Urban-Cycling-Weltmeisterschaften 2022

Die Urban-Cycling-Weltmeisterschaften 2022 fanden vom 9. bis 13. November in Abu Dhabi statt; das Emirat hatte im Vorjahr den Zuschlag für 2022 und 2024 erhalten.[1] Die Wettkampfstätte befand sich an der Corniche von Abu Dhabi vor der Kulisse der Nation Towers. Zum ersten Mal nach drei Jahren wurden die Wettkämpfe in den Disziplinen BMX-Freestyle und Trial wieder gemeinsam ausgetragen.

Beteiligung

Es waren 34 Länder vertreten, und zwar:

Russland, das sich in den Vorjahren stets beteiligt hatte, war wegen des Kriegs in der Ukraine ausgeschlossen.

BMX-Freestyle

Programm und Reglement im BMX-Freestyle waren im Vergleich zum Vorjahr unverändert. In der Disziplin Park hatte jeder Finalist zwei Versuche, von denen der bessere zählte. Im Flatland hatte jeder Finalist einen Versuch.

Park Männer

Finale
PlatzFahrer1. Lauf2. Lauf
1Japan Rimu Nakamura93,8030,20
2Vereinigte Staaten Justin Dowell91,5022,40
3Frankreich Anthony Jeanjean54,8091,20
4Vereinigte Staaten Marcus Christopher50,6090,26
5Argentinien José Torres88,8089,26
6Australien Logan Martin45,9086,40
7Venezuela Daniel Dhers85,4032,10
8Kroatien Marin Ranteš85,1083,30
9Costa Rica Kenneth Tencio45,2081,20
10Vereinigtes Konigreich Kieran Reilly55,6080,10
11Australien Brandon Loupos52,6024,00
12Vereinigte Staaten Daniel Sandoval50,4047,20

Datum: 11. November (Qualifikation), 12. November (Halbfinale), 13. November (Finale)

Es traten 58 Teilnehmer aus 26 Ländern an. Sie bestritten zunächst eine Qualifikationsrunde, bei der die besten 24 weiter kamen. Im Halbfinale wurden die 12 Finalteilnehmer ermittelt. Rimu Nakamura konnte sich nach mehreren Finalplatzierungen in den Vorjahren erstmals den Sieg sichern vor Ex-Weltmeister Justin Dowell und Europameister Anthony Jeanjean.

Park Frauen

Finale
PlatzFahrerin1. Lauf2. Lauf
1Vereinigte Staaten Hannah Roberts47,8087,20
2Schweiz Nikita Ducarroz21,6084,70
3Tschechien Iveta Miculyčová83,2019,40
4Deutschland Lea Müller66,0079,00
5Vereinigtes Konigreich Charlotte Worthington77,5614,70
6Kolumbien Queensaray Villegas77,4065,20
7Vereinigte Staaten Perris Benegas76,0075,80
8Japan Minato Oike51,4075,40
9Vereinigte Staaten Angie Marino75,0071,20
10Argentinien Analia Zacarias73,4060,20
11Deutschland Lara Lessmann72,4024,00
12Frankreich Laury Perez27,6005,20

Datum: 10. November (Qualifikation), 13. November (Finale)

Es gingen 25 Fahrerinnen aus 14 Ländern an den Start. Hannah Roberts gewann ihren vierten WM-Titel in den fünf bis dato ausgetragenen Wettkämpfen. Die übrigen Medaillenplätze gingen an die Europameisterinnen von 2021 und 2022, Nikita Ducarroz und Iveta Miculyčová, Vierte wurde Lea Müller.[2]

Flatland Männer

Finale
PlatzFahrerErgebnis
1Japan Moto Sasaki93,83
2Japan Masato Ito90,50
3Japan Kio Hayakawa86,67
4Spanien Jorge Gómez85,00
5Frankreich Alexandre Jumelin84,27
6Spanien Varo Hernández84,17
7Vereinigte Staaten Matt Wilhelm81,50
8Frankreich Anatole Rahain79,50

Datum: 9. November (Qualifikation), 11. November (Halbfinale, Finale)

Es gab 19 Teilnehmer aus 8 Ländern. Die Qualifikation reduzierte das Feld auf 12 Fahrer, im Halbfinale wurden die acht Finalteilnehmer ermittelt. Die japanische Mannschaft erzielte einen Triumph, Moto Sasaki krönte sich nach Bronze- und Silbermedaillen in den Vorjahren erstmals zum Weltmeister.

Flatland Frauen

Finale
PlatzFahrerinErgebnis
1Frankreich Aude Cassagne87,00
2Deutschland Julia Preuss74,50
3Japan Kirara Nakagawa74,33
4Frankreich Mélissa Droll73,17

Datum: 9. November (Qualifikation), 11. November (Finale)

Es gab 6 Teilnehmerinnen aus 4 Ländern. In der Qualifikation wurden die vier Finalistinnen ermittelt. Aude Cassagne gewann überlegen, Julia Preuss landete zum dritten Mal in den Medaillenrängen.[3] Die Siegerin der beiden Vorjahre, Irina Sadovnik, war nicht am Start, da sie wenige Tage zuvor Mutter geworden war.[4]

Trial

Die Trial-Wettkämpfe kehrten nach der Absage 2020 und den separaten UCI-Trial-Weltmeisterschaften 2021 wieder unter das Dach der Urban-Cycling-WM zurück. Das Wettkampf-Programm selbst war im Vergleich zum Vorjahr unverändert.

Männer 20 Zoll

Finale
PlatzFahrerErgebnis
1Spanien Eloi Palau60+60+50+60+60=290
2Spanien Alejandro Montalvo60+60+60+60+20=260
3Spanien Borja Cornejos60+60+50+50+40=240
4Vereinigtes Konigreich Charlie Rolls10+60+50+50+50=220
5Osterreich Thomas Pechhacker60+30+50+20+20=180
6Slowakei Samuel Hlavatý20+50+30+30+20=150

Datum: 11. November (Halbfinale), 12. November (Finale)

Es gab 26 Teilnehmer aus 14 Nationen. Die Besetzung des Podiums war dieselbe wie im Vorjahr, nur in anderer Reihenfolge. Eloi Palau krönte seine Rückkehr in den Leistungssport, nachdem er 2019 durch die Explosion eines Blindgängers in den italienischen Alpen schwer verletzt worden war.[5]

Männer 26 Zoll

Finale
PlatzFahrerErgebnis
1Vereinigtes Konigreich Jack Carthy60+50+60+60+30=260
2Spanien Daniel Barón50+50+50+50+60=260
3Deutschland Oliver Widmann60+50+50+40+20=220
4Frankreich Vincent Hermance50+60+40+10+20=180
5Frankreich Noah Cardona50+50+20+10+30=160
6Spanien Marti Vayreda60+30+20+20+20=150

Datum: 10. November (Halbfinale), 12. November (Finale)

Es gab 30 Teilnehmer aus 15 Nationen. Jack Carthy bekräftigte seine Vormacht in der Disziplin durch einen fünften WM-Titel, sein jüngerer Konkurrent David Barón musste sich freilich nur aufgrund der weniger erzielten 60er-Wertungen geschlagen geben.

Frauen offene Klasse

Finale
PlatzFahrerinErgebnis
1Deutschland Nina Reichenbach60+60+60+60+50=290
2Spanien Vera Barón60+60+60+60+50=290
3Schweden Hilda Andersson40+20+50+40+50=200
4Tschechien Eliška Hríbková30+50+40+30+40=190
5Spanien Irene Caminos40+40+40+30+40=190
6Spanien Laia Esquís40+30+40+30+30=170

Datum: 10. November (Halbfinale), 12. November (Finale)

Es gab 15 Teilnehmerinnen aus 9 Nationen. Die besten sechs des Halbfinals bestritten das Finale. Im Vergleich zum Vorjahr konnte Nina Reichenbach den Spieß umdrehen und gewann ihren fünften WM-Titel vor Vera Barón. Die beiden lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, dass Reichenbach aufgrund des besseren Halbfinal-Ergebnisses für sich entschied.[6]

Junioren 20 Zoll

Finale
PlatzFahrerErgebnis
1FrankreichFrankreich Robin Berchiatti60+50+40+60+30=240
2SpanienSpanien Nil Benítez20+60+50+60+40=230
3Finnland Niilo Stenvall20+60+30+60+40=210
4Finnland Eemeli Kanervo50+50+30+50+30=210
5JapanJapan Kotaro Yokota40+50+30+50+40=210
6SpanienSpanien Marti Yelamos50+50+20+40+40=200

Datum: 10. November (Halbfinale), 12. November (Finale)

Es gab 16 Teilnehmer aus 10 Nationen. Niilo Stenvall holte erste finnische WM-Medaille im Trial überhaupt. Die Entscheidung über Plätze 3 bis 5 fiel über die mehr gefahrenen 60er- und 50er-Wertungen.

Junioren 26 Zoll

Finale
PlatzFahrerErgebnis
1SpanienSpanien Diego Garrues40+40+20+50+40=190
2SpanienSpanien Daniel Cegarra50+50+30+00+40=170
3FrankreichFrankreich Titouan Corre20+50+20+50+30=170
4Tschechien Vojtěch Kalaš30+50+20+40+30=170
5FrankreichFrankreich Pierre Chasseuil20+30+20+40+20=130
6Schweiz Kouzma Rehacek30+30+30+00+30=120

Datum: 10. November (Halbfinale), 12. November (Finale)

Es gab 7 Teilnehmer aus 5 Nationen. Die Entscheidung über Plätze 2 bis 4 fiel aufgrund der mehr gefahrenen 50er- und 40er-Wertungen.

Mannschaftswertung

Finale
PlatzMannschaftErgebnis
1Spanien Spanien
Borja Conejos
Daniel Barón
Vera Barón
Nil Benítez
Daniel Cegarra
890
40+40+40+40+40=200
40+40+40+40+40=200
20+10+20+40+00=090
40+40+40+40+40=200
40+40+40+40+40=200
2Frankreich Frankreich
Louis Grillon
Vincent Hermance
Nina Vabre
Robin Berchiatti
Pierre Chasseuil
840
40+40+40+40+40=200
40+40+40+40+40=200
20+10+30+00+10=070
40+40+40+40+40=200
30+40+30+40+30=170
3Deutschland Deutschland
Dominik Oswald
Oliver Widmann
Nina Reichenbach
Jan Welte
Lennart Höchster
800
40+40+40+40+40=200
40+40+40+40+40=200
30+30+30+30+00=120
30+40+30+40+20=160
20+20+30+40+10=120

Datum: 9. November

Es waren 10 Mannschaften am Start. Mit fast 300 Punkten Abstand zu den Medaillengewinnern platzierten sich Tschechien, Schweden, Japan, Italien, die Schweiz, Slowakei und Österreich.[7]

Medaillenspiegel

PlatzLandGoldSilberBronzeGesamt
1Spanien Spanien3519
2Frankreich Frankreich2125
Japan Japan2125
4Deutschland Deutschland1124
5Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten1102
6Großbritannien Großbritannien1001
7Schweiz Schweiz0101
8Finnland Finnland0011
Schweden Schweden0011
Tschechien Tschechien0011
Gesamt10101030

Einzelnachweise

  1. Presseerklärung der UCI vom 2. November 2021. (englisch).
  2. Freestyle-WM: Müller verpasst als Vierte Edelmetall knapp. Bund Deutscher Radfahrer, 13. November 2022;.
  3. Preuss Vize-Weltmeisterin im BMX Freestyle Flatland. Bund Deutscher Radfahrer, 14. November 2022;.
  4. Irina Sadovnik: "Moritz ist definitiv der beste 'Trick', der mir bisher gelungen ist". Kleine Zeitung, 7. November 2022;.
  5. El regreso de Eloi Palau al Trial. Trial-Bikes, 22. Februar 2020; (spanisch).
  6. Reichenbach erneut Trial-Weltmeisterin - Widmann holt Bronze. Bund Deutscher Radfahrer, 12. November 2022;.
  7. Trial-Mannschaft holt WM-Bronze. Bund Deutscher Radfahrer, 9. November 2022;.

Koordinaten: 24° 27′ 55″ N, 54° 19′ 50″ O