Pentaeder

Als Pentaeder (von griech.: Fünfflächner oder Fünfflach) werden in der Geometrie beschränkte, konvexe Polyeder bezeichnet, die durch fünf Flächen begrenzt sind. Weil ein Pentaeder grundsätzlich nur entweder aus einem Viereck und vier Dreiecken, oder aus drei Vierecken und zwei Dreiecken bestehen kann, gibt es zwei Gruppen. Die erste Gruppe bilden die Viereck-Pyramiden. Die andere Gruppe hat verschiedene Unterteilungen. Sind die beiden Dreiecke gleich groß und parallel und die Vierecke Parallelogramme, so zählen diese Körper zu den Prismen. Sind die Dreiecke und die sie verbindenden Vierecke wie bei einem Prisma verteilt, aber die bei einem Prisma parallelen Kanten nicht (oder nicht alle) parallel, so spricht man von einem verzerrten oder gestauchten Prisma (englisch truncated prism).[1][2]

Die gezeigten Beispiele erfüllen (wie jedes beschränkte, konvexe Polyeder) die Eulersche Polyederformel. Beschränkt ist jedes Polyeder, bei dem auch die größte Entfernung zwischen zwei Eckpunkten endlich ist, also sich mit einem Zahlwert beziffern lässt. „Konvex“ bedeutet, dass es keine einander zugewandten Außenseiten gibt.

Sämtliche Pentaeder entsprechen der mathematischen Definition eines Keils, als eines Körpers, bei dem an mindestens einer Kante zwei Flächen im spitzen Winkel, also unter 90°, aneinanderstoßen.

GruppeNameBildEckenKantenArt der Flächen
regelmäßige PentaederQuadratische Pyramide mit gleichseitigen Seitendreiecken
= regelmäßiges Hemioktaeder
584 gleichseitige Dreiecke
1 Quadrat
regelmäßiges Dreiecksprisma692 gleichseitige Dreiecke
3 Quadrate
weitere Pyramide mit 4 Symmetrieebenengerade quadratische Pyramide584 kongruente gleichschenklige Dreiecke
1 Quadrat
Pyramiden mit 2 Symmetrieebenengerade Pyramide mit rhomboider Grundfläche,
gerade rhombusbasierte Pyramide
584 paarweise kongruente Dreiecke
1 Rhombus
gerade Rechteckpyramide584 paarweise kongruente gleichschenklige Dreiecke
1 Rechteck
Pyramiden ohne Symmetrieebenenschiefe Rechteckpyramide584 unterschiedliche Dreiecke
1 Rechteck
vierseitige Pyramide mit unregelmäßiger Basis584 unterschiedliche Dreiecke
1 unregelmäßiges Viereck
weitere Dreiecksprismengerades Dreiecksprisma692 kongruente Dreiecke
3 Rechtecke
schiefes Dreiecksprisma692 kongruente Dreiecke
Parallelogramme
sonstige Körper mit zwei parallelen FlächenPyramidenstumpf mit dreieckiger Grundfläche692 ähnliche Dreiecke
3 Trapeze
mehr oder weniger unregelmäßige Körper mit der Flächenkomposition eines Dreiecksprismasverzerrte (gestauchte) Dreiecksprismen (in älterer Literatur auch „abgestumpftes Dreiecksprisma“)[3][4]692 verschiedene Dreiecke
2 Trapeze
1 Rechteck
692 verschiedene Dreiecke
3 Trapeze
692 verschiedene Dreiecke
3 unregelmäßige Vierecke

Einzelnachweise

  1. google.de Google Buchsuche gestauchtes Prisma → stark verzerrtes (gestauchtes) Prisma in ZNB (1985): Ralf Hoffmann et al. Neue Oxide des Formeltyps A2[T304]: Rb2Li2Si04[1] und Rb2Li2Ge04[2]
  2. Google-Buchsuche gestauchtes Prisma → „gestauchtes tetragonales (rhombisches) Prisma“. In: Zeitschrift für Kristallographie. Band 162, 1983, S. 263–27. Akademische Verlagsgesellschaft. A. Kutoglu: Kristallstruktur der Calcium-Vanadium-Bronze CaxV~jVt~2x05
  3. Kontext-bezogene Übersetzungen von „truncated“, 2. Eintrag: truncated prism
  4. Google Buchsuche „abgestumpftes Prisma“. Carl Dupin: Geometrie und Mechanik der Künste und Handwerke. 1825, S. 136 (Berechnung von Körperinhalten) „… das abgestumpfte Prisma ABCDEF …“.