war eines der ersten kommerziellen Kernkraftwerke Deutschlands. Wegen zahlreicher Störfälle wurde es schon 1977 wieder stillgelegt. 1989/90 erlangte es noch einmal eine gewisse Bekanntheit, als dort Molkepulver dekontaminiert wurde, das nach der Katastrophe von Tschernobyl verstrahlt worden war.

Seit 1972 bzw. 1975 erzeugen in der Nachbarschaft des Kernkraftwerkes zwei Blöcke des Erdgaskraftwerk Emsland mit einer Leistung von insgesamt 820 Megawatt Strom.

Die zwei bisherigen Turbinen sollen bis 2011 durch vier neue ersetzt werden. Dadurch sollen etwa 45.000 Tonnen CO2 weniger produziert werden.

1988 wurde das Kernkraftwerk Emsland mit einer Leistung von 1400 Megawatt in Betrieb genommen. Es ist eines der letzten deutschen Kernkraftwerke, die in Betrieb gingen. Seit 2002 gibt es in unmittelbarer Nähe ein Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente aus dem KKE.[21]

Alle diese Kraftwerke gehörten ursprünglich dem VEW-Konzern. Seit dessen Fusion mit RWE gehören sie zur RWE Power AG. In den Lingener Kraftwerken sind über 400 Menschen beschäftigt.

Im Juni 2007 hat die RWE AG mit dem Bau eines neuen GuD-Kraftwerk mit einer Leistung von 876 Megawatt begonnen, das im Jahr 2010 ans Netz ging. Zu dem neuen Kraftwerk gehört ein Erdgasröhrenspeicher. Die Investitionssumme belief sich auf mehr als 500 Millionen Euro.[22]

Die drei Kraftwerke leisten zusammen etwa 3200 Megawatt und können so Strom für etwa sechs Millionen Haushalte liefern.

Industriepark Lingen-Süd

In der Nähe der Kraftwerke entwickelte sich ein Industriegebiet. Dort gibt es unter anderem

  • die Brennelementfertigungsanlage Lingen von Advanced Nuclear Fuels, in dem seit 1977 etwa 25.000 Brennelemente für Kernkraftwerke hergestellt wurden,
  • das Elektrostahlwerk von Benteler mit einer Jahreskapazität von 560.000 Tonnen Stahl, der aus Schrott hergestellt wird,
  • die Dralon GmbH (vormals: Monsanto 1971–1983 und Faserwerke 1983–2006) des italienischen Konzerns Fraver mit etwa 190 Arbeitsplätzen, die Acrylfasern produzieren,
  • ein Baerlocher-Werk mit etwa 250 Beschäftigten, das Additive für die Kunststoffindustrie herstellt,
  • ein Werk des schwedischen Industriegüterkonzerns Atlas Copco zur Produktion von Straßenfräsen mit etwa 250 Arbeitsplätzen. Im Juni 2010 wurde bekannt, dass das Werk zu Ende 2010 geschlossen wird. Die Hallen werden ab Mitte 2011 durch eine holländische Chemie-Firma als Lager verwendet.
  • EMP Merchandising, ein Versandhandel für Produkte aus dem Metal-Bereich
  • eine Regionalniederlassung der Discounter-Firma Aldi-Nord, zuzüglich eines großflächigen Zentrallagers.
  • die Firma ROSEN Technology and Research Center GmbH, Hersteller von Pipeline-Inspektionsmolchen und Dienstleiter zu deren Einsatz bei Pipelines.
  • die Firma RoPlast: Herstellung und Vertrieb von Kunststoffprodukten und Pipeline-Reinigungsmolchen.
  • RoKids, Betriebskindergarten der Rosen-Gruppe für den Standort Lingen
  • die Firma BeluTec, Hersteller von Industrie und Garagentoren
  • die Firma August Mainka GmbH & Co., Bauunternehmung für Industrie- und Straßenbauten

Hochschule und IT-Zentrum

Auf dem ehemaligen Gelände des Lingener Eisenbahnausbesserungswerkes (EAW) an der Kaiserstraße vollzieht sich seit zwei Jahrzehnten eine Transformation von einer Industriebrache zu einem Standort für Wirtschaft und Wissenschaft.

1990 erwarb die Stadt Lingen das Areal und bereitete schrittweise die zentral gelegene, unter Denkmalschutz stehende Industriebrache zur Neunutzung vor. Die Halle IV und vier weitere inzwischen restaurierte Hallen beherbergen seit 1995 neben Büro- und Arbeitsräumen der Hochschule Osnabrück Standort Lingen, ein Studio des Offenen Kanals Ems-Vechte-Welle, den regionalen Fernsehsender EV1.TV, die Kunsthalle Lingen und weitere Firmen aus dem IT- und Dienstleistungsbereich sowie Tagungsräume und ein kleines Restaurant. Seit 2007 verbindet eine Unterquerung den Bereich mit dem westlich der Bahnstrecke gelegenen Theo-Lingen-Platz, dem Bahnhof und dem Stadtkern. Seit Beginn des Wintersemesters 2012/13 komplettiert die vollständig renovierte Lokrichthalle I/II den Hochschulcampus der Hochschule Osnabrück in Lingen. Die Gesamtkosten des neuen Hochschulcampus Lingen, auf dem künftig 2000 Studierende ihr Studium absolvieren, werden auf 45 Millionen Euro geschätzt. Er wurde am 8. Oktober 2012 offiziell eingeweiht.

Einzelhandel

Der Einzelhandel hat sich insbesondere im historischen Stadtzentrum angesiedelt. Die Hauptfußgängerzone umfasst die Lookenstraße, Marienstraße, Große Straße und Burgstraße sowie den Marktplatz. Der Einzelhandel ist geprägt durch inhabergeführte Geschäfte, aber insbesondere in der Lookenstraße und Marienstraße haben sich viele Filialisten niedergelassen.

Am 22. März 2007 wurde die Einkaufspassage Lookentor eröffnet, die auf einer gesamten Verkaufsfläche von etwa 15.000 Quadratmetern insgesamt 50 Läden beherbergt. Sie verbindet die Fußgängerzonen der Lookenstraße und Marienstraße.

Neben dem Stadtkern befindet sich an der Rheiner Straße ein Einkaufszentrum, welches neben Lebensmittel-Vollsortimentern insbesondere einen Baumarkt sowie ein Möbelhaus umfasst.

In Lingen-Biene ist die Landbäckerei Wintering ansässig. Mit etwa 250 Mitarbeitern in 37 Filialen im Emsland, der Grafschaft Bentheim, dem Osnabrücker Land und Münsterland.

Weitere wichtige Wirtschaftszweige

Tourismus

Im Jahr 2010 wurden in Lingen (Ems) 225.299 Übernachtungen registriert. Das touristische Haupteinzugsgebiet ergibt sich aus einem Umkreis von 200 Kilometern. Seit der Fertigstellung der Emslandautobahn A 31 besuchen verstärkt Gäste aus dem Ruhrgebiet die Region.

Die Lingener Touristinformation verzeichnete 2010 etwa 20.000 Kundenkontakte. Sie hat sich als Anlaufpunkt in touristischen Belangen, aber auch als Vorverkaufsstelle für Veranstaltungen bei Gästen und Einheimischen etabliert.

Der Radtourismus ist einer der stärksten Touristenmagnete. In den letzten Jahren wurde das Radwege-System stetig erweitert. Mittlerweile umfasst es über 220 Kilometer auf regionalen und überregionalen Routen. Stark nachgefragt sind Routen entlang der naturbelassenen Ems.

Naturbelassene Teile der Ems bei Lingen werden häufig von Kanuten für Ausflüge auf dem Wasser genutzt.

Auf der Kreuzung der Wasserstraßen Ems – Dortmund-Ems-KanalEms-Vechte-Kanal liegt das Naherholungsgebiet Hanekenfähr. Hier sind u. a. fünfzehn Gastliegeplätze für Motorboote vorhanden. Ausflugsboote und Linienschiffe stehen für Touren auf dem Wasser zur Verfügung. Ferner gibt es in Lingen drei Yacht-Clubs mit Gastliegeplätze für durchreisende Wassersportler.

Die Stadt Lingen (Ems) bietet über den Verein Lingen Wirtschaft + Tourismus e. V. (LWT) Rundgänge durch die Stadt an, u. a. mit „Bürgerin Brigitte“, den Kivelingen oder eine Führung auf Plattdeutsch. 2010 gab es ca. 250 Stadt- bzw. Kivelingsführungen in Lingen.

Zu den regelmäßig stattfindenden verkaufsoffenen Sonntagen besuchen Gäste aus der näheren Umgebung, meist aus einem Umkreis von 20 bis 30 Kilometer, die Stadt. Das Einkaufszentrum Lookentor und die Altstadt mit ihren kleineren Geschäften sind dabei stark frequentiert. Die Besucher stammen überwiegend aus dem Landkreis Emsland, der Grafschaft Bentheim und den benachbarten Niederlanden.

Verkehr

Schienenverkehr

Bahnhofsgebäude Lingen

Lingen liegt an der 1855 eröffneten Hannoverschen Westbahn. Der emsländische Abschnitt dieser Strecke wird heute als Emslandstrecke bezeichnet. Am Bahnhof Lingen (Ems) halten die zweistündlich verkehrenden Intercitys der IC-Linie 35 NorddeichLuxemburg sowie stündlich der „Emsland-ExpressMünsterEmden. Im Güterverkehr spielen vor allem die Güterbahnhöfe Holthausen (Erdölraffinerie) und Hanekenfähr (Industriegebiet Lingen-Süd) eine größere Rolle, außerdem gibt es mehrere Güterverkehrsgleise und eine Verladerampe am Bahnhof.

Von 1904 bis 1952 fuhr außerdem von Lingen aus im Personen- und Güterverkehr die schmalspurige Kleinbahn Lingen–Berge–Quakenbrück, deren Bahnhof sich jedoch an anderer Stelle befand als derjenige der Staatsbahn.

Ausbesserungswerk Lingen

Beim Bau der Hannoverschen Westbahn LöhneEmden wurden in Lingen die zentralen Werkstätten angelegt und 1856 in Betrieb genommen. Sie ernährten zeitweise ein Drittel der Lingener Haushalte und waren lange Zeit der einzige größere Industriebetrieb Lingens. Nach langem Schrumpfen wurde das Bundesbahn-Ausbesserungswerk Lingen 1985 geschlossen.

Das Wagenwerk wurde abgerissen; an seiner Stelle stehen heute die Emslandhallen, in denen Märkte und Veranstaltungen stattfinden. Nach jahrelangem Leerstand und Verfall des direkt am Bahnhof gelegenen Lokwerks wurde zunächst die Halle IV saniert. Seit 1997 ist dort ein Zentrum für Wirtschaft, Medien und Kunst angesiedelt. Die restlichen Hallen werden seit 2003 zu einem IT-Zentrum ausgebaut, in das im Herbst 2012 auch die Institute der Hochschule Osnabrück einziehen sollen.

Straßenverkehr

Lingen liegt in der Nähe der Emslandautobahn (A 31) und im Schnittpunkt der Bundesstraßen 70, 213 und 214, die seit Ende der 1970er Jahre als Umgehungsstraßen um die Stadt herum führen.

Durch Lingen führt die deutsch-niederländische Ferienstraße Oranier-Route (B 213).

Nordumgehung: Eine mögliche Verbindung von Holthausen/Biene in die Innenstadt führt durch die Erdöl-Raffinerie Emsland und ist vor Baubeginn vertraglich festgehalten. Auf Wunsch der Erdöl-Raffinerie Emsland wird nun eine Südumgehung der Raffinerie angestrebt. Diese Raffinerie-Südumgehung wird als gleichzeitige Nordumgehung Lingen geplant. Als Streckenverlauf ist eine Abzweigung der Bundesstraße 213 vor Lingen-Damaschke gedacht (um den Durchgangsverkehr aus Damaschke zu bekommen), die über die derzeitige Abfahrt Altenlingen der B70, südlich der Raffinerie bzw. nördlich Stadtteil Altenlingen, eine neue Brücke über den Dortmund-Ems-Kanal zum Anschluss an die Meppener Straße. Eine weiterführung zur A31 Anschlussstelle Wietmarschen, erstmal parallel zur jetzten L48 (Dalumer Straße) bis kurz vor der Emsbrücke, von dort weiter auf den jetzigen Verlauf der K321 (Mühlengraben).[23]

Busverkehr

In und um Lingen verkehren Stadt- und Regionalbusse der Verkehrsgemeinschaft Emsland-Süd, die die einzelnen Ortsteile und die umliegenden Städte mit Lingen verbinden. Die als „Nachteule“ bezeichneten Diskobusse fahren in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Die Linie 165 verkehrt (Lingen—Nordlohne—Lohne—Klausheide—Nordhorn) montags bis samstags im Stunden- und sonntags im Zweistundentakt jeweils bis 18 Uhr.

Im September 2011 wurde zusätzlich der Stadtbus Lili-Bus (Linie für Lingen) eingeführt und damit das Angebot des ÖPNV erweitert. Vier Kleinbusse kommen seither auf den Linien 111 (Zentraler Omnibusbahnhof [ZOB]—Damaschke—Brögbern) und 121 (ZOB—Stroot—Gauerbach) zum Einsatz. Die beiden Linien fahren jeweils im Stundentakt: in der Woche von 6 bis 21:30 Uhr, am Freitag- und Samstagabend bis 23:30 Uhr – unabhängig von Schul- oder Ferientagen. Durch die Linienführung über die Wilhelmstraße und den Konrad-Adenauer-Ring ist es den Fahrgästen möglich, zahlreiche Einrichtungen des öffentlichen Lebens wie zum Beispiel Musikschule, Krankenhaus, Ärztehaus, Theater und Kino bequem und günstig zu erreichen. Lili ist ein Pilotprojekt der Stadt Lingen zusammen mit der Verkehrsgemeinschaft Emsland-Süd.

Das Stadtbussystem „LiLi“-Bus als erweitertes Angebot im öffentlichen Personennahverkehr wurde ab September 2013 für ganz Lingen eingeführt. Seitdem verkehren acht Stadtbuslinien im Stundentakt: in der Woche von 6 bis 21:30 Uhr, am Freitag- und Samstagabend bis 23:30 Uhr – unabhängig von Schul- oder Ferientagen. Der Preis pro Fahrt beträgt 1,50 €.

Linie 101: Clusorth/Bramhar–Neue Heimat–ZOB, Linie 11: Brögbern–Damaschke–ZOB, Linie 21: Gauerbach–Stroot–ZOB, Linie 31/131/132: Baccum–Ramsel–ZOB Linie 41: Bramsche–Darme–ZOB, Linie 61: ZOB–Reuschberge–Schepsdorf–Reuschberge–ZOB, Linie 71/171: Holthausen/Biene–Altenlingen–ZOB, Linie 74: ZOB–Telgenkamp–Heukampstannen–ZOB

Fahrradverkehr

In Lingen wird, wie auch sonst im Emsland und den zu den Niederlanden benachbarten Gebieten, traditionell viel Fahrrad gefahren. Genauere Daten liegen nicht vor. Einzelne konzeptionelle Ansätze zur Förderung des Radverkehrs liegen in Form einer Untersuchung für das Umweltbundesamt vor.[24]

Durch das Stadtgebiet führen mehrere Radfernwege:

  • Die Dortmund-Ems-Kanal-Route ist ein rund 350 km langer und quasi steigungsfreier Radfernweg der das Ruhrgebiet mit der Nordseeküste verbindet.
  • Der EmsRadweg beginnt an der Ems-Quelle in der Ortschaft Schloß Holte-Stukenbrock am Rande des Teutoburger Waldes und folgt der Ems über eine einer Strecke von 375 Kilometern.
  • Die Emsland-Route, ein 300 Kilometer langer Rundkurs zwischen Rheine und Papenburg, kreuzt oder nutzt mehrfach die gleiche Streckenführung wie die Dortmund-Ems-Kanal-Route.
  • Die Hase-Ems-Tour führt entlang der Ems rund 265 km durch Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bis zur Mündung in die Ems bei Meppen.

Flugverkehr

Die Stadt Lingen ist Anteilseigner des Verkehrslandeplatzes Nordhorn-Lingen (Flugplatz Klausheide), etwa 14 Kilometer entfernt; der nächste internationale Flughafen ist der Flughafen Münster/Osnabrück in etwa 78 Kilometer Entfernung.

Schiffsverkehr

Emswehr Hanekenfähr („Wasserfall“) bei Lingen

Die Ems bei Lingen ist auf einer kurzen Strecke schiffbar, wird heute jedoch nur noch im Freizeitverkehr befahren. Bereits seit 1829 umfährt der Güterverkehr die zahlreichen Schleifen der Ems zwischen Lingen und Meppen auf einem Kanal, der zunächst Ems-Hase-Kanal hieß und seit über hundert Jahren Teil des Dortmund-Ems-Kanals ist.

Lingen verfügt über sieben Häfen für die Binnenschifffahrt. Die Erdölraffinerie in Holthausen sowie das Benteler-Stahlwerk in Hanekenfähr haben eigene Häfen; Massengüter werden im Darmer Hafen entladen. Hingegen haben der Alte Hafen und der Neue Hafen, nahe dem Stadtzentrum gelegen, an Bedeutung für die Wirtschaft verloren, gewinnen aber zunehmend Stellenwert für den Freizeitverkehr.

Medien

In Lingen gibt es eine Tageszeitung, die Lingener Tagespost, die zum Verlag der Neuen Osnabrücker Zeitung gehört. Des Weiteren befinden sich Radio-Regionalstudios des NDR und von Hitradio Antenne, sowie ein Studio des Bürgerradios Ems-Vechte-Welle. Mit ev1.tv ist außerdem ein regionaler Fernsehsender in Lingen beheimatet, der im örtlichen Kabelnetz und über Internetstreams empfangbar ist.

Bildung

Lingen verfügt über zahlreiche allgemeinbildende Schulen, u. a. zwei Gymnasien: das traditionsreiche Gymnasium Georgianum, in das 2009 das Gymnasium Johanneum eingegliedert wurde, und das Franziskusgymnasium im Stadtteil Laxten, eine katholische Schule in Trägerschaft des Ordens der Thuiner Franziskanerinnen.

In der beruflichen Bildung sind neben den staatlichen Berufsschulen (Fachrichtungen: gewerblich-technisch, land- und hauswirtschaftlich und kaufmännisch), viele private Bildungsträger engagiert. In den staatlichen Berufsschulen werden unter anderem Berufsfach- und Fachoberschulen in Vollzeitformen, Berufsvorbereitungsjahre, Berufsgrundbildungsjahre, Berufsaufbauschulen und Berufsschule im Dualen System (Teilzeit) angeboten.

Seit 1988 existiert die Berufsakademie Emsland, welche die Bachelorstudiengänge Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftsinformatik, Engineering technischer Systeme und Wirtschaftsingenieurwesen anbietet.

Im Jahr 1995 wurde der Standort Lingen der Hochschule Osnabrück gegründet, der die heutige Fakultät Management, Kultur und Technik mit den Instituten Management und Technik, Kommunikationsmanagement, Theaterpädagogik sowie Duale Studiengänge umfasst. Ab Herbst 2012 wird die Hochschule in die sich im Umbau befindenden ehemaligen Eisenbahnausbesserungshallen I und II umziehen.

Im Bereich des nicht formalen Lernens gibt es diverse Anbieter, beispielsweise eine Volkshochschule mit integrierten Bildungszentrum für Informationstechnologien (b.i.t.), das Ludwig-Windthorst-Haus oder die Katholische Erwachsenenbildung.

Gesundheitswesen

St.-Bonifatius-Hospital

Das St.-Bonifatius-Hospital ist ein akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Hannover mit angegliederter geriatrischer Klinik sowie einem Senioren-Pflegezentrum. Für etwa 40 Millionen Euro wird momentan das St.-Bonifatius-Hospital mit seinen 17 Fachabteilungen im Stadtzentrum vollkommen umstrukturiert. Neben Sanierungsmaßnahmen sind mehrere Neubauten geplant. Unter anderem werden eine neue Eingangshalle, ein neuer Bettentrakt und eine neue Tiefgarage mit 200 Einstellplätzen gebaut. Nach Abschluss der Arbeiten wird das aus dem 19. Jahrhundert stammende Krankenhausgebäude an der Gymnasialstraße nicht mehr für den Krankenhausbetrieb benötigt.

Hedon-Klinik

Die Hedon-Klinik ist eine Fachklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation, neuroglogische Frührehabilitation, Neurologie und Orthopädie. Die Klinik mit rund 300 Betten ist im Stadtteil Laxten gelegen. Träger ist die Mediclin AG.

Kursana Domizil

Anbei befindet sich das Pflegeheim Kursana Domizil der Dussmann Gruppe, welches mit 140 Zimmern eines der größten im Umkreis ist und als einziges auch die Pflege junger Menschen im Speziellen anbietet.

Medicus Wesken

Das Medicus Wesken ist ein Gesundheitszentrum inmitten der Innenstadt, in dem sich 26 Haus- und Fachärzte aus 14 Fachrichtungen niedergelassen haben.

Weitere medizinische Versorgung

Unter dem Namen „GENIAL eG Gesundheitsnetz im Altkreis Lingen“ haben sich mehr als 40 niedergelassene Haus- und Fachärzte zusammengeschlossen, um eine wohnortnahe Versorgung der Patienten in der Region sicherzustellen.

Mit dem Christophorus-Werk verfügt Lingen zudem über eine große Einrichtung zur Rehabilitation und Betreuung lern-, geistig- und mehrfachbehinderter Menschen.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die in dieser Stadt gewirkt haben oder noch wirken

Literatur

  • Niedersächsisches Amt für Landesplanung und Statistik – Statistisches Jahrbuch 1950, Hannover 1950
  • Wilfried Ehbrecht [Hrsg.]: Lingen: 975 – 1975; zur Genese eines Stadtprofils, Lingen (Ems), Acken, 1975
  • Andreas Eiynck: Markt 20 – Ein Haus erzählt Geschichte(n). Von altem Fachwerk, Lingener Bürgern und Theo Lingen. media factory Werbeagentur & Verlag GmbH, Lingen 2005 (1. Auflage.) ISBN 3-9809898-3-6.
  • Manfred Fickers: Enttäuschte Erwartungen – Die Eisenbahn und die wirtschaftliche Entwicklung im südlichen Emsland von 1804 bis 1880. In: Emsländische Geschichte, Band 19. Hrsg. von der Studiengesellschaft für Emsländische Regionalgeschichte, Haselünne 2012, S. 63-216. ISBN 978-3-9814041-4-2
  • Lingen Wirtschaft + Tourismus e. V.; Geschäftsbericht 2010; Lingen (Ems), Mai 2011
  • Deutscher Städteatlas; Band: II; 8 Teilband. Acta Collegii Historiae Urbanae Societatis Historicorum Internationalis – Serie C. Im Auftrag des Kuratoriums für vergleichende Städtegeschichte e. V. und mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, hrsg. von Heinz Stoob †, Wilfried Ehbrecht, Jürgen Lafrenz und Peter Johannek. Stadtmappe Lingen, Autor: Wilfried Ehbrecht. ISBN 3-89115-319-8; Dortmund-Altenbeken, 1979.
  • Werner Kaemling: Atlas zur Geschichte Niedersachsens. Gerd J. Holtzmeyer Verlag, Braunschweig 1987, ISBN 3-923722-44-3
  • Lehrerverein der Diözese Osnabrück: Der Kreis Lingen. Beiträge zur Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück Heft I. Verlag R. van Acken, Lingen/Ems 1905
  • Statistik des Deutschen Reichs – Ergebnissen verschiedener Volkszählungen, Berlin 1883–1944
  • Herbert Wagner: Kommunale Bildungsorganisation: Determinanten wohngebietsspezifischer Bildungsstrukturen als Grundlage mirkoräumlicher Bildungsplanung. Bad Bentheimer Arbeitsberichte und Studien zur sozialräumlichen Bildungsforschung Bd. 1. Bad Bentheim 1980 (Bildungsvergleich Lingen – Nordhorn; Schulentwicklung). ISBN 3-88683-000-4.
  • Herbert Wagner Die Gestapo war nicht allein … Politische Sozialkontrolle und Staatsterror im deutsch-niederländischen Grenzgebiet 1929–1945. LIT, Münster 2004, ISBN 3-8258-7448-6 (enthält unter anderem KPD Lingen, Nationalsozialismus in Lingen, Gefängnis).
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Wikivoyage: Lingen – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. Geoklima 2.1
  3. [1] Geschichte des Kreises Lingen: Die allgemeine Geschichte, R. von Acken, Seite 211
  4. [2] (PDF; 65 kB) Reformed History and Theology (Lesson 4: Reformed Confessionalisation in Germany and Upper Germany), Georg Plasger, 2004
  5. Quelle 1: Geschichte des Kreises Lingen: Die allgemeine Geschichte, R. von Acken, S. 267
  6. Quelle : Lingen 975-1975, Wilfried Ehbrecht, Seiten 59-61
  7. Illustration von Frans Hogenberg von 1605: Lingen des Frieslands schlußell ist, Von altters und zu diser frist, Welch als des Spinols macht vernummen, ... (Digitalisat)
  8. http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/finde/langDatensatz.php?urlID=415&url_tabelle=tab_texte
  9. Quelle 1: Geschichte des Kreises Lingen: Die allgemeine Geschichte, R. von Acken, Seite 249
  10. Geschichte des Kreises Lingen: Die allgemeine Geschichte. R. von Acken, Seite 360
  11. Geschichte des Kreises Lingen: Die allgemeine Geschichte. R. von Acken, Seite 400
  12. Geschichte des Kreises Lingen: Die allgemeine Geschichte. R. von Acken, Seite 404
  13. Ein Sturm besiegelt das Ende des Kriegerdenkmals in Lingen [3], Neue Osnabrücker Zeitung von 1. Juni 2012
  14. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 251, 255 und 256.
  15. noz.de: Bevölkerungszahl im Emsland leicht gesunken, abgerufen am 19. Februar 2014
  16. Internetportal der Stadt Lingen
  17. http://www.lingen.de/rathaus_und_buergerservice/stadtpolitik/oberbuergermeister/oberbuergermeister_seit/oberbuergermeister_seit_....html
  18. Stadt Lingen: Wahl zum Oberbürgermeister
  19. http://www.lingen.de/wahlen/kommunal11/
  20. a b Hauptsatzung der Stadt Lingen (Ems) (PDF; 59 kB), abgerufen am 4. September 2013
  21. Broschüre über das KKW Emsland und das Erdgaskraftwerk Emsland
  22. Neubau GuD-Kraftwerk Lingen
  23. Bebauungsplan Nr. 20 der Stadt Lingen, S. 15ff.
  24. UBA-Modellvorhaben fußgänger- und fahrradfreundliche Stadt, 2001–2003