Hemer

WappenDeutschlandkarte
Hemer
Deutschlandkarte, Position der Stadt Hemer hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten:51° 23′ N, 7° 46′ O keine Zahl: 169–545Koordinaten: 51° 23′ N, 7° 46′ O
Bundesland:Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk:Arnsberg
Kreis:Märkischer Kreis
Höhe:169–545 m ü. NHN
Fläche:67,56 km2
Einwohner:37.610 (31. Dez. 2007)[1]Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte:557 Einwohner je km2
Postleitzahl:58675
Vorwahl:02372
Gemeindeschlüssel:05 9 62 016Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hademareplatz 44
58675 Hemer
Website:www.hemer.de
Bürgermeister:Michael Esken (CDU)
Lage der Stadt Hemer im Märkischen Kreis
KarteDortmundEnnepe-Ruhr-KreisHagenHochsauerlandkreisKreis OlpeKreis SoestKreis UnnaOberbergischer KreisAltenaBalveHalverHemerHerscheidIserlohnKierspeLüdenscheidMeinerzhagenMenden (Sauerland)Nachrodt-WiblingwerdeNeuenradePlettenbergSchalksmühleWerdohl
Karte

Hemer ist eine mittlere kreisangehörige Stadt in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Sie liegt im Norden des Sauerlandes und gehört zum Märkischen Kreis.

Hemer entstand durch die Vereinigung der Ortsteile Ober- und Niederhemer im Jahr 1910 und erhielt 1936 die Stadtrechte. In seiner heutigen Form besteht die Stadt seit der kommunalen Neuordnung 1975, als Hemer mit den vorher eigenständigen Gemeinden Becke, Deilinghofen, Frönsberg und Ihmert zur neuen Stadt Hemer zusammengefügt wurde.

Überregional bekannt ist Hemer durch das in Deutschland einmalige Geotop Felsenmeer, weshalb die Stadt den Beinamen Felsenmeerstadt führt. Im Jahr 2010 wird die NRW-Landesgartenschau in Hemer auf dem Gelände der ehemaligen Blücher-Kaserne stattfinden.

Geografie

Naturpark Homert im Süden Hemers

Geografische Lage

Hemer liegt in einer von ausgedehnten Wäldern bestimmten Mittelgebirgslandschaft im Nordwesten des Sauerlandes, östlich der Städte Hagen und Iserlohn. Die Stadt ist Bestandteil der Metropolregion Rhein-Ruhr. Ihre Siedlungsschwerpunkte liegen im Tal der Oese, die das gesamte Stadtgebiet durchquert und in der Innenstadt Hemer-Bach heißt. Die Oese entspringt als Gelmecke in der südlichen Nachbarstadt Neuenrade, fließt durch das Stephanopeler Tal, Sundwig, Hemer und Becke, bevor sie in Menden in die Hönne mündet.

Das Stadtgebiet gliedert sich in drei Bereiche. Der Norden ist von den waldreichen Erhebungen des Mendener Hügellandes rund um den Gaxberg (250 m ü. NN) geprägt. Die Hügel fallen zum Tal der Oese und der Iserlohner Kalksenke bis auf eine Höhe von 160 m (niedrigster Punkt Hemers in der Nähe der Edelburg) ab. Dieser Bereich ist dicht besiedelt und eher waldarm, wohingegen der gesamte Süden bis auf die beiden Täler von Ihmert und Stephanopel wenig besiedelt und waldreich ist. Die Gipfel dieses Raums erreichen eine Höhe von bis zu 550 m und gehören als Teil des Balver Waldes zum Naturpark Homert. Weite Teile der Hemeraner Wälder sind als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.

Die längste Nord-Süd-Ausdehnung beträgt etwa 11,3 km, von West nach Ost liegt sie bei 8,1 km. Dabei entfallen 54,3 Prozent auf Waldflächen, 23,4 Prozent werden von landwirtschaftlichen Flächen bedeckt. Auf 19,1 Prozent des Stadtgebiets liegen Siedlungen und Verkehrsfläche.[2]

Geologie

Skelett eines Höhlenbären in der Heinrichshöhle

Hemer gehört zum Rheinischen Schiefergebirge. Die Geologie des Raums Hemer ist durch ein Kalkmassiv bestimmt, das im Devon-Zeitalter als Sedimentgestein aufgebaut wurde. Im Zuge der Variszischen Orogenese bildeten sich Verwerfungen und Spalten, die durch Vulkanismus und natürliche Verwitterung wieder aufgefüllt wurden. Relativ oberflächennaher Kalkstein wird in einem Steinbruch in Becke abgebaut. Innerhalb des Variszischen Gebirges liegt Hemer am Nordhang des Remscheid-Altenaer Sattels auf dem Iserlohner Kalkgürtel. Dieser reicht von Hagen über Iserlohn und Hemer bis ins Hönnetal.

Geologisch bedeutend ist vor allem das Gebiet zwischen Sundwig und Deilinghofen. Bekannt ist das Felsenmeer, dessen aus dem Tertiär stammende Formation eine zerklüftete Oberfläche bildet. Schon im 8. Jahrhundert wurde dort, im ältesten Bergbaugebiet Westfalens, Eisensandstein abgebaut. Dem in Deutschland einzigartigen Geotop verlieh der „Geologische Dienst NRW“ den Titel Bedeutendes geologisches Denkmal.[3] Außerdem steht das von einem Buchenwald bewachsene Felsenmeer unter Naturschutz.

Innerhalb des Höhlensystems Perick in direkter Nachbarschaft des Felsenmeeres befinden sich zahllose Höhlen sowie Schächte, die vom früheren Bergbau stammen. Die größte Höhle trägt den Namen „Alte Höhle“, weil sie bereits im 15. Jahrhundert entdeckt wurde. Über Jahrhunderte wurde sie zu verschiedenen Zwecken, beispielsweise als Ausflugsziel und Luftschutzraum genutzt, weshalb sie heute erheblich zerstört ist. 1952 wurde sie für die Öffentlichkeit gesperrt. Die Heinrichshöhle, eine Tropfsteinhöhle, wurde erst im 18. Jahrhundert entdeckt und ist seit 1905 Schauhöhle. Sie enthält das dort entdeckte vollständige Skelett eines Höhlenbären.[4]

Nachbargemeinden

Die Nachbarstädte von Hemer sind Iserlohn im Westen, Menden im Norden, Balve im Osten sowie Neuenrade und Altena im Süden. Alle Nachbarstädte gehören zum Märkischen Kreis.

Stadtgliederung

Die ehemaligen Gemeinden im heutigen Stadtgebiet von Hemer

Offiziell ist Hemer nicht in Ortsteile gegliedert. Allerdings haben sowohl die ehemaligen Gemeinden als auch manche kleinere Siedlungen ihre eigene Identität.

Ein Waldgebiet östlich von Heppingsen gehörte bis 1975 zur Gemeinde Garbeck im Amt Balve und ist seitdem Teil der Stadt Hemer.

Klima

Die Stadt liegt in einer gemäßigten Klimazone. Das Höhenklima ist atlantisch geprägt. Der Juli ist mit durchschnittlich 16,7 °C der wärmste und der Januar mit 1,4 °C der kälteste Monat. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei 8,9 °C. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt 1025 Millimeter. Sie ist im Juni mit einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 108 Millimetern am größten.


Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Hemer
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Mittl. Temperatur (°C)1,41,84,47,612,215,216,716,313,510,05,22,58,9
Mittl. Tagesmax. (°C)3,24,67,812,216,919,821,621,417,212,86,93,412,4
Mittl. Tagesmin. (°C)−0,5−0,31,53,98,110,512,712,59,66,73,10,05,7
Niederschlag (mm)8871907785108957677699099Σ1025
Sonnenstunden (h/d)1,82,53,55,15,86,46,15,94,63,61,71,54
Regentage (d)18,717,819,314,215,515,217,014,515,816,820,919,4Σ205,1
T
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u
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3,2
−0,5
4,6
−0,3
7,8
1,5
12,2
3,9
16,9
8,1
19,8
10,5
21,6
12,7
21,4
12,5
17,2
9,6
12,8
6,7
6,9
3,1
3,4
0,0
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
N
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85
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69
90
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Quelle: 1. Niederschlagsangaben, Durchschnittstemperatur: Geoklima 2.1 und Deutscher Wetterdienst
2. Temperatur, Sonnenstunden, Regentage: Wetter online; Durchschnittswerte 1995–2008 der Wetterstation Lüdenscheid

Geschichte

Grabhügel im heutigen Niederhemer beweisen, dass schon um 1250 v. Chr. Hirten und Bauern das Hemeraner Gebiet bewohnten. Zwischen 600 und 100 v. Chr. lag das Gebiet unter keltischem Einfluss, bevor Franken die Region besiedelten. Sachsen eroberten ab 700 n. Chr. das Gebiet. 777 wurde es in das Frankenreich eingegliedert, ab 919 gehörte der Hemeraner Raum zum Ostfrankenreich.

Von der ersten Erwähnung bis zur Reformation

Haus Hemer

Die erste urkundliche Erwähnung Hemers datiert auf das Jahr 1072, als in einer Urkunde des Klosters Grafschaft des Erzbischofs von Köln die Siedlung Hademare (wasserreicher Ort) erwähnt wurde. Im selben Jahrhundert wurde auch Landhausen (als Lantensele) erstmals urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit bestand Hemer aus zwei Höfen und einer Kirche. Die Vituskirche stammte aus dem 10. Jahrhundert und war ursprünglich der Pfarrei Menden zugeordnet. 1124 wurde die Vitus-Kirche schließlich eine selbstständige Pfarrei. 1140 wurde auch Sundwig zum ersten Mal urkundlich erwähnt, Westigs urkundliche Ersterwähnung erfolgte 1200.

Im 14. Jahrhundert hieß die Siedlung Hedemer, aus dem 1538 erstmals nachweisbar Hemer wurde. Seit 1350 gehörte Hemer zur Grafschaft Mark und diente vor allem zum Schutz der befestigten Stadt Iserlohn. Rittersitze im gesamten heutigen Stadtgebiet wie die heute noch existierende Burg Klusenstein im Hönnetal sollten die Grenze der Grafschaft zum Herzogtum Westfalen absichern. Der heutige Ortskern Hemers war dagegen nicht durch ein Mauerwerk geschützt, sondern wurde erst in den 1970er-Jahren geschaffen. Damit wurden die historisch gewachsenen Zentren Nieder- und Oberhemers miteinander verbunden.

Im 15. Jahrhundert war der Raum Hemer relativ dicht besiedelt, aber weiterhin vor allem bäuerlich geprägt. Funde aus dem Felsenmeer zeigen jedoch auch, dass schon gegen Ende des 9. Jahrhunderts – womöglich sogar noch früher – Bergbau in Hemer betrieben wurde. Die metallverarbeitende Industrie und vor allem die Drahtindustrie entstanden im 16. Jahrhundert und nutzten erstmals die Wasserkraft in Hemer. 1567 wurde die erste Papiermühle Westfalens in Hemer in Betrieb genommen. Im Zuge der Reformation wechselte nahezu die gesamte Hemeraner Kirchengemeinde ebenfalls 1567 zum protestantischen Glauben, 1614 fiel die Ortschaft durch Erbschaft an Brandenburg (Preußen) und damit an die Hohenzollern.

Vom Dreißigjährigen Krieg bis zum Amt Hemer

Die Zeit des Dreißigjährigen Kriegs zwischen 1618 und 1648 war in Hemer von Pesteinbrüchen und unmittelbaren Kriegsfolgen geprägt. Nachdem die Pest bereits 1616 in der Stadt gewütet hatte, brach sie 1620, 1623 und 1626 abermals aus. Von 1623 bis 1624 war der Hemeraner Raum ein Militärstandort für spanische Truppen. Außerdem unterbrachen die Kriegshandlungen für einige Jahre den weiterentwickelten und produktiven Bergbau.

Ab 1647 waren Niederhemer, Oberhemer, Landhausen, Westig, Sundwig und Frönsberg im Gericht Hemer zusammengefasst. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gehörte Hemer zu den Schauplätzen des Holländischen Kriegs. Nach einem großen Feuer 1668 brannte Niederhemer 1779 noch einmal ab.

1700 wurde in unmittelbarer Nachbarschaft der Vitus-Kirche die katholische St. Peter-und-Paul-Kirche gebaut, gestiftet vom Hildesheimer Fürstbischof Jobst Edmund von Brabeck. 1818 wurde die Vitus-Kirche abgerissen und am Ebberg ein neues evangelisches Gotteshaus gebaut. Ab 1701 gehörte Hemer zum Königreich Preußen.

Unter Napoleon wurde Hemer 1806 Teil des Großherzogtums Berg. Neun Jahre später endete seine Herrschaft und die von ihm gegründete Mairie Hemer wurde zu einer Bürgermeisterei, der drei Steuergemeinden unterstellt waren (Hemer, Deilinghofen und Evingsen). 1841 wurde das Amt Hemer eingerichtet, das die Gemeinden Becke, Brockhausen, Calle, Deilinghofen, Evingsen, Frönsberg, Ihmert, Kesbern, Landhausen, Lössel, Niederhemer, Oberhemer, Sundwig und Westig umfasste. Noch im 19. Jahrhundert zeigte sich das Zusammenwachsen der Gemeinden, als 1867 die gemeinsame Amtssparkasse Hemer und das Amtskrankenhaus eröffnet wurden. Während der Märzrevolution wurde in Hemer eine Bürgerwehr aufgestellt.

Die Hemeraner Industrie profitierte von der 1882 erfolgten Anbindung an den Eisenbahn-Fernverkehr. In diesem Jahr erhielt Hemer Anschluss an die Strecke Menden-Unna, die drei Jahre später über Iserlohn bis nach Letmathe erweitert wurde.

Eingemeindungen und der Erste Weltkrieg

Am 1. April 1910 wurden Niederhemer und Oberhemer zur Gemeinde Hemer zusammengefasst. Pläne zur Schaffung der neuen Gemeinde waren seit dem Ende des Jahres 1908 verfolgt worden. Oberhemer wies mehr Fabriken vor als die Nachbargemeinde, so dass mit den damit verbundenen Steuereinnahmen mehr Geld in die Infrastruktur investiert werden konnte. Mit der Vereinigung profitierte seitdem auch Niederhemer von der lokalen Industrie. Gleichzeitig begannen Überlegungen, auch Sundwig, Westig und Landhausen nach Hemer einzugemeinden. Durch den Beginn des Ersten Weltkriegs verzögerte sich die Umsetzung allerdings.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs herrschte, wie im gesamten Reich, in weiten Teilen Hemers Euphorie, so dass sich bereits in der ersten Kriegswoche rund 150 Hemeraner freiwillig zum Kriegsdienst meldeten. Die Ernüchterung wurde in den folgenden Monaten vor allem von Gefallenenmeldungen ausgelöst. Bis Ende 1915 waren etwa 200 der 2.877 eingezogenen Hemeraner umgekommen.[5] Die lokale Industrie stellte ihre Produktion auf Rüstungsprodukte um und erreichte so höhere Gewinne als in den Jahren zuvor. Andererseits litt die Zivilbevölkerung unter unzureichender Versorgung und Epidemien. So starben in Hemer im Winter 1917/18 über 100 Menschen an der Grippe.

Nach Kriegsende entstanden in Hemer und den amtsangehörigen Gemeinden Arbeiter- und Bauernräte, die jedoch nicht revolutionär agierten, sondern sich stattdessen als kontrollierende Gremien verstanden. Auch die Parteien bildeten sich langsam wieder. Während der Ruhrbesetzung wurde Hemer Zielort einiger Flüchtlinge, Fabrikarbeiter litten zugleich unter Kurzarbeit, weil wichtige Kunden der Hemeraner Industrie im Ruhrgebiet lagen. Zahlreiche Streiks prägten das Arbeitsleben gegen 1920. In den darauffolgenden Jahren der Inflation druckte neben der Amtssparkasse auch ein Sundwiger Wirt – aus Werbezwecken – Notgeld, das wenig später verboten wurde.

Zum 1. August 1929 wurde aus Hemer, Sundwig, Westig und Landhausen sowie den nicht nach Iserlohn eingemeindeten Teilen der Gemeinde Calle im Rahmen der gesamtpreußischen Gebietsreformen eine gemeinsame Großgemeinde. Schon vor Beginn des Ersten Weltkriegs bildeten die Gemeinden eine wirtschaftlich und teilweise auch städtebauliche Einheit. Die übrigen Teile von Calle wurden Ortsteil von Iserlohn, das auch Interesse an einer Eingemeindung Westigs geäußert hatte. Im gleichen Jahr wurde Brockhausen mit Deilinghofen zusammengeführt, überwiegend weil sich eine eigenständige Verwaltung für die 588 Einwohner große Landgemeinde Brockhausen nicht mehr lohnte.

Die Weltwirtschaftskrise und das Stadtrecht

Die Industrie spürte etwa seit dem Jahr 1927 die ersten Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise, als einige Unternehmen ihre Produktion einschränkten oder ganz beendeten. 1929 wurden besonders viele Facharbeiter in der metallverarbeitenden Industrie entlassen. Der Höhepunkt der Krise war schließlich 1931/32 erreicht, als viele Industriebetriebe schließen mussten. Ende 1931 arbeiteten so nur noch 2.800 Arbeiter in der Hemeraner Industrie, drei Jahre zuvor waren es noch 4.200 Arbeitnehmer gewesen. Gleichzeitig stieg die Arbeitslosigkeit auf 2.100 Personen im Amt Hemer, wobei die Großgemeinde am stärksten betroffen war.

Die Jahre nach der Eingemeindung von Landhausen, Sundwig und Westig waren durch viele Bauprojekte geprägt. Mehrere hundert Wohnungen wurden dabei ebenso errichtet wie katholische Kirchenbauten in Becke, Bredenbruch und Westig sowie ein evangelisches Gemeindehaus in Westig. Des Weiteren erfuhr das Krankenhaus eine Erweiterung. Die Bauarbeiten förderten die Stadtwerdung, belasteten andererseits den Haushalt. Bei der Reichstagswahl 1930 lag die NSDAP ein Prozent vor der KPD und wurde damit stärkste politische Kraft. Die NSDAP im Amt Hemer hatte ihre Hochburg in Evingsen, wo sie bereits bei Wahlen 1924 stärkste Partei geworden war. Nach der Machtergreifung war der Widerstand in den vormaligen KPD-Hochburgen Sundwig und Westig am größten.

Am 19. April 1935 und nach der neuen Deutschen Gemeindeordnung erneut am 6. September beantragte die Gemeinde Hemer, zur Stadt erhoben zu werden. Am 30. Januar 1936 wurde der Großgemeinde das Stadtrecht verliehen, der Regierungspräsident Ludwig Runte überreichte die Urkunde am 25. April 1936. Parallel erhielten Amt und Stadt Hemer ihre Wappen.

Hemers Bedeutung im Zweiten Weltkrieg

Kriegsgräbergedenkstätte

Bereits am 1. März 1934 war Hemer Garnisionsstadt geworden, so dass im Laufe des Jahres das Amtskrankenhaus zum Standortlazarett und ein Feld bei Deilinghofen zum Truppenübungsplatz wurde. Auf dem Duloh westlich der Innenstadt entstand ein Schießstand, während die Kasernengebäude im Osten der Stadt gebaut wurden. Bei Kriegsbeginn 1939 kam es im Gegensatz zum Ersten Weltkrieg nicht zu einer Kriegsbegeisterung, stattdessen standen angesichts der Erfahrungen aus dem Ersten Weltkrieg Ängste und Sorgen im Vordergrund. Das Kasernengelände am Jüberg wurde im Zweiten Weltkrieg in das Kriegsgefangenenlager Stalag VI A umgewandelt, obwohl es sich noch im Rohbau befand.

Viele Hemeraner Unternehmen stellten ihre Produktion seit den ersten Kriegsjahren auf die Rüstungsindustrie ein, während in der Bevölkerung der Mangel an Lebensmitteln zunahm. 1941 fehlten vor allem Fleisch und Fette sowie Genussmittel. Die Kriegsgefangene im Stalag VI A leisteten in Hemer und der Region Zwangsarbeit. Im Amt Hemer verrichteten etwa 1.500 Soldaten vor allem in der Stadt selbst, sowie in Ihmert und Evingsen Zwangsarbeit. Die Gefangenen waren zum Großteil sowjetische Soldaten, die im Gegensatz zu Westeuropäern schlechter behandelt und zu härterer Arbeit herangezogen wurden. Die führenden Generäle fühlten sich dazu bereichtigt, weil Stalin die Genfer Konventionen nicht unterzeichnet hatte. In den ersten Kriegsjahren waren vor allem Franzosen und (Süd-)Osteuropäer inhaftiert, ab 1943 zunehmend Sowjets. Die Hemeraner Bevölkerung nahm meist wenig Anteil an den Kriegsgefangenen, vereinzelt versuchten sie jedoch, Brot ins Lager zu schmuggeln.

Hemer lag im April 1945 im Ruhrkessel und fiel durch dessen Spaltung am 12. April in den östlichen Teil. Am folgenden Tag rückte die amerikanische Armee bis nach Deilinghofen vor. Die deutschen Befehlshaber in Hemer nahmen daraufhin Gespräche mit den US-amerikanischen Kommandanten auf, so dass das Lager und die übrige Stadt am 14. April 1945 von Einheiten der 9. US-Armee friedlich übernommen wurde. Im Stalag waren zu diesem Zeitpunkt rund 23.000 Gefangene, darunter 9.000 Erkrankte, untergebracht. Die Stadt wurde Lazarettstadt, war in den Kriegsjahren kaum von Bombenangriffen betroffen. Auf zwei Kriegsgefangenenfriedhöfen liegen ungefähr 23.500 Opfer beerdigt. Die Kriegsgräberstätte auf dem Duloh mit 20.470 Toten ist die größere, am Höcklingser Weg liegen ungefähr 3.000 Opfer. Ein Gedenkraum mit einer Ausstellung befindet sich auf dem Landesgartenschau-Gelände.

Die Nachkriegszeit mit Bundeswehr und Neuordnung

In der Nachkriegszeit errichteten die Alliierten im Ortsteil Deilinghofen eine Kaserne, in der zunächst kanadische, später britische Soldaten mit ihren Familien stationiert waren. Sie prägten das städtische Leben über mehrere Jahrzehnte mit. Die von den Kanadiern gebaute Eishalle führte 1958 zur Gründung des Eishockey-Clubs Deilinghofen (ECD), heute Iserlohn Roosters. Es gab ein britisches Kino und einen britischen Supermarkt. Der Truppenstandort wurde nach der Wiedervereinigung Anfang der 1990er Jahre aufgelöst und fast alle britischen Soldaten verließen die Stadt; ihre Wohnsiedlungen sind jetzt von der einheimischen Bevölkerung belegt. Am 23. Januar 2007 verließen auch die letzten deutschen Soldaten, die seit 1956 in der Blücher-Kaserne stationiert waren, die Stadt. Die Konversion des Geländes geschieht durch die Landesgartenschau 2010. In diesem Zusammenhang werden neue Kultur- und Sporteinrichtungen gebaut, das Straßenbild der Innenstadt wird verändert.

In ihrer heutigen Form entstand die Stadt Hemer 1975. Bereits Ende der 1960er-Jahre begannen Neustrukturierungen der Ämter und Gemeinden Nordrhein-Westfalens. So wurde 1969 der Landkreis Altena neu gegliedert und dabei auch die Hemeraner Amtsgemeinde Evingsen in die neue Stadt Altena eingemeindet. Eigentlich sollte wenig später auch der Kreis Iserlohn und die bis dahin kreisfreie Stadt Iserlohn umstrukturiert werden, Landesinnenminister Willi Weyer verschob die Reform später allerdings auf das Jahr 1975. Diskussionen um eine Eingemeindung Hemers nach Iserlohn verhinderten eine schnellere Realisierung.[6] Der NRW-Innenminister Weyer aus Hagen und einige Hemeraner Kommunal- und Landespolitiker setzten schließlich Hemers Unabhängigkeit durch. Am 1. Januar 1975 wurden die Gemeinden Becke, Deilinghofen, Frönsberg und Ihmert in die Stadt Hemer eingemeindet. Lössel, das bereits 1920 zum Amt Oestrich gewechselt war und ab 1956 zu Letmathe gehörte, wurde 1975 ebenso wie Kesbern nach Iserlohn eingemeindet. Das Amt Hemer wurde damit Ende 1974 aufgelöst. Mit den Umstrukturierungen verbunden war der letzte große Stadtumbau, als im Zuge des Sauerland/Paderborn-Gesetzes ein neues Stadtzentrum unter anderem mit neuem Rathaus und Hallenbad gebaut wurde.

Wirtschaftlich ist die Stadt inzwischen industriell geprägt, größere Gewerbegebiete gibt es in der Becke, in Westig, Deilinghofen und Sundwig. Die Drahtindustrie ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Ihmerter und Stephanopeler Tal.

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung 1994–2005

Am 1. April 1910 erfolgte der Zusammenschluss von Niederhemer (1895: 1.696 Einwohner) und Oberhemer (1895: 1.982 Einwohner) zu Hemer. Die Eingemeindung mehrerer Orte in der Umgebung am 1. Januar 1975 brachte einen Zuwachs von 10.787 auf 34.041 Einwohner. Am 31. Dezember 2005 betrug die Amtliche Einwohnerzahl nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 37.932 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Dabei handelt es sich um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1910 auf die ortsanwesende Bevölkerung, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung.

DatumEinwohner
1. Dezember 1910 ¹6.334
16. Juni 1925 ¹7.100
16. Juni 1933 ¹13.701
17. Mai 1939 ¹14.799
29. Oktober 1946 ¹16.638
13. September 1950 ¹18.881
25. September 1956 ¹21.753
DatumEinwohner
6. Juni 1961 ¹22.866
31. Dezember 196525.086
27. Mai 1970 ¹24.202
31. Dezember 197533.496
31. Dezember 198032.745
31. Dezember 198531.446
25. Mai 1987 ¹32.914
DatumEinwohner
31. Dezember 199034.412
31. Dezember 199535.934
31. Dezember 200037.156
31. Dezember 200537.932
31. Dezember 200637.833
31. Dezember 200737.610

¹ Volkszählungsergebnis

Religionen

Christentum

Die Kirchengeschichte Hemers begann bereits vor der urkundlichen Ersterwähnung 1072. Am Haus Hemer bestand seit Ende des 1. Jahrtausends die Vituskirche, die der Diözese Köln und der Pfarrei Menden unterstellt war. Die Hemeraner Gutsherren strebten allerdings eine eigenständige Kirche an, die der Bischof 1122 durch die Ernennung der Vituskirche zur Pfarrkirche verwirklichte. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Kirche mehrfach erweitert, bis sie etwa 200 Personen fasste. Sie gehörte damals zum Dekanat Attendorn. Besonders feierlich wurde der Namenstag des Kirchpatrons Vitus begangen. Die Vitus-Kirmes fand bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts regelmäßig statt.

Die Reformation wurde 1555 erstmals Thema in der Hemeraner Gemeinde, als der Herzog von Kleve-Mark in einer Predigt noch die Abwehr der lutherischen Forderungen anordnete. In den Nachbarstädten war die Reformation in den folgenden Jahren dennoch erfolgreich. 1565 wurde Deilinghofen evangelisch, Hemer wohl zwei Jahre später. In beiden Orten trat bis auf wenige Ausnahmen die gesamte Gemeinde über, zu Auseinandersetzungen kam es anscheinend nicht.

In den folgenden Jahrzehnten bauten die katholisch gebliebenen Hemeraner eine neue Gemeinde auf. Gemeinsam mit der Familie von Brabeck, die 1664 das Haus Hemer erwarb, ließen sie zwischen 1698 und 1700 die Pfarrkirche St. Peter und Paul erbauen. 1812 ging das Haus Hemer und damit auch die katholische Pfarrkirche an die evangelische Familie Löbbecke, die auf das Gemeindeleben aber keinen Einfluss nahm. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts betreute die katholische Kirchengemeinde wieder rund 1500 Gläubige.

Die Pfarrkirche St. Bonifatius, 1906

In der Industrialisierung schritt das Wachstum weiter voran, so dass 1872 eine Kapelle in Sundwig geweiht wurde, die 1897 Pfarrrechte bekam. 1905 wurde dort die neue Kirche St. Bonifatius geweiht. Die Pfarrkirche St. Petrus Canisius in Westig entstand 1930/31 und wurde 1948 Mittelpunkt einer Gemeinde. 1966 wurde die Christkönig-Pfarrkirche im Stadtzentrum errichtet. Auch die Gemeinden Deilinghofen und Bredenbruch/Ihmert, die nicht zum Hemeraner Kerngebiet gehören, sind inzwischen Teil des Pastoralverbunds Hemer im Dekanat Märkisches Sauerland des Erzbistums Paderborn.

Die evangelische Kirchengemeinde nutzte vorerst die Vituskirche weiter. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde sie immer maroder, so dass sie 1818 abgebrochen und durch die zwei Jahre später geweihte Ebbergkirche ersetzt wurde. In der Zwischenzeit stellte die katholische Gemeinde ihre Peter-und-Paul-Kirche zur Verfügung. Die Atmosphäre in der Gemeinde war zumindest im 17. Jahrhundert wenig harmonisch, eine Quelle berichtet von Prügeleien in der Kirche. 1902 wurde innerhalb der evangelischen Gemeinde der CVJM gegründet, der bis heute die Kinder- und Jugendarbeit prägt.[4]

Heute ist die evangelische Kirche durch die Gemeinden Hemer (mit den Gemeindebezirken Becke, Niederhemer/Landhausen/Stübecken, Süd mit Westig/Sundwig, Hemer-Mitte), Ihmert und Deilinghofen vertreten. Die Gemeinden gehören zum Kirchenkreis Iserlohn der Evangelischen Kirche von Westfalen.

Andere Religionen

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts siedelten sich die ersten Juden dauerhaft in Hemer an, die ab 1846 der Mendener Synagogen-Gemeinde zugeteilt waren. Sie lebten meist in ärmlichen Verhältnissen. In Hemer wuchs die Zahl der Juden bis 1880 auf 65, 1905 gab es 43 jüdische Hemeraner. Bis zur Machtergreifung Hitlers verkleinerte sich die Gemeinde auf 30 Mitglieder. In der gesamten Zeit waren die Juden in Hemer bis auf wenige Ausnahmen im Handel tätig und nur selten antisemitischen Drohungen oder gar Übergriffen ausgesetzt. Im Laufe der 1930er-Jahre allerdings nahmen die Einschränkungen und Verbote auch in Hemer weiter zu, so dass viele jüdische Geschäftsleute ihre Einzelhandelsgeschäfte schlossen. Nach den Novemberpogromen 1938 und nach dem Kriegsausbruch wanderten viele jüdische Familien aus. Die übrigen wurden ins KZ Theresienstadt und dann meist in Vernichtungslager gebracht, in denen rund 40 damalige oder frühere Hemeraner ermordet wurden. Seit Ende des 18. Jahrhunderts gibt es einen jüdischen Friedhof in Hemer, auf dem 1955 der letzte Verstorbene begraben wurde.[7]

Der Gruppe der Muslime in Hemer wuchs vor allem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als Migranten als sogenannte Gastarbeiter aus der Türkei nach Deutschland kamen. Als Moscheeverein hat sich der Türkisch-Islamische Verein, eine Mitgliedsorganisation der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion, gebildet. Er unterhält einen Gebetsraum im ehemaligen Gebäude der Amtssparkasse.

Ende Mai 2009 hatte Hemer 15.310 evangelische und 11.524 katholische Einwohner. 10.792 gehörten einer sonstigen oder keiner Religionsgemeinschaft an.[8]

Politik

Rathaus

Stadtrat

Aufgrund von Überhang- und Ausgleichsmandaten erhöhte sich die Mitgliederzahl des Rates der Stadt Hemer nach der Kommunalwahl 2004 von 38 auf 42; davon entfallen auf die

  • CDU 18 Sitze (- 2)
  • SPD 11 Sitze (+ 1)
  • UWG 6 Sitze (+ 2)
  • GAH (Grüne Alternative Hemer) 4 Sitze (+ 2)
  • FDP 3 Sitze (+ 1)

Ergebnisse der Kommunalwahlen ab 1975

In der Liste[9] werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 1,95 % der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben:

JahrCDUSPDUWGFDPGrüne1
197546,737,79,95,7
197939,937,28,54,5
198440,238,416,35,1
198931,538,914,77,77,3
1994237,134,014,03,98,6
199951,727,510,94,05,9
200443,125,015,26,110,5

1 Grüne: 1984 und 1989: Grüne, 1994 und 1999: B’90/Grüne, 2004: GAH
2 1994: zusätzlich: Statt: 2,3 %

Bürgermeister

Bürgermeister Michael Esken

Für eine vollständige Übersicht der Hemeraner Bürgermeister und Stadtdirektoren sowie der Bürgermeister des Amtes und der amtsangehörigen Gemeinden, siehe: Liste von Persönlichkeiten der Stadt Hemer

Bis in die 1930er-Jahre waren die Hemeraner Bürgermeister in erster Linie Fabrikanten, wie Fritz Clarfeld (1919–1929), dem mit der Besteckfabrik Clarfeld & Springmeyer das damals größte Hemeraner Unternehmen gehörte. Seine zehnjährige Amtszeit endete mit der Eingemeindung Westigs, Sundwigs und Landhausens in die Großgemeinde Hemer. 1934 war Wilhelm Langemann der erste Bürgermeister, der eine Verwaltungsausbildung hatte. Langemann amtierte bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. In seiner Amtszeit wurde Hemer zur Stadt erhoben.

Nach Ende des Krieges wechselte der Bürgermeister in einer Übergangsphase relativ häufig. Erst Josef Kleffner war zwischen 1949 und 1952 wieder der erste, der länger als drei Jahre amtierte. Eine Phase der Kontinuität begann 1961, als Fredi Camminadi zum Bürgermeister gewählt wurde. In den Jahren zuvor war Bürgermeister Karl Bode in Streitigkeiten mit dem Stadtdirektor verwickelt, die die Entwicklung Hemers um einige Jahre zurückwarf. Camminadi war zu dieser Zeit bereits Stellvertreter und konnte wieder Ruhe in die Stadtverwaltung bringen. 2004 wurde er zum Altbürgermeister ernannt.

1969 gewann der CDU-Kandidat Hans Meyer die Bürgermeisterwahl. Er blieb mit einer kleinen Unterbrechung durch die kommunale Neuordnung, als Werner Beckmann kommissarisch eingesetzt war, bis 1987 im Amt. Schwerpunkte während seiner Amtszeit waren zum einen die Diskussion um das Sauerland/Paderborn-Gesetz, zum anderen der Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen ins Ausland. Meyer setzte sich dafür ein, dass Hemer eigenständig blieb und nicht in die Nachbarstadt Iserlohn eingemeindet wurde. Er bereiste Länder wie die Sowjetunion, Jugoslawien, China und Libyen, um Aufträge für Hemeraner Unternehmen zu erhalten. Unterstützt von Stadtdirektor Dieter Voss baute er das Hemeraner Stadtzentrum zu einer Einkaufsstraße aus.

Die Amtszeit von Meyer und Voss endete Ende der 1980er-Jahre. Meyers Nachfolger wurde Klaus Burda. Der SPD-Politiker amtierte sieben Jahre, bis durch die Entlassung des Stadtdirektors Reiner Herrmann die Wahl eines hauptamtlichen Bürgermeisters nötig wurde. Bis 1999 sollte ein Bürgermeister in Nordrhein-Westfalen nämlich vor allem repräsentative Aufgaben innehaben, Chef der Stadtverwaltung war bis dahin ein Stadtdirektor. Die Reform der Gemeindeordnung sah vor, unter bestimmten Bedingungen schon vor 1999 einen hauptamtlichen Bürgermeister durch den Rat wählen zu lassen. Da der Hemeraner Stadtdirektor kurz nach der Verabschiedung des Gesetzes vom Rat der Stadt Hemer abgewählt wurde, war Hemer die erste Stadt Nordrhein-Westfalens mit einem hauptamtlichen Bürgermeister, Heinz Öhmann (CDU).

Am 13. Juli 2003 wurde Michael Esken mit 50,8 % der Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt. Diese Wahl war erforderlich, da am 9. März 2003 der seit 1995 amtierende Bürgermeister Heinz Öhmann in Coesfeld zum Bürgermeister gewählt wurde. Die nächste Bürgermeisterwahl findet am 30. August 2009 im Rahmen der NRW-Kommunalwahlen 2009 statt. Amtsinhaber Michael Esken tritt dabei gegen den SPD-Kandidaten Bernhard Camminadi an, der Esken 2003 knapp unterlegen war. Die UWG nominierte Martin Dodt als Gegenkandidat.

Wappen

Stadtwappen
Stadtwappen
Altes Stadtwappen
Altes Stadtwappen
Blasonierung

Gespalten, vorn in Gelb (Gold) ein dreireihig rot-weißer (silberner) geschachter Balken, hinten in Schwarz drei (2:1) gelbe (goldene) Wolfsangeln.[10]

Beschreibung
1936 wurden sowohl der Stadt (untere Abbildung) als auch dem Amt Hemer (obere Abbildung) jeweils ein Wappen verliehen. Beide Wappen enthalten die gleichen heraldischen Elemente: ein rot-weißes Schachbrettmuster als Symbol der historischen Zugehörigkeit zur Grafschaft Mark, sowie drei Wolfsangeln aus dem Familienwappen der Brabecks. Bereits 1926 hatten die Planungen für ein Wappen begonnen, wurden aber wegen der Zusammenlegung Hemers mit Sundwig und Westig und dann wegen der Weltwirtschaftskrise vorerst abgebrochen.[11] Nachdem das Amt 1975 aufgelöst wurde, wählte die vergrößerte Stadt das alte Amtswappen als das neue Stadtwappen; zum einen, weil es als heraldisch und ästhetisch ansprechender angesehen wurde, zum anderen, um die eingemeindeten vormaligen Amtsgemeinden mit zu repräsentieren. Beide Wappen wurden von dem Wappenmaler Waldemar Mallek entworfen.

1939 erhielten auch alle anderen sechs amtsangehörigen Gemeinden Wappen verliehen, die als gemeinsames Kennzeichen alle die drei Wolfsangeln enthielten. In drei Wappen (Becke, Deilinghofen, Frönsberg) wurde auf adlige Familien der jeweiligen Gemeinde Bezug genommen. In den anderen drei (Evingsen, Ihmert, Kesbern) wurden Symbole der lokalen Industrien dargestellt.

Städtepartnerschaften

Seit 1967 bestehen Städtepartnerschaften mit den beiden französischen Städten Beuvry und Steenwerck, die die Stadt von den Gemeinden Ihmert beziehungsweise Becke übernommen hat. Darüber hinaus gibt es Städtefreundschaften mit Schtscholkowo in Russland, Obervellach in Österreich und den deutschen Städten Bretten und Doberlug-Kirchhain. Eine Schulpartnerschaft verbindet das Woeste-Gymnasium mit der Bablake School im englischen Coventry und der Nordhoff High School in Ojai, Kalifornien.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Felsenmeermuseum

Das Felsenmeermuseum ist in einer Jugendstil-Villa untergebracht, die der Fabrikant Peter Grah 1902 zwischen Hemer und Sundwig errichten ließ. In den 1980er Jahren übergab die Stadt das Haus dem Bürger- und Heimatverein Hemer, der es seit 1989 als Heimatmuseum nutzt. Zu sehen sind Ausstellungsstücke zur Erdgeschichte sowie zur Industrie- und Stadtgeschichte. In Wechselausstellungen beschäftigt sich der Verein mit unterschiedlichen heimatgeschichtlichen Themen.

Kunstausstellungen des Hemeraner Kunstvereins finden regelmäßig im Reidemeisterhaus in Sundwig und im Jugend- und Kulturzentrum am Park statt.

Theater und Konzerte

Für Theateraufführungen und Konzerte werden die Schulaulen des Gymnasiums und des Schulzentrums Parkstraße (Realschule und Hauptschule II) genutzt. Für Konzerte und Kabarett steht zudem das Jugend- und Kulturzentrum am Park zur Verfügung. Auch in den Hemeraner Kirchen und Gaststätten finden regelmäßig Konzertveranstaltungen statt.

Bauwerke

Für eine vollständige Übersicht über die Kirchen und Gotteshäuser in Hemer, siehe: Liste Hemeraner Kirchen und Gotteshäuser

Das älteste Gebäude auf Hemeraner Stadtgebiet ist die evangelische Stephanuskirche in Deilinghofen, deren genaues Entstehungsdatum allerdings unbekannt ist. Einige Quellen nennen die Mitte des 13. Jahrhunderts, andere das 14. Jahrhundert als Entstehungszeit.[12] 2004 wurde das Bauwerk, das seit 1982 unter Denkmalschutz steht, grundlegend restauriert. Die aus der Zeit von vor 1000 n. Chr. stammende Vituskirche in Niederhemer wurde 1818 abgerissen.

1700 wurde die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul fertig gestellt. Der Barockbau wurde ebenfalls 1982 unter Denkmalschutz gestellt. Als Ersatz für die 1818 abgebrochene Vituskirche baute die evangelische Kirchengemeinde bis 1820 die Ebbergkirche. Planungen sahen zuerst einen Entwurf des Baumeisters Karl Friedrich Schinkel vor, aus finanziellen Gründen wurde dann allerdings eine Konstruktion des Hemeraners Johann Hermann Stindt realisiert. Die Ebbergkirche wurde 1989 in die Denkmalschutzliste der Stadt Hemer aufgenommen.

Türmchenvilla
Villa Prinz

Die weiteren Kirchengebäude Hemers stammen aus dem 20. Jahrhundert. 1905 wurde die Sundwiger Pfarrkirche St. Bonifatius geweiht. Das Bauwerk ist das höchste im gesamten Stadtgebiet und steht seit 2001 unter Denkmalschutz. Anfang der 1930er-Jahre entstanden die katholische Pfarrkirche St. Petrus Canisius in Westig und die evangelische Kirche in Ihmert. Das jüngste katholische Kirchengebäude in Hemer ist die Christkönigkirche in der Innenstadt, die seit 1966 das Bild der Fußgängerzone prägt. 1964 wurden die Kreuzkirche in Landhausen sowie die Sundwiger Christuskirche geweiht, die seitdem das Erscheinen der jeweiligen Ortsteile prägen. Der Glockenturm am Paul-Schneider-Haus in der Innenstadt enthält die ehemalige Glocke der Vituskirche.

Ein weiteres prägendes Element des Hemeraner Stadtbildes sind Fabrikantenvillen. Die Villa Grah wurde 1902 errichtet und beheimatet seit den 1980er-Jahren das Felsenmeermuseum des Bürger- und Heimatvereins. Die Villa Prinz in der Innenstadt ist wegen ihrer auffälligen Zwiebelhaube an einem hervorstehenden Eckturm besser als Türmchenvilla bekannt. Dort ist unter anderem das Standesamt der Stadt Hemer untergebracht. Beiden Gebäuden wurde 1982 der Denkmalschutz zugesprochen. Weitere denkmalgeschützte Fabrikantenvillen stehen unter anderem in Westigerbach und an der Kantstraße in Oberhemer. Auch das Reidemeisterhaus in Sundwigerbach hat eine industrielle Geschichte und wird noch heute als Bürogebäude genutzt.

Aufgrund der Grenzlage zu Kurköln ließen die Grafen von der Mark 1353 die Burg Klusenstein im Hönnetal errichten. Die Burg steht auf einem Kalksteinfelsen im Hönnetal. Zu ihrem Verteidigungssystem gehörte unter anderem das Gut Bäingsen, das ebenfalls unter Denkmalschutz steht. Die Burg gehört den Rheinisch-Westfälischen Kalkwerken und ist verpachtet.

Sundwiger Mühle

Herrensitze gab es in Form von Haus Hemer und auf der Edelburg. Diese liegt an der B 7 zwischen Hemer und Menden und wurde 1375 erstmals urkundlich erwähnt. Das Herrenhaus wurde am Ende des 16. oder Anfang des 17. Jahrhunderts erbaut. Heute ist die Edelburg vor allem für ihre Reitturniere bekannt. Der Reitplatz schließt sich an das Gut an, für dessen Bau Material der ehemaligen Burg Brelen verwendet wurde. Haus Hemer wurde 1072 als Oberhof erstmals erwähnt. Die bestehenden Gebäude stammen aus dem Jahr 1614 und werden als Gemeindezentrum und Kindergarten der Peter-und-Paul-Gemeinde genutzt.

Das 1906 errichtete Alte Amtshaus war bis 1975 Sitz der Amtsverwaltung und wurde vom neuen Rathaus abgelöst. Seitdem sind in dem denkmalgeschützten Gebäude die Musik- und die Volkshochschule untergebracht. Im Norden Sundwigs stehen noch einige Fachwerkhäuser in schmalen Gassen. Auch diese Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Gleiches gilt für die Sundwiger Mühle in direkter Nachbarschaft. Sie ist die einzige Wassermühle des Märkischen Kreises. 1816 baute Johann Hermann Stindt dort eine Getreidemühle. Als der Müller Johann Peter Alberts in die Eigentümerfamilie einheiratete, wurde 1858 mit dem Mühlenbetrieb begonnen. Seit 1865 gibt es die Wassermühle. Historische Feuerwehrgerätehäuser stehen in Sundwig und Heppingsen.

Parks

Felsenmeer Hemer

Im zentrumsnahen Friedenspark steht ein Altenheim der Hermann-von-der-Becke-Stiftung. Das ehemalige Wohnheim, eine unter Denkmalschutz stehende Villa aus dem späten 19. Jahrhundert, wurde 2005 von einem modernen Bau abgelöst und wird als Lager genutzt. Im Westiger Ortszentrum zwischen Thomaskirche und dem ehemaligen Bahnhof liegt der Gockelsche Park, der nach dem gleichnamigen Fabrikanten benannt ist und in den kommenden Jahren erneuert werden soll. Eine Parkanlage im Zentrum von Ihmert ist Standort des dortigen Maibaums.

Natur

Bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt ist das Felsenmeer, ein 700 m langes und 100 bis 200 m breites Karstgebiet mit eingestürzten Höhlen, die von einem Buchenwald überwachsen sind. Ein Grund dafür ist unter anderem der im 19. Jahrhundert eingestellte Bergbau in diesem Gebiet. Das Gesamtgebiet erstreckt sich über 13 Hektar.

Die Heinrichshöhle, eine Tropfsteinhöhle, befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft des Felsenmeers in Sundwig. Eine besondere Attraktion ist das vollkommen erhaltene Höhlenbär-Skelett. Den Namen erhielt die Höhle von ihrem Entdecker Heinrich von der Becke.

ECD-Erinnerungsstätte in Deilinghofen

Sport

Der Hemeraner Ortsteil Deilinghofen ist Geburtsort des heutigen DEL-Clubs Iserlohn Roosters. In der dortigen Kaserne stationierte kanadische Soldaten brachten den Sport nach Deilinghofen. Nachdem die neugierig gewordene Dorfjugend erst auf der Straße begonnen hatten, Eishockey nachzuahmen, boten ihnen die Kanadier auch Trainingszeiten auf der geschaffenen Eisfläche an. 1959 wurde der EC Deilinghofen gegründet, der aufgrund der mangelhaften Hallensituation 1971 nach Iserlohn zog. Bis dahin war der ECD bis in die zweithöchste Liga aufgestiegen.

Die heutigen sportlichen Aushängeschilder sind der Fußballverein SG Hemer, dessen erste Mannschaft 2009 in die Landesliga aufstieg, sowie das Handballteam vom HTV Sundwig-Westig, das ebenfalls in der Landesliga beheimatet ist. Auch die Leichtathleten des TV Deilinghofen haben schon einige große Erfolge vorzuweisen, wodurch auch die Leichtathletik-Schulmannschaft des Woeste-Gymnasiums in den letzten Jahren profitierte und ins Bundesfinale des Wettbewerbs Jugend trainiert für Olympia einzog. Überregional bekannt ist daneben das traditionelle Reitturnier an der Edelburg.

Der TC Weiß-Blau Hemer betreibt eine Tennisanlage in Hemerhardt. Zwischen 1992 und 1999 gewannen die Jungsenioren des Vereins (Herren 35) achtmal in Folge die Deutsche Meisterschaft. 1998 und 1999 siegten auch die Senioren (Herren 45), die 1999 daneben noch Europameister werden konnten. 2008 feierte die Mannschaft der Herren in der Altersklasse 55 wieder die nationale Meisterschaft und plant, 2009 an der Europameisterschaft teilzunehmen. Zum Team gehört unter anderem der 48-malige Tennis-Meister in der DDR Thomas Emmrich.[13][14]

Im Stadtgebiet liegen zwei Schwimmbäder. Das „Hademarebad“, städtisches Hallenbad, wurde 1973 eröffnet und beinhaltet neben einem 25-Meter-Becken ein Sprung- und ein Kinderbecken. Im Gebäude ist auch eine Saunalandschaft eingerichtet worden. Das städtische „Freibad am Damm“ liegt im Ortsteil Stübecken und wurde 1996 nach einer Renovierung wieder eröffnet. In den letzten Jahren wurde immer wieder über einen möglichen Hallenbadneubau an anderer Stelle diskutiert, um auf seiner jetzigen Position mehr Platz für Ladenlokale zu schaffen. Alternativstandorte sind das Landesgartenschau-Gelände oder ein Grundstück auf der Stadtgrenze zu Menden.[15][16]

Landesgartenschau 2010

Der Blücher-Platz, zentraler Punkt der Landesgartenschau in Bau, Juli 2009

Am 27. Februar 2007 beschloss der Rat der Stadt einstimmig, sich um die Austragung der Landesgartenschau 2010 zu bewerben. Laut der Machbarkeitsstudie soll das 28 ha große an die Innenstadt grenzende ehemalige Gelände der Blücherkaserne den Schwerpunkt der Landesgartenschau bilden. Das anschließende 346 ha große Übungsgelände soll teilweise in die Veranstaltung mit eingebunden werden, ebenso wie das Felsenmeer und die Heinrichshöhle.

Am 2. Mai 2007 gab der Umweltminister von Nordrhein-Westfalen, Eckhard Uhlenberg, bekannt, dass Hemer den Zuschlag für die Ausrichtung der Landesgartenschau 2010 erhält.

Regelmäßige Veranstaltungen

Das Veranstaltungsprogramm des Kulturbüros sieht vier jährlich stattfindende Straßenfeste in der Innenstadt vor. Der Hemeraner Frühling findet im Mai statt. Das Bachfest am Grohe-Platz mit Entenrennen über die Oese findet in der Regel während der Sommermonate statt. Am letzten September-Wochenende locken die Hemeraner Herbsttage alljährlich zehntausende Besucher nach Hemer. Den Abschluss bildet die Hemeraner Weihnacht, ein kleines Hüttendorf auf dem Marktplatz im Advent.

Fest in der Bevölkerung verwurzelt sind Schützenfeste. Bürgerschützenvereine gibt es in Hemer, Deilinghofen, Westig, Ihmert, Bredenbruch und Frönsberg. Die drei letztgenannten feiern im Rhythmus von zwei Jahren ihr Schützenfest, die anderen Vereine ermitteln jährlich einen neuen Schützenkönig.

Eine weitere Veranstaltung ist das jährlich am Fronleichnamswochenende in Frönsberg stattfindende WISPA-Festival, das tausende Freunde der alternativen Musik anzieht. Auf dem Festival, das von der Stadt Hemer mitveranstaltet wird, treten an drei Tagen über 20 Bands, darunter Newcomer ebenso wie bereits bekannte Gruppen auf. Veranstalter ist seit 2005 der WISPA-Verein für Alternative Kultur.[17][18]

Wirtschaft

Das Reidemeisterhaus in Sundwigerbach, heute ein Bürogebäude

Die Wirtschaft im Raum Hemer wird seit Jahrhunderten von kleinen und mittelständischen Unternehmen beherrscht. Dabei spielt die Land- und Forstwirtschaft mit 0,9 % der Beschäftigten in Hemer im Gegensatz zur Industrie (57,5 %) kaum eine Rolle. 41,6 Prozent der Arbeitskräfte waren 1987 im Dienstleistungsbereich beschäftigt. Wie in Gesamtdeutschland gewinnt der tertiäre Sektor der Dienstleistungen zwar auch in Hemer an Bedeutung, reicht aber noch nicht an das verarbeitende Gewerbe heran.[19]

Industrie

Durch den im 10. Jahrhundert einsetzenden Bergbau im Raum Hemer (unter anderem im Gebiet des Felsenmeers) wurde die Entwicklung der metallverarbeitenden Industrie in Gang gesetzt. Durch die Wasserkraft der Bäche wurden – teilweise als Nebenerwerb – einige Schmieden betrieben. Die Drahtindustrie in Hemer geht auf das 15. Jahrhundert zurück, als die ersten Drahtrollen im Ihmerter Tal errichtet wurden. Bis ins Jahr 1814 wurden elf Drahtwerke in der Bürgermeisterei Hemer aufgebaut. Im 19. Jahrhundert wurden die Ziehereien schließlich von Verarbeitungsbetrieben ergänzt. Mit der Papierindustrie entstand im 16. Jahrhundert ein weiterer Wirtschaftszweig, der bis heute Bedeutung hat. Bis in die 1830er-Jahre wuchs diese Branche in Hemer, bis in das 20 Jahrhundert gingen die Verkaufszahlen jedoch wieder stark zurück und die letzte Papierfabrik ging 1988 in der neu gegründeten Papier Union auf.

Im 17. Jahrhundert war Hemer einer der innovativsten Industriestandorte Preußens. Neben der ersten Messingschmelze der Region entstand damals auch die erste Fingerhutmühle Westfalens. Die Fingerhutproduktion brachte Hemeraner Unternehmen bis in die 1840er-Jahre große Gewinne. 1736 wurde in Sundwig der erste Hochofen Westfalens in Betrieb genommen.

Das Sundwiger Messingwerk und weitere Messingproduzenten bildeten im 18. und 19. Jahrhundert die Basis für die Armaturenherstellung, für die sich dieser Werkstoff besonders eignete. Im 20. Jahrhundert entwickelten sich die beiden Hemeraner Armaturenhersteller Grohe und Keuco zu internationalen Marktführern auf ihrem Gebiet. Besonders Grohe gilt heute als Global Player mit weltweit 5200 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von über einer Milliarde Euro.[20] Aufsehen erregte das Unternehmen im Jahr 2005, als die Übernahme Grohes durch ein Investorenkonsortium die Heuschreckenmetapher von SPD-Parteichef Franz Müntefering auslöste.[21]

Neues Firmengebäude der Sundwig GmbH, dem Nachfolge-Unternehmen der Eisenhütte

Vor dem Ersten Weltkrieg war der Besteckhersteller Clarfeld & Springmeyer das renommierteste Hemeraner Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern im Jahr 1914. Aufgrund zunehmend preisgünstiger Konkurrenz aus dem Ausland musste das Fabrikgelände in den 1970er-Jahren verkauft werden. Reitgeschirr und Schiffsbeläge waren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ebenfalls typische Produkte der Hemeraner Industrie. Der Maschinenbau in Hemer entstand unter anderem mit der Sundwiger Eisenhütte, die Walz- und Dampfmaschinen für das benachbarte Messingwerk herstellte. Die Maschinenbau-Unternehmen hatten meist eine Verbindung zu anderen Industriezweigen. So gab es in Niederhemer einen Hersteller von Papiermaschinen und in Ihmert werden bis heute Drahtziehmaschinen hergestellt.

Auch der Raum Hemer profitierte vom Wirtschaftswunder in den Anfangsjahren der Bundesrepublik. 1954 kamen die ersten Gastarbeiter aus Südeuropa nach Hemer. In den 1970er- und 80er-Jahren setzte eine Umzugswelle Hemeraner Unternehmen ein. Die Entwicklung von Wohnraum und Industrie war in Hemer zuvor meist parallel verlaufen. Nach der kommunalen Neuordnung begannen die Unternehmen aus der Innenstadt in Gewerbegebiete zu ziehen.[22]

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts trat eine Diversifizierung der Industriestruktur ein, die weiterhin anhält. So siedelten sich einige Betriebe an, deren Geschäftsgebiet in Hemer nicht historisch gewachsen ist. Der Zerstäuber-Hersteller MWV Calmar gehört zum Beispiel der kunststoffverarbeitenden Industrie an. Die Firma Giersch wurde 1951 gegründet und gehört inzwischen zu den größten deutschen Herstellern von Ölbrennern. Als Unternehmen der Elektrotechnik besteht seit 1948 Lang + Menke in Westig. Die 1998 zugezogene Firma Haltec Hallensysteme gehört mit der Produktion von Hallen und großflächigen Zelten zu den europaweit führenden Unternehmen.

Dienstleistungen und Einzelhandel

„Stadttor“ in der Fußgängerzone

Die Einzelhandelssituation in Hemer gilt als schwierig. Viele Hemeraner decken ihren Einkaufsbedarf in erster Linie in der größeren Nachbarstadt Iserlohn.[23] In den 1970er-Jahren wurde eine Fußgängerzone in der Hemeraner Innenstadt eingerichtet, viele Bürger, vor allem aus den Ortsteilen, sehen den Bereich aber noch nicht als Stadtzentrum an. So gibt es derzeit allein im Innenstadtbereich 18 Leerstände.[24]

In den letzten Jahren entstanden außerhalb der Fußgängerzone Einzelhandelskomplexe wie das Nöllenhof- und das Felsenmeer-Center. Im Zuge der Landesgartenschau werden auch Teile der Innenstadt, der Hademare- und Friedrich-List-Platz, attraktiver gestaltet. Außerdem entsteht im Zentrum der Fußgängerzone das Hademare-Center. Große SB-Supermärkte bestehen im Hemeraner Ortsteil Becke sowie kurz hinter der Stadtgrenze zu Iserlohn in Calle.

Der Anteil der Beschäftigten im Dienstleistungsbereich ist unterdurchschnittlich. 1997 arbeiteten gut 2500 Beschäftigte in diesem Sektor, davon allein 1600 in den drei Krankenhäusern, in Altenheimen oder Kindergärten. Die übrigen arbeiten vor allem in der Stadtverwaltung, in Banken und Versicherungen sowie in der Gastronomie.[25] Als Unternehmensverbund im Bereich der Forschung und Entwicklung schafft das Zentrum für Sicherheits- und Katastrophenschutztechnik einige neue Arbeitsplätze in diesem Bereich.

Infrastruktur

Verkehr

Straße

In Hemer begannen um 1907 erste Pflasterungsarbeiten auf den Hauptverkehrsstraßen, die bis 1912 vorerst abgeschlossen waren. Bis 1936 war das Straßennetz auf 55 Kilometer angewachsen, es befand sich jedoch größtenteils in recht schlechtem Zustand. Die Stadtverwaltung plante Ausbesserungen mit Priorität im Stadtzentrum, wurde durch den Kriegsausbruch daran allerdings gehindert.[26] Aus dieser Zeit stammten auch die ersten Pläne, die Hauptstraße zu begradigen. In den 1950er-Jahren wurden diese Arbeiten gemeinsam mit einem Ausbau der parallelen Ohlstraße begonnen.

Ende der 1960er-Jahre war etwa ein Drittel der Hemeraner Straßen voll ausgebaut. Die weit auseinanderliegenden Siedlungen und der geringe Anteil an Kreis-, Land- und Bundesstraßen erschwerten die Instandsetzungsarbeiten. Mit dem Bau der A 46 zwischen Hagen und Hemer wurde die Stadt an das überregionale Straßennetz angeschlossen. Da viel Verkehr die bereits auf Iserlohner Stadtgebiet endende A 46 verlässt und auf der B 7 in Hemer weiterfährt, ist seit den 1970er-Jahren ein Weiterbau der Autobahn bis Arnsberg im Gespräch. Die endgültige Trasse ist derzeit noch nicht festgelegt, doch scheint ein Baubeginn ab 2010 immer wahrscheinlicher. Probebohrungen für einen Tunnel unter dem Stübecken fanden bereits statt.[27]

Als wichtige West-Ost-Verbindung dient die L 682 zwischen der B 7 und der kurz hinter der Stadtgrenze im Hönnetal verlaufenden B 515. Die L 683 verbindet die B 7 mit der B 236 im Lennetal über die Ortsteile Westig, Bredenbruch und Ihmert.

Seit Anfang der 1990er-Jahre wird der Bau einer Westtangente diskutiert, die die Autobahn-Ausfahrt mit Westig verbinden soll. Für Kritik sorgte die geplante Streckenführung über das Landschaftsschutzgebiet Duloh.[28] Wegen der Investitionen im Zuge der Landesgartenschau wurde das Straßenprojekt vorerst verschoben. Ein weiteres Verkehrsproblem ist der Verkehr auf der Hauptstraße, der trotz Grüner Welle oft nur stockend läuft. Die Ampelschaltung soll bis zur Landesgartenschau 2010 verbessert werden.[29]

Öffentlicher Personennahverkehr

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war die Straßenbahn – neben der Eisenbahn (siehe dazu den nachfolgenden Abschnitt) – das wichtigste öffentliche Verkehrsmittel in Hemer. 1908 wurde die damalige Hemeraner Gemeinde Calle an die Linie zwischen Hohenlimburg und Iserlohn angeschlossen wurde. 1909 folgte der Ausbau über die Gemeinde Westig bis zum Amtshaus, 1911 erhielt auch Niederhemer, 1912 Höcklingsen (Gemeinde Becke) Anschluss. Eine weitere Verlängerung bis auf Mendener Stadtgebiet stand zwar zur Diskussion, wurde aber nie umgesetzt. Über Sundwig führte eine Abzweigung ab 1913 bis nach Deilinghofen, ein Ausbau bis zur Hönnetalbahn wurde entgegen früherer Planungen allerdings nicht realisiert.

Eine Kleinbahnstrecke zwischen Westig und Evingsen komplettierte das Hemeraner Schienennetz Anfang des 20. Jahrhunderts. 1913 wurde der Streckenteil bis Ihmert in Betrieb genommen, 1917 folgte die Verbindung nach Evingsen. Als die Strecke nach dem Ende des Ersten Weltkriegs bis Altena verlängert wurde, bestand erstmals eine Schienenverbindung zwischen dem Lennetal und Felsenmeerstadt. Besonders die Drahtindustrie im Ihmerter Tal profitierte von der Anbindung an das Schienennetz, denn ihre Transportkosten wurde dadurch wesentlich geringer. 1921 wurde die Straßenbahn Niederhemer-Höcklingsen zu Gunsten der parallel verlaufenden Eisenbahn stillgelegt. Die Kleinbahn war 1933 wieder von gravierenden Veränderungen betroffen, als das nicht profitable Teilstück zwischen Ihmert und Evingsen abgebrochen wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fuhren in Hemer mit Unterbrechungen insgesamt zwei Jahre lang keine Straßenbahnen, da die Brücke zwischen Iserlohn und Westig zerstört war. Stattdessen setzte die betreibende Iserlohner Kreisbahn, die bis 1942 noch Westfälische Kleinbahnen hieß, Busse ein. Ab September 1948 fuhr die Straßenbahn zwar wieder, doch wurden die Strecken nach und nach mit günstigeren und schnelleren Bussen besetzt. Fortan wurden unrentable Strecken stillgelegt. 1955 machte die Abzweigung nach Deilinghofen den Anfang, es folgte die Kleinbahn im Ihmerter Tal für den Personenverkehr. Die Unternehmen konnten die Schienen noch einige Zeit nutzen. Mit dem Jahreswechsel 1959/60 endete das Straßenbahnzeitalter zur Personenbeförderung in Hemer endgültig, die letzten Güterwaggons verließen Westig 1964.

Die erste regelmäßige Buslinie in Hemer wurde 1924 eröffnet, als eine Verbindung nach Fröndenberg in Betrieb genommen wurde. Heute verfügt die Stadt über zwölf lokale und regionale Buslinien (unter anderem nach Iserlohn, Menden, Altena und Balve) und gehört der Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe an. Der Busverkehr wird im wesentlichen durch die Märkische Verkehrsgesellschaft als Nachfolgebetrieb der Iserlohner Kreisbahn betrieben. Vier Strecken, die von den MVG-Niederflur-Bussen nicht bedient werden können, fährt seit 1998 der Bürgerbus Hemer an.[30]

Schiene

Ehemaliger Bahnhof in der Stadtmitte
Abtransport von Kyrill-Holz im Mai 2008 mit Sonderfahrt einer Dampflok

Hemer fand in den 1880er-Jahren Anschluss an das Schienennetz, nachdem erste Planungen schon 20 Jahre zuvor begonnen hatten. Das erste Teilstück zwischen Menden und Hemer wurde 1882 fertig gestellt, drei Jahre später wurde die Verbindung nach Iserlohn schließlich komplettiert. Dadurch war Hemer sowohl mit der Oberen Ruhrtalbahn also auch mit der Rhein-Sieg-Bahn verbunden. Neben dem Bahnhof Hemer wurde ein Haltepunkt Oese und ein Bahnhof in Westig eingerichtet. Außerdem erhielten einige Industrieunternehmen eigene Bahnanschlüsse.

1891 wurde eine Verbindung nach Sundwig geschaffen, deren angedachter Ausbau bis nach Neuenrade wieder fallen gelassen wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Hemeraner Station als Verladebahnhof für Kriegsgefangene genutzt, da das Stalag VIa nur einige Hundert Meter entfernt lag. Nach dessen Befreiung nutzten auch die Alliierten den Bahnhof für Güter- und Truppenverladung, bis 2007 wurden in erster Linie Lastwagen und Panzer über den Bahnhof Hemer in die Blücher-Kaserne transportiert.

In den 1970er Jahren nahm die Bedeutung der Bahn in Hemer ab, als 1975 die Güterverladung in Sundwig und Westig endete. 1977 verlor der Hemeraner Bahnhof seine Eigenständigkeit und wurde dem Mendener unterstellt. Durch immer weniger Passagiere stand die Stilllegung der Strecke ab 1983 zur Debatte. 1989 fuhr schließlich der letzte Personenzug aus dem Hemeraner Bahnhof aus. Seitdem liegen die nächsten Bahnhöfe in Iserlohn und Menden. Mit dem Abzug der Bundeswehr endete 2007 auch die Panzerverladung. Die zwischenzeitlich vereinbarten Holz-Transporte nach dem Orkan „Kyrill“ liefen im Jahr darauf aus.

Das Westiger Bahnhofsgebäude wurde 1984 als Denkmal unter Schutz gestellt[31] und ist ein Jahr später in Privatbesitz übergegangen. Das Sundwiger Gebäude wurde nach seiner Stilllegung 1976 im darauffolgenden Jahr abgerissen. Das Hemeraner Hauptgebäude wurde 1987 abgebrochen, der restliche Teil des ehemaligen Bahnhofs ist im Zuge der Landesgartenschau-Bauarbeiten ebenfalls aus dem Stadtbild verschwunden. An dessen Stelle soll in den kommenden Monaten ein Schnellrestaurant eröffnet werden.[32]

Dennoch besteht vielleicht eine Zukunft für die Eisenbahnanbindung Hemers. Zwar ist die Trasse nach Iserlohn inzwischen überbaut, doch eine regelmäßige Zugverbindung nach Menden scheint möglich. Die Rhein-Sieg-Eisenbahn erstellt derzeit eine Machbarkeitsstudie und plant, diese Verbindung bis zur Landesgartenschau 2010 und auch danach zu realisieren. Sollte dies nicht möglich sein, wird ein Radweg gebaut.[33]

Flughafen

Der nächste Flughafen ist in Dortmund. Drei Flugplätze befinden sich in Iserlohn.

Medien

Die wichtigsten Tageszeitungen Hemers sind der Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung und die Westfälische Rundschau, die den Lokalteil vom IKZ übernimmt. Lokalzeitungen gibt es in Hemer seit 1886, als die „Hemer-Zeitung“ erstmals erschien. Buchdrucker Ludwig Bechstein begann mit einer Auflage von 400 Exemplaren, musste den Druck aus wirtschaftlichen Gründen ein Jahr später aber wieder aufgeben. Am 22. März 1893 erschien die Erstausgabe der „Hemerschen Zeitung“, die erst zweimal, aber Oktober 1893 dreimal wöchentlich herausgegeben wurde. Nachdem die Bevölkerungszahl um die Jahrhundertwende stark zugenommen hatte, erschien die Zeitung ab 1905 täglich.

Vier Jahre später nahmen die Herausgeber den Untertitel „Märkischer Landbote“ hinzu, der ab 1917 als Haupttitel fungierte. Nach eigenen Angaben vertrat die Hemersche Zeitung einen unparteiischen Standpunkt, wird aber dennoch dem nationalliberalen und antisozialistischen Bereich zugeordnet.[34] Über zehn Jahre lang war der Landbote „Amtliches Bekanntmachungsorgan“ des Kreises und des Amtes, bis die Amtsversammlung nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten entschied, die Bekanntmachungen künftig in der Westfälischen Landeszeitung – Rote Erde zu veröffentlichen. Den Hemeraner Herausgebern fiel damit eine wichtige Einnahmequelle weg, so dass sie noch im selben Jahr die Verlagsrechte an den Iserlohner Kreisanzeiger verkauften. Die Auflage war von 600 gedruckten Exemplaren 1895 bis 1914 auf das Sechsfache gestiegen. Kurz vor Einstellung wurde täglich knapp 2.700 Exemplare produziert. Als „Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung“ mit den Untertiteln „Hemersche Zeitung“ und „Märkischer Landbote“ erschien das Blatt bis zum 12. April 1945

Bereits 1930 war ein neuer Titel im Hemeraner Zeitungsmarkt erschienen. „Der Volltreffer“ war ein KPD-Parteiblatt, das ab Herbst 1931 als Flugblatt behandelt wurde und dementsprechenden Zensurregelungen unterstand. Daraufhin änderten die Sundwiger Herausgeber den Titel in „Die Einheitsfront“, im Sommer 1932 in „Sprachrohr der deutschen Einheitsfront“. Von Dezember 1932 bis zum Verbot nach der NS-Machtergreifung firmierte das Blatt, das vor allem von Kritik an den Sundwiger Industrieunternehmen geprägt war, dann wieder als „Volltreffer“. Als Gegenpart wurde seit 1932 eine Hemeraner Ausgabe der nationalsozialistischen Zeitung „Der Arbeiter“ veröffentlicht.

Nach Kriegsende wurden amtliche Bekanntmachungen in offiziellen Blättern der britischen Besatzungsmacht veröffentlicht. 1946 genehmigten die Alliierten die Gründung des CDU-Lizenzblattes Westfalenpost, die im Laufe der Zeit auch ein Redaktionsbüro in Hemer eröffnete. Als der SPD nahe stehend wurde die Westfälische Rundschau ab 1947 in Hemer veröffentlicht. Die Iserlohner Redaktion übernahm dabei auch die Berichterstattung aus Hemer. Der Iserlohner Kreisanzeiger erschien nach Gründung der Bundesrepublik wieder, im November 1949 wurde die erste Ausgabe gedruckt. Der Marktanteil in Hemer wuchs bis in die 1980er-Jahre auf etwa zwei Drittel.

Als Wochenzeitung war die „Felsenmeer-Zeitung“ konzipiert, die 1955 an den Start ging und Ende der 1950er-Jahre wieder eingestellt wurde. Der „Hemer-Kurier“ erschien ab 1980 in vierzehntägigem Rhythmus, später ebenfalls als wöchentlich. Insgesamt 1.600 verkaufte Exemplare genügten aber nicht zum wirtschaftlichen Betrieb, weshalb die Zeitung in ein Anzeigenblatt umgewandelt wurde. Als auch dieses Prinzip nicht realisierbar wurde, wurde der Titel 1988 an den Wichelhoven-Verlag verkauft, der auch den IKZ herausgibt. Als „Märkischer Anzeiger“ lief das Blatt noch bis zur Einstellung im Jahr 1993.

Zweimal wöchentlich (mittwochs und sonntags) erscheint seit Oktober 1978 das kostenlose Anzeigenblatt „Stadtspiegel“, dessen Iserlohner Redaktion auch den Hemeraner Titel erstellt. Seit 1990 wird der „Wochenkurier“, dessen Redaktion Iserlohn-Letmathe-Hemer ebenfalls in Iserlohn sitzt, jeden Samstag verteilt.

Ende der 1980er-Jahre kam es zu größeren Veränderungen in der Hemeraner Presse. Die WAZ-Gruppe, die bereits die Westfalenpost in Hemer herausgab, übernahm eine Beteiligung am Iserlohner Kreisanzeiger. In diesem Zusammenhang wurde die WP-Redaktion in Hemer geschlossen und die Leser an den IKZ übergeben. Der Kreisanzeiger übernahm im Gegenzug den überregionalen WP-Mantel und beendete damit die Zusammenarbeit mit der Verlagsgruppe von Dirk Ippen. Dieser reagierte 1990 und gründete die „Neue Hemeraner Presse“, die nach zehn Monaten im Dezember 1990 wieder eingestellt wurde. Erfolgreicher verlief die Gründung einer Hemeraner WR-Redaktion. Wenngleich zuvor nur wenige Hemeraner die in Iserlohn erstellten Lokalseiten lasen, konnte sich die Rundschau in der Felsenmeerstadt etablieren. Im Herbst 2000 wurde auch dieses Lokalbüro geschlossen. Die WR erscheint weiterhin, übernimmt den Lokalteil aber seitdem vom IKZ.

Der lokale Hörfunk für NRW erfolgt im Bereich Hemer durch Radio MK, dem durch die Landesanstalt für Medien der Sendestandort Nr. 69 Frequenz 92,5 (Iserlohn) zugewiesen ist.

Öffentliche Einrichtungen

Kliniken und Krankenhäuser

Lungenklinik, 2008

Seit 1892 gibt es in Hemer ein allgemeines Krankenhaus in Trägerschaft des Amtes. Die geringe Bettenzahl und das Bevölkerungswachstum machten Erweiterungen 1902 und 1908 erforderlich. Als das Krankenhaus nach dem Ersten Weltkrieg erneut zu klein geworden war, wurde das Haus bis ins Jahr 1931 erneut vergrößert. In Zeiten der Weltwirtschaftskrise wurde die Erweiterung von Kritikern als überdimensioniert bezeichnet und tatsächlich wurde die Unterhaltung des Hauses für das Amt schnell zum Problem.[35] Im Dezember 1934 erwarb die Wehrmacht das Gebäude der heutigen Lungenklinik und wandelte es in ein Standortlazarett um. Das Amt ließ daraufhin ein neues Krankenhaus errichten, das 1936 mit 80 Betten eröffnet wurde und auch heute noch als Paracelsus-Klinik die medizinische Versorgung der Stadt zur Verfügung stellt. Während des Zweiten Weltkriegs fungierte das Krankenhaus als Lazarett und pflegte nach dessen Befreiung ehemalige Gefangene des Stalag VIa. Bis 1972 wuchs das Haus auf 161 Betten, mit der kommunalen Neuordnung 1975 ging es in die Trägerschaft der neu geschaffenen Stadt ein und hieß fortan Stadtkrankenhaus.

Bereits 1904 eröffnete die katholische Kirchengemeinde St. Peter und Paul das St.-Marien-Hospital in der Geitbecke. Beginnend mit 30 Betten wurde die Klinik auf 112 Betten im Jahr 1972 vergrößert. 1978 wurde das Haus wegen finanzieller Schwierigkeiten der Gemeinde an die Stadt Hemer verkauft und firmierte daraufhin als Stadtkrankenhaus II, das die Abteilung der Inneren Medizin übernahm. Chirurgie, Gynäkologie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Augenheilkunde und die Anästhesie blieben im Stadtkrankenhaus I. Nachdem das Hospital 1984 in Trägerschaft der Paracelsus-Kliniken übergegangen und entsprechend umbenannt worden war, änderte es 1992 als erstes Krankenhaus in Deutschland das Abrechnungssystem. Anstelle der Verweildauer wurden nun Pauschalen für bestimmte Behandlungen ausgezahlt.[36] Um die Kosten zu senken, wurde das ehemalige Marien-Hospital im Jahr 2000 geschlossen. Seitdem konzentrieren sich die Abteilungen in der ehemaligen Paracelsus-Klink I, die erneut ausgebaut wurde. Das Zweitgebäude wurde abgerissen und an dessen Stelle ein Wohngebiet errichtet. Heute verfügt die Paracelsus-Klinik über 125 Betten.[37]

Aus dem ersten Amtskrankenhaus und Standortlazarett entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg die überregional bekannte Lungenklinik. Sie verfügt über die vier Fachabteilungen Pneumologie, Thoraxchirurgie, Radiologie und Anästhesie. Außerdem ist ein Forschungs-Institut integriert. Aufsehen erregte der erste SARS-Fall in Deutschland im Jahr 2002. Damals infizierte sich ein Hattinger mit dem Virus und konnte in der Lungenklinik geheilt werden. Das Dortmunder Fußball-Idol Lothar Emmerich verstarb nach Krankheit in Hemer.

Schwimmbadgebäude der Hans-Prinzhorn-Klinik

Im Ortsteil Frönsberg befindet sich die nach Hans Prinzhorn benannte Westfälische Klinik Hemer. 1914 kaufte die AOK Dortmund das Gelände und nahm den Betrieb des „Genesungsheimes Frönspert“ für Bergleute kurz darauf auf. Nach der Machtergreifung wurde das Gebäude beschlagnahmt und in das „NSBO-Genesungsheim Westfalen-Süd“ umgewandelt. Während des Krieges war es Teil des Hemeraner Standortlazaretts mit Schwerpunkt für lungenkranke Soldaten. 1950 übernahm die AOK wieder die Trägerschaft, die es 1964 an den Landschaftsverband Westfalen-Lippe verkaufte. Seitdem wird das Gebäude als psychiatrische Klinik verwendet.

1975 begann man mit dem Bau eines neuen Gebäudes, das drei Jahre später mit 494 Betten eröffnet wurde. Die Klinik erhielt den Märkischen Kreis und damit 455.000 Menschen als Pflichtversorgungsgebiet. Dieses Gebiet wurde 1981 noch um die Stadt Hagen, 1984 um den Ennepe-Ruhr-Kreis erweitert. Bis 1987 allerdings wurde das Pflichtversorgungsgebiet um Teile des Märkischen und des Ennepe-Ruhr-Kreises verkleinert. Seitdem trägt die Klinik auch ihren heutigen Namen. Zu Beginn der 1990er Jahre ging man Kooperationen mit Kliniken in der ehemaligen DDR und in Polen ein, 2000 auch mit einer ukrainischen Fachklinik. Heute unterhält die Klinik mehrere Abteilungen: Psychotherapie/Depressionsbehandlung, Psychiatrie, Suchtkrankenbehandlung und Gerontopsychiatrie. Daneben existieren eine Tagesklinik und eine Institutsambulanz. Im Westfälischen Wohnverbund können Menschen mit psychischen Behinderungen betreut werden.

Militärstandort

Die Blücher-Kaserne vor ihrer Schließung

Hemer war zwischen 1956 und 2007 Bundeswehrstandort. In den letzten Jahren war die Blücher-Kaserne die einzige Kaserne im Märkischen Kreis und beherbergte ein Panzerbataillon, zwei Sanitäts-, eine Panzerpionierkompanie und ein Kraftfahrausbildungszentrum. Die Kaserne wurde nach dem preußischen Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher benannt. Am 2. November 2004 gab der damalige Verteidigungsminister Peter Struck bekannt, dass im Rahmen der Bundeswehrreform der Standort Hemer komplett aufgegeben wird. Am 23. Januar 2007 verließ das Panzerbataillon 203 als letztes Hemer und wurde nach Augustdorf verlegt. Damit wird ein 28 ha großes, an die Innenstadt angrenzenden Kasernengelände und ein 346 ha großes Übungsgelände frei. Auf einem Teil der Flächen wird 2010 die Landesgartenschau ausgetragen, ein Großteil wird dauerhaft unter Naturschutz gestellt und das neu gegründete Zentrum für Sicherheits- und Katastrophenschutztechnik siedelte sich an.

Weitere öffentliche Einrichtungen

Zudem gibt es in Hemer eine Stadtbücherei, die in einer ehemaligen Fabrikantenvilla in der Fußgängerzone untergebracht ist. Aufgrund fehlender Barrierefreiheit wird über einen Umzug der Bücherei diskutiert.[38][39] Das Stadtarchiv ist 2009 aus dem selben Gebäude auf das Landesgartenschau-Gelände umgezogen. Das Archiv beinhaltet über 5.000 Akten des Amtes und der Stadt Hemer sowie ein Zeitungsarchiv und Nachlässe einiger Heimatforscher.

In das ehemalige Martin-Luther-Haus der evangelischen Kirche in Hemer ist das „Jugend- und Kulturzentrum am Park“ gezogen. Neben einigen städtischen Kultur- und Informationsveranstaltungen übernimmt die Einrichtung die Aufgaben des ehemaligen Jugendzentrums 205.

Bildung

Schulen

Wulfertschule

Seit dem Schuljahr 2008/09 bieten fünf der acht Hemeraner Grundschulen ein Ganztagsangebot an: Brabeckschule (Stübecken, Landhausen), Freiherr-vom-Stein-Schule (Sundwig), Woesteschule (nördliche Stadtmitte), Diesterwegschule (Westig) und Ihmerter Schule (Dorfpark). Die anderen drei Grundschulen (ohne Ganztagsangebot) sind die Deilinghofer Schule, die Oesetalschule (Becke) und die Wulfertschule (südliche Stadtmitte).

In Hemer liegen zwei Hauptschulen, eine in der Urbecke (Hauptschule I Urbecker Straße), eine am Stadtpark (Hauptschule II Parkstraße). Die Hauptschule Parkstraße nimmt allerdings seit dem Schuljahr 2009/10 keine Fünftklässler mehr auf, weil das Gebäude Standort der neu gegründeten Gesamtschule Hemer wird. Nach einer Elternbefragung entschied sich der Stadtrat zu diesem Beschluss.

Die einzige Realschule der Stadt ist nach einem berühmten Sohn der Stadt, Hans Prinzhorn, benannt und liegt in einem Schulzentrum zusammen mit der Hauptschule II Parkstraße.

In Nachbarschaft zum Schulzentrum Parkstraße liegt das Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasium, die höchste Schule der Stadt. Der heutige Namensgeber gab im 19. Jahrhundert Sprachunterricht in Hemer und damit den ersten höheren Unterricht. Die Schule wurde 1924 gegründet, seit 1999 gibt es einen bilingualen Zweig. Eine Höhere Schule gibt es in Hemer mit der Gründung der „Privatschule für höheren Unterricht“ schon seit 1829.

Hemer ist Standort von insgesamt vier Förderschulen. Für Lernbehinderte besteht die Pestalozzischule. Die Felsenmeerschule ist eine Westfälische Schule für Körperbehinderte. Die Wilhelm-Busch-Schule wird vom Märkischen Kreis getragen und hat den Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung.[40] Seit den Osterferien 2009 ist die Regenbogenschule mit dem Förderschwerpunkt Sprache in einem ehemaligen Gebäude der Blücher-Kaserne untergebracht.[41][42]

Bis 1970 gab es in Hemer eine kanadische Senior-School für die Kinder der in Deilinghofen stationierten kanadischen Soldaten. Nach ihrem Abzug wird das Gebäude bis heute von der Volkshochschule genutzt.[43]

Weitere Bildungseinrichtungen

Sowohl die Hemeraner Geschäftsstelle der Volkshochschule Menden-Hemer-Balve, als auch die Musikschule der Stadt Hemer befinden sich im Alten Amtshaus in Oberhemer. Das Hagener Rahel-Varnhagen-Kolleg betreibt ein Abendgymnasium in den Räumen des Woeste-Gymnasiums.

Persönlichkeiten

Prinzhorn-Geburtshaus

Für eine ausführliche Übersicht über Hemeraner Persönlichkeiten, siehe: Liste von Persönlichkeiten der Stadt Hemer

Die Stadt Hemer ernannte 1974 Ruth und Friedrich Grohe zu Ehrenbürgern. Adolf Hitlers Ehrenbürgerschaft aus dem Jahr 1936 wurde offiziell nie aufgehoben, der Stadtrat vertrat aber die Meinung, sie sei mit dem Tode erloschen. Seit der kommunalen Neuordnung wurde die Ehrenbürgerschaft nicht mehr verliehen.

Erwähnenswerte Söhne und Töchter der Stadt sind unter anderem Willibrord Benzler, der Bischof in Metz war und dessen Seligsprechung bereits eingeleitet wurde, und Psychiater und Kunsthistoriker Hans Prinzhorn. Filmregisseur Wolfgang Becker wurde durch den Publikumserfolg Good Bye, Lenin! deutschlandweit bekannt. Heimatforscher Friedrich Leopold Woeste ist in Hemer heute noch besonders bekannt, da nach ihm zwei Schulen benannt sind. Außerdem stammen einige Musiker, Sportler und Politiker aus Hemer.

Literatur

  • Berghaus, Peter/ Treude, Friedhelm (Hrsg.): Der Münzschatzfund von Hemer-Westig 1949, hrsgg. v. Bürger- u. Heimatverein Hemer aus Anlass d. 100jähr. Bestehens der Sparkasse des Amtes Hemer, o.J. ~1965
  • Stopsack, Hans-Hermann (Hrsg.) im Auftrag der Volkshochschule Menden-Hemer-Balve: Hemer 1944–1949. Erinnerungen, Zeitzeugenberichte und Dokumente aus einer Zeit des Umbruchs. Selbstverlag, Menden/Hemer 2004.
  • Stopsack, Hans-Hermann: Vom Amt zur Stadt. Selbstverlag, Hemer 2000, ISBN 3-00-006685-3
  • Thomas, Eberhard; Fischer, Klaus: Hemer. Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 1996, ISBN 3-931554-12-0
  • Treude, Reinhard: Hemer in alten Bildern. Gummersbach 1981, ISBN 3-88265-091-5
  • Stopsack, Hans-Hermann; Thomas, Eberhard (Hrsg.) im Auftrag der Stadt Hemer und der Volkshochschule Menden-Hemer-Balve: Stalag VI A Hemer. Kriegsgefangenenlager 1939–1945. Eine Dokumentation. Hemer 1995.
Commons: Hemer – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Linkkatalog zum Thema Hemer bei curlie.org (ehemals DMOZ)

Quellen

  1. Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen
  2. IKZ-Sonderveröffentlichung Hemer intern vom 17. Juli 2009
  3. Geologischer Dienst NRW: Bedeutendste Geotope – Felsenmeer bei Hemer
  4. a b Bürger- und Heimatverein Hemer e. V. (Hrsg.): Hemer. Beiträge zur Heimatkunde. Engelbert-Verlag, Balve 1980.
  5. Leben und Arbeiten der Bevölkerung im Ersten Weltkrieg in: Stopsack, Hans-Hermann: Vom Amt zur Stadt. Selbstverlag, Hemer 2000.
  6. Treude, Dr. Friedhelm: Kommunale Neuordnung aufgeschoben in: Der Schlüssel Hemer 1970.
  7. Stopsack, Hans-Hermann: Vom Amt zur Stadt. Selbstverlag, Hemer 2000, S. 337–346
  8. IKZ Hemer: Peter Friedrich über Einwohnerrückgang: „Das kann man nicht so hinnehmen!“, vom 8. Juli 2009
  9. Verzeichnisse der Kommunalwahlergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen (LDS NRW) von 1975 bis 2004
  10. Hauptsatzung (PDF-Datei)
  11. Stopsack, Hans-Hermann: Vom Amt zur Stadt. Selbstverlag, Hemer 2000, S. 318
  12. Kurze Chronik zur Deilinghofener Kirchengeschichte, S. 12 (PDF-Datei)
  13. Website des TC Weiß-Blau Hemer
  14. Fast ganz Tennis-Deutschland kennt Hemer
  15. SPD-Wahlprogramm für die Kommunalwahl 2009, Abschnitt Sportpolitik (PDF-Datei)
  16. UWG-Wahlprogramm für die Kommunalwahl 2009, Abschnitt Sport (PDF-Datei)
  17. Wispa-Festival
  18. IKZ Hemer: „Ein dicht belagertes ‚Kulturschutzzentrum‘“, vom 14. Juni 2009
  19. „Die Hemeraner Wirtschaft“ aus: Stopsack, Hans-Hermann: Vom Amt zur Stadt. Selbstverlag, Hemer 2000.
  20. Westfalenpost: "Stimmung wird langsam besser", vom 7. Mai 2008
  21. faz.net: „Sanitär: Der Fall Grohe liefert Zündstoff“, vom 27. Mai 2005
  22. Stopsack, Hans-Hermann: Vom Amt zur Stadt. Selbstverlag, Hemer 2000.
  23. IKZ Iserlohn: Gute Noten für die neue Innenstadt
  24. IKZ Hemer: 18 Leerstände bekämpfen
  25. Die Hemeraner Wirtschaft aus Stopsack, Hans-Hermann: Vom Amt zur Stadt. Selbstverlag, Hemer 2000.
  26. Stopsack, Hans-Hermann: Vom Amt zur Stadt. Selbstverlag, Hemer 2000, S. 323
  27. DerWesten.de: A-46-Probebohrung schreckt Stübecken-Anwohner auf vom 3. Februar 2009
  28. „Massive Bedenken gegen Westtangente“, IKZ vom 23. April 2004
  29. DerWesten.de: „Grüne Welle“ muss bis zur Landesgartenschau funktionieren vom 4. Juli 2008
  30. Website des Hemeraner Bürgerbusses
  31. Denkmalliste der Stadt Hemer
  32. DerWesten.de: McDonald's für die Hemeraner Innenstadt vom 9. März 2009
  33. DerWesten.de: Gipfeltreffen pro Bahn: Letzte Chance für Personenverkehr Hemer-Menden
  34. Stopsack, Hans-Hermann: Vom Amt zur Stadt. Selbstverlag, Hemer 2000, S. 826
  35. Stopsack, Hans-Hermann: Vom Amt zur Stadt. Selbstverlag, Hemer 2000, S. 802
  36. Stopsack, Hans-Hermann: Vom Amt zur Stadt. Selbstverlag, Hemer 2000, S. 803
  37. Die Hemeraner Klink bei paracelsus-kliniken.de
  38. FDP-Wahlprogramm zur Kommunalwahl 2009
  39. CDU-Wahlprogramm zur Kommunalwahl 2009 (PDF-Datei)
  40. maerkischer-kreis.de: Rechtsverordnung vom 14.07.2008 über die Bildung von Schuleinzugsbereichen für die Förderschulen in Kreisträgerschaft (PDF-Datei)
  41. maerkischer-kreis.de: Regenbogenschule 2008 nach Hemer
  42. hemer.de: "Willkommens-Gruß" für Regenbogenschule, vom 29. April 2009
  43. Herbert, J. C.: Kanadische Schulen im Raume Hemer in: Der Schlüssel, Hemer 1970.

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