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Wikimedia:Woche 50/2017 (21.12.) | Wikimedia:Archiv
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Zeit zum Lesen und Nachdenken

Wer sich als Historiker meinungsfreudig-provozierend ins Tagesgeschehen mischt, läuft nicht nur Gefahr, vom Lauf der Dinge alsbald widerlegt zu sein, sondern riskiert zugleich, in der eigenen Zunft als Luftikus gehandelt zu werden, der die fachspezifische, die ausgereifte Langzeitperspektive beiseite lässt, um am tagesaktuellen Markt der Meinungen mitzubieten. Das dürfte Niall Ferguson aber nicht sonderlich kümmern, sondern eine Art Markenzeichen für ihn sein. Denn das Zuwarten mag andererseits in unseren Zeiten fatal rasenden Wandels auf bloßes Überrolltwerden hinauslaufen – selbst für Historiker keine einladende Perspektive. Die Vorweihnachtsausgabe der Zeit enthält ein Interview mit Ferguson unter dem Titel „Facebook zerstört die Demokratie“, das hier in den auch für unseren Betrieb vielleicht aufschlussreichen Teilen wiedergegeben sei.

Die Besonderheit der heutigen profitorientierten Netzwerke sieht Ferguson darin, dass sie von keinerlei staatlicher Regulierung mehr im Zaum gehalten werden. „So haben ein paar Unternehmen eine Monopolstellung erreicht, die ihnen unvergleichliche Dominanz verschafft. Google als Suchmaschine, Amazon im E-Commerce, Facebook unter den sozialen Netzwerken – und jeder, der von Wettbewerbsrecht spricht, wird ausgelacht. Die Politik wird Amazon oder Google nicht aufspalten, das können Sie vergessen. [...] In der ganzen Menschheitsgeschichte galt der öffentliche Raum als nicht kommerziell. Heute haben wir daraus einen gigantischen Anzeigenmarkt gemacht. Die Suche nach Informationen ist wie der Gang in eine Bibliothek. Durch Google ist das jetzt ein weltweiter Verkaufsraum. [...] Es kann nicht sein, dass ein Privatunternehmen ein Monopol über unsere persönlichen Daten besitzt und sie einfach weiterverkaufen kann. Das ist schlicht und einfach verrückt. Genauso wie die Tatsache, dass Facebook durch seinen Newsfeed der mit Abstand größte Herausgeber von Nachrichten in der Geschichte der USA ist. Das ist desaströs für den Fortbestand der westlichen Demokratie.“

Facebook als Nachrichtenplattform, betont Ferguson, ist von jeglicher Haftung für die Inhalte nach amerikanischem Recht ausgenommen. Unter der soziologisch zu belegenden Annahme, dass jeder sich bevorzugt ihm ähnlichen Menschen zuwende, sei netzwerktheoretisch die Polarisierung von Ansichten im Internet zu folgern. „Jedes Netzwerk fordert seine User zur Teilnahme auf, und dort kriegen Sie umso mehr Aufmerksamkeit, je auffälliger Sie sich zu Wort melden. Mit anderen Worten, je größer der Blödsinn, umso größer die Chance, dass er viral geht. Mit jedem emotionalen oder moralisch besetzten Wort in einem Tweet steigen die Chancen der Weiterverbreitung um zwanzig Prozent. Bei Twitter betreten Sie also automatisch eine Sphäre des latenten Extremismus, der per Newsfeed über Facebook weiterverbreitet wird. 45 Prozent aller Amerikaner bezeichnen Facebook als ihre wesentliche Nachrichtenquelle, und damit zerstört Facebook die Demokratie.“

Nicht nur mit Blick auf die Wikiquette, sondern auch zu Unterscheidungszwecken stünde unserem enzyklopädischen Projekt verbale Abrüstung in vielerlei Diskussionszusammenhängen also gut und zu Gesicht. Noch mit einer anderen neueren Lektüre-Frucht ließe sich für uns einiges anfangen. Sie entstammt dem dreiseitigen Wikipedia-Artikel im Tagesspiegel vom vergangenen Sonntag: „Die Sichtbarkeit des eigenen Schaffens ist eine zentrale Währung unter Wikipedianern. Genauso wie bei kommerziellen Internetseiten, nur dass es hier nicht um Werbeeinnahmen geht.“ Die gemeinte Sichtbarkeit bei allen Artikeln unmittelbar herzustellen, zum Beispiel durch Einbindung des vom Kollegen Wurgl vorzüglich wiederhergestellten WikiHistory-Tools neben der Abrufstatistik am Fuß jeder Artikelnamensraumseite, wäre so gesehen ein sehr lohnendes Vorhaben für 2018 – und ist aus meiner Sicht sowohl als Kommunikationserleichterung unter Wikipedianern wie auch bei der Neuautorengewinnung unverzichtbar. Barnos, 21. 12. 2017

Von zwei Fotoprojekten

Der Berichterstatter hatte das Vergnügen, Mitte November und Anfang Dezember an zwei Fotoprojekten mitzuwirken. Einmal mehr dauerte es bis zum Bericht im Kurier aufgrund eines bis zum letzten Wochenende dick gepackten Kalenders leider etwas länger:

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller

Nachdem eine Zeit lang Fotoprojekte in Parlamenten recht häufig passierten, wurden sie zuletzt etwas weniger. Immerhin hat man in Deutschland mittlerweile alle Landesparlamente mindestens einmal besucht, zudem den Bundestag und das Europaparlament. Hierbei war das Fotografieren der Abgeordneten immer nur ein Teil des Projektes. Wichtiger noch als das Erstellen der Bilder war die Aufklärung derer, die in unseren Bundesländern, auf Bundes- und auf europäischer Ebene die Entscheidungen treffen. Ein stetiges Werben um Freies Wissen und Freie Inhalte. Zum Teil war das sogar von Erfolg gekrönt, denn einige Fraktionen haben mittlerweile schon ihre selbst produzierten Bilder unter Freie Lizenzen gestellt. Doch noch sind wir nicht an dem Punkt, an dem wir ankommen wollen. Deshalb müssen wir weiter in die Parlamente gehen.

Am 15. November 2017 war das Abgeordnetenhaus von Berlin an der Reihe. Dort waren wir schon einmal, damals sehr kurzfristig. Dieses mal konnte langfristiger geplant werden, doch auch jetzt hatten wir zum Fotografieren nur einen Tag Zeit. Mit zwei Fotostationen, drei Fotografen, vier Autoren und zwei Praktikanten von Wikimedia Deutschland (WMDE), die den Empfang betreuten, konnten wir das Projekt in Angriff nehmen. Aufgrund der vielen zu leistenden Arbeit begann der Tag früh und endete spät. Wie fast immer konnten wir auch dieses mal nicht alle Parlamentarier überzeugen, zu kommen und sich ablichten zu lassen, doch am Ende waren mehr als die Hälfte der Parlamentarier sowie der Senatoren und Staatssekretäre (darunter auch ein alter Bekannter) bei uns, die Ergebnisse finden sich auf den Commons. Etwa drei Dutzend suchten auch das Gespräch mit uns Autoren.

John Fennell

Gut zwei Wochen später ging es in südlichere Gefilde. Nein, nicht unter die Sonne des Mittelmeeres, sondern in die eisige Kälte der Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg. Das Wochenende zuvor waren DCB und Stepro schon beim Rennrodeln in Winterberg. Dieses mal war es mein Privileg, an der Seite von DCB zu frieren. Wie wir schnell feststellen konnten, waren wir nicht nur in einem interessanten Hotel der Marke Massentourismus mit DDR-Chic untergebracht, in dem im Schnitt ein älteres Klientel zu Hause war, nein, es war zugleich das Hotel der Fédération Internationale de Luge de Course sowie des italienischen Rennrodel-Nationalteams. Selten kann man einer Rodel-Legende wie Marie-Luise Rainer so nahe kommen, wie bei solchen Gelegenheiten. Und im Pressezentrum hört man nicht nur das, was sich die Journalisten an interessantem und wichtigem, uninteressantem und brisantem erzählen. Nein, auch hier trifft man auf ehemalige Sportler und nutzt die Gelegenheit, um Artikel besser zu bebildern und einige Dinge zu korrigieren. So hatte Bree Schaaf in der deutschsprachigen Wikipedia noch ihren Ehe-Doppelnamen, der schon seit gut zehn Jahren nicht mehr aktuell war.

Roman Jefremow und Denis Tatjantschenko
Natalie Geisenberger

Aus sportlicher Sicht war das Wochenende vor allem aus deutscher Sicht ein voller Erfolg. Ein deutscher Vierfachsieg, doch auch Österreich konnte einige Erfolge erreichen. Die Möglichkeiten, Bilder zu machen, waren selbst mit Pressezugängen im Laufe der Zeit immer eingeschränkter. Ging es am ersten Tag noch auf der Zielbrücke, musste man später immer mehr den TV-Kameras weichen, die für ihre freie Sicht alles aus dem Weg schaffen ließen, was sie als störend empfanden. Am Ende hatten wir nicht mehr viele Möglichkeiten als den vereisten Fototurm im Ziel. Und dennoch sind wieder mehrere 100 zum Teil wunderbare Sportaufnahmen entstanden. Seit dem ersten Mal, als DerHexer und ich 2015 beim Rennrodeln waren, haben nicht zuletzt Stepro und DCB diesen Sport zu einem der in der letzten Zeit am besten bildlich dokumentierten in den Wikimedia-Projekten gemacht. Und nicht nur das – der internationale Verband auf der einen sowie die Presseabteilung in Altenberg auf der anderen Seite nutzten sofort DCBs Bilder zur Berichterstattung. Wenn das kein Erfolg und Vertrauensbeweis ist. Zudem sind, wenn man schon so tolle Bilder hat, auch bislang zwei Artikel, Andrea Vötter und Sandra Robatscher, entstanden. Und es werden sicher noch Einige kommen.

Abschließend Dank an WDME, die einmal mehr uns Fotografen und Autoren bei beiden Veranstaltungen unterstützt haben und an DCB, der wirklich aufopfernd beides organisiert hat. MC, 19.12.

Wie in der Wikipedia gearbeitet wird
(am Beispiel des Artikels Jens Jessen)

Du hast noch nie von einer Person – nennen wir sie Jens Jessen – gehört? Prima! Das ist der Beweis, dass diese Person so gut wie niemandem bekannt ist. Du kannst nun eine Geschichte deiner Wahl aus dem 30jährigen Werk der Person Jens Jessen auswählen und als einzige massiv, am besten mit einem eigenen Absatz darstellen. Am besten zeigst du, dass dieser Jessen ein Feind der Deutschen ist, denn er hat sich schliesslich erlaubt, bei einer Geschichte (aus 2008), bei der es um affektkriminelle Ausländer ging, eine Mitschuld beim "deutschen Spießertum" zu suchen. Das passt wunderbar in die doppelte Opferrollen-Inszenierung, die gerade so populär ist in rechtspopulistischen und anderen unreflektierten Kreisen. Das muss unbedingt prominent in den Artikel. Nimm diese Geschichte und stelle sie als einzige aus dem 30jährigen Werk dar.

Suche nun Informationen über Jens Jessen, ABER NUR über die Geschichte aus 2008! Erstelle auf keinen Fall eine Übersicht, die womöglich zeigt, dass diese Geschichte aus 2008 nicht wirklich was Besonderes ist. Nur Artikel über die Geschichte aus 2008 – somit kannst du dann wunderbar sagen, dass sie relevant ist, denn wir wissen ja nicht, was sonst so in den 30 Jahren passiert ist. Falls sich jemand beschwert, du hättest da einseitig gearbeitet, wirf ihm einfach vor die Füsse, dass er ja diese Arbeit mit der Übersicht über die 30 Jahre selbst machen könne.

Du hast deine Arbeit getan. Der unausgewogene Abschnitt ist im Artikel, Der Leser wird nun mitnehmen, dass der Mann seit 30 Jahren im Feuilleton arbeitet und offenbar die Story aus 2008 laut der Wikipedia ganz zentral zu sein scheint. Du bist jetzt Dipl. Biografie-Artikelersteller. Niemand darf dich kritisieren, wir sind hier eine Familie und jeder arbeitet auf seine Weise voll okay (solange er ein paar formale Regeln einhält). Ignoriere nun inhaltlich sämtliche Diskussionen auf der Artikel-Disk. Wenn dich jemand kritisiert, rufe einen Admin, denn formal hast du dich völlig korrekt verhalten. Wir haben hier keinen Anspruch bezgl. biografischen Mindestanforderungen, suche einfach x-beliebig und unstrukturiert ein paar Quellen zusammen. Damit bist du auf der sicheren Seite und kannst jede Diskussion über einen qualitativ besseren biografischen Enzyklopädie-Artikel als Genöle eines Besserwissers abtun. Provoziere ihn, indem du diese an sich vernünftige Diskussion über Artikelqualität ignorierst. Es wird sich schon ein Admin finden, der sich auf das rein Formale zurückzieht (mehr dürfen die nämlich nicht) und – wie Trump bei Charleston – sagen wird: "there are bad people on both sides". Notfalls suche im Nachgang ein oder zwei weitere Links und mache den Absatz nachträglich in sich etwas ausgewogener. Damit kannst du 'Neutralität' beweisen und der weiterhin in Bezug auf der 30jährige Werk der Lemmaperson unausgewogene Absatz bleibt alleine im Artikel stehen.JB

Der Weg einer Möwe auf Commons

Die Lachmöwe vom Thunersee

Einige werden schon von dem Artikel aus der Berner Zeitung vom 5. Dezember 2017 mit der Überschrift „Möwe vom Thunersee erobert Kasachstan“ gehört haben. Aber für diejenigen, welche den Vorgang noch nicht kennen, möchte ich hier daran erinnern, an welchen überraschenden Orten eine Commons-Nachnutzung stattfinden kann.

Am 10. Oktober 2005 besuchte Benutzer Cele4 den Thunersee im Berner Oberland und fotografierte dort eine Lachmöwe. Das Foto lud er am 3. Dezember 2005 mit der Lizenz CC BY-SA 2.0 DE auf Commons hoch. Seitdem wurde das Bild in vielen Wikipedia-Artikeln verwendet, wurde am 4. Januar 2006 mit der Auszeichnung „Featured picture“ (Exzellentes Bild) ausgezeichnet und war am 3. Februar 2006 auf Commons Bild des Tages.

2017 wurden in Kasachstan neue Banknoten herausgegeben. Auf der Rückseite des 500-Tenge-Scheins sind Möwen zu sehen und eine dieser Möwen sieht der Möwe aus dem Foto von Cele4 verblüffend ähnlich. Eine Namensnennung oder entsprechende Würdigung erfolgte nicht. Als jemand auffiel, wo die Möwe herkam, verbreitete sich die Geschichte. Überrascht war Cele4, als sich an einem Tag drei kasachische Fernsehstationen und zehn Journalisten bei ihm meldeten, auch kasachische Anwälte meldeten sich bei ihm. G.K. 15.12.

Wiki Loves Earth 2017 – die Gewinner

WLE17 international mit den besten 15 von 132.000 Bildern

Mit einem deutlichen Akzent auf Wiki Loves Animals endete der vierte globale Bildwettbewerb Wiki Loves Earth 2017. Das Siegerfoto von Sergey Pesterev zeigt die umeisten Felsspitzen von Ogoi, einer unbewohnten Insel im Baikalsee. Und dann kommen die Viecher: ein Jaguar aus Brasilien, Löffler aus der Ukraine, ein indonesischer Wasserbüffel und Rentiere aus dem hocharktischen Norwegen. Unter den Top 15 finden sich auch ein Orang-Utan, Frösche, ein Pfeifhase und Wasserschweine.

Klassische Landschaftsaufnahmen im westlichen Sinn fehlen, jeder Blick in die Ferne hat seine Eigenart. Dies spiegelt auch die Diversität ästhetischer Vorlieben in der siebenköpfigen internationalen Jury wieder, die stark fotografisch und weniger enzyklopädistisch geprägt war (und der der Unterzeichnete angehörte). Immerhin zwei der 15 Siegerbilder zeigen menschliche Verkehrswege, auch eine Abkehr vom ganz engen naturfotografischen Motivverständnis.

Zum Schluss etwas Statistik: WLE17 schaffte bei Commons fast 132.000 Uploads aus mindestens 38 Ländern, ein Rekord. Von den 15.300 Fotografinnen und Fotografen hatten sich fast 14.000 neu angemeldet. DACH ist unter den Siegerbildern nicht vertreten. Aa, 11.12.

Wiki goes MEK! Die erste?

Fachkundige Präsentation des Schaudepots
Wilhelm Kiesewetters Goldener Saal im Palast der letzten Tatar-Chane

Am letzten Novemberwochenende fand nach einer langen Vorbereitungszeit das GLAM-on-Tour-Event Wiki goes MEK! mit gut 20 Teilnehmenden statt.

Das Museum Europäischer Kulturen hat die interessierten Wikipedianer*innen ausgesucht zuvorkommend bewirtet und nicht nur mit hohem persönlichen Einsatz fotografische Freigaben der Staatlichen Museen zu Berlin erwirkt, die selbst zwei Mitarbeiterinnen für Wikipedia abgestellt hatten, sondern einen Haufen Arbeit in die Vorbereitung gesteckt: alles, was an materieller Kultur und Literatur im Vorfeld angefragt war, wurde zusammengetragen und zur Verfügung gestellt. Viel war zudem spontan möglich und es ist sogar eine zweite Veranstaltung für 2018 angedacht, da das MEK ein Museum ist, das nicht nur beschafft, bewahrt und erforscht, sondern mit vollem Herzen bekannt machen möchte.

Das MEK hat eine unglaubliche Sammlung europäischer Alltagskultur aus allen Bereichen, etwa Kleidung, Musikinstrumente, Werkzeug, Volkskunst, und von allen Regionen und Gruppen zusammengetragen – nicht nur vom Kaukasus bis über den Polarkreis – so dass nicht einmal der Schwerpunkt Spiele vollständig abgedeckt werden konnte.

Es wurden bereits neun Artikel verfasst, 22 Artikel verbessert und knapp 500 Fotos hochgeladen. Die Ergebnisse des hochmotivierten und hochmotivierenden Wochenendes sind in der Dokumentation verlinkt. sgth 10.12.2017

Herbstliches GLAMmen in Heidelberg

Seit 2015 gibt es eine recht intensive Zusammenarbeit mit dem Sonderforschungsbereich 933 „Materiale Textkulturen“ der DFG, angesiedelt an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Nachdem es letztes Jahr als ersten Höhepunkt eine Schreibwerkstatt in Zusammenarbeit mit dem Antikenmuseum der Universität Heidelberg gab, ging die Zusammenarbeit nun in eine zweite praktische Runde. Den Stellenwert, den die Zusammenarbeit mittlerweile einnimmt, bezeugt auch die sehr ausführliche Pressemitteilung der Universität.

So nah kommt man nicht jeden Tag an bibliophile Schätze
Digitalisierungswerkstatt

Einmal mehr hat Christian Vater eine phantastische GLAM-Station organisiert. Nicht weniger als die berühmte „Palatina“, die Universitätsbibliothek Heidelberg (UB) war dieses Mal das Ziel der fast 30 wikipedianischen Teilnehmer aus Deutschland und Österreich. Das Programm war eng gestrickt. Auftakt war eine Bibliotheksführung des Leiters des Informationsdienstes der Bibliothek, Martin Nissen, die auch einen Besuch in der Abteilung für Digitalisierung beinhaltete. Parallel dazu wurden ein Workshop für Mitarbeiter („Wie schreibt man einen Wikipedia-Artikel“) von Martin und ein weiterer für Studenten („Wikipedia für Geschichtsstudent*Innen“) von Christian mit ein wenig Support von mir gehalten. Selten habe ich Studenten erlebt, die einerseits so wissbegierig und aufmerksam, andererseits aber auch kritisch (was nicht negativ gemeint ist) waren und genau die richtigen Fragen stellten. Am Nachmittag stellte die stellvertretende Leiterin der Abteilung Historische Sammlungen „Die historischen Sammlungen der UB jenseits des Codex Manesse“ vor, anschließend die Mittellateiner PD Timo Licht und Kirsten Wallenwein „Die lateinischen Handschriften der Bibliotheca Palatina“. Den Tag beschloß der renommierte Mediävist Ludger Lieb mit „Wissen und Denken - Potenziale und Grenzen der Wikipedia für die Geisteswissenschaften“. Am zweiten Tag stellte Bettina Müller noch „Karikaturen zum Ersten Weltkrieg im Bestand der UB Heidelberg“ vor.

Fachliche Begutachtung

Neben den Vorträgen fand auch die übliche Schreibwerkstatt zu Themen rund um die Bibliothek und ihre Bestände statt. Eingeschlossen war ein direkter Buchbeschaffungsdienst, der sofort aus den Tiefen der UB alles das zusammen suchte, was die Autoren für ihre Arbeiten benötigten. Recht neu für mich war auch die Wunschliste, auf der Mitarbeiter der UB aufgelistet hatten, was ihrer Meinung nach mit einem Artikel in der Wikipedia vertreten sein sollte. Überhaupt merkte man bei der ganzen Veranstaltung den Wunsch seitens der UB, uns als ihren Gästen die Schätze der Bibliothek näher zu bringen. Ja mehr noch, zu zeigen, welche Werke, welche Themen in Wikipedia vertreten sein sollten. Und das nicht einfach nur aus Eigennutz, weil man sich gerne gut in der Wikipedia repräsentiert sehen wollte, sondern weil man sich darum bewusst ist, welche Schätze man in der UB hat, die noch nicht einmal im Ansatz „gehoben“ und einer weiteren Öffentlichkeit bekannt sind. So entstanden Artikel wie Codex Palatinus Latinus 629, Ottheinricheinband, Tagzeiten vom Leiden Christi und Tagzeiten Mariä oder Jakob Wille. Andere wie Weltkarte des Andreas Walsperger oder Codices Palatini germanici wurden merklich erweitert oder wie im Falle von Nikephoros Gregoras und Ludger Lieb bebildert. Matthiasb brachte Struktur in die Kategorien der UB, andere widmeten sich Wikidata-Einträgen.

Martin erklärt Bibliothekaren die neueste Geschichte der Enzyklopädien

Abschließend zwei Punkte. Zuerst einmal mehr der Dank an Christian Vater, unseren Mann an der Uni Heidelberg, der einmal mehr eine phantastische Arbeit bei der Organisation der Veranstaltung geleistet hat. Ich freue mich schon auf den nächsten Schritt 2018. Dank auch an die UB und ihre Mitarbeiter, die uns ein wirklich beeindruckendes Wochenende geboten haben (und nicht zu vergessen für die vielen UB-Publikationen, die wir für die weitere Arbeit mitnehmen durften). Ein weiterer Dank an die wie immer problemfreie und nachhaltige Unterstützung durch WMDE, namentlich Barbara Fischer, Holger Plickert und das Team Ideenförderung. Nicht zuletzt Dank an die Teilnehmer und ihre konstruktive, wertvolle Arbeit. Und eine Entschuldigung von mir, dass es bis zu diesem Bericht einen Monat dauerte. Man sehe es mir aufgrund diverser anderer Verpflichtungen nach. MC, 10. Dezember 2017

Hexenadvent – ein wikipedianisches Sittenbild

Love Heart in den Zeiten, als Kollegialität noch mehr war als ein Wort

Zugegeben – der gestrige Samstag ist zu früh, um schon das Adventstürlein aufmachen zu dürfen. Ob die Entscheidung, die zu diesem Adminproblem führte, anders zu lösen war oder ausschließlich so, wie der betroffene Admin es eben tat, will ich an der Stelle nicht abschließend bewerten. In der Summe allerdings ergeben die Vorfällle rund um diese causa jedoch ein Geschmäckle, dass anständige, dem Gebot der Nächstenliebe verpflichtete Christenmenschen eigentlich zum In-Sich-Gehen bewegen sollte. Zum einen ist da der vielgerühmte wikipedianische Qualitätsfaktor (also die fachliche Seite, sozusagen die Kernkompetenz dieses edlen Portals). Wenn ich mir beispielsweise die aktuell gültige „falsche“ Version des Artikels, um den es ging, ansehe (also die „richtige“), wurde von dem agierenden Admin ein Einzelnachweis durchgewinkt, der von seriösen Medien (zu denen Wikipedia offensichtlich nicht zählt) als Bestandteil jener Internet-Hasskloake gewertet würde, die nicht ohne Anlass breit Thema ist.

Was sehen wir? Zunächst ein Statement – offensichtlich jenes ZEIT-Redakteurs, um den es in dem WP-Personeneintrag ging. Abgesehen davon, dass zumindest ich die Echtheit desssen, was im Video zu sehen ist, nicht verifizieren möchte: Klappt man den bei YouTube obligatorischen Button „Mehr anzeigen“ auf, zeigt sich die doch beträchtliche Qualität des mit geballter Admin-Macht wiederhergestellten Nachweises. Im, mit Verlaub, ziemlich tendenziösen Beitext hat der Video-Einsteller in seiner Detailliebe auch die Arbeitsplatz-Mailadressen des Betroffenen (Jens Jessen) und seiner Redaktion nicht vergessen (letztere versehen mit dem vielsagenden Hinweis „das Büro von Jessens Chef“). Klicken wir auf den YT-Kanal dieses besorgten Bürgers, welcher in Wikipedia nunmehr als verbürgter Einzelnachweis-Lieferant fungieren darf, können wir uns mit einer ganzen Playlist von Reden des niederländischen Rechtspopulisten (darf man das in WP sagen?) Geert Wilders verlustieren. Last but not least: Als zuverlässige Quelle wieder in den Artikel hineinadministriert ist auch ein Beitrag der Achgut-Rechtsaußen Cora Stephan – da weiß man doch gleich, woher in Wikipedia der „neutrale“ Wind weht.

Ohne sich vorschnell in die ein oder andere Richtung zu entscheiden kann man also durchaus sagen, dass die zum AP gemachte Adminentscheidung Anlass zu Kritik bietet – beispielsweise der, rechtspopulistischen Schmuddelquellen einen wikipediakonformen Anschein zu verleihen. Was passiert weiter? Anstatt dass der betroffene Admin sagt „Sorry, ich guck mir die Chose nochmal an“, kriegt die das AP aufmachende Autorin allerhand um die Ohren geschlagen – zum Beispiel, dass sie die Seite mißbrauche und sich darum zu entschuldigen habe (ein in letzter Zeit zunehmend beliebte Forderung von Admins in Richtung wikipedianisches „Fußvolk“). Offenbar ist da jemand ins Fettnäpfchen der Majestätsbeleidigung getreten. Die Autorin konstatiert umgekehrt, dass Admins Autor(inn)en immer häufiger behandeln, als wären sie deren Vorgesetzte, Erzieher oder ihnen überstellt. Das Finale ist fast wie aus dem WP-Lehrbuch: Die Autorin – wohlgemerkt: wir haben es hier mit einer langjährigen, allseits bekannten zu tun – schmeißt die Brocken. In rekordverdächtiger Zeit, nämlich drei Minuten später, schließt ein Admin den Account. Drei weitere Minuten später „erlt“ er die Sperranfrage mit Vollzugsmeldung. Das AP bekommt in der Nacht zum Advent seinen ordnungsgemäßen Erledigungsvermerk: „Antragstellerin ist nicht mehr in der Wikipedia aktiv“.

Das obligatorische Nachtreten darf natürlich ebenfalls nicht fehlen – sinnfälligerweise mit dem – durch einen YouTube-Link zu dem gleichnamigen Musikstück ergänzten – Kommentar Ding-Dong! The Witch is dead – übersetzt ungefähr: Freuet euch, die Hexe ist tot. Nun geschehen wunderliche Dinge. Ein OS-Admin verhängt in der darauf folgenden VM eine zweitägige Sperre, wird allerdings – in de de:Wikipedia geschehen Zeichen und Wunder – von einem Normaladmin overrult. Spielstand: Bis auf die unbotmäßige Autorin sind noch alle da, und die Autorin ist von sich aus gegangen. P. s.: Overrult hat derselbe Admin, der auch die freiwillig erbetene Sperre der Autorin in blitzförmiger Manier in die Tat umsetzte. Der OS-Admin (also einer von ganz oben), hat es daraufhin nicht gewagt, diese gesunde Artikulation wikipedianischen Selbstverständnisses nochmals in Frage zu stellen. Was tun? Im Sinn des immerwährenden Kampfes von tugendhaft sich gebender Konformität gegen Abweichungen vom Pfad derselben kann de:Wikipedia sicher einen neuen Sieg verzeichnen. Wer historische Vergleiche mag, mag über Parallelen nachdenken zu dieser historischen Teufelsaustreibung (wobei die Konformitätserzwingung im Zeitalter des Internets zugegeben humaner abläuft – zumindest in unseren Breitengraden). Wie auch immer: Wikipedia ist, so muß – oder sogar soll – man vielleicht denken, durch den Weggang der Autorin ein Stück reiner geworden. Andererseits: Da der Auslöser schon den gesunden Volkszorn in derart echauffierter Form hypt, könnte man die dort zur Verfügung gestellten Mailadressen natürlich auch nutzen, um die ZEIT-Redaktion (oder auch deren „Chef“) darauf hinzuweisen, auf welche Weise die Biografien ihrer Redakteure in Wikipedia manipuliert werden. – Einen schönen Advent rz, 10. Dezember 2017

Nachtrag: Auf der Diskseite wurde moniert, dass ein Overruling wie im letzten Absatz beschrieben in der Form nicht stattgefunden habe. Vielmehr wurde ich auf die Tatsache hingewiesen, dass der OS-Admin seine Sperre im Anblick der anderweitigen Entscheidung seines Kollegen freiwillig rückgängig gemacht habe. (Bildlich ausgedrückt ist er also nicht angesichts übermächtiger Kräfte auf die Knie gefallen, sondern vielmehr in Ehrfurcht und Einsicht vor der überragenden Weisheit seines Kollegen – ein geradezu diametraler Unterschied.) Eine Entscheidung, welche die dargestellten Begebenheiten natürlich auf fundamentale Weise in ein anderes Licht rückt – und, weil sie als Fakt gar nicht hoch genug veranschlagt werden kann, an der Stelle zumindest in Form einer klitzekleinen Ergänzung vermerkt ist. rz, 10. Dezember 2017 (18:16 Uhr CET)

Update:Es gibt wohl Benutzer, die es nötig haben, den Abgang von Fiona auf der Benutzerseite mit Ding-Dong! The Witch Is Dead zu kommentieren. Aus ökologischer Sicht bietet sich die Antwort Bye Bye Plastic Bags an. Wäre auch einen Artikel wert. bd

Coding da Vinci 2017

Die 6 Gewinnerteams von Coding da Vinci 2017

Am 2. Dezember 2017 fand im Jüdischen Museum Berlin die Preisverleihung des Kultur-Hackathons Coding da Vinci statt. Es ging darum, mit den Daten aus mittlerweile wieder 30 neuen, offenen Datensätzen mit Fokus auf die Region Berlin-Brandenburg in einem ehrenamtlichen Rahmen freies Wissen zu schaffen, indem man diese Daten durch entsprechende Anwendungen der Öffentlichkeit zugänglich macht. Nach dem sogenannten Kick-Off, bei dem 25 Projektideen entstanden, hatten die Teams sechs Wochen Zeit, diese zu realisieren. Bei der Preisverleihung stellten 15 Teams dann eine Breite von Anwendungen vor, die mir als Zuschauer doch einige Male ein „Wow“ entlockten: Neben VR- und AR-Programmen gab es Computerspiele, Webseiten, Kartenspiele und vieles mehr. Die gesamte Liste lässt sich hier finden. Die Atmosphäre war durch die Moderatoren und Teams sehr locker und man hat speziell bei den Zuschauern auch Begeisterung, Freude oder pures Staunen bemerken dürfen. Ein weiteres Highlight war die Rede des Kultursenators von Berlin Klaus Lederer.

Vor allem in Anbetracht des Zeitraums von nur sechs Wochen hat mich persönlich am meisten das Projekt Skelex begeistert: Die VR-Anwendung ist extrem Realistisch und benutzt 3D-Scans von biologischen Sammlungsobjekten des Museums für Naturkunde Berlin. Sie lässt einen in eine museumsähnliche Welt eintauchen, bei der man die Ausstellungsstücke jedoch auch anfassen und in sie eintauchen kann sowie diese mit Animationen in Bewegung setzen kann (z. B. Rotationen und Explosionszeichnungen). Es ist beeindruckend, wie ein solches Projekt in diesem Zeitraum realisiert werden konnte, wenn man zudem bedenkt, dass das Team aus nur drei Leuten bestand; das muss an dieser Stelle noch einmal angemerkt werden. Dass dieser Meinung auch das restliche Publikum war, zeigt sich an dem Publikumspreis „Everybody's Darling“, der in diesem Jahr an Skelex verliehen wurde.

Wikimedia Deutschland e. V. hat als Gründungsmitglied von Coding da Vinci so nicht nur die Digitalisierung oder den Mediengang von Kulturgut gefördert, sondern auch im selben Atemzug gezeigt, was aus freien Inhalten alles entstehen kann. Ich hoffe, dass sich für diesen extrem spannenden Kultur-Hackathon noch mehr Leute als die jetzt schon beeindruckende Zahl von 180 Teilnehmern und über 200 Besucher begeistern können und ein weiteres Mal gezeigt werden kann, wie sinnvoll und potent offene Datensätze und Inhalte für die Förderung freien Wissens sind! Zenith, 7.12.17

Technische Wünsche: „Änderungen im Text bei Abschnittsverschiebung anzeigen“ verfügbar

So sah es bisher aus…
…und so sieht es jetzt aus.

Änderungen im Text bei Abschnittsverschiebung anzeigen“ war Wunsch Nummer 2 aus der Umfrage 2015. Diesen Wunsch hat das Team Technische Wünsche jetzt umgesetzt und damit folgendes Problem behoben:

Bisher machte der Versionsvergleich nicht kenntlich, wenn Absätze verschoben wurden. Stattdessen stellte er die verschobenen Passagen als veränderte Absätze dar. Siehe Screenshot 1.

Dadurch konnte man nur schwer erkennen, ob und ggf. wo sich innerhalb des verschobenen Textes etwas geändert hatte. Der Wunsch lautete also, dass im Wikitext beim Verschieben von Abschnitten die geänderten Zeichen farblich vom Hinweis auf die Verschiebung des gesamten Absatzes getrennt werden sollen.

Der Wunsch wurde nun wie folgt umgesetzt (s. Screenshot 2):

Wenn ein Absatz verschoben wurde, bleibt die andere Spalte in der Vergleichsansicht an dieser Stelle frei. Wohin der Absatz verschoben wurde, kann über den Pfeil links neben dem Absatz nachvollzogen werden. Klickt man darauf, so springt man an die neue Stelle. Wie auch sonst im Versionsvergleich werden Entfernungen in der linken Spalte angezeigt und Einfügungen in der rechten. Um dies technisch zu ermöglichen, wurde move als zusätzlicher Veränderungstyp eingeführt (bislang gab es addition, removal und change).

Mit der Umsetzung dieses Wunsches haben die Entwickler vom Team Technische Wünsche den so genannten Diff Code, der die Vergleichsansichten erzeugt, maßgeblich überarbeitet. An diesem Code war lange nichts Grundlegendes verbessert worden, denn Diff Code ist technisch höchst anspruchsvoll und er bildet zugleich eine der grundlegenden Funktionen von Wikis und muss deshalb hochperformant sein. Im Zuge der intensiven Auseinandersetzung mit dem Wunsch haben die Entwickler den Diff Code an sich aufgeräumt und Fehler beseitigt. So wurde ein Fehler im Algorithmus für den Versionsvergleich (WikiDiff2) entdeckt: Unter gewissen Umständen, zum Beispiel wenn ein Abschnitt entfernt und ein anderer eingebaut wird, oder ein Abschnitt verschoben wird, kam es in der Vergangenheit dazu, dass zwei Abschnitte die nichts miteinander zu tun haben, als ein stark veränderter Abschnitt dargestellt werden. Dieser Fehler wurde bereits Ende Oktober behoben. Die verbesserte Vergleichsansicht ist seit heute (6.12., ca. 15 Uhr) in der deutschsprachigen Wikipedia aktiv. Weitere Wikis sollen später folgen.

Das Team freut sich über Rückmeldungen auf der Diskussionsseite des Wunsches. Danke an alle, die an der Umsetzung dieses Wunsches mitgewirkt haben – an das Entwicklerteam von WMDE, die Kolleginnen und Kollegen der WMF und die Autorinnen und Autoren, die Rückmeldungen zu diesem Wunsch gegeben haben!

PS: Wer über umgesetzte Wünsche direkt informiert werden möchte, kann sich auf dem Newsletter des Projekts „Technische Wünsche“ eintragen. ms (wmde) 6.12.

Bremer Kaffee-Geschichten

Lloyd Kaffeerösterei in einem früheren Fabrikgebäude von Kaffee HAG in Bremen

Terra incognita im alten Hafengebiet der Hansestadt, keine fünfzehn Straßen­bahn­minuten entfernt vom Rathaus, das gerade von Weihnachts­markt­buden und Besucher­scharen umdrängt wird. Doch hier: Novemberkühle Tristesse zwischen morbiden Fabrik­bauten eines einstigen Kaffeekonzerns, von den verwitterten Fassaden tropft die verlorene Zukunft und containerhoch lastet die Melancholie auf überalterten Betriebs­gassen und Eisenbahn­gleisen. Fehlplatziert wirkende Hochglanz­schilder raunen von „Business Parks“ und „Facility Centern“, aber Licht brennt nur in den Räumen einer Kaffee­rösterei in der Basis eines wuchtigen Eckbaus am Rand des verlassenen Holz- und Fabrikenhafens.

Marmorsaal im ehemaligen Kaffee-HAG-Werk I

In dem „Rösterei Café“ versammeln sich nach und nach gut anderthalbdutzend Wikipedianer, bestaunen das nostalgische Ambiente und wärmen sich inmitten von Kaffeepflanzen und -säcken an Schümli, Milchkaffee und heißer Schokolade. Ein „Kaffeeseminar“ steht auf dem Programm! Eine gute Weile freut sich die Gruppe übers Wiedersehen mit alten Freunden, disputiert über die große Wikiwelt und verabredet Aktuelles in der lokalen Wikiregion. Dann begrüßt der Manufaktur­inhaber und Röstmeister seine Gäste und lädt ein in die »Welt des Kaffees«. Doch zunächst geht es nach nebenan in einen prachtvollen Marmorsaal, einst sowohl der Repräsentation als auch als Speiseraum der Direktion dienend und heute unter Denkmal­schutz stehend. Der Röstmeister erzählt vom charismatischen Gründer des einstigen Kaffee­imperiums und hat zudem allerlei Döntjes zu bieten.

Zurück im Café stehen frisch gebrühter Kaffee und Cantuccini bereit; zum Probieren gibt es die hauseigene Übersee-Mischung – „ein mild­aromatisch kräftiger Kaffee, wie man ihn in Zentralamerika mag“. Dazu ein informativer Powerpoint-Vortrag, kurzweilig und launig, eine spannende Reise in die Welt des Kaffees. Der Röstmeister kommt in Fahrt und die Gruppe horcht auf: Hier spricht eine verwandte Seele, ein Autodidakt, der seinen Traum lebt und mit Leib und Seele für „den Kaffee einsteht“, so wie sie selbst für „die Besser­wisserei und Lexikon­macherei“. Frage und Antwort springen munter hin und her, die Gruppe weiß einiges und will viel wissen. Und während die Röst­trommel vorgeheizt wird, steht eine Verkostung von ausgewählten Plantagen­kaffees an:

Der Röstmeister an der Rösttrommel
  • Guatemala Antigua – „sehr komplexes Aroma mit einer leichten Kakao­note im Nach­geschmack; feine, fruchtige Fülle mit einer harmonischen Geschmacks­milde“
  • Costa Rica Tarrazu – „sehr aromatische und durch die lange Röstung ausgewogene Geschmacks­säure, die ‚die Zungen­spitze vibrieren lässt‘; harmonischer Körper“
  • Äthiopien Sidamo „Horn of Africa“ – „kräftiger Körper mit einer aus­gesprochen eleganten Säure und intensiv schokoladig-fruchtigen Anklängen; für Nachmittag und Abend“
Abkühlung der gerösteten Kaffeebohnen

Lärmend wird die vorgeheizte Rösttrommel mit Rohkaffee befüllt, es geht nun um „die entscheidenden 20 Minuten im Leben einer Kaffeebohne“. Geröstet wird hier in handwerk­licher Tradition, bei niedriger Temperatur und in Langzeit­röstung („die Kaffeeindustrie macht das in 50–70 Sekunden“). Was wird geröstet? Ein Brasilkaffee, Fazenda Lagoa – „ungewöhnlich ausgeprägte Süße; delikates, schokoladiges Aroma; herrlich zum Frühstück als erstes Genuss­erlebnis; von einer der weltweit besten Kaffee­farmen“. Während die fertig gerösteten Kaffee­bohnen in der offenen Kühl­trommel abgekühlt werden, schwärmt der Röstmeister noch einmal von der bereits in seinem Vortrag behandelten „wohl exklusivsten Kaffee­spezialität der Welt“: Jamaica Blue Mountain – „edle Fülle mit intensiv fruchtigen Aromen“, das Kilo für rund 150 Euronen. „Ein Wahnsinns-Geschmacks­erlebnis; das werdet ihr, Jungs und Deerns, nicht mehr vergessen und euch daran erinnern wie ans erste Mal ...“

In einem Restaurant in der Nähe, eingerichtet in der ehemaligen Hafen­feuer­wache, die wie die Bauten der einstigen Kaffee­fabrik überflüssig wurde, klingt der aromen­reiche Nach­mittag aus. Der Espresso nach dem Essen, welche Sorte, welche Plantage? Egal, es darf vom Jamaica Blue Mountain geträumt werden ...
(03.12., Jo.)

Einfacher suchen und finden: Die Beta-Funktion „Erweiterte Suchoberfläche“ kommt.

Aus dem Projekt Technische Wünsche: Die deutschsprachige Wikipedia umfasst zzt. gut 6 Mio. Seiten. In dieser Menge die Information zu finden, die man sucht, kann eine Herausforderung sein. Mithilfe von Schlüsselwörtern, Suchoperatoren und Namensräumen lassen sich diese Weiten besser durchforsten – wenn man denn weiß, wie man sie anwendet.

Workshop zur Erweiterten Suche
Im Jahr 2016 fanden Workshops mit Autorinnen und Autoren zum Thema Suche statt. Hier entstand die Idee, eine differenzierte Suche ganz ohne Kenntnis von Schlüsselwörtern und Co. zu ermöglichen, indem man das Suchformular auf der Such-Seite um einige Felder mit nützlichen Suchoptionen erweitert. Es folgten verschiedene Prototypen, Feedbackrunden und Gespräche mit Aktiven und schließlich die Entwicklung einer Mediawiki-Erweiterung. Das Team Technische Wünsche wurde dabei vom Suche-Team der WMF unterstützt, das einige Anpassungen am Backend vorgenommen hat.
„Erweiterte Suchoberfläche“ mit ausgeklapptem Suchbalken, Erklärfenster und Namensraumsuche
Gegenüberstellung: Suche nach Seiten mit Vorlage „Baustelle“ vorher und jetzt mit der Erweiterten Suchoberfläche

Mit der neuen Oberfläche wird das Suchfeld auf Spezial:Suche um ein Formular für spezielle Suchanfragen ergänzt und die Abfrage von Namensräumen wird komfortabler gestaltet. Wie das aussieht, zeigen die Screenshots rechts. Um beispielsweise nach Seiten mit der Vorlage „Baustelle“ zu suchen, muss man das Schlüsselwort hastemplate also nicht kennen – aber man kann es lernen, wenn man auf das Hilfe-Icon klickt. Wie die Oberfläche im Einzelnen funktioniert, ist hier beschrieben. Wichtig: Die neue Oberfläche macht die bereits vorhandenen Möglichkeiten der spezialisierten Suche besser sichtbar, ändert aber nicht die Funktionsweise der Suche selbst. Was die Suche kann, ist ein größeres Thema, das bei der WMF verantwortet wird. Außerdem können alle, die bislang schon differenzierte Suchen anhand von Schlüsselwörtern und Co durchgeführt haben, das weiter machen wie gehabt.

Die Erweiterte Suchoberfläche gibt es zunächst als Beta-Funktion. Seit dem 21.11. steht sie auf Mediawiki.org bereit. In der deutschsprachigen und der arabischen Wikipedia wird sie voraussichtlich am 29.11. verfügbar sein. In diesen Wikis soll zunächst ein paar Monate lang Feedback gesammelt werden, bevor es als Beta in die anderen Wikis geht. Um die Funktion zu testen, setzt man unter Spezial:Einstellungen > Beta-Funktionen das Häkchen bei „Erweiterte Suche“. Die neue Oberfläche erscheint dann auf Spezial:Suche. Die Funktion startet als „kleine Erweiterte Suche“ in die Betaphase. Einige Funktionen, z. B. weitere Schlüsselwörter, sollen noch ergänzt werden. So ist etwa geplant, auch eine Suche in Kategorien in die Oberfläche zu integrieren. (Die Kolleginnen und Kollegen bei der WMF arbeiten daran, die Suche auch in die Unterkategorien hinein möglich zu machen.)

Nach der Beta-Phase soll die Erweiterung Standard-Funktion in der Wikipedia werden. Daher ist es wunderbar, wenn viele Leute die Beta-Funktion testen und auf der Diskussionsseite des Wunsches Rückmeldung geben: Was funktioniert gut? Wo gibt es noch Fehler? Was fehlt? Danke schon jetzt an alle, die mitmachen. Danke auch an die vielen Menschen, die zu der Entstehung dieser Funktion beigetragen haben, ob in Workshops, Feedbackrunden, Interviews oder durch Programmierung und Design.

Wer über dieses und andere Projekte auf dem Laufenden sein will oder Lust hat, sich einzubringen, wenn Funktionen entwickelt werden, kann sich auf dem Newsletter „Technische Wünsche“ eintragen.
Für das Team Technische Wünsche, js (wmde), 28.11.

Update: Ist soeben aktiviert worden. mfs (wmde), 29.11.

Relevante Themen finden, zu denen bisher keine Artikel existieren

TL;DR: Ja, es ist möglich, relevante Themen zu finden, zu denen bisher keine Artikel existieren. Über diese Suche mit diesem Ergebnis in query.wikidata.org kann man sich die Wikidata-Entities mit den meisten Interwikilinks anzeigen lassen, die noch keinen Interwikilink zur deutschsprachigen Wikipedia besitzen. Die Anzahl der Interwikilinks wird als Indikator für die Relevanz eines Themas (auch Objekt oder Entity) verwendet.

Der Prozess zur Erstellung eines Artikels in der Wikipedia läuft in der Regel wie folgt ab: Man wählt ein bestimmtes Thema aus, z.B. ein geschichtliches Ereignis, ein Buch oder eine Person, und prüft anhand vorgegebener Regeln wie den Relevanzkriterien die Relevanz dieses Themas. Kann die Relevanz festgestellt werden, beginnt man mit der Erstellung und letztendlichen Veröffentlichung des Artikels. Der Ablauf kann so dargestellt werden: Thema  Relevanz?  Artikel. Nehmen wir beispielsweise das Drama Faust I von Goethe. Faust I ist das Thema, dessen Relevanz mit Hilfe der Relevanzkriterien für Bücher geprüft wird. Wir kommen zu dem Ergebnis, dass Faust I relevant ist, sodass der Artikel unter Faust. Eine Tragödie. erstellt wird.

Der oben beschriebene Prozess hat den Nachteil, dass man sich in der Regel sehr gut in einem Themengebiet auskennen muss, damit man die Themen kennt, die für eine Relevanzprüfung überhaupt in Frage kommen. Hat man sich nie mit Literatur oder deutscher Geschichte beschäftigt, kennt man Goethe oder Faust I unter Umständen nicht, sodass man keine Relevanzprüfung vornehmen kann und keinen Artikel über diese Themen schreiben wird. Wie auch, wenn man das Thema nicht kennt?

Doch sollte es nicht möglich sein, den oben beschriebenen Artikelerstellungsprozess teilweise rückwärts ablaufen zu lassen? Der Ablauf könnte so aussehen: Relevanz  Thema?  Artikel. Relevante Inhalte sollen auf Themen geprüft werden, die noch keinen Artikel besitzen, sodass man diesen Artikel erstellen kann. Meiner Meinung nach ist das möglich, indem man Wikidata als Werkzeug zur Relevanzprüfung verwendet.

In der Regel wird zu jedem Artikel in jeder Sprachversion der Wikipedia ein Objekt in Wikidata erstellt. Dieses Objekt heißt Entity und beginnt mit einem „Q“, zum Beispiel Q1 für das Universum oder Q2 für den Planeten Erde. Von jeder Entity aus führen Links zu den Artikeln über das jeweilige Objekt in den verschiedenen Sprachversionen der Wikipedia sowie zu weiteren Wikimediaprojekten. Die Anzahl der Interwikilinks verwenden wir in diesem Fall als Indikator für die Relevanz eines Objekts. Warum? Wenn die Nutzer in vielen verschiedenen Wikimediaprojekten ein Objekt als relevant erachten, existiert in der Regel ein Artikel über das Objekt. Indem wir nun eine Liste der Wikidata-Entities mit den meisten Interwikilinks erstellen und alle Entities herausfiltern, die bereits einen Interwikilink in die deutschsprachige Wikipedia besitzen, erhalten wir gerade die Objekte, die alle anderen Wikimediaprojekte als relevant erachten, die aber bei uns noch keinen Artikel bzw. zumindest keine Verlinkung besitzen (Danke an Benutzer:TweetsFactsAndQueries für die technische Umsetzung der Suchabfrage!).

Nehmen wir dafür beispielsweise das oben verlinkte Suchergebnis. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrags weist die Entity Q756 „plant“ (englisch Pflanze) die meisten Interwikilinks mit einer Anzahl von 218 auf. Davon verweisen 204 auf Wikipedia und die restlichen 14 auf andere Wikimediaprojekte wie Commons oder Wikiquote. Was bedeutet das in der Praxis? Es heißt, dass in 204 Sprachversionen der Wikipedia die dortigen Nutzer das Objekt „plant“ als relevant erachten und es einen Wikipediaartikel zu diesem Objekt gibt. Nur einen Link zu einem Artikel in unserer deutschsprachigen Wikipedia über das Objekt „plant“ gibt es nicht. Das muss nicht zwangsläufig heißen, dass dieser Artikel bei uns nicht existiert, er kann beispielsweise auch schon bestehen und nur falsch verlinkt sein.

Wenn, wie in diesem Fall, 204 andere Wikipedias das Thema als relevant erachten, wird es wahrscheinlich auch für uns relevant sein. Ob das der Fall ist, sollte jeweils individuell geprüft werden. Die oben verlinkte Suchabfrage soll als Werkzeug zur Aufdeckung von Lücken in unserem Artikelbestand der deutschsprachigen Wikipedia dienen. Das Ziel ist die letztendliche Schließung der Lücken durch Erstellung der fehlenden Artikel sowie die Korrektur fehlerhafter Verlinkungen bestehender Artikel. --Soluvo, 27.11.2017

Alterspräsidenten der de-WP

Seit November 2004 können sich Wikipedianer in die Seite Wikipedianer/nach Geburtsjahr eintragen, die schon zur Jahreswende 2004/2005 eine deutlich dreistellige Anzahl an Einträgen vorzuweisen hatte – der älteste Eingetragene war damals 77 Jahre alt gewesen. Über die Jahre trugen sich nicht nur viele der „bekannten“ Wikipedianer ein, sondern wir waren auch stolz, als uns im Jahr 2007 Hanfried Lenz (1916–2013) 91-jährig weit über 1000 Beiträge spendete und als 2009 bis 2011 Karl Rawer (*1913) mit bis zu 98 Jahren Artikel zu seinen Fachgebieten ausbaute und zum ersten hundertjährigen Wikipedianer wurde. Auch zuletzt besuchte uns wieder ein großer alter Mann, nämlich der 96-jährige Theodor O. Diener, was durchaus (kleine große) Freude auslöste.

Sehr bald wurden für die Jahrgangsseite auch Grafiken erstellt, die die statistische Zusammensetzung dokumentieren. Aber tun sie das hinreichend gut? Momentan werden jüngst Verstorbene mit noch im letzten Jahr hoher Aktivität herausgerechnet, während Accounts, die zuletzt 2005 editiert hatten, weiterhin geführt werden. Und davon abgesehen stellt sich ja nicht nur die Frage, wie alt die heute Editierenden sind, sondern auch, welche Jahrgänge überhaupt „deutlich“ beigetragen haben – wobei Verdienste für die WP doch hoffentlich für die Ewigkeit Bestand haben. Wie aktiv werden auf lange Sicht die heute „geburtenstark“ erscheinenden Jahrgänge 1968 und 1987 im Vergleich zu 1998 oder 2017 gewesen sein?

Will man sowohl wissen, welche Jahrgänge uns aktuell prägen als auch welche uns insgesamt geprägt haben, braucht man etwas mehr an Basisinfos. Andererseits geht es nicht um einen Editcount-„Wettbewerb“, sondern wir wollen nur grob die Aktivität zuletzt und insgesamt abschätzen. Wie eine grob aussagekräftige Tabelle hierfür aussehen könnte, habe ich mal hier für die Jahrgänge der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts skizziert. Dabei bin ich davon ausgegangen, daß jemand, der insgesamt 5000 Edits auf der Uhr hat, zu den sehr aktiven Wikipedianern insgesamt gehört, und 500 Edits im letzten Kalenderjahr einen aktuell recht Aktiven ausmachen. Deshalb gibt es bewußt keine „höheren“ „Klassen“.

Und nun zum Thema der Überschrift:
Alterspräsident ist in der Regel der Älteste der noch recht Aktiven. Und da die Zahl 500/a etwas willkürlich erscheint, habe ich hier mal 1 Edit/d als Jahresschnitt genommen. Damit läßt sich aus den vorhandenen Daten mit wenig Arbeit eine bis 2004 zurückgehende Liste erstellen:

  • 2004:
    • 1.) Teiresias (*1928≈76): ≥500
      • 2.) Thiel1929 (*1929): ≥500
        • 3.) Schubbay (*1935): ≥5000
  • 2005:
    • 1.) Fiege (*1927≈78): ≥500
      • 2.) Teiresias (*1928): ≥1000
        • 3) Thiel1929 (*1929): ≥1000
  • 2006:
    • 1) Pedwiki (*1924≈82): 399
      • 2.) Dr.cueppers (1926–2017): ≥2000
        • 3.) Fiege (*1927): ≥500; Dunnhaupt (*1927): ≥1000
Hanfried (1916–2013): 2007
  • 2007:
    • 1.) Hanfried.lenz (1916–2013≈91): ≥1000
      • 2.) Hans Chr. R. (*1922): ≥1000
        • 3.) Dr.cueppers (1926–2017): ≥2000
  • 2008:
    • 1.) Hans Chr. R. (*1922≈86): ≥1000
      • 2.) Dr.cueppers (1926–2017): ≥2000
        • 3.) Dunnhaupt (*1927): 386
  • 2009:
    • 1.) Hans Chr. R. (*1922≈87): ≥500
      • 2.) Dr.cueppers (1926–2017): ≥2000
        • <Edit> 3.) Szczebrzeszynski (*1931): ≥1000 </Edit>
          • 34.) €pa (*1935): ≥5000; Goerdten (*1935): ≥500; Schubbay (*1935): ≥5000
  • 2010:
    • 1.) Hans Chr. R. (*1922≈88): ≥500
      • 2.) Dr.cueppers (1926–2017): ≥1000
        • <Edit> 3.) Szczebrzeszynski (*1931): ≥1000 </Edit>
          • 34.) GFHund (*1932): ≥2000
  • 2011:
    • 1.) Hans Chr. R. (*1922≈89): ≥500
      • 2.) Dr.cueppers (1926–2017): ≥2000
        • <Edit> 3.) Szczebrzeszynski (*1931): ≥1000 </Edit>
          • 34.) GFHund (*1932): ≥2000
Peter (1926–2017): 2012–2016
  • 2012:
    • 1.) Dr.cueppers (1926–2017≈86): ≥2000
      • <Edit> 2.) Szczebrzeszynski (*1931): ≥500 </Edit>
        • 23.) GFHund (*1932): ≥1000
          • 34.) Goerdten (*1935): ≥500; Kadereit (*1935): ≥500; Schubbay (*1935): ≥5000
  • 2013:
    • 1.) Dr.cueppers (1926–2017≈87): ≥2000
      • <Edit> 2.) Szczebrzeszynski (*1931): ≥1000 </Edit>
        • 23.) GFHund (*1932): ≥500
          • 34.) Gerhard Kiesow (*1934): 386
  • 2014:
    • 1.) Dr.cueppers (1926–2017≈88): ≥1000
      • <Edit> 2.) Szczebrzeszynski (*1931): ≥1000 </Edit>
        • 23.) GFHund (*1932): ≥1000
          • 34.) Kadereit (*1935): 484; Schubbay (*1935): ≥5000
  • 2015:
    • 1.) Dr.cueppers (1926–2017≈89): ≥2000
      • <Edit> 2.) Szczebrzeszynski (*1931): ≥1000 </Edit>
        • 23.) GFHund (*1932): ≥1000
          • 34.) Goerdten (*1935): ≥500; Kadereit (*1935): ≥500; Schubbay (*1935): ≥5000
  • 2016:
    • 1.) Dr.cueppers (1926–2017≈90): ≥2000
      • <Edit> 2.) Szczebrzeszynski (*1931): ≥5000 </Edit>
        • 23.) GFHund (*1932): 477
          • 34.) (*1935): ≥500; Schubbay (*1935): ≥5000
Szczebrz (*1931): ab 2017
GF (*1932) mit Zepter: ab 2017? <Edit> (nur noch Vize) </Edit>
  • 2017:
    • <Edit>1.) Szczebrzeszynski (*1931≈86): ≥5000 </Edit>
      • 12.) GFHund (*1932≈85): ≥1000
        • 23.) Schubbay (*1935): ≥5000
          • <Edit> 4.) Urdenbacher (*1936): ≥1000 </Edit>
            • 35.) H2OMy (*1938): ≥500

Unsere ersten Alterspräsidenten waren noch unter 80, bis im Jahr 2006 der immer noch aktive Pedwiki mit 82 übernahm. 2007 erhöhte dann Hanfried.lenz gar auf 91; von 2008 bis 2011 folgte ihm der wie Pedwiki noch aktive Hans Chr. R., der 2012 dann 90-jährig an den unvergessenen, dieses Jahr verstorbenen Dr.cueppers übergab, der diesen Titel bis 2016, mit ebenfalls dann 90, führte.

Nach der Ära des „Doktors“ zeichnet sich ab, daß nunmehr wohl GFHund diese Position übernehmen wird – und das mit gerade mal 85 Jahren, so jung war seit 2006 kein Alterspräsident mehr gewesen! Thronfolger ist danach der kontinuierlich seit 2004 extrem aktive und schon damals, im zarten Alter von 69 Jahren, auf dem Treppchen sitzende Schubbay mit 3 Jahrgängen Abstand; weitere 3 Jahrgänge später folgt H2OMy, während ab dem folgenden Jahrgang 1939 in jedem mindestens ein „sehr Aktiver“ verzeichnet ist.

Ute (*1940), seit 2009 eine der beiden aktuellen Präsidentinnen

Und den Posten der Alterspräsidentin teilen sich derzeit bzw. schon sehr lange Hedwig Storch (seit 2006 sehr aktiv) und Ute Erb (seit 2009) aus dem noch vergleichsweise jungen Jahrgang 1940.

Aber stimmt das denn überhaupt? Oder habt Ihr, liebe betagte Kolleginnen und Kollegen, bislang nur vergessen, Euch einzutragen? Fehlen uns wirklich die Jahrgänge 1930 und 1936? Schwer zu glauben ... Und Ihr, liebe vor 1913 geborene Mitlesende: Tragt Euch besser gleich noch ein – in 10 Jahren habt Ihr vielleicht schon wieder vergessen, daß es diese Liste gibt und Ihr Euch dort einen Platz für die Ewigkeit reservieren könnt!
Prinzipiell denke ich, die vor 10 Jahren 80-Jährigen hatten damals „keine Lust mehr“ gehabt, sich in das Computerzeitalter hereinzuarbeiten, haben es aber inzwischen doch getan! Und Rentner bleiben unsere wichtigsten nachwachsenden Rohstoffe – zumal sie viel erlebt haben und oft gut mit Zeitfenstern gesegnet sind!

Aber auch junge und mittelalte Mitlesende seien herzlich eingeladen, sich einzutragen – insbesondere diejenigen, die ihr Gesichtsalter eh auf Treffen preisgeben!
Programmierer seien überdies eingeladen, bei der automatischen Aktualisierung der Tabelle und der Erstellung einer auch für Techniklaien einfachen Eintragungsmaske mitzuwirken. (ep, 25.11.)

<Update> Schon jetzt hat sich der Artikel gelohnt: GFHund ist nunmehr nur noch erste Nachwuchshoffnung, da inzwischen Szczebrzeszynski (*1931; spricht man wohl so, wie man es schreibt) "entdeckt" worden ist, der schon seit 2009 kräftig mitmischt, in den letzten beiden Jahren gar mit einer Aktivität, die selbst unter uns Jungspunden unter 80 selten ist ... Damit wandert Schubbay auf Bronze; da mit Urdenbacher sich zudem ein sehr aktiver 37er gefunden hat, wird der U80er H2 sich wohl noch etwas gedulden müssen ... </Update> (el, 29.11.)

WikiCon erobert Italien

Vom 17. bis 19. November lud die italienische Community zur ersten eigenen WikiCon in den Palazzo delle Albere in Trient ein. Ein Hauptziel der Veranstaltung war die stärkere italienische Communitybildung, was sich im Programm auch widerspiegelte. Doch es gab außerdem einige internationale Beiträge, sodass ein zu starker Italozentrismus vermieden werden konnte. Ich selbst war mit gleich vier Beiträgen vertreten, in denen ich versuchte, Impulse und Ideen von außerhalb einzubringen. Die Teilnehmerzahl übertraf die Erwartungen und belief sich letztlich auf etwa 70 Personen.

Palazzo delle Albere

Das Programm verteilte sich nach deutschem Modell auf drei Tage und mehrere Slots. Der Freitag bot nach der Eröffnung eine Vorstellung des Projekts Wikipedia 4 Refugees, gleichzeitig wurde für Interessierte ein Bot-Workshop angeboten. In meinem Vortrag Wikipedia in balia del clima politico („Wikipedia in der Gewalt der politischen Stimmung“) brachte ich der italienischen Community im Anschluss die Ereignisse rund um die Krise unseres Schiedsgerichts 2016 näher, was wie erwartet große Unterschiede in der politischen Kultur der italienischen Gesellschaft (und Community) aufzeigte; schnell zog man in der Diskussion Vergleiche zwischen den politischen Karrieren Guttenbergs und Berlusconis, die in dieser Form nur in den jeweiligen Ländern funktioniert hätten; daneben war man sich auf Wikipediaebene allerdings einig, dass die Einführung eines Schiedsgerichts in der italienischen Wikipedia eine schlechte Idee sei.

Vortrag über Einschränkungen der Gemeinfreiheit

Der Samstag war prall gefüllt mit verschiedensten Programmpunkten, darunter eine Betrachtung eventueller Einschränkungen der Gemeinfreiheit, ein Rückblick auf die Situation der Wikipedia im Jahr 2003, die Verwendung von Wikiversity und Vikidia in Schulen oder häufige Fehler in der Quellenarbeit bei Artikeln zu Geschichtsthemen. Eine Diskussion, die auch in der gesamten Veranstaltung immer wieder aufgegriffen wurde, befasste sich mit dem Verhältnis zwischen Community und lokalem Wikimedia-Chapter. Die Abwesenheit des WMIT-Vorstands von der Veranstaltung und der fehlende Support bei der Organisation (abgesehen von einigen Stipendien für die Erstattung von individuellen Kosten) verstärkte den eher deprimierenden Eindruck, den ich vom bestehenden Verhältnis bereits hatte. Angekreidet wurde in der Diskussion etwa die Tatsache, dass der Verein diverse Projektmanager (für GLAM, WLM, …) beschäftigt, jedoch keinen Community-Manager; die regionalen Koordinatoren, die eigentlich für den Kontakt mit der Community zuständig wären, würden häufig ungenügend auf die Aufgabe vorbereitet, und dann ohne die eigentliche Community fruchtlose Initiativen starten. Offenbar seien die Stakeholder des Vereins weder die Mitglieder, noch die Freiwilligen in den Projekten, sondern fast ausschließlich externe Institutionen.

Abschlussveranstaltung

Diese Diskussion setzte sich auch am Sonntag fort, als CristianNX, Yiyi und ich verschiedene Modelle der lokalen Gruppen präsentierten. Stammtischkultur und Community-Standorte auf der einen Seite, gut vernetzte französische Communityvertreter auf der anderen Seite, entzündete sich die Debatte wieder an der fehlenden Kommunikation zwischen italienischem Verein und italienischer Community. Weniger kontrovers, aber auf viel Resonanz stoßend, war unsere anschließende Vorstellung des Projekts WikiAlpenforum, das einen großen Beitrag zur Vernetzung der Communitys zu leisten verspricht. Nach der Mittagspause erhitzten sich die Gemüter jedoch angesichts der auf it:WP verpflichtenden {{Bio}}-Vorlage zur Generierung standardisierter Einleitungssätze in Biografien wieder: Die Unzulänglichkeit der Vorlage in Fällen unklarer Nationalität ließ den Ruf nach kompletter Abschaffung laut werden, was jedoch erst in die Wege geleitet werden müsste. In der Abschlussveranstaltung hatte ich schließlich Gelegenheit, die Veranstaltung mit der deutschen WikiCon und der Wikimedia Conferentie Nederland zu vergleichen und dabei (im Auftrag der WikiEulenAcademy) auch die Einführung einer italienischen Version der WikiEulen vorzuschlagen; dies griff auch schon dem großen Fragezeichen der Schlussdiskussion vor, nämlich Ideen für die itWikiCon 2018, deren Schicksal ungewiss ist.

Gruppenfoto

Als an der Organisation Beteiligter kann ich kein völlig neutrales Urteil über die erste itWikiCon fällen, doch erlaube ich mir die Behauptung, dass sie ein großer Erfolg geworden ist. Berechtigte Kritikpunkte waren sicherlich die etwas improvisierten Veranstaltungsräume mit Mängeln in Technik und Akustik (als Ausgleich konnte man sich jedoch an der historischen Atmosphäre des Palazzo erfreuen), die bescheidene Hostel-Unterbringung in Mehrbettzimmern sowie die nicht vollständig abgedeckte Verköstigung; sie können zum größten Teil auf das knappe Budget zurückgeführt werden. Doch die lebhaften Diskussionen und die vielen Begegnungen alteingesessener und neuer Wikipedianer im Rahmen dieser Veranstaltung haben gezeigt, dass auch die italienische Community durchaus Bedarf an einer regelmäßigen nationalen Konferenz hat. Es bleibt zu wünschen, dass dies auch erkannt und die Initiative weitergeführt wird, damit auch die itWikiCon 2018 ein Erfolg werden kann! Xa, 23.11.

Sonntagsschicht in Zukunftsfragen

Was können wir tun, um Wikipedia einladender zu machen für geeignete neue Autorinnen und Autoren? Abwinken gilt nicht, hieß es für die 14 Angemeldeten und die drei spontan Hinzukommenden beim Workshop-Treffen im WikiBär. An Anhaltspunkten, woran es liegen mag, dass der qualifizierte Nachwuchs sich allenfalls spärlich einfindet, ist kein Mangel. So ist wohl nur den wenigsten, die Wikipedia täglich nutzen, überhaupt bewusst, dass sie hier gemeinnützig Wichtiges beitragen können – und dass sie das bei passender Gelegenheit auch sollten.

Wo setzen wir an, um das zu ändern? Die Tag für Tag millionenfach aufgerufene Hauptseite kommt dafür erstrangig in Betracht; desgleichen Bannergestaltungen, bei denen die Ansprache auf die jeweilige Zielgruppe abgestimmt ist und zu einem adäquaten Einstiegsort führt. Dass Differenzierung dabei gut täte, zeigte schon die Zusammensetzung der am Workshop Teilnehmenden, die das Wikipedia-Mehrgenerationenhaus durchaus brauchbar repräsentierten. Doch wo auch immer der mögliche Einstiegsort von Neuen in das Projekt gelegen sein mag: Eine sinnvoll geordnete, kompakte Starthilfe sollte als Fundament für erfolgreiches Mitmachen in augenfälliger Weise überall abrufbereit vorliegen.

Konzentration auf Basics – statt Subito-Konfrontation mit nahezu allem, was wir so an Editierhilfen aufzubieten haben – ist daher der Leitgedanke bei der im Workshop auf den Weg gebrachten Neukonzeption der Starthilfe. Damit verbunden ist eine Trennung von Hinweisen für am Mitmachen interessierte Neue auf der einen Seite und – davon auch optisch getrennt – Hinweisen für ausschließlich am Lesen Interessierte auf der anderen Seite. Die Gesamtzahl der thematischen Felder lässt sich mit dieser Zielstellung von bisher 24 auf 12 halbieren. Auch die Landungsseiten für den jeweiligen Link von der Starthilfe sollen nur das elementar Wichtige bündig zusammenstellen. Grundlagen dafür sind neben den bisher verlinkten Seiten auch einschlägige Gehalte des WP:Tutorials sowie gegebenenfalls passende Videos.

Auch für die Hauptseite wurden vielfältige Überlegungen im Hinblick auf die gezielte Einladung von Neulingen zum Mitmachen angestellt. Erwogen wurde beispielsweise die Einrichtung einer Randspalte rechts unterhalb des Suchfunktionsfeldes, in der Mitmachimpulse speziell für Neulinge erscheinen könnten. Ein entsprechender Entwurf ist noch im alten Jahr angepeilt. Angedacht und von den technisch Versierten für machbar befunden wurde zudem eine nur bei Neulingen bis zum 50. Edit ständig aufpoppende Seitenleiste mit Impulsen, die ihnen das Mitmachen ebenfalls gezielt erleichtern könnten.

Für den zum Teil bereits angelaufenen Umsetzungsprozess wird um kritisch-konstruktive und stets freundliche Begleitung auch anderer interessierter Wikipedianerinnen und Wikipedianer gebeten. An Ghilt geht mein spezielles Dankeschön für Einlass, Organisation vor Ort und unbeirrbaren Technik-Support sowie für die Anfertigung des Ergebnisprotokolls.
Barnos, 21. 11. 2017

Wikipedianer im Allgäu und Probleme mit fehlenden Denkmallisten

Nein, keine überteuerte Studentenwohnung in München. Es ist der Kerker im Wassertorturm.
Man beachte das Einhorn im Hintergrund ... „Da ließ Gott der Herr einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm eine seiner Rippen und schloss die Stelle mit Fleisch. Und Gott der Herr baute eine Frau aus der Rippe, die er von dem Menschen nahm, und brachte sie zu ihm. Da sprach der Mensch: Die ist nun Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne genommen ist. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein ein Fleisch. Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und schämten sich nicht.“

Ende Oktober führte ein intensives Exkursionswochenende des WikiAlpenforums nach Isny im Allgäu. Die von sanften Grasmatten umgebene Kleinstadt mit knapp 14.000 Einwohnern konnte noch als unbeackertes Feld gesehen werden, auch deshalb, weil im Vergleich zum nahe gelegenen Bayern keine Denkmallisten veröffentlicht sind.

Gestartet wurde mit einer Führung durch das Wassertormuseum, auf mehren thematisch sortierten Ebenen gab es Informationen zum gut erhaltenen Kerker im Turm mit Wandmalereien der Häftlinge, der Entwicklung der Feuerwehr, eine historische Schuhmacher-Werkstatt, Wintersport und der ehemaligen Türmerwohnung, die sich ganz oben befand. Diese war tatsächlich noch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts bewohnt. Danach wurde, so lange es noch hell war, die freie Zeit genutzt um Fotos von Kulturdenkmälern in Isny zu machen.

Am nächsten Tag ging es direkt los mit einer Führung durch das Isyner Schloss, dem ehemaligen katholischen Kloster mitten in der protestantischen Reichsstadt. In dessen Räumlichkeiten lebt der Künstler Friedrich Hechelmann, der in den zahlreichen Räumen seine Kunstwerke ausstellt. Es folgte eine Stadtführung. Vielleicht ist es dem kalten und stürmischen Wetter zu verdanken, dass hierbei kurzfristig eine Führung durch das Isnyer Rathaus erfolgte, wo die Gruppe ein dekorativer Fayence-Kachelofen erwartete. Die Zeit zur nächsten Führung wurde knapp, so ging es wieder ins Kalte um das Highlight der Exkursion in der Nikolaikirche zu erreichen. Es war die Prädikantenbibliothek mit einem historischen Buchbestand von 2000 Titeln in 1200 Bänden. Das älteste Buch stammt aus dem Ende des 12. Jahrhunderts. Eine besondere Atmosphäre kommt in der recht kleinen Kammer durch fehlendes künstliches Licht zustande, Leuchtmittel fehlen völlig und Kerzen sind ein absolutes No-Go. Zwei kleine, beschmutzte Fenster sorgten für eine Lichtstimmung, die zu einer absoluten Ruhe in dem kleinen Raum führte. Und so wurde von dem Besucherführer mit einer Taschenlampe ein Buch nach dem anderen sprichwörtlich aufgeschlagen, auf Besonderheiten wie Alter, Herkunft, Material oder Machart hingewiesen. Die meisten Teilnehmer hätten dort noch weitere Stunden verbringen wollen, doch stand eine Reservierung in einem typischen Landgasthof des Westallgäus aus, so dass man sich beeilte rechtzeitig zum Mittagessen zu kommen. Finaler Programmpunkt war eine ausgedehnte Besichtigung der Klosterkirche St. Georg und Jakobus am Nachmittag.

Die Tour in Isny ermöglichte einen intensiven Einblick in die wohlhabende, aber sehr kleingewachsene Reichsstadt mit ihrer gut erhaltenen Stadtbefestigung mit Türmen und Toren, den zahlreichen Kirchen und dem Stadtschloss, dem früheren Kloster. Dennoch: Ein Neubauviertel innerhalb der Stadtbefestigung deutete konkret auf ein enormes Problem der Wikipedia in Baden-Württemberg hin. Öffentliche Denkmallisten sind Mangelware, eine nachhaltige Dokumentation vom historischen Baubestand daher nicht möglich. Wenn, dann sind Denkmallisten oft nur rudimentär und enthalten die üblichen Sehenswürdigkeiten, die im Bestand ungefährdet sind. Auf Nachfrage bei der Unteren Baurechtsbehörde in Isny wurde geäußert, dass keine Denkmalliste veröffentlicht wird. Begründet wurde dies "aus Gründen des Datenschutzes [...] und auf Grund der Tatsache, dass die Liste nicht abschließend ist." Im benachbarten Bayern sehen die Behörden offensichtlich keine Datenschutzprobleme. In dem genannten Neubauviertel wurden sämtliche historischen Gebäude abgerissen. Auch die Keller wurden nach eiligen archäologischen Untersuchungen ausgebaggert, Tiefgaragen und Keller sollen entstehen.

Vielleicht könnte Wikimedia Deutschland im Rahmen von WikiLovesMonuments bei der Landesregierung in Stuttgart diese Problematik zielstrebig ansprechen? hm (20.11.2017)

Von utopischen Träumen und gescheiterten Hoffnungen unter südlicher Sonne

Unterwegs in der Tessiner Landschaft

Entziehen kann man sich ihr nicht, das war zu befürchten, aber dass es solche Formen annehmen konnte, war nicht vorhersehbar. Die Rede ist von der Tessiner Landschaft, die hinterhältigerweise in der Lage zu sein scheint, zugereiste Menschen, besonders die Reichen und Schönen, nachhaltig so zu verwirren, dass sie vor lauter Kraftpunkten, magnetischen Anomalien im felsigen Untergrund und sonstigen verdächtigen Erscheinungen gar nichts anderes konnten, als neue Religionen, Utopien und sonstige ideologische Merkwürdigkeiten zu entwickeln. Klar, man musste in jener Zeit der Décadence auch damals schon ziemlich liquide sein, um Kreativität und Selbstfindung so ausleben zu können, dass es auch eine Weile vorhielt, denn der Bankrott war nie fern. Die Rede ist vom Monte Verità, der ersten bedeutenden europäischen Aussteigerkolonie, deren Nachwirkungen von der vorletzten Jahrhundertwende bis heute noch zu spüren sind.

Hotel auf dem Monte Verità

Wikipedia hat sich trotzdem auf diesen ehemals alternativen Hügel getraut und sich eingehend mit dem Phänomen befasst. Organisiert von Wikimedia CH trafen sich Autoren und Fotografen aus dem Norden, Süden und Westen im 1930 in konsequentem Bauhausstil errichteten Hotel auf dem Hügel und versuchten mittels bereitgestellter Literatur zur Recherche, Ausstellungsbesuchen, einer beeindruckenden Greifvogelschau und Führungen das Schicksal der damaligen Protagonisten und Aktivisten zu ergründen und in enzyklopädische Artikel zu schmieden. Die Fotografen kamen gar nicht mit, die unzähligen Eindrücke auf die Platte zu bannen, und kämpften mit dem Licht der tiefstehenden, aber wärmenden Novembersonne. Doch in den Museen waren die Lichtverhältnisse einigermaßen brauchbar und das Ergebnis kann sich blicken lassen. Zahlreiche Artikel in mehreren Sprachen und Bilder entstanden unter guten Bedingungen.

Auf der Führung über den Hügel der Wahrheit

Sternenklare, aber kalte Abende — kann man sich beim Anblick von Sternschnuppen der Leoniden etwas wünschen? — boten nach getaner Arbeit und dem einen oder anderen Glas La Murata, einem lokalen trockenen Rotwein, den unvergleichlichen abendlichen Blick auf den unten schimmernden See mit den flackernden orangenen Lichtern Asconas, seinen Uferpromenaden, Catwalks und lauschigen Palmenhainen. Es ist völlig verständlich, dass dieses südliche Idyll sie alle angezogen hat, Anarchisten, Künstler, Flüchtlinge und abenteuerliche Phantasten. Manche blieben hier nur kurz, andere jedoch bis zu ihrem Tod, Asconas Friedhof ist voller prominenter Namen.

Der aus Jugendschutzgründen bekleidete "Tänzer", Lorenzo Sonognini, erklärt die Funktion des Ikosaeders für den modernen Ausdruckstanz

Das Wochenende in der Traumlandschaft vergessener Utopien, aber mit seinen im Gedächtnis bleibenden Bilddokumenten offenbar glücklicher, nackt tanzender Menschen geht zu Ende. Ein großer Dank gebührt den deutsch- und italienischsprachigen Organisatoren von Wikimedia CH, die ein solch produktives Treffen, mit einem gut dosierten Programm in einer äußerst entspannten Atmosphäre ermöglicht haben. Dabei konnten wir mehrere günstige Gelegenheiten nutzen: Einerseits führte uns der bisherige Direktor Lorenzo Sonognini an seinem letzten Arbeitstag noch durch die Anlage und insbesondere das wiedereröffnete Museum. Dann hielt Historiker Andreas Schwab gerade einen Vortrag auf dem Monte Verità. Auch Stefan Bollmann hat eben erst vor einem Monat eine passende Monografie veröffentlicht, welche nun Eingang in den Artikel über den „Hügel der Wahrheit“ gefunden hat.

Die Realität in Form eines modernen IC der Schweizerischen Bundesbahnen hat kaum Verspätung und nähert sich dem Bahnsteig in Bellinzona, es geht Richtung Gotthard. Im Zug gibt es WiFi, und man freut sich auf die unzähligen Kurven der alten Gotthardbahn mit ihren kurzen Tunnels, Kehren und grandiosen Ausblicken. Und dann passierte es, gleich der erste Tunnel ist verdächtig lang, er nimmt kein Ende, die Leute unterhalten sich zwar ganz normal, drücken wie gewohnt auf ihren Smartphones herum und die Geschwindigkeit bleibt beruhigend konstant. Aber dennoch beschleicht einen ein mulmiges Gefühl, war da nicht noch etwas? Sc, 19. November 2017 im ICE nach Berlin

Facts Matter …

… war das Motto der diesjährigen Wikimedia Conferentie Nederland, der WikiCon für die niederländischsprachigen Wikipedianer und Wikimedianer, die am Samstag, den 4. November 2017, stattfand. Seit 2008 trifft sich auch die niederländischsprachige Community jährlich, meist am selben Ort, doch in diesem Jahr zum letzten Mal im Meeting Plaza in der Innenstadt von Utrecht. Der große Komplex wird zum Teil abgerissen und umgebaut, so dass er für kommende Jahre nicht mehr zur Verfügung steht. Wie es mit der Konferenz weitergeht, war zwar auch ein Diskussionspunkt auf dem Treffen, aber hauptsächlich war das Programm in drei Tracks aufgeteilt: Facts Matter, GLAM und Community. Dazu gab es parallel noch einen so genannten Open Space für Spontanes. Die Beschreibungen der Vorträge und Präsentationen kann man in den Unterseiten zum Programm nachlesen, teils auch in der englischen Übersetzung, die Präsentationen befinden sich auf Commons in der Kategorie Presentations WCN 2017. Die Konferenzsprache war Niederländisch, den Vortragenden war allerdings freigestellt, ihre Präsentationen alternativ in Englisch zu halten.

Eröffnung der WCN 2017

Für das Hauptthema waren Wissenschaftler eingeladen worden, wie zum Beispiel der Wissenschaftsphilosoph Fedde Benedictus, der darüber referierte, was Fakten sind und warum Zugang zu ihnen so wichtig ist. Die Journalistin der Tageszeitung AD (ehemals Algemeen Dagblad) Marcia Nieuwenhuis, der Direktor des Universitätsmuseums Utrecht Paul Voogt und die Projektleiterin der Sammlungen des Museums Jet Blokhuis berichteten darüber, welche Rolle Fake News im Journalismus und in Museen spielen.

Im GLAM-Track fand ich besonders den Vortrag von Mtmlan84 interessant, die in der Provinz Gelderland Wikimedian in Residence an sieben kleinen Standorten gleichzeitig ist, nämlich in den Geschichtsmuseen Erfgoedcentrum Achterhoek en Liemers und Erfgoedcentrum Arnhem, dem Nationalen Befreiungsmuseum 1944–1945 in Groesbeek, im Museum Het Valkhof, im Regionalarchiv Nijmegen, im Gemeindearchiv Ede sowie im Flipje & Streekmuseum in Tiel. Keines dieser Museen hätte alleine die Kapazität und Mittel, sich um einen Wikimedian in Residence zu kümmern, aber für alle im Verbund ist es möglich, so ihre Inhalte zu befreien und enzyklopädisch aufarbeiten zu lassen.

Im Community-Track stellte der Kanadier James Heilman das Internet-in-a-Box-Projekt vor, ein Computer, der circa 30 Euro kostet und mit dem man die Wikipedia auch ohne Internetzugang lesen kann, was vor allem für Länder interessant ist, in denen der Internetzugang sehr teuer oder kaum vorhanden ist. Ich durfte verschiedene Projekte des digitalen Ehrenamtes vorstellen sowie Wege aufweisen, wie man die Wertschätzung für das digitale Ehrenamt in der öffentlichen Wahrnehmung verbessern kann.

Im Vergleich zu den jährlichen Treffen der Vorjahre kam besonders gut an, dass es diesmal Pausen von 15 Minuten zwischen den Vorträgen gab anstelle von 5-Minuten-Pausen. So gab es genug Freiräume zum gegenseitigen Kennenlernen. Ein paar Wikimedianer konnten leider wegen der gleichzeitig stattfindenden Diversity Conference in Stockholm nicht teilnehmen. Vielleicht können wir uns aber auf einen Kurier-Artikel über die Diversity Conference freuen. Dass die Wikimedia Conferentie Nederland auch in den kommenden Jahren stattfindet, ist sehr wahrscheinlich, denn die Teilnehmer möchten nicht auf das jährliche Treffen verzichten. In welcher Form aber, das steht in den Sternen – vorgeschlagen wurde das Anhängen an andere Veranstaltungen des Open Movements, eine Ausweitung auf zwei Tage, das Weglassen englischsprachiger Vorträge und wechselnde Veranstaltungsorte. Aber die meisten, die sich zu Wort meldeten, möchten die Wikimedia Conferentie Nederland wie bisher, so mein persönlicher Eindruck. G.K., 10.11.

Entmachtung durch Technik?

Hauptseite im Desktop-Browser und in der App

Der Verfasser dieses Beitrags konnte sich erst vor kurzem dazu überwinden, ein Android-basiertes Smartphone zu erwerben, nachdem sein MeeGo-Gerät, das ihn seit etlichen Jahren treu begleitet hat, doch etwas altersschwach geworden ist und natürlich von all den modischen „Apps“, von denen die Welt spricht, nicht unterstützt wurde. Mit der App-Installation bleibt er zurückhaltend, wollte aber doch die offizielle Wikipedia-App ausprobieren. Wir sehen nebenstehend die Hauptseite der deutschsprachigen Wikipedia, wie sie sich am 1. November 2017 im Desktop-Browser und in der App präsentierte. Eigentlich wusste er es ja, der Verfasser. Er wusste, dass sich die Hauptseite in der App stark von der hier von Menschen für die Wikipedia gestalteten unterscheiden soll, mit teilweise automatisch extrahierten Inhalten und längst nicht allen Rubriken, die wir für die Hauptseite vorgesehen haben. Gewisse Unterschiede und vor allem die knappere, inhaltsärmere Darstellung sind wohl nötig – auf dem kleinen Bildschirm eines Smartphones lässt sich einfach nicht so viel unterbringen. Trotzdem ist Unterzeichneter etwas erschrocken. In der App besteht die Hauptseite aus folgenden Elementen:

  • Die Textnachrichten aus „In den Nachrichten“ – immerhin die von uns ausgewählten, aber die Kopfzeilennachrichten fallen unter den Tisch. Zu sehen waren auf dem benutzten Gerät die ersten beiden von drei Nachrichten; man kann horizontal zur dritten weiterscrollen, was aber nicht so offensichtlich ist.
  • Unser „Artikel des Tages“, auch mit dem Anfang unseres Teasers, aber aus unerfindlichen Gründen nicht mit dem für die Hauptseite ausgewählten Bild, sondern dem ersten Bild im Artikel. Und unter dem Bild die Definition aus Wikidata, hier also Familie der Ordnung Kürbisartige (Cucurbitales).
  • Der nächste Punkt ist ein „Bild des Tages“ – haben wir nicht, es kommt von Commons.
  • Dann Empfehlungen basierend auf der Nutzung („Mit dem Lesen fortfahren“, „Weil du liest“... - ich habe kürzlich den Artikel Samuel Taylor Coleridge gelesen, daher empfiehlt mir die App nun William Wordsworth).
  • Die Funktion „Zufälliger Artikel“ bzw., wie sie in der App heisst, „Zufallsgenerator“.
  • „Artikel des Tages“ vom Vortag.
  • Eine Rubrik „Beliebt“, offenbar mit besonders häufig abgerufenen Artikeln.

Ja, und das war's, wenn man weiter runterscrollt kommen weitere frühere „Artikel des Tages“, „Weiterlesen“-Links auf Artikel, die man mal angeschaut hat usw. Immer mehr Leute nutzen das Internet primär mit dem Smartphone, für viele wird es auch schon das Hauptgerät für den Zugriff auf die Wikipedia sein. Da kann man sich schon langsam fragen: Brauchen wir uns die Mühe für Rubriken wie „Kürzlich Verstorbene“ oder „Schon gewusst?“, die es in der App einfach nicht gibt, künftig noch zu geben? Und: Wie können wir die App bzw. ihre Macher beeinflussen, wenn uns etwas nicht gefällt? Wenn wir eine andere Gewichtung wollen, eine andere Auswahl von Elementen? Wir haben hier als Community der Wikipedianer traditionell die fast völlige Gestaltungshoheit über die Hauptseite. Wie sie aussieht, welche Rubriken sie enthält, ist unser Bier. Nicht das Bier der Wikimedia Foundation und schon gar nicht irgendwelcher App-Programmierer. Dementsprechend sehen die Hauptseiten in den Sprachversionen der Wikipedia auch recht unterschiedlich aus, man braucht unsere nur mal mit der französischen, der niederländischen oder der alemannischen zu vergleichen. Das ist auch gut so, es spiegelt die Vielfalt unserer Communities und Kulturen.

Die App, von deren künftiger Dominanz unter Wikipedia-Nutzern auszugehen ist, droht, diese Vielfalt plattzumachen und uns die Gestaltungshoheit bzw. -freiheit, die wir bislang genossen haben, zumindest für die Hauptseite zu nehmen. Oder? Man könnte natürlich auch sagen: Halb so schlimm, der typische Wikipedia-Nutzer geht gar nicht unbedingt über die Hauptseite; sie ist gar nicht so wichtig, wie wir meinen. Tatsächlich ist der „klassische“ Nutzer am PC oft dabei zu beobachten, wie er auf der Suche nach einem Wikipedia-Artikel nicht etwa die Hauptseite aufruft, sondern bei Google <stichwort> wikipedia eingibt, und am Smartphone benutzt er vielleicht Google Assistant, statt über die Hauptseite der App zu gehen. Nun – lasst uns darüber diskutieren. Wir sollten jedenfalls aufpassen, dass die Darstellung der Inhalte nicht ganz unserer Kontrolle entrissen wird (der Mediaviewer lässt grüssen). Das ist nicht einfach Technik, die sich von unserer inhaltlichen Arbeit trennen lässt; Inhalt und Darstellung sind und bleiben eng miteinander verzahnt und wirken sich aufeinander aus. Anmerkung: Dieser Kommentar bezieht sich auf die Wikipedia-App, nicht auf die Mobilversion der Wikipedia-Website! Letztere enthält eine „klassischere“ Hauptseite mit den vertrauten Rubriken. Gestumblindi, 8.11.

Wider den Mitarbeiterschwund

Für eine freundschaftliche Solidarität unter den Wikipedianern müssen wir uns nun einsetzen. Wir müssen die wahren Gründe für Mitarbeiterschwund und Adminschwund bekämpfen, gegen sterbende Fachredaktionen und verstaubte Artikel, für freundschaftliches Zusammenwirken unter dem Grundsatz der Wikiquette.

Der Mitarbeiterschwund von mehr als 40 Prozent in den letzten zehn Jahren ist als eine Folge der Selbstzerfleischung unter verschärften Bedingungen zu begreifen, zu dessen Kollateralschäden ein neues Heer demotivierter Wikipedianer gehört. Deren Chancenlosigkeit gegen Internethunnen und Sockenpuppenspieler entfesselt eine Abwanderung aus der deutschsprachigen Wikipedia, wie es an die Zeiten der Völkerwanderung erinnert: in einem Jahr werden wir nur noch die Hälfte der Mitarbeiter des Jahres 2007 haben. Es wütet eine Aggressivität, die sich in Hass, verbaler Gewalt und Schikane niederschlägt.

Wer die Selbstzerfleischung allein als politischen Fundamentalismus, also letztlich als Teil eines Klassenkampfes begreift, der verkennt, dass im militanten Internetaktivismus auch die Verschärfung der beruflichen Chancenlosigkeit und Frustration als Triebfeder wirkt. Keine noch so beherzte „Geh von guten Absichten aus“-Haltung, sondern nur eine Auseinandersetzung mit den tieferen Ursachen kann deshalb etwas an den feindseligen Umgangsformen und dem Mitarbeiterschwund ändern. Wir müssen das freundschaftliche Zusammenwirken wieder nach vorn bringen - und das ist nur mit Hilfe einer Solidarität mit den wenigen möglich, die überhaupt noch fachliteraturbasierte Artikelarbeit und die schwierige Administratorenarbeit leisten und Vandalismusmeldungen abarbeiten.

Aber was heißt das konkret: wikipedianische Solidarität? Reicht die Auszeichnung exzellenter Artikel? Reicht die Wiederwahl zermürbter Administratoren? Wir brauchen jedenfalls eine Entmachtung der Internethunnen und Sockenpuppenspieler sowie der Quertreiber mit überquellendem Sperrlogbuch. Ich warne vor einer Sentimentalisierung der Krise und der Verdrängungsdynamik einer alternden Usergemeinschaft. Wir benötigen weder eine Zurschaustellung altruistischer Tugenden noch einen arroganten Moralismus. Die schlichte Tatsache, dass eine Ausstellung von Großzügigkeit gegenüber Internethunnen uns ein gutes Gefühl gibt, sollte uns misstrauisch machen: Tun wir es letztlich, um zu verdrängen, was erforderlich ist?

Der wahre Wikipedianer muss jetzt alles gleichzeitig sein: der kluge Kopf, der die Lage nüchtern analysiert, aber auch der Projektschützer, gleichzeitig der distinguierte Akademiker alter Schule, der Fachliteratur geläufig zitiert, aber auch der digitale Eingeborene des einundzwanzigsten Jahrhunderts, der die sozialen Seilschaften in der Usergemeinschaft immer fest im Blick hat. Nur im entschiedenen Kampf gegen Aggressivität, Herrschsucht, Politisierung und Sockenpuppentheater können wir die in den letzten zehn Jahren verlorenen 5000 Mitarbeiter wieder zurückgewinnen. SW, 6.11.

Marvels The ... RFFengers

Einige RFFengers bei ihrer Schicht im WikiMUC

Bei Odins Sohn, die Redaktion Film und Fernsehen (RFF) kam just zusammen, um die wichtigsten Themen in der film- und fernsehträchtigen Stadt München zu debattieren. Die arbeitswütigen Teilnehmer verzichteten gar auf den gesellschaftlichen Ausgleich einer Filmstadt-Führung und stürzten sich rücklings ins Plenum im WP:WikiMUC. Im Angesicht einer stattlichen Themenliste blieb die Stimmung stets sachlich und konstruktiv. Insbesondere die zukünftige Ausrichtung der Redaktion wurde heiß diskutiert: Wikidata, ein Fokus auf Streaming-Inhalten und verstärkte Kooperation (= Outreach) mit Institutionen sollen die RFF neu ausrichten und zukunftsfähig machen.

Unser Guide inmitten des TV-Studios der Katholischen Journalistenschule ifp während einer Kurzführung

Es wurde gearbeitet bei diesem ausgewiesenen "Arbeitstreffen", sodass das Kulturprogramm am Abend mit Thor 3 ups: Thor: Tag der Entscheidung etwas seichter ausfiel. Im Sturm der Walküren auf Thors unliebsame Schwester fiel die Spannung ab; diejenigen, denen das Abschalten schwer fiel, widmeten sich noch in der Nacht dem Artikel zum Film.

Beim morgendlichen Spaziergang von der Unterkunft des ifp zum WikiMUC über den Alten Südfriedhof bot sich die Gelegenheit, die Gedanken zu sortieren. Das Treffen war geprägt von der Beschlussfreudigkeit der Anwesenden: Richtlinien wurden geändert, Vorlagen angepasst und Pläne geschmiedet. Dem Arbeitstreffen soll bereits im Frühjahr 2018 das nächste reguläre "Redaktionstreffen" folgen, voraussichtlich in Mainz ggf. mit entsprechendem Austausch beim ZDF. Hierbei soll vor allem die Bereitstellung von Inhalten öffentlich-rechtlicher Sender unter CC-Lizenz Thema sein. Man darf gespannt sein, wir sehen uns! Q, 6.11.

Ergänzend dazu:

Drei Wikipedia-Projekte...

...waren an diesem Wochenende, von Donnerstag bis Sonntag, bei uns zu Gast in München: Die Jury des WP-Schreibwettbewerbs, die WP-Redaktion Film und Fernsehen und das WikiAlpenforum. Die SW-Jury tagte im ehemaligen Kapuzinerkloster in der Katholischen Journalistenschule ifp, einem ruhig-beschaulichen Ort, hier die mediale Resonanz auf das vollbrachte Werk der Jury. Die ersten der 12 Teilnehmer des RFF-Treffens starteten ihren Besuch in München mit einer kleinen Wanderung vom Marienplatz über den Hofgarten mitsamt der Bayerischen Staatskanzlei, durch den Englischen Garten und trafen rechtzeitig zum Auftakt des Treffens beim Schoberwirt ein. Es war eins der harmonischsten und vermutlich deshalb auch ertragreichsten Treffen der Redaktion Film und Fernsehen. Die Kollegen fühlten sich wohl in München, auch dank der hervorragenden Rundumversorgung durch unseren Freund Wikiolo. Am Rande zurrte die deutsch-schweizerische Orga des WikiAlpenforums noch etliche Programmpunkte für 2018 fest, insbesondere die Termine für die +WAFtreffs in den am WAF-Projekt teilnehmenden vier Alpenanrainerländern. Mit diesen drei recht ergiebigen Treffen erlebte Wikipedia und das WikiMUC an den zurückliegenden Tagen das, was sich viele von diesem weltumspannenden Projekt erwarten, eine Wikipedia, deren Communities frohgemut das große enzyklopädische Werk vorwärts bringen. P., 6.11.

Kommentare auf AWW

Wer als Administrator kandidiert, sieht sich bereits während einer Kandidatur oftmals massiven Anfeindungen ausgesetzt, teilweise arten die Kandidaturen bekanntermaßen in regelrechte Schlammschlachten aus. Dies wird seit Jahren immer wieder kritisiert und oft auch als ein möglicher Grund für die sinkende Anzahl an Kandidaturen genannt. Ein wesentliches Problem besteht dabei meines Erachtens in den Kommentaren, in denen es oft nicht um eine sachliche Begründung des eigenen Votums geht, sondern vielmehr um eine bloße Herabwürdigung des Kandidaten. Ähnlich gestalten sich die Stimmbegründungen bei den Adminwiederwahlen (AWW). Auch hier geht es vielen offensichtlich nicht um eine sachliche Begründung, warum die Einleitung einer Wiederwahl geboten wäre. Vielmehr zielen die Kommentare auch hier darauf ab, die gesamte Mitarbeit eines Benutzer, und in vielen Fällen auch die Person hinter dem Account, herabzuwürdigen. Die AWW-Seiten sind zu Prangerseiten geworden, auf denen man sich nach Herzenslust auskotzen kann und die vor allem dem eigenen Frustabbau dienen. Dabei ist es problemlos möglich, die langjährige Mitarbeit eines Benutzers in einem einzigen Satz vernichtend abzuwerten. Und darauf scheinen es viele abzusehen.

Vor einigen Tagen entfernte ich eine Stimmbegründung mit dem Wortlaut Sperrvandale – einer der schlechtesten und arrogantesten Admins. Dieser Kommentar enthält keinerlei Hinweise auf ein etwaiges Fehlverhalten. Keine Diffs, keine sachliche Begründung. Nichts. Er zielt ausschließlich auf eine Herabwürdigung des Gegenüber ab. Die Bezeichnung Sperrvandale impliziert dabei einen Zerstörungswillen – dem Benutzer gehe es offensichtlich nicht um konstruktive Mitarbeit, sondern um eine mutwillige Schädigung des Projektes. Was auch immer man von seiner Admintätigkeit halten mag - es handelt sich um einen langjährigen Benutzer, der viel Lebenszeit in dieses Projekt investiert hat. Dies sollte auch in der Art und Weise zum Ausdruck kommen, wie man Kritik an seiner Mitarbeit äußert. Meine Vorstellung, wie man in diesem Projekt miteinander umgehen sollte, ist zumindest eine andere. Wobei ich betonen möchte, dass dieser Kommentar nur einer von vielen mit derartigen Begründungen ist, es sich um ein grundsätzliches Problem handelt und nicht um eine einzelne, umstrittene Stimmbegründung. Meine Löschung mit Verweis auf WP:KPA wurde jedoch revertiert, die anschließende Vandalismusmeldung zurückgewiesen. Zwar wurde in der Entscheidung der Kommentar vom abarbeitenden Admin ebenfalls kritisiert – stehen bleiben durfte er trotzdem. Zudem kam in weiteren Meldungen zum Ausdruck, dass viele diese Art der Stimmbegründung als legitim erachten und dass meine Löschung als ungerechtfertigter Eingriff und als Zensur angesehen wurde. Ich halte dies für extrem bedauerlich. Bedauerlich nicht nur die Entscheidung an sich, sondern vor allem, dass sich in der vorangegangenen Diskussion kaum jemand kritisch zu dieser Art der Stimmbegründung geäußert hat.

Es wäre meines Erachtens eine Menge gewonnen, wenn sich darauf verständigt werden würde, dass Votumsbegründungen und Kritik natürlich jederzeit zulässig sind, aber in einer sachlichen und konstruktiven Form zu erfolgen haben. Und vor allem darauf, dass eine Herabwürdigung des Gegenüber grundsätzlich nicht zulässig ist. Niemals. Gleich wem gegenüber und in welcher Form. T., 5.11

Sieger des 27. Schreibwettbewerbs

Eadweard Muybridge

Die Sieger des 27. Schreibwettbewerbs stehen fest. Die Jury bedankt sich bei allen Teilnehmenden, die Artikel eingereicht haben, für die schönen Artikel zu interessanten Themen, die bei der Lektüre viel Freude bereitet haben.

  1. Eadweard Muybridge: Ein sehr souveräner, informativer und gut geschriebener Artikel, dem anzumerken ist, dass er aus einer breiten Quellenbasis schöpft und mit Sorgfalt und Hingabe gearbeitet wurde. Für den Leser durchgängig interessant und spannend.
  2. Alexander Cartellieri: Der Artikel zeichnet einen beispielhaften Lebenslauf für einen großbürgerlichen Gelehrten im Übergang zwischen spätem Kaiserreich, Weimarer Republik und Nationalsozialismus. Gut gewichtet und umfassend beschrieben und damit eine sehr lohnende Lektüre in der Wikipedia.
  3. John Adams: Ein sehr inhaltsreicher und detaillierter Artikel über den zweiten Präsidenten der Vereinigten Staaten mit gelungener Einbettung in die Geschichte seiner Zeit.
  4. Opistophthalmus: Der Artikel über diese afrikanische Skorpiongattung ist sehr fachkundig geschrieben unter Bezug auf maßgebliche Fachliteratur.
  5. Einschrittverfahren: Der Artikel vermittelt ein mathematisches Verfahren verständlich mit anschaulichen Beispielen.
  6. Stachelschweine: Diesem Lebewesenartikel gelingt der Spagat zwischen wissenschaftlichem Niveau und Vermittlung gegenüber dem Laien.
  7. Urkundenfälschung (Deutschland): Dieser Artikel über ein strafbares Delikt behandelt die deutschen Verhältnisse seit der Einführung des StGB und vermittelt überraschende Einblicke in das breite heutige Spektrum von Urkunden.
  8. Sudeley Castle: Der Artikel ist sehr informativ und macht Lust, die Anlage zu besuchen.
  9. Porträt des Ohm Friedrich Corinth: Ein schöner, gut gearbeiteter Artikel zu einem interessanten Gemälde.

Bester Artikel mit Bezug zu Umwelt und Gesellschaft: Horst Stern

Für die Schreibwettbewerbs-Jury, H., 4.11.

Wikipedia sucht die Superadmins

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Der Zwischenstand der aktuellen Admin-Wahl macht auf mich den Eindruck eines "Wikipedia sucht die Superadmins" (WSDS). Die Kontra-Stimmen weisen nicht etwa auf Fehlverhalten in der Vergangenheit hin. Hier und da wird zu wenig Erfahrung angemahnt. Am häufigsten wird jedoch als Grund für die Ablehnung ein nicht voll zufriedenstellender Vorstellungstext genannt.

Natürlich kann die Community als Ganzes ihre Ansprüche für neue Admins hoch und höher hängen. Die Motivation dazu ist nachvollziehbar: Wenn man nur die "Besten" zu Admins macht, bekommt man die besten Admins. Wir sollten uns nur im klaren sein, dass mit jedem Anspruch der Pool der potentiell erfolgreichen Kandidaten schrumpft. Ein Blick ins aktuelle Archiv zeigt: Dieses Jahr erhielten bisher genau drei Neu-Kandidaten die erforderlichen 2/3 Pro-Stimmen. Wie man aus der Liste der ehemaligen Adminstratoren ablesen kann, haben in der gleichen Zeit dreizehn Accounts aus unterschiedlichen Gründen die erweiterten Rechte verloren. Bei einer Gesamtzahl von knapp 200 Admins ergibt sich daraus ein Verlust von etwa 5%. Gemäß dieser Tabelle nahm die Zahl der aktiven Autoren in ähnlicher Größenordnung ab. Nun könnte man denken, dass damit alles in Ordnung wäre. Ich denke, jeder abgelehnte Neuadmin, der die erweiterten Rechte nicht missbraucht hätte, ist eine verpasste Chance.

Es ist ja nicht so, als ob sich die aktiven Admins um die Abarbeitung der Löschdiskussionen, Löschprüfungen, Vandalismusmeldungen und so weiter prügeln müssen. Aus sieben Tagen werden auch mal sieben Wochen. Die Liste der zu erledigenden Löschanträge reicht im Moment zurück bis zum 13. September. Können wir es uns unter diesen Umständen leisten, motivierte Neu-Admins wegen Nicht-Erfüllung eines hohen Anspruchs abzulehnen? Meine Meinung dazu könnt ihr Euch denken. Mindestens sollten wir das an geeigneter Stelle ernsthaft diskutieren. -<)kmk(>-, 1. Nov. 2017

Wikimania 2018: Internationale Stipendien

Vor einigen Tagen hat die internationale Vergabe der Wikimania-Stipendien begonnen (Formular). Verhältnismäßig wenige Stipendien gehen jedoch nur in den sogenannten globalen Norden, zu dem auch die DACH-Länder gehören. Grund dafür ist, dass die Wikimedia-Vereine aus dem deutschsprachigen Raum in der finanziellen Lage sind, selbst einige Stipendien vergeben zu können. Eine Bewerbung bis zum 22. Januar 2018 auf die von der Wikimedia Foundation vergebenen Stipendien ist jedoch niemandem untersagt, erstmals muss man jedoch angeben, falls man eine Doppelbewerbung plant. Wikimedia Österreich hat darüber hinaus 6 Stipendien ausgeschrieben, für die der 31. Jänner Deadline ist; der Vergabeprozess für circa 20 bis 30 Stipendien seitens Wikimedia Deutschland wird gegen Mitte Januar starten. Die Organisationen setzen unterschiedliche Vorgaben für den Prozess. Alle Informationen zur Wikimania werden im Wikimania-2018-Portal gesammelt, für die Stipendien gibt es eine Extra-Seite. Auf nach Kapstadt zur Wikimania! MR(WMDE), 20.12.

Auf zum Artikelmarathon!

Wer sich dem Weihnachtstrubel gerne entziehen möchte oder wem vielleicht die Weihnachtsgans etwas schwer auf dem Magen drückt, ist herzlich eingeladen, beim erneut stattfindenden Wikipedia:Artikelmarathon teilzunehmen. Wie auch in den vorherigen Jahren gibt es wieder zwei Runden: Zwischen dem 21. und 23. Dezember oder alternativ vom 27. bis 29. Dezember gilt es, so viele Artikel (nichts Stubs!) wie möglich innerhalb von 72 Stunden zu erstellen. Pro Artikel gibt es einen Punkt. Bei der letztjährigen Weihnachtsedition des Marathons gewann Fabrice Dux knapp vor Jakob Gottfried den kleinen, feinen Wettbewerb mit 48 Punkten – wer wird dieses Jahr als Erster oder Erste durchs Ziel laufen? jc, 20.12.

Team Ideenförderung macht Weihnachtspause

Team Ideenförderung macht Weihnachtspause
Team Ideenförderung macht Weihnachtspause

Das Team Ideenförderung von Wikimedia Deutschland bedankt sich ganz herzlich für die Zusammenarbeit im vergangenen Jahr, wünscht allen frohe Weihnachten sowie einen guten Start ins neue Jahr. Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr wieder viele tolle Projekte unterstützen konnten und werden das auch 2018 gerne tun.

Ab 21. Dezember 2017 ist das Team Ideenförderung im Urlaub, für eure Förderanfragen stehen wir euch ab 8. Januar 2018 wieder voll zur Verfügung. sandro (wmde) für das Team Ideenförderung, 21.12.

Community Wishlist Survey: Topwünsche stehen fest

Seit Freitagabend stehen die Gewinnerwünsche der 3. Community Wishlist Survey fest. Mit 154 Pro-Stimmen wurde die Verbesserung von Kartographer auf Platz 1 gewählt. Das Team Community Tech wird an den Top-10-Wünschen und auch an einigen Wünschen für kleinere Wikiprojekte und -gruppen arbeiten. Aktuelle Informationen gibt es zukünftig u. a. auf der Team-Seite. js (wmde), 18.12.

Feedback gefragt: Trainingsmodule in der Dankesbanner-Aktion 2018

Wie auch im vergangenen Jahr werden wir innerhalb der Dankesbanner-Kampagne 2018 zur Mitarbeit in der Wikipedia aufrufen. Für einen geführten Anfang wird den Lesern in diesem Zeitraum ein Online-Kurs angeboten, um die Grundlagen der Mitarbeit selbst zu lernen. Dafür wurden bereits existierende Trainingsmodule ins Deutsche überführt. Für die finale Adaption suchen wir nach Unterstützung in Form von kritischem Feedback. Weitere Informationen dazu sind im Projektportal. Wir freuen uns auf euer Feedback! StS (WMDE) 14.12.

Hexenadvent - die zweite

Nach dem großen Beitrag zur Hexenjagd in de-wiki möchte ich gleich noch eine schon länger laufende Hexenjagd ergänzen, welche aktuell auch das Schiedsgericht beschäftigt. Nach der Löschung eines längeren Abschnitts kam nun heute Morgen gar ein Revert meines Edits: "Ja, genau das kommt heraus, wenn jemand hier in dem Laden nicht einfach nur sang- und klanglos verschwindet (wie so viele andere - Stichwort Autorenschwund), sondern den Anspruch, den WP erzeugt (und für den es ja auch - zig Millionen kassiert), auch noch ernst nimmt". Offenbar habe ich voll ins Schwarze getroffen, denn nur getroffene Hunde bellen.--Methodios, 15.12. und nach Löschung durch MC 18.12.

Ilja Lorek †

Vor wenigen Tagen haben wir erfahren, dass Benutzer:Ilja Lorek gestorben ist. Wieder ein Urgestein weniger in Wikipedia. Wer möchte, mag vielleicht auf Erinnern einen Gedanken oder eine Erinnerung hinterlassen. ely08:54, 14. Dez. 2017 (CET)[Beantworten]

Alemannischer Schreibwettbewerb 2017

Nach dem Schreibwettbewerb ... isch vor em Schrybwettbewärb! Jeden Herbst findet auch auf der Alemannischen Wikipedia ein Schreibwettbewerb statt. Dieser steht immer unter einem thematischen Rahmen, dieses Jahr war es Ortsartikel aus dem alemannischen Raum. Nominiert wurden sieben Artikel und ein Ortsartikelprojekt. Bis gestern Nacht konnte abgestimmt werden, heute Morgen wurden nun die Siegerartikel gekürt. Gewonnen hat als:Saderlach, ein Artikel über eine Gemeinde im rumänischen Banat, in der bis Ende des 20. Jh. noch ein hochalemannischer Dialekt gesprochen wurde. Auf den zweiten Platz kam der Artikel über als:New Glarus, ein village in Wisconsin, das von Einwanderern aus dem Schweizer Kanton Glarus gegründet wurde. Dritter wurde der Artikel über die schwäbische Gemeinde als:Breitenthal. H., 7.12.

Alle Jahre wieder

Ein Geschenk-Artikel? Bitte bitte…

wird der Wikipedia-Weihnachts­wunschzettel eröffnet. Jeder darf sich etwas wünschen und anderen eine kleine Freude durch Erfüllen eines Wunsches machen. Die Artikel werden im Weihnachtsnamensraum vorbereitet, Heiligabend ist dann Bescherung. Das Christkind freut sich auf rege Unterstützung. bjs, 5.12.

Nachtrag: Nachdem schon viele Wünsche eingegangen sind, wünscht sich das Christkind auch Hilfe, um sie zu erfüllen. bjs, 13.12.

mp3 auf Commons?!

Es kommt einer mittleren Revolution gleich, was sich nebenan auf Wikimedia Commons ereignet hat: Commons akzeptiert mp3-Dateien, vermelden die Tech News heute Abend. Gut, nicht alle dürfen mit dem kommerziellen Format arbeiten – wer das, wie wir im Artikel lesen, seit April 2017 endlich nicht mehr patentierte mp3 anstelle des sperrigen und vor allem auf mobilen Clients so gut wie bedeutungslosen Ogg Vorbis verwenden möchte, benötigt Extended-Uploaders-Rechte. Die erhält man auf Antrag. Bisher sind sie sechs Benutzern erteilt worden. – Merke: Nicht alle Uploader sind gleich. Einige sind gleicher als andere. – Upload different! (sic! – A, 4.12.)

Kleine Ergänzung: Auch Commons-Admins und Image-Reviewer können zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Testphase diese Dateien schon hochladen.DH, 4.12.

Einladung: Aktion gegen Upload-Filter

Wikimedia Deutschland positioniert sich gegen die mögliche Einführung von automatisierten Upload-Filtern, die auch für Wikipedia große Probleme mit sich bringen könnten (siehe Blogbeitrag). Da das Thema größere Sichtbarkeit verdient, laden wir zu zwei Aktionen gegen Upload-Filter ein. Anlässlich des SPD-Parteitages am 7.12. und der Plenarsitzung im Bundestag am 14.12. werden Kaffeefiltertüten verteilt, auf denen gedruckt ist, warum Upload-Filter verhindert werden müssen. Alle, die Lust darauf haben, die Aktion zu unterstützen, sind herzlich dazu eingeladen. Mehr Informationen gibt's auf Wikipedia:Berlin. li (wmde), 04.12.

Zwei Mitglieder ins Präsidium von WMDE berufen

Mit Dr. Gabriele Theren und Peter Dewald konnten wir, das Präsidium von Wikimedia Deutschland (WMDE), zum ersten Mal zwei Mitglieder in unser Gremium berufen. Den Weg dafür hat die Mitgliederversammlung im November 2015 geebnet; seitdem gibt es die Möglichkeit der Kooptation. Ich freue mich sehr, dass Gabriele und Peter mit ihrer Erfahrung und ihren Perspektiven unsere Arbeit für den Verein unterstützen und bereichern werden. Weitere Informationen dazu bietet auch der Beitrag auf dem Vereinsblog. bue, 30.11.

Italienischer ESA-Astronaut grüßt aus dem All

Paolo Nespoli befindet sich zum dritten Mal auf einer Weltraummission. Eine Audio-Botschaft, in der er sich selbst kurz vorstellt, gilt als erster Beitrag, der speziell für Wikipedia direkt im All erstellt wurde. „Ein kleiner Schritt für ihn, aber ein großer Sprung für die Wikimedia-Bewegung“, kommentiert Initiant Andy Mabbett heute im Wikimedia-Blog. Pkh, 29.11.

Motive der Wikipedia-Beteiligung nach wie vor unklar

Wikipedia stellt eine Plattform bereit, damit ein jeder eigene Beiträge leisten und sozusagen zum Internet-Journalisten werden kann. Dabei ist die große, bis heute geschaffene Wissensbasis das Ergebnis relativ weniger aktiver im Verhältnis zur Anzahl passiver, rein lesender Nutzer. Gleichwohl gewinnt die Plattform an Ansehen und Beliebtheit, sowohl im Alltag als auch in der Wissenschaft. Aus wissenschaftlicher Sicht ist bis heute offen, worin die Motive der Wikipedia-Beteiligung liegen. Doch gerade diese greifbar zu machen, ist Gegenstand verschiedener Forschungsvorhaben, denn was wäre Wikipedia, wenn keiner dort schreiben würde? Auch wenn der ein oder andere Leser schon eine gewisse Ablehnung gegenüber derartigen Studien empfindet, kann Forschung nur dann erfolgreich sein, wenn sie unterstützt wird. Daher die Bitte folgende Studie zu unterstützen (zur Studie). MotivForscherin (Diskussion), 28.11.

Bernd Schwabe mit Stadtkulturpreis ausgezeichnet

Gestern ist Bernd Schwabe mit dem Hannoverschen Stadtkulturpreis ausgezeichnet worden. Er erhielt einen Sonderpreis für "seinen unermüdlichen Einsatz für Wikipedia, [...] sein langjähriges, nachhaltiges Engangement und de[n] gelebte[n] Bürgersinn." Tim Moritz Hector laudierte, dass Bernd in seinem Themenbereich Hannover über 2400 Artikel geschrieben und 7000 Fotos bei Commons hochgeladen hat.[1] Ich möchte noch anmerken, dass Bernd das Wikipedia-Büro Hannover durch seine täglichen mehr oder weniger prominenten Gäste zum wohl öffentlichkeitswirksamsten der lokalen Stützpunkte ausgebaut hat. Laut dieser Statistik müsste übrigens jeder dritte Artikel zum Thema Hannover aus seiner Feder stammen. Den Artikel zum Stadtkulturpreis selbst (bzw. dessen Weiterleitungsziel) hat Bernd zudem auch selbst geschrieben. In dem Sinne: Glückwunsch zur Auszeichnung! Kenny, 29.11.

Wahnsinnig wichtige Wichtel warteten Wartungsbausteine weg

So oder so ähnlich tönt es jedes Quartal durch diese Seite. Genau: der Wartungsbausteinwettbewerb war mal wieder. Nach einem mauen Start wurden es dann doch noch einige Teilnehmer. 20 Teilnehmer um genau zu sein, darunter sage und schreibe 10 Einzelkämpfer, rangen um die prestigeträchtigste Auszeichnung des Wartungsteams. Insgesamt 399 Artikel konnten von Bausteinen befreit werden, leider nur etwa die Hälfte der letzten Ausgabe. Dafür sind die Punkte pro Artikel angestiegen, von 10,7 auf 14,5. Ein Beleg dafür, dass nicht nur Quantität gefragt ist. Zu den Glanzstücken des Wettbewerbs zählt sicherlich die Ausarbeitung des Artikels Shannon McNally, erfolgt durch den Einzelkämpfer Guineabayer, dessen Teamname nicht umsonst Debütant war. Er belegte den ersten Platz der Einzelkämpferwertung und den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Dahinter mit Goldmull eine Einzelkämpferin. Der herbstliche Sieger war das Team Zeitlos geht der Herbst zugrunde um Josy24, Wikijunkie und Gripweed. Letztere beiden sicherten sich dadurch auch die diesjährige Meisterschaft. Im Winter 2017/2018 wird es dann wieder spannend, denn der Wartungsbausteinwettbewerb feiert Anfang 2018 seine 40. Ausgabe. Mehr dazu wie immer auf diesen Seiten und natürlich auf Wikipedia:Wartungsbausteinwettbewerb. G., 28.11.

Community Wishlist Survey: Bis zum 10. 11. Dezember kann abgestimmt werden

In der Community Wishlist Survey, der internationalen Ausgabe der Umfrage Technische Wünsche, hat die Abstimmungsphase begonnen. Noch bis zum 10. 11. Dezember kann über 215 Vorschläge abgestimmt und diskutiert werden:

js (wmde), 28.11.; Datum korrigiert RR, 10.12.

Sicherheitshinweis: Korrekter Satzbau schützt vor Strafe nicht!

Der eine oder andere Leser mag das Verb begegnen kennen, es gehört zum deutschen Grundwortschatz und bedeutet unter anderem „an einer bestimmten Stelle, zu einer bestimmten Zeit vorkommen; auftreten, sich finden,“ wie das Digitale Wörterbuch der Deutschen Sprache und der Duden wortgleich berichten. Es kann im Satz mit einem Dativobjekt versehen sein, es muss aber nicht, wie das Deutsche Wörterbuch (Grimm) explizit feststellt; der Dativ kann insbesondere dann entfallen, wenn „dasjenige, dem etwas begegnet, eine nicht spezifizierte Öffentlichkeit ist (‚Diese Idee begegnet auch in weiteren Schriften des Autors‘)“, wie das Valenzwörterbuch deutscher Verben des Instituts für Deutsche Sprache ausdrücklich klarstellt. Begegnen begegnet in dieser Form und Bedeutung in zahllosen Druckwerken; insbesondere, aber nicht nur in der Philologie (gr.; Kompositum aus φίλος und λόγος, wörtlich „Liebe zur Sprache“) wird dieser griffige Ausdruck oft und gerne verwendet, wie schon ein flüchtiger Blick auf Guglbuks zeigt.
Doch Obacht! In der Wikipedia ist dieser Wortgebrauch strengstens verboten, wie yours truly dieser Tage feststellen musste, hierzuwiki hat nichts zu begegnen, hier wird nur vorgekommen und allenfalls noch aufgetreten. Ausnahmen werden nicht gemacht, Widerspruch nicht geduldet, auf Diskussionen lässt man sich gar nicht erst ein, und Zuwiderhandlungen werden mit Rollback-Sperrfeuer, wüsten Beschimpfungen, Vandalenmeldungen und natürlich Benutzersperren geahndet. Gemäß WP:KORR ist das Ersetzen zulässiger Wendungen zwar eigentlich unerwünscht, im Zweifel respektiere man die Vorlieben desjenigen, der zu einem Artikel inhaltlich am meisten beigetragen hat, doch offenbar gilt das nur für manche zulässige Wendungen, vielleicht aber auch nur für manche Autoren – oder vielleicht auch nur an manchen Tagen, abhängig davon, welche Wikimuttawi gerade auf der VM eifern und geifern. Autoren (das sind diese sagenumwobenen Menschen, die Artikel schreiben) sollten jedenfalls auf der Hut sein, in der Wikipedia braucht’s gar kein falsches Wort, ein richtiges reicht vollkommen aus, schon ist die Rübe ab. S.N.O.O.T., 24.11.

Evaluation der WikiCon 2017

Ergebnisse der Teilnehmenden-Befragung zur WikiCon 2017
Ergebnisse der Teilnehmenden-Befragung zur WikiCon 2017

Auch in diesem Jahr gab es wieder, neben der Unterseite Lob+Kritik, mit Unterstützung von Wikimedia Deutschland eine Online-Befragung unter allen registrierten Teilnehmenden der WikiCon. Eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse dieser Umfrage ist unter Wikipedia:WikiCon 2017/Evaluation zu finden, die ausführliche Auswertung findet sich auf Wikimedia Commons als 29-seitiges PDF.

Allen 182 Teilnehmenden der Umfrage sei an dieser Stelle für ihre Rückmeldung gedankt, ebenso danken möchte das Orga-Team Julia Kirchner und Christof Pins von Wikimedia Deutschland, die sich um die Erstellung des Fragebogens und dessen anschließende Auswertung sowie die Aufbereitung der Daten gekümmert haben. (DCB für das WikiCon-Orga-Team, 23.11.)

Rückblick WikiDACH 2017 in Mannheim

Ein kleiner Rückblick auf die WikiDACH und andere Wikipedia-Ereignisse im Mannheimer Schloss. Z., 21. 11.

Wintersport-Saisonpokal 2017/18

Die olympische Wintersportsaison 2017/18 hat bereits begonnen. Das Portal:Wintersport veranstaltet vom 1. Dezember 2017 bis einschließlich 31. März 2018 einen Saisonpokal. Ziel dessen ist es, vorhandene und entstehende Lücken bei den Biografien mit Artikeln zu Wintersportlern zu füllen. Mitmachen kann jeder. Eine Übersicht über alle Regeln und die Möglichkeit zur Anmeldung etc. gibt es hier. Die Mitarbeiter des Portals freuen sich über jede Teilnahme (natürlich auch von Autoren, die bislang nicht in diesem Bereich editiert haben) und jeden beigesteuerten Artikel. WJ, 20.11.

Start der WM-Fußballwette 2018

Mitte dieser Woche hat sich Peru nach einem 2:0-Sieg über Neuseeland als 32. und somit letztes Team für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland qualifiziert. Damit kann die traditionell alle vier Jahre stattfindende WM-Fußballwette beginnen. Jeder interessierte Benutzer darf seinen Tipp abgeben. Eintragungsschluss ist der 13. Juni 2018, 24:00 Uhr MESZ (Tag vor dem Eröffnungsspiel). Bis dahin kann man, analog zu den vergangenen Turnierwetten, seine Stimme beliebig oft ändern. pne, 18.11.

FAQ zur Kostenerstattung bei Wikimedia Deutschland

„Muss ich grundsätzlich Originalbelege einreichen?“, „Wie gehe ich mit der Erstattung von Fremdwährungen um?“, „Wie gebe ich den Verpflegungsmehraufwand richtig an?“ und „Muss ich für jede Veranstaltung eine Teilnahmeliste führen?“ sind nur ein paar der häufigsten Fragen, die uns bei der Erstattung von anfallenden Kosten bei vom Team Ideenförderung bei Wikimedia Deutschland geförderten Projekten erreicht haben oder bei denen Unklarheiten existierten. Wir haben diese gesammelt und in Abstimmung mit unserer Finanzabteilung mit Tipps und Hinweisen von unserer Seite nun auf Wikipedia:Förderung/Reisekostenerstattungen/FAQ Wikimedia Deutschland veröffentlicht. Wir arbeiten weiter daran, die Kostenerstattung so einfach und klar wie möglich zu gestalten, und freuen uns auf eure Fragen und euer Feedback, auf der Diskussionsseite der FAQ oder auf den sonst üblichen Kanälen.MR(WMDE), 17.11.

Obskure Zusammenfassungen

Nur ein paar Beispiele von „Zusammenfassungen“, die ich gerade bei Edits auf meiner Beobachtungsliste sehe:

  • tk; wf
  • k
  • lf
  • del
  • nv
  • aw

Sie sind von etwas unterschiedlichem Obskuritätsgrad. Einige sind uns Insidern gut vertraut (ist ja „klar“, dass lf ein Linkfix ist und aw eine Antwort), aber manchmal muss ich auch als erfahrener Wikipedianer doch in die Liste schauen (und nv beispielsweise steht da gar nicht drin). Für Neulinge müssen sie aber alle ziemlich esoterisch sein... und ob sie die Abkürzungsliste gleich finden? Spart man so viel Zeit, wenn man lf statt „Linkfix“ (oder gar „defekten Link korrigiert“) schreibt? Ich möchte mich hiermit dafür aussprechen, auf solche Abkürzungen möglichst zu verzichten. Manchmal ist es (gerade auf Diskussionsseiten) durchaus auch möglich, auf eine Zusammenfassung einfach zu verzichten - aw oder Antwort bringt eigentlich nichts; sieht man ja auch so, dass da geantwortet wurde. Gestumblindi, 16.11.

Noch bis Sonntag: Wünsche bei der Community Wishlist Survey einreichen

Wer nicht bis zur nächsten Umfrage in der deutschsprachigen Wikipedia warten will (geplant für 2019), kann noch bis zum kommenden Sonntag Wünsche zu neuen oder verbesserten Funktionen bei der Internationalen Community Wishlist Survey 2017 einreichen (siehe unten). In dieser Umfrage können auch Wünsche zur Verbesserung von Tools, Gadgets und Bots eingereicht werden. -- js (wmde), 15.11.

Jungwikipedianer go international

Die deutschsprachige Wikipedia hat das einzige aktive Jugendprojekt aller Wikipedias. Deswegen stellen sich die Jungwikipedianer auch häufig auf internationalen bzw. anderssprachigen Veranstaltungen vor. So zum Beispiel auf der Wikimania. Bei der Wikimania 2016 scheint dabei soviel Eindruck hinterblieben zu sein, dass jetzt erstmals ein Jungwikipedianer außerhalb des DACH-Raums in der Mitgliederliste steht. Genauer genommen aus Bangladesch. Weil die Jungwikipedianer so einzigartig sind, soll die Mitgliedschaft dazu dienen mit unserer Unterstützung und unseren Tipps auch die Jungautorengewinnung im fernen Südasien zu fördern und vielleicht auch einmal nach deutschem Vorbild eine zweite aktive Jungwikipedianer-Community auf der Welt zu errichten. Nachwuchs ist ja immer gut. Kenny, 14.11.

Klexikon hat 2000 Artikel

Die Klexikon-Eule gibt es auch als Lesezeichen.

Das Klexikon ist eine Wiki-Enzyklopädie, die sich an Kinder richtet. Sie startete im Jahr 2014 mit Förderung von Wikimedia Deutschland. Seit heute gibt es den Artikel Nummer 2000: Lachen.

Auf dem WikiDach-Treffen nächstes Wochenende in Mannheim wird übrigens ein Workshop zum verständlichen Schreiben angeboten, auch mit Blick auf das Klexikon. Z., 12.11.

Spendenkampagne 2017 beginnt

Soeben hat die jährliche Spendenkampagne begonnen. Aufgrund mehrerer Bannertests in den vergangenen Wochen beträgt das Ziel der diesjährigen Kampagne 7,9 Millionen Euro. Die Mittel werden zur Finanzierung der Jahrespläne von der Wikimedia Foundation und von Wikimedia Deutschland verwendet. Wie immer werden die Banner nur nicht-eingeloggten Nutzern in Deutschland angezeigt. Weitere und aktuelle Informationen rund um die Kampagne, wie z.B. zu den Bannerprinzipien, findet ihr auf der Fundraiser-Portalseite. Gruß, TM, 10.11.

„Was wartet ihr denn?“

Es ist wieder so weit, das vierte Quartal und wieder Zeit für einen Wartungsbausteinwettbewerb. Alle drei Monate versammelt sich ein Schwung Enthusiasten, sucht sich Artikel, die verbessert werden wollen und sammelt bei der Überarbeitung zwei Wochen lang Punkte für den WBW. Die Wikipedia wartet darauf, gewartet zu werden. Also wenn ihr Zeit und Lust habt und es euch draußen langsam zu kalt wird, setzt euch gemütlich an den Rechner und helft mit, die Qualität der WP zu heben. Meldet euch an beim Herbstwettbewerb alleine oder im Team mit bis zu zwei Kollegen (oder mehr). Themenschwerpunkte mit Bonuswert sind das Christentum, Finnland und die Physik. Aber natürlich kann auch jeder mit seinem persönlichen Lieblingsthema punkten. Am Sonntag geht es los, am 26. November endet der WBW. Wir würden uns freuen, wenn ihr mitmacht, ob ihr um Pokale und Medaillen kämpft oder einfach nur so Artikel verbessert und dabei euer Punktekonto steigen seht. Viel Spaß beim Mitmachen. HvW, 8.11.

Ein Hoch auf die Mathematik ...

...und die Beständigkeit mathematischer Fehler in der Wikipedia. Vor über elf Jahren, am 15. Oktober 2006, wurde in den Artikel »Landkreis Elbing« mit dieser Änderung tolle Mathematik eingebaut! 28.572 bzw. 29.153 von allen Einwohnern seien weniger Prozent als 7321 und 7964 von allen Einwohnern. Und das Schöne ist: An der Tabelle wurde mit der Zeit schon etwas herumgebastelt, aber der Fehler ist wohl niemandem aufgefallen. Nun ja, nach über elf Jahren sind die falschen Prozentzahlen jetzt Geschichte – in der Hoffnung, dass die absoluten Zahlen stimmen. Aſf, 6. Nov.

Community Wishlist Survey: Internationale Umfrage der WMF zum technischen Bedarf startet heute Abend

Heute Abend beginnt die internationale Ausgabe der Umfrage Technische Wünsche. Aktive aus allen Projekten und Sprachversionen können Wünsche für technische Verbesserungen einreichen, diskutieren und abstimmen. Vorschläge sollen nach Möglichkeit auf Englisch verfasst werden.

  • Wünsche einreichen: 6. bis 19. November
  • Abstimmen: 27. November bis 10. Dezember

Mehr Informationen, z. B. wie die Umfrage funktioniert und worauf beim Einreichen zu achten ist, gibt es hier:

Die Umfrage wird vom Team Community Tech der WMF durchgeführt. Fragen zur Umfrage können aber auch an die hier Schreibende gerichtet werden. -- Viele Grüße, js (wmde), 6.11.

Gedenktafeln in Jena

Adam Drese-Gedenktafel in Jena
Adam Drese-Gedenktafel in Jena

Am 4. November fand der zweite Jenathon statt, ein Hackathon zu offenen Daten rund um Jena. Eines der dabei bearbeiteten Projekte befasste sich mit den an vielen Orten in der Stadt angebrachten Gedenktafeln, für welche bis dato noch keine offenen Daten vorlagen. Auf Basis einer inoffiziellen Liste, die auch zum Teil auf deutschsprachige Wikipedia-Artikel der mit der jeweiligen Tafel bedachten Personen verlinkt (zum Beispiel Wilhelmine Herzlieb, Anton Wilhelm Amo, Karl V. oder Adam Drese), wurden Wikidata-Einträge für ca. 200 dieser Gedenktafeln angelegt und nach Möglichkeit mit Geokoordinaten, Bild der Gedenktafel auf Commons und Link zum Wikidata-Eintrag der jeweiligen Person ergänzt (Beispiel, Übersicht). Damit liegt ein Teil der Informationen aus der Ausgangsliste, die ihrerseits unvollständig und nicht sehr aktuell ist, nun als offene Daten und in strukturierter Form vor und kann im Wikiversum und darüber hinaus verwendet werden. Ein Anfang ist gemacht, und Mitstreiter auf dem weiteren Weg sind herzlich willkommen. d.m., 6. 11.

Meilensteine

The Diner Party
The Diner Party

Sich etwas wünschen zu dürfen ist was feines, Wünsche zu erfüllen ist ungleich feiner und wie ich gerade feststellen durfte, wurde mit der Erfüllung des Wunsches Elizabeth A. Sackler Center for Feminist Art im Spiel Drei Wünsche frei der 800. Wunsch seit Bestehen des Spiels erfüllt, gleichzeitig der 150. Wunsch in diesem Jahr und es war der 50. Wunsch, den ich erfüllen durfte. Seid eingeladen mitzuspielen, nichts ist erfüllender als ein erfüllter Wunsch. I., 4. 11.

WikiDACH 2017

Schloss Mannheim
Schloss Mannheim

Das Barcamp der deutschsprachigen Wiki… – ihr wisst schon – WikiDACH 2017 ist auf einem guten Weg. Den 50 Plätzen stehen mehr als 30 verbindliche Anmeldungen gegenüber, einige interessante Sessionvorschläge liegen vor und in und um das Schloss Mannheim sind Exkursionen geplant. S.W., 4.11.

WikiCon 2018

Eilmeldung ... Eilmeldung ... Die Chapter WMDE, WMCH und WMAT haben entschieden, dass die WikiCon 2018 in der Schweiz stattfinden soll. Wann und wo steht noch nicht genau fest. Der Kurier bleibt dran. H., 3. 11.

Fotos aus aller Welt

Annemarie Schwarzenbach
Annemarie Schwarzenbach

Auf Wikimedia Commons gibt es neu rund 3500 Bilder der Journalistin und Schriftstellerin Annemarie Schwarzenbach (1908–1942), von Afghanistan bis zu den USA, hochgeladen von der Schweizerischen Nationalbibliothek. Hadi, 2. 11.

Wikimedia-Salon „Politik im Netz“

Heute findet der Wikimedia-Salon zum Thema „Politik im Netz. Wohin steuert die Digitale Agenda?“ bei ALEX Berlin statt. Ab 19 Uhr gibt es einen Livestream, der auf der Webseite https://wmde.org/abc-salon abzurufen ist. Fragen können außerdem über den Hashtag #wmdesalon gestellt werden, diese werden dann ans Podium weitergegeben. H., 2. 11.

Letzter Aufruf zum SW-Publikumspreis

Gerüchten zufolge vergehen nur noch wenige Tage bis zur Bekanntgabe der Sieger des 27. Schreibwettbewerbs. Bis zu diesem Zeitpunkt können noch Stimmen für den Publikumspreis abgegeben werden. -- ɦeph, 1. 11.

Gewinnung neuer Freiwilliger: Die Auswertung der Herbstaktion ist nun online

Vielen Dank für die vielen Anregungen zu der nun abgeschlossenen Herbst-Aktion zur Gewinnung neuer Freiwilliger. Die Ergebnisse dieser Aktion könnt ihr nun auf der Projektseite finden. StS (WMDE) 1.11.

WLE17 – es geht wieder voran

Zwischenzeitlich stand zu befürchten, dass es nicht mehr zum weltweiten Wettbewerb von Wiki Loves Earth 2017 (WLE17) kommen würde. Aber die personelle Situation in der federführend organisierenden ukrainischen Wikipedia hat sich wieder verbessert. Nun sollen in etwa vier Wochen die Gewinner der Top 10 aus 35 Teilnehmerländern und der Unesco ermittelt sein. Die internationale Jury (der der Unterzeichnete angehört) hat jedenfalls heute ihre Arbeit aufgenommen. Aa, 1.11.