Monte Stivo

Monte Stivo

Monte Stivo mit dem Nordostufer des Gardasees

Höhe2059 m s.l.m.
LageTrentino, Italien
GebirgeGardaseeberge
Koordinaten45° 55′ 16″ N, 10° 57′ 45″ OKoordinaten: 45° 55′ 16″ N, 10° 57′ 45″ O
Monte Stivo (Gardaseeberge)
Monte Stivo (Gardaseeberge)
Gesteinverschiedene Sedimentformationen
Alter des Gesteinszwischen Toarcium im Unterjura und unterem Tithonium im Oberjura[1]
Erstbesteigungunbekannt

Der Monte Stivo (Dialekt Stif)[2] ist ein 2059 m s.l.m. hoher Berg in den Gardaseebergen im Trentino, Italien.

Etymologie

Der Monte Stivo wurde erstmals 1460 schriftlich erwähnt. Bei Joseph von Sperges wird er im 18. Jahrhundert als Mons Stis geführt. Im Atlas Tyrolensis von Peter Anich erscheint er als Stivo Mons.[3]

Noch bis in das 19. Jahrhundert wurde der Berg von den Bewohnern des Lagertals dagegen als Zubiana bezeichnet.[4] Die Bezeichnung wurde aber zugunsten des aus Arco stammenden Namens Stivo im 20. Jahrhundert aufgegeben.[3]

Die Herkunft des Wortes Stivo ist umstritten. Nach Christian Schneller leitet sich der Name aus dem deutschen stief im Sinne von steil ab. Nach Ernesto Lorenzi ist die Deutung falsch, da nur die Ostseite zum Lagertal hin steil ist, diese aber in der Vergangenheit als Zubiana bezeichnet wurde.[3]

Andere sehen eine Wortherkunft aus dem lateinischen aestivus, da der Berg für die Sommerweide genutzt wurde.[5]

Lage und Beschreibung

Der Monte Stivo liegt am nordöstlichen Ende des Gardasees, östlich von Arco und westlich von Rovereto.

Er gehört zur Bondone-Stivo-Kette, die im Osten vom Etschtal und im Westen vom Valle dei Laghi, Valle di Cavedine und vom Sarca-Tal eingegrenzt wird.[5] Der Monte Stivo ist die höchste Erhebung im südlichen Bereich der Kette und wird im Norden vom Joch La Bassa (1684 m) eingegrenzt. An seiner Südseite liegt der Passo Santa Barbara (1169 m), der zugleich die Grenze zum südlichen angrenzenden Monte Creino (1292 m) bildet. Seine Südostseite grenzt an das obere Talende des Gresta-Tals mit dem Talort Ronzo-Chienis, dieser ist auf einer gut ausgebauten, kurvenreichen Provinzstraße von Loppio aus zu erreichen.[6]

An der Ostseite fällt der Gipfel in einer Wandflucht und einer mit Schutt und Geröll gefüllten Rinne zunächst steil zum Passo Bordala (1250 m) und der von Villa Lagarina kommenden Provinzstraße ab. Die Ostflanke läuft danach in mehreren mit Wald und Ackerflächen bedeckten Stufen bis zur Etsch aus.

Die im oberen Bereich mit Almflächen und später mit Niederwald bedeckte Westflanke, über die von Arco die Provinzstraße Monte Velo führt, fällt dagegen flacher und gleichmäßiger bis zum Ortsrand von Arco ab. Die Nordseite des Monte Stivo ist von Drena aus über eine bei der Malga Campo di Arco endende Fahrstraße zu erreichen.

Von seinem Gipfel ergibt sich ein grandioser Rundumblick sowohl auf den Gardasee als auch auf die umliegenden Berge. Zu sehen sind unter anderem im Westen die Adamello-Presanella-Alpen, im Nordwesten die Brentagruppe, im Nordosten die Dolomiten und den Lagorai sowie im Osten die Vizentiner Voralpen. Knapp unterhalb des Gipfelkeuzes steht auf der Westseite des Berges das Rifugio Stivo (2012 m).[6] Die Hütte der Società degli Alpinisti Tridentini (SAT) ist dem aus Arco stammenden ersten Präsidenten der SAT, Prospero Marchetti, gewidmet.[5]

Alpinismus

Die Wanderung auf den Monte Stivo wird von Bauregger als eine der besten Wanderungen in den Gardaseebergen beschrieben.[7] Eine mögliche Route beginnt bei einem Parkplatz oberhalb des Passo Santa Barbara (1270 m). Von dort verläuft eine Privatstraße zunächst in nordöstlicher und nördlicher Richtung. Es folgt ein Wirtschaftsweg, der durch einen Wald und über die Alm le Prese durch die Südflanke des Monte Stivo zunächst zur Malga Stivo (1768 m) führt. Von dort geht ein Bergpfad in Serpentinen zum und dann auf den Gipfel.[8]

Im Winter ist der Monte Stivo eine beliebte Tour für Skitourengeher.

Literatur

  • I nomi locali dei comuni di Mori, Ronzo-Chienis. Bearbeitet von Lidia Flöss. Provincia autonoma di Trento, Servizio Beni librari e archivistici, Trient 1995, ISBN 88-86602-00-6.
  • Società degli Alpinisti Tridentini – Sezione del CAI – Commissione Sentieri: … per sentieri e luoghi. Sui monti del Trentino. 6 Prealpi Trentine Occidentali. Casale–Brento, Alpi Ledrensi, Paganella–Monte Gazza, Bondone–Tre Cime, Stivo, Monte Altissimo, Monte Baldo. Euroedit, Trient 2018, ISBN 978-88-941381-4-6.
Commons: Monte Stivo – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Agenzia per la Protezione dell’Ambiente e per i servizi tecnici, Provincia Autonoma di Trento – Servizio Geologico (Hrsg.): Carta Geologica d’Italia: Riva del Garda. Foglio 080. Maßstab 1:50.000.
  2. I nomi locali dei comuni di Mori, Ronzo-Chienis. S. 285.
  3. a b c Ernesto Lorenzi: Dizionario Toponomastico Tridentino. Archivio per l'Alto Adige, Gleno 1932, S. 857.
  4. Ernesto Lorenzi: Dizionario Toponomastico Tridentino. Archivio per l'Alto Adige, Gleno 1932, S. 1124.
  5. a b c Società degli Alpinisti Tridentini – Sezione del CAI – Commissione Sentieri: … per sentieri e luoghi. Sui monti del Trentino. 6 Prealpi Trentine Occidentali. Casale–Brento, Alpi Ledrensi, Paganella–Monte Gazza, Bondone–Tre Cime, Stivo, Monte Altissimo, Monte Baldo. S. 462.
  6. a b Heinrich Bauregger: Gardaseeberge: die schönsten Tal- und Höhenwanderungen: 55 ausgewählte Tagestouren sowie zwei Mehrtageswanderungen (= Rother Wanderführer). 11., aktualisierte Auflage. Bergverlag Rother GmbH, München 2022, ISBN 978-3-7633-4256-3, S. 34.
  7. Heinrich Bauregger: Gardaseeberge: die schönsten Tal- und Höhenwanderungen: 55 ausgewählte Tagestouren sowie zwei Mehrtageswanderungen (= Rother Wanderführer). 11., aktualisierte Auflage. Bergverlag Rother GmbH, München 2022, ISBN 978-3-7633-4256-3, S. 13.
  8. Vgl. Heinrich Bauregger: Gardaseeberge. Bergverlag Rother, München 2008, ISBN 3-7633-4256-7, S. 26–27.