„Wikipedia:Kurier“ – Versionsunterschied

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Anlauf zur Lösung inhaltlicher Konflikte unter Mitarbeitern: Wegweiserteams in Sachkonflikten
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=== Anlauf zur Lösung inhaltlicher Konflikte unter Mitarbeitern ===

Wer als Wikipedianer im Artikelnamensraum mit anderen Mitarbeitern in Sachkonflikte gerät, macht oftmals die Erfahrung, dass weder die Bitte um eine [[WP:DM|dritte Meinung]] noch der Appell an [[WP:A|Administratoren]] noch auch ein [[WP:VA|Vermittlungsausschuss]] ihm letztlich hilft, weil für die Regulierung sachbezogener Konflikte letztlich niemand im Projekt wirklich zuständig ist. Die inhaltlichen Konfliktgegner bleiben so oft aufeinander und auf die wechselseitige Kompromissbereitschaft verwiesen, was sie in viel zu vielen Fällen binnen kurzem in Verstöße gegen die Projektregeln treibt: zu [[WP:EW|konfrontativen Edits]] und zu [[WP:KPA|ausfälligen Bemerkungen]] über den Konfliktgegner – mit fatalen Folgen für Arbeitsklima und Motivation innerhalb des Projekts sowie für dessen Attraktivität nach außen hin bei der Anwerbung fähiger Mitarbeiter.

Diesem Dilemma müssen wir beikommen! Wer als bewährter Wikipedianer das auch so sieht und sich in bestimmten Bereichen ein inhaltliches Urteil zutraut, sollte
[http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Administratoren/Notizen/Archiv/2010/08#Konfliktregulierung_durch_Schaffung_inhaltlicher_Zust.C3.A4ndigkeiten diese Diskussion kennen] und seine Mitwirkung im Rahmen eines [[Wikipedia:Konflikte/Wegweiserteams in Sachkonflikten|Wegweiserteams in Sachkonflikten]] anbieten.<small> -- [[Benutzer:Barnos|Barnos]]</small>


=== Förderung für Wissens-Projekte ===
=== Förderung für Wissens-Projekte ===
[[Datei:Wissenswert klein bw.jpg|right]]
[[Datei:Wissenswert klein bw.jpg|right]]

Version vom 17. September 2010, 07:27 Uhr

Mission: Der Kurier ist das Boulevardblatt der Wikipedia-Gemeinschaft. Nicht unbedingt neutral, nicht enzyklopädisch, aber hoffentlich unterhaltsam und informativ berichtet er, was die Wikipedia gerade bewegt.

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Politiker und Politik der Niederlande im Bild

Gruppenbild ohne Dame: 1952 fehlt nicht nur der „ständige Teil“ der Regierung, auch Ministerpräsident Drees. Rechts außen vorn Außenminister Joseph Luns, neben ihm der Nebenaußenminister (Europa) Johan Willem Beijen, den Luns erst 1956 wegbeißen konnte.
Katholische Intendanten-Tochter: Nachdem Mies Bouwman ein Verhältnis mit einem verheirateten Kameramann hatte, wurde sie bei katholischen Medien abgelehnt. Bei toleranteren machte sie Spendenmarathons und Satire. Hier 1966 mit dem Rotterdamer Bürgermeister in ihrer Sendung Mies en scène.

An die fünfhundert Bilder sind schon hochgeladen, etwa ebenso viele kommen noch. Dank der ANEFO-Sammlung (Algemeen Nederlandsch Fotobureau) können sich die Leser der Wikipedia noch besser ein Bild von der niederländischen Geschichte machen. Martin Barendse vom Nationaal Archief: „Als archivalische Einrichtung finden wir es wichtig, unsere Sammlung, ob es nun Text oder Bild ist, mit dem Publikum zu teilen. Die Wikipedia ist dafür sehr geeignet.“

Bereits am Jahresanfang hatten sich Mitarbeiter des Spaarnestad-Archivs unter die Wikipedianer gemischt, beim Neujahrsempfang im Amsterdamer Tropenmuseum. Dort wurde der Abschluss einer musealen Bilderspende gefeiert. Nun beginnt eine neue. So wie Ende 2008 das Bundesarchiv die zeithistorische Lücke Deutschlands auffüllte, so jetzt Spaarnestad (Archiv der Zeitschriftenverlage) zusammen mit dem Nationaal Archief. Am 13. September 2010 fand eine Sitzung im Pressezentrum Nieuwspoort statt, in der Politiker in Erinnerungen schwelgten.

Im Gegensatz zur Bundesarchiv-Spende ist das set aus der ANEFO-Sammlung deutlich kleiner, statt 80.000 nur tausend Bilder, und vor allem selektiver. Meist geht es um Porträtfotos bekannter Politiker. Nach einigen Spenden wie vom Archief Beeld en Geluid war die niederländischsprachige Wikipedia nicht mehr ganz bilderarm, doch häufig war man für Politiker auf amerikanische Pressefotos angewiesen.

Nun diskutieren niederländische Wikipedianer darüber, wie auf Commons (Commons:Nationaal Archief) Kategorien gebildet werden sollen, wie man das eine oder andere Template zurechtrückt. Das Schwelgen geht weiter: Demonstrationen gegen die Nachrüstung, die geheimnisvolle Tür des Ministerpräsidenten... und wann war eigentlich die Königin erstmals auf dem Gruppenfoto einer neuen Regierung? Z. 14.9.

Das stubistische Manifest. Oder: Ein Plädoyer für kurze Artikel

Als Stub (englisch für „Stummel, Stumpf“) werden in der Wikipedia sehr kurze Artikel bezeichnet, die höchstens wenige Sätze lang sind. Bis vor einigen Jahren fand sich unter Wikipedia:Artikel das Wikipedia-intern fast legendär gewordene sogenannte König-Ludwig-Beispiel für einen „echten“ und damit behaltbaren Stub:

  • Ein guter („echter“) Stub ist: Ludwig II. (* 25. August 1845; † 13. Juni 1886) war König von Bayern (10. März 1864 – 13. Juni 1886).“

Heute müsste man noch hinzufügen, dass auch ein solcher Stub mit einem Beleg versehen sein sollte. Es gibt aber inzwischen viele Wikipedianer, die einen Stub in der obigen Kürze nicht einmal dann akzeptieren wollen, wenn der Artikelgegenstand unzweifelhaft relevant und der Ein-Satz-Artikel mit einem seriösen Beleg versehen ist. Ja, sogar aus mehreren Sätzen bestehende kurze Artikel, die schon einige Aussagen über den behandelten Gegenstand machen, werden gerne mal als „Müll“ bezeichnet und es wird z.B. beklagt, dass Stubs über geographische Objekte aufgrund der bestehenden Relevanzkriterien nicht gelöscht werden, oder es wird versucht (manchmal sogar erfolgreich), Artikel über Personen zu löschen, denen man nicht mehr als die Lebensdaten der behandelten Person und eine zweifellos relevante Position, die sie bekleidete, entnehmen kann. Ein aktuelles Beispiel für diese stubskeptische Position, wenn auch kein Löschantrag: Im gegenwärtig sehr kurzen Artikel über den hawaiischen Politiker Joe Bertram wurde ein Baustein eingesetzt, der ihn mit der Begründung, dass „der Artikelinhalt“ fehle, als lückenhaft markiert.

Ich möchte hier für eine andere Position plädieren, nämlich eine stubfreundliche, die jeden Artikel als akzeptabel ansieht, der einen relevanten Gegenstand klar definiert und mögliche Fragen beantworten kann, wenn auch nur wenige.

Wer in der Wikipedia nachschlägt, will nicht immer alles über den Gegenstand wissen, was man darüber schreiben könnte, will sich nicht unbedingt in die Materie vertiefen, sondern möchte vielleicht nur ein einziges grundlegendes Faktum erfahren. Nehmen wir das König-Ludwig-Beispiel: In seiner ganzen Kürze kann dieser Artikel schon mehrere Fragen beantworten. Wann ist Ludwig geboren? Wann starb er? Wann wurde er König? Vielleicht ist es nur eine dieser Fragen, mit der unser Nutzer den Artikel nachschlägt. Vielleicht hätte er auch gerne mehr gewusst und ist enttäuscht, dass wir ihm (noch) nicht mehr bieten. Aber der ultrakurze Artikel ist auf jeden Fall viel, viel besser als gar keiner, da er wenigstens einem Teil der Nutzer schon weiterhilft; ein nicht vorhandener Artikel hingegen hilft gar niemandem.

Das gleiche gilt für Joe Bertram, dessen Artikel noch nicht wesentlich über das König-Ludwig-Niveau hinausgeht. Vielleicht findet einer unserer Nutzer in irgendeinem Text über Hawaii Joe Bertram erwähnt und möchte wissen, wer das überhaupt ist (vielleicht in einem Webforum, vielleicht beklagt sich jemand „ich fühle mich von Joe Bertram überhaupt nicht vertreten!“ oder erwähnt ihn en passant lobend...) - nun, wir erfahren: Er ist Abgeordneter des Repräsentantenhauses von Hawaii. Wir erfahren, seit wann er das ist. Wir erfahren, für welchen Wahlbezirk. Wir erfahren, in welcher Partei er ist. Und durch den Weblink erfahren wir noch etwas mehr. Das ist nicht viel, aber auch hier: wesentlich besser als nichts. Da wir in der deutschen Wikipedia Stubs bewusst nicht eigens markieren, wird der Lückenhaft-Baustein in einem solchen Fall für einen Zweck verwendet, für den er nicht vorgesehen ist, sozusagen als Ersatz für den vor Jahren abgeschafften Stub-Baustein. Es ist jedoch ein runder, vorläufig so akzeptabler Stub - obschon ursprünglich wohl in provokativer Absicht angelegt. Als lückenhaft könnte man ihn ansehen, wenn z.B. die Parteizugehörigkeit nicht genannt würde, die darf man bei einem Politikerstub schon als Mindestbestandteil ansehen.

Hiermit rufe ich also die Wikipedianer-Gemeinschaft auf: Habt den Mut zum Stub! Politikerstubs, Ortsstubs - jeder gültige, belegte Stub kann einem Nutzer weiterhelfen, und wirke er noch so trivial. Gestumblindi 12.9.10

Neu beim Schreibwettbewerb: Ruhm und Ehre dem besten Reviewer

Wer beim Schreibwettbewerb als Autor mit der Chance auf eine vordere Plazierung antreten will, braucht viel Zeit, Wettbewerbs- und Schreib-Erfahrung und ein schnuckeliges Thema mit guter Quellenlage, im Umfang nicht zu groß und nicht zu klein. Am besten, man nimmt sich den September frei, oder arbeitet den Sommer über vor. Ein temporärer Umzug in eine Universitätsbibliothek ist empfehlenswert. Was man nicht kann oder schafft, das muss man outsourcen: Fotografieren, Karten zeichnen, Korrektur lesen, Stil glätten, Rotlinks bläuen, Bibliographien abgleichen: ganze Heerscharen von emsigen Helferlein schuften hinter den Kulissen für den einen, großen Wurf. Dazu sollte der Autor in den Jahren vor dem Schreibwettbewerb ein Netz von sozialen Abhängigkeiten geknüpft haben, auf das es nun zurückzugreifen gilt.

Wer jetzt erst darüber nachdenkt, am aktuellen Schreibwettbewerb teilzunehmen, der ist zu spät dran. Wer noch kein bestehendes Helfernetz hat, der hat Pech gehabt. Wirklich?

Halt! Zu spät zur Teilnahme? Ruhm, Preis und Ehr unerreichbar? Nein! Erstmals gibt es im aktuell laufenden Schreibwettbewerb die Möglichkeit, ohne strategische Vorbereitung produktiv teilzunehmen, und dafür neben der Ehre auch Preise zu gewinnen. Ganz nebenbei erhalten so auch die Autoren ohne Netzwerk ein wenig mehr Unterstützung durch freundliche Helferlein. Und so funktioniert’s: Der Reviewpreis wird in geheimer Wahl – wie beim Publikumspreis – von den Schreibwettbewerbs-Autoren an die hilfreichsten Reviewer vergeben, dabei zählen Review-Beiträge im Zeitraum vom 1. bis 30. September 2010. Die ersten drei Reviewer können Preise auswählen, alle durch Autoren gewählten Reviewer werden namentlich genannt. mibi 7.9.10

Wiki loves Monuments bebildert die Niederlande

Ehemalige Brauerei in Groningen, Gebäude aus der Frühen Neuzeit

Der Monat September ist Denkmal-Monat. Jedenfalls für alle, die Fotos von rijksmonumenten machen, also von Baudenkmalen, die unter dem Schutz des Königreichs der Niederlande stehen. Wiki loves Monuments heißt die Aktion von Wikimedia Nederland und Open Monumentendag.

Industriedenkmal in Ulft

In der ersten Woche wurden bereits über tausend Fotos von Reichsmonumenten hochgeladen. Das geht nicht nur über Wikimedia Commons (mit eigener Anlaufstelle), sondern auch über Flickr. Schließlich sollen gerade Noch-Nicht-Wikipedianer zum Mitmachen angespornt werden. Als Preise locken unter anderem ein iPad.

Am 11. und 12. September 2010 wird es das Wochenende des Offenen Denkmals geben, an dem viele Gebäude auch von innen fotografiert werden können.

Rund um die Aktion hat Wikimedia Nederland zahlreiche technische Neuerungen eingeführt, beispielsweise ein layar von ab-c media, einem der Sponsoren. Es hilft Besitzern eines Mobiltelefons beim Finden von Reichsmonumenten. Die Grunddaten für die Reichsmonumente hat die Wikimedia vom Rijksdienst Cultureel Erfgoed, dem staatlichen Denkmaldienst. In der niederländischsprachigen Wikipedia gibt es seitdem bei allen Gemeinden und anderen geografischen Einheiten Listen von Denkmalen, beispielsweise für Nijmegen. Zahlreiche Datensätze konnten bereits dank aufmerksamer Wikipedianer korrigiert und verbessert werden. Z., 7. 9.

Commons: Images from Wiki Loves Monuments – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Das exklusionistische Manifest. Oder: Ein Plädoyer für die Relevanzkriterien

Nicht Relevantes löschen? – Klar!

Warum sind Leute Exklusionisten? Gibt es denn nicht genug Speicherplatz? Tut eine Liste der Straßen von Talheim irgendjemandem weh? Entsteht ein Schaden, wenn ein Leser dazu Informationen in Wikipedia findet? Sind Exklusionisten misanthropische Informationsvernichter? Natürlich ist die Antwort jeweils nein. Man könnte dann natürlich auch noch weiterfragen, warum man nicht einfach alles aufnimmt, solange es richtig ist und ausreichend belegt. Die Antwort ist eigentlich einfach, aber nicht so offensichtlich, wie man meinen könnte.

Wikipedia ist seit ihrer Gründung stark gewachsen. In den letzten 10 Jahren hat WP es geschafft, fast jeden gesellschaftlich wichtigen Bereich mit Artikeln abzudecken. Wann immer ein Schüler Hilfe bei den Hausaufgaben braucht, hier kann er sich darauf verlassen, dass er sie bekommt. Wikipedia ist also, entgegen weit verbreiteter Annahmen, mehr oder weniger komplett. Ich gebe es ganz frank und frei zu: Von den über 80 Artikeln, die ich in 1,5 Jahren geschrieben habe, interessieren die meisten niemanden. Die Wikipedia wäre also ohne sie nicht wirklich schlechter dran. Was an neuen Informationen hinzu kommt, kann im Grunde auch von IPs eingepflegt werden, die einmal am Tag hier vorbeischauen; zehn Leute reichen aus, um die Informationen aus Tagesthemen und Co. zu sichten.

Warum braucht die WP aber mehr feste Mitarbeiter als nur diese 10? Na klar, ein Artikelbestand von einer Million pflegt sich nicht von alleine. Oft existieren zwar Artikel, diese lassen aber qualitativ und quantitativ zu wünschen übrig. Dafür braucht es Experten und Amateure, die die Artikel auf ein Niveau heben, das Gelegenheits-IPs nicht erreichen würden. Dass dabei neue Artikel abfallen, ist mehr ein Nebenprodukt der Arbeit und dient eher dem Schließen von Lücken und dem Selbstwertgefühl der ehrenamtlichen Mitarbeiter als dem eigentlichen Ziel des Projekts.

Wikipedia hat als Monopolist des Mainstreamwissens die Verantwortung, hochwertige und korrekte Beiträge zur Verfügung zu stellen. Diese Arbeit erfüllen derzeit einige wenige Hundert Mitarbeiter, die sich obendrein auch noch um technische Belange der Seite kümmern.

So weit, so gut; aber was hat das mit Exklusionismus und Inklusionismus zu tun? Um unser Arbeitsgebiet zu begrenzen, haben wir nach außen hin Hürden gesetzt: Nur, was zum Schließen von Lücken im Artikelbestand beiträgt, darf auch rein. Wichtiger als neue Artikel wären nämlich erstmal die Verbesserung der alten, schlechten, die aktualisiert werden müssen. Was aber, wenn Autoren dazu nicht in der Lage oder willens sind? Klar, man kann sie nicht zwingen, auch wenn manch einer das insgeheim hofft. Aber man kann sie nicht einfach Artikel jenseits der Relevanzgrenzen verfassen lassen: Wenn ich zu jeder Straße in Waldmünchen einen Artikel verfasse, wird wenig mehr dabei herauskommen als "Die Blumenstraße ist eine Straße in Waldmünchen." Die Konsequenz wäre eine Flut tausender Ein-Satz-Artikel mit einem Gehalt, der gegen Null tendiert.

Das wäre noch nicht das Schlimme – eine dürftige Information ist besser als keine Information, und zu den meisten der Millionen Straßen auf der Welt gibt es auch nicht mehr zu sagen. Verheerender wäre das Signal, das die Wikipedia damit nach außen senden würde:

„Seht her, hier kann nicht nur jeder mitmachen, hier kann sogar jeder mitmachen, ohne dass er sich anstrengen oder gute Artikel abliefern muss!“

Wenn daraufhin Leute Stubs mit einer einzigen Zeile verfassen würden, könnten sie auf die zahlreichen irrelevanten Artikelgegenstände verweisen und sagen: „Wieso? Da steht doch auch nicht mehr drin!“ Das würde zum Kollaps der Qualitätssicherung und der enzyklopädischen Arbeit führen, weil die Stammautoren die Neuartikel niemals so schnell abarbeiten könnten, wie sie eintreffen.⁠a In der Folge könnte man sich höchstens durch Qualitätskriterien retten, die Artikelinhalte, Quellenqualität usw. festschreiben.

Damit wären wir wieder am Ausgangspunkt, mit einem feinen Unterschied: Was in die Wikipedia kommt, entscheidet nicht länger ein transparenter Katalog von Regeln, sondern die subjektive Bewertung durch eine Handvoll Altautoren, die jeweils ihren eigenen Maßstab haben. Weil sie aber selbst fähigere Artikelschreiber sind als Neulinge, wird ihr Urteil strenger ausfallen als die Relevanzkriterien, die lediglich den Gegenstand bewerten. Obendrein würden Qualitätskriterien mit der Zeit immer weiter steigen, sodass weniger qualifizierte Autoren nicht mehr beitragen könnten und es zu einer starken Spezialisierung kommt. In der Folge können nur noch wenige Fachkollegen die Inhalte der Artikel bewerten, was zur Gruppen- oder Kartellbildung führen könnte.b Schließlich würde uns der Nachwuchs fehlen, wenn verdiente Autoren das Projekt verlassen.

Die Relevanzkriterien und der dahinterstehende Gedanke sind also besser als ihr Ruf: Statt der Leistung eines Autors bewerten sie den Wert eines Themas für das Projekt. Sie begrenzen den Zuwachs auf eine überschau- und kontrollierbare Menge von rund 400–500 Artikeln pro Tag. Und sie erlauben es auch Neuautoren, sich langsam Kenntnisse anzueignen und nach und nach bessere Artikel zu verfassen. Qualitätskriterien hingegen öffnen der Subjektivität die Türen noch weiter als jetzt schon. Sie schaffen ein elitäres Projekt mit starken Hierarchien zwischen Experten und Amateuren, das vom Prinzip eines Wikis abrückt und letztendlich zurück zum gescheiterten Citizendium führt. –TAM, 2. 09.

a 
Einige Personen behaupten, dass diese Situation bereits eingetreten ist.
b 
Einige Personen behaupten, dass diese Situation bereits eingetreten ist.

Löschwutbremse eingebaut

Nun heißt’s 1 Stunde warten

Nun ist es fest: Wider Erwarten wurde gestern ein kleiner Schritt gegen ein allgegenwärtiges Klischee getan: Die in Wikipedia allgegenwärtige Löschwut wird in Zukunft etwas eingebremst, denn so schnell wird es nun nicht mehr zu Löschanträgen (LA) kommen.

Wie kann das sein, wo Wikipedia doch nur so vor Exklusionisten strotzt, da kann so etwas doch nicht die Möglichkeit sein?, mag sich mancher Außenstehende fragen. Die Antwort ist eigentlich ganz simpel: Ein Meinungsbild hat nun festgesetzt, dass einem Artikel eine Stunde Zeit gegeben werden muss, bevor er zur Löschung vorgeschlagen werden kann. Das ist 45 Minuten länger als die bisherige 15-Minuten-Regel, die so kurz war, dass sie in der Praxis manche Benutzer zu einigen Schnellschüssen verleitet hat. Im Ganzen gesehen ein Stich gegen das Klischee, in der Wikipedia würden nur Löschwut und Willkür regieren.

Hat das Ganze jetzt nicht vielleicht doch einen Haken? Nun ja, die Wahrscheinlichkeit mag bestehen, dass es in Zukunft mehr Schnelllöschanträge geben wird. Dennoch können Seiten sich während der Stunde verbessern, und ein Löschantrag wird zeitlich etwas erschwert. Womöglich wird die Zahl der Löschanträge auch sinken, da einige Relevanzchecks und Verbesserungsmöglichkeiten unnötige LAs verhindern könnten.

Aber seien wir gespannt, wohin uns die neue Regel führt. Eine Chance in Richtung Verbesserung des wikipedischen Systems ist sie allemal. SSS 02.09.

Der Stern ist das Symbol der featured articles

Wie die signpost heute berichtete, zeichnete die englischsprachige Wikipedia heute ihren 3.000. featured article aus. Wie beim deutschsprachigen Pendant, den Exzellenten Artikeln, stellen diese nur einen sehr geringen Anteil des Artikelbestandes dar, der als Qualitätsspitze betrachtet wird; Insgesamt sind nur 0,09 % aller englischsprachigen Artikel in diese Liste aufgenommen.

Welcher Artikel genau das Jubiläum für sich beanspruchen kann, wurde jedoch nicht festgelegt: Zeitgleich wurden 6 Artikel aufgenommen: die Whitechapel murders (11 Morde zwischen 1888 und 1891, begangen durch Jack the Ripper), das Royal National College for the Blind, das Mount Cayley volcanic field in Kanada, der Himmelskörper 90377 Sedna, der ehemalige australische Leistungsschwimmer Mark Tonelli sowie die Family-Guy-Episode Road to the Multiverse. Der Kurier und das High-End-Team der deutschsprachigen Wikipedia gratulieren zu dieser Leistung. nec, 01.09.

[[Wikipedia:Ein kritischer Standpunkt]]

Veranstaltungsort: Universitätsbibliothek in Leipzig, die Bibliotheca Albertina
Vom 24. bis 26. September 2010 findet in Leipzig die Konferenz „Wikipedia:Ein kritischer Standpunkt“ statt. Themenschwerpunkte der Konferenz sind „Geschichte und Politik freien Wissens“, „Digitale Governance“, „Wikipedia und (politische) Bildung“, „Wissens(re)präsentationen“ sowie „Die Zukunft der Wissensgesellschaft“.

Im Rahmen des Konferenzprogramms wird am Freitag ein Einführungs-Workshop „Wikipedia – die Freie Enzyklopädie zum Mitmachen“ stattfinden, in dem Schülern, Studenten und anderen Interessierten ein Einstieg in das Arbeiten in der Wikipedia ermöglicht werden soll.

Am Samstagabend um 20:00 Uhr findet ein „Roundtable“ mit Wissenschaftlern und Wikipedianern statt, der dem Austausch von Wikipedianern und Wikipedia-Forschern dienen soll und danach fragt, was Wikipedia und Wissenschaft voneinander lernen können.

Weitere Informationen findet ihr unter Wikipedia:Ein kritischer Standpunkt und auf der Konferenzhomepage; das Vortragsprogramm ist hier nachlesbar. bue, 27.8.

Ein Register für die Relevanzkriterien

Wo kommen sie eigentlich her, die berühmt-berüchtigten Relevanzkriterien a.k.a. Wikipedias Bibel der Bürokratie, wo sich pensionierte preußische Beamte mal so richtig ausgetobt haben?

Schon ein Ausdruck des Inhaltsverzeichnisses eignet sich prima zum Pressen von Pflanzen, wer hingegen die Schwiegermutter erschlagen möchte, geht mit dem Ausdruck der kompletten Seite auf Nummer Sicher. Um das Für und Wider von Relevanzkriterien generell soll es hier allerdings nicht gehen, sondern um die Frage, wie die einzelnen Kapitel dieser monsterhaften Auflistung entstanden sind.

Im Gegensatz zur Bibel haben die Relevanzkriterien (genauso wie jeder Artikel, jede Diskussionsseite, jede andere Funktionsseite auch) natürlich eine Versionsgeschichte, in der man theoretisch auf die Minute genau (als angemeldeter Benutzer – wenn gewollt – sogar auf die Sekunde genau) nachschauen kann, _wann_ _was_ _von wem_ geändert wurde. Theoretisch, denn bei mehr als 2600 Versionen macht sich das nicht so gut. Theoretisch wurde auch jede Änderung auf der Diskussionsseite besprochen, müsste sich also über die Diskussionsarchive nachvollziehen lassen. Dort findet man nicht nur die Debatten, die zu Änderungen geführt haben, sondern als Bonus auch alle Diskussionen, die letztlich keine Veränderungen zur Folge hatten.

Aber wer hat schon Lust, in Archive hinabzusteigen, wo die debattierfreudigen Wikipedianer 3,6 MB (fast) reinen Texts alleine im Jahr 2009 produziert haben (ohne Gewähr, Addition der Monatsarchive)? Richtig, die PR-Agenturen, die gerne einen Eintrag zu ihrem aufstrebenden Nachwuchskünstler platzieren wollen, sowieso nicht, ebenso wenig die Blogger, Kegelclubs, Dorfkicker, Hacker, Karnickelzüchter, Männergesangsvereine, Freiwilligen Feuerwehren, Gründer von Startups, Burschenschaftler, B-, C-, D- und E-Promis, Nachwuchsbands ohne einen einzigen Auftritt oder PR-Abteilungen, die hier mit vielen Buzzwords die neuesten Produkte ihrer Unternehmen vorstellen wollen. Aber selbst eingefleischte Wikipedianer tun sich mittlerweile schwer damit, die Entstehungsgeschichte bspw. der Unternehmens-RK oder der Sportler-RK nachzuvollziehen, sodass sich aus Unkenntnis der alten Diskussionen Fragen und Vorschläge häufen, die eigentlich schon hundertfach durchgekaut wurden. So gesehen ist auf WD:RK sozusagen der ewige September ausgebrochen.

Abhilfe soll hier das „RK-Register“ schaffen. Zu jedem Abschnitt der Relevanzkritierien mit heutigem Stand sollen die Diskussionen verlinkt werden, die zu dessen Entstehung sowie zu Ergänzungen/Präzisierungen/Aktualisierungen geführt haben. Auch bisher nicht umgesetzte Vorschläge werden gesammelt. Systematisch aufgearbeitet sind bisher die Archive von Juli 2010 bis zurück in den Juli 2009, teilweise wurden auch schon ältere Diskussionen eingetragen. Mithilfe ist ausdrücklich erwünscht. (X-W, 27.8.)

Das Portal:Haie, Rochen und Chimären ist das 500. Portal der deutschsprachigen Wikipedia

500 Portale

Am 13. August 2010 wurde das 500. Portal offiziell im Portalraum eröffnet, das heißt es wurde in Portal:Wikipedia nach Themen eingetragen und mit einem Portal-Info versehen. Das Jubiläumsportal ist ein Präsentationsportal der Redaktion Biologie und des Portals Lebewesen. Initiator und Erstersteller ist Achim Raschka.

Auf der Baustelle des Wikipedia:WikiProjekt Portale warten noch zahlreiche weitere Portalprojekte auf ihre Verwirklichung. Anders als in anderssprachigen Wikipedias unterscheidet die deutschsprachige Wikipedia aufgrund eines Meinungsbildes zur Qualitätssicherung von Portalen zwischen per se relevanten Portalen und solchen, die eine ausreichende Zahl von Betreuern und Interessenten vorweisen müssen, um in den Portalnamensraum kommen zu können. Die Portal-Infos erleichtern das Qualitätsmanagement, insbesondere auch die Begleitung von Portalen, die keine offiziellen, sprich im Info eingetragene Betreuer haben. Derzeit sind dies leider 44 Portale (9 %). Oftmals leidet deren Aktualisierung, insbesondere wenn sie Rubriken wie „Neue Artikel“ oder „Artikel des Monats“ haben.

Wusstet Ihr, dass ...

Ein neuer Fall von Poplar Bluff?

Zu den berüchtigsten Erscheinungen in der Wikipedia gehört das Poplar-Bluff-Phänomen. Darunter versteht man das massenhafte Einstellen eher fragwürdiger Artikel, in der Regel mit dem Ziel, die eigene Wikipedia größer erscheinen zu lassen, als sie tatsächlich ist. Dabei werden z. T. Tausende von Artikeln innerhalb kürzester Zeit erzeugt. Oft handelt es sich um Miniartikel, die in der deutschen Wikipedia nicht mal das Zeug zum gültigen Stub hätten. Berüchtigt in dieser Hinsicht ist vor allem die Volapük-Wikipedia, nach der das Phänomen auch seinen Namen hat. Unerfreulich ist dies auch deshalb, weil eine vernüftige Aufarbeitung solcher Masseneinstellungen bei Sprachen, die wegen ihrer geringen Größe oder aus anderen Gründen nur wenige Autoren haben, kaum möglich ist.

Vor kurzem fiel mein Verdacht auf die slowenische Wikipedia. Seit Anfang des Monats schon hatte ich verschiedene Sprachversionen in der Beobachtung, um festzustellen, wann bestimmte Grenzen überschritten würden. Der heißeste Kandidat für die 100.000er-Grenze war die persische Wikipedia. Nach der Statistik vom 2. August 2010 lag diese mit 98.080 Artikeln am nächsten dran. Tatsächlich robbte sich Persisch bis zum 15. August auf 99.370 Artikel heran.

Doch dann die Überraschung: Noch am selben Tag erschien auf der Hauptseite eine Gratulation an die slowenische Wikipedia für 100.000 Artikel. Dabei hatte diese am 2. August noch bei 88.757 Artikel gelegen. Ein schneller Blick auf die aktuelle Artikelstatistik ergab tatsächlich 100.155 Artikel. 11.398 Artikel in nur 13 Tagen? Ein Wachstum von mehr als einem Achtel? Und das bei einer Wikipedia, die immerhin schon seit 2003 existiert. Ich begann nachzuforschen.

Nach Recherche über verschiedene Spezialseiten und mit verschiedenen Tools stand recht bald fest, von den fast 11.400 Artikeln gingen 11.056 tatsächlich auf das Konto einer einzigen Person: Klemen Kocjancic. Zwischen dem 4. und 15. August wurden diese Artikel, teilweise im Takt von acht Artikeln pro Minute, eingestellt. Klemen Kocjancic ist Admin und Bürokrat in mehreren Wikimedia-Projekten, u. a. seit 2005 Admin in der slowenischen Wikipedia und dortiger Rekordhalter in Sachen Edits (sozusagen das slowenische Gegenstück zu unserem Aka).

Bevor nun aber irgendwelche Proteststürme losbrechen, möchte ich doch betonen, dass ich mir eine qualitative Beurteilung der einzelnen Artikel nicht anmaßen möchte. Zum einen spreche ich selbst kein Slowenisch. Zum anderen zeigten Stichproben, dass (soweit erkennbar) die Artikel aus Bereichen stammten, die ich wohl selbst mit Slowenischkenntnissen nicht ohne weiteres beurteilen könnte. So waren zahlreiche Lemmata anhand ihrer Schreibweise als biografische Artikel von Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien zu erkennen, andere z. B. (anhand der englischen Originalbezeichnungen im Artikel) als Artikel zu US-Militäreinheiten.

Immerhin gab es (bis auf Begriffsklärungsseiten) fast keine Artikel unter 1500 Zeichen. Und selbst über 3000 Zeichen Länge fand sich so manches. Jedenfalls keine Ministubs à la Volapük-Wikipedia. Das weckt zumindest vorsichtige Hoffnung, dass der gute Klemen gewusst hat, was er tat, als er diese Masseneinstellung machte. Also vielleicht sogar ein Held der Wikipedia? Nun, das wird sich hoffentlich noch zeigen. Duschgeldrache2 21.08.

Poplar-Bluff-Phänomene in der aromunischen Wikipedia

Eine eindeutige Poplar-Bluff-Geschichte aus der jüngeren Zeit ist allerdings das Anwachsen der aromunischen Wikipedia in den letzten Monaten. Hatte diese im April 2010 noch etwa 5500 Artikel, so hat sie heute bereits 61.282 (Stand 21.08.2010, 6:55 Uhr). Sämtliche dieser neuen Artikel wurden erstellt vom Benutzerkonto Laodikit. Ein kennzeichnendes Beispiel hierfür ist z. B. der Artikel Calhoun (Tennessee). Auch ohne jegliche Aromunisch-Kenntnisse kann man hier sehen, dass in diesem Artikel außer ein paar Überschriften nur ein Link auf Tennessee und ein Link auf eine Liste der Ortschaften in Tennessee stehen, ansonsten nichts, kein einziger Satz zur Ortschaft Calhoun. Über die Zufallsfunktion findet man mittlerweile nur noch solche „Artikel“, texthaltige Artikel sind so kaum noch zu finden, obwohl es sie durchaus gibt. Ob es der gefährdeten Minderheitensprache Aromunisch wirklich weiterhilft, wenn die Aromunische Wikipedia fast ausschließlich nur noch aus solchen inhaltsfreien Artikeln besteht? Holder 21.08.10

Update: Poplar Bluffing offenbar auch in der katalonischen Wikipedia

Wie üblicherweise gut unterrichtete Kreise im Umfeld des Portal:Vereinigte Staaten zu berichten wissen, kommt es derzeit in der CA-Wikipedia ebenfalls zu einer erheblichen Anlage von Artikeln zu Orten in den Vereinigten Staaten. Ein Beispiel dafür wäre Orofino. Nachforschungen haben ergeben, dass dabei die in der englischen Wikipedia vorliegenden Standardortsartikel offenbar durch Amical-bot übersetzt werden. Über die Hintergründe der Maßnahme kann nur spekuliert werden. Manche Experten gehen davon aus, daß die Katalanen die spanische Wikipedia in der Zahl der Artikel überholen wollen. Ob und wann dies geschieht, läßt sich noch nicht absehen: die Spanier wehren sich derzeit mit verstärkter Übernahme von Listen aus der englischen Wikipedia. Mab 25.08.10

Update: WAR-WP im Artikelkrieg

Auch die :WAR:-WP (Wikipedia auf Wáray-Wáray) ist in den Artikelkrieg gezogen, soeben hat sie die 100.000-Artikel-Grenze überschritten. Gerüchte, wonach :WAR:-WP zeitgleich auch den 100.000sten Satz feiert, können hingegen nicht bestätigt werden, denn war:Special:LongPages spuckt auch Artikel mit mehreren Sätzen aus, z.B. Metro Manila. Allerdings erscheinen unter den 50 größten Artikeln dank Listen und Infoboxen auch Seiten mit null bzw. einem Satz, beispielsweise Swiza und Alemanya. Bestätigt werden kann dagegen, dass fast 97 % der Artikel von JinJian angelegt wurden (ja, richtig gelesen, fast 97.000 Artikel!), angeblich komplett in Handarbeit und nicht per Bot. Angesichts dieser Art und Weise, möglichst schnell möglichst viele Artikel zu produzieren, wurde eine Gratulation an die WAR-WP nach kurzer Zeit wieder von unserer Hauptseite entfernt. In den Worten des Entferners der Glückwünsche: „Stub-Wikipedia nach dem Vorbild der Volapük-Wikipedia – da sind Gratulationen unangebracht, sonst sind unsere Gratulationen (auch bei niedrigeren Zahlen) für ernsthafte Projekte nichts mehr wert.(X-W, 26.8.)

Neuer Name für VM?

Eine Gruppe von Admins auf Vandalenjagd
Eine nicht identifizierte Admin (Mitte) beim Versuch, einen der großen Editwars unter angesehenen Autoren zu beenden. Zu ihren Füßen erkennt man drei verwirrte Neulinge

Dass auf der Vandalismusmeldung (WP:VM, VM), einer der zentralen Funktionsseiten des Reiches hinter den Kulissen, nicht nur Vandalismus (laut WP:Vandalismus die vorsätzliche und bewusste Beschädigung von Inhalten der Wikipedia) gemeldet wird, sondern auch ganz normale Konflikte um Schäufelchen und Förmchen ausgetragen werden, ist nicht gerade neu. Einer Auslagerung solcher Konflikte auf eine eigene Seite Wikipedia:Konfliktmeldung war kein Erfolg beschieden, sodass auf der „Vandalismusmeldung“ weiterhin bunt durcheinander sowohl schnell in den Griff zu bekommender „08/15-Ficken-Vandalimus“ unangemeldeter „Autoren“ als auch tiefsitzende Dauerkonflikte angemeldeter Autoren (mit den liebgewonnenen täglichen Ritualen „Sportsfreund, wir sehen uns gleich auf VM“) aufschlagen. Auch wenn der Name der Seite angesichts der Vielfalt an gemeldeten Vorfällen eigentlich viel zu kurz greift, hat er sich bereits mehr als dreieinhalb Jahre gehalten (vorher: Wikipedia:Vandalensperrung).

Aus völlig anderer Richtung kommt nun auf WD:VM neuer Wind in die Namensgeschichte, denn schließlich wird durch diese Bezeichnung (und die der verwandten Seite WP:Vandalismus) eine ehemalige Volksgruppe/Ethnie (die Vandalen) verunglimpft, wie ein Anhänger der Politischen Korrektheit feststellte. Aus ebenjenem Grund schätzt der KURIER die Chancen der eilends vorgetragenen Gegenvorschläge „Neandertalermeldung“, „Ostgotenmeldung“ und „Barbarenmeldung“ (siehe auch gescheitertes Meinungsbild) als eher gering ein. Zu den weiteren Vorschlägen zählen Wikipedia:Hooliganismusmeldung, Wikipedia:Adminbingo (es ist Glückssache, von welchem Administrator und mit welcher Laune eine Meldung abgearbeitet wird), WP:EhM (Enzykopädisch herausgeforderte Menschen), WP:BS (Beschwerdestelle, zurzeit ein Link auf Wikipedia:Benutzersperrung, Links bräuchten also nicht unbedingt gefixt werden), WP:GAGA (Geistlose Artikelzerstörungen und groteske Artikulation) sowie der vielleicht schönste Titel: WP:KABUMM (Konflikte-, Artikelverwüstung-, Beleidigungen- und Mobbingmeldung). Fast alle diese Bezeichnungen haben auch den Vorteil, dass mehr Buchstaben zu tippen sind als bei einem schlichten „VM“, sodass eine Änderung möglicherweise auch zu einer Entschleunigung sich schnell hochschaukelnder Konflikte beitragen könnte. Pessimisten befürchten jedoch, dass eingefleischte Wikipedianer zu sehr an ihren liebgewonnenen Bezeichnungen kleben. Auch Textbausteine für Sätze wie „Du landest gleich auf der VM“, „Ich meld dich auf der VM, wenn du so weitermachst“, „Wenn du das nicht sofort zurücknimmst, setzt es eine VM“ und dergleichen müssten mühsam angepasst werden. Aber wer weiß (beständig ist bekanntlich nur der Wandel), vielleicht heißt es tatsächlich bald „Ich habe dich auf KABUMM gemeldet“ oder „angesichts deiner Beleidigungen bist du jetzt auf GAGA“. (X-W, 19.8.)

Rekordbeteiligung bei Adminwahl

Mit einer Rekordbeteiligung ging vor wenigen Tagen die Adminkandidatur von Marcus Cyron, einem der bekanntesten und engagiertesten Autoren der deutschen Community, zuende. Cyron, zur Wahl angetreten ausdrücklich mit der Aussage, es gehöre nicht zu den Aufgaben eines Admins, dauergrinsend und immer höflich zu sein, spaltet mit seiner oft sehr direkten Art die Gemüter. Trotz der noch viel spannenderen bundesweiten Fahndung nach den Blumenkübel-Tätern des Sommerlochs ließen sich 532 stimmberechtigte Accounts an die Wahlurnen locken. Dabei ging es spannend zu wie selten, denn das Stimmenverhältnis Pro/Contra bewegte sich die vollen zwei Wochen über nah an der magischen Zweidrittelmarke.

Denkbar knapp endete die Kandidatur dann auch, nämlich mit 338 Pro (67,5%) zu 163 Kontra (32,5%) bei 31 Enthaltungen. Neben einem neuen Rekord für die Wahlbeteiligung stellt Cyron damit auch einen neuen Rekord für Pro-Stimmen auf. Der KURIER schließt sich dem Gratulanten an, der scherzhaft deklamierte: Mögen die Knöppe mit dir sein! (Anm. d. Red.: „Knöppe“ ist Wikipedia-Slang für die Administratorenrechte.) Der Rekord für die meisten Kontrastimmen verbleibt hingegen bei Benutzer:Weissbier. Der in Teilen der (Netz-) Öffentlichkeit für seine Löschanträge gefürchtete und oft für einen Administrator gehaltene Weissbier erzielte bei seiner Bewerbung für die „Knöppe“ 167 Pro- und 256 Kontrastimmen. (X-W, 17.8.)

10 Jahre Wikipedia - Jubiläumsjahr 2011

Am 15. Januar 2011 ist ein besonderes Datum, das vermutlich nur wenige wirklich kennen: Der 10-jährige Geburtstag der… Bingo! Wikipedia. Das Projekt, das wir alle so von Herzen lieben und hassen. - Und wir sind da auch nicht alleine! Kaum ein Projekt der vergangenen Zeit hat so eine Erfolgsgeschichte zu verzeichnen, ist aber auch so verteufelt und verurteilt worden wie das von Jimmy Wales gegründete Enzyklopädie-Projekt. Wikipedia ist Love and Hate - Rock and Roll - und das muss auch gefeiert werden. Zu diesem Thema wird in der internationalen Wikim/pedia-Welt schon eifrig diskutiert. Die deutschsprachige Community soll aber nicht ausgeschlossen werden, deswegen bringt Eure Ideen hier ein. Juliana, 17. Aug. '10

Fülletong: Was wurde eigentlich aus …
Johann Georg Peyer

Gedruckte Literatur – nach 200 Jahren noch immer von Interesse.

Johann Georg Peyer? Da war doch was. War das nicht der Robinson der Ober-Österreicher, um den es vor einigen Monaten in der deutschsprachigen Wikipedia eine unfeine Schnelllöschung und ein paar Tage später nach Wiederherstellung eine Löschdiskussion gab? Aber erzählen wir die Geschichte doch von Anfang an.

Der geschätzte Kollege Manfred Wolf von den Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) wollte wissen, ob das mit dieser Online-Enzyklopädie wirklich so einfach ist, und unternahm heuer am 17. März den Versuch, einen Wikipedia-Eintrag zu verfassen. Gesagt, getan. Doch oh graus, bereits nach einer Minute fing sich der Artikel einen Schnelllöschantrag und nur 10 Minuten später wurde er wegen fehlender Relevanzdarstellung gelöscht. Während man den sehr fixen Löschantrag noch bemängeln kann, ist der Adminentscheidung vollumfänglich zuzustimmen, wies der Artikel doch nur eine Biographie eines fiktiven oberösterreichischen Abenteurers auf, der 1773 geboren wurde und 1739 in der Schlacht bei Grocka in türkische Gefangenschaft geriet. Artikel, die auf den ersten Blick seriös aussehen, inhaltlich aber groben Unfug aufweisen, sind bei Neueinstellungen leider noch immer an der Tagesordnung.

Dass der Artikel nicht mehr vorhanden ist, erfährt Kollege Wolf erst am nächsten Morgen bei der routinemäßigen Kontrolle. Um der Sache auf den Grund zu gehen, erfolgt ein Anruf – nein, nicht im steiermärkischen Graz bei Wikimedia Österreich – bei Wikimedia Deutschland, der sofort Klarheit verschafft: Diesen Piefkes ist Oberösterreichs Robinson zu unwichtig.

Und so endet der am 20. März in der Ratgeberrubrik Digital veröffentlichte Beitrag mit drei Faziten, darunter: „Der Untergang der haptischen Lexika und Zeitungen (im Gegensatz zu Wikipedia erfahren Sie in den OÖN, wer Johann Georg Peyer war) steht nicht bevor!“ Und man erfährt wirklich in den OÖN, wer Johann Georg Peyer war, inklusive der widersprüchlichen Lebensdaten.

Wikipedia wäre nun nicht Wikipedia, wenn die Geschichte an dieser Stelle vorbei wäre. Noch am gleichen Tag wurde der Artikel mit der Begründung Einspruch gg SLA („Einspruch gegen Schnelllöschantrag“, d. Red.) wiederhergestellt und in eine reguläre Löschdiskussion überführt. Im Rahmen dieser Diskussion wurde der Artikel in den folgenden Tagen von fachkundigen Hobby-Enzyklopädisten ergänzt, wobei nun nicht mehr nur die (im großen und ganzen wenig veränderte) Biographie der fiktiven Person sondern die gesamte Robinsonade zum Artikelgegenstand wurde. Und auch der Anhangapparat („Buch ist online verfügbar – siehe Weblink“, „www.books.google.de (In Suche Johann Georg Peyer eingeben)“) erhielt eine angemessene Bearbeitung, der dem Leser nun mehrere Ausgaben sowie Literatur über den Artikelgegenstand präsentiert. Es dürfte den geneigten Kurier-Leser nicht verwundern, dass der Artikel noch vor Monatsfrist behalten wurde.

Nun sind fast fünf Monate vergangen seit diesen Ereignissen, die der Ober-Österreichischen Seele derart nahe gingen. Wie haben die OÖN reagiert? Gar nicht. Die Oberösterreichischen Nachrichten verwirren („im Gegensatz zu Wikipedia“) den geneigten Leser noch immer mit unstimmigen Lebensdaten.

Unser Fazit:
Erstens: Nicht jeder Journalist ist auch ein befähigter Enzyklopädist, schon gar nicht beim ersten Versuch.
Zweitens: Wikipedia ist wirklich nicht allwissend, aber in der Frage um einen gewissen Johann Georg Peyer ist sie eine bessere Hilfe als die OÖN.
Drittens: Der Untergang haptischer Lexika und Zeitungen steht wirklich nicht bevor, solange sie qualitativ hochwertige Inhalte bieten, die dem Leser helfen und ihn nicht fehlinformieren.
Viertens: Man kann ein Fazit auch ganz nüchtern ohne Verwendung von Ausrufezeichen ziehen.

Für den KURIER am Sonntag: X.X. Dreißig, 15.8.

Wartungsbausteinwettbewerb startet in die Jubiläums-Runde!

Roter Wikipedia-Pokal
Roter Wikipedia-Pokal

Am 21. August startet der Sommerwettbewerb.

Trotz unserer stetigen Bemühungen während und außerhalb der vergangenen neun Wettbewerbe wachsen die Wartungskategorien der Wikipedia weiter an. Wie immer geht es deshalb auch im Sommerwettbewerb darum, möglichst viele Artikel durch qualitative Verbesserungen von ihren Wartungsbausteinen zu befreien oder sogar über das erforderliche Maß hinaus zu ergänzen.

Wir laden insbesondere die Mitarbeiter der verschiedenen Fachredaktionen und -portale dazu ein, ihre Teams in den Kampf um die begehrten Wikipokale zu schicken. Das Rennen um die Einzelkämpfer-Medaillen bietet auch Solostartern wie gewohnt eine faire Herausforderung. Zudem gilt es, Ra'ike die Führung in der wikiweiten WBW-Weltrangliste abzujagen.

Auch hilfsbereite Wikipedianer mit wenig Zeit sind herzlich willkommen, denn jeder verbesserte Artikel und jeder entfernte Baustein zählt! Die mittlerweile 10. Auflage des ebenso amüsanten wie spannenden Wettstreits wartet aus diesen zeitlichen Gründen auch mit einer Besonderheit auf: Jeder Teilnehmer kann je nach Verfügbarkeit entweder in den ersten zwei Wochen zwischen dem 21. August und dem 3. September oder in der zweiten Hälfte des Wettbewerbs zwischen dem 4. und dem 17. September Punkte für sein Team sammeln.

Seid mutig! Anmelden könnt ihr euch hier, auch noch nach Beginn des Wettbewerbs. Zacke, 13. Aug. '10

Energie des Wissens: Neues zur Zedler-Medaille 2010

Wikimedia Deutschland verleiht die Zedler-Medaille 2010

Die Wettbewerbsphase der Zedler-Medaille hat begonnen, bis zum 30. September können Beiträge eingereicht werden. Einiges ist beim Alten geblieben, es gibt allerdings auch eine Reihe von Neuigkeiten. So gehört die verstärkte Kooperation mit der Wikipedia-Community zu den erklärten Zielen des diesjährigen Wettbewerbs. Euer Engagement ist also gefragt.

Wie in den vergangen Jahren wird die Zedler-Medaille auch 2010 in Zusammenarbeit mit der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und dem Verlag Spektrum der Wissenschaft ausgeschrieben. Artikel können in den Bereichen Geistes- und Naturwissenschaften eingereicht werden, zudem wird im Rahmen des Wissenschaftsjahres Zukunft der Energie ein Sonderpreis vergeben. Die thematische Ausrichtung des Wissenschaftsjahres hat offenbar auch die Finanzierung des diesjährigen Wettbewerbs sichergestellt – die Preisgelder werden durch BASF SE zur Verfügung gestellt.

Eine weitere Neuigkeit ist der Bildwettbewerb, der nicht einfach nach dem hübschesten Foto sucht, sondern exzellente Illustrationen in den Bereichen Geistes- und Naturwissenschaften auszeichnen soll. In diesem Jahr sind also nicht nur Autoren, sondern auch Fotografen und Grafiker angesprochen. Zudem wird es beim Bildwettbewerb ebenfalls einen Sonderpreis für den Energiebereich geben.

Wikipedianer können sich auf zwei Ebenen am diesjährigen Wettbewerb beteiligen. Einerseits sind sie selbstverständlich eingeladen, Beiträge einzureichen. Wie die beiden letzten Jahre gezeigt haben, sind die Gewinnchancen für geübte Wikipedianer nicht schlecht, haben sie doch einen nicht unerheblichen Erfahrungsvorsprung bezüglich der Gestaltung von Enzyklopädieartikeln. Anderseits ist der Wettbewerb auf die organisatorische Unterstützung durch Wikipedianer angewiesen. Die Zedler-Medaille hat den Anspruch, dem Austausch zwischen Wissenschaft und Wikipedia zu dienen. Dies setzt voraus, dass die Ausschreibung über die Grenzen der Wikipedia hinaus bekannt gemacht wird und ihr könnt dazu auf vielfältige Weise beitragen. Zudem ist mit dem ersten Beitrag bekanntlich noch lange nicht der erfolgreiche Sprung in die Wikipedia geschafft. Beim diesjährigen Wettbewerb sollen daher Neuautoren auf die Hilfe von Mentoren zurückgreifen können. DL, 4.8.

Wikipedia elegant und mühelos

Zu viel Mühe mit dem Laptop? Nimm das iPad.

„Machen Sie sich Sorgen um die Zukunft der Wikipedia?“, wurde ich kürzlich in einem Interview gefragt. Nein, sagte ich, aber es könne natürlich sein, dass irgendwann mal jemand anders kommt und das macht, was wir machen, nur besser. So weit ist es wohl noch nicht, aber die Wikipedianer sollten sich aufmerksam Entwicklungen wie die iPad-Anwendung „Discover“ anschauen.

Unter Wikipedianern ist ein fragwürdiges Menschenbild weit verbreitet: Der Mensch ist neugierig und kreativ, er will sich einbringen. Ein genaueres Hinsehen verrät jedoch, dass nur ein Teil der Erdbevölkerung so denkt und fühlt. Wesentlich mehr Menschen möchten sich zurücklehnen und konsumieren. Daher arbeitet von durchschnittlich hundert Lesern der Wikipedia nur einer mit.

Und aus demselben Grund erfreut sich das neue iPad von Apple so großer Beliebtheit. Damit kann man vieles gar nicht machen, klagen die Digitalen Einheimischen, und verkennen, dass viele Käufer genau das wollen. „Elegant und mühelos“ soll das Surfen sein, wie nicht nur Apple erkannt hat.

Vor allem über das zweite Wort bin ich gestolpert, im letzten Satz eines Videos, in dem der Anbieter Cooliris seine Apple-Anwendung vorstellt. „Discover by cooliris. The elegant and effortless way to enjoy Wikipedia.“ Elegant soll die Wikipedia präsentiert werden, zum vollen Genuss. Für „effortless“ bietet mir das Wörterbuch an: mühelos, unangestrengt, kraftsparend.

Welche Folgen hat die Entwicklung?

Apples iPad, hier mit Steve Jobs. Ein geschlossenes, auf Kommerz abgestimmtes System, sagen Kritiker.

Damit ist noch nicht einmal das Mitmachen bei der Wikipedia gemeint. Discover will eine gefällige, leicht zu bedienende und optisch ansprechende Benutzeroberfläche für Wikipedia-Artikel sein. Es vergleicht sich ausdrücklich mit dem Aussehen einer Zeitschrift. Aber natürlich wird der Leser auf diese Weise noch weniger zum Mitmachen eingeladen als bisher, nicht einmal zum Verbessern von Tippfehlern. Die Sitenotice und den Seitenlink zum Spenden sieht man auch nicht.

Eine Zeit lang ärgerten die sogenannten Klone uns Wikipedianer. Ein Klon ist in diesem Zusammenhang eine Website, die die Wikipedia-Artikel kopiert und mit Werbung darbietet. Diese Art des Trittbrettfahrens hat uns nur soweit gestört, als Lizenzbestimmungen nicht immer eingehalten wurden und die Google-Suche manipuliert wurde. Für den Leser sind die Klone schließlich unattraktiv, denn in der Wikipedia hat er alles aktuell und werbefrei.

Das Trittbrettfahren von cooliris ist für uns wesentlich bedrohlicher. Im YouTube-Video sieht Discover jedenfalls verdammt gut aus. Z., 27.7.

Ehrung für einen Mitwikipedianer: Übergabe der „Festschrift Enzensberger“

Enzian44 (mit der Festschrift „Vom Schwanenorden zur Etruskerspitzmaus“) und ich im Bürgerspital in Würzburg

Im Sommer 2009 begann ich in meinem Hinterkopf zu registrieren, dass der Benutzername von Enzian44 irgendwas mit dem Geburtsdatum zu tun haben muss. Ein bisschen Rechnen ergab, dass man im Jahre 2009 also auf ein Alter von 65 Jahren kam, was bei einem Professor wie ihm bedeutet, dass die Emeritierung oder Pensionierung ansteht. Nunja, dachte ich mir, fragen wir doch mal bei seinem Institut nach, was sie geplant haben, um ihren verdienten Mitarbeiter zu ehren. Immerhin hatte Horst Enzensberger über Jahre eine Professur inne. Vielleicht hätte ich ja etwas für die Wikipedia beisteuern können. Aber wie ich erfahren musste – sie planten nichts. Nach kurzem Unverständnis habe ich mir überlegt, dass wir eben selbst etwas auf die Beine stellen müssen. Und ich begann Autoren anzuschreiben, die direkt oder indirekt in Enzians Arbeitsbereich aktiv waren und ihn im Herbst 2008 bei der Sitzung der Schreibwettbewerbsjury in Wien kennenlernen durften. Am Ende fanden sich etwa zehn Mitarbeiter zusammen, die Beiträge in den Rubriken „Mittelalter“, „Historische Hilfswissenschaften“ und „Italien“ beitrugen.

Die Einladung auf Mitarbeit an die Universitäten Bamberg und Würzburg, an denen Horst Enzensberger lehrt, wurde weitestgehend ignoriert. Einzig der Würzburger Historiker Markus Frankl steuerte einen Beitrag bei, mit dem die Schrift mehr wurde als nur eine Zusammenstellung von Wikipedia-Artikeln. Der erste Autor, der seinen Artikel beisteuerte, war Bradypus, der den Artikel Etruskerspitzmaus ausbaute. Es war eine der letzten Arbeiten vor seinem Tod. Nach vielem Hin und Her und auch viel Arbeit haben wir es dann mit der Unterstützung von Wikimedia Deutschland und PediaPress geschafft, eine Festschrift – besser wäre wohl die etwas bescheidenere Formulierung „Festgabe“ – in einer Auflage von 25 Stück zu schaffen. Am 15. Juli konnte ich Enzian das Büchlein gemeinsam mit Markus Frankl – nochmals Dank an dieser Stelle für die Stadtführung, den Besuch im Martin von Wagner-Museum (diverse Bilder für Commons werden kommen) und den Katalog – nun endlich in Würzburg überreichen. Und offenbar war es wirklich eine gelungene Überraschung. Wenn wir es geschafft haben, einem verdienten, überaus fleißigen und freundlichen Projektmitarbeiter und auch verdienten Historiker ein kleines Danke zu sagen und eine kleine Freude zu machen, hat sich alles gelohnt. MC, 21.07.2010

Nachtrag: Wikipedianer sind, wie wir ja wissen, ein sehr seltsames und eigenes Völkchen, von denen viele selten unterwegs sein können, ohne an ihre Artikelarbeit zu denken. Meine Fahrt nach Würzburg hat mittlerweile im Rahmen des Artikelmarathons die Artikel Oinochoe des Mamarce, Würzburger Vierjahreszeitenaltar, Würzburger Brygosschale und Amphora des Hermonax in Würzburg hervorgebracht, indirekt die Artikel Mamarce, Kurashiki Ninagawa Museum, Noritane Ninagawa und Galleria Fallani. Man kann also sagen, dass die Fahrt in vielfacher Hinsicht ein Erfolg war. MC, 26.07.2010

Bewegtes Still-Leben: Wikipedianer auf dem Ruhrschnellweg

Der Fahrradstreifen auf der gesperrten A 40, gleich am Wikipedia-Stand

Es ist nicht ganz einfach, mit dem Auto das Ruhrgebiet zu bereisen, wenn das Navigationsgerät ständig auf die gesperrte A 40 lenkt. Der Ruhrschnellweg war am Sonntag (18. Juli) Schauplatz eines Experiments in Community Art. Und die Wikipedia machte mit.

Schon am Jahresanfang sprachen die Ruhrgebietswikipedianer von einer autofreien Autobahn im Sommer. Was zeigt man an einem Stand, bei dem man keine Flyer verteilen kann? Ohne Strom und WLAN? Bekommen wir genug Leute für unsere zwei Tische zusammen? Unterstützt Wikimedia Deutschland uns? Lohnt sich das überhaupt?

Stammtisch auf dem Asphalt

Das Wetter spielt mit, die Menschen sind interessiert, und die Wikipedianer im Gespräch. Bereits im Vorfeld prangte die Online-Enzyklopädie auf der Organisationsseite, und der Besteller der Tischkarten Benutzer:Wuselig wurde vom WDR interviewt. Dank einer Bücherspende von Pedia-Press hat man auch etwas in der Hand. Grinsend spricht man uns am Stand auf die immerhin drei Laptops an: Ohne könnt ihr wohl gar nicht?

Bloßes Herumsitzen zählt nicht: Als enzyklopädische Botschafter ziehen die Wiki-Leute in Richtung Duisburg und in Richtung Dortmund, sprechen Leute an, feiern Geburtstage, spielen und essen mit und erleben den längsten Stammtisch der Welt.

Das ist doch nicht zuverlässig, was da drin steht? Habe kein Internet. Ich habe mal mitgemacht, aber das Löschen ging mir auf den Keks. Nein, finde ich gut, alles verständlich. Ihr verkauft jetzt Bücher? Könnt ihr nicht mehr über Ostpreußen schreiben? Ja, natürlich, im Studium, täglich. Manche Reaktionen zeigen, dass vor dem Bildschirm und auf der Straße noch viel erledigt werden muss – auch Öffentlichkeitsarbeit. Z., 18.07.2010

Wikimania 2010 Gdańsk

Blick auf die Danziger Innenstadt

Die Wikimania 2010 Gdańsk ist Geschichte. Woran werden wir zuerst denken, wenn wir uns daran erinnern? Die tropische Hitze über alle Tage, die sehenswerte Stadt, die freundlichen Gastgeber in Gdańsk? Wikimania war mehr. Die 560 angemeldeten Besucher wurden von einer internationalen Crew von 40 Leuten betreut und konnten mal alle über ihren jeweiligen Tellerrand hinausschauen. Wikipedia und ihre Schwesterprojekte funktionieren nicht überall gleich. So zeigten sich Teilnehmer aus Italien erstaunt darüber, daß Wikiquote und Wikisource weltweit so schlecht auf der Veranstaltung vertreten waren. Teilnehmer aus Israel waren sichtlich bemüht, viele Kontakte zu knüpfen, sie stecken schon in der Organisation von Haifa 2011. Zwei Vertreter der katalanischen Wikipedia berichteten über die bei ihnen völlig anders gearteten Probleme. Viele reisten bereits Tage vorher an und haben sich erstmal die Stadt angesehen. Tagungsort war die Philharmonie Gdańsk, auf einer Insel am Altstadthafen gelegen, schön zentral und doch ohne Touristenrummel, der spielte sich am anderen Ufer ab. Bei der Eröffnungsveranstaltung stellten sich die Mitglieder des Boards of Trustees vor, die Moderatoren vieler Themenschwerpunkte stellten kurz ihre Beiträge vor, die an den drei Tagen liefen.

Beim Konzert

Alle Veranstaltungen wurden per Livestream im Internet übertragen, bis zum Abend waren dann auch die meisten Gäste eingetroffen. Den Abschluß des ersten Tages bildete ein erster Höhepunkt: das wahrscheinlich erste Konzert klassischer (neuer) Musik unter freier Lizenz.

Andrzej Szpilman mit Jimmy Wales
In Gedenken an den 10. Todestag von Władysław Szpilman spielte das Gdańsk Filharmonic Orchestra unter der Leitung des Schweizer Dirigenten Felix Reolon und mit der Pianistin Kateryna Tereshchenko. Sein Sohn Andrzej Szpilman und Jimmy Wales sprachen einleitende Worte zu diesem Ereignis, das freies Wissen nun auch praktisch auf die Kultur ausdehnt.

Ein weiterer Höhepunkt neben der Vielzahl von Vorträgen und Workshops war am zweiten Abend die Filmpremiere des Dokumentarfilms zur Wikipedia „Truth in Numbers“.

Bei einem Vortrag

Auch Aktive der deutschsprachigen Wikipedia engagierten sich für den reibungslosen Ablauf der Wikimania. Manuel Schneider sorgte für nahezu fehlerfrei funktionierende Technik, Kolossos informierte die Teilnehmer über Geodaten in der Wikipedia, Bücherwürmlein sprach über unser Mentorenprogramm und Lecartia zeigte alternative Computerbedienung. Hinter den Kulissen hielt Juliana die Fäden der Organisation in der Hand und zwei Ralfs fotografierten das Ganze. Auf ausdrücklichen Wunsch aus Japan hin wurde die Fotodokumentation dabei nicht auf die Tagung beschränkt, auch die Stadt und das Umfeld wurde abgelichtet.

Vier Potsdamer Studenten, allesamt keine Wiki(p/m)edianer, berichteten über ihre Ideen und Versuche, MediaWiki als persönliche, wissenschaftliche Schreibplattform zu nutzen. Insgesamt war es eine beeindruckende Veranstaltung, man hat viele Informationen und vor allem wichtige neue Kontakte geboten bekommen. Danke an all die vielen fleißigen Helferlein, die niemand so recht bemerkt hat. Ralf&Ralf Anmerkung: Kritik und Lob bitte auf diese Seite, hast Du Dein Handy oder Dein Herz verloren und willst es wieder zurück, dann besuche bitte diese Seite und bezieht sich die Suche gleich auf ganze Personen, dann ist diese Seite die richtige für Dich. J., 16.07.2010

LitStip – Der Relaunch

Das neue Logo des Literaturstipendiums

Knapp drei Wochen erst ist es her, dass das Literaturstipendium anläßlich seines 1000. Artikels im Kurier vertreten war. Dort bereits angekündigt war der Relaunch des Projektes, das – weitgehend unverändert seit 2007 – trotz seines Erfolgs inzwischen schon ein paar graue Haare bekommen hat.

Nun ist es also soweit: Wikimedia Deutschland startet das runderneuerte Literaturstipendium. Geblieben ist das Ziel, Autoren durch Anschaffung von Fachliteratur beim Artikelschreiben zu unterstützen. Eine neue (und nebenbei ziemlich elegante) Oberfläche sorgt dabei für deutlich mehr Übersichtlichkeit und Orientierung. Aber nicht nur die Optik ist erneuert worden: anders als bisher gibt es keine 14-Tages-Fristen mehr, Entscheidungen zu Anträgen folgen also zeitnah. Eine zentrale Seite dokumentiert sämtliche bisherigen Vergaben und eine neue Seite – wenngleich bisher noch eher zukunftsorientiert (wir bleiben dran!) – wurde unter dem Namen eLitstip zum Thema Elektronische Literaturdatenbanken angelegt.

Neu ist vor allem die Ausweitung des Programms – kamen bisher nur Mitarbeiter der Themenbereiche Biologie, Geschichte, Mathematik und Chemie in seinen Genuß, können in Zukunft mehr Redaktionen, Portale und Projekte auf diese Möglichkeit zugreifen. Die „Neuen“ sind:

  • Medizin
  • Physik
  • Wirtschaft
  • Film und Fernsehen
  • Bildende Kunst
  • Bahn
  • Fußball
  • Computerspiel

Wikimedia Deutschland hat diese Auswahl in der Absicht getroffen, gezielt qualitätssteigernde Bestrebungen der Community zu unterstützen. Dabei stehen im Rahmen von „Kompass 2020“ vor allem fachspezifische Strukturen der Wikipedia wie Redaktionen, Projekte und Portale im Zentrum der Aufmerksamkeit. Wir verstehen diese als Kristallisationspunkte qualitätssteigernder Bestrebungen in der Wikipedia und möchten so auf längere Sicht dazu beitragen, die Bemühungen der Redaktionen, Projekte und Portale um Qualität zu stärken.

Wenn ihr der Meinung seid, dass wir eine Redaktion o.ä. ungerechtfertigterweise nicht in die Auswahl aufgenommen haben, dann sagt uns Bescheid – wir haben unsere Augen nicht überall und werden diese Auswahl nach euren Vorschlägen (und unseren Kriterien) in einer Woche sichten und ergänzen. Die bisherige Auswahl ist dabei nur ein Anfang, wir werden in Zukunft regelmäßig prüfen, ob weitere Redaktionen den Kriterien entsprechen und sie in das Programm aufnehmen. Schickt entsprechende Hinweise bitte an litstip@wikimedia.de.

Wir möchten darüber hinaus im Rahmen dieser Redaktionen jeden ermutigen, der aktiv als Autor mitarbeitet:

Nehmt das Literaturstipendium in Anspruch!

Es ist für jeden von euch gedacht. Es bedarf dazu weder einer Bedürftigkeit noch der Mitgliedschaft im Verein, sondern allein eures Engagements in der Wikipedia. Wir sind bereit für euch – sprecht uns an.

Ausführlichere Informationen findet ihr unter Wikipedia:Literaturstipendium/Wikimedia Deutschland.

Denis Barthel (WMDE), 14.7.2010

Historiker: Wikipedia muss an ihrem unbescheidenen Anspruch gemessen werden

Der Schweizer Historiker PD Dr. phil. Peter Haber hat während einer Gastprofessur an der Uni Wien im Sommersemester 2010 der Wikipedia auf den Zahn gefühlt. Seine enttäuschte Schlussfolgerung aus seinen Beobachtungen und denen seiner Studierenden: Zum Einstieg nur bedingt geeignet. Der Kurier hat mit ihm gechattet und einen begeisterten Wikipedia-Leser kennen gelernt, der sich über die Online-Enzyklopädie jedoch auch ärgert.

Klingt in der englischsprachigen Wikipedia der Kalte Krieg gemütlich am Kamin aus?

Habers zwanzig Seminaristen haben jeweils einen Artikel zumeist in mehreren Sprachversionen untersucht. So war ihnen beispielsweise aufgefallen, dass der Artikel zum Kalten Krieg auf Deutsch als Illustration eingangs eine nüchterne Karte präsentiert, während die englische Wikipedia ein Foto mit Reagan und Gorbatschow am Kaminfeuer zeigt und damit den harmonischem Ausklang des Kalten Krieges suggeriert. Der russischsprachige kommt mit einer Aufzählung der Länder daher, die in den jeweiligen Blöcken vertreten waren. Im russischen Fall macht es den Eindruck, dass mit der Menge der Länder im Sowjet-Block angegeben wird. Ein anderes Beispiel: Der englischsprachige Artikel über den austrofaschistischen Kanzler Engelbert Dollfuß mokiert sich langatmig über dessen bescheidene Körpergröße, der längere deutschsprachige Text erwähnt diesen Umstand nur kurz.

Ob das nicht zu wenig für verallgemeinerbare Aussagen ist, für Haltungen in bestimmten Sprachversionen? Man habe mit Fallbeispielen gearbeitet und allenfalls versucht, daraus gewisse Trends zu erkennen, meint Haber. Das sei ein mehr kulturwissenschaftlicher Zugang gewesen. Wegen der Anonymität der Bearbeiter und anderer Gegebenheiten in der Wikipedia sei eine saubere empirische bzw. statistische Herangehensweise auch kaum möglich.

„Die Realität ist eine andere“

„Jedes Fallbeispiel ist inzidenziell, ja. Auch mit zwölf Artikeln mit ähnlichen Befunden haben Sie keine validen Aussagen, weil Sie ja nicht einmal die Grundgesamtheit kennen.“ Dieses methodische Problem werde in der Fachliteratur gern ausgeblendet. Der Einsatz von Tools wie Wikibu wäre übrigens sehr spannend gewesen, das hätte aber den Rahmen des Seminars gesprengt. Und um auf die Beispiele zurückzukommen:

„Klar war das eine Momentaufnahme mit dem Kalten Krieg, aber es ist immerhin ein wichtiger Artikel. Hätte es eine Mehrheit der Aktivisten gestört, dann hätte man das ja auch ändern oder zumindest diskutieren können. Insofern ist das Beispiel signifikant für mich.“

Peter Haber beim Wikipedia-Tag in Bern 2007

Haber hatte in seinem Blog die Schlussfolgerung gezogen: „Viele geschichtswissenschaftliche Einträge der Wikipedia haben uns enttäuscht und bergen noch ein grosses Optimierungspotential.“ Erwartet er da nicht zu viel? Die Wikipedia betrachtet sich nur als allgemeines Nachschlagewerk, nicht als Einführung für Studenten. Haber: „Schön gesagt! Aber die Realität ist ja eine andere … und davon sind wir ausgegangen.“

Man fand es im Seminar interessant, wenn die Wikipedianer mal über die Bedeutung ihrer eigenen Texte reflektiert haben, zum Beispiel auf der Diskussionsseite zum Artikel Französische Revolution: Jemand schrieb dort, man müsse dabei besonders genau sein, weil es ein Thema sei, das alle Schülerinnen und Schüler bräuchten.

Überhaupt: „Wikipedia ist ja nicht unbescheiden im Anspruch, daran muss sie auch gemessen werden. Ich habe in meiner Habilitationsschrift auch die Traditionslinien der Wikipedia, in die sie sich einzuschreiben versucht, herausgearbeitet. Wenn Jimmy Wales sagt, man baue mit der Wikipedia die Alexandrinische Bibliothek des 21. Jahrhunderts, dann dürfen wir doch ein bisschen kritisch nachfragen“, meint der Historiker.

Der Wert von Experten

Wikipedianern fällt es auf, dass übergreifende „Hauptartikel“ wie Geschichte oder Geschichtswissenschaft oft viel ärmlicher sind als „Unterartikel“ zu begrenzteren Themen wie Sachsenross oder Henri Dunant. Letztere werden auch eher Exzellente Artikel. Liegt das daran, dass man dort ungestört ist, oder ist das Narrativ leichter zu finden? Ist es bei Konkretem einfacher, zu belegen und Konsens zu finden? Haber:

„Das Problem ist, dass Sie für das Lemma Henri Dunant keine fachwissenschaftliche Ausbildung brauchen, Sie können, wenn Sie präzise arbeiten können, auch als Laie einen sehr guten solchen Text kompilieren. Bei „Geschichte“, bei methodischen Fragen, aber auch bei Epochen geht das nicht. Da müssen Sie die internen Fachdiskurse kennen, müssen aus mehreren Möglichkeiten auswählen und müssen gewichten. Sonst wird es dann so wie der Artikel „Aufklärung“, den ich im ZEIT-Interview auch als Negativbeispiel erwähnt habe.“

Artikel, in denen es vor allem um Fakten geht, könne man kooperativ einfacher erarbeiten. Bei großen Themen aber leide die Stringenz. „Das haben wir mehrmals gesehen. Frühmittelalter war so ein Beispiel – nichts falsch, aber auch keine richtige Übersichtlichkeit.“

Ein Tabu infrage stellen

„Aggressiv bis zuweilen primitiv ist der Umgangston“

An der Wikipedia kann man noch viel verbessern, ist sich Haber mit den Wikipedianern einig. Er findet es etwa ärgerlich, wenn ein Artikel nur auf ein einziges Werk verweist, aber mit einer langen Literaturliste daherkommt. „Im OPAC nachschauen kann ich selber.“ Oder dass manche glauben, man könne mit der weiterführenden Literatur den gesamten Artikel „belegen“.

Nach seinem größten Wunsch für die Wikipedia befragt, nennt Haber einen anderen Umgangston:

„Ich beobachte einige Diskussionen seit Jahren sehr genau, zum Beispiel zu meinem Dissertationsthema Goldziher. Da vergeht einem jegliche Lust, mitzuarbeiten. Aggressiv bis zuweilen primitiv ist der Umgangston. Und das ist uns auch im Seminar immer wieder aufgefallen, diese Verbissenheit und die Aggression.“

Prompt liefert er einen möglichen Ausweg mit: Das „Tabu der Anonymität“ müsse endlich ernsthaft infrage gestellt werden. Das sei für Wissenschaftler das Hauptproblem mit der Wikipedia. Er denkt also an Klarnamen? „Ja, auf jeden Fall! Es würde die meisten Probleme, inklusive Mobbing, auf einen Schlag lösen! Oder fast auf einen Schlag …“

Für das Jahresende hat Peter Haber eine E-Publikation mit den Ergebnissen des Forschungsseminars ins Auge gefasst. Mehr Informationen gibt es bereits auf der Plattform hist.net. Interview am 10.7.2010 durch Ziko van Dijk

Meet-up @ Wacken

Willkommen in …
… Wacken!

In nicht einmal mehr einem Monat startet die diesjährige Auflage des Wacken Open Air und verwandelt das beschauliche Dorf Wacken in Schleswig-Holstein in ein Full Metal Village. Zigtausend Anhänger beschaulicher Konzentrationsmusik werden sich auch dieses Jahr zu diesem kulturellen Event treffen – darunter wie immer auch einige elende Scribenten der freien Enzyklopädie.

Seit einigen Jahren wird bereits versucht, ein Treffen metallischer Wikipedianer zu arrangieren und niemand weiß, ob das je geklappt hat – und so versuchen auch dieses Jahr wieder ein paar Unverbesserliche, eine Konzentration des wikipedianischen Geistes im Mosh-pit zu arrangieren und laden all jene dazu ein, die sich gen Norden begeben werden, um betulichen Klängen und Schmerzensschreien zu lauschen. Ein erster Programmentwurf für das intellektuell geprägte Treffen inmitten kulturloser Barbaren wurde bereits angedacht: headbangen, Bier saufen, mitgrölen und Spaß haben – und vor allem nicht über dieses abtörnende Enzyklopädieprojekt im Internet palavern. Falls ihr also auch zu den Pilgern gehört und Lust habt, ein paar Leidensgenossen zu treffen, verkauft eure Seele durch eine blutige Unterschrift bitte hier. (Der Totengräber 2010-07-07)

Der Duden, der Duden, der hat immer Recht!

Der Große Duden und …
Datei:Mao Zedong portrait.jpg
Der große Vorsitzende. Bitte nicht verwechseln, vgl. digitaler Dudenismus
Und, Benutzer, es bleibe dabei;
Denn wer kämpft für die Recht-Schreibung,
Der hat immer recht.
[…]

Der Rechtschreib-Duden wird von manchen behandelt wie von einigen weiland die Mao-Bibel. Dies hat Konsequenzen für unsere kleine Enzyklopädie. Beispielhaft geschildert an einem Fachausdruck, der in der Mitte des 20. Jahrhunderts in den deutschen Sprachschatz wanderte:

  • 1967, in der 16. Auflage, lemmatisiert der Duden erstmals und ausschließlich Science-fiction. Dies blieb so bis zur 20. Auflage von 1991.
  • 1996, in der 21. Auflage, findet sich dann ausschließlich die Schreibung Sciencefiction, rot markiert als Änderung durch die Rechtschreibreform. Die Schreibung, die man fast 30 Jahre lang propagierte, ist spurlos verschwunden.
  • 2000, in der 22. Auflage, gibt es Neues und Altes zu berichten: „Science-Fiction auch Sciencefiction [alte Schreibung Science-fiction]“
  • 2004, in der 23. Auflage, scheint man zur „alten Schreibung“ zurückgekehrt: „Science-Fiction auch Science-
    fiction
    “ Es handelt sich dabei aber wohl nur um einen reichlich dämlich gesetzten Zeilenumbruch.
  • 2006 war die Rechtschreibreform weiter reformiert worden und Deutsche Rechtschreibung, Regeln und Wörterverzeichnis Entsprechend den Empfehlungen des Rats für deutsche Rechtschreibung, Überarbeitete Fassung des amtlichen Regelwerks 2004, München und Mannheim – Februar 2006 schreibt im Teil II Wörterverzeichnis: „Sciencefiction § 37 E3, Science-Fiction § 45 E1“.
    Der Dudenverlag brachte seine 24. Auflage auf den Markt: „Science-Fiction, Sciencefiction“. Das käsegelbe Kästchen markiert eine sog. „Vorzugsschreibung“, eine „Dudenempfehlung“. Angesichts derartiger Empfehlungen wurde es dem Vorsitzenden des Rats für deutsche Rechtschreibung zu bunt. Dessen amtliches Regelwerk kennt keine „Vorzugsschreibung“. Zehetmair in einem Interview, wenig begeistert von der Duden-Verlagspolitik:
„Mir fehlt dazu jegliches Verständnis! Der Duden-Verlag war in allen Sitzungen des Rats für deutsche Rechtschreibung vertreten und hat die Beschlüsse fast ausnahmslos mitgetragen. Nun stelle ich fest, daß einige Neuregelungen des Rats, insbesondere im Bereich der Getrennt- und Zusammenschreibung, durch die Variantenempfehlung unterlaufen werden. […] Ich habe den Eindruck, daß der Duden-Verlag den Versuch unternimmt, sich bewußt abzusetzen, um seinen Monopolanspruch geltend zu machen.“
  • 2009 stellte sich heraus, dass der Vorsitzende des Rechtschreibrates kein großer Vorsitzender ist, eher ein kleiner König ohne Land. Ein Frühstücksdirektor ohne Dudenverlag. Denn dieser „empfahl“ in seiner 25. Auflage, jetzt schwarz auf gelb, weiterhin. In unserem Beispiel: „Science-Fiction, Sciencefiction“. Der Verlag kennt halt seine Zielgruppe und die braucht kindgerechte, normative Ansagen, kritisches Nachdenken unerwünscht. Im gleichen Jahr wechselte die Marke Duden mehrheitlich zur Cornelsen Verlagsgruppe. Diese verkündete:
„Mit dem Erwerb der Mehrheitsanteile am Verlag Bibliographisches Institut von der Langenscheidt KG und der Familie Brockhaus erweitert die Cornelsen Verlagsgruppe ihr Portfolio um namhafte Marken im Bereich Nachschlagewerke, Schulbuch, Kinderbuch und Kalender. „Mit der Marke Duden erschließen wir neue Wachstumspotenziale “, erläutert Dr. med. Alexander Bob, Geschäftsführer der Cornelsen Verlagsholding. Mit dem Rechtschreibduden kommt zudem ein marktführendes Produkt, mit dem Kalenderverlag und den Marken Harenberg, Weingarten und Heye der mit großem Abstand führende Verlag in diesem Bereich, in die Cornelsen Verlagsgruppe.[…]“(Cornelsen Verlagsholding erwirbt Mehrheit am Verlag Bibliographisches Institut. Wachstumspotenzial durch Marke Duden, 20. März 2009)

Der Kurier wünscht viel Erfolg im Marktsegment „Nachschlagewerke, Schulbuch, Kinderbuch und Kalender“! Das klappt schon, die Zahl der gläubigen Dudenisten ist beachtlich.


Der Fachausdruck Science Fiction lässt sich demgegenüber (neben anderen Schreibvarianten) problemlos per Google-Buchsuche bereits in deutschsprachigen literaturwissenschaftlichen Texten der 1950er Jahre nachweisen. Lange vor der ersten Duden-Lemmatisierung oder anderen rechtschreib(rat)lichen Bemühungen. Die Schreibung Science Fiction findet sich fachsprachlich, fremd- wie deutschsprachlich bis in die Gegenwart. Beispielsweise in Gero von Wilperts Sachwörterbuch der Literatur, laut de.Wikipedia ein „Standard-Nachschlagewerk der deutschsprachigen Literaturwissenschaft“. Aber eben nicht im Duden. Daher waren dem Stichwort alle wikipedianischen Plagen beschieden: verschoben, per wikipedianischen „Bot“ (vgl.: Roboter!) in allen Artikeln entfernt, mit Löschantrag bedacht und, als das nicht klappte, zur so genannten „Falschschreibung“ erklärt. Der Kurier meint: der (Rechtschreib-)Duden ist, was Fachausdrücke anbelangt, vielleicht gar keine Heilige Schrift, sondern ist, wie die Wikipedia und deren Kurier, das Gebilde von Menschenhand. (Hafenbar 2010-07-06)

In der Kurier-Reihe wikipedianische Rechtschreibung und fachsprachliche Realität erschienen bisher:

Disclaimer: Als meinungsmachendes Boulevardblättchen verschleiert der Kurier in diesen Artikeln immer wieder systematisch, daß es sich nicht um eine Rechtschreibpfrage handelt, sondern um ein Grammatikproblem. Deutsch ist als stark flektierende Sprache mit freiem Satzbau auf die Durchkopplung von Komposita per Bindestrich angewiesen. Dieser deutsche Sonderweg ist auf Dauer nur durch den Import englischer Grammatik aufzubrechen. Vielleicht heißt es dann bald Güter nah Verkehr Anschluß. Wünschen wir dem Kurier viel Erfolg bei der Reeducation bzw. Re-Education. ---- Tiſch-beynahe φ 08:40, 9. Jul. 2010 (CEST)[Beantworten]

Klarstellung: Der Kurier bedauert außerordentlich den von ihm vor 9 Monaten (erfolglos) gesetzten Quellen-Baustein in "Durchkopplung". Neueste Recherchen in Schwesterprojekten legen nahe: ohne durchgängige "Durch-Kopplung" von Fach-Ausdrücken ist die deutschsprachige christlich-abendländische (Fach)Literatur möglicherweise dem Untergang geweiht! (Hafenbar 2010-07-09)

Wikimedia Foundation steigert Ausgaben um 134 %

Ausgaben (Orange) und Überschüsse (Blau) von 2004 bis 2011

Wie aus dem Plan für das kommende Jahr 2010–2011 (PDF) hervorgeht, strebt die Wikimedia Foundation eine Steigerung der Ausgaben um 134 % auf 20,4 Millionen US-$ an. Die Entscheidung dieser drastischen Änderung wurde einerseits mit dem starken Wachstum der Einnahmen durch Spenden begründet und andererseits mit den stets positiven Bilanzen, die inzwischen ein Finanzpolster von $13 Millionen geschaffen haben. Die geplanten Ausgaben für das nächste Jahr entsprechen den geschätzten Einnahmen, für die konservativ eine Steigerung um 28 % angenommen wird. Zum Vergleich: im vergangenen Jahr sorgte ein Wachstum der Einnahmen von über 100 % dafür, dass die Wikimedia Foundation auf Platz 1 der am schnellsten wachsenden gemeinnützigen Organisationen (gemäß Charity Navigator) gelandet ist.

Die Ausgaben werden unter anderem für eine Verdoppelung der Angestelltenzahl auf 91 verwendet. Um eine Ausfallsicherheit zu gewährleisten, soll außerdem ein weiteres Serverzentrum errichtet werden (Vorläufige Berichte deuten auf die Ostküste der USA hin, fest steht die Lage des neuen Serverzentrums aber noch nicht). Dies sorgt dafür, dass fast die Hälfte der Ausgaben im kommenden Jahr in die Technik investiert wird. Zu dem Plan für das kommende Jahr existiert außerdem eine FAQ-Seite. (CoE, 01.07.10)

Update: Neue Serverzentren sollen in Virginia und an der West-Küste der USA entstehen (Quelle). Obwohl eine weitere Streuung der Server wünschenswert wäre, fiel die Entscheidung gegen ausländische Datencenter, da diese auch ausländischem – und oft weniger liberalem – Recht unterliegen. (CoE, 07.07.10)

Anlauf zur Lösung inhaltlicher Konflikte unter Mitarbeitern

Wer als Wikipedianer im Artikelnamensraum mit anderen Mitarbeitern in Sachkonflikte gerät, macht oftmals die Erfahrung, dass weder die Bitte um eine dritte Meinung noch der Appell an Administratoren noch auch ein Vermittlungsausschuss ihm letztlich hilft, weil für die Regulierung sachbezogener Konflikte letztlich niemand im Projekt wirklich zuständig ist. Die inhaltlichen Konfliktgegner bleiben so oft aufeinander und auf die wechselseitige Kompromissbereitschaft verwiesen, was sie in viel zu vielen Fällen binnen kurzem in Verstöße gegen die Projektregeln treibt: zu konfrontativen Edits und zu ausfälligen Bemerkungen über den Konfliktgegner – mit fatalen Folgen für Arbeitsklima und Motivation innerhalb des Projekts sowie für dessen Attraktivität nach außen hin bei der Anwerbung fähiger Mitarbeiter.

Diesem Dilemma müssen wir beikommen! Wer als bewährter Wikipedianer das auch so sieht und sich in bestimmten Bereichen ein inhaltliches Urteil zutraut, sollte diese Diskussion kennen und seine Mitwirkung im Rahmen eines Wegweiserteams in Sachkonflikten anbieten. -- Barnos


Förderung für Wissens-Projekte

Wikimedia Deutschland hat schon des Öfteren bei Veranstaltungen und einzelnen Projekten finanzielle Unterstützung geleistet. Jetzt hat der Verein das Projekt „WissensWert“ gestartet, das „mutige Ideen“ für Freies Wissen fördern soll. Zur Umsetzung von Projekten werden jeweils Mittel in Höhe von 500 € bis 5.000 € zur Verfügung gestellt. Bewerben kann sich, wer eine konkrete Idee zur Förderung und Verbreitung von Freiem Wissen hat. Bewertet werden die eingereichten Konzepte von einer Jury, jedoch soll auch die Community alle Vorschläge einsehen und bewerten können. (CoE, 16.9.10)

Commons-Kooperation mit IUCN

Verbreitungsgebiet des Takin

Die International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) stellt für die Erstellung von Verbreitungskarten rund 25.000 Datensätze zur Verfügung. Diese enthalten Geodaten über die Verbreitung einzelner Tier- und Pflanzenarten und können auf einer speziell dafür eingerichteten Seite der IUCN Red List – hierzulande als Rote Liste gefährdeter Arten bekannt – abgerufen werden. Wer über ein Programm zur Auswertung von Geodaten verfügt und sich ein wenig damit auskennt, kann die von Wissenschaftlern gesammelten Daten in eine Verbreitungskarte umwandeln und anschließend auf Commons unter CC-BY-SA 3.0 hochladen, wenn er die Quelle der Daten und deren Autoren nennt.

Damit besteht nun die Möglichkeit, vielen Artikeln eine Verbreitungskarte zu spendieren, die bisher noch keine haben. Das bietet sich vor allem bei seltenen und stark gefährdeten Arten an, für die die IUCN in der Regel besonders detaillierte Datensätze anbietet. Näheres findet sich hier. – TAM, 16.09.

„Foto-Newsticker“ im Testlauf

Da die Wikipedia sogar für alte Hasen ein kaum zu überschauender Dschungel sein kann, haben die Teilnehmer des 7. Wikipedia-Foto-Workshops beschlossen, ähnlich wie die {{Beteiligen}}-Vorlage testweise einen News-Ticker für Bild-/Foto-/Kartenschaffende und -interessierte zu erstellen. Ergänzungen, Anregungen und Hinweise auf interessante Termine, wichtige Diskussionen (de-WP und/oder Commons) oder wichtige Infos zu Urheberrecht, Lizenzen, etc. für die Wikipedia-Bilder-Welt sind im Benutzernamensraum unter Benutzer:Rob Irgendwer/Fotonews willkommen! Auf die eigene Benutzerseite eingebunden wird die Vorlage (wie üblich) mit {{Benutzer:Rob_Irgendwer/Fotonews}}. (MN, 15.9.)

Fundraiser 2010 nun auch auf Deutsch

Seit einem knappen Monat wird auf Meta eifrig über mögliche Banner für den kommenden Fundraiser diskutiert. Über hundert verschiedene Banner wurden bisher besprochen, getestet, für gut befunden, ignoriert und abgelehnt. Die ersten Testergebnisse sind so überraschend wie erhellend. Nun hat auch die Diskussion um deutsche Banner begonnen. Schaut mal hier und beteiligt euch an der Debatte. Welche Banner findet ihr gut? Welche gehen gar nicht? Welchen Fokus wollt ihr setzen? Kreiert eigene Banner und stellt sie zur Diskussion. Mit eurer Hilfe wird dies die erste kollaborative erarbeitete Spendenkampagne in der Geschichte des Fundraisings. Seid dabei! Till Mletzko (WMDE) 17:04, 15. Sep. 2010 (CEST)[Beantworten]

Artikelbewertungen

Die Wikimedia Foundation entwickelt zur Zeit eine Software zur Artikelbewertung durch Leser. Als Pilotprojekt wird die Bewertung von einer „Handvoll Seiten“ in der englischsprachigen Wikipedia voraussichtlich ab dem 22. September möglich sein. Weitere Details in diesem Blogposting. Vorab getestet werden kann die Software im Prototyp-Wiki. Die Arbeitsgruppe sucht noch Wikipedianer, die aktiv diese Neuheit mitgestalten möchten. (ray, 15.9.)

Niederländische Pressefotos

Was für Deutschland das Bundesarchiv ist, ist für die Niederlande das Nationaal Archief. Zusammem mit Spaarnestad Archief, dem Archiv der Zeitschriftenverlage, gibt es in der nächsten Woche „mehr als tausend Pressefotos“ aus der ANEFO-Sammlung frei. Es geht vor allem um Politiker und politische Ereignisse. Z. 13.9.

Was ist der Unterschied...

... zwischen unterstütze Freies Wissen und spende heute, um Freies Wissen zu unterstützen? Der erste Spruch brachte 147 Dollar Spenden ein, der zweite drei Dollar. Siehe die Testergebnisse der WMF-Fundraiser. Z. 13.9.

Im Namen des SG

An einem heißen Sommertage konnten sieben Schiedsleute die Chance auf ein Treffen im gastfreundlichen Frankfurt wahrnehmen. Das Treffen diente u. a. dazu, das Selbstverständnis der SG-Mitglieder sowie ihre Gesamtkonzeption des SG auszuleuchten und ein wenig in Erfahrung zu bringen, wie das Gegenüber tickt. Eines der Resultate war, dass eine Mehrheit einen neuen Namen für das SG finden wollte und fand.

Wir möchten hiermit auf die Diskussionseite des SG einladen, wo für die Interessierten die Beweggründe dargestellt werden. Andere Themen waren die Öffnung des Schiedsverfahrens, dessen Umsetzung in die Praxis, die Vereinfachung des Ablaufes für die Beteiligten, die möglichen Schwierigkeiten, der organisatorische wie technische Aufbau der SG-Seiten. Auch wurde über frühere Herangehensweisen und ihre mögliche Verbesserung diskutiert. Nebenbei wurde mit dicken Schwaden der Gruppe 47 rauchend gehuldigt. Cat

Freie Aufführungen gemeinfreier Musik

Die Werke von Bach, Beethoven und Brahms sind längst gemeinfrei. Dennoch können wir in der Wikipedia oft keine Musikbeispiele präsentieren, weil die Aufnahmen moderner Aufführungen meist urheberrechtlich geschützt sind. Abhilfe leistet Musopen. Einige Dateien sind bereits zu Wikimedia Commons übertragen, aber die deutschsprachige Wikipedia hat sich daraus anscheinend (noch) nicht bedient. Z. 10. 9.

Wohin am Wochenende?

Am 12. September 2010 findet in Deutschland und der Schweiz der Tag des offenen Denkmals statt, Österreich folgt am 26. September. Zu den offenen Denkmalen, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, zählen unter anderem Archäologische Stätten, Pilgerwege, Hofstellen, Kirchen und Windmühlen. Denkmale in der Nähe findet man schnell über die Kartenansicht für Deutschland, Schweiz und Österreich. Zur Dokumentation stehen die auf Wikipedia:Tag des offenen Denkmals genannten Kategorien bereit.Uk 10. 9.

Kurznachrichten: Agatha Christie und Michel Houellebecq

Nicht jeder verfolgt alle Nachrichten, in denen Wikipedia erwähnt wird, daher hier das wichtigste in Kürze:

  • Die Erben der Krimiautorin Agatha Christie kritisierten Wikipedia für die Unsitte, das gesamte Wissen der Welt zu verbreiten [1]. Dazu gehört leider auch der Schluss des legendären Theaterstücks Die Mausefalle, das seit 58 Jahren ununterbrochen in London aufgeführt wird. Zur Legendenbildung gehört, dass am Ende jeder Aufführung die Besucher gebeten werden, die Auflösung des Stückes nicht weiterzuerzählen. So schweigen sich unter anderem die französische und die italienische Wikipedia über den Schluss aus; sowohl die englische als auch die deutsche Wikipedia verraten aber den Mörder. Christies Enkel Matthew Prichard erkennt an, dass er keine rechtliche Möglichkeiten hat, gegen Wikipedia vorzugehen, appelliert aber an die Benutzer, die Tradition zu wahren und auf die vollständige Wiedergabe der Handlung von Die Mausefalle zu verzichten.
  • Ernste rechtliche Probleme könnte dagegen der französische Starautor Michel Houellebecq bekommen [2]. Bei seinem in dieser Woche erschienenen Roman La carte et le territoire sollen mehrere Passagen von Wikipedia abgeschrieben worden sein. Die französische Version des Online-Magazins Slate nennt mindestens drei Abschnitte, die ohne Angabe der Quelle abgedruckt seien. Sowohl Houellebecq als auch sein Verlag wiesen die Plagiatsvorwürfe zurück. Wenn der Autor Internetseiten unverändert übernommen habe, dann könne es sich nur um „sehr kurze Zitate“ handeln. zusammengestellt von Ab 10. 9.

Grenzüberschreitung mit Hemmschuh

Obwohl die Wikimedia eine international angelegte Bewegung ist, sind internationale Treffs – von der Wikimania abgesehen – selten. Bei Nachbarländern wie Deutschland und den Niederlanden sollte ein solches Treffen leicht möglich sein. Der Ort des Treffens will gut gewählt sein: groß genug und gut erreichbar soll er sein. Das Wochenende ist für Treffen mit Anreise am besten geeignet, auch wenn die grenzüberschreitenden Zugfahrpläne noch dünner sind als werktags. Die Wikipedia-interne Kommunikation muss immer auf zwei Sprachversionen verteilt werden, da kaum jemand Seiten außerhalb der Muttersprachversion beobachtet.

Trotz aller Schwierigkeiten soll nun ein solches Treffen am 15. Oktober 2010 in Arnheim stattfinden. Dabei ist eine Rundführung durch das Provinzialhaus und ein gemeinsames Abendessen geplant. Benutzerin Juliana hatte vor einiger Zeit zu Städtepartnerschaften aufgerufen. Es wäre schön, wenn in Zukunft nicht nur Slowaken und Österreicher davon berichten könnten. Z., Redaktion mibi 7. 9.

Intopedia: Ein neues Werkzeug für die Qualitätssicherung

Seit dem 6. September ist die Suchmaschine Intopedia online, mit der auf verschiedene Weise Artikel der deutschsprachigen Wikipedia gefunden werden können, die mit einem Baustein als verbesserungsbedürftig markiert und so in eine Wartungskategorie einsortiert wurden. Neben einer direkten Suche nach bestimmten Lemmata bietet Intopedia den Benutzern auch die Möglichkeit, sich durch den Kategorienbaum zu klicken und so mangelhafte Artikel aus ihrem Fachgebiet zu finden.

Die Intopedia ist noch in der Test- und Entwicklungsphase. So ist unter anderem geplant, Benutzerprofile einzuführen und die gezielte Suche nach einzelnen Bausteinen zu ermöglichen. Da es sich um ein Projekt im Rahmen einer Bachelor-Arbeit handelt, bittet der Entwickler Ben Romberg auch um die Teilnahme an einer kleinen Umfrage.CD 7.9.2010

Foto- und Pressetermine zur gezielten Bebilderung von Artikeln

Auf einer Unterseite der Redaktion Bilder können sich interessierte Wikipedianer bei Foto- und Presseterminen anmelden, um so zur gezielten Bebilderung von Wikipedia-Artikeln zu Personen und/oder Produkten beitragen zu können. Wer Lust und Zeit hat, trägt sich einfach in die Spalten ein. Es wäre schön, wenn die Termine nicht ungenutzt verstreichen würden. Bei Fragen könnt ihr Euch jederzeit bei der WP:RB (nicht zu verwechseln mit WP:BR) melden. Traut Euch! J 6.9.10

Fundraising Messages

Für das Fundraising 2010 gab es den Aufruf, eigene Banner beizutragen. Eigene Ideen können hier in meta eingegeben werden. Auf mehreren Unterseiten sind die bereits vorhandenen Vorschläge einsehbar und können kommentiert werden. Mit der Tabelle am Kopf der Seite werden weitere Unterseiten ausgewählt. G 5.9.10

China-Blockade auch außerhalb wirksam

In der American Economic Review schrieben unlängst die Forscher Zhang und Zhu über die chinesischsprachige Wikipedia. Die Sperre von 2005 erschien ihnen als nützlicher Studienfall für die Frage, warum Menschen sich sozial engagieren, insbesondere, ob Gruppengröße dafür eine Rolle spielt. Ihren Berechnungen nach sind auch die Bearbeitungen außerhalb der Volksrepublik kurz nach der Sperre um 42,8 Prozent gesunken. Z. 5.9.10

Chemnitzer Sommerparty

Am 28. August 2010 fand bei spätsommerlichem Wetter das traditionelle Sommergrillen der ortsansässigen Wikipedianer-Elite des Stammtisches Chemnitz-Zwickau statt. Unser Zelt schlugen wir im Park der Villa Schwarzbold auf, deren Hausherr gleichzeitig auch als Grillmeister fungierte. Bei leckeren Steaks, Bauchspeck, Bratwürsten und Nudelsalat, dazu diversen alkoholischen und nichtalkoholischen Getränken wurden die diversen Probleme der Wikipedia, der Welt und des ganzen Restes erörtert. Anwesend waren Admins, ein Commons-Admin, ein Ex-Admin, ein Steward, Trolle, Sockenpuppen, der Hoffotograf sowie weitere ganz normale Wikipedia-Autoren, -benutzer und -nichtbenutzer. Ll 1.9.10

Das neue Fernsehen?

Österreichische Internetnutzer finden zu 65 Prozent das Fernsehen glaubwürdig (bzw. sehr glaubwürdig). 63 Prozent: die Wikipedia, 53 Prozent: gedruckte Zeitungen. Rudolf Bretschneider von der GfK Austria: „Das Image von 2.0-Anwendungen als glaubwürdige Infoquelle ist bei den Usern sehr hoch. Man kann sagen, Wikipedia ist das neue Fernsehen, die neue Tageszeitung.“ (Siehe Gulli.com und Futurezone ORF.) Z. 1.9.10

Politiker-Projekt feiert

Mit dem Artikel über Katrin Schultze-Berndt hat Karsten11 den letzten noch fehlenden Artikel über einen deutschen Abgeordneten erstellt, der in einer der 16 aktuellen Legislaturperioden einem Landtag angehört oder bereits ausgeschieden ist. Somit hat jeder der 2002 Politiker seinen Wikipedia-Artikel! Über Glückwünsche würde er sich sicher freuen! Mr.T

Naja, alle bis auf Olaf Steinbiß. (E33 31.8.)

Dass die aber auch immer nachrücken müssen :)Mr.T
Da kann man nix machen... (E33 2.9.)

Alle Jahre wieder: Der Fundraiser

Liebe Community! Wer sich noch an den letztjährigen Fundraiser (= die alljährliche Spendenkampagne der WMF) und dessen interessante Nebeneffekte wie spontane Selbstentledigung des eigenen Schuhwerks oder den temporären Ruhm des Lehrers Yizhao Lang erinnert, der wird es gern hören, dass die WMF den Fundraiser diesmal mit der expliziten Bitte um Community-Beteiligung im Vorfeld der Kampagne startet. Auf der meta-Seite „Fundraising 2010“ erklärt die WMF in englischer Sprache ausführlich Ablauf und Ziele des diesjährigen Fundraisers und listet übersichtlich alle dazugehörigen Unterseiten (von irc-Channel bis Statistiken) auf. Etwas kompakter findet ihr diese Informationen in der de.-WP unter Wikipedia:Fundraiser 2010 – hier wird vor allem erklärt, wie sich jeder einzelne aus der Community an den Vorbereitungen des wahrscheinlich Mitte November startenden Fundraisers beteiligen kann. Kurz geteasert: Wir suchen kreative Banner-Gestalter, Texter und kritische Köpfe, die mit uns und insbesondere Till (Fundraiser bei Wikimedia Deutschland) über die Spendenkampagne diskutieren, um dem diesjährigen Fundraiser zu einem noch größeren Erfolg als dem vorherigen zu verhelfen. Till 25.08.

CU-Literaturwettbewerb

Bücher-, Spiele- oder DVD-Abende sind für Wikipedianer nun passé. Denn ab sofort gibt es die CU-Abende. Abendfüllende Lektüre nicht unter 45 kB mit eigenen Kapiteln, von der Geburt eines Benutzerkontos über die Blütezeit bis zu seiner Verabschiedung. Auch Lach- und Sachgeschichten sowie Interaktivität mit Antwortgarantie sind wie immer dabei. Informierten Kreisen zufolge soll am Jahresende der erste CU-Schreibwettbewerb starten: „Welche war die spannendste und schönste CU-Literatur 2010?“ Man darf gespannt sein und mitfiebern. Pin. 24.08.

Mitarbeiterschwund? FAZ weiß die Antwort

In diesen Tagen stellen sich immer mehr Wikipedianer die Frage, warum denn so viele Leute der Wikipedia den Rücken kehren. Auf der Suche nach der Antwort ist nun endlich einmal die FAZ zu Hilfe gekommen. Aber mal ernsthaft: Die Gründe waren uns allen doch schon immer klar und offensichtlich, und nun wurden sie auch mal publik gemacht. Schuld sind natürlich wir, wenn wir Regeln aufstellen, die keiner durchschaut, und Unangepasste ausgrenzen und solange reizen, bis sie den passenden Sperrgrund liefern. Kein Wunder, dass so viele weg gehen, wenn wir so selbstherrlich editieren und löschwütig sind. Oder gibt's nicht einfach schon zu viele Artikel hier? Nein, zu machen ist noch vieles, nur die meisten haben keine Lust mehr, am Projekt mitzuarbeiten. Den ganzen Artikel gibt's hier. SSS 21.08.

Nachtrag: Es sieht allerdings so aus, als ob der Weltuntergang wieder einmal verschoben werden muss. Manche Angaben des FAZ-Artikels müssten noch, wie hier vom Bildblog angemerkt wurde, in die QS, und die Aussagen zum Autorenschwund bedürfen noch eines Versionsnachimports aus der englischsprachigen Wikipedia, wenn man denn dem deutschen Wikimedia-Verein glauben mag. Es herrscht sicherlich nicht eitel Sonnenschein bei uns, doch sollte klar sein, dass jedes erfolgreiche Projekt früher oder später auch unreflektierte Kritik hervorruft. Was allerdings nicht nur eine Richtigstellung falscher oder verdrehter Fakten erfordert, sondern auch eine genaue Analyse dieser Kritik, denn selbst die größte Übertreibung enthält meist einen Kern Wahrheit, meint Ab 21.08.

Commons im Museum

In der Ausstellung "Geschichte der Rekonstruktion" im Architekturmuseum der Pinakothek der Moderne werden unter anderem zahlreiche Fotos von Wikimedia Commons gezeigt. Der Katalog zur Ausstellung enthält 46 freie Fotos zerstörter und wiederaufgebauter Bauwerke, weitere sind im Museum zu sehen. Das Logo der Ausstellung ist eine Collage aus CC-BY-SA-Fotos der Ruine und der wiederaufgebauten Dresdner Frauenkirche. x1 15.08.

Duisburger Sommertreff

Sommertreff 2010: "Anmelde- und Infotisch"
Sommertreff 2010: "Anmelde- und Infotisch"

Zeitweise bis zu 40 Wikipedia-Freunde kamen am 14. August am Toeppersee in Duisburg-Rheinhausen zu einem Grillabend zusammen. Vertreten war vor allem der Großraum NRW, aber auch der Vorstand der niederländischen Wikimedia durch Lodewijk. Z. 15.08.

Umfrage zu den strategischen Zielen der WMF

Der Prozess der strategischen Planung für die nächsten fünf Jahre Wikimedia steht kurz vor dem Abschluss. Auch aus den deutschsprachigen Wikimedia-Projekten haben sich etliche an ihm durch Mitarbeit im Strategie-Wiki der Wikimedia Foundation (WMF) beteiligt. Ergebnis ist die Ausarbeitung von fünf Planungs-Prioritäten, die Grundlage für die Entwicklung in den kommenden Jahre sein werden.

Sue Gardner, Geschäftsführerin der Wikimedia Foundation, bat am 6. August in einer Mail um Beteiligung an einer Umfrage, die helfen wird, die Ziele abschließend zu definieren, Erfolgskriterien zu bilden und Maßnahmen zu entwickeln.

Die Umfrage ist in englischer Sprache verfasst und ist noch bis zum 15. August online. Nehmt daran teil, wenn es euch möglich ist. Es geht um die Weiterentwicklung der Wikimedia-Projekte und betrifft so auch alle, die sich bereits heute an ihnen beteiligen. Hier geht's zur Umfrage lzy 13.08.

Countdown zur 10. Martinskirche

Es fehlen noch 3 offizielle Artikel zu einer Martinskirche in Österreich. Bisher bereits geschafft haben es Martinskirche (Aspern), Martinskirche (Bad Fischau-Brunn), Stadtpfarrkirche St. Martin (Dornbirn), Stadtkirche Drosendorf, Dom St. Martin,, Martinskirche (Klosterneuburg), Martinskirche (Linz). Was noch offen ist findet ihr Martinskirche#Österreich. Sili 13.08.

Countdown zum 500. Portal

Es fehlen noch 2 offizielle Portale. Gezählt wird nach den Richtlinien von Wikipedia:Portale, zur Übersicht siehe Themen und WikiProjekt sowie zu interessanten Jubiläumskandidaten die Baustelle. The Newcomers: 493. Alter Orient, 494. Buenos Aires, 495. Triathlon, 496. Auto und Motorrad, 497. Portal:Biochemie, 498: Haie, Rochen und Chimären - (SDB, 12.8.)

ARD-ZDF-Onlinestudie 2010 zur Nutzung von Wikipedia

Die neue ARD/ZDF Onlinestudie ist am 12. August 2010 vorgestellt worden. Die Studie bietet auch aktuelle Zahlen zur Reichweite von Wikipedia im Vergleich zu anderen Web-2.0-Angeboten unter den deutschen Web-Surfern: Von 1252 Online-Nutzern über 14 Jahren nutzen derzeit Wikipedia: 6 % täglich, 25 % wöchentlich, 27 % monatlich, 16 % seltener, 27 % nie. Bei der gelegentlichen und regelmäßigen Nutzung liegt Wikipedia im Vergleich zu allen anderen Angeboten an der Spitze und hat seinen Anteil seit 2007 erheblich ausbauen können (von 47 auf 73 % bzw. von 20 auf 31 %). Der Anteil der Männer und Frauen, die Wikipedia nutzen, ist insgesamt etwa gleich groß (ca. drei Viertel der Befragten), die Nutzung nimmt aber mit dem Alter deutlich ab. Bei den 14- bis 19-Jährigen liegt er bei 95 %, bei den Über-60-Jährigen immerhin noch bei 45 %. Allerdings dominiert die passive Nutzung: „Es ist ein Instrument für das schnelle Beseitigen von Wissenslücken und für 97 % damit bloßes Nachschlagewerk. Dem wesentlichen Web-2.0-Prinzip, nach dem Mehrwert durch Partizipation entsteht, fühlt sich demnach nur eine Minderheit verpflichtet. Einzig unter den 30- bis 39-jährigen Wikipedia-Nutzern fühlt sich eine nennenswerte Zahl an Nutzern (5 %) aufgefordert und macht mit“, heißt es bei: Katrin Busemann/Christoph Gscheidle: Web 2.0: Nutzung steigt – Interesse an aktiver Teilhabe sinkt. In: Media Perspektiven 7-8/2010, S. 359, 363 (PDF).   (A., 13.8.10).

Tester gesucht

Guillaume Paumier vom Multimedia Usability Team der Wikimedia Foundation ruft in einem Blogbeitrag dazu auf, den in der Entwicklung sich befindenden „Assistenten zum Hochladen von Dateien“ zu testen. Es ist zwar noch ein Prototyp, aber der Reporter hat ihn schon erfolgreich getestet. Der Prototyp läuft auf einem separaten Server, daher muss sich jeder Tester dort ein Benutzerkonto einrichten. Es empfiehlt sich zudem, die Sprache in den Einstellungen auf Deutsch anzupassen. Rückmeldungen werden auf der Feedback-Seite gerne gesehen. Fehler in der Übersetzung sind im Translatewiki erwünscht. (ray, 10.8.)

Von Leitner nicht mehr Betreiber von Fefes Blog?

Sieg des schnöden Mammons über das Begehren, „die Wahrheit“ zu verbreiten?
Sieg des schnöden Mammons über das Begehren, „die Wahrheit“ zu verbreiten?

Die Zeichen mehren sich, dass Verschwörungs­theoretiker Felix Leiter Felix von Leitner dem Beispiel Robert Basics folgte und sein Weblog Fefes Blog verkauft hat. Während von Leitner früher über obskure Verschwörungstheorien berichtete und sich zum Chefkritiker der Wikipedia schrieb, lebt das Blog heute von lauen Demokratieveränderungstexten, wie sie auch die INSM publiziert. Jüngstes Beispiel ist ein Text vom letzten Freitag, der mit einem äußerst schwachen WP-Gerante daherkommt, wie man es von einem Netzaktivisten Netzaktivisten und IT-Sicherheitsexperten IT-Sicherheitsexperten, der Versionsgeschichten (l. d., L. D.) und Logbücher (l. d., L. D.) genauestens prüft, nicht erwartet hätte: In der deutschen Wikipedia wurde das anscheinend gelöscht, denn es gibt noch einen internen Link, der aber ins Leere führt. Überraschung!1!!
Ja, Überraschung … Der Kurier bleibt am Ball und meldet sich wieder, sobald sich der Verdacht bestätigt hat. (32 × 8.∞.)

Dichter und Denker ohne Urheberrecht

Dem Wirtschaftshistoriker Eckhard Höffner zufolge hatte Deutschland im 19. Jahrhundert eine enorme Wissensexplosion zu verzeichnen - weil sich erst spät ein Urheberrecht durchgesetzt hat (siehe SPIEGEL). Z. 7.8. Auf Telepolis gibt es ein 2-teiliges Interview mit Höffner zu seinem Buch. G. 10.8.

Die William P. Gottlieb Collection

Howard McGhee, und ein ehrfürchtiger Miles Davis, ca. September 1947. Foto: William P. Gottlieb.
Howard McGhee, und ein ehrfürchtiger Miles Davis, ca. September 1947.
Foto: William P. Gottlieb.

Das Team des Portal:Jazz ist gerade damit zu beschäftigt, den Schatz an Bildern zu sichten und einzufügen, den der US-amerikanische Fotograf William P. Gottlieb der Library of Congress überlassen hatte und der nun public domain ist. Ein kleinerer Teil der Schwarz-weiß-Fotos aus den 1940er Jahren ist schon bei Flickr einsehbar. Bei der Recherche kommen Schätze zu Tage wie ein frühes Foto des ehrfürchtig aufschauenden Miles Davis von 1947. Und hier die Links: Photographs by William P. GottliebThe William P. Gottlieb Collection bei flickr - LoC Suchfunktion --Freimut Bahlo 12:12, 7. Aug. 2010 (CEST)[Beantworten]

Umberto Eco: 30- bis 40-mal täglich

Der italienische Gelehrte und Romancier Umberto Eco bekennt gern: „Wenn ich schreibe, dann suche ich 30- bis 40-mal am Tag Rat bei der Wikipedia, denn sie ist wirklich hilfreich.“ Im Interview mit Wikinews, schon im April, macht er aber auch kritische Anmerkungen zur Online-Enzyklopädie. Z. 4.8.

EuG: Wikipedia bietet keine „gesicherten Informationen“

Das Gericht der Europäischen Union (EuG, früher: „Gericht erster Instanz“) hat in einer Rechtssache entschieden, daß auf Wikipedia in markenrechtlichen Angelegenheiten nicht zurückgegriffen werden könne. Die Klägerin hatte das Wortzeichen „Homezone“ als Gemeinschaftsmarke angemeldet. Die Anmeldung war daraufhin für bestimmte Waren und Dienstleistungen zurückgewiesen worden, weil es bereits einschlägig in Verwendung sei. Das Gericht begründete seine Entscheidung vom 10. Februar 2010, die gerade bekannt geworden ist, u. a., wie folgt: „Im Übrigen ist auch die Feststellung, die der Prüfer auf der Grundlage von Wikipedia entstammenden Informationen getroffen hat, zurückzuweisen, da eine solche Feststellung, die auf einen Artikel gestützt ist, der einer Kollektiv-Enzyklopädie im Internet entstammt, deren Inhalt jederzeit und in bestimmten Fällen von jedem Besucher, selbst anonym, geändert werden kann, auf nicht gesicherten Informationen beruht.“ Die Klage hatte deshalb Erfolg (EuG, Rs. T-344/07, Urteil vom 10. Februar 2010, Volltext, Rn. 46). In der Vergangenheit hatten einige deutsche Gerichte zur Begründung von Urteilen auf Wikipedia zurückgegriffen. Es bleibt abzuwarten, ob die Ansicht des EuG zu einem Nachdenken bei Gerichten und Behörden führen wird.--Aschmidt 15:43, 4. Aug. 2010 (CEST)[Beantworten]

Flattr – eine Option für Wikipedia?

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Flattr-Button

Flattr ist ein im Moment viel diskutiertes Social-Payment-System – u. a. auch weil Wikileaks sein Afghan War Diary mit dem Flattr-Button versehen hat. Ob Flattr (oder ein ähnliches System wie Kachingle) für Wikipedia geeignet ist, wie Fragen zur Privatsphäre, Kooperation, Kannibalisierung, Accounts und Kommission geklärt werden können, das diskutiert Mathias Schindler in seinem Blogbeitrag Flattr auf Wikipedia.org? Unsortierte Beobachtungen. (AEK, 4.8.)

FBI vs. Wikimedia, Teil 2

Nachdem einige FBI-Mitarbeiter von Larry Sanger dazu gezwungen wurden, sich vermeintliche Pornografie auf Wikimedia Commons anzuschauen (praktisch Dateiüberprüfung für Fortgeschrittene; wir berichteten), hat man nun doch noch einen Grund gefunden, ein wenig auf den Putz zu hauen. Auf Wikipedia kann man nämlich das Siegel der Bundesbehörde ansehen und das ist böse. Deswegen wurde den Hippies von der Foundation schnell ein Brief geschickt mit der Aufforderung das Siegel zu entfernen. Allmählich bekommt man aber auch bei der Foundation Eier, weswegen man sich in einem netten Antwortschreiben einfach mal weigert und sich dann von der New York Times feiern lässt. Auch in der deutschen Wikipedia hat man sich schon Gedanken zu amtlichen Wappen/Hoheitszeichen gemacht und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass das Zeigen (in Abgrenzung zum Gebrauch) erlaubt ist, vgl. Wikipedia:Wappen#Verwendungsrecht. Isd, 3. Aug.

Mit Wikimedia Deutschland zur Tafel der Demokratie

Wikimedia Deutschland ist auch in diesem Jahr wieder Gast an der Tafel der Demokratie. Bei dem Fest am 20. August auf dem Pariser Platz in Berlin feiern traditionell rund 1500 Bürger gemeinsam mit dem Bundespräsidenten dessen Amtseinführung. Das 3-Gänge-Menü wird begleitet von einem künstlerischen Rahmenprogramm, im Voraus können auf der Website der Veranstaltung die persönlichen Wünsche an den neuen Bundespräsidenten veröffentlicht werden. Der Veranstalter verspricht, daß diese Zukunftswünsche Eingang finden in die 'Dramaturgie der Tafel'.

Foto-Juror gesucht

Beim Wettbewerb um die Zedler-Medaille gibt es in diesem Jahr erstmalig auch einen Bilderwettbewerb. Gesucht werden dabei exzellente Bilder (Fotos und Grafiken) in den Kategorien Natur- und Geisteswissenschaften sowie zum Thema „Die Zukunft der Energie“, die einen nicht oder nur unzureichend bebilderten Artikel in der Wikipedia illustrieren.

Für die Jury, für die bereits mehrere namhafte externe Juroren gewonnen werden konnten, wird ein Vertreter aus der deutschsprachigen Community gesucht. Die Ausschreibung endet am 30. September, Ende Oktober wird es dann eine Real-Life-Jurysitzung zur abschließenden Bewertung geben, die Preisverleihung ist am 19. November in Frankfurt am Main. Seid ihr interessiert, in der Jury mitzuwirken und die eingereichten Bilder zu beurteilen? Dann meldet euch bis Mittwoch (4. August 2010) unter zedler@wikimedia.de. Vielen Dank! (i.A. ray, 2.8.)

LitStip erweitert

Zum Literaturstipendium
Zum Literaturstipendium

Etwas später als angekündigt hat die zweite Runde der Erweiterung des Literaturstipendiums stattgefunden. Nach Vorschlägen aus der Community steht das LitStip ab heute sowohl der Redaktion Musik wie auch dem WikiProjekt Ostwestfalen-Lippe zur Verfügung, um auch dort die qualitativen Bemühungen der Fachbereiche zu unterstützen. Natürlich ist das nicht alles gewesen – wenn ihr einen Fachbereich vermisst, dann sagt uns Bescheid – wir werden diese Auswahl nach euren Vorschlägen (und unseren Kriterien) regelmäßig aufs Neue sichten und ergänzen. Denis Barthel (WMDE), 2.8.

Tagung in Leipzig

Am 25. und 26. September 2010 wird in der Universitätsbibliothek Leipzig die Tagung [[Wikipedia:Ein Kritischer Standpunkt]] stattfinden. Dabei sollen Wikipedia-Forscher und Community-Mitglieder zusammentreffen. „Themenschwerpunkte sind Wikipedia & die Politik freien Wissens, Digitale Governance sowie Wikipedia & Bildung“, heißt es in der Ankündigung. Die Teilnahme ist kostenlos, und die Veranstalter laden alle Interessierten aus der Community dazu ein, bei der Konferenz mitzumachen. Die Frist zur Anmeldung endet am 31. August. Näheres findet man hier.--Aschmidt 11:29, 1. Aug. 2010 (CEST)[Beantworten]

Esperanto-Preis

Benutzerin Lvh in Rotterdam 2008

Auch in kleinen Wikipedias beginnt man, Preise für gelungene Artikel auszuloben. Die Esperantisten hatten den April zum Monat der Esperanto-Wikipedia erklärt. Nun berichtet Marek Blahus (Esperanto, Juli-August 2010, S. 148/149), dass Lvh den ersten Platz errungen hat, für eo:Vincent van Gogh. Die in Frankreich lebende Deutsche darf sich über die Festschrift für Humphrey Tonkin freuen. Z. 28.7.

Wikipedia im Stresstest: Loveparade 2010

Was geschah am 24. Juli rund um den Artikel Unglück bei der Loveparade? Wikipedia ist kein Newsticker. Andererseits gibt es die Grundregel Gebrauche deinen Verstand. Auf dem Höhepunkt der Streitigkeiten – Samstag abend zwischen 19 und 21 Uhr – musste jeder Mitstreitende die Relevanz erkennen. Trotzdem gab es Löschungen, Löschprüfung, Editwars, Vandalismusmeldungen, usw. Die volle Packung eben. Normal? Rüttelt sich alles zurecht? Kurier-Reporter Matthiasb wird eine Fallstudie durchführen und demnächst über das Ergebnis informieren. MaB, 26.7., Redaktion MiBi

7. Artikelmarathon endet mit neuem Rekord

Mit einem neuen Rekord ging der 7. Artikelmarathon, der an zwei Wochenenden im Juli durchgeführt wurde, zu Ende. Ingesamt verfassten 38 Autoren während des Marathons 1155,5 Artikel, wobei Fabrice Dux in drei Tagen mit 193 (!) neuen Artikeln zu Bistümern einen neuen Einzelrekord aufstellte. Auf dem 2. Platz landete Harro von Wuff, der sich vor allem um Local Government Areas in Australien kümmerte. Schwer geschlagen wurden diesmal die Kollegen von den Portalen Biologie und Politiker, die die ersten drei Plätze bisher immer unter sich ausgemacht hatten. Ob ihnen die Revanche gelingt, wird der nächste, traditionell um Weihnachten stattfindende Artikelmarathon zeigen. G77 26.7.

Spoilern, was das Zeug hält!

Platz genommen und gewonnen!

Die Redaktion Film und Fernsehen will es wissen: Wer ist der größte Filmexperte? Mit dem Handlungsbaustein­wettbewerb zündet die Redaktion die nächste Stufe im Kampf gegen mehr als 1000 lückenhafte Artikel im Themenbereich. Viele der Artikel haben ihre Schwachstelle in der Handlungsbeschreibung: Meist muss man den Film gesehen haben, um die Handlung kompakt beschreiben zu können. Wichtig ist vor allem das Ende des Films, das sich aus Internetquellen meist nicht erschließt, weil nur ungern gespoilert wird. Also, wer kennt sich aus und schreibt die meisten Filmhandlungen? Der Wettbewerb läuft zwei Wochen, vom 1. bis zum 15. August 2010. Die Anmeldung ist ab sofort auf der Wettbewerbsseite möglich. (Queryzo, 26.7.)

So sind wir und so bleiben wir

Wie zufrieden sind Internet-Nutzer mit „Social Network Sites“ wie My Space oder Facebook? Nicht sehr, glaubt man einer amerikanischen Studie. Facebook etwa bekam nur 64 von 100 Punkten. Deutlich besser sah es mit der Wikipedia aus (77 Punkte). Die Nutzer mögen es, dass die Oberfläche sich nur wenig ändert, denn so finden sie alles wieder. Außerdem kommt das Fehlen von Werbung gut an. Z. 25.7.

Countdown zum 500. Portal

Es fehlen noch 4 offizielle Portale. Gezählt wird nach den Richtlinien von Wikipedia:Portale, zur Übersicht siehe Themen und WikiProjekt sowie zu interessanten Jubiläumskandidaten die Baustelle. The Newcomers: 493. Alter Orient, 494. Buenos Aires, 495. Triathlon, 496. Auto und Motorrad - SDB

Wikipedia für den Einstieg – nein, danke!

Häufig wird die Online-Enzyklopädie als Tipp angeführt, sich einen ersten Überblick über ein Thema zu verschaffen. Diese angepriesene Stärke stellt nun der Historiker Peter Haber infrage. Der Schweizer hat im Sommersemester 2010 gemeinsam mit Studierenden des Instituts für Geschichte und des Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien ein Forschungsseminar abgehalten, um die Qualität von geschichtswissenschaftlichen Artikeln zu untersuchen. Als Ausgangspunkt diente ihm die deutschsprachige Wikipedia.

Im Weblog von histnet.ch zieht Haber nun mit dem Posting Schlechter als erwartet ein erstes Fazit. Überblicksartikel wie zum Beispiel Frühmittelalter fallen durch – das Wiki-Prinzip versagt bei der Aufbereitung von komplexeren Themen. Der Standard brachte bereits vor ein paar Tagen ein Interview. Material und Zwischenergebnisse zur Studie sind in einem Wiki öffentlich zugänglich. IP, 08.07.10

Hömma, tu mich ma helfen!

Wo die Sonne am Fastauben tun is: Bochum.

Am 18. Juli, aum Sonntach, is der Ruahschnellwech gespärrt. Da hamse lauta Ständkes wose dann sich voastelln: Spoatvereine, Künstlers, und halt auch die Leute vonne Wickipehdia. Wir waan sogar beie Oaganisazioon auffe Hauptseite! Kommse auch? Warum ich dich dat übbahaupt am Vertellen bin: Wir kriegn vonne PediaPress wat Büchskes mit Wickipehdia-Artikels, abba die müssen noch wat auf Voadamann gebracht wäan. Z. 5.7. 2010

7. Artikelmarathon angelaufen

Seit Freitag 0:00 Uhr läuft der inzwischen 7. Wikipedia-Artikelmarathon. Erneut gibt es – wie schon zuletzt beim Weihnachtsmarathon 2009 – für die Autoren zwei Wochenend-Termine zur Auswahl. Kurzentschlossene haben die Wahl, ob sie entweder noch sofort miteinsteigen oder sich lieber schonmal für den zweiten Termin (23.–25.7.) einschreiben. Im Rahmen der vergangenen sechs Wettbewerbe haben 112 verschiedene Autoren insgesamt stolze 5477 Artikel geschrieben. Noch mehr Statistiken, Diagramme und Tabellen kann der geneigte Leser hier betrachten. -tmv23 01:35, 3. Jul. 2010 (CEST)[Beantworten]

fefe und der Blowout-Preventer

Wer erinnert sich noch an fefe? Na, das ist doch der mit dem Blog und seinem skurrilen Layout, das einen immer so an die Internet-Steinzeit erinnert. Aus der Steinzeit der Ölbohrtechnik von Big Oil schien wohl auch der Blowout-Preventer der untergegangenen Bohrinsel Deepwater Horizon zu stammen, denn er funktionierte nicht und das ausströmende Öl im Golf von Mexiko ist gerade dabei, die größte Umweltkatastrophe der USA zu produzieren. Und fefe, unser aufrechter Kämpfer gegen die Unwissenheit der Wikipedia, wollte nun wissen, warum auch nicht, was ein „Blow-out Preventer“ eigentlich ist. Natürlich wurde er in der deutschsprachigen Wikipedia nicht fündig. Was war passiert? Der hochenzyklopädische Artikel zum Blowout (keine Sorge, das ist nichts Unanständiges) wurde natürlich gelöscht. Peng! Wie immer in dieser Adminpedia, wo das Wissen der Welt s-y-s-t-e-m-a-t-i-s-c-h chemisch angeblich unschädlich gemacht wird, wie das Öl im Golf unter Wasser. Erst nach mutiger Intervention und vielem Hin und Her wurden die Versionen des Artikels zum Blowout auf einer Adminseite wiederhergestellt: ääähhhhhh wtf? Dieser letzte, nach dem Wiki-Verbesserungs-Prinzip neu geschriebene auf das Wesentliche reduzierte Extrakt aus dem Bereich der Tiefbohrtechnik basiert auf dem Ursprungstext (genau den wollte fefe unbedingt zur Wissenserweiterung lesen, hase kann kaka) vom 9. Oktober 2009, und ist wohl auch die Grundlage der derzeitigen Öffentlichkeitsarbeit des BP-Konzerns. Dessen Aktionäre diesmal jedoch leider auf eine Ausschüttung der Dividende verzichten müssen. Fefe weiß jetzt Bescheid und hat natürlich Recht, eine Wikipedia ohne funktionierenden Blowout-Preventer ist nicht hinnehmbar, das führt zur enzyklopädischen Umweltverschmutzung. Man sollte außerdem die Relevanzkriterien für geistige Blowouts deutlich verschärfen, meint --Schlesinger schreib! 09:28, 1. Jul. 2010 (CEST)[Beantworten]