Max Schnabel

Max Schnabel (* 23. Juni 1903 in Königstein; † 1986 in Leipzig) war ein deutscher Architekt, Maler und Grafiker.

Leben und Werk

Grabstätte Max Schnabel

Schnabel studierte an der Leipziger Bauschule und der Technischen Hochschule Dresden sowie später bei Alois Kolb an der Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig. Ab 1931 arbeitete er als freischaffender Architekt in Leipzig. Daneben betätigte er sich autodidaktisch als Maler. Sein umfangreiches zeichnerisches und druckgrafisches Werk zeigt vor allem Stadtlandschaften und Landschaften aus Leipzig und dem Leipziger Umland.

Schnabel war u. a. Mitglied der nationalsozialistischen SA und des Sächsischen Kunstvereins.

Nach Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft war Schnabel mit konzeptionellen Beiträgen maßgeblich am Wiederaufbau von Leipzig, Dresden und Magdeburg beteiligt[1] und betätigte sich wieder intensiv als Maler und Grafiker. Ab 1950 verschlechterte sich die berufliche Situation freischaffender Architekten in der DDR rapide, und Schnabel geriet in existenzielle Nöte. In einem Brief an Lothar Bolz schrieb er am 15. März 1951: „Wenn man … wiederholt bewiesen hat, dass man als Architekt und Städtebauer etwas zu sagen hat und nun zusehen muss, das richtet, abgesehen, dass man 6 Menschen zu ernähren hat, seelisch zu Grunde.“ Und da ihm angeraten worden war, in einem staatlichen Architekturbüro zu arbeiten: „Meine Selbständigkeit als freischaffender Architekt nach 20 makellosen Berufsjahren liquidieren? Nein! … ich verstehe es Tag und Nacht ohne Unterbrechung zu arbeiten, aber an Stunden halten und dergl., das geht nicht.“[2]

Bilder Schnabels befinden sich u. a. in Museen und öffentlichen Sammlungen, ein Konvolut von persönlichen Dokumenten und Fotos im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.

Max Schnabel wurde auf dem Leipziger Südfriedhof beerdigt.

Werke (Auswahl)

  • Verwundete Straße / Leipzig (Federzeichnung, 1947)[3]
  • Landschaft bei Leipzig im Vorfrühling (Öl auf Malpappe, 1951)[4]
  • Leipziger Stadtansichten. E. A. Seemann, Leipzig 1957.[5]
  • Ausstellung Bruno Eyermann und Max Schnabel vom 27. Juli bis 24. August 1958, Museum der Bildenden Künste zu Leipzig[6]
  • Schneelandschaft (Tafelbild, Öl, 1963)[4]
  • Motive aus Leipzig (6 Farblithografien, 1967, erschienen als Mappenwerk mit einer Auflage von 200 Exemplaren)
  • Leipziger Stadtansichten. 12 Reproduktionen nach Original von Max Schnabel. E. A. Seemann, Leipzig 1957.

Ausstellungen (unvollständig)

Einzelausstellungen

Teilnahme an Ausstellungen in der Zeit des Nationalsozialismus

  • 1942: Dresden, Brühlsche Terrasse („Kunstausstellung der SA“)[8]
  • 1942 und 1943: Leipzig, Museum der bildenden Künste („Große Leipziger Kunstausstellung“)
  • 1943: Dresden, Brühlsche Terrasse („Kunstausstellung Gau Sachsen“)

Literatur (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Der Maler und Architekt Max Schnabel am Strand digiporta.net (PDF-Dokument)
  2. Tobias Zervosen: Architekten in der DDR. Realität und Selbstverständnis einer Profession. Transcript Verlag, 2016, S. 58/59 und S. 61.
  3. Angebot der Galerie Himmel, Dresden (abgerufen am 8. April 2021)
  4. a b Max Schnabel – Festung Königstein schmidt-auktionen.de. Abgerufen am 24. September 2023.
  5. Leipziger Stadtansichten von Max Schnabel worldcat.org
  6. Ausstellung Bruno Eyermann und Max Schnabel vom 27. Juli bis 24. August 1958, Museum der Bildenden Künste zu Leipzig worldcat.org
  7. Eyermann, Bruno ikmk.smb.museum
  8. Günter Gerstner: Künstler der SA stellen aus. In: Der SA-Führer, 1942, S. 28