Fußball-Bundesliga 1996/97 (Frauen)

Fußball-Bundesliga 1996/97 (Frauen)
MeisterGrün-Weiß Brauweiler
AbsteigerTuS Ahrbach
Tennis Borussia Berlin
TSV Crailsheim
Fortuna Sachsenross Hannover
SC Sand
Schmalfelder SV
FSV Schwarzbach
VfL Sindelfingen
VfL Wittekind Wildeshausen
WSV Wolfsburg
Mannschaften20
Spiele180
Tore621 (ø 3,45 pro Spiel)
TorschützenköniginBirgit Prinz (20 Tore)
Bundesliga 1995/96

Die Fußball-Bundesliga 1996/97 war die siebte Saison der Fußball-Bundesliga der Frauen. Meister wurde Grün-Weiß Brauweiler durch einen Sieg im Elfmeterschießen gegen den FC Rumeln-Kaldenhausen. Es war die letzte Spielzeit, in der die Bundesliga in zwei Gruppen getrennt war.

Saisonverlauf

In der Saison 1996/97 ging es nicht nur um die Meisterschaft und um den Abstieg, sondern auch um die Qualifikation zur neuen, eingleisigen Bundesliga. Somit blieb die Saison auch für die Mannschaften aus dem Mittelfeld spannend bis zum letzten Spieltag.

Im Norden wurde erneut Grün-Weiß Brauweiler Staffelsieger mit einem Punkt Vorsprung vor dem FC Rumeln-Kaldenhausen. Für den Titelverteidiger aus Siegen, die erstmals unter dem Namen Sportfreunde antraten blieb nur Platz drei. Dennoch zog man wie auch der Vierte Eintracht Rheine direkt in die eingleisige Bundesliga ein. Potsdam, Hannover, Schmalfeld und Wolfsburg mussten in die Relegation, während die knapp geschlagenen Aufsteiger aus Wildeshausen ebenso zurück in die Regionalliga mussten wie Tennis Borussia Berlin.

Im Süden dominierte der FSV Frankfurt wieder einmal nach Belieben. Einziger Schönheitsfleck war das 0:0 beim Absteiger aus Sindelfingen. Ansonsten wurde jedes Spiel gewonnen. Der Lokalrivale aus Praunheim wurde Vizemeister. Direkt für die eingleisige Bundesliga qualifizierten sich der TuS Niederkirchen sowie der VfR 09 Saarbrücken. Letztere traten nach der Saison dem 1. FC Saarbrücken bei. In die Relegation mussten der TSV Crailsheim, der überraschend starke Aufsteiger SC Sand, Klinge Seckach und Aufsteiger Schwarzbach. Dafür mussten das Urgestein VfL Sindelfingen und der TuS Ahrbach absteigen.

Im Halbfinale behielten beide Nordclubs die Oberhand. Während Brauweiler nach einem 4:2-Sieg in Praunheim ein Unentschieden im Rückspiel reichte, musste Rumeln einem 2:1-Rückstand aufholen, was mit einem 3:1-Sieg im Rückspiel gelang. Das Finale war eine sehr spannende Angelegenheit. Nach 90 Minuten stand es torlos unentschieden. Kurz nach Beginn der Verlängerung brachte Inka Grings die Rumelner in Führung. Drei Minuten vor Abpfiff gelang Brauweiler der Ausgleich durch Menge der Ausgleich. Im Elfmeterschießen hatte Brauweiler die besseren Nerven. Die Entscheidung fiel, als die Rumelnerin Daniela Arndt ihren Elfmeter verschoss. Claudia Klein verwandelte darauf ihren Elfmeter und Brauweiler war nach drei verlorenen Finals Deutscher Meister.

Für die Relegation um die letzten vier Plätze in der eingleisigen Bundesliga wurden vier Gruppen zu je vier Mannschaften gebildet. Nur die Gruppensieger hatten ihren Platz in der neuen Klasse sicher. Über die Relegation schafften SSV Turbine Potsdam und der SC Klinge Seckach den Klassenerhalt. Sportlich hatte auch Fortuna Sachsenroß Hannover den Klassenerhalt geschafft. Aus finanziellen Gründen verzichtete man auf die Bundesliga und machte in der Bezirksliga weiter. Dafür rückte der Hamburger SV nach. Einziger sportlicher Aufsteiger war der SC 07 Bad Neuenahr.

Gruppe Nord

Vereine der Nordgruppe

Abschlusstabelle

Pl.VereinSp.SUNToreDiff.Punkte
 1.Grün-Weiß Brauweiler 18 15 2 1059:120+4747
 2.FC Rumeln-Kaldenhausen 18 15 1 2060:120+4846
 3.Sportfreunde Siegen (M) 18 13 1 4052:150+3740
 4.Eintracht Rheine 18 9 4 5030:240 +631
 5.SSV Turbine Potsdam 18 8 3 7032:290 +327
 6.Fortuna Sachsenroß Hannover 18 4 4 10024:450−2116
 7.Schmalfelder SV (N) 18 3 4 11016:380−2213
 8.WSV Wolfsburg 18 3 4 11015:390−2413
 9.VfL Wittekind Wildeshausen (N) 18 3 3 12010:490−3912
10.Tennis Borussia Berlin 18 1 6 11011:460−3509
  • Teilnehmer am Halbfinale
  • Teilnehmer an der Relegation
  • Absteiger in die Regional-/Oberliga
  • (M)Titelverteidiger
    (P)Pokalsieger
    (N)Aufsteiger aus der Regional-/Oberliga

    Kreuztabelle

    Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe.

    1996/97 NordGrün-Weiß BrauweilerFCR DuisburgSportfreunde SiegenFC Eintracht RheineSSV Turbine PotsdamFortuna Sachsenroß HannoverSchmalfelder SVWSV WolfsburgVfL Wittekind WildeshausenTennis Borussia Berlin
    1.Grün-Weiß Brauweiler1:01:25:20:02:06:00:08:02:0
    2.FC Rumeln-Kaldenhausen4:52:11:04:13:02:06:06:07:0
    3.Sportfreunde Siegen0:10:30:12:26:12:06:16:09:0
    4.FC Eintracht Rheine0:51:10:20:14:02:23:01:03:0
    5.SSV Turbine Potsdam1:51:21:22:32:12:03:00:23:1
    6.Fortuna Sachsenroß Hannover1:60:31:52:22:42:12:01:23:3
    7.Schmalfelder SV0:21:40:31:32:10:31:12:01:1
    8.WSV Wolfsburg0:20:31:31:22:21:14:33:01:0
    9.VfL Wittekind Wildeshausen1:31:60:10:20:41:40:01:02:2
    10.Tennis Borussia Berlin1:50:30:21:11:20:00:21:00:0

    Gruppe Süd

    Vereine der Südgruppe

    Abschlusstabelle

    Pl.VereinSp.SUNToreDiff.Punkte
     1.FSV Frankfurt (P) 18 17 1 0076:400+7252
     2.SG Praunheim 18 12 2 4045:110+3438
     3.TuS Niederkirchen 18 8 5 5036:300 +629
     4.VfR 09 Saarbrücken1 18 8 4 6027:290 −228
     5.TSV Crailsheim 18 6 4 8023:240 −122
     6.SC Sand (N) 18 6 4 8022:410−1922
     7.SC Klinge Seckach 18 5 5 8027:330 −620
     8.FSV Schwarzbach (N) 18 5 3 10016:440−2818
     9.VfL Sindelfingen 18 4 4 10022:390−1716
    10.TuS Ahrbach 18 1 4 13016:550−3907
    1 
    Die Frauenfußballteilung trat nach der Saison geschlossen zum 1. FC Saarbrücken über.
  • Teilnehmer am Halbfinale
  • Teilnehmer an der Relegation
  • Absteiger in die Regional-/Oberliga
  • (M)Titelverteidiger
    (P)Pokalsieger
    (N)Aufsteiger aus der Regional-/Oberliga

    Kreuztabelle

    Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe.

    1996/97 SüdFSV FrankfurtSG PraunheimTuS NiederkirchenVfR 09 SaarbrückenTSV CrailsheimSC SandSC Klinge SeckachFSV SchwarzbachVfL SindelfingenTuS Ahrbach
    1.FSV Frankfurt1:08:01:01:06:06:16:06:010:0
    2.SG Praunheim1:21:17:13:05:02:04:03:04:0
    3.TuS Niederkirchen1:40:02:21:45:23:14:14:01:1
    4.VfR 09 Saarbrücken0:11:01:33:23:10:33:13:01:1
    5.TSV Crailsheim1:42:10:10:01:10:01:13:11:2
    6.SC Sand0:50:61:00:11:02:01:11:14:2
    7.SC Klinge Seckach0:71:20:02:23:12:15:01:25:1
    8.FSV Schwarzbach0:60:21:00:21:31:11:03:23:1
    9.VfL Sindelfingen0:01:22:33:00:31:41:13:14:0
    10.TuS Ahrbach0:21:21:72:40:11:22:20:11:1

    Endrunde um die deutsche Meisterschaft

    Halbfinale

    Gespielt wurde am 25. Mai und 1. Juni 1997. Die jeweils erstgenannte Mannschaft hatte im Hinspiel Heimrecht.

    GesamtHinspielRückspiel
    SG Praunheim3:5Grün-Weiß Brauweiler2:41:1
    FSV Frankfurt3:4FC Rumeln-Kaldenhausen2:11:3

    Finale

    FC Rumeln-KaldenhausenGrün-Weiß Brauweiler
    FC Rumeln-Kaldenhausen
    8. Juni 1997 in Duisburg-Homberg
    Ergebnis: 1:1 n. V. (0:0), 3:5 i. E.
    Zuschauer: 5.000
    Schiedsrichterin: Elke Günthner (Bamberg)
    Grün-Weiß Brauweiler


    Désirée SesekMelanie HoffmannClaudia Mandrysch, Nicole FerberChristina Puls (62. Ellen van Bergen), Martina Voss, Jutta Nardenbach, Maren Meinert, Sandra Albertz (105. Daniela Arndt) – Inka Grings, Jolanta Nieczypor
    Cheftrainer: Michael Wiegelmann
    Manuela GollerClaudia KleinUrsula Gertheinrich, Natascha Schwind (46. Carmen Lieth) – Andrea Klein, Sonja Fuss, Tünde Nagy (80. Petra Vidmar), Bettina Wiegmann, Nicole Brandebusemeyer (77. Patricia Menge) – Gudrun Gottschlich, Carmen Holinka
    Cheftrainer: Hans-Jürgen Tritschoks
    Tor 1:0 Inka Grings (91.)
    Tor 1:1 Patricia Menge (117.)
    Elfmeterschießen

    Elfmeter verwandelt 1:1 Maren Meinert

    Elfmeter verwandelt 2:2 Melanie Hoffmann

    Elfmeter verwandelt 3:3 Claudia Mandrysch

    Elfmeter verschossen Daniela Arndt (verschossen)
    Elfmeter verwandelt 0:1 Bettina Wiegmann

    Elfmeter verwandelt 1:2 Petra Vidmar

    Elfmeter verwandelt 2:3 Andrea Klein

    Elfmeter verwandelt 3:4 Ursula Gertheinrich

    Elfmeter verwandelt 3:5 Claudia Klein
    Gelbe Karten Mandrysch, Nardenbach, GringsGelbe Karten Nagy
    Gelb-Rote Karten Nardenbach, Grings

    Statistik

    Insgesamt fielen 621 Tore (Schnitt 3,45), 77 Tore weniger als im Vorjahr. Davon entfielen auf die Nordgruppe 309 Tore (Schnitt 3,43) und auf die Südgruppe 312 Tore (Schnitt 3,46). Torschützenkönigin wurde erstmals Birgit Prinz (FSV Frankfurt) mit 20 Toren.

    Relegation

    Grün markierte Vereine qualifizierten sich für die eingleisige Bundesliga.

    Gruppe 1

    Pl.VereinSp.SUNToreDiff.Punkte
     1.SSV Turbine Potsdam 6 4 2 0017:300+1414
     2.SG Wattenscheid 09 6 3 1 2009:700 +210
     3.WSV Wolfsburg 6 2 2 2009:110 −208
     4.Hertha Zehlendorf 6 0 1 5007:210−1401

    Gruppe 2

    Pl.VereinSp.SUNToreDiff.Punkte
     1.Fortuna Sachsenroß Hannover 6 4 2 0014:600 +814
     2.Hamburger SV 6 2 2 2008:900 −108
     3.Schmalfelder SV 6 2 1 3011:900 +207
     4.TV Jahn Delmenhorst 6 1 1 4006:150 −904

    Fortuna Sachsenroß Hannover verzichtete aus finanziellen Gründen auf die Teilnahme an der eingleisigen Bundesliga. Dafür rückte der Hamburger SV nach.

    Gruppe 3

    Pl.VereinSp.SUNToreDiff.Punkte
     1.SC 07 Bad Neuenahr (A) 6 5 0 1018:800+1015
     2.TSV Crailsheim 6 4 0 2014:100 +412
     3.FSV Schwarzbach 6 2 0 4011:140 −306
     4.SC Freiburg 6 1 0 5009:200−1103

    Gruppe 4

    Pl.VereinSp.SUNToreDiff.Punkte
     1.SC Klinge Seckach 6 5 1 0020:200+1816
     2.SC Sand 6 3 1 2009:900 ±010
     3.TSV Jahn Calden 6 2 2 2011:120 −108
     4.Wacker München 6 0 0 6002:190−1700

    Bundesliga 1997/98

    Folgende zwölf Mannschaften haben sich für die neue, eingleisige Bundesliga qualifiziert:

    Literatur

    • Hardy Grüne: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 2: Bundesliga & Co. 1963 bis heute. 1. Liga, 2. Liga, DDR Oberliga. Zahlen, Bilder, Geschichten. AGON Sportverlag, Kassel 1997, ISBN 3-89609-113-1, S. 264.