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== Von Wikiliebe und Wikipedianerinnen-Abschreckung ==
Alle halbwegs Eingeweihten wissen: Bei der Frauenbeteiligung liegt Wikipedia nur knapp vor den Männergesangsvereinen. Schön deshalb eigentlich, dass wieder einmal ein Projekt zur Einführung von Studierenden in die Artikelerstellung für Wikipedia angelaufen ist. Diesmal liegt der inhaltliche Seminarschwerpunkt bei der Einübung in wissenschaftliches Arbeiten. Hauptzielgruppe sind – Achtung!: – weibliche Studierende. Für die wikipedia-seitige Betreuung wurden zwei erfahrene Wikipedianer-Kollegen gewonnen, um als Referenten für je eine Seminargruppe zu fungieren. Da die Teilnehmerinnen sich das Seminar auf ihre Gesamtstudienleistung sollen anrechnen lassen können, sind als Leistungsnachweise die Erstellung eines Wikipedia-Artikels einschließlich der dazu notwendigen Kommunikations- und Diskussionsschritte vorgesehen. Das ganze lief wikipedia-öffentlich über [[Wikipedia:Hochschulprogramm/HTW Berlin, WS2012/13|die dafür eingerichtete Projektseite]] und die Benutzerdiskussionsseiten der beiden Referenten an.

Nun aber kommt die männliche Wiki-Liebe nach Art des väterlichen Beschützerinstinkts variantenreich [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Schlesinger&diff=109596836&oldid=109491298 ins Spiel]: Kritisch aufgeboten werden, wohlgemerkt zu dieser Einstiegsphase, 1. „informelle Machtzelebrierung“ via Anredeformen, 2. Praxisferne in Sachen Literaturrecherche, 3. Ideologieindoktrination hinsichtlich der Wikipedia-Qualitätsansprüche, 4. wikipediafremde bepunktete Leistungsbewertung, 5. mangelnde Transparenz des Vorhabens für die WP-Community. In einem [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia_Diskussion:Hochschulprogramm/HTW_Berlin,_WS2012/13&diff=109619819&oldid=109610353 Anschlussbeitrag] auf der Diskussionsseite zu diesem Hochschulprojekt wird im Hinblick auf die „geradezu abartig hohen Leistungsanforderungen“ nachgelegt: „Ich für meinen Teil habe jedoch keinerlei Bock, mir diese Form der Sklavenausbeutung in diesem Portal tatenlos anzugucken.“

Diese Ankündigung wurde anscheinend umgehend [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia_Diskussion:Hochschulprogramm/HTW_Berlin,_WS2012/13&diff=109711466&oldid=109703306 wirkungsvoll in die Tat umgesetzt]. Denn nachdem der so vielfältig Besorgte seine Abschreckungssignale direkt auf Benutzerdiskussionsseiten von Seminarteilnehmerinnen platziert hatte, ist der von ihm unmittelbar ins Visier genommene Wikipedia-Referent als Seminarbetreuer ausgestiegen. Das ist nun vielleicht einerseits als entwickelteres Beispiel für die projektinterne [[WP:Wikiliebe|Wikiliebe]] zu reflektieren; andererseits wäre es schön, wenn die Einarbeitung potentieller neuer Wikipedianerinnen und Wikipedianer energischer unterstützt und gegen Störmanöver geschützt würde.<small> -- [[Benutzer:Barnos|Barnos]] (25. 10. 2012)</small>

== ''Artikel-Feedback-Tool'' für de-WP? [[WP:AFT]] – Hilf mit! ==
== ''Artikel-Feedback-Tool'' für de-WP? [[WP:AFT]] – Hilf mit! ==
[[Datei:Feedback Form Option 6 Step 1 de.png|miniatur|Das fragliche Kästchen – bisher nicht in der deutschsprachigen Wikipedia]]
[[Datei:Feedback Form Option 6 Step 1 de.png|miniatur|Das fragliche Kästchen – bisher nicht in der deutschsprachigen Wikipedia]]

Version vom 25. Oktober 2012, 11:34 Uhr

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Von Wikiliebe und Wikipedianerinnen-Abschreckung

Alle halbwegs Eingeweihten wissen: Bei der Frauenbeteiligung liegt Wikipedia nur knapp vor den Männergesangsvereinen. Schön deshalb eigentlich, dass wieder einmal ein Projekt zur Einführung von Studierenden in die Artikelerstellung für Wikipedia angelaufen ist. Diesmal liegt der inhaltliche Seminarschwerpunkt bei der Einübung in wissenschaftliches Arbeiten. Hauptzielgruppe sind – Achtung!: – weibliche Studierende. Für die wikipedia-seitige Betreuung wurden zwei erfahrene Wikipedianer-Kollegen gewonnen, um als Referenten für je eine Seminargruppe zu fungieren. Da die Teilnehmerinnen sich das Seminar auf ihre Gesamtstudienleistung sollen anrechnen lassen können, sind als Leistungsnachweise die Erstellung eines Wikipedia-Artikels einschließlich der dazu notwendigen Kommunikations- und Diskussionsschritte vorgesehen. Das ganze lief wikipedia-öffentlich über die dafür eingerichtete Projektseite und die Benutzerdiskussionsseiten der beiden Referenten an.

Nun aber kommt die männliche Wiki-Liebe nach Art des väterlichen Beschützerinstinkts variantenreich ins Spiel: Kritisch aufgeboten werden, wohlgemerkt zu dieser Einstiegsphase, 1. „informelle Machtzelebrierung“ via Anredeformen, 2. Praxisferne in Sachen Literaturrecherche, 3. Ideologieindoktrination hinsichtlich der Wikipedia-Qualitätsansprüche, 4. wikipediafremde bepunktete Leistungsbewertung, 5. mangelnde Transparenz des Vorhabens für die WP-Community. In einem Anschlussbeitrag auf der Diskussionsseite zu diesem Hochschulprojekt wird im Hinblick auf die „geradezu abartig hohen Leistungsanforderungen“ nachgelegt: „Ich für meinen Teil habe jedoch keinerlei Bock, mir diese Form der Sklavenausbeutung in diesem Portal tatenlos anzugucken.“

Diese Ankündigung wurde anscheinend umgehend wirkungsvoll in die Tat umgesetzt. Denn nachdem der so vielfältig Besorgte seine Abschreckungssignale direkt auf Benutzerdiskussionsseiten von Seminarteilnehmerinnen platziert hatte, ist der von ihm unmittelbar ins Visier genommene Wikipedia-Referent als Seminarbetreuer ausgestiegen. Das ist nun vielleicht einerseits als entwickelteres Beispiel für die projektinterne Wikiliebe zu reflektieren; andererseits wäre es schön, wenn die Einarbeitung potentieller neuer Wikipedianerinnen und Wikipedianer energischer unterstützt und gegen Störmanöver geschützt würde. -- Barnos (25. 10. 2012)

Artikel-Feedback-Tool für de-WP? WP:AFT – Hilf mit!

Das fragliche Kästchen – bisher nicht in der deutschsprachigen Wikipedia
Die persönliche Feedback-Beobachtungsliste – bisher nicht in der deutschsprachigen Wikipedia

„Zum ersten Mal überhaupt eine Verbindung herstellen, zwischen den Autoren und den Nur-Lesern“ – mit diesen treffenden Worten umschrieb Benutzer Geoz vor einiger Zeit den Sinn und Zweck des sogenannten Article Feedback Tool (AFT).

Das AFT ist eine Erweiterung der MediaWiki-Software. In seiner Version 5 platziert es am Artikelende ein kleines Kästchen, das vom Leser seine Einschätzung des Textes abfragt (positiv/negativ) und ihm Gelegenheit zum Kommentar gibt. Die Version wird seit Dezember 2011 in der englischsprachigen Wikipedia getestet.

Die Evaluation führt zu interessanten Ergebnissen: Das Feedback ist zahlreich und nutzbringend. Dabei wird die Diskussionsseite nicht kannibalisiert, denn während sie eher Raum für komplexe Kommentare und internen Dialog bietet, bedient das AFT den Wunsch nach schneller, einfacher Bewertung durch Externe. Naturgemäß ist das Resultat undifferenzierter, aber auch häufiger, die gesammelte Bewertung erlaubt dann eine Einschätzung, inwieweit der Artikel Leserbedürfnissen entspricht und kann so als Indikator zur Verbesserung dienen. Markierungen und Filterungen sowie die Kennzeichnung erledigter Fälle ermöglichen eine nachträgliche Differenzierung des Feedbacks.

Nicht zuletzt ist das AFT auch ein Einfallstor zur Mitarbeit: Leser, die es nutzen, lassen sich deutlich stärker zum Editieren „verleiten“. Nicht unbedingt verwunderlich, denn die Frage „Was kann ich in Wikipedia tun?“ ist ja schon beantwortet.

Nach der Testphase wird in der englischsprachigen Wikipedia das Article Feedback Tool Version 5 derzeit eingeführt, im ganzen Artikelbestand wird bald also das Kästchen mit der Frage „Did you find what you were looking for?“ erscheinen. Seit einem ersten Artikel im Kurier haben sich in den anschließenden Diskussionen (u.a. [2], [3], [4]) und auf der entsprechenden Wikipedia-Seite zahlreiche Nutzer interessiert an einem Test auch für die deutschsprachige Wikipedia gezeigt. Eine sehr konstruktive Diskussion hat dazu geführt, dass mittlerweile ein Entwurf für eine Pilotphase einschließlich eines Zeitplans dazu steht, weitere Beteiligung ist gern gesehen.

Bevor der Test aber angegangen werden kann, sind einige Aufgaben noch offen. Kritisch ist vor allem die Übersetzung der Hilfe-Seiten, diese sind bisher nur im Rohbau importiert:

Hilfe zum Übersetzen wird gesucht, wer Lust dazu hat, ist herzlich eingeladen. Aber auch andere Schritte fehlen noch, so das Erstellen eines Workflow-Schemas, eines fundierten Zeitplans oder einer Umfrage. DB_WMDE, 22.10.

Update: Inzwischen sind die Übersetzungen bereits begonnen worden und auch ein erster Entwurf für Wikipedia:Umfragen/Artikel-Feedback-Tool steht. Weitere Hilfe ist aber erwünscht, insbesondere das Thema Workflow ist noch unbearbeitet. DB_WMDE, 23.10.

Logowettbewerb zum Festivalsommer 2013

Wie jedes ernsthafte Projekt sollte auch der Festivalsommer 2013 ein Logo bekommen, das wir hier auf den Seiten, bei den hochgeladenen Bildern und auf den Shirts der Teilnehmer nutzen können. Da der Initiator maximal unkreativ und noch dazu nicht wirklich technisch versiert ist, würde er diese Aufgabe gern an kompetentere Personen abgeben - in Form eines Wettbewerbs: Ich möchte alle kreativen WPianer und gern auch Externe aufrufen, hier bis zum 9. November 2012 Vorschläge für potenzielle Logos zu unterbreiten, die ich danach gern eine Woche in der Community zur Abstimmung stellen möchte. Das Logo mit den meisten Stimmen wird offizielles Logo des Festivalsommers.

Ein paar Grundregeln sollten dabei eingehalten werden:

  • das Logo sollte den Bezug zur Wikipedia erkennen lassen
  • das Logo sollte musikspartenübergreifend nutzbar sein
  • das Motiv sollte sich gut auf ein schwarzes T-Shirt drucken lassen können. Darüberhinaus ist eurer Phantasie keine Grenze gesetzt - ob abstrakt oder figürlich, eckig oder rund, verspielt oder klar: Alles kommt in die Wertung.

Um das Ganze ein wenig interessanter zu machen, schreibe ich auch einen kleinen Preis aus: Derjenige, dessen Logo am Ende gewinnt, bekommt von mir ein kleines Medienpaket (DVD, CD) in Wert von 50 Euro. Er kann dabei auswählen zwischen einem Metal-/Rock-, einem Jazz- oder einem Klassikset mit direktem Festivalbezug. Ich bin gespannt auf eure Vorschläge.Achim Raschka, 18.10.

zum Logo-Wettbewerb

Cultureclash? – Als Autor beim Fotoworkshop

Technisches Gerät
Mehr technisches Gerät

Am vergangenen Wochenende fand in Nürnberg mittlerweile zum elften Mal der Wikipedia-Fotoworkshop statt, etwa 25 Wikipedianer trafen sich dazu im Südpunkt Nürnberg – darunter erstmalig auch der Autor dieser Zeilen.

Bereits am Anreisetag begann der Workshop mit einer spannenden Diskussion zum Culture Clash – Autoren vs. Fotografen?, in der vor allem die regelmäßigen Konflikte zwischen der schreibenden und der fotografierenden Zunft im Mittelpunkt standen. Es zeichnete sich sehr schnell ab, dass viele dieser Reibereien auf den Unterschieden in der Urheberschaft der einzelnen Werke und mangelndem Verständnis der jeweiligen Tätigkeit beruhen. Während ein Text in der Wikipedia in der Regel neben einem oder mehreren Hauptautoren Beiträge vieler unterschiedlicher Wikipedianer enthält, ist ein Bild in der Regel das Werk einer Einzelperson – Urheberrechte am Werk rücken dadurch sehr viel stärker in den Vordergrund. Auch ist es für einen Autoren häufig schwierig zu begreifen, dass in einem einzelnen Bild häufig mehrere Stunden Arbeit stecken können und das notwendige Equipment häufig Anschaffungskosten von mehreren Tausend Euro bedeutet. Konsens war allerdings, dass Autoren wie Fotografen ein gemeinsames Ziel haben: eine möglichst gute freie Enzyklopädie aufzubauen. Vor diesem Hintergrund steht denn auch der Wunsch, häufiger und konzentrierter zusammenzuarbeiten, beispielsweise in Fotoprojekten, zu denen bewusst Autoren hinzugezogen werden sollen. Auch wurde der Wunsch geäußert, dass Bilderwünsche der Autoren besser als aktuell zu den Fotografen transportiert werden sollten – wie man dies erreichen könnte, konnte jedoch nicht abschließend geklärt werden.

Die folgenden beiden Tage warteten mit einem spannenden Programm aus Meta-Themen und Praxis-Workshops auf. Der Samstagmorgen war vor allem geprägt durch parallele Exkursionen zum Museum für Industriekultur, dem Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände sowie einem Spaziergang durch den Stadtpark und die Altstadt, bis man sich zum Mittag wieder traf. Am Nachmittag startete eine Diskussionsrunde zur Weiterentwicklung von Fototerminen im Rahmen von Kollaborationen. Der Autor dieser Zeilen stellte seine Pläne zum Festivalsommer 2013 vor und stellte vor allem den Technikbedarf für dieses Projekt zur Diskussion. Parallel liefen Praxis-Workshops unter dem Titel Diva vor der Linse und Nikkore 2.8/70-200; 1.4/50 & 1.4/85. Nach einer Pause kam die Diskussion auf Lizenzen für TV, in der vor allem die Problematik der Nutzung freier Bildlizenzen für Fernsehbeiträge bspw. in den Nachrichten diskutiert wurden, während parallel ein Seminar zum Einsatz von Fotoblitzen geführt wurde. Eine wichtige Diskussion am Abend betraf die Frage Quo Vadis, Foto-Workshop, die offene Fragen zu zukünftigen Fotoworkshops klären sollte.

Der Sonntag-Vormittag war geprägt von einem Vortrag über den Fotoworkshop Prag, von dem ein Gast aus Tschechien berichtete und mit dem er einige neue Ideen für zukünftige Workshops einbringen und auch mitnehmen konnte. Parallel versuchten einige Praktiker, ein Modell einer seltenen Eisenbahn-Dampflok sowie einen o.b.-Tampon abzulichten und erläuterten dabei die Schwierigkeiten bei Nahaufnahmen von Alltagsgegenständen, der Nutzung eines Kameraschlittens und dem Stacking. Der sehr eindrucksvolle (und spontane) Vortrag zur Nutzung von Hugin zur Erstellung von Panoramen und zum Stitching beendete das Programm, das dann über ein gemeinsames mittägliches Pizza-Essen auslief.

Als Resümee konnte der Autor dieser Zeilen mitnehmen, dass der Fotoworkshop ein sehr spannendes und kollegiales Event ist. Obwohl er sich selbst eher als Knipser und vorwiegend als Autor versteht, hatte er zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, als Fremdkörper auf der Veranstaltung betrachtet zu werden. Die Diskussionen und Praxistipps waren sehr wertvoll und vor allem von Hugin und den Panoramafotografien war ich sehr begeistert. Die Abrundung durch Pausengespräche, bei denen ich als Laie jede Menge Fragen loswerden konnte, sowie den gemeinsamen Besuchen der Nürnberger Gastronomie inkl. Kickerspiel rundete das Ganze zusätzlich ab. Einen wesentlichen Punkt konnte ich ebenfalls mitnehmen: „Politische Bildung ist eine trockene Angelegenheit.“ Ob ich wiederkomme? – sicher nicht beim nächsten Workshop Anfang 2013, aber sicher irgendwann später, das ist versprochen. Danke an die Locals für die Organisation und an die Teilnehmer. Achim Raschka, 16.10.

Jungwikipedianer reparieren 100. High-End-Artikel

Logo des Projektes

Soeben haben die Jungwikipedianer, aus denen das Projekt „Mängelbekämpfung“ besteht, ihren einhundertsten exzellenten oder lesenswerten Artikel von der Liste aller ausgezeichneten Artikel mit Wartungsbausteinen verbessert. In einem ersten Schritt haben sie damit die Hälfte der 200 verwaisten Abschnittslinks, die der MerlBot in dieser Gruppe ausgeworfen hat, repariert – und zwar innerhalb von fünf Tagen.

Wer meint, Jungwikipedianer sollten lieber die Finger von der Artikelverbesserung im High-End-Bereich lassen, wird sich beruhigen müssen. Nicht nur arbeiten sie nach dem Vieraugenprinzip, für Rückfragen stehen auch Mentoren bereit. Und es gibt kaum Reverts, obwohl diese Artikel von ihren Hauptautoren meist besonders argwöhnisch bewacht werden.

Das ganze Projekt ist eine Weiterleitung der Aktion, Wartungsbausteine aus exzellenten Artikeln abzuarbeiten. Noch hat sich unter den „Altwikipedianern“ niemand gefunden, der eine Kampagne auch zur gemeinsamen Abarbeitung der Qualitäts-Mängelbausteine bei den Lesenswerten (Neutralität, QS, Fehlende Belege, Lückenhaft usw.) in die Wege leitet; auf diesem Feld sind immerhin einzelne Benutzer aktiv. Die Mängelbekämpfer von den Jungwikipedianern widmen sich derweil der zweiten Hälfte ihrer Liste. Und der Berichterstatter grübelt, ob sie wohl mit der Personendatenwartung, verwaisten Weiterleitungen oder der monströsen Liste defekter Weblinks weitermachen sollten. Wer diese Seite anschaut, wird sich freuen, dass da echte Nachwuchsenzyklopädisten kooperieren, die dabei sind, neben den Mängeln auch das „Nachwuchs“ abzuarbeiten. Aa, 12.10.

Sammlung legt Grundstein für mögliches Wiki-Projekt „Klöster“

St. Marienstern – Nur eines von vielen Klöstern in der Wikipedia.

Die Wikipedia ist de facto das größte deutsche Klosterbuch. Aber nicht wenige der vielen Klösterartikel haben leider nur ein niedriges Niveau. Die Zusammenstellung Wikipedia:Nachschlagewerke Klöster soll zu den mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Klöstern in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine Art Checkliste vorgeben, die bei der Qualitätssicherung der Artikel (etwa im Rahmen der Diskussionen zu exzellenten und lesenswerten Artikeln) eingesetzt werden kann. Sie kann aber auch Anregungen für die inhaltliche Arbeit geben, indem sie etwa auf die Bedeutung von Archivgut und Bibliothekshandschriften verweist. Die aufgelisteten Digitalisate zeigen aber auch, dass man schon im 18. und 19. Jahrhundert gern katalogartige Klosterverzeichnisse erstellt hat. Sie sind insoweit Vorläufer der heutigen Bemühungen in der Wikipedia um die Geschichte der abendländischen Klöster, die eine Reihe lesenswerter und exzellenter Artikel hervorgebracht haben. Ob es ein eigenes Wiki-Projekt „Klöster“ geben soll, wird derzeit diskutiert. Histo (12.10.2012)

Wiki Loves Monuments bricht Guinness-Weltrekord

WLM 2011 jetzt auch „offiziell“ größter Fotowettbewerb der Welt

Utrecht, 9. Oktober 2012. Nur wenige Tage nach dem Abschluss von Wiki Loves Monuments 2012 hat Guinness World Records den letztjährigen Wettbewerb mit seinen 168.208 Fotos als größten Fotowettbewerb der Welt offiziell anerkannt. Das internationale Team von Wiki Loves Monuments beantragte die Anerkennung des Weltrekords bereits Anfang 2012, aber die Mühlen der Guinness-Bürokratie mahlen langsam, auch wegen der ungewohnten Durchführungsform (online, alles öffentlich). Am Ende haben sich unsere Nachweise jedoch durchgesetzt und der Rekord ist nun offiziell. Formale Inhaberin des Rekords ist Wikimedia Niederlande als europäische Koordinatorin und Antragstellerin. Herzlichen Glückwunsch und ein riesiges Dankeschön an die über 5000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie alle Orga-Teams von lokaler bis europäischer Ebene, Ihr habt diesen Erfolg möglich gemacht!

Für 2012 stehen die Chancen gut, dass wir den Guinness-Rekord auch schon bald „offiziell“ brechen – schließlich wurde die Anzahl der hochgeladenen Bilder verdoppelt … ely, 9.10.12

Microsoft trollt mittels DMCA

Wie nun bekannt wurde forderte Microsoft durch eine Takedown-Notice Google dazu auf, zahlreiche Seiten, darunter solche der Wikipedia, der US-Regierung und der BBC wegen angeblicher Urheberrechtsverstöße nicht weiter zu verlinken. Die Takedown-Notice verpflichtet gemäß dem Digital Millenium Copyright Act (DMCA) Diensteanbieter im Internet bei ansonstiger Schadenersatzpflicht dazu, Links auf mutmaßlich rechtswidrige Seite zu entfernen. Der Antrag umfasst eine Vielzahl von Seiten ohne erkennbare gemeinsame Merkmale. Microsoft beansprucht Urheberrechte auf die Wikipedia-Seiten en:45th Fighter Squadron, en:Britain's Got Talent, en:Caesar's Civil War und en:Glock, die laut Microsoft Urheberrechte an "WINDOWS 8 BETA" verletzen sollen. In Folge dieser Eidesstattlichen Erklärung wurden mehrere Websites temporär aus dem Google-Index entfernt. Die Wikipedia war zu keinem Zeitpunkt von Maßnahmen in Folge der Bestimmungen des DMCA betroffen, was darauf hindeutet, dass Google größere Internetdienste nicht automatisch aus dem Suchindex entfernt. Was sich die handelnden Stellen bei Microsoft dabei gedacht haben, einen Wikipedia-Artikel zu einem römischen Bürgerkrieg der unlizenzierten Verbreitung von Windows-8-Betaversionen zu beschuldigen und eine ebenso unsinnige wie falsche Eidestattliche Erklärung abzugeben bleibt unerklärlich, die völlige Falschheit der Takedown-Notice deutet auf den Einsatz von Copyright Killbots hin.

Dieser Vorfall verdeutlicht die Gefahren, die von SOPA und PIPA ausgingen. Die verschärften Bestimmungen dieser beiden Gesetzesinitiativen hätten Suchmaschinen und Providern nicht den Freiraum geboten, eine Takedown-Notice zu ignorieren. Die Möglichkeit, dass die Erreichbarkeit von Wikipedia durch Urheberrechtstrolle eingeschränkt werden könnte, bleibt eine Mahnung für den Einsatz gegen Gesetzesinitiativen, die Urheberrechte zur Universalbegründung für an sich inakzeptable Vorgänge machen wollen. LH, 09.10.2012

Der Festivalsommer 2013 nimmt Fahrt auf

Mira Luoti auf dem Ilosaarirock 2012
Mira Luoti auf dem Ilosaarirock 2012
Anthony Braxton auf dem Moers-Festival
Anthony Braxton auf dem Moers-Festival
Bobby Womack auf dem Roskilde Festival 2010
Bobby Womack auf dem Roskilde Festival 2010

Vor einigen Wochen war es noch eine beiläufig geäußerte Idee, mittlerweile nehmen die Planungen und Aktivitäten zum Festivalsommer 2013 jedoch Fahrt auf. Bereits nach der ersten Erwähnung und der Einstellung einer groben Skizze im Bericht zum Wacken Open Air 2012 "Wikipedia meets Wacken" hatten sich erste Interessenten beim Autoren und Initiator gemeldet und ihr Interesse an der Teilnahme des skizzierten Plans bekundet und beteiligten sich am Ausbau des Festivalplans und der Diskussion.

Sehr schnell wurde deutlich, dass neben der Organisation der Akkreditierungen die Technik ein Knackpunkt des Vorhabens sein werden und so kristallisierte sich aus der ersten Idee ein konkreter Antrag beim Community-Projektbudget auf finanzielle Unterstützung heraus, der fristgerecht zur laufenden Runde eingereicht wurde. Doch auch unabhängig von dem Ergebnis des Antrags wird der Plan weiterverfolgt, möglichst viele Wikipedianer als Fotografen zu verschiedenen Festivals im Jahr 2013 zu schicken und damit den Bildbestand für die Festivals und die teilnehmenden Bands aufzustocken. Insgesamt 17 Community-Mitglieder haben bisher ihr Interesse an einer Teilnahme bekundet, etliche Vorschläge für Festivals in mehreren Ländern (hauptsächlich DACH und Nachbarstaaten) wurden gesammelt. Letzte Woche startete der Initiator die erste Anfrage um Akkreditierung beim Paaspop, das als Osterfestival bereits im März die niederländische Festivalsaison einläutet, und erhielt eine Akkreditierung für 2 Personen mit Photopass und Backstagepässen. In den nächsten Wochen werden die Wikipedia-Seiten aufgehübscht, weitere Interessenten gesammelt und weitere Akkreditierungsanfragen gestartet; auf www.facebook.com/WikipediaFestivalsommer wurde zudem heute eine facebook-Seite gestartet, um auch außerhalb der Wikipedia sichtbar zu sein.

Wer also Interesse an der Teilnahme am Festivalsommer 2013 hat, sollte sich jetzt ebenfalls auf den Seiten eintragen.(Achim Raschka, 25.8.12)

4. Wikipedia Limes-Workshop 2012 am Odenwaldlimes

Das jährliche Treffen der Provinzialrömer im Wikipedia-Projekt "Römischer Limes" stand in diesem Jahr unter einem besonders guten Stern und war in jeder Beziehung ein voller Erfolg. Nach den Treffen der vergangenen Jahre, am Taunuslimes auf der Saalburg 2009, am Niedergermanischen Limes in Köln und Xanten 2010, sowie am Pannonischen Limes in Österreich 2011, hatte das Projekt in diesem Jahr den Odenwaldlimes als Ziel ausgewählt, der in mehrerlei Hinsicht von besonderem Interesse ist. Zum einen sind die Forschungen zu seinen Anfangs- und Endpunkten noch nicht abgeschlossen, nahezu jedes Jahr gibt es neue Entdeckungen. Zum anderen ist die Region aktiv bestrebt, die Aufnahme auch dieses Limesabschnittes, der als einer der besterhaltenen und landschaftlich besonders attraktiv gelegenen gilt, in das UNESCO Weltkulturerbe zu erlangen.
Landkarte des Odenwald-
und des Vorderen Limes

Der Standort des Treffens befand sich in Hesselbach, einem 180-Seelen-Dörfchen im Odenwald, das für die Provinzialrömische Archäologie von überragender Bedeutung ist durch die dort in den Jahren 1964 bis 1966 durch Dietwulf Baatz im Kastell Hesselbach vorgenommenen Ausgrabungen, deren Ergebnisse und deren Publikation für den gesamten Odenwaldlimes wegweisend waren und sind. Vom 27. September bis zum 01. Oktober 2012 diente Hesselbach der Wikipedia als Tagungsort und Ausgangspunkt zahlreicher Exkursionen.

Die Teilnehmerzahl übertraf mit 25 teilnehmenden Personen alle anfänglichen Erwartungen. Sie verteilte sich auf zehn Wikipedia-Autoren, zwei Wissenschaftler der Universitäten zu Köln und zu Bonn, zwei Vertreterinnen der Touristeninformation in Erbach, zwei VertreterInnen des Geschichtsvereins Lützelbach, einen freiberuflichen Altphilologen und Journalisten, einen Mitarbeiter des Römermuseums Osterburken, einen Redakteur des Hessischen Rundfunks und sechs weitere Gäste. Zusätzlich wurde das Treffen noch von dem Neufundländer-Rüden eines Projektmitarbeiters quasi als Maskottchen begleitet. Das große Interesse in diesem Jahr mag zum einen dem Umstand geschuldet sein, dass die Arbeit des Limesprojektes seit Beginn der Kooperation mit dem Deutschen Archäologischen Institut (siehe Kurier-Artikel in der rechten Spalte) auf ein überdurchschnittliches Interesse gestoßen ist, war aber mit Sicherheit auch durch den hohen Grad der Identifizierung der Region (18 Teilnehmer hatten ihren Wohnsitz in einem Radius von 50 km) mit ihren Kulturgütern bedingt.

Vom äußeren Rahmen her war das Programm schwerpunktmäßig differenziert worden, so dass sich folgender thematischer Ablauf ergab:

  • 1. Tag: Anreise, Begrüßung, Kennenlernen
  • 2. Tag: Odenwaldlimes
  • 3. Tag: Poströmische Kulturdenkmale, Odenwaldlimes, Zivile Besiedlung im Limeshinterland
  • 4. Tag: Vorderer Limes
  • 5. Tag. Verabschiedung und Abreise
Fachvortrag am
Kastell Hesselbach

Die Vorträge und Diskussionen besaßen über die Archäologie und Denkmalpflege hinaus fachübergreifenden Charakter und berührten sowohl historische, epigraphische, altphilologische, regionale, wie auch Wikipedia-immanente Themen. Einen zentralen Punkt der Gespräche bildete naturgemäß die jüngst begonnene Zusammenarbeit des Wikipedia-Limesprojektes mit dem Deutschen Archäologischen Institut und die sich daraus ergebenden Perspektiven für die weitere Arbeit. Als Bilanz hatte das Limesprojekt zum Zeitpunkt des Workshops

  • annähernd 310 Kastellartikel, davon zehn exzellente Artikel
  • zahlreiche "Nebenartikel" (Biographien, Termini etc.)
  • über 2500 hochgeladenen Bilddateien auf de und auf commons (deren Anzahl durch die Veranstaltung auf deutlich über 3000 stieg)
  • nicht gezählte, von zwei Mitarbeitern erstellte Landkarten und Pläne

aufzuweisen. Eine Arbeit, die sich auf durchschnittlich drei bis vier Wikipedianer verteilte.

Interview am Limeswachturm
Wp 10/37 „Schneidershecke“

Vor Ort ergaben sich diese seltenen Momente, in denen einfach alles zu stimmen scheint. Ausnahmslos jeder der 25 Teilnehmer brachte sich individuell ganz und gar in das Geschehen ein, so dass sich von Anfang an eine konstruktive und harmonische Atmosphäre entwickelte, die ihresgleichen suchte und die während der ganzen Tage von Bestand war. Das Wetter spielte noch einmal Sommer, die Aufnahme bei den örtlichen Gastgebern und Leistungsträgern war außergewöhnlich positiv bis herzlich, das Interesse der zahlreichen Non-Wikipedianer war überwältigend und führte zu neuen Kontakten und wichtigen Impulsen, sowie zu der Chance auf die Gewinnung künftiger Autoren. Individuelle Differenzen zwischen einzelnen Autoren konnten unter diesen Umständen und durch das persönliche Kennenlernen schnell geklärt werden. Über den, durch die Kooperation mit dem Deutschen Archäologischen Institut schon bereits gewonnenen Aufschwung hinaus bewirkte das Meeting einen weiteren starken Motivationsschub, sowohl bei den Mitarbeitern des Projektes als auch bei anderen Autoren. Die neu gewonnenen Kontakte und die sich daraus abzeichnenden Möglichkeiten geben zu der Hoffnung Anlass, dass nicht nur die Provinzialrömer, sondern auch andere Fachbereiche mittelfristig von dieser Tagung gewinnen könnten.

Kongressmaskottchen „Angelo“
mit neuer Freundin
Das Limesprojekt bedankt sich bei allen teilnehmenden Wikipedianern für ihre konstruktive Teilnahme, bei den "Non-Wikipedianern" dafür, dass sie neue Einsichten vermittelten und vielversprechende Kontakte ermöglichten, beim Odenwald-Echo und beim Hessischen Rundfunk für das uns entgegengebrachte Interesse, ebenso bei den Wissenschaftlern der Universitäten zu Köln und zu Bonn. Das Projekt dankt darüber hinaus all unseren Gastgebern und Kooperationspartnern in Hesselbach, Würzberg, Vielbrunn, Hummetroth, Osterburken und Michelstadt, die durch ihre Leistungen nicht unwesentlich zum Gelingen des Workshops beitrugen. Zu Dank verpflichtet fühlt sich das Limesprojekt ferner der freundlichen und entgegenkommenden Bevölkerung des Odenwald-Kreises und des Neckar-Odenwald-Kreises. Nicht zuletzt natürlich gebührt der Dank des Projektes dem Wikimedia Deutschland e.V. für die unkomplizierte und optimale logistische wie finanzielle Unterstützung dieses Arbeitstreffens.

Alle (bislang schon über 800 [Update: mittlerweile über 1000]) Bilder der Veranstaltung können in der Commons-Kategorie WIkipedia Limeskongress 2012 eingesehen bzw. eingepflegt werden. Eine hervorragende, bereits chronolgisch geordnete Bildauswahl befindet sich auf der Commons-Seite eines Mitarbeiters.

Das Treffen im nächsten Jahr wird am Vorderen Limes, südlich von Miltenberg stattfinden. Die genaue Terminierung wird rechtzeitig auf den Seiten des Projekts diskutiert werden. Hartmann Linge, 7.10.

Der Pelikan

Junger Braunpelikan bei Bodega Harbor, Kalifornien

Manche Geschichten sind einfach zu schön und müssen (weiter)erzählt werden – so auch die Geschichte von dem jungen Braunpelikan (Pelecanus occidentalis), der am 30. September 2012 bei Bodega Harbor, Kalifornien, von dem Wikipedianer FrankSchulenburg fotografiert wurde. Frank stellte sein Foto bei den Bestimmungshilfen der Redaktion Biologie ein und wurde dort darauf hingewiesen, dass der Pelikan beringt sei und er sein Bild am besten beim International Bird Rescue Center in San Francisco melden soll - was er auch tat. Dort bekam er auch prompt eine Antwort:

„Vielen herzlichen Dank für die Meldung dieses Vogels. Er kam am 17. Juli 2012 zur Rehabilitation in unsere Klinik. Er war dünn, schwach und mit Fischöl von den Fischverabeitungsanlagen verschmutzt. Wir haben den Vogel am 17. August bei Fort Baker unter der Golden Gate Bridge wieder in die Freiheit entlassen.“

Dieser Pelikan hat also eine Geschichte – und wir können sie dank der Zusammenarbeit eines Wikipedianers und dem Bird Rescue erzählen. Auch das Bild hat eine Geschichte: Es kandidiert derzeit als exzellentes Bild auf den Commons.nec, 6.10.

Happy Halloween zum Vierten!

Das jährliche „Halloween-Special“ startet in Runde vier! Gesucht werden auch dieses Mal neu erstellte Artikel (rückwirkend bis Mitte September) zu unheimlichen und mysteriösen Themen bzw. Aspekten (Horror, Splatter, Mystery, Crime, Monster & more). Passend zum Fest sollen diese den Besuchern der Wikipedia-Startseite eine angenehme Gänsehaut-Atmosphäre verpassen. Die vier schönsten neuen Artikel, die diesen Kriterien entsprechen, werden zum 31. Oktober 2012 die Rubrik „Schon gewusst“ schmücken.

Bereits die Halloween-Auswahl der letzten Jahre kann sich sehen lassen. So wurden u. a. ein englisches Geisterhaus, eine mysteriöse Mordserie, ein sagenumwobenes Fabelwesen, ein Folterinstrument, eine skurrile Art der Totenbehandlung, ein brutaler Chirurg und selbst passende Gene auf der Hauptseite vorgestellt.

In übermäßiges Erstaunen oder Grauen wollen wir unsere Leser aber auch dieses Mal nicht versetzen – die Artikel müssen „echt“ und belegt sein, fiktive Themen à la Michael Myers, Familie Cullen & Co. werden nicht akzeptiert. Natürlich sollen die Texte den üblichen Standards der Wikipedia inklusive der Erfüllung unserer Relevanzkriterien entsprechen. Dabei sind Miniaturen, die ohne größeren Aufwand an einem Abend ohne Scream-Queens oder der traditionellen Simpsons-Halloween-Episode erstellt werden können, durchaus gewünscht. Wer sich ein Bild davon machen will, was Wikipedianer unheimlich oder erstaunlich finden, kann im Kuriositätenkabinett stöbern; Ideen für neue Artikel liefern vielleicht auch die entsprechenden Seiten in den anderen Sprachversionen.

Vorschläge und neugierig machende Teaser werden bis einschließlich 27. Oktober 2012 auf Wikipedia Diskussion:Hauptseite/Schon gewusst angenommen. Die Auswahl der vier Artikel, die an Halloween auf der Hauptseite erscheinen werden, darf dann vom interessierten Publikum ausgewürfelt werden. Die vier ausgezeichneten Autoren erhalten wie in den Vorjahren als Belohnung einen liebevoll gestalteten Babelbaustein. César, 5.10.

Old Norse Mythology in the Digital Age Conference, Bonn 19.–20. Oktober 2012

Eine Veranstaltung der Abteilung für Skandinavische Sprachen und Literaturen des Instituts für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft der Universität Bonn innerhalb des COST-Programms der EU

Prof. Dr. Rudolf Simek von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn teilte mir mit, dass zuhörende Besucher, Interessierte insbesondere zur germanischen Mythologie und Religion herzlich willkommen sind und besonders Autoren der Wikipedia. Das Programm am Freitag den 19.10. ist mehr technischer Natur zur Erstellung einer Datenbank wie in etwa vergleichbar mit dem Skaldic Poetry Project der Universität Sydney. Am Samstag den 20.10. finden Vorträge zur Nordischen Mythologie allgemein statt. Referenten sind internationale namhafte Wissenschaftler. (Programm).

Wer das Catering in Anspruch nehmen möchte, sollte sich bei mir melden, da ich die Teilnehmerzahl an das Büro von Herrn Simek weiter geben werde. Der Preis ist 15€ für 2 Tage dafür soll es "ordentlich zu futtern" geben! Α.L. 09:23, 3. Okt. 2012 (CEST) [Beantworten]

Wikimedia: Von der Bewegung zur Organisation?

Ziemlich unbemerkt hat das Affiliations Committee zu tun bekommen. Was sich in der letzten Zeit noch relativ unscharf dargestellt hatte – neue Begriffe wie Movement roles und „Thematic organisations“ –, nimmt nun ziemlich zügig Gestalt an in Form dreier Entwicklungen.

Zum einen befindet sich eine Organisation namens Wikimedia Medicine (WMMED) in Gründung und Anerkennung durch die Wikimedia Foundation. WMMED will – als amerikanische privatrechtliche Gesellschaft (Inc.) mit Sitz in New York City – sich der weiteren Entwicklung der Artikel im Bereich Medizin widmen, einschließlich des Kontakts in den (Hoch-)Schulbereich und weitere Institutionen hinein („outreach“). Im Mittelpunkt soll das WikiProject Medicine der englischen Wikipedia stehen, aber auch die anderen Sprachversionen sollen einbezogen werden, inhaltlich und personell. Die Neugründung war auf der Wikimania 2012 in Washington, D.C., angekündigt worden, an der Spitze steht James Heilman von Wikimedia Canada, der auch die Gründung des neuen Wikimedia-Reiseführers maßgeblich betrieben hatte.

Das Projekt wird derzeit durchaus kontrovers diskutiert. Angesichts des Bamkin-Skandals bei Wikimedia UK wird die Frage gestellt, inwieweit solche Organisationsformen für Interessenkonflikte anfällig sein könnten und wie es mit Nicht-Wikipedianern im Vorstand der Gesellschaft aussehe. Was wäre, wenn ein großer Medizin-Konzern seine Zusammenarbeit anböte?

Zum anderen läuft derzeit in der englischen Wikipedia ein RFC über die Frage, ob das Education programme der Wikimedia Foundation für die USA und Kanada in eine selbständige Thematic organisation sozusagen outgesourct werden solle.

Das dritte Projekt, das sich von der Stoßrichtung hier einreiht, ist Communicate OER, das im Wikipedia-Namensraum der englischen Wikipedia residiert und sich – finanziert von der William and Flora Hewlett Foundation – der Verbesserung von Artikeln zu freien Lern- und Lehrmaterialien (Open Educational Resources) in enwiki verschrieben hat. Der Initiator des Programms Pete Forsyth war Bahnbereiter für das Global Education Program der Wikimedia Foundation und betreibt die Beratungsfirma Wiki Strategies.

Der Kurier wird diese Entwicklungen ganz sicherlich aufmerksam begleiten. Letztlich sind aber alle Wikipedianer aufgerufen, sich an den Diskussionen auf Meta-Wiki und in der englischen Wikipedia zu beteiligen, um ihre Meinungen zu Gehör zu bringen, denn Wikimedia könnte bereits auf dem Weg sein von der Bewegung zu einer Gruppe von Organisationen, die zunehmend die Artikelarbeit bestimmen, was die Spielräume für ehrenamtliche Autoren einschränken würde. (A., 3.10., ergänzt am 5.10.).

Spektakulärer Endkampf in der 3. WikiCup-Runde

Dramatische Manöver spielen sich am letzten Tag (28. September) der 3. WikiCup-Runde zum Einzug ins Finale ab. Die ersten Acht kommen weiter, mit 620 bis 730 Punkten lagen sechs Teilnehmer in der Nacht dicht beisammen auf den Plätzen 5 bis 10, zwei Wikifanten müssen raus. Auf den ersten vier Plätzen lagen relativ sicher: Succu (1083 Punkte), Geiserich77 (912,5), Laibwächter (861,5) und Wahrerwattwurm (785,5).

Der WikiCup 2012

Um die Plätze kämpfen/schreiben (die Teilnehmer 11 bis 16 liegen aussichtslos zurück):

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In tiefer Nacht eröffnete der erstaunlich agile Alte Mann den Reigen und schickte um 01:35 Uhr mehrere Ständerpilze – darunter den bedeutenden Athelia teutoburgensis, eine Delikatesse der Teutonen – ins Rennen. Gestärkt von ein, zwei Whisky schob er um 02:37 weitere Pilze nach, aß selbst einen Pilz und katapultierte sich mit + 55 Pilzpunkten mit nunmehr 676,74 Punkten auf den finalberechtigten achten Platz. Wie wird der um läppische 0,74 Punkte verdrängte Voyager reagieren? Wann hören wir von ihm? Er wird doch nicht etwa im realen Leben seiner Arbeit nachgehen? Auf Platz sieben bricht das große Zittern aus. Um 10.25 kontert Jakob bei strahlendem Sonnenschein mit 22,5 Punkten für die Weltmeisterschaften im Gewichtheben 1923, 1937 sowie 1938 und schiebt sich an Ikai vorbei. Und nun endlich, da ist er, Voyager, und schlägt um 12:36 (schon Mittagspause im RL?) mit 5 Punkten für die Säge Weissenbach (denkmalgeschützt!) zurück. Aber hallo – wird das reichen, nur 4,26 Punkte Vorsprung auf den quirligen scheintoten Herrn?

Nur zehn Minuten später schieben sich Wolken vor die Sonne und die Angst erreicht die oberen, eigentlich sicheren Logenränge. Der Wurm verlässt sein Watt und schlufft vorsichtshalber weitere 10 kB in die Tasten. Mit nunmehr 802 Punkten kriecht er zurück in den Schlick und legt sich weiter auf die Lauer. Pilzvergiftung? Nein, sehr lebendig der tote Alte. Mit einem lässigen can't touch this in der Kommentarzeile und sagenhaften 35 Punkten für sagenhafte sieben Pilze (ja, alles Athelia) schickt er um 14:03 Voyager zurück in die ewigen Jagdgründe und überholt sogar Jakob und Ikai. Die Reporter rechnen: in dreizehn Stunden sieben Pilze (wann wurde geschlafen?), macht in den restlichen 10 Stunden fünfeinhalb Pilze = 27,5 Punkte, damit zöge er auf Platz 5. Aber er scheint total ausgelaugt zu sein, 676,74 plus 25 addiert er auf 311,74. Die Korrektur braucht 9 Minuten, fast ein Pilz!

Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Laibwächter festigt mit 9 kB und 11 Punkten für Maigret und der gelbe Hund (Hörspiel, 1959) den dritten Platz. Voyager zieht mit 4,5 kB und 5 Punkten für die Pfarrkirche St. Georg (Bünzen) nach – aber das reicht nicht! Trotz der beiden Bilder nicht! Und ach je: nur ein Bild mehr und es hätte weitere 5 Punkte gegeben. Succu krönt seine Führung mit 4 Punkten für den 6 kB-Ausbau des bereits vorhandenen Artikels zu Hermann Jacobsen (Botaniker), Laibwächter lässt 17 Punkte für Maigret und seine Skrupel (Hörspiel, 1959) (15,8 kB) folgen. (Ratlosigkeit in der Reporterkabine: Warum machen „die da oben“ das? Talghat Äubäkirow aus Kasachstan: Isch hätt die Artikel aufgehoben und in die nächste Runde geworfen. Sind ehrlische Rothäute das, was?) Voyager erhöht mit dem Sentenhof (lasst den SLA stecken – als größter privater landwirtschaftlicher Betrieb des Aargaus klar relevant) auf 691 Punkte … nur noch neun Punkte und er zieht mit Ikai gleich. Muss das Los entscheiden? Wie macht er das bloß, der Voyager? Fast im 2-Stunden-Takt einen richtig runden Artkel nach dem anderen? (Justine Clijsters aus Belgien: So sind sie, die WikiCup-Leute. Die haben alle ein fotografisches Gedächtnis und denken und schreiben so schnell, da kannscht Du nicht hinterhergucken.)

Was ist eigentlich mit Ralf? Streikt er wieder, der Commons-Bilder-Beurteilungs-und-Abwink-Bot? Langsam wird es Zeit, nur noch knapp 5 Stunden bis zum Abpfiff. Ah, da kommt er: mit 50 Sonderpunkten für glorreiche Fotos in und um Eberswalde herum schießt er vor auf 712 Punkte und liegt mächtig gewaltige 0,26 Punkte vor dem ausgelaugten alten Mann. Hat noch jemand Pilze? Kekse? Kommt er noch mal, der Pilzsammler? Kann mensch 24 Stunden ohne Schlaf ununterbrochen Pilz-Artikel schreiben? (Terry Waits aus Wales: Isch würd die Taxobox längst doppelt sehen.) Im Moment (ca. 19 Uhr) trennen den Fünften und Zehnten 40 Punkte, Ikai und Voyager sind zur Zeit draußen.

Das uns allen bekannte: The Scribleriad: an heroic poem. In six books. Frontispiz und Titelblatt, 1751. Heute neu im Artikel zu Richard Owen Cambridge.

19:50 Uhr. Weitere 5 Punkte von der Ährlischen-Haut-Laibwächter für die Bilder und die Commonscat zu Richard Owen Cambridge, jedem von uns bekannt durch sein Spottgedicht The Scribleriad aus dem Jahr 1751. Irgendwie ist jetzt der Wurm drin. Alle ermattet und ermüdet? Wer hat noch Buchstaben im Köcher? Nur noch drei Stunden. Wann geht es in die Pilze? Auf der Couch eingeschlafen? Die Luft ist raus? Auf der Südtribüne beginnt es zu rumoren. Erste Rufe: Wir wollen unser Eintrittsgeld zurück. Wir sind Wikipedianer und Ihr nicht! Die Nordtribüne antwortet: Wir-wol-len-Pil-ze-se-hen! Mittendrin Brummfuß. Voyager rettet die brisante Situation um 21:04 mit 11 Punkten für die Pfarrkirche St. Burkard (Beinwil) (denkmalgeschützt!) und weiht sie dem Heiligen Burkard von Beinwil. Mit nunmehr 702 Punkten rauscht er zwar an Ikai vorbei, bleibt aber auf dem undankbaren 9. Platz. Hau in die Tasten, Voyager, noch ist die Messe nicht gesungen. Beflügelt von seinem brandneuen WikiCup-Baseballshirt, das WMAT den Teilnehmern gespendet hatte, mobilisiert der Pilzler letzte Kräfte und bringt kurz vor 22 Uhr drei weitere Atheliales und, Überraschung, den Torfhäutchenpilz. Keine Überraschung, auch ein Athelia, der heißt nur anders. (Foul? Hat der Schiri Tomaten auf den Augen?) Die 20 Punkte bringen ihn auf 731,74 Punkte, womit er Lienhard mit 0,24 Punkten Vorsprung vom 5. Platz fegt. Noch zwei Stunden. Schon wieder Voyager, die Südtribüne tobt! 12 Punkte für die Französische Rugby-Union-Meisterschaft 1996/97 bringen ihn nicht nur zurück ins Rennen, sondern mit 714 Punkten sofort auf Platz 7. Ikai und Jakob sind jetzt draußen. Erleben wir heute noch die Französische Rugby-Union-Meisterschaft 1995/96? Seht Ihr hier weiter rot, erlebten wir nicht. Noch 90 Minuten. Was kommt noch?

Der Pilzler kann auch Vögel! Mit den kryptischen Kommentaren out of the blue … and into the black :P zieht er seinen Joker Hudsonelster, den er zuvor um die Interwikilinks bar und br angereichert hatte und so für nun insgesamt 16 Interwikis für diesen seinen exzellenten Raben 30 Sonderpunkte einfährt. Mit 761,74 Punkten ist er durch und rückt als geborener Fressfeind sogar dem Wattwurm auf die Borsten. Voyager bläut die Rugbymeisterschaft und geht mit 12 Punkten auf 726 Punkte. Kurz nach 23 Uhr meint Ralf kann ich auch :p und zieht mit weiteren 40 Fotosonderpunkten for this featured picture auf 752 Punkte davon. Die Ereignisse überschlagen sich: Voyager erhöht auf 738 Punkte, womit? Jawoll: Französische Rugby-Union-Meisterschaft 1994/95. Ralf zieht mit weiteren Bildern auf 802 Punkte davon – sagenhaft! Lienhard, inzwischen durchgereicht auf Platz acht, bekommt das große Flattern, haut kurz vor Toresschluss mit zittrigen Händen 40 kB für Kienbaum (Grünheide) raus und schafft mit 30 Punkten ein kleines Sicherheitspolster zu Platz 9. Ob’s reicht, wissen wir in 10 Minuten (es reichte nicht). TAM legt nochmals 8 Punkte nach mit den Dohlen, ein Anfang, wird ausgebaut, die letzten Reserven werden gezogen. Noch drei Minuten: diverse Gewichtheberweltmeisterschaften bringen Jakob zurück. Noch eine Minute: Kanadische Unterhauswahlen 2000 bringen 14 Punkte für Voyager. Euer Reporter ist fix und fertig. Er hat sich total verzockt und ist draußen. In den letzten Minuten gab es noch weitere Beiträge, seht selbst hier und hier. 0:00 Uhr. Klappe zu, Affe tot.

Nach heroischem Anrühren von Buchstaben, Zusammenbrauen von Sätzen und Verkorken von Artikeln landen also auf den Finalplätzen fünf bis acht: Ralf Roletschek (802), Jakob Gottfried (777), Voyager (775,5), Toter Alter Mann (773,74)

Nun ja, da die Teilnehmer ganz offensichtlich Spaß an der Sache hatten und Spaß in der Wikipedia nun einmal überhaupt nichts zu suchen hat und, wie die dämlichen Artikel der Teilnehmer deutlich zeigen, den Zielen einer Enzyklopädie diametral entgegensteht, sollte dringend das vor sich hin dümpelnde Meinungsbild zur Löschung des Cups wiederbelebt werden. Nicht auszudenken, dass diese massive Inflation von Stubs und Schrottartikeln, dieser nach Überzeugung des Meinungsbild-Initiators als absolut schädlich für die Entwicklung der Wikipedia zu betrachten[de] Cup noch ein Vierteljahr lustvoll weiterbetrieben wird, statt dass die Teilnehmer ihre Energie in Meinungsbilder, Meta-Schlägereien und -Diskussionen dieses (auch) sozialen Projekts einbringen. – Und wer gewinnt nun den Cup und die Reise nach Wien? Schaun mer mal, mehr dazu in drei Monaten bei strahlender Wintersonne. LS 29.09.

Die Zukunft des Toolservers

Der eine oder die andere hat es sicherlich bemerkt – im Moment wird viel über die Zukunft des Toolservers diskutiert. Da ich bei Wikimedia Deutschland (WMDE) für die Unterstützung des Toolservers zuständig bin, möchte ich der aktuellen Debatte hier einige Punkte hinzufügen.

Wikimedia Deutschland betreibt von Beginn an, unterstützt von der Wikimedia Foundation, das Toolserver-Cluster in Amsterdam. Auch einige Chapter helfen finanziell beim Betrieb des Toolservers. Er dient als zentraler Ort für viele Programme (Tools), die die Wikimedia-Projekte um wichtige Funktionen ergänzen. Seit langem wird er von DaB. als ehrenamtlichem Admin betreut – eine Arbeit, mit der er sich ohne Zweifel sehr verdient gemacht hat und die wir ebenso wie die Entwickler und Nutzer der Tools sehr zu schätzen wissen!

Durch das enorme Wachstum der Wikimedia-Projekte und die immer weiter zunehmende Belastung des Toolservers war seit längerem klar, dass sein aktuelles Konzept grundlegend und zukunftsfähig überarbeitet werden muss. Vor allem sind Wege notwendig, die eine schnellere und bessere Reaktion auf das starke Anwachsen des Ressourcenbedarfs für Echtzeit-Spiegelung der Wikimedia-Projekte ermöglichen (Stichwort „Skalierbarkeit“). Zusätzlich laufen auf dem Toolserver inzwischen sehr viele ressourcenintensive Tools, die an wichtigen Punkten direkt in der Wikipedia und den Schwesterprojekten genutzt werden. Die OSM-Karteneinbindung, diverse Editcounter, Patrolling- und GLAM-Tools sind nur einige davon. Auch Wikimedia Deutschland nutzt die Toolserver-Infrastruktur, z.B. im RENDER-Projekt, um die entwickelten Tools dort auszuprobieren und anzubieten. Wir wissen also, wie wichtig es ist, eine verlässliche, stabile und gut funktionierende Infrastruktur für solche Tools zu haben.

Im Frühjahr 2011 stellte die WMF das Konzept für Wikimedia Labs (Wikilabs) und die Entwicklungsplanung 2011/12 vor. Wikilabs ist als eine moderne und skalierbare Arbeitsumgebung für Tool-Entwickler angelegt, mit einer engen Anbindung an die Produktivumgebung der Wikimedia-Server und -Admins.

Die Zukunft des Toolservers sollte also im Rahmen von Wikilabs liegen, dementsprechend nutzt auch das von WMDE entwickelte Wikidata von Anfang an die neue Infrastuktur der Wikilabs.

Allerdings ist Wikilabs nicht so schnell gestartet wie ursprünglich von der WMF geplant, und der wichtigste Punkt – die Anbindung an die Wikimedia-Datenbanken – ist noch nicht fertig. Darum wird WMDE auch 2013 den Betrieb des Toolservers weiter sicherstellen. Das können Admin-Dienstleistungen, Hardwareanschaffungen, Servermieten, Arbeitsgruppentreffen und ähnliche Maßnahmen sein, die die ehrenamtlichen Entwickler und Admins unterstützen. Und neben dem selbstverständlichen Austausch von defekter Hardware werden es auch die punktuellen Erweiterungen sein – so wie z.B. 2011/12 eine umfangreiche Erweiterung des Festplattenspeichers stattgefunden hat. Diese Unterstützung ist im geplanten Gesamt-Budget in Höhe von 790.000 Euro des Bereichs Freiwilligenförderung enthalten und wird bedarfsorientiert bereitgestellt.

Und wie schon beim letzten Hackathon in Berlin wird das Thema eine große Rolle auf dem nächsten Hackathon im Frühjahr 2013 spielen. WMDE wird sich dafür einsetzen, dass dort gemeinsam mit dem Wikilabs-Team Workshops und Diskussionen stattfinden, die die anstehende Transition vom Toolserver zu Wikilabs gut vorbereiten. Nicole von der neuen Stabsstelle Internationales hat das Thema Toolserver/Wikilabs/Communitys/WMF/Chapter im Blick und wird diese Vorbereitungen entsprechend unterstützen. Aktuell wird das Thema auch auf der Wikilabs-Mailingliste diskutiert. Die Wichtigkeit einer gut funktionierenden Toolserver-Umgebung ist allen bewusst. Wie der Weg dorthin konkret aussieht, werden wir in den nächsten Monaten gemeinsam mit Nutzern, Entwicklern, Unterstützern und Technikern herausfinden. (Se_WMDE 27.09.)

Der Toolserver wird sterben

Ab und an lese ich hier oder in anderen Projekten den Satz „Der Toolserver ist wieder mal tot“. Im Regelfall ist das falsch, weil entweder nur ein spezifisches Tool überlastet ist oder Probleme macht, oder nur Teile des Toolservers ausgefallen sind und andere Teile noch funktionieren. In absehbarer Zeit allerdings wird der Satz zur Wahrheit werden. Der Toolserver besteht schon lange nicht mehr nur aus einem Server, sondern aus einem ganzen Cluster von Servern. Immer mehr Tool-Autoren schreiben immer mehr Tools und immer mehr Leute nutzen diese Tools. Dies führt dazu, dass der Cluster ab und an erweitert werden muss – oder genauer gesagt müsste, denn es passiert nicht. Im laufendem Jahr wurde noch kein neuer Server gekauft oder installiert.
Wie kommt das, werdet ihr nun fragen. Nun, Server kosten Geld. Zuständig für die Pflege und Ausbau des Toolservers ist der deutsche Verein (Wikimedia Deutschland e.V.) und dieser möchte kein Geld für die Erweiterung des Toolservers mehr aufbringen und nur noch den laufenden Betrieb gewährleisten. Daher ist auch für 2013 kein Geld im Haushaltsplan (siehe einen Abschnitt tiefer) vorgesehen. Die Begründung für die Ausbauverweigerung ist, dass Ende 2013 Wikilabs einsetzbar sein soll.
Wikimedia Labs ist ein Projekt der Wikimedia Foundation und ist mehr oder weniger Amazons Cloud im Kleinen; wenn es einmal fertig ist, soll man dort mit demselben System arbeiten können, das die Wikipedia benutzt – nur eben virtuell.
WMDE (kurz für Wikimedia Deutschland) hofft nun, dass Wikilabs den Toolserver ersetzen kann, und will daher kein Geld mehr für den Toolserverausbau investieren. Das Problem ist nun, dass Wikilabs den Toolserver nicht ersetzen kann. Wikilabs stellt weder die gleichen technischen Rahmenbedingungen (so wird es z.B. unmöglich sein, Tooldatenbanken mit Wikipedia-Datenbanken zu joinen), noch sind sie genauso flexibel in Lizenzfragen wie der Toolserver (so werden z.B. Tools, die Code enthalten, der unfrei ist, nicht umziehen können, und auch die OpenStreetMap-Leute haben auf Grund ihres kürzlich vollzogenen Lizenzwechsels ein Problem). Auch ist das ganze Konzept (Virtualisierung und Puppetisierung) nicht (wirklich) passend für den Toolserver. Weiterhin würde es einen nicht-leistbaren Arbeitsaufwand bedeuten, die Benutzerumgebung des Toolservers auf Wikilabs nachzubauen.
Um wieviel Geld reden wir nun: Zwischen 0,5 und 1 % des Haushaltes (das entspricht 20.000 bis 40.000 €) würde dicke reichen, um den Investitionsstau des Toolservers abzuarbeiten und ihn durch das Jahr 2013 zu bringen. Das ist zwar summenmäßig ein großer Betrag, aber prozentual zu vernachlässigen – die neue (und sicherlich notwendige) Stabstelle „Internationales“ zum Beispiel kostet den 8-fachen Betrag.
Ich habe bereits mehrfach die Geschäftsstelle und den Vorstand von WMDE darauf hingewiesen, dass wir Geld benötigen, um den Toolserver auszubauen. Bis jetzt wurde entweder immer geblockt oder auf Wikilabs verwiesen. Daher habe ich auf der Diskussionsseite des Haushaltsentwurf (den ja angeblich jeder mitgestalten darf) angeregt, für 2013 Geld vorzusehen, aber bis jetzt kamen dort von Seiten der Geschäftsstelle und vom Vorstand ablehnende Rückmeldungen und ich habe starke Zweifel, dass mein Wunsch umgesetzt werden wird. Ich werde daher auf jeden Fall einen Haushaltsänderungsantrag auf der Mitgliederversammlung einbringen; sollte mein Antrag scheitern, werde ich zum 30. Dezember 2012 mein Amt als root auf dem Toolserver niederlegen, weil es mir unmöglich scheint, den Toolserver durch das Jahr 2013 zu bringen, wenn nichts investiert wird.
Was ich von euch brauche, ist Unterstützung. Wenn ihr Tool-Autor oder Tool-User seid, helft mir, dem Verein klar zu machen, dass der Toolserver gebraucht wird (sachlich! Beleidigungen oder Bashing helfen niemanden!) und dass sich Investitionen in dem Bereich lohnen. Wenn ihr WMDE-Vereinsmitglied seid, stimmt für meinen Haushaltsänderungsantrag, falls der Vorstand/das Präsidium sich nicht überzeugen lässt. Wenn ihr in anderen Chaptern Mitglied seid, fragt euren Vorstand, ob euer Chapter einen Teil der Investitionskosten übernehmen kann und falls euer Chapter eh schon Geld überweist (WMDE erhält 35.000 € für den Toolserver von anderen Chaptern), stellt sicher, dass es für Hardware verwendet wird. Wenn ihr WMDE-Spender seid, macht aus eurer Spende eine zweckgebundene Spende für den Toolserver. Wenn ihr Kontakte zur Foundation habt, macht deutlich, dass der Toolserver bestehen bleiben muss und Unterstützung benötigt (die Foundation stellt dem Toolserver Live-Kopien der Datenbank zur Verfügung und bezahlt auch das Hosting der Server – danke dafür!). Wenn ihr in anderen Projekten oder Sprachversionen aktiv seid: Tragt diese Botschaft weiter.
Danke für eure Zeit. --D. (Damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich erhalte von dem Geld nichts.)

Jahresplan 2013 von Wikimedia Deutschland veröffentlicht – Und eine Bitte zum Mitmachen!

Das Logo kann man nicht ändern – den Jahresplan 2013 aber schon!

„Die Communitys stehen im Mittelpunkt“
„Diversität des Wissens stärken“
„Freies Wissen in der Gesellschaft verankern“

Das sind die drei Leitmotive, die die Arbeit von Wikimedia Deutschland im Jahr 2013 bestimmen sollen. Sie haben uns, den hauptamtlichen Mitarbeitern des Vereins, dem Vorstand und den Mitgliedern des Präsidiums in den vergangenen Wochen als Richtschnur für die Erstellung des Jahresplans 2013 gedient. Was wollen wir, was will Wikimedia Deutschland im kommenden Jahr erreichen und machen? Wo liegen die Schwerpunkte unserer Arbeit, was sind unsere Ziele, welche Mittel stehen uns dafür zur Verfügung und wie wollen wir sie einsetzen?

Ergebnis dieses Prozesses ist der Jahresplan 2013, den wir gerade im Forum des Vereins veröffentlicht haben.

Im Mittelpunkt stehen vier Ziele, die wir uns für das Jahr 2013 gesetzt haben:

Ziel 1: Wikimedia Deutschland macht die Zusammenarbeit in und mit den Communitys dauerhaft einfacher und besser.
Ziel 2: Wikimedia Deutschland stärkt die Diversität des Wissens in den Wikimedia-Projekten.
Ziel 3: Wikimedia Deutschland ermöglicht es Lesern, ihre Perspektive in die Wikimedia-Projekte einzubringen.
Ziel 4: Wikimedia Deutschland verankert mit neuen Kooperationen das Konzept Freien Wissens auf breiterer Ebene.

Wie wir diese Ziele erreichen wollen, welche konkreten Veränderungen wir anstreben, welche Mittel uns dafür zur Verfügung stehen und wie wir diese einsetzen wollen – dazu mehr im Jahresplan 2013.

Doch das ist erst ein Anfang – der Anfang einer hoffentlich intensiven Diskussion über diese Ziele 2013. Denn der Plan ist keineswegs fertig. Er kann und soll sich noch ändern – wenn Ihr es wollt. Denn Wikimedia Deutschland geht auch bei der Jahresplanung einen völlig neuen Weg: Der Plan wird der Mitgliederversammlung des Vereins am 24. November zur Abstimmung vorgelegt, und bis dahin kann jeder Ideen, Anregungen, Kritik und Änderungswünsche anbringen. Wie das genau geht, ist ganz einfach und wird am Anfang des Plans genau erklärt. Und wer schon weiß, wie es geht, der findet die entsprechende Diskussionsseite auf Meta.

Und wer gerne vor Ort über die Planung 2013 sprechen möchte, findet dazu auch Gelegenheit in den kommenden Tagen im Rahmen des „Wikimedia Forums“: Am Sonntag in Hamburg, am Montag in Frankfurt am Main, Dienstag in Köln, Mittwoch in München und Donnerstag in Berlin (Zeiten und Orten der Foren).

Ich freue mich auf einen regen Austausch, spannende Diskussionen und tolle Vorschläge! PAR 21.09.

Treffen des Portals Rechtsextremismus im August 2012

Bericht über unser besinnliches Arbeitstreffen in Frankfurt
gemeinsam nicht einsam

Im August 2012 trafen sich im sonnigen Frankfurt am Main assoziierte und kooptierte WikipedianerInnen des Portals Rechtsextremismus. Immerhin zwölf Menschen folgten der Einladung der Fachredaktion. Bereits im Vorfeld diskutierten wir einen Ablaufplan. Dieser wurde selbstverständlich zu großen Teilen revidiert und vor Ort, nach Gruppenermessen und -interesse, neu strukturiert bzw. priorisiert. Glücklicherweise erkannten wir bereits am Anfang, dass unsere hehren thematischen Ziele nicht realisierbar sein würden. Nach einem Kennenlernprozess, kombiniert mit der Fixierung einer neuen Tagesordnung – die nicht nur den Portal-Themenkreis beinhaltete –, stiegen wir in die Diskussion ein.

Ein in allen Winkeln des Portals geläufiges Problem ist die Mitarbeit von Nutzern, die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit an den Tag legen oder die Leugnung nazistischer bzw. neonazistischer Verbrechen oder Straftaten betreiben. Wir verständigten uns über die Arbeitsmethoden dieser BenutzerInnen. Wir erörterten die Rolle von Alternativwikis wie Metapedia und Pluspedia in diesem Kontext. Beide Websites hosten Lemmata, auf denen Beleidigung bis Verfolgung von im Themenkreis aktiven WikipediaautorInnen unterstützt werden. Vergangene und aktuelle Fälle zeigen, dass der Schutz der AutorInnen vor allem durch eine allgemeine Anerkennung von WP:ANON gewahrt bleiben muss. Dennoch zeigt sich, dass es notwendig ist, eine Instanz zu haben, die diesen Schutz aktiv im deutschsprachigen Raum durchsetzen kann. Eine Problemlösung ist in solchen Fällen kaum innerhalb der Wikipedia möglich. Eine präventive Maßnahme, die vom Verein Wikimedia bzw. den zuständigen Stellen innerhalb der WP umgesetzt werden könnte, wäre die Möglichkeit zur Versionslöschung von Inhalten auf Benutzer- und Metaseiten, die Schlüsse auf die Identität von BenutzerInnen zulassen und die strafrechtliche Verfolgung. BenutzerInnen, die Wikipedia zur Verbreitung von menschenverachtendem Gedankengut missbrauchen, könnten sich dadurch veranlasst sehen, in fremde Wikis auszuweichen. Dies hätte zur Folge, dass eventuelle Straftaten nicht mehr in der WP stattfinden. Sollte belegbar sein, dass Personen gleichzeitig die WP und externe Wikis für menschenverachtende Propaganda nutzen, sollte bei Strafanzeigen sowohl auf die Tätigkeit dieser Personen in der WP als auch die Tätigkeit außerhalb der WP hingewiesen werden. Es erscheint nicht sinnhaft, Maßnahmen zu Bekämpfung von externen Wikis anzustreben, da diese wie im Fall „Boris F.“ eine Honigtopffunktion übernehmen und wie Metapedia und ähnliche Plattformen generell keine lange Bestandsdauer zu haben scheinen. Unabhängig von den forcierten Verfolgungen werden im Themenkreis aktive AutorInnen häufig von einem diffus als „rechtsoffen“ begriffenen Publikum aufgesucht. Die TeilnehmerInnen erachten es für sinnhaft, Aktionen gegen Wikipedia-Benutzer ähnlich wie die Wiki-Watch-Affäre öffentlich zu machen und gegebenenfalls beteiligte öffentliche Stellen (Hochschulen, Ämter) auf Missbräuche der WP aus ihrem Netzbereich aufmerksam zu machen. Wir verschafften uns einen Überblick über die gängigen Problemfelder.

Der Umwelt zuliebe

Daneben wurden zahlreiche Detailfragen angesprochen und mit Stimmungs- und Meinungsbildern erörtert. Auffällig ist, dass bestimmte Artikelbereiche ein Klientel anziehen, welches mit den Methoden wissenschaftlichen Arbeitens wenig vertraut zu sein scheint. Vor allem Probleme mit verwendeter Literatur und deren Auswertung sind hier zu nennen. Problemfelder nach Meinung der Anwesenden sind der Militariabereich, insbesondere Träger hoher Orden, bei denen häufig wichtige biographische Daten vergessen werden und nicht zuletzt die Breite der Studentenverbindungen, bei denen sich die Literaturarbeit häufig auf (Auf-dem-) Hauspublikationen stützt. Insgesamt bewerten wir die Sensibilisierung des Projekts für intolerante, autoritäre, neonazistische und menschenverachtende Einflüsse als gut, sehen jedoch Handlungsbedarf z.B. in der Setzung von Hürden für StörerInnen aus diesem Umfeld. Sinnhaft erscheint es zu beobachten, wohin rechte Medien wie PI-News ihre Leser in der WP zu dirigieren versuchen und auf den betroffenen Seiten ggf. präventive Maßnahmen zu treffen. Als Problem stellt sich weiter der Versuch „rechtsextremer“ Organisationen, sich durch Wikipedia-Artikel in einem guten Licht zu präsentieren, dar. Zur Prävention solcher Aktionen muss eine Sensibilisierung der Community für Interessenskonflikte und schleichendes Whitewashing erfolgen. Die PortalmitarbeiterInnen sehen ein Problem in mehreren Artikeln, die von mit dem Lemmagegenstand assoziierten Organisationen durch mehrere Accounts beeinflusst werden. Beispiele sind Artikel zu den Themen Studentenverbindungen, Austrofaschismus, Pro-Köln und angelehnte Gruppierungen sowie pseudowissenschaftliche Themen aus dem Sarrazin-Umfeld.

Von hier gingen wir zur allgemeinen Problematik des Umgangs mit Literatur und Quellen über. Diskutiert wurde inwieweit allgemein als „extreme Medien“ angesehene Inhalte als Belege herangezogen werden können und ggf. für was. Generell ist dies für Interviews und Selbst- bzw. Eigendarstellungen oder -positionierungen legitim. Auch Dokumentensammlungen (bspw. MAO-Projekt), die Einblick in historische Entwicklungen liefern und in dieser Form nicht gedruckt vorliegen, werden bejaht. Generell wurde sich verständigt, keine Negativliste, sondern stattdessen eine Positivliste mit Literatur anzulegen. Für die Portalthematik wird die bestehende Fachpresse (bspw. Antifaschistisches Infoblatt, Der Rechte Rand, Blick nach Rechts, Netz gegen Nazis, Mut gegen rechte Gewalt, publikative.org, Monitor usw.) als wichtig angesehen. Diese arbeitet auf hohem journalistischen und häufig wissenschaftlichen Niveau. Hiervon ausgehend sollen einige Aspekte weiter im Wikipedianamensraum diskutiert werden. Einerseits soll angeregt werden, die Relevanzkriterien stärker der empfundenen Bedeutung der Fachpresse anzupassen, und andererseits schien den TeilnehmerInnen eine Debatte um die Bedeutung des Verfassungsschutzes als angebracht. Angesichts des hohen Anspruches, der an die im Wiki verwendete Literatur gestellt wird, erschien es den Anwesenden absurd, einer Quelle, die, wie die aktuellen Ereignisse zeigen, beim Umgang mit Informationen politisch agiert, Inhalte vernichtet, selektiv preisgibt oder zur Desinformation einsetzt, ein derart breites Podium wie bisher zu gewähren. Vor allem inhaltliche Bewertungen des „NSU-Unterstützernetzes-Verfassungsschutz“ werden als problematisch angesehen. Doch auch diese Debatte muss wikipediaintern geführt werden, so der Tenor der Anwesenden. Hierzu möchte die Portalredaktion eigene Standards im Wiki zur Debatte stellen. Generell hat sich die Redaktion dagegen ausgesprochen, Informationsquellen pauschal abzulehnen – ob Junge Welt oder Junge Freiheit, für alle gilt am jeweiligen Beispiel eine Einzelfallprüfung.

Datei:Affiche dadaïste.jpg
Divenhaftes Auftreten war unerwünscht

Generell wahrgenommene Probleme werden bspw. in der nicht klar kommunizierten Befangenheit von Admins gesehen. Was verwundert, da Befangenheit per se nicht als problematisch zu bewerten ist – niemand ist gezwungen in einer Angelegenheit zu entscheiden. Hier treten nach Ansicht der TeilnehmerInnen zwei Formen auf: Einmal entscheiden Admins aus den gleichen Stammtischen/Freundeskreisen positiv gegenüber anderen StammtischteilnehmerInnen und andererseits wird ein verschärftes Vorgehen gegen persönlich „unbeliebte“ NutzerInnen wahrgenommen. Erst hierdurch wird die Befangenheit in der Praxis des Verwaltungsaktes zum internen Streitfall. Da sich letzteres in einer nachweislichen Grauzone bewegt, sollten zumindest für den ersten Fall AdministratorInnen keine Entscheidung mehr zu Personen treffen, die sie beispielsweise von lokalen Stammtischen persönlich kennen. Wir sehen die Gefahr einer Ausnutzung der Vertrauensnetzwerke, die auf Stammtischen oder in Projekten entstehen. Die TeilnehmerInnen sehen die Gefahr, dass BenutzerInnen einen gewissen Schutz vor Sanktionen erlangen könnten, da sie Vertrauen und Sympathie durch AdministratorInnen genießen. „Rechtsextreme“ Kernnetzwerke könnten versuchen, Vertrauen für ihre Nutzer einzuwerben und diese in Funktionen wählen zu lassen. Aus der Perspektive der Bekämpfung von Projektschädigungen scheint es geboten, Acht zu geben, dass Netzwerke innerhalb der WP nicht unterwandert und missbraucht werden. Aus der Perspektive der generellen Projekteffizienz halten wir es für sinnhaft, auf die Trennung zwischen denjenigen, die über BenutzerInnensanktionen entscheiden, und ihren Interessen, Sympathien oder Abneigungen sowie potentiellen Interessenskonflikten zu achten.

Wir sprachen über die Genese und häufige Systematik der im Themenfeld vermehrt auftretenden BenutzerInnenkonflikte. Häufig gilt: wer mehr Zeit hat gewinnt, was nur selten dem Forschungsstand entspricht. Alternativ sind anstelle indikativer Zuschreibungen konjunktative Beschreibungen zu wählen. In Artikeleinleitungen sollen wichtige thematische Positionen zum und des Lemmagegenstandes genannt werden.

Impulse für die Portalarbeit zielen vor allem dahin, entsprechende Relevanzkriterien zu erarbeiten und die Literaturrecherche zu vernetzen. Wir erörterten die engere gemeinsame Zusammenarbeit und verständigten uns, nach Abwägung der verschiedenen Optionen, darauf, die Partizipation in den Chaptern zu intensivieren – nicht zuletzt um eigene Positionen in der Öffentlichkeitsarbeit (bspw. WP:ANON) zu stärken. Angesichts der Breite und Zerstreuung vieler Debatten beschlossen wir, die wichtigsten Community-Auseinandersetzungen zu den Problemfeldern der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit auf einer Seite zu systematisieren. Teils kontrovers erörterten wir den Umgang mit Strafanzeigen im Real Life (RL). Im Portalbereich aktive NutzerInnen sind mit Beleidigungen konfrontiert und immer häufiger mit handfesten Bedrohungen gegen ihre körperliche Unversehrtheit. Gerade bei RL-Drohungen wurden harte Sperren begrüßt. Allerdings lässt auch hier die Unterstützungsarbeit des Vereins (WMDE) zu wünschen übrig – da auf der anderen Seite wikipediaintern die Ankündigung von Rechtsschritten nicht selten zu Sperren gegen den oder die Betroffene/n zielen. Wir sehen konkreten Verbesserungsbedarf bei der Praxis der CU-Ausführung. Mehrere Benutzer haben versucht, den Dauertroll „Liechtensteiner 50“ ([5], [6]), der u.a. durch verhetzende Texte und Huldigungen an Anders Behring Breivik massive Projektstörungen verursachte, anzuzeigen. Zu unserem Bedauern waren die Checkuser-Beauftragten nicht bereit, die IP-Adressen hinter den betreffenden Störaccounts auszuheben, um bei einer Anzeige beweisen zu können, dass derselbe User hinter den Störungen steht. Im Fachportal verständigten wir uns darauf, gemeinsame Initiativen zu Artikelauszeichnungen oder fehlenden Lemmabereichen zu unternehmen. Abschließend erörterten wir konzeptionelle Probleme hinsichtlich des Portalnamens, eine Debatte die uns sicherlich auch in der Zukunft noch begleiten wird. (20.09.)

Vergesst nicht die Steine!

Bericht zum Aktionstag zur Aktion „Wiki Loves Monuments 2012 in Wuppertal“ am 9. September auf dem 5. Wuppertaler Geschichtsfest
„200 Jahre Allee“, der passende Rahmen für Wiki Loves Monuments

Die Aktion „Wiki Loves Monuments in Wuppertal“ wurde von Benutzer:Atamari ins Leben gerufen. Sie soll Wiki Loves Monuments (kurz „WLM“) in der bergischen Großstadt bekannt machen.

Die Untere Denkmalbehörde von Wuppertal hat die Zahl von rund 4500 Bauwerken als Baudenkmal ausgewiesen und wird damit in Nordrhein-Westfalen nur von Köln übertroffen. In den beiden Zentren Barmen und Elberfeld sind kriegsbedingt nur wenige alte Gebäude erhalten geblieben, und das Verständnis für den Denkmalschutz erwachte in dieser Stadt erst Ende der 1970er- und Anfang der 1980er-Jahre. Heutzutage hat der Denkmalschutz immer noch einen schweren Stand; so ist es immer schmerzlich zu erfahren, wenn ein Baudenkmal, wie beispielsweise das sogenannte Rebenhäuschen, durch einen Brand zerstört wurde. Auch gibt es Beispiele, dass Eigentümer historische Immobilien verfallen lassen, wie beispielsweise das Wohnhaus Friedrich-Engels-Allee 140. Auch die Stadt ist im Besitz zahlreicher Bauwerke, die sehr marode sind. Besonders dramatisch sieht es bei den Brücken über die Wupper aus. So ist etwa die Adlerbrücke schon für den Verkehr gesperrt. Für eine Rettung dieses Bauwerkes ist es die sprichwörtlichen „fünf Minuten vor Zwölf“.

Der „offene“ Stand am Aktionstag. Weitere zwei Tische dieser Art und zwei Stehtische ergänzten den Stand.

Als der Organisator von „WLM in Wuppertal“ meine ich, dass man die Wuppertaler Bürger mobilisieren sollte, die Stadt bei diesem Wettbewerb gut zu präsentieren. Eine Aktionsseite in der Wikipedia und eine eigene Facebook-Seite waren relativ schnell erstellt. Schwieriger war es, Mitstreiter zu finden und den Rahmen der Aktionen im September genau zu definieren. Schließlich hatte ich bisher keine Erfahrung, wie man so ein Projekt organisiert. Zugegeben war es demotivierend, dass die gemeinschaftliche Organisation des Wettbewerbs WLM in Deutschland so schleppend ging. Es wurde sogar anonym gefordert (in Wiki-Sprech heißt das von einer „IP“), dass sich Deutschland vom Wettbewerb abmelden solle. Dennoch haben wir weiter gemacht, und ich kann jetzt nach der Halbzeit sagen, dass es ordentlich umgesetzt wurde. Kurz vor dem Monatswechsel zum September hatte ich eine entsprechende Mitteilung des WLM an die lokalen Medien verteilt. Ein Onlinemedium hatte dies umgehend am nächsten Tag veröffentlicht und die Wuppertaler Rundschau, ein Anzeigenblatt mit einer Auflage von mehr als 350.000, dann kurz vor dem nächsten Wochenende auf der Seite 3 mit einem nachträglich ausgesuchten Bild aus den Einreichungen für WLM 2011 aus Wuppertal.

In Wuppertal wurde am Wochenende des 8./9. September mit einem Straßenfest „200 Jahre Allee“ ganz groß der Geburtstag der Friedrich-Engels-Allee, eines Teilabschnitts der Bundesstraße 7, gefeiert (Flyer). An dieser Straße im Wuppertaler Stadtteil Unterbarmen kam auch Friedrich Engels zu Welt, der thematisch in das Fest mit einbezogen wurde. Am Samstag hatten wir den tollen zwölften Wuppertaler Stammtisch. Am nächsten Tag, am Sonntag den 9. September 2012, gleichzeitig Tag des Denkmals, fand die Teilveranstaltung des 5. Wuppertaler Geschichtsfest im Hof des Gebäudeensembles des Museums für Frühindustrialisierung und Engels-Hauses statt. Hier hatten wir, also die Vertreter der Wikipedia, auch einen Stand. Durch den Mitarbeiter des Historischen Zentrums Reiner Rhefus, der einen Teil der Gesamtplanung des Straßenfest „200 Jahre Allee“ beitrug, wurde uns die Teilnahme an dem Geschichtsfest ermöglicht. Dieses Geschichtsfest war eine Veranstaltung, an dem sich zahlreiche Wuppertaler Geschichts- und Bürgervereine beteiligt hatten. Beispielsweise ist hier die Bleichergruppe des Langerfelder Bürgervereins zu erwähnen, die mehrmals am Tag das Handwerk des Garnbleichens aus der Frühen Neuzeit demonstrierte. Herr Rhefus organisierte einen Pavillon inklusive zweier Stehtische für uns mit: Dafür möchte ich mich an dieser Stelle bei ihm noch mal herzlich danken.

Teil des 5. Wuppertaler Geschichtsfestes, die Bleichergruppe des Langerfelder Bürgerverein. Sie demonstrierte das Handwerk des Garnbleichens aus der Frühen Neuzeit. Im Hintergrund der WLM-Stand

Ich bin am Sonntagmorgen um ca. 8:30 Uhr auf dem Hof „aufgeschlagen“ und konnte bei herrlichem Sonnenschein beginnen, den Stand zu schmücken. Ich hatte mich mit drei Bildern aus dem vergangenen Jahr aus WLM 2011, die ich als Poster in einem Fotolabor habe entwickeln lassen, vorbereitet. Weiter hatte ich zahlreiche Wikipedia- und WLM-Logos in DIN-A3-Größe und andere Blätter in der gleichen Größe mitgebracht. Mithilfe weiterer Wikipedianer konnte der Pavillon in einen attraktiven Zustand gebracht werden. Die Poster wurden mit extrastarkem Montageband, das speziell für den Außeneinsatz konzipiert ist, am Mauerwerk des Museums befestigt. (Beim Abbau löste das Band beim Entfernen am späten Nachmittag Teile der Mauer mit ab. Ich hoffe, ich bekomme deswegen keinen Ärger, ich versichere – es war nur ganz wenig.)

Die Stimmung war den ganzen Tag toll; wir hatten zahlreiche Gespräche mit den Besuchern des Festes. Die anderen Wikipedianer und ich versuchten, den Besuchern unseres Stands mit den WP-Flyern die Idee des Fotowettbewerbs näher zu bringen. Interessiert wurde die Bilderschau der Top-100-Bilder des WLM 2011 aus Deutschland durchgeblättert, das ich als Fotobuch habe entwickeln lassen. Es erwies sich als gute Idee, den Besuchern zeigen zu können, wie toll die Bilder sind, die bei WLM eingereicht werden.

So freundlich die Besucher waren, so unfreundlich hingegen der Wind: Zahlreiche plötzliche Windböen sorgten dafür, dass wir unserem Infomaterial immer wieder mal hinterherjagen mussten, und auch der Pavillon wurde in Mitleidenschaft gezogen. Die Lehre daraus: Immer Kieselsteine zum Beschweren der Blätter mitnehmen!

Bei dem Kontakt mit den Besuchern hörte man immer wieder, dass jeder die Wikipedia nutzt – aber nur die wenigsten sich selbst aktiv beteiligen. Wir versuchten, möglichst viele von ihnen zur Mitarbeit zu animieren. Am Nachmittag hatte ich noch ein längeres Gespräch mit Eberhard Illner, dem Leiter des Historischem Zentrums und Stadtarchivs. Er ist offen für die Ideen des Web 2.0 eingestellt, und man wird vielleicht mittelfristig den Kontakt intensivieren.

Fazit: In der Praxis war doch alles leichter als befürchtet. Ich möchte damit den potenziellen Initiatoren solcher und ähnlicher Aktionen in anderen Städten ermutigen, selbst so etwas auf die Beine zu stellen. Vielleicht klein anfangen, im folgenden Jahr kann man es immer noch besser oder größer machen. Bedanken möchte ich mich für die materielle Unterstützung bei der Wikimedia Deutschland und vor allem bei den sehr netten Unterstützern (1971markus, Fledere, Geolina, Gereon K., morty, Nicola, Wiegels und Wuselig) vor Ort – ohne die es nicht möglich wäre, so was zu machen. Ata 19.09.

Wer ist diese Community und was will sie eigentlich?

Manchmal (eigentlich sogar ziemlich oft) fällt es schwer, zwischen dem Verein Wikimedia Deutschland e. V. (WMDE) und dieser ominösen „Community der Wikipedianer“ zu unterscheiden. So liest man in letzter Zeit häufig, „die Wikipedia“ möchte den Autorenschwund stoppen, den Frauenanteil erhöhen und leide unter inhaltlicher Einflussnahme von Lobbyisten und anderen. Nur – wer genau möchte dies eigentlich? „Die Wikipedia“ ja schon einmal nicht, Online-Datenbanken mit mehr oder weniger nettem Frontend äußern gewöhnlich eher selten Wünsche. Also woher kommen diese Aussagen? Von der Community? Mein persönlicher Eindruck ist eher, dass solche Statements von Vertretern des Vereins getätigt werden. Inwieweit sich Verein und Community tatsächlich überschneiden, wird ein ewig ungelöstes Rätsel bleiben. WMDE hat klare (und meines Erachtens sehr gute) Ziele formuliert.

Was aber will eigentlich die Community? Auf den zahlreichen Diskussions- und Metaseiten werden ebenfalls häufig die oben genannten Fehlentwicklungen und Defizite beklagt. Außerdem scheint man mehr Unterstützung für die Autoren zu wollen, solange sie dafür nicht bezahlt werden. Wie diese Unterstützung aussehen soll, ist dagegen schon wieder häufig ein Streitpunkt.

WMDE hat exakt zum Zwecke dieser Unterstützung der Autoren (und Fotografen, „Hausmeister“ u. ä.) ein Community-Projektbudget (CPB) geschaffen. Also Geldmittel aus den Spendeneinnahmen des Vereins bereitgestellt, die für fördungswürdige Projekte aus der Community verwendet werden sollen. Um diese Community auch am Entscheidungsprozess der Vereinsgeldervergabe zu beteiligen, wurde ein Ausschuss geschaffen, dem auch drei von eben dieser Community gewählten Vertreter angehören sollen. Nun ist einer dieser Vertreter zurückgetreten (die Gründe dafür sollen hier nicht erörtert werden), und die drei möglichen Nachrücker nehmen die Nachfolge nicht an. Logische Konsequenz wäre eine Nachwahl dieses Vertreters – sollte man zumindest meinen. Aber was passiert? Nutzer, die sich für eine Handlungsfähigkeit des Vergabeausschusses engagieren und eben jene Nachwahl vorbereiten wollen, werden dabei von einem für seine Dauerprovokationen bekannten User* torpediert. Es kam zu einem Löschantrag auf die Nachwahlseite, der gar noch breit diskutiert wurde, bevor eine administrative Ablehnung erfolgte. Die Beiträge in der Löschdiskussion gingen bis hin zu der Frage, ob die Wahlen der Community-Verteter überhaupt in der Wikipedia stattfinden sollen, oder ob sich diese Projektseiten hier nicht „verziehen“ sollten.

Da stellt sich mir natürlich die Frage: Will diese Community überhaupt beteiligt werden? Sind die Gelder des Vereins, die für Community-Projekte vorgesehen werden, in selbiger überhaupt erwünscht? Oder sollte man die Mittelvergabe über das CPB nicht auf der nächsten Mitgliederversammlung doch komplett in Vereinshände geben, wie von dem unzufriedenen weil nicht berücksichtigten User* sowieso ständig fälschlicherweise kolportiert wird? Wenn sich diese hiesige Community so schwer damit tut, die ihr gegebenen Beteiligungsmöglichkeiten auch anzunehmen, wäre das vielleicht der richtigere Weg.

Oder aber man verlagert solche projektübergreifenden Seiten generell nach Meta – wo sie auch eigentlich hingehören, da nicht nur die Wikipedia, sondern auch ihre Schwesterprojekte einbezogen sind. Um den Preis natürlich, dass dann wesentlich weniger Wikipedianer sich beteiligen werden – da sie die Wahlen und Informationen nicht mehr wie bisher auf dem Silbertablett ins eigene Projekt präsentiert bekämen.

Also „Community“, was willst Du eigentlich? StP 11.09.12; *Hinweis: Hier stand eine etwas andere Bezeichnung, diese wurde administrativ durch Koenraad entschärft [d. Red.].

Wer im CPB-Ausschuss für 2012/2013 ehrenamtlich als Community-Vertreter mitarbeiten möchte, kann sich bis zum 26. September 2012, 23:59 Uhr als Kandidat eintragen. Die Nachwahl findet vom 27. September 2012 bis zum 10. Oktober 2012 statt. MN, 12.9.12

Gerechte Strafe?

Gastbeitrag – ich wurde von der Autorin Ursula Kampmann gebeten, diesen Beitrag zu veröffentlichen. Ich habe hierbei einen Namen gekürzt, den Text darüber hinaus unverändert gelassen:


Am 12. Juni 2012 fand ich eine Abmahnung und strafbewehrte Unterlassenserklärung in meinem Briefkasten. Für Nicht-Eingeweihte, dies ist der Brief eines Rechtsanwalts, in dem er im Auftrag eines Mandanten einem mitteilt, dass man das Urheberrecht verletzt hat, sprich ein Bild verwendet hat, ohne den Urheber anzugeben und – falls notwendig – Gebühren dafür zu zahlen. Im ersten Moment war ich verblüfft. Ich betreibe seit Oktober 2010 eine kleine Internet-Zeitschrift, die MünzenWoche. Auf ihr publiziere ich einmal wöchentlich numismatische Artikel und News aus der Welt der Münzen. Urheberrechtsfragen sind mir also nicht fremd, im Gegenteil, ich achte sehr säuberlich auf die richtige Zuschreibung von Bildern.

Das Verbrechen

Bei der Überprüfung der Angelegenheit stellte ich fest, dass ich tatsächlich einen Fehler gemacht hatte. Ich hatte über eine Münze geschrieben, die in einem bekannten Auktionshaus versteigert werden sollte. Von dort hatte ich ein Bild bekommen, dessen Herkunft ich nicht überprüft hatte. Mein Pech, denn es stammte von Herrn T., der es bei Wikipedia eingestellt hatte, unter der Option, bei einer Verwendung seinen Namen anzugeben.

Ein juristischer Brief

Ich hatte also einen Fehler gemacht. Ich bin bereit, für meine Fehler zu zahlen. Das anwaltliche Schreiben vom 11. Juni 2012 von Herrn Dr. iur. M. lautete folgendermaßen:

„Namens und im Auftrag meines Mandanten habe ich Sie daher aufzufordern, zur Vermeidung einer gerichtlichen Auseinandersetzung die beigefügte Unterlassungs- und Verpflichtungserklärung bis zum 18.6.2012 (bei mir eingehend) abzugeben. Darüber hinaus sind Sie gesetzlich verpflichtet, die Kosten meiner Inanspruchnahme nach Maßgabe einer 1,3 Geschäftsgebühr aus dem Streitwert von 3.000,00 Euro gemäß Nr. 2300 VV in Höhen von 245,70 Euro zuzüglich Auslagen und Mehrwertsteuer zu zahlen. ... Ich mache Sie bereits jetzt darauf aufmerksam, dass ich für den Fall der nicht fristgemäßen Abgabe der Erklärung ohne weitere Vorankündigung die notwendigen gerichtlichen Schritte einleiten werde.“ Anscheinend nochmal Glück in Unglück, hätte ich wie sonst im Juni Ferien gemacht, wäre diese Frist von 7 Tagen verstrichen und der Fall vor Gericht gewesen.

Ein erstes Zeichen von Reue

Ich hatte wirklich den Fehler gemacht. Ich schaute im Internet nach und sah, dass sowohl Herr T. als auch sein Rechtsanwalt in einigen Internet-Beiträgen als „Abzocker“ bekannt sind. […] Nichtsdestotrotz, mir war der Fehler unterlaufen. Der Anwalt hatte angegeben, wie viel es kosten würde. Ich war bereit, die 245,70 Euro zu bezahlen. Ich schickte also die Unterlassungs- und Verpflichtungserklärung, nahm das Bild aus dem Internet und wartete auf die Rechnung.

Die Kosten eines Fotos

Statt der 245,70 Euro erwartete mich eine Rechnung in Höhe von 666,18 Euro, die sich wie folgt zusammensetzt: Schadensersatz in Höhe einer fiktiven Lizenzgebühr: 200 Euro; Schadensersatz wegen Verletzung des Namensnennungsrechts: 150 Euro; 1,3 Geschäftsgebühr: 245,70 Euro; Auslagenpauschale: 20 Euro; 19 % MWSt: 50,48 Euro. Vielleicht ist es in diesem Zusammenhang interessant zu wissen, welche Preise die numismatischen Hochglanzzeitschriften zahlen. Ich liefere oft Artikel mit Fotos an die MünzenRevue, Münzen & Papiergeld und wie sie alle heißen. Ich erhalte pro Druckseite inklusive Fotos (und das sind oft mehr als eines) 60 Euro.

Verhandlungsversuche

Ich nahm an, dass Herrn T. nicht klar war, dass ich wirklich nicht zu den regelmäßigen Sündern beim Urheberrecht gehöre. Da ich Wikipedia sehr positiv gegenüber stehe und schon mehrmals mit Verantwortlichen zusammengearbeitet habe, bat ich einen gemeinsamen Bekannten, Marcus Cyron, Herrn T. über mich zu informieren. Ich war durchaus bereit, die Anwaltskosten und die Mehrwertsteuer zu begleichen, also 316,18 Euro, aber ich hoffte, Herrn T. zu überzeugen, auf seine Forderungen zu verzichten, da ich annahm, er würde seine Fotos aus Idealismus ins Netz stellen und nur so verbittert sein, weil es immer wieder Menschen gibt, die aus Wikipedia Bilder nehmen, ohne den Fotographen zu zitieren. Herr Cyron agierte dankenswerter Weise als Vermittler und informierte Herrn T. über mich, meine Person und das, was ich im Internet tue.

Hinhaltemanöver

Ich informierte den Rechtsanwalt über meine Verhandlungen mit Herrn T. Er setzte einen neuen Zahlungstermin auf den 23. Juli 2012 fest. Herr T. wollte von mir das ursprüngliche Mail sehen, in dem ich die Bilder erhalten hatte, ich ließ es ihm über Herrn Cyron zukommen. Eine Antwort erhielt ich danach nicht mehr.

Am längeren Hebel

Stattdessen bekam ich einen Mahnbescheid vom Amtsgericht Hünfeld, in dem sich die ursprüngliche Summe noch um 115,82 Euro Gebühr für das Amtsgericht erhöht hatte, ohne dass Herr T. mich zuvor informiert hätte, wie nun seine Entscheidung ausgefallen sei. Ich entschloss mich zu diesem Zeitpunkt nach Rücksprache mit meiner Anwältin zum Zahlen. Gleich zu Beginn hätte man die Forderung leicht abschmettern können, da mehrere Formfehler in der Abmahnung waren, aber da ich – schließlich hatte ich ja einen Fehler gemacht – dies zugegeben hatte, saß die „gegnerische Partei“ am längeren Hebel. Ich hatte juristisch keine Chance mehr.

Ich habe mich jetzt entschlossen zu zahlen. Mir tun diese 787 Euro weh. Nur zum Vergleich, ich muss dafür einen Artikel von 13 Seiten schreiben. Wer schon einmal einen Fachartikel geschrieben hat, weiß, wie viel Zeit man dafür aufwenden muss.

Meine persönliche – und ganz emotionale – Meinung

Mir ist es aber ein Anliegen, dass die Wikipedia-Gemeinschaft von diesen Vorgängen erfährt. Ich bin eine große Anhängerin der Idee, Wissen und Bilder einer Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen, um gemeinsam einen Pool zu schaffen, aus dem jeder bei Bedarf schöpfen kann. Nicht umsonst ist der Besuch meiner Website www.muenzenwoche.de für den Leser kostenlos. Wenn aber im gemeinsam erarbeiteten Pool von Wikipedia einzelne Haifische schwimmen, die darauf warten, dass einer einen Fehler macht, um dann abzukassieren, dann fällt das auf die ganze Wikipedia-Gemeinschaft zurück. Man sollte sich überlegen, ob man nicht einen Ehrenkodex einführt, der Menschen, die gegen die Geist von Wikipedia handeln, aus diesem System ausschließt. Und in meinen Augen war das Vorgehen von Herrn T. gegen den Geist von Wikipedia.


Kommentar von T. in einer Mail an mich

Du weißt z. B. genau, dass ich keine Privatpersonen abmahne, so auch hier nicht geschehen. Es handelt sich um eine GmbH, die Geld mit meinem Bild verdient. Ich habe auch nicht wegen vergessener Lizenzen abgemahnt, sondern nur und ausschließlich wegen der Verletzung meines Rechts auf Namensnennung. Auch hat die GmbH trotz Kontakt und Nachfrage über dich nie mitgeteilt, woher sie das Bild bekommen hat, so dass ich den eigentlichen Verursacher hätte angehen können. Auch kann die GmbH sich am Bildlieferanten gütlich tun - es entsteht kein Schaden für die GmbH.


(Marcus Cyron, 10.9.12)

Stellungnahme des abmahnenden Rechtsanwalts: Mit Schreiben vom 11.06.2012 hatte ich die Firma MünzenWoche GmbH, vertreten durch die Geschäftsführerin Frau Dr. Ursula Kampmann, wegen der Verletzung des Namensnennungsrechts meines Mandanten abgemahnt. Mit Schreiben vom 15.06.2012 hat die Firma MünzenWoche GmbH die Unterlassungserklärung abgeben und damit die unstreitig gewerblich erfolgte Rechtsverletzung eingeräumt. Dabei hat sie sich nicht darauf berufen, das streitgegenständliche Lichtbild von einem Dritten erhalten zu haben. Mit Schreiben vom 03.07.2012 forderte Frau Dr. Kampmann unter privatem Briefkopf, mein Mandant solle auf seine Forderung verzichten. Auch in diesem Schreiben hat sie sich nicht darauf berufen, das streitgegenständliche Lichtbild von einem Dritten erhalten zu haben. Mit Schreiben vom 09.07.2012 setzte ich der Firma MünzenWoche GmbH eine Nachfrist zum 23.07.2012. Darauf erfolgte keine Reaktion. Am 30.07.2012 leitete ich deshalb das gerichtliche Mahnverfahren ein. Die Firma MünzenWoche GmbH legte gegen den gerichtlichen Mahnbescheid keinen Widerspruch ein und beglich die Forderungen meines Mandanten am 10.08.2012 vollständig. Die Sache ist damit erledigt. Der Leserbrief der Geschäftsführerin der Firma MünzenWoche GmbH erscheint hier ungekürzt und ungeprüft als Gastbeitrag im redaktionellen Bereich, wobei sich der Täter der gewerblichen Rechtsverletzung als Opfer präsentiert und den falschen Eindruck erweckt, eine private Numismatikern sei abgemahnt worden, die gutgläubig von einem unbekannten Dritten ein Bild verwendet habe. Stil und Inhalt dieses Leserbriefs verdeutlichen eindrucksvoll, weshalb Urheber gegen gewerbliche Rechtsverletzungen anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen. Mit freundlichen Grüßen RA Dr. M.--79.216.63.70 12:56, 14. Sep. 2012 (CEST)[Beantworten]

Redaktionsmeldung Essen und Trinken der Dritten Art – Wir backen uns eine Universität

Frischgebackener Unicampus

Man nehme ein Tagungshotel in wunderbar ländlicher wie schnell erreichbarer Umgebung. Sowas gibt es etwa in St. Anton am Arlberg, Berchtesgaden oder Saas-Fee. Es sollte weniger nach Frühstückspension denn nach Campus aussehen. Man nehme desweiteren ein schickes artifarty mäßiges Konzept, etwa eine neue Therapierichtung oder eine Neuausrichtung in der bildenden Kunst. Die sollte man auch mit der ein oder anderen Buchveröffentlichung und gelegentlichen Lehraufträgen unterfüttern. Dann gründe man eine Sommerakademie, die sich aufgrund der lokalen Gesetzgebung Universität nennen darf. Das reduziert die vorher genannte Auswahl auf die Schweiz. Gute Beziehungen zum Bürgermeister und Interesse der Kommune an der Akademie erleichtern die Gründung einer entsprechenden Stiftung. So 200.000 CHF brauchts da schon.

Das wichtigste an dieser Sommerakademie ist aber die Webseite, die Präsenz in Social Media und der Wikipediaauftritt und richtig hohe Eintrittspreise wie Rednerhonorare. Sprich man lädt richtig tolle Leute ein – Preislage Jean Baudrillard, Jacques Derrida, Judith Butler, Michel Houellebecq, Jean-François Lyotard, Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta und gibt ihnen für ihre einmaligen Rednerauftritt vor Leuten, die sich das leisten können, auch den Ehrentitel Professor. Diese sehr kurzfristige Professur wird in den Wikipediaartikel der jeweiligen Person eingebaut. Eine Kategorie Hochschullehrer (XYZ) mit Bezug zum Ort ist ebenso schnell erstellt. Zudem sind alle Redner auf der professionell gestalteten Webseite der Universität zu finden, deren Lehrkörper nach einigen Jahren auf knapp hundert Teilzeitprofessoren anwächst.

Aufgrund der Prominenz der Redner werden die Einträge der jeweiligen Personen regelmäßig bei etwas lasch recherchierenden Journalisten in deren Online verfügbaren Personenartikeln und vor allem bei Kurzbiographien von Nachrichtenportalen mehr oder minder automatisch übernommen. Diese Onlinequellen landen dann wieder in den in sieben Sprachen betreuten Wikipediaartikeln. Auch der Webauftritt wird zudem gelegentlich aktualisiert, wenn die ehemaligen Gastredner beziehungsweise "Professoren" nachrichtenträchtige Aktivitäten aufweisen, etwa eine Preisverleihung unerwartet ablehnen oder ähnliches. Auffällig ist der große Anteil von Poststrukturalisten.

Modephilosophen wie Slavoj Žižek haben ihre Freude an dem Programm, für das in mancher Hinsicht das informelle Black Mountain College Pate steht. Sowas wie richtige Absolventen, die länger angelegte Abschlussarbeiten oder Facharbeiten anlegen, braucht es keine. Es gibt auch nur einen hauptamtlichen Dozenten beziehungsweise Mitarbeiter. Es geht, wie gesagt, um einen elitären wie gut bezahlten Tagungsbetrieb ein paar Wochen im Sommer. Langsam fängt das ganze an richtig zu köcheln und Geschmack zu bekommen. Wohl bekomms!

Wer das für eine Erfindung hält – die European Graduate School und deren Webauftritt gibt es in Saas Fee wie Wikipedia wirklich (zumindest temporär). Weiteres auf der zugehörigen Artikeldiskussion, auch beim Schwesterprojekt en:WP wie beim Uniportal. Mir erscheint diese Kuriosität wissenswert für die Community, nicht nur wegen der exemplarischen Aspekte zu Werbung für einen Seminarveranstalter. Wikipedia hat zunehmend mit dem Einfluss und der Interaktion mit Blogs und Foren wie auch neuen Formen der Publikation von Medien zu tun – elektronisch wie analog – und den daraus abgeleiteten Quellen zu tun und ist dafür nicht immer geeignet aufgestellt. Polentario Ruf! Mich! An! 13:55, 9. Sep. 2012 (CEST)[Beantworten]

Wiki Loves Monuments 2012 in Deutschland – 200 Wikipedianer laden die ersten 5000 Fotos hoch

Mit 5000 auf Commons hochgeladenen Fotos hat Wiki Loves Monuments – entgegen manchen Befürchtungen – auch in Deutschland einen guten Start hingelegt. Das ist in erster Linie das Verdienst von 200 Wikipedianern, die sich schon in der ersten Woche dafür engagiert haben. Der Anteil der Fotos zu deutschen Denkmälern am internationalen Wettbewerb, an dem sich in diesem Jahr immerhin beachtliche 35 Länder beteiligen, liegt bei 10 %. Nach Spanien und Polen liegt Deutschland damit aktuell an dritter Stelle.

Rund 700 Fotos werden im Durchschnitt jeden Tag hochgeladen; pro Teilnehmer sind es bislang 24. Der Rekord eines einzelnen Teilnehmers, Rufus46 aus Bayern, liegt bei 578. Bemerkenswert ist auch der Start am vergangenen Wochenende. Allein an den ersten zwei Tagen lieferte WLM-Jury-Mitglied Nicola bereits 250 Fotos ab. Auch nach einer Woche führt sie in Nordrhein-Westfalen. In Sachsen geht Paulae mit 50 Fotos jeden Tag voran. Wünschenswert wären aber auch größere Anstrengungen insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen.

Der bevorstehende Tag des offenen Denkmals der Deutschen Stiftung Denkmalschutz am Sonntag gibt in Deutschland überall viele Möglichkeiten zum Fotografieren von interessanten Kulturdenkmälern, die auch in der Wikipedia bebilderte Artikel verdienen. Wer mehr wissen möchte über den Verlauf des diesjährigen Foto-Wettbewerbs, der kann sich aktuell auf www.wlm-2012.de/Statistik informieren. (Brücke, 8.9.12)

Konsens und Wissenschaft

Konsens ist ein schönes Wort. Es klingt so fürchterlich harmoniesüchtig. „Findet doch einen Konsens und dann sehen wir weiter.“ Ja, so kann man Frieden stiften – aber auch Kriege verlängern. Zum Beispiel wenn es keinen Konsens geben KANN. Da Argumente gegen Argumente prallen und nur die Partei gewinnen kann, die die besseren Quellen hat. Ja, so ist es normal. Aber Wikipedia ist nicht die Normalität. Wikipedia ist Wikipedia, und da herrschen eigene Gesetze.

Das Thema Weibliche Genitalverstümmelung ist so ein Beispiel. In nahezu keinem Artikel prallen so viele Konfliktthemen zusammen. Sexismus, Sexualität der Frau, Kriminalität, Medizin, Kulturgeschichte. Jahrelang war der Artikel heissumkämpft, auch weil er ein klassisches Beispiel dafür ist, wie eine kleine Gruppe sich mit weniger Wissen als Agressivität einen Artikel kapern kann, um ihn nach ihrem Gusto umzuschreiben und das Geschriebene als „Wissen“ nach aussen zu verteidigen. Vor einiger Zeit schaffte es eine Gruppe von Frauen, mit gebündelter Kraft, alle fehlerhaften und zweifelhaften Quellen zu entfernen und ihn auf ein Niveau heraufzuschreiben, das dem jetzigen Wissenschaftsstand entspricht. Das einzige, das noch fehlt ist das korrekte Lemma und allein diese Frage hat es in sich: Schon 2008 entschied nach langer Hin- und Herdiskussion das bemühte Schiedsgericht basierend auf der Auszählung von Google-Treffern und nach einer Literaturangabe von 1993 das Lemma auf „Beschneidung weiblicher Genitalien“ festzulegen, entgegen WHO und anderer aktueller wissenschaftlicher Publikationen. Mehrere Meinungsbilder scheiterten, immer mit dem Argument: „Auf der Diskussionsseite einen Konsens finden.“ Ja, eine Lösung wäre so normal. Aber Wikipedia ist nicht die Normalität. Wikipedia ist Wikipedia, und da herrschen eigene Gesetze.

Die Wikipedia hat ein Problem. Ein Problem der Diskussionskultur. Nicht die wissenschaftlichen Argumente machen die Inhalte, sondern die Gewohnheit und die Unart, sich lieber den bekannten Benutzern mit unkorrekten Quellen und Inhalten anzuschließen als unbekannten mit wissenschaftlich korrekten. Die Frage ist nur: Was tun? Was tun, wenn alle Argumente schon ausgetauscht sind, alle Quellen genannt, alle Literatur gewälzt und alle Wissenschaft bemüht, die Belege alles nachweisen, was nachzuweisen ist und trotzdem einfach nichts passiert. Keine Veränderung möglich ist, denn:

Der Artikel ist von einem Admin, der fachlich keinerlei Ahnung hat, wieder auf das alte Lemma „Beschneidung weiblicher Genitalien“ zurückgeschoben worden, mit dem Kommentar „lag jahrelang auf dem Lemma“. Ein klassisches Totschlagargument. Hat auch einen netten Artikel bei Wikipedia.

Ja, Wikipedia ist nicht die Normalität. Wikipedia ist Wikipedia, und da herrschen eigene Gesetze.

(J., 7.9.12)

Unterwegs mit 160 Sachen ohne Türe auf 600 Meter über dem Grund

Wem hier schwindelig wird, der überspringt das Bild

Der 20. August 2012 war ein wundervoller Hochsommertag im Markgräflerland, genau das richtige Wetter für richtig gute Fotos. Nur in einem unterschied er sich grundlegend von meinen sonstigen Fototouren: Heute sollten Luftbilder entstehen. Meine ersten Luftbilder hatte ich vor Jahren in Kanada von einem Hubschrauber aus gemacht. Heute sollte es mit dem Ultraleichtflugzeug vom Flugplatz Bremgarten aus Richtung Lörrach/ Basel gehen. Ein solches Vorhaben setzt voraus, wenn man den Anspruch verfolgt, gute Bilder zu erhalten, dass man sich im Vorfeld gut darauf vorbereitet. Das bedeutet, dass man ganz genau wissen sollte, was man fotografieren will, damit die Flugroute genau geplant werden kann. Auch die Tageszeit will wohlüberlegt sein. Dabei muss einem dennoch klar sein, dass es ohne Kompromisse nicht gehen wird. Denn nicht jedes Objekt ist zu einer gesetzten Tageszeit bestmöglich zu fotografieren. Es gibt zwar faktisch kein Gegenlicht, aber auch, wenn die Sonne über dem Flugzeug steht, gibt es gute und schlechte Einfallwinkel, was sich unweigerlich auf die Bilder auswirkt.

Schloss Beuggen

So hob ich gegen 14:30 Uhr mit einem Ikarus C42 Ultraleichtflugzeug in die Lüfte ab und peilte mit meinem Piloten die Hauptziele Burg Rötteln, Fernsehturm St. Chrischona, Schloss Beuggen und das Goetheanum an. Dazwischen gab es natürlich noch andere interessante Landmarken und Ansichten auf Orte und Landschaften, die ich auf der Tour gut ins Visier nehmen konnte. Problematisch an meinem Flug war, dass wir die Landesgrenze in die Schweiz passierten. Das erforderte sowohl die Ankündigung im Vorfeld, als auch das Einholen der Erlaubnis unmittelbar vor überschreiten der Landesgrenze. Das ist zwar grundsätzlich kein Problem, erfordert aber eine genaue Einhaltung von Flugregeln. Da sich im Großraum Basel der Flughafen Basel-Mülhausen befindet, ist zusätzlich Vorsicht geboten. Zum einen gibt es für Ultraleichtflugzeuge eine Flugverbotszone, was mir zum Beispiel das Umfliegen des Fernsehturms mit diesem Fluggerät verunmöglichte, zum anderen liegt das Goetheanum genau in einer der Einflugschneisen, so dass ich meinen Piloten ein wenig ins Schwitzen brachte, als ich ihn entsprechend dirigierte, damit ich genau den Winkel und die Position erhielt, die ich mir für meine Bilder vor meinem inneren Auge ausmalte. Aber der Pilot meisterte das mit entsprechender Routine und Präzision, die mir eine gute Grundlage schuf. Während ich meine Fotos machen konnte, war der Pilot damit beschäftigt, die mehrfachen Rückfragen des Flughafens Basel, wie lange wir uns denn noch in der Einflugschneise aufhalten würden, zu beantworten.

Nicht jedes meiner Bilder hat dabei die von mir gewünschte hohe Qualität erhalten, aber ich war doch erstaunt, dass ich eine sehr geringe Ausschussquote hatte und bin für meinen ersten Fotoflug mit diesem Fluggerät ganz zufrieden. Besonders von Vorteil war, dass der Flieger ein Hochdecker war, so dass man recht ungehindert nach unten fotografieren konnte. Zusätzlich bat ich darum, die Türe auszubauen, damit meine Kamera freie und ungehinderte Sicht haben konnte. Obwohl so ein Ultraleichtflieger mit 110 bis 160 km/h vergleichsweise langsam ist, ist die Geschwindigkeit dennoch hoch genug, dass man auch bei strahlendem Sonnenschein die Verschlusszeit seiner Kamera möglichst niedrig hält. Ich habe die Empfindlichkeit meiner Kameras auf ISO 800 hochgestellt und je nach Lichtbedingungen Verschlusszeiten von unter 1/2500 Sekunde gehabt. Damit ist gewährleistet, dass das, was man fotografieren will, auch halbwegs scharf abgebildet wird.

Der Flug selbst wurde durch Wikimedia Deutschland finanziert, der ich an dieser Stelle nochmals danke. Die gesamten von mir hochgeladenen Bilder könnt ihr euch in dieser Commons-Kategorie anschauen. Für Fragen oder Anregungen stehe ich sehr gerne zur Verfügung. (Wlady, 6. Sep.)

Tatü, tata, die Post ist da!

17x ohne Urheber und Lizenzangabe?

Bislang war es uns versagt, Briefmarken der österreichischen Post in Commons aufzunehmen. Das übliche Problem, es geht um Urheberrechte. Aber nun wurde der Durchbruch geschafft, bei immerhin 17 Briefmarken werden sie uns die Aufnahme nicht verwehren. Ein Anfang.

Die Geschichte geht so, dass die Post eine Briefmarkenserie mit insgesamt zwanzig Einzelmarken des Bregenzerwaldes auflegte. Das beste was man an Bildern darüber finden kann, konnten sie sich von Commons herunterladen. Es sind dies die Arbeiten unseres vielfach ausgezeichneten vorarlberger Fotografen Fred Böhringer. Naheliegend, darauf zurückzugreifen, und so kam es auch. Nach Kontaktaufnahme im Jänner dieses Jahres wurde angefragt, ob man Bilder von ihm verwenden darf. Von zwanzig Sujets des Bogens wurden dann zu seiner (nicht jedoch unserer) Überraschung 17 Arbeiten von ihm ausgewählt. Nur durch Zufall fand Fred heraus, dass diese bereits in den Postämtern erhältlich sind, man hätte es schon erwarten können, dass man ihm ein paar Belegbögen zusendet, das war aber dann doch zuviel. So musste er sich die Marken selbst kaufen. In welcher Form die Lizenz und sein Name korrekt angegeben wurde, das kann ich zur Zeit nicht eruieren, Aber wir werden es noch sehen, wenn Fred Scans der Marken hochladen wird.

Der Anfang ist indes schon vielversprechend, Wikimedia Commons hat noch Fotos für die nächsten hundert Jahre österreichischer Sonderbriefmarkeneditionen auf Lager, in bester Qualität. Das, lb. Post in aller Welt, ist eine Einladung, sich fürderhin auf Commons zu bedienen.

Tipp am Rande: Briefmarken in Panoramaqualität bis zum 15:1-Format, das wäre doch was Neues! Man könnte das dann Panoramabriefmarken nennen, ich stelle hiermit diese Bezeichnung gleich als frei im Sinne von CC-BY-SA 3.0 zur Verfügung! (hu, 3.9.12)

PS: Wie es scheint, gilt bei der österreichischen Post das Urheberrecht nur in einer Richtung. Nämlich dann, wenn man etwas von ihnen haben möchte. Umgekehrt verzichten sie großzügig darauf, ein Mindestmaß an Fairness an den Tag zu legen. Ich denke, dass eine Stellungnahme der Post angebracht wäre!

Richtigstellung: Die Bildbeschreibung und die Lizenzangaben zu jeder Briefmarke stehen auf der Innenseite der Präsentationsmappe. Tipp: Die Post könnte diese Angaben auf der Markenrückseite anbringen. (Böhringer, 3.9.12)

Wie bewerten?

Beim Schreibwettbewerb wählt eine Jury den ihres Erachtens besten Artikel aus, im Artikelmarathon werden Neuanlagen gezählt, der WikiCup vergibt fest definierte Punktzahlen für ausgezeichnete Artikel, Nennung in der Hauptseitenrubrik Schon-gewusst, erfolgreiche Teilnahme an anderen Wettstreiten uvm.

Aber wie um Himmels Willen können für Wartungsbausteinabarbeitungen, die vom simplen Hinzufügen einer Koordinate bis zu komplexen Artikelkomplettumgestaltungen reichen, einigermaßen gerechte (in Hinblick auf erarbeiteten Mehrwert, Qualität, Menge und Aufwand) Bewertungen vergeben werden?

Diese Fragestellung begleitet den Wartungsbausteinwettbewerb seit seinen Ursprüngen und in seitenlangen Diskussionen zerbrechen sich engagierte Teilnehmer in erschreckender Regelmäßigkeit ihre Köpfe darüber. Das detaillierte Auszählen von überarbeiteten/hinzugefügten Textzeilen, Tabellenspalten, Infoboxfeldern, angegebenen Belegen – Literatur, Weblinks, Einzelnachweise –, Bildeinbindungen und diversen Formpunkten erreicht eine hohe Genauigkeit und ist die bisher realisierte Praxis.

Doch der Wettbewerb vergrößerte sich im Laufe der Jahre erheblich: das durchschnittliche Teilnehmerfeld verbreiterte sich kontinuierlich. Höchst erfreulich, ist die Wartungsbausteinflut doch eine der augenfälligsten Problemzonen unserer Enzyklopädie. Damit geht jedoch eine Bewertungslast einher, die es in sich hat. Zwar wurde diese auf bis zuletzt zehn Schultern verteilt, doch wirklich flutschte es nie.

Verschiedene Ansätze sind in couragiertenn Diskussionen ent- und verworfen worden. Für einen Testlauf auserkoren wurde eine Rechenformel, welche die Größe des Ausbaus mit der prozentualen Ähnlichkeit zwischen der mangelhaften und der verbesserten Version in Bezug auf den Gesamtinhalt des Artikels kombiniert. Klingt kompliziert? Ist es auch. Könnte den Bewertungsaufwand aber drastisch senken. So die Hoffnung.

Wer kurz davor ist, ins Sommerloch zu fallen und dem Versuchskaninchendasein nicht abgeneigt ist, möge sich als Teilnehmer und/oder Schiedsrichter beteiligen. (Nik, 1.9.12)

Ortsbildmesse Perg erfolgreich absolviert

Vernissage der Siegerbilder 2011

Zehn Monate Vorbereitung, zehn Monate Arbeit, nun ist es vollbracht! Franz Pfeiffer – dem die meiste Ehre gebührt, österreichische Wikipedianer und Wikimedia Österreich schafften erstmals eine gemeinsame große Aktion auf einer Messe. Die oberösterreichische Bezirkshauptstadt Perg hat eingeladen, etwa 100 oberösterreichische Gemeinden waren bei der bereits 21. Ortbildmesse für Stadtentwicklung (siehe auch Stichwort Ortsbildmesse in Wikipedia) vertreten. Ein ganz hervorragender Einstieg und auch ein früher Startschuss für Wiki Loves Monuments. Und wir haben auch einen prominenten Teilnehmer für WLM: Der stellvertretende Landeshauptmann von Oberösterreich, Franz Hiesl, hat ein Bild von der Stadtpfarrkirche Perg gemacht, welches bei WLM teilnehmen wird. Er eröffnete auch die Ausstellung mit allen österreichischen und internationalen Siegerbildern vom vergangenen Jahr, welche noch bis Dezember für Besucher Galerie im Zeughaus zu sehen ist. Eine Kopie der Ausstellung wird es auch bei der WikiCon geben.

Vorbereitungen

Der Abend davor war sehr arbeitsreich, denn für jede Gemeinde gab es eine zwei Kilo schwere Informationstasche mit WLM-Informationen und Broschüren des Bundesdenkmalamtes. Insgesamt wurden weit über 10.000 Stück Infomaterial an die Gemeindevertreter übergeben, davon auch 5.000 OÖ-Broschüren für den Tag des Denkmals, in denen wir auch mit einer ganzen Seite vertreten sind. Den ganzen Tag sind wir herumgesaust, haben die Infotaschen verteilt und uns vorgestellt. Nur ganz selten – aber doch – kam es vor, dass man Wikipedia nicht kannte. Aber das Interesse war groß und unser Besuch wurde überall freundlich angenommen. Einen Fernsehbeitrag zur Ortsbildmesse kann man hier nachsehen.

Da freut man sich doch, oder?

Über zwei Tage verteilt waren mehr als 15 Wikipedianer anwesend und haben Wikipedia präsentiert. Auch die designierte Geschäftsführerin von WMAT, Claudia Garád, posierte freundlich mit Landesrat Viktor Sigl. Am Nachmittag gab es dann noch drei verschiedene Workshops im Pfarrheim von Perg.

Insgesamt wurde diese Messe von 8.000 Personen besucht, das Wichtigste war aber, dass wir die Gemeinden direkt erreichen konnten. Wir bewerten das als großen Erfolg und überlegen uns, das im nächsten Jahr in einer anderen Gemeinde zu wiederholen. Etwas will ich nicht verheimlichen: Wir hatten auch wirklich viel Spaß dabei! Hu

Netz-Kultur – der nötige Wikipedia-Beitrag

Geh’n Sie mit der Konjunktur“, lautete ein Schlager-Motto im westdeutschen Nachkriegs-„Wirtschaftswunder“. Als lange danach Wikipedia Hochkonjunktur hatte und als Crowdsourcing-Phänomen bestaunt und gefeiert wurde, waren auch die Wikipedianer – vom Geist des Aufbruchs beseelt – in vorwiegend euphorischer Stimmung. Darauf ist ja heute noch manch wehmütig-nostalgischer Blick gerichtet. Doch sind wir unterdessen als Arbeiter am Weinberg der Wissensvermittlung von den zuletzt bis zum Weltkulturerbe reichenden Höhenflügen vorerst zurück und auf dem Boden des Projektalltags mit allerlei Ungemach konfrontiert, das vielen auf Gemüt und Motivation schlägt – eine Art konjunktureller Baisse: We need a change!

“Stopp mal, nicht schon wieder”, wird es da oder dort heißen: „Es läuft doch trotz aller Unkenrufe und Kassandra-Posen!“ Noch immer kommen ständig neue Artikel hinzu und werden vorhandene deutlich verbessert. Das stimmt natürlich, nur: Das für dieses Gemeinschaftsprojekt essentielle Kooperationsklima lässt mehr und mehr zu wünschen übrig. Das Verhältnis von Aufwand und Ertrag im Sinne der Projektziele entwickelt sich für nicht wenige Wikipedianer – da bin ich dabei, aber gewiss nicht allein – zunehmend ungünstig. Das hat auch etwas mit der Tatsache zu tun, dass das Gros der wichtigen Artikelsujets bereits in irgendeiner bearbeiteten Form vorliegt und dass man sich nun entweder in Entlegeneres einarbeiten oder Vorhandenes so intensiv beackern muss, dass die Überarbeitung alle Zweifel und Beharrungstendenzen seitens der jeweiligen Vorarbeiter ausräumt. Das ist nicht leicht, aber machbar; es ist der Preis, der nun einmal unvermeidlich anfällt. Vermeidbar und auf Dauer unzumutbar sind aber die aus chaotischen Diskursabläufen und fehlender Diskussionskultur sich ergebenden zeitraubenden Leerläufe, Unsachlichkeiten und Verunglimpfungen, nicht selten in Ausweglosigkeit endend. Dabei zeigt der Blick über den Projekt-Tellerrand, dass die Kultur der Auseinandersetzung im Netz (lies: die Unkultur) zum Gegenwartsmenetekel zu werden sich anschickt (siehe auch die mit hohem Personalverschleiß verbundenen politischen Selbstfindungs- und Anpassungsprobleme der besonders netzaffinen Piraten). Sind Wikipedianer in der Lage, ihr Projekt aus dem Schlamassel herauszulenken? Yes we can!

Wo Markus Beckedahl als Blogger-Single, dem das eigene Publikum die Laune verdorben hat, nun erst über soziale und technische Lösungen zur Ausbremsung unproduktiver Zeiträuber nachzusinnen sich anschickt, haben Wikipedianer längst einerseits Richtlinien wie Keine persönlichen Angriffe und Konventionen für die Benutzung von Diskussionsseiten – andererseits Sonderbevollmächtigte zu deren Wahrung, nämlich Administratoren und Schiedsgerichtspersonal. Diese Potentiale einer humanen und produktiven Netz-Kultur gilt es konsequenter zu erschließen und ausbauen, als das bisher der Fall ist. Die Verantwortung dafür, dass beispielsweise Fälle wie dieser (im Schiedsgericht aberwitzigerweise anhängige) rechtzeitig ausgebremst werden, tragen auch wir anderen Kenner der Szene. So let’s go! -- Barnos (27. 8. 2012)

Patt bei Stolpersteinen?

Stolperstein

Immer wieder führen die Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig zur Diskussion. Mit diesen Gedenktafeln im Straßenpflaster soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Ihre Präsenz in etlichen Städten verleitet dazu, dass Listen über sie angelegt werden – die dann jedoch in der Wikipedia auf den Unwillen anderer Mitarbeiter treffen und in der Regel mit der Begründung „Wikipedia ist keine Rohdatensammlung großer Mengen strukturierter Daten“ gelöscht werden – in der Regel, aber nicht immer: Im Fall der Liste der Stolpersteine in Esslingen am Neckar wurde diese Regel durchbrochen und eine Stolpersteinliste das erste Mal seit fünf Jahren trotz Löschantrag und Löschprüfung im Artikelbestand behalten.

Um die Frage nach der Zulässigkeit und notwendigen Ausgestaltung von Stolpersteinlisten wurde aufbauend auf dem Präzedenzfall nun ein Meinungsbild gestartet, das bereits nach einem Tag zeigt: Einig sind sich in der Frage die Wikipedianer wohl überhaupt nicht – im Gegenteil verteilen sich die Stimmen, die eine grundsätzliche Nicht-Relevanz in den Listen der Stolpersteine sehen, und die, die ihnen enzyklopädische Relevanz zugestehen, nahezu gleichmäßig. Als der Autor das Meinungsbild zum ersten Mal sah, standen auf beiden Seiten exakt 53 Befürworter der jeweiligen Meinung, und während er diese Zeilen schreibt, steht es 68 gegen 64 Stimmen für eine Nichtakzeptanz der Listen. Bei solch einer engen Verteilung wird es schwierig sein, auch bei einer leichten Mehrheit der einen oder anderen Seite von einem Ergebnis zu sprechen – umso wichtiger ist es, wenn sich möglichst viele Wikipedianer an der Meinungsbildung beteiligen und an der Abstimmung teilnehmen. Die Abstimmung im Meinungsbild „Listen von Stolpersteinen“ läuft noch bis zum 06.09.2012 um 10:00 Uhr, dann entscheidet die einfache Mehrheit über die Zukunft der Listen in der Wikipedia.(Achim Raschka, 25.8.12)

miniatur übertrifft thumb

Miniaturbild von einem Daumennagel (thumbnail)

Ungeachtet der Tatsache, dass es in der deutschsprachigen Wikipedia einige lautstarke Gegner eingedeutschter Schlüsselwörter gibt, schreitet deren Verwendung in Artikeln immer weiter voran. Und nun ist es soweit: Nach einer Untersuchung des XML-Dumps von Anfang August wurde der Parameter thumb 506.683 Mal verwendet, die lokalisierte Form miniatur dagegen kommt auf 506.711 Verwendungen. Gezählt wurde dabei alles, was der Syntax einer Bildeinbindung entspricht, also auch Kopiervorlagen auf Hilfeseiten etc. Ausgelassen wurden nur alle Diskussionsseiten und der Benutzernamensraum.

Auch in anderen Bereichen schreitet die Lokalisierung unaufhaltsam voran: Am weitesten ist sie beim verwendeten Namensraum für Dateieinbindungen: Datei: kommt dabei auf stolze 1.349.632 Verwendungen (78 %), vor dem alten Bild: (249.330 Mal, 14 %) und den englischen Bezeichnungen File: (92.042 Mal, 5 %) und Image: (33.147 Mal, 2 %). In diesem Bereich helfen aber auch viele Bots mit, die die Lokalisierung zusammen mit anderen Bearbeitungen vornehmen.

Ebenfalls weit fortgeschritten ist die Lokalisierung bei der Angabe des Sortierschlüssels für die Kategorien: In 72 % der Fälle wird SORTIERUNG verwendet (451.026 Mal), DEFAULTSORT kommt nur 179.416 Mal vor.

Anders sieht es bei Weiterleitungen aus: Hier führt die englische Variante REDIRECT mit 769.133 Stück (77 %) klar vor der deutschen Variante WEITERLEITUNG, die nur in 236.258 Fällen (23 %) verwendet wird. Immerhin zeigt das, dass sich die Benutzer, die die Lokalisierung vorantreiben, an den Grundsatz halten: Keine Bearbeitung, um ausschließlich die Sprache von Schlüsselwörtern zu ändern.

Ob diese Entwicklung nun den Beginn des Goldenen Zeitalters markiert oder ob sie den Untergang des Abendlandes einleitet, muss jeder für sich selbst entscheiden. (Schnark, 22.8.12)

Online-Zeitungsarchive: Ein Jammertal mit Ausnahmen

The Times, 6. Juli 1863 – was wohl drinsteht?

Artikel aus älteren Ausgaben etablierter Tages- oder Wochenzeitungen können für die Arbeit an Wikipedia-Artikeln wertvolle Informationen enthalten. So ist beispielsweise im Literaturbereich eine Auswertung der Feuilletons sehr hilfreich, um die kritische Rezeption eines Autors und seiner Werke darstellen zu können. Zeitgenössischen Nachrufen auf Personen, die schon länger verstorben sind, lassen sich oft anderweitig kaum aufzutreibende Fakten entnehmen. Bei zahllosen weiteren Gelegenheiten ist man froh, eine alte Zeitung konsultieren zu können. Wie schön also, dass wir im Zeitalter der Digitalisierung leben, in dem zweifelsohne die meisten Zeitungen ihre alten Jahrgänge online zugänglich machen – unter Umständen nicht kostenlos, ist ja verständlich, aber diesen Informationsschatz wollen sie natürlich auch in ihrem eigenen Interesse heben. Denkste. In Wirklichkeit haben viele Zeitungen, auch führende Blätter, gar kein digitalisiertes Archiv … oder, wenn man Glück hat, einen externen Dienstleister mit restriktiven Zugangsregeln beauftragt … oder sie stellen ihre eigentlich vorhandenen Digitalisate nicht für die öffentliche Recherche zur Verfügung – auch nicht kostenpflichtig.

Zu letzterer Sorte gehört beispielsweise die Neue Zürcher Zeitung – für Artikel vor 1993 ist der «Recherchedienst» der Zeitung zu beauftragen, der mindestens 20 Franken verrechnet und für «aufwendige Rechercheaufträge» 160 Franken pro Stunde. Zu solchen Preisen wird von den unbezahlten Freiwilligen hier natürlich kaum jemand z. B. regelmässig Rezensionen des berühmten NZZ-Feuilletons für die Arbeit an Literaturartikeln anfordern wollen. Es bleibt nur der klassische Ansatz, die Zeitung oder Mikrofilme selbst in einer Bibliothek einzusehen. Das gilt auch für die meisten regionalen Zeitungen der Schweiz, die häufig gar kein eigenes Archiv führen und nur auf Bibliotheken verweisen können, welchen es wiederum häufig erstens an Mitteln zur Digitalisierung mangelt und zweitens an den Rechten, Digitalisate auch des 20. Jahrhunderts öffentlich zugänglich zu machen. Zu den löblichen Ausnahmen gehört das historische Archiv der Vorgängerzeitungen von Le Temps: Journal de Genève von 1826 bis 1998, Gazette de Lausanne von 1798 bis 1991 und Nouveau Quotidien von 1991 bis 1998 – der Allgemeinheit online und kostenlos zugänglich, ermöglicht durch die Unterstützung der öffentlichen Hand, u. a. der Schweizerischen Nationalbibliothek sowie privater Mäzene. Das sollte Schule machen!

Wenig komfortabel: Gebundene Zeitungen

Denn international sieht es nicht besser aus, auch hier mit Ausnahmen. Lobenswert die New York Times, die Ausgaben bis 1851 zurück der Öffentlichkeit online zur Verfügung stellt, zu einem guten Teil sogar kostenfrei (die genaue Trennung zwischen «kostenfrei und frei zugänglich», «kostenfrei mit Anmeldung» und «kostenpflichtig» ist bei ihr etwas komplex und wechselt gelegentlich). Man staunt aber, wie renommierte Zeitungen ihre Archive geradezu vernachlässigen. Aktueller Anlass für diesen Artikel sind die Hindernisse, auf die ich bei Recherchen zum Roman Barfuß über Glas von Iain Banks gestossen bin. Dieses zweite Werk des damals bereits durch seinen Erstling Die Wespenfabrik im englischsprachigen Raum berühmt gewordenen Autors muss natürlich bei seinem Erscheinen 1985 breit in den britischen Feuilletons besprochen worden sein. Also hätte ich den Wikipedia-Artikel gerne um die Auswertung einiger Kritikerstimmen bereichert. Aber wie schwierig das ist! Beginnen wir mit The Times: Ausgaben aus dieser Zeit finden sich online nur beim kommerziellen Anbieter Gale, der keine Zugänge für private Einzelnutzer anbietet. Wenn die Bibliothek, die man üblicherweise nutzt, kein Gale-Abo hat, muss man selbst schauen, dass man eine findet – oder, wie man bei Gale ironischerweise selbst schreibt, it may be worth visiting a library that holds the physical copies. Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Ein Anbieter von Digitalisaten schickt potentielle Kundschaft in die Bibliothek, wo sie in Papierbänden blättern soll! Okay, weiter zu einer weiteren grossen britischen Tageszeitung, The Guardian oder ihrer wöchentlichen Schwesterzeitung The Observer – Pustekuchen. Deren Archivseite teilt uns im Moment nur mit, that The Guardian and Observer digital archive will be unavailable from Thursday 26 July for a period of time whilst we carry out essential maintenance work. Offenbar hält diese «period of time» für «maintenance work» nun schon fast einen Monat an. Eigentlich völlig unzumutbar, naja, wenden wir uns dem Daily Telegraph zu … hmm … da haben wir ein Online-Archiv bis 2000 zurück und darunter den vielversprechenden Link More archived content. Ja, «more archived content» wollen wir haben, gerne von 1985! Wir klicken den Link an – und landen auf einer 404-Seite. Nicht gefunden!

Bei der Suche nach den Online-Archiven von dreien der bekanntesten britischen Tageszeitungen habe ich also gefunden:

  • 1) streng abgeschotteten Kommerz,
  • 2) ein seit einem Monat in «Wartung» befindliches Archiv, und
  • 3) einen toten Link.

Schlussfolgern kann ich nur: Es wird Zeit, dass die zuständigen Nationalbibliotheken eigene Digitalisierungsprojekte beschleunigt vorantreiben, und dass ein öffentlicher Zugang, bevorzugt als Open Access, auch für Inhalte des 20. Jahrhunderts sichergestellt wird. Glücklicherweise ist es nicht so, dass nichts passiert. Für das Vereinigte Königreich beispielsweise ist das British Newspaper Archive im Aufbau. Noch konzentriert es sich auf Ausgaben des 19. Jahrhunderts und es sind vor allem weniger bekannte regionale und lokale Zeitungen vorhanden – auffällig ist das Fehlen von Times, Guardian oder Telegraph, obwohl z. B. die ersten hundert Jahre der seit 1785 erscheinenden Times auch im UK sicher Public Domain sein sollten. Will man es sich nicht mit den kommerziellen Anbietern verderben? Das wäre kein Wunder – denn man will auch Geld von den Nutzern. Die British Library hat sich für dieses «Newspaper Archive» selbst mit einem kommerziellen Anbieter zusammengetan, von Open Access keine Spur. Doch ist das immer noch besser als gar nichts, und was die Zukunft bringt …? Gestumblindi, 22.8.2012

Wir können auch selber etwas tun, um dem Mangel abzuhelfen, aber leider gibt’s kaum Interessenten, weder aktive noch passive. Diese Projekte ruhen sanft:

Dresdner Journal, 2. Januar 1906 oder
Dresdner Journal, 3. Januar 1906 oder
Rostock’sche Nachrichten und Anzeigen, 17. Februar 1842 Andreas Wagner, 15.10.2012

Programmplanung beendet – WikiCon in der Zielgeraden

Demnächst enzyklopädisch: Vorarlberger Nachtleben

Vergangenes Wochenende wurden einige wichtige letzte Arbeiten in Vorbereitung der WikiCon 2012 erledigt:

Die Programmplanung ist abgeschlossen: Es gibt nun 44 Referenten, die 30 Vorträge, 13 Workshops, zwei Plenumsdiskussionen und zwei Keynotes halten werden. Außerdem wird es nach der Eröffnung am Freitagabend mit Luis aus Südtirol eine humorvolle Lektion in Kultur- und Sprachenreichtum der Region geben.

Nun gehen die Programmhefte und Broschüren in den Druck. Derzeit liegen 198 Anmeldungen vor, die Registrierung ist aber auch weiterhin möglich. Auch vor Ort wird nun aktiv geworben, um Nicht-Wikipedianer auf die Veranstaltung aufmerksam zu machen. Daher bieten wir auch vor Ort Tagestickets zu 5 EUR an.

Bemerkenswert ist die Vielfalt der WikiCon-Teilnehmer:

  • 96 Personen aus Deutschland
  • 36 Personen aus Österreich
  • 24 Personen aus der Schweiz
  • 3 Personen aus Liechtenstein
  • 2 Personen aus Südtirol

sowie Teilnehmer aus Luxemburg, den Niederlanden und den Vereinigten Staaten.

Letztes Jahr war der Bildfilter heißes Thema der WikiCon. Dieses Jahr könnte die Diskussion um neue Wikimedia-Projekte interessant werden: Sowohl das künftige Projekt Wikidata präsentiert sich, als auch der Zusammenschluss von WikiVoyage und WikiTravel, die gerne unter dem Dach der Wikimedia Foundation weiterarbeiten wollen.

Schirmherrin ist Frau Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann, Vorarlberger Landesrätin für Kultur und Wissenschaft. Gefördert und finanziert wurde die WikiCon von der FH Vorarlberg, Wikimedia Österreich, Wikimedia Deutschland, Wikimedia CH, der Wikimedia Foundation, dem O’Reilly Verlag und dem PHP magazin.

Links:

(Se, 20.8.12)

Wo Wiki draufsteht …

Wätzold Plaum: Die Wiki-Revolution. Absturz und Neustart der westlichen Demokratie. Rotbuch Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-86789-152-3. Link

Wenn die Welt mehr Wiki wird, können wir alle ruhiger schlafen, meint der Mathematiker, Physiker und Philosoph Wätzold Plaum in einem jüngst erschienenen Buch über die „Wiki-Revolution“. Denn die heutige Welt ist zum Fürchten, wie Plaum immer wieder beteuert: „Um uns geschehen die ungeheuerlichsten Dinge.“ (S. 41) Wir leben in einer „Konzernrepublik“ (S. 19), Staat und Großkonzernen ausgeliefert, während „die Menschen“ leider davor zurückschreckten, „die Behaglichkeit einer durch die ‚Tagesschau‘ zur Eindeutigkeit geklärten Weltsicht aufzugeben.“ (S. 25)

Datei:Tagesschau logo.png
Aus Sicht Plaums das Sinnbild für die geistig-politische Beschränktheit unserer Mitmenschen: die Tagesschau.

Die Tagesschau gilt dem Gifhorner auch ansonsten als Beispiel für die alten, veralteten Medien, denn er meint: „Die Blogosphäre ist in ihrer Gesamtheit längst wichtiger für die politische Meinungsbildung als die ‚Tagesschau‘.“ Solche verallgemeinernden Behauptungen, die allenfalls für Plaums soziales Umfeld aufschlussreich sind, findet man häufiger: „Wäre es nicht besser, die politische Agenda würde in höherem Maße durch Meinungsumfragen bestimmt werden?“ (S. 77) Eine entsprechende Untermauerung oder zumindest eine Diskussion unterbleibt.

Was ist das Wiki-Prinzip?

Abhilfen weiß das Piratenparteimitglied Plaum zuhauf, die er in seinem mehr oder weniger gut strukturierten Buch anbietet. „Die Leitidee ist, durch die aktive und freiwillige Kommunikation jedes Einzelnen die allgemeine Wohlfahrt fördern zu können, ohne dass es staatlicher Eingriffe oder internationaler Großkonzerne bedarf. Diese Leitidee nenne ich das Wiki-Prinzip.“ (S. 55) Nun gut, das ist die Entscheidung des Autors, während viele andere Menschen wohl eher von Anarchismus, Graswurzel-Bewegung, alternativ oder Basisdemokratie sprechen würden.

WikiLeaks ist für Plaum ein hervorragendes Beispiel dafür, wie es anders laufen muss. Völlig neu sei es, dass hierbei das Quellenmaterial veröffentlicht wurde, was es beim bisherigen investigativen Journalismus nicht gegeben habe (S. 23). Plaum hat für die mangelnde Transparenz von Wikileaks Verständnis, weil die Organisation so verletzbar sei, kritikwürdig findet er eher die autoritäre Führung durch Julian Assange und die (von Assange behauptete) Unterstützung von Teilen des US-Establishments (S. 25, 30–32). Ansonsten wird im Buch nicht recht deutlich, wie Wikileaks wirklich funktioniert, dass es gar kein Wiki ist, dass es sich um eine winzige Organisation einer handvoll Menschen handelt, und dass man über die Gefährlichkeit der veröffentlichten Dokumente tatsächlich geteilter Meinung sein kann. Auch das Schicksal des inhaftierten Informanten Manning findet keine Erwähnung.

Arg idealisiert wird vor allem Linus Torvalds, der Erfinder von Linux. Der sei kein Kontroll-Freak, denn er veröffentliche seinen Code täglich, bei ihm gehe es nicht um Zwang, sondern um Kooperation, Spaß und Freiheit. Wohl bestehe an Torvalds’ Autorität kein Zweifel, und es sei fraglich, so Plaum, ob Linux „in einer vollständig basisdemokratischen Organisation“ auch so erfolgreich gewesen wäre (S. 74–76). Man mag hinzufügen: Bei Linux entscheidet letztlich Torvalds darüber, was in den offiziellen Code kommt, basta.

Gesetzesentwurf per Wiki

Doch dann ist da noch die Wikipedia, mit der das Prinzip der Open-Source-Bewegung in der Gesellschaft angekommen sei (S. 54). Leider gebe es auch hier Hierarchisierungserscheinungen, die „die Freiheit der Nutzer“ einschränken (S. 32). Trotzdem fragt der Gifhorner Pirat: „Warum sollte nicht wenigstens einmal versucht werden, einen Gesetzesentwurf nach dem Wikipedia-Prinzip zu verfassen? Vielleicht deswegen, damit die Bürger nicht merken, dass dies ausführbar ist?“ (S. 79) Auch bei solchen Aussagen kann man sich fragen, ob Plaum sich ausreichend mit dem fachlichen Hintergrund vertraut gemacht hat. So ist die Wikipedia, die bescheidenerweise nur etabliertes Wissen abbilden will, auf die heute bestehenden Medien wie auch die Tagesschau angewiesen und weniger graswurzelig als gedacht.

Ferner wünscht der Autor sich Online-Abstimmungen, mit der man die Teilnahme der Menschen automatisch erhöhen würde, im Vergleich zur seiner Meinung nach niedrigen Wahlbeteiligung bei Wahlen und Volksentscheiden. Er vergleicht das mit der Einfachheit des Internetbankierens. (S. 150) Das eigentliche Problem, nämlich dass politische Partizipation viel Zeit und Bereitschaft zum Hinzulernen erfordert, bleibt ausgespart.

Der Bürger solle auch entscheiden können, wer ihn in welchen Politikbereichen vertreten darf. „Für Sozialpolitik die SPD, für Wirtschaftspolitik die FDP und bei der Umweltpolitik die Grünen. In der Wiki-Republik wird dies Realität sein. Das politische Denken der Wähler, aber auch und gerade der Abgeordneten wird befreit von der Herrschaft hergebrachter Pauschalideologien.“ (S. 161) Das würde sicherlich viele Menschen erfreuen – sozialdemokratische Staatsausgaben bei liberalen Staatseinnahmen. Nur hat der Autor wenige Seiten zuvor noch die Überschuldung beklagt.

Fazit: Die politischen Ansichten des Autors mag man teilen oder nicht. Besonders einsichtig, verdeutlichend oder neuartig sind seine Analysen nicht, ebensowenig wie seine Reformpläne. Die Begründung für die Verwendung des Wörtchens „Wiki“ ist dünn – wahrscheinlich ging es dem Autor nur um dessen guten Klang. (Z., 17.8.12)

Wikipedia meets Wacken

VIP + Press
VIP + Press

Mittlerweile ist es mehr als eine Woche her, dass im schleswig-holsteinischen Ort Wacken das diesjährige Wacken Open Air stattfand. Etwa 100.000 Menschen mit Faible für Metal fanden ihren Weg in die dörfliche Idylle, um an der diesjährigen Schlammschlacht teilzunehmen – darunter auch der Autor dieser Zeilen. Soweit nichts Besonderes – das W:O:A fand zum 23. Mal statt und auch ich war nicht zu ersten Mal dort – Erstmalig war jedoch die Möglichkeit, dem Spektakel als akkreditierter Fotograf der Wikipedia/Wikimedia beizuwohnen. So kam ich also in den Besitz eines VIP-Bändchens mit Fotogenehmigung und durfte mit professionellem Gerät knipsen, nachdem ich bei den letzten Malen jedesmal meine Kamera im Zelt zurücklassen musste.

Schlamm-Impression
Schlamm-Impression
Chris Barnes auf dem WOA 2012
Chris Barnes auf dem WOA 2012
Massen-Bespassung beim Wacken-Wrestling 2012
Massen-Bespassung beim Wacken-Wrestling 2012
Metal-Cover der holländischen Blaskapelle Blaas of Glory
Metal-Cover der holländischen Blaskapelle Blaas of Glory

Soweit prima – allerdings gab es natürlich weiterhin Hürden: Die Fotogenehmigung beinhaltete keine Genehmigung zum Betreten des Pressegrabens – ich musste mich also wie alle Fans und viele weitere Fotografen im Fangetümmel versammeln und von dort fotografieren und hoffen, dass das 200-Tele der vereinseigenen Nikon D5100 für diesen Zweck ausreicht. Ergänzt hatte ich meinen Kamerabestand um eine handliche Fujifilm Finepix mit 20-fachem Zoom, die vor allem bei den großen und engen Acts hilfreich war. Hinzu kamen Regen und Schlamm sowie natürlich die parallele Bespielung auf sechs Bühnen, die dem Fotografen Limits setzen. Und last not least war ich vor allem zum Spaß dort und wollte die Fotografiererei als Zusatzoption betrachten – mit diesem Beschränkungen ging es dann aber doch ganz prima.

Der Besuch des weltweit größten Heavy-Metal-Spektakels hat sich auf jeden Fall gelohnt – Festivalatmospäre, viel Spaß, ordentlich Krach auf die Ohren und dazu eine Reihe brauchbarer Bilder, mit deren Upload ich mich derzeit beschäftige – die commons-Kategorie füllt sich mit Impressionen und Bildern, Artikel wie Six Feet Under, Chris Barnes, Dark Funeral werden bebildert, zu anderen Band gesellt sich zusätzliches Material und für zukünftige Artikel etwa Blaas of Glory (nl), Jeff Hughell oder Björn Högsdal gibt es ebenfalls ein paar Aufnahmen; und ich habe gerade erst mit dem Upload begonnen … Hinzu kommt, dass u. a. die Flickr-Nutzerin mararie ihre Bilder unter CC-by-sa 2.0 veröffentlicht und damit ein weiterer Pool für Wacken 2012 erschlossen wird.

Jens Rusch im W:O:A Art Zelt
Jens Rusch im W:O:A Art Zelt
Dark Funeral auf dem WOA 2012
Dark Funeral auf dem WOA 2012

Und warum schreibe ich das jetzt alles? Die Akkreditierung bei Events wie dem Wacken Open Air von Wikipianern läuft mittlerweile weitestgehend problemlos – vor allem, wenn man die Anfrage über Wikimedia Deutschland stellt und damit offiziell absichert. Diese Option sollte meiner Ansicht nach dringend erweitert werden – die Anfrage kostet nichts und die Möglichkeiten sind vielfältig, wie auch unsere Seite für Foto-, Film- und Pressetermine zeigt. Falls ihr also Interesse habt, beispielsweise beim alljährlichen Summerjam, beim Pinkpop oder auch beim Ironman Germany als Wikipedia-Fotograf dabeizusein, solltet ihr dringend versuchen, euch akkreditieren zu lassen – in der Regel spart ihr den Eintritt und habt darüber hinaus auch vielleicht die ein oder andere Option, die ihr als Besucher nicht habt (Pressetermin, Backstage etc.). Für 2013 würde ich gern einen Festivalsommer organisieren und damit Wikipedianer auf 10+ Festivals schicken – wer Interesse hat, sollte sich bei mir melden oder sich vielleicht schonmal auf meine Arbeitsseite eintragen – umso mehr Interessenten, desto besser.(Achim Raschka,15.8.)

Zu wenig Adminarbeit!

Die Anforderungen an Kandidaten sind oft hoch: Ein Kandidat soll mindestens einen Artikel geschrieben haben, mit der Artikelarbeit vertraut sein, im Metabereich erfahren sein, ein leeres Sperrlog haben … und all das zusammen. Hohe Anforderungen müssen nicht schlecht sein. Wenn die Anforderungen zu niedrig werden, kommen mehr weniger geeignete Kandidaten durch. Dazu kommt, dass manche gewählten Admins sich als wenig geeignet herausstellen. Daher werden die Anforderungen immer höher. Das ist jedoch irgendwann falsch. Denn: Im Nachhinein ungeeignete Kandidaten wird es … wenn Admins gewählt werden, immer geben. Eine absolute Sicherheit ist unmöglich. Es sollte also das Ziel sein, so wenig wie möglich ungeeignete Admins zu wählen … aber damit darf man es nicht übertreiben, denn sonst schadet das auch. Die Admins opfern ihre Zeit für Adminarbeit. Adminarbeit ist nötig. Neue Admins auch, da durch Rücktritt oder Sinken der Zeit, die ein Admin für Adminarbeit nutzt, die Gesamtarbeit aller Admins zurückgeht. Wird die von den Admins insgesamt zur Adminarbeit genutzte Zeit zu wenig, bauen sich (nicht unbedingt lange) Rückstände auf. Diese führen dazu … dass einige Admins dann den Rückstand im Schnellverfahren abbauen. Darunter leidet die Qualität der Adminarbeit, und die Admins werden wohlmöglich auch abgewählt. Sinkt die verfügbare Adminzeit noch weiter, bauen sich unübersehbare Rückstände auf, die Leute sind verärgert. Diesen Zustand haben wir meiner Meinung nach bereits erreicht. Die Rückstände auf Wikipedia:Löschkandidaten und bei der Kategorie:Datei:NowCommons (Gleicher Name) sind riesig, selbst die Hauptseite leidet darunter. Die Vandalismusmeldungen werden (wobei das auch andere Gründe hat) immer weniger abgearbeitet. Gerade in der Nacht, wo sowieso nur wenige Admins da sind, kann es dazu kommen, dass ein Vandale auch schon einmal länger vandalieren kann. Wenn die Anforderungen an Adminkandidaten so hoch sind, dass schon diese Probleme entstehen, dann sind die Anforderungen an Adminkandidaten offensichtlich zu hoch. Und da das dazu führt, dass Probleme entstehen, schadet das. Man sollte zwischen dem Risiko von schlechten Admins und dem Risiko des Adminmangels abwägen. Wie man sehen kann, sind die Anforderungen zu hoch. Geht mehr Risiko ein, nicht so viel Risiko, dass klar ungeeignete Kandidaten durchkommen, aber so viel, dass diese Probleme gelöst werden können und auch nicht mehr auftreten. Wählt auch diejenigen, bei denen ihr euch nicht ganz sicher seid. Werden die Anforderungen nicht gesenkt, werden diese Probleme immer gravierender. Es kann nicht Sinn strenger Kriterien sein, Schaden anzurichten. Dann sind sie zu streng. Ich bitte euch, seht euch die Situation an und überlegt gut, ob eure Anforderungen nicht zu hoch sind. (mdkt.,12.8.)

Jetzt um Questia-Accounts bewerben! – Kommt die Wikipedia Library?

en:User:Ocaasi hat auf der Mailingliste Wikimedia-l auf eine neue Kooperation der Wikimedia Foundation mit einem Datenbankanbieter hingewiesen, durch die Wikipedia-Autoren für ihre Artikelarbeit Zugang zu einer weiteren Datenbank erhalten können. Die Zusammenarbeit mit der Questia Online Library ermöglicht Autoren den Zugriff auf 77.000 E-Books und gut vier Millionen Zeitschriftenaufsätze und Zeitungsartikel sowie Nachschlagewerken zu den Geistes- und Sozialwissenschaften. Die Accounts werden derzeit in der englischen Wikipedia vergeben. Wer sich bewerben möchte, sollte mindestens ein Jahr lang aktiv mitgearbeitet haben und dabei mindestens 1.000 Bearbeitungen vorgenommen haben. Zur Bewerbungsliste geht es hier lang.

Auch für die begehrten JSTOR-Zugänge kann man sich übrigens weiterhin bewerben. Vom Fortgang der Verhandlungen zwischen der WMF und JSTOR erfährt man aber derzeit nichts weiter, sie scheinen ins Stocken gekommen zu sein.

Darüber hinaus kündigt Ocaasi an, solche Kooperationen, die es bisher mit Credo Reference, HighBeam Research und – weiterhin inaktiv – JSTOR gibt, auf eine neue technische Grundlage stellen zu wollen. Angedacht ist eine Wikipedia Library, die vor allem den Autoren, die die notwendigen Voraussetzungen für die Vergabe von Zugängen im Rahmen solcher Kooperationen aufweisen, einen einheitlichen Login zu allen Datenbanken ermöglichen soll. Angedacht ist derzeit eine Lösung auf der Grundlage der Security Assertion Markup Language (SAML) oder mit Hilfe von OpenID. Wer hierüber mitdiskutieren möchte, wird – auch auf Meta-Wiki – auf die entsprechende Seite in der englischen Wikipedia verwiesen.

Außerdem erwähnt Ocaasi, es liefen Gespräche mit weiteren attraktiven Datenbankanbietern, darunter insbesondere mit LexisNexis, SpringerLink, Elsevier sowie mit der Cochrane Collaboration.

Der Kurier hält dies alles für sehr lobenswert, merkt jedoch kritisch an, dass das Projekt leider an den nicht-englischen Communities vorbei betrieben wird und dass auch die Vergabe der Accounts wiederum lediglich in der englischen Wikipedia sowie in englischer Sprache erfolgt. Eine Zusammenarbeit mit den einschlägigen Projekten zumindest in den wichtigsten Wikipedia-Sprachversionen – hierzuwiki wären die Bibliotheksrecherche und das eLitstip zuständig – wäre wünschenswert, gerade wenn es sich um eine langfristig angelegte Einrichtung für Wikipedia-Autoren handeln wird. (A., 10.8.)

Fotos hochladen zum Wettbewerb Wiki Loves Monuments auch per Android-App

Benutzeroberfläche der WLM-App
QR-Code mit dem Smartphone scannen und die App-Beta direkt herunterladen (Link zu [1])

Nach den Applikationen zum Lesen der Wikipedia und der Wiktionary (der Kurier berichtete) gibt es nun eine App, mit der Benutzerinnen und Benutzer auch Inhalte beitragen können. Die offizielle Applikation für den internationalen Foto-Wettbewerb Wiki Loves Monuments im September dieses Jahres wurde Anfang des Monats als Beta-Version zum Ausprobieren veröffentlicht.

Die App, die zunächst für Geräte mit dem Open-Source-Betriebssystem Android entwickelt wird, hilft einem im ersten Schritt, Denkmäler in der Nähe des eigenen Standortes oder eines frei gewählten Ortes zu finden. Fotos können dann direkt aufgenommen oder aus der Galerie auf die Wikimedia Commons hochgeladen werden. Dabei werden die Nummer des Denkmals und die richtigen Kategorien bereits automatisch ergänzt. Die App soll bis zum offiziellen Erscheinen im Google Play Store am 15. August in verschiedene Sprachen übersetzt werden. Wer die Version V1.1 beta 1 ausprobieren möchte (man muss für diesen Zweck die „Installation von Nicht-Market-Anwendungen unbekannter Herkunft“ zulassen), kann dies unter http://dumps.wikimedia.org/android/WLM-v1.1beta1.apk auf eigenes Risiko tun. Keine Scheu beim Ausprobieren, die Bilder landen derzeit "nur" im Testwiki. Feedback ist erwünscht auf dieser Seite.

Bleibt zu hoffen, dass diese App stärker genutzt wird als die Wikimedia-Commons-App, die bei der Coding Challenge 2011 gewonnen hatte. Mit ihrer Hilfe wurden seit Januar 2011 lediglich 301 Dateien auf die Commons hochgeladen. mh, 9.8.

Wikipedia bei der Ortsbildmesse in Perg

Am 26. August 2012 findet in Perg die 21. Ortsbildmesse der Oberösterreichischen Landesregierung statt, wo sich die Mitgliedergemeinden des Verbandes der oberösterreichischen Stadt- und Dorfentwicklungsvereine mit ihren Projekten an mehr als 100 Marktständen präsentieren. Mit dabei sind auch Organisationen, die eng mit der Thematik befasst sind. Auf Grund der Erfahrungen aus den Vorjahren werden mehr als 15.000 Besucher in Perg erwartet.

Mit dabei sind erstmals auch Wikipedia Autoren und Fotografen gemeinsam mit dem Verein Wikimedia Österreich, da die Mitarbeit an den Wikimedia Projekten durch Menschen passiert, die in diesen Dörfern und Städten wohnen. Eines der Ziele der Messeteilnahme ist die Gewinnung von weiteren Autoren, Fotografen und sonstigen Mitarbeitern an Wikimedia-Projekten im allgemeinen und natürlich ganz besonders in Oberösterreich. Beim Messestand von Wikimedia Österreich erhalten die interessierten Besucher Prospektmaterial und werden eingeladen, an Workshops teilnehmen, die in Perg in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Bildungswerk Perg an diesem Tag angeboten werden (Themen: Wie werde ich Wikipedia-Autor, Wie werde ich Wikipedia-Fotograf, Wie nehme ich am Fotowettbewerb Wiki Loves Monuments teil).

Der 26. August 2012 liegt zeitlich unmittelbar vor dem Beginn des während des Monats September angesetzten Fotowettbewerbes "WIKI loves monuments", der 2012 erstmals weltweit durchgeführt wird. Wikimedia Österreich und das Bundesdenkmalamt geben daher im Rahmen der Ortsbildmesse in Perg den Startschuss für den diesjährigen Fotobewerb WIKI loves monuments in Österreich.

Aus diesem Anlass wird an diesem Tag auch die Vernissage der Fotoausstellung "SEHENSWÜRDIG – WIKI loves monuments" in der Galerie im Zeughaus in Perg stattfinden, bei der die Siegerfotos des Vorjahresbewerbes auf europäischer Ebene und auf österreichischer Ebene sowie Fotos von Denkmälern aus dem Bezirk Perg gezeigt werden. Die Fotoausstellung wird während des gesamten Wettbewerbsmonats und darüber hinaus noch bis Jahresende 2012 in Perg zugänglich sein.

Weitere Infos: Wikipedia:Oberösterreich/Ortsbildmesse

pf 9.8.

Neuer Publikumspreis bei WLM 2012

Die Arbeit ist getan. Über 34.000 Bilder hat die Jury dieses Wettbewerbs in den letzten zwei Wochen angesehen und am 20. Oktober in Nürnberg ihre Endauswahl und damit die Preisträger dieses Jahres ermittelt. Die ersten zehn Preisträger wurden bekanntgegebn, die folgenden neunzig folgen in allernächster Zukunft. Die WLM-Abschlussveranstaltung findet auf der Messe Denkmal am 22. November von 14:00 Uhr bis 16:00 in Leipzig statt.

Kurzfristig hat sich die Jury entschieden, dieses Jahr eine neue Preiskategorie einzuführen: den Publikumspreis. Damit kann die Community unabhängig von der Jury ihre eigenen Favoriten wählen. Weitere Informationen findet man hier. Die Jury würde sich freuen, wenn diese Idee positiv aufgenommen wird. Um eine rege Beteiligung wird also gebeten! Nf

Diskussion über Ziele der Wikimedia Chapters Association eröffnet

Der Vorsitzende von Wikimedia Schweiz, Charles Andres, hat heute die Initiative ergriffen und auf der Mailingliste Wikimedia-l alle Interessierten dazu aufgerufen, sich an einem virtuellen Think tank auf Meta zu beteiligen, in dem die zukünftigen Ziele der Wikimedia Chapters Association gesammelt und diskutiert werden sollen. Die WCA ist der Dachverband der nationalen Fördervereine, der bei der Wikimedia Conference 2012 in Berlin gegründet worden war. (A, 18.10.)

Der neue Reiseführer heißt „Wikivoyage“ ab Ende Oktober 2012

Erik Möller hat heute abend auf der Wikimedia-l-Mailingliste das Ergebnis der Abstimmung auf Meta und die weiteren Schritte zum Start des neuen Reiseführer-Projekts bekanntgegeben. Das neue Schwesterprojekt wird „Wikivoyage“ heißen und voraussichtlich bis Ende Oktober 2012 unter der Domain wikivoyage.org eingerichtet werden. Der Name setzte sich mit 160 Stimmen gegen alle anderen Vorschläge sehr deutlich durch.

Der Kurier gratuliert den Kolleginnen und Kollegen von Wikivoyage und begrüßt sie herzlich in der Wikimedia-Familie!

Was nun folgt, ist Standard bei Wikimedia: Es gibt schon eine eigene Mailingliste, einen eigenen IRC-Kanal auf Freenode, und alle technischen Aspekte der Migration des Artikelbestands von Wikivoyage und Wikitravel – via Wikivoyage – werden auf MediaWiki.org koordiniert und dokumentiert. Die alten Benutzerkonten mitsamt den dazugehörigen Daten werden allerdings nur in das neue Projekt übernommen, wenn die jeweiligen Autoren dem ausdrücklich zustimmen – dann können auch Wikivoyage- und Wikitravel-Konten mit Wikimedia-Konten auf Anfrage zusammengeführt werden, falls das gewünscht wird. Das Projekt startet mit den Sprachen Deutsch, Italienisch, Englisch, Französisch, Niederländisch und Schwedisch. Weitere Sprachen müssen den Umweg über Incubator nehmen, auch wenn es bereits Communities auf Wikitravel gegeben hatte.[7]

Das einzige, was jetzt noch fehlt, ist ein Logo für das neue Projekt. Es gibt schon einige Vorschläge, aber die Abstimmung darüber ist vorerst auf Ende Oktober 2012 verschoben worden. Von den juristischen Querelen im Hintergrund ist derzeit nicht die Rede. (A., 16.10.).

Jetzt für das Präsidium von Wikimedia Deutschland kandidieren

Bei der 11. MV von Wikimedia Deutschland am 24. November 2012 in Berlin stehen zwei große Themen auf der Tagesordnung: die Wahl des Vereinspräsidiums sowie die Vorstellung und Beschlussfassung des Jahresplans 2013. Jede und jeder hat die Chance, sich aktiv in das Vereinsgeschehen einzubringen und Freies Wissen aktiv zu fördern – beispielsweise als Präsidiumsmitglied. Die Wahl der Mitglieder des Präsidiums ist von zentraler Bedeutung für den Verein. Je mehr Kandidaten sich für das Gremium zur Verfügung stellen, desto besser. Zum Aufruf zur Kandidatur bei uns im Blog. NE_WMDE, 16.10.

Wikimedia Foundation kooperiert mit Saudi-Arabien

Mit der saudi-arabischen Telefongesellschaft Saudi Telecom Company (STC) möchte die Betreiberin der Wikipedia, die US-amerikanische Wikimedia Foundation (WMF) kooperieren, um den Lesern im Mittleren Osten einen freien Zugriff auf die Wikipedia per Handy zu ermöglichen, heißt es in einer offiziellen Pressemitteilung von Jay Walsh, dem Sprecher der Foundation. Das ist natürlich eine feine Sache, wäre da nicht der kleine Schönheitsfehler, dass die staatliche STC nicht nur Monopolist für Mobilfunkbereich und Internetdienste ist, sondern auch gleichzeitig Spezialist für Zensur in der absolutistischen Monarchie auf der arabischen Halbinsel. Da scheinen der Verbreitung des sogenannten freien Wissens doch gewisse Grenzen gesetzt zu sein. Und wie reagiert die Foundation? Uns ist nicht bekannt, dass in den betreffenden Regionen Wikipedia aktiv blockiert wird, so Jay Walsh auf Anfrage von heise online.S 16.10.2012

Beteiligen: Affiliations Committee prüft Wikimedia Medicine

Das Affiliations Committee weist darauf hin,[8] dass es derzeit den Antrag von Wikimedia Medicine (WMMED) auf Anerkennung als Thematic Organization prüfe (der Kurier berichtete). Die Diskussion dazu findet auf Meta-Wiki statt, man kann sich aber auch per E-Mail an den Ausschuss direkt wenden.

Auf der Mailingliste Wikimedia-l ist der Ansicht eines der Initiatoren von WMMED, James Heilman, widersprochen worden, WMMED wolle keinen Einfluss auf die Artikelinhalte zur Medizin nehmen. Deshalb wurde für Thematic Organisations eine sehr viel bessere Profilierung der Aufgaben und der Arbeitsweise in ihrer Satzung gefordert als bei den hergebrachten Fördervereinen. Jede Form der Einschränkung auf die Inhalte und Themen, für die sich eine TO zuständig fühle, könne sich in der Artikelarbeit auf das Prinzip des Neutralen Standpunkts auswirken. Auch wird durch die neuen Organisationen eine Zersplitterung der Community befürchtet.[9]

Die deutschsprachigen Wikipedianer sind im Affiliations Committee durch Sebastian Moleski sowie (mit beratender Stimme) durch Delphine Ménard vertreten. (A., 15.10.)

Neu auf Wikisource im September

Der Unterhaltungsschriftsteller Walther Kabel wurde trotz Mitgliedschaft in der NSDAP 1933 als „Schmutz-und-Schund-Autor“ verurteilt und mit einem Schreibverbot belegt. Von ihm findet sich unter dem Pseudonym W. Belka nun Ibrahim ben Garb, der Pirat der Wüste auf Wikisource • Ebenso neu: Die Briefe des Tuchhändlers von Jonathan Swift übersetzt von Johann Heinrich Waser • Aus den Jugendblättern für christliche Unterhaltung und Belehrung von 1869: Der verzauberte Frosch von Franz Bonn • Für Geographen: Beschreibung des Oberamts Gaildorf des württembergischer Staatsbeamten Rudolph Friedrich von Moser • Alle Neuzugänge finden sich hier. aw, 12.10.

Review- und Publikumspreis sind TOT!!!!!

Alarmistische Überschriften zum Schreibwettbewerb haben ja Tradition, so gibt es auch diesmal Grund Alarm zu schlagen. Nach dem ersten Drittel des Abstimmungszeitraums über die beiden Email-Abstimmungspreise Reviewpreis und Publikumspreis herrscht alarmierende Leere in meinem Postfach. Genauer gesagt: es kommt die normale Mischung aus Nigeria-Connection-/Penis-Enlargement-/Canadian-Pharmacy-Spam und normaler Wikipedia-Mail rein. Was jedoch nur alarmierend wenig reinkommt, sind die Abstimmungsmails für die beiden Preise. Noch genauer gesagt:
Bisher kam noch keine Reviewstimme und erst zehn Publikumspreisstimmen bei mir an. Das erste ist eine alarmierende Verringerung um 100%, das zweite eine auch alarmierende Verringerung um 50% zum Zwischenstand des Schreibwettbewerbes um die selbe Zeit vor einem Jahr. Also A!B!S!T!I!M!M!E!N! - per Mail an mich. (trauriger nackter Affe, 12.10.12)

Olympia-Schreibcontest

Vom 15. Oktober bis 25. November wird in der deutschsprachigen Wikipedia der Olympia-Schreibcontest durchgeführt. Hier sollen Artikel geschrieben und verbessert werden, die sich mit der antiken Stätte, Funden, den antiken Spielen, dem Kult und der Nachwirkung sowie Erforschung des antiken Olympias befassen. Hauptpreis ist eine exklusive Führung durch die aktuelle Olympia-Ausstellung in Berlin. (MC, 11.10.)

Reiseführer: Logosuche und Migrationsvorbereitungen

James Heilman hat einen Logo-Wettbewerb für den neuen Reiseführer gestartet, der aber bisher nur langsam in die Gänge kommt – wahrscheinlich weil er bisher kaum bekannt geworden ist. Auch wurde kritisiert, dass der Wettbewerb schon beginnt, bevor die Abstimmung über den Namen des neuen Wikimedia-Projekts am 16. Oktober 2012 enden wird. Die Abstimmung über das Logo soll am 12. Ende Oktober beginnen – sofern bis dahin genügend gute Vorschläge vorliegen.

Währenddessen hat Wikivoyage damit begonnen, die Server-Dumps von Wikitravel einzuspielen und wieder zugänglich zu machen, um die Migration auf die Server der Wikimedia Foundation vorzubereiten. Die neu aufgesetzten Server werden deshalb nicht mehr in die bestehende Wikivoyage-Infrastruktur integriert (beispielsweise gibt es kein einheitliches Log-in), die Daten können aber auf den neuen Servern bis zur Migration weiter bearbeitet werden. Sie sind auf dem Stand von Mitte August, als Wikitravel die API abgeschaltet hatte, um die Weiterverwendung der Inhalte, die wie Wikipedia und Wikivoyage unter CC-by-sa stehen, zu verhindern. Das Team von Wikivoyage hatte einen Tag vorher noch einen Dump von Wikitravel einschließlich der Bilder gezogen. Neu verfügbar sind mittlerweile Wikivoyage auf Englisch, auf Französisch, auf Italienisch, auf Niederländisch und auf Schwedisch. Weitere Sprachversionen werden folgen.

Die Vorbereitungen für das neue Projekt beschäftigen weiterhin die kalifornischen Gerichte. Nachdem der Inhaber von Wikitravel zwei Mitglieder der Community verklagt hatte, haben Anfang September 2012 die WMF und Ende September Ryan Holliday, einer der beiden Betroffenen, im Gegenzug ebenfalls Klage erhoben. Der Kurier verfügt leider nicht über Kenntnisse des Landesrechts, deshalb kann die weitere Entwicklung kaum eingeschätzt werden.(A, 8./11.10.)

„Nicht der einzige Fisch im Meer des freien Wissens“

Die Geschäftsführerin der Wikimedia Foundation Sue Gardner hat ein Papier zur Diskussion gestellt, das sie für die Oktober-Sitzung des Stiftungsvorstands vorbereitet und in dem sie ankündigt, die Wikimedia Foundation werde ab November 2012 „ihren Fokus einschränken“ und ihre Aktivitäten auf die Entwicklung des WYSIWYG-Editors für MediaWiki, auf die Werbung neuer Autoren, auf den Ausbau des Zugriffs auf Wikimedia-Projekte mit mobilen Endgeräten und auf die Vergabe von Zuwendungen (englisch: „grants“) durch das Funds Dissemination Committee beschränken. Die Fellowship-Programme laufen aus und werden nicht mehr verlängert.

Zur Begründung führte sie aus: „Die Wikimedia Foundation ist kein Thinktank, kein Forschungsinstitut und auch keine Lobbygruppe. Es gehört nicht zu ihren Kernaufgaben, das Internet offen und frei zu erhalten. Wir sind kein allgemeiner gemeinnütziger Bildungsträger, sondern wir sind eine Website, eine Gruppe von Websites, und alles, was wir tun, muss durch diese Brille gesehen werden. Wir unterstützen auch nicht bloß reagierend die Community. Unser Zweck ist es nicht, MediaWiki-Support für Dritte zu betreiben. Wir selbst erschaffen keine Inhalte. Unser Zweck ist es auch nicht, den Fördervereinen bei deren Wachstum und bei deren Entwicklung behilflich zu sein; sie sind vielmehr unsere Partner bei der Unterstützung der Autoren. Die WMF ist nicht der einzige Fisch im Meer des freien Wissens. Nicht alles, was nötig ist, muss von der WMF gemacht werden. Was andere Personen oder Organisationen besser als die WMF tun können, sollen sie tun, egal wie wichtig das auch jeweils sein mag. Wenn wir eine Aufgabe übernehmen, die besser bei anderen Akteuren angesiedelt wäre, gefährden wir unsere Fähigkeit, unsere Kernaufgaben zu erledigen, und gleichzeitig erschweren wir anderen ihre Arbeit.“ (A, 8.10.)

Startschuss zur Kooperation zwischen dem Wikipedia Limesprojekt, dem DAI, der Uni Köln, Wikidata und dem Render-Projekt

Am 7. September 2012 fand in den Räumen des Wikimedia Deutschland e.V. in Berlin eine erste Besprechung zwischen Prof. Dr. Reinhard Förtsch und vier weiteren Vertretern des Deutschen Archäologischen Instituts bzw. des Archäologischen Instituts der Universität zu Köln, fünf Vertretern des Wikimedia Deutschland und einem Vertreter des Wikipedia-Limesprojektes statt.

Zweck des Zusammentreffens war es zu eruieren, ob eine Kooperation zwischen den Beteiligten in der Zusammenarbeit an einem konkreten Projekt machbar ist. Bei diesem Projekt handelt es sich um die Erstellung einer interaktiven Karte aller Limites in den Grenzprovinzen des Imperiums. Als „Skelett“ werden die (zunächst abgespeckten) Daten der Kastellartikel-Infoboxen dienen, ergänzt um die Daten zu noch nicht existierenden Kastellartikeln, über die das DAI verfügt. Das DAI resp. das Archäologische Institut der Uni Köln werden zu diesem Zwecke ihre Datenbestände (insbesondere die Datenbänke Arachne und Zenon) für die Wikipedia öffnen. Die Daten werden von Wikidata gesammelt und durch das Render-Projekt benutzerfreundlich aufbereitet. Der Clou ist, dass es durch die nicht unerheblichen Ressourcen der Institute möglich sein wird, neben unseren Kastellartikeln auch digitalisierte Originaltexte, Bilder etc. mit in die Limeskarte/Datenbank einzupflegen. Noch nicht existierende Kastellartikel erscheinen dann als solche vermerkt aber mit den Basisdaten versehen in der Karte und bieten somit den Anreiz, diese Artikel anzulegen. Eine erste Pilotversion der interaktiven Limeskarte soll schon bis zum Februar 2013 fertiggestellt werden. Die nächste Zwischenbesprechung ist für den November 2012 geplant.

Bemerkenswert ist, dass es Prof. Dr. Förtsch und das DAI waren, die den Schulterschluss mit der Wikipedia gesucht haben. Die Arbeit des Limesprojektes wird inzwischen in wissenschaftlichen Kreisen durchaus anerkannt und für nützlich erachtet, was in der Besprechung auch atmosphärisch deutlich wurde. Hartmann Linge, 05.10.

Passenderweise fand letztes Wochenende der 4. Limes-Workshop statt, bei dem die Kooperation natürlich ein zentraler Punkt war und zu dem es jetzt auch einen ersten kleinen Bericht im Wikimedia-Blog gibt. MC, 6.10.

Anträge ans FDC können kommentiert werden

Wikimedia Chapter und die Wikimedia Foundation konnten bis zum 1. Oktober 2012 Förderanträge an das Funds Dissemination Committee (FDC) einreichen. Um Gelder für ihre Arbeit zu beantragen, geben die Organisationen Auskunft über vergangene Leistungen und legen ihre zukünftigen Jahrespläne samt den dafür vorgesehenen Budgets vor. Das FDC prüft die Anträge und spricht dann Empfehlungen an das Board of Trustees der WMF aus, ob und in welcher Gesamthöhe die Gelder zur Verfügung gestellt werden sollen. Wikimedia Deutschland hat ebenfalls Mittel aus diesem Topf beantragt.

Alle 13 Anträge können bis zum 22. Oktober 2012 öffentlich kommentiert werden. Interessierte sind herzlich eingeladen, den Antragstellern auf den Diskussionsseiten im Meta-Wiki Feedback zu geben und Fragen zu stellen. Die Anträge selber können nicht mehr geändert werden, alle Kommentare und Antworten werden aber zusammen mit dem Antrag an das FDC weiter gegeben.

Die gesamte Diskussion findet auf Englisch statt und wir unterstützen gerne und übersetzen Kommentare für euch, wenn gewünscht. NE_WMDE, 3.10.

Auf Normdatenjagd

Normdaten sind ein recht scheues Wild. Sie verstecken sich im Dickicht nationaler Normdateien und Bibliothekskataloge. Etwa 120.000 deutschsprachige Artikel zu Personen harren der Frage, ob es wohl für sie eine passende Datei gibt. Fängt man so ein Stück, ist die Freude natürlich groß! Plötzlich kann man vom Wikipedia-Artikel auf die entsprechenden Angebote nationaler Bibliotheken zugreifen. Findet man gar die passende Nummer der Deutschen Nationalbibliothek, verlinkt diese am Tag darauf aus ihrem Katalog auf die Wikipedia. Die Bibliotheksnutzer können sich so informieren, wer eigentlich hinter der recht dürren Namensangabe des Bibliothekskataloges steckt. Um diese Freude unter die Menscheit zu bringen, durchstreifen Wikipedianer das natürliche Habitat der putzigen Gesellen. Ultimative Waffe ist dabei authority control. Einmal angelegt schlägt einem der Wunderkasten nicht nur notleidende Artikel vor, sondern unterbreitet auch Vorschläge, welche Normdatei passen könnte. Drei bestätigende Klicks später steht der Fang im Artikel. Also Wikimanns (respektive Wikifraus) Heil!O2, 3.10.

Wie soll das Reisewiki heißen?

Auf Meta-Wiki hat die Abstimmung über den Namen des zukünftigen Reisewikis begonnen, das aus Wikivoyage und Wikitravel heraus unter der Ägide der Wikimedia Foundation entstehen soll. Zur Wahl stehen insgesamt 17 Möglichkeiten. Ernsthafte Chancen dürften vor allem die Vorschläge wikivoyage.org und (sprach-code).travel.wikimedia.org/com haben. Bis zum 16. Oktober können die Benutzer entscheiden, welchem Namen sie den Vorzug geben würden. (A., 3.10.)

Was haben Frauen eigentlich jemals für die Wikipedia getan?

... ist der vorsätzlich reißerische Titel dieses kleinen Artikels, um die Aufmerksamkeit der geneigten Leserschaft zu binden und Flamewars zu produzieren ;) Doch wie man weiß: Die Welt ist voller Fragen, drum: Welches war der erste frauenspezifische Artikel auf der Hauptseite der Wikipedia? Welches der erste exzellente? Wer organisierte 2010 Skillshare? Und wer ist die älteste deutschsprachige Wikipedianerin? Dies und mehr erfahren Sie in der Geschichte der deutschsprachigen Wikipedianerinnen. Bleiben Sie dran! aw, 2.10.

Geboren aus der Bildfilterdiskussion und dem Informations-Defizit-Gefühl der Community wird die Wikimedia:Woche nun bereits ein Jahr alt. Als gemeinsam von Wikimedia Deutschland und Freiwilligen herausgegebener Newsletter sammelt sie wöchentlich die wichtigsten News aus dem Wikimedia-Universum. Besonders hervorzuheben ist vor allem die unermüdliche Arbeit von Aschmidt im letzten Jahr - an dieser Stelle mal ein dickes Dankeschön! Die Redaktion freut sich jederzeit über weitere Mitstreiter, Anregungen zum Inhalt und Feedback allgemein. Also: Auf das zweite Jahr! aw, 2.10.

18. Wartungsbausteinwettbewerb beendet

Die Sommerausgabe des Wartungsbausteinwettbewerbs fand ihren Schluss am 21. September. Das Resultat kann sich mit 610 verbesserten Artikeln sehen lassen. Geprägt wurde der Wettbewerb von zwei herausragenden Einzelkämpfern, die gar das allererste Mal dabei waren: Paulae vereinigt den Gesamtsieg, den ersten Platz unter den Einzelkämpfern sowie die zwei umfangreichsten Überarbeitungen auf sich. Mit stolzen 1486,5 Punkten stellt Paulae zudem den Rekord des erfolgreichsten Einzelkämpfers der Wettbewerbsgeschichte auf. Den zweiten Platz belegt LZ6387 mit 823,4 Punkten und erreicht somit auch den zweiten Platz in der Einzelkämpferwertung. Mit 707,2 Punkten belegt das ebenfalls erstmalig gestartete Team Die drei Musketiere (Lómelinde, AnnkaSchu, MaxEddi) den dritten Platz in der Gesamtwertung. Noch nie zuvor wurde ein Wettbewerb von Erstteilnehmern so stark beherrscht, was allen Mut machen sollte, sich bald selbst das erste Mal dem Wettstreit um die Verbesserung mangelhafter Artikel auszusetzen. (Nik, 29.9)

Konsequenzen der Bamkin-Affäre für Wikimedia UK

In einer gemeinsamen Erklärung haben Wikimedia UK und die Wikimedia Foundation bekanntgegeben, dass sie die Vorwürfe gegen das ehemalige Vorstandsmitglied des britischen Fördervereins Roger Bamkin untersuchen lassen wollen. Ein unabhängiger Ermittler soll herausfinden, ob der PR-Berater Bamkin in einem Interessenkonflikt gestanden hatte, der mit seiner Rolle als Wikimedia-UK-Trustee und den hierfür geltenden Regeln unvereinbar war. Außerdem soll der Ermittler Vorschläge für den künftigen Umgang mit ähnlich gelagerten Fällen erarbeiten.

Weiterhin haben sich Foundation und Wikimedia UK darauf geeinigt, dass Wikimedia UK zum Jahresende keinen eigenen Fundraiser durchführen wird. Wikimedia UK gehört neben Wikimedia Deutschland, Frankreich und Schweiz zu denjenigen Fördervereinen, denen die Foundation im März 2012 für drei Jahre das Recht zugestanden hatte, eigene Spendenkampagnen durchzuführen.

Roger Bamkin war wegen seines Engagements für das Projekt Gibraltarpedia vorgeworfen worden, er habe dafür gesorgt, dass Artikel über Gibraltar besonders häufig in der Rubrik „Did you know…“ („Schon gewußt…“) auf der Startseite der englischen Wikipedia auftauchten, während er gleichzeitig von der Tourismusbehörde von Gibraltar für seine PR-Arbeit bezahlt wurde. (A., 28.9.)

WikiWomen Unite!

Die WikiWomen Collaborative ist eine Social-Media-Initiative, die von Freiwilligen in Kooperation mit der Wikimedia Foundation durchgeführt wird. Sie soll die Vernetzung unter aktiven Wikipedianerinnen fördern und neue Autorinnen zur Mitarbeit anregen. So geht's:

aw, 27.9.

Italienisch-afrikanische Offerte

lettera27 ist eine italienische NGO, die mit der Gemeinschaft der italienischsprachigen Wikipedia gut zusammenarbeitet und sich momentan um das Schreiben von Artikeln zu afrikanischen Themen kümmert. Sannita, Mitglied des italienischen Wikipedia-Support-Teams, bastelt gegenwärtig an der Vorbereitung eines Übersetzungsprojekts, das die italienischen Artikel in anderen Sprachversionen verfügbar machen soll. Inhaltlich geht es um rund 5000 zumeist neue kurze Einträge zu administrativen Körperschaften in Botswana, die per Bot erstellt würden. Neben Englisch, Schwedisch und Französisch ist auch Deutsch im Gespräch. Da de.wp, im Gegensatz zu anderen Wikipedia-Ausgaben, traditionell keine Bot-Artikel schreibt, habe ich erstmal dazu geraten, die Inhalte auf der englischsprachigen Wikipedia einzustellen. In der Zwischenzeit sollten wir uns anhand der dort auflaufenden Ergebnisse Gedanken machen, ob wir für dieses Projekt eine Ausnahme von der Regel machen wollen. J., 26.09.

Neu: „Page curation“ in der englischen Wikipedia

Curation toolbar

In der englischen Wikipedia gibt es einen neuen Feed für die Eingangskontrolle neuer Artikel: Die Spezialseite Special:NewPagesFeed bietet eine übersichtliche Darstellung der zuletzt angelegten neuen Seiten, die vielfach gefiltert und sortiert werden kann. Klickt man auf den „Review“-Button einer neuen Seite im NewPagesFeed, wird diese in einem neuen Browser-Tab geöffnet, und am rechten Bildschirmrand erscheint die ebenfalls neue Curation toolbar, in der man die wichtigsten Aktionen für die Eingangskontrolle erledigen und gleichzeitig dem Autoren ein Dankeschön senden kann. Mängel kann man direkt markieren, und, ja, auch für die Unentwegten gibt es ein Knöpfchen, um ohne große Umwege einen Schnelllöschantrag zu stellen… (A., 25.9.)

Direkter Draht ins Museum

Neujahrsplakette aus der Sammlung

Während das in der Wikipedia gesammelte Wissen für jedermann jederzeit erreichbar ist, sind Sammlungen von Museen im Regelfall nur für einen kleinen, ausgewählten Kreis zugänglich. Die Stiftung Stadtmuseum Berlin, die zurzeit in Kooperation mit Wikimedia Deutschland einen „Wikipedian in Residence“ beschäftigt, möchte das ändern. Auf einer regelmäßig betreuten Kontaktseite können ab sofort Anfragen zu und nach Sammlungsobjekten gestellt werden. Dabei sind beispielsweise die Sammlung Alltagskultur, das Möbeldepot oder die Naturwissenschaftliche Sammlung nicht nur für Berliner interessant. Doch nicht nur Fotos und Digitalisate sollen bereitgestellt werden, auch ihr Wissen wollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung mit interessierten Wikipedianern teilen, beispielsweise durch Literaturempfehlungen. Ob und wie erfolgreich die Seite genutzt wird, liegt natürlich zunächst an der Wikipedia-Community, also: Stell deine Anfrage!. (K. (WMDE), 24.9.)

Not amused

Dekografik
Dekografik

war offenbar Mr. Wales über zwei neue Fälle offensichtlich bezahlter PR-Arbeit unter Mitarbeitern der englischsprachigen Wikipedia. Wie verschiedene Medien berichteten, soll Roger Bamkin, Mitglied des britischen Chapters der Wikimedia-Foundation Wikimedia UK und Mitinitiator des sogenannten Gibraltarpedia-Projekts, Gibraltar-Artikel bevorzugt auf der stark frequentierten Hauptseite unter der Rubrik Did you know... (in der DE-WP: Schon gewusst?) eingestellt haben. Mit dieser Aktion wurde das vor allem auf touristische Einnahmen angewiesene britische Überseegebiet bei seinen Aktivitäten zur Eigenwerbung unterstützt. Ein weiterer Fall betrifft das Wikimedia-GLAM-Projekt, das sich mit Galleries, Libraries, Archives and Museums befasst. Max Klein, Wikipedian in Residence bei OCLC Research, einem Portal für Bibliotheksrecherche, wird vorgeworfen, als Suchmaschinen-Optimierer für zahlende Kunden positive Änderungen an Wikipedia-Artikeln vorgenommen zu haben. Diese Angelegenheit bestätigt eigentlich nur das, was seit langem bekannt ist und immer wieder für Ärger sorgt: Wikipedia wird für geschäftliche Interessen entsprechend benutzt und manipuliert (Quelle: Violet Blue: Corruption in Wikiland? Paid PR scandal erupts at Wikipedia, CNET, 18. September 2012). S (mit Änderungen von O nach Anregung von M) 19. September

Questia-Accounts werden verteilt: Bewerbung ist weiterhin möglich

Seit heute steht ein weiteres Angebot für Wikipedianer bereit, die Recherchen in Online-Datenbanken für ihre Artikelarbeit durchführen möchten: In Zusammenarbeit mit dem Datenbankanbieter Questia werden insgesamt 1.000 Zugänge vergeben. In Questia stehen 77.000 englischsprachige Bücher sowie etwa 4 Millionen Artikel aus englischsprachigen Fachzeitschriften, Magazinen und Zeitungen zum Durchsuchen und zum Abruf im Volltext bereit, vor allem aus den Sozial- und Geisteswissenschaften (darunter allein 95 größere juristische Fachzeitschriften). In der englischen Wikipedia kann man sich auch weiterhin um einen eigenen Account bewerben – bei Interesse: Einfach in die dortige Liste unter „Apply here“ eintragen. Voraussetzung für eine Vergabe ist eine mindestens einjährige Mitarbeit in Wikipedia und 1.000 Bearbeitungen. In der Bibliotheksrecherche gibt es eine Liste, in die sich Wikipedianer eintragen können, die bereit sind, für andere Wikipedia-Autoren auf Anfrage Recherchen in Werken durchzuführen, die in Questia enthalten sind. (A., 19.9.)

Wikipedia Redefined im Einsatz

Wikipedia Redefined Screenshot

Der Entwurf Wikipedia Redefined wurde hier und vor allem außerhalb der Wikipedia intensiv diskutiert. Diese Umsetzung verändert abhängig vom Bildschirm automatisch das Aussehen, auf dem Bild ist die Touchscreen-Version. Durch den Verzicht auf eine vertikale Navigationsleiste soll Wikipedia aufgeräumter wirken. Dennoch müssten alle Funktionen erreichbar sein. Zur Installation gibt es eine kurze Anleitung. Über Kommentare würde ich mich sehr freuen! nA, 17. Sep. 2012

Pornografie in der Wikipedia?

Dekografik
Dekografik

Achwas, sagen die einen, Skandal! meinen die anderen. Wikipedias teilweise recht freizügige Sexbildchen, die der durchaus angemessenen Illustrierung passender Artikel dienen, beschäftigen seit einiger Zeit den israelischen Filtersoftware-Hersteller NetSpark, der Wikipedia sehr gerne eine, nunja, zunächst kostenlose Software-Pornobremse für sich durch die Bilder belästigt fühlende Leser bereitstellen möchte. Aber dass ausgerechnet Larry, der alte Weggefährte und seit einiger Zeit nicht mehr allzu beste Freund von Jimbo Wales, die Sache unterstützt, ist schon interessant. Er habe die Filtersoftware geprüft und für gut befunden, sie funktioniere. Doch leider blieben Reaktionen seitens der Wikimedia-Foundation bis jetzt aus, beklagt Sarah Minchon, eine Mitarbeiterin des aufstrebenden Unternehmens für Dynamic Web Filtering Solutions. Sehen die Wikipedia-Eigentümer in San Francisco das Problem etwa nicht? Darüber geredet wird jedenfalls seit Mai 2011, aber wie es so ist, in der Wikipedia braucht alles seine Zeit. Claudia Garád vom Verein Wikimedia Österreich behauptet jedenfalls: „Die Inhalte werden in der Regel von unseren Redakteuren überprüft und nach Bedarf korrigiert. Dabei gibt es eine gewisse Hierarchie, die eingehalten wird. Wir haben keinen automatischen Filter. Er war von der Foundation zwar geplant, wurde aber nie umgesetzt.“ Immerhin scheint Wikimedia Österreich über Redakteure für solch pikante Vorgänge wie die Bewertung von Sexbildern in der Wikipedia zu verfügen. Nachzulesen ist der etwas schräge Bericht auf der Webseite der Nachrichtenagentur pressetext.com, der auch von bestimmten christlichen-religiösen Medien übernommen wurde. S, 16. September

Beginnt morgen die Spendenkampagne?

Am Donnerstag den 13. September werden für alle nicht angemeldeten Besucher eine kurze Zeit lang Spendenbanner in der deutschsprachigen Wikipedia eingeblendet. Dies ist jedoch lediglich ein Test für die kommende Spendenkampagne. Zur Optimierung unserer Kampagne werden wir vom Team Fundraising von WMDE in den kommenden Wochen immer wieder Tests durchführen. Alle Tests werden wie letztes Jahr auf der Portalseite dokumentiert. Dieses Jahr wollen wir verstärkt Autoren-Aufrufe schalten. Dafür brauchen wir noch Unterstützung. Sei dabei. Till Mletzko (WMDE) (Diskussion) 12.09.12

Wikidata steht vor der Einführung

Dekografik
Dekografik

Das Projekt Wikidata nimmt Fahrt auf: Phase 1, die Verwaltung der Interlanguage-Links (Interwikis), kann in einer Demo-Version getestet werden und steht laut Lydia Pintscher kurz vor dem Rollout (siehe ihr Beitrag auf FZW). Als nächstes ist die Zentralisierung der Infobox-Daten geplant. Ber 11.9.12

Ein Besuch des Software Freedom Days in Hamburg sollte in Erwägung gezogen werden: Wikidata wird dort am 15. September von Lydia Pintscher vorgestellt Nf 12.9.12

Abrufstatistik leichter abrufbar

In aller Stille hat sich in der Fußzeile unter den Artikeln der Wikipedia, aber auch zum Beispiel unter dem hiesigen Presseorgan, eine kleine Neuigkeit eingestellt. Die Abrufstatistik ist seit kurzem für jeden Artikel vom jeweiligen Artikel aus abrufbar.O2 9.9.12

Nachwahl für Community-Projektbudget-Ausschuss

Nach dem überraschenden Rücktritt von Atomiccocktail erklärten nun alle drei infrage kommenden Nachrück-Kandidaten, den frei gewordenen Sitz im Ausschuss nicht anzunehmen. Somit ist nun eine sofortige Nachwahl notwendig, um den Ausschuss (der sowieso unter meines Erachtens inakzeptabler Zeitverzögerung agiert) so schnell wie möglich wieder handlungsfähig zu bekommen.StP 9.9.12

Slowakische Denkmäler auch in der deutschsprachigen Wikipedia erfasst

Nach dem Muster der österreichischen Denkmäler begann ich im Juni, auch die slowakischen Denkmäler nach Listen des slowakischen Denkmalamtes zu erfassen. Nachdem in der slowakischen Wikipedia zu wenige aktive Autoren sind, aber doch viele Fotografen das Land besuchen und Fotos hochladen, wollte ich auch diese Denkmäler zeigen. Im August war es soweit, dass alle 15.000 Denkmäler in etwa 1.800 Gemeindelisten dargestellt wurden. Zugleich begannen auch andere Autoren, darunter slowakische, diese Listen zu bebildern und mit Koordinaten zu versehen. Mit Hilfe von MarkBA konnte ich die Übersetzungen beginnen. In der slowakischen Wikipedia begann sk:User:Wizzard vorerst nur die Listen von Bratislava, die schon ein Viertel aller Denkmäler ausmachen, in die Slowakei zu transferieren. Damit begannen sich auch diese Listen zu füllen. Ende August war es Wizzard, der alle 1800 Listen auch in die slowakische Wikipedia mittels Bot übernehmen konnte. In der Zwischenzeit springen auch andere Autoren in der Slowakei auf und ich habe alle Hände damit zu tun, aus den dortigen Eintragungen jene in unserer Wikipedia zu synchronisieren. Die Informationen werden natürlich auch in Zukunft nicht so ausführlich sein, da ja auch die deutschsprachigen Quellen fehlen. Wenn auch die Slowakei heuer noch nicht an WLM teilnimmt, so hoffe ich doch, dass es unserem Nachbarn nächstes Jahr gelingt, am weltweiten Projekt zu partizipieren. Schon jetzt sind auf Commons etwa 3.000 Fotos als Cultural Heritage Slovakia gekennzeichnet. Es zeigt, dass, wenn man etwas über den Häferlrand schaut, beide profitieren können. (k 9.9.)

PS: Am 13. September konnte sich die Slowakei – zwar spät aber doch noch – für Wiki Loves Monument 2012 melden. (Was den Autor dieser Zeilen natürlich besonders freut ein lächelnder SmileyVorlage:Smiley/Wartung/:-) ) (k 13.9.)

WP in Russisch über 900.000, aber …

Am 8. September, um 2:27 h verkündete ich auf der Diskussionsseite der Hauptseite eine Gratulation. Wieder einmal hatte eine Wikipedia eine 100.000er-Grenze geknackt. Und nicht irgendeine, sondern gleich 900.000 Artikel. Die Wikipedia in Russisch gehört damit (neben den WPs in Italienisch, Spanisch und Polnisch) zu den heißesten Kandidaten für die Millionengrenze. Nach einer kleinen Diskussion über die richtige Benamsung (russische WP, russischsprachige WP, WP in Russisch) mit wohl nicht ganz ernstgemeinten Seitenhieben gegen Österreich, die Schweiz und „den Russen“ machte sich die Feststellung breit, dass sich merkwürdigerweise bis jetzt noch kein Admin gefunden hat, der dies auf der Hauptseite unter „Wikipedia aktuell“ entsprechend einträgt. Deshalb also ausnahmsweise nochmal hier (und in der Hoffnung, dass sich vielleicht doch noch jemand findet): Gratulation! --Duschgeldrache2 (Diskussion) 07:38, 9. Sep. 2012 (CEST)[Beantworten]

Nachtrag: Um 10:41 h wurde die Gratulation doch noch auf der Hauptseite eingetragen. Danke! --Duschgeldrache2 (Diskussion) 19:39, 9. Sep. 2012 (CEST)[Beantworten]

Der Primärquellen-Makel

Philip Roth ist ein anerkannter Experte für die Werke des amerikanischen Autors Philip Roth. Als solcher hat er im New Yorker gerade einen langen, unterhaltsamen Artikel über das Werk Der menschliche Makel verfasst, mit dem Hauptzweck, den zugehörigen Artikel in der englischen Wikipedia ändern zu lassen, der an entscheidenden Stellen die Interpretation anderer Philip-Roth-Experten wiedergab. Vorherige Versuche, in denen Roth sich an die Community gewandt hatte, wurden mit dem Hinweis auf seine Primärquellenhaftigkeit abgewiesen. Zu lesen ist der Artikel hier, weitere Hintergründe bei Ars Technica. NCI 8.9.

Sexismus-Debatte: IRC Office Hour

Eine heftige und trotz aller Emotionen doch in vielen Punkten konstruktive Diskussion hat sich aus den Beiträgen ergeben, die wir in den letzten Wochen zum Thema “Frauen in der Wikipedia” im WMDE-Blog publiziert haben. Besonders interessant wurde es dabei immer dann, wenn in der Diskussion grundsätzliche Fragen angesprochen wurden – wie die Strukturhindernisse für bisher unterrepräsentierte Gruppen in der Wikipedia. Um uns diesem Punkt konzentrierter und intensiver widmen zu können, laden wir alle Interessierten am kommenden Mittwoch, den 12.09.2012 ab 18 Uhr im freenode-Channel #wikimedia-de herzlich zu einer sogenannten “Office Hour” im IRC ein. NE WMD 7.9.

Rechtsstreitigkeiten um neuen Reiseführer

Nachdem Internet Brands (IB), der Eigentümer des Reisewikis Wikitravel, am 29. August 2012 zwei Wikitravel-Admins aus Los Angeles und Kanada, Ryan Holliday und James Heilman, aus einer Reihe von nicht näher genannten Gründen verklagt hat, hat die Wikimedia Foundation am 5. September 2012 ihrerseits bei dem Superior court of the state of California in San Francisco eine Klage gegen IB eingereicht auf Feststellung, dass Internet Brands kein Recht habe, die von der Community aufgrund des RFC auf Meta-Wiki gewünschte Einrichtung des neuen Reiseführers zu behindern oder zu unterbrechen.

Die elfseitige Klageschrift wendet sich dagegen, dass Internet Brands, indem das Unternehmen selbst gerichtlich gegen den Fork vorgeht, die Sammlung und Entwicklung von Bildungsinhalten, das Kerngeschäft der Wikimedia Foundation, behindere und unterbinde, indem gerichtlich gegen die ehrenamtlichen Mitarbeiter von Wikitravel vorgegangen wird, um sie daran zu hindern, die unter Creative-Commons-Lizenz stehenden Inhalte von Wikitravel auf die neue Wikimedia-Plattform zu übertragen. Die Autoren von Wikitravel und Wikivoyage hätten das Recht, frei zu dem neuen Wikimedia-Reiseführer beizutragen, und die Wikimedia Foundation dürfe diesen neu einrichten. IB habe bereits im Vorfeld diesbezügliche Drohungen ausgesprochen, gegen die die WMF nun mit der Klage vorgehe. (A., 6.9.)

Währenddessen hat der Vorstand der Wikimedia Foundation die Gründung des neuen Reiseführer-Projekts ausdrücklich begrüßt. (A., 6.9.)

WikiCon 2012 – Ein Kompliment!

Es gibt bequemere Freizeitbeschäftigungen, als sich monatelang der Vorbereitung und Durchführung einer dreitägigen Konferenz für über 200 Gäste zu widmen. Die ehrenamtlichen Organisatoren der WikiConvention 2012 haben es trotzdem gemacht. Es lässt sich nicht oft genug betonen, wie dankenswert ihre Mühen sind. Jeder kann sich ausmalen, wie viel Stress im Vorfeld aufkommt, dann noch mehr auf der Zielgeraden, nicht zu vergessen, dass die Teilnehmer am besten gar nichts von all dem merken sollen. Bei Wikimedia Deutschland organisieren wir regelmäßig Veranstaltungen, und dem Team der Freiwilligen bei der WikiConvention kann ich, auch im Namen aller Mitarbeiter, nur ein großes Kompliment aussprechen!

Gerade Wikipedia steht nun eigentlich für das Prinzip, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. Darum geht es beim gemeinsamen Arbeiten. Da aber auch in der Wikipedia hin und wieder einzelne Autoren mit hervorgehobenem Dank bedacht werden, tue ich das an dieser Stelle einfach einmal mit Manuel Schneider aus dem Organisationsteam. Wie schon beschrieben haben alle freiwilligen Helfer bei den Gästen fantastischen Eindruck hinterlassen. Manuel sagte als Ideengeber für eine WikiConvention in Dornbirn nicht nur mutig, dass er die gute Erfahrung der ersten WikiCon in Nürnberg weiterführen möchte, er hat das Projekt mit großer Überzeugung dann auch tatsächlich vorangetrieben. Und Danke auch für die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern in der Geschäftsstelle – jederzeit wieder!

Vielen Dank Manuel und vielen Dank an alle Helfer für eine tolle Veranstaltung! Wikimedia Deutschland steht selbstverständlich gerne für Unterstützung einer WikiCon 2013 zur Verfügung. PAR

Mitglieder des House of Lords

Das WikiProjekt „Politiker“ sucht für seine derzeitige Aktion Mitglieder des House of Lords interessierte Wikipedianer, die Interesse an der Anlage der fehlenden Artikel haben. Neben unvergänglichem Ruhm winkt die Aussicht auf Blicke hinter die Kulissen des britischen Oberhauses und dessen verstaubte Würdenträger.

Sieht viel verstaubter aus, als es ist...

Das Oberhaus hat zwar weniger Befugnisse als das Unterhaus, aber die Mitglieder sind zu einem großen Teil Personen, die bereits vor ihrer Mitgliedschaft eine Rolle in der Öffentlichkeit spielten, darunter Sportler, Wissenschaftler, Schauspieler und zahlreiche frühere Abgeordnete des House of Commons. Wie zum Beispiel der Labour-Politiker Derek Foster, Baron Foster of Bishop Auckland, der Tony Blair vorwarf das Parlament sei zum „Schoßhund des Premierministers“ geworden, bevor er sich 2005 dann von Blair zum Life Peer ernennen ließ... Etwa 1229 (derzeitige und ehemalige) Mitglieder des House of Lords haben bereits Artikel, die noch fehlenden sollen in der Aktion bis zum 31. Dezember 2012 angelegt werden. Quellen finden sich auf der Projektseite und auch in der englischen Wikipedia findet sich Material, da es dort bereits über jedes derzeitige Mitglied einen Artikel gibt. Falls du interessiert bist, aber noch keine Erfahrung im Bearbeiten von Wikipedia-Artikeln hast, helfen wir dir gerne bei deinen ersten Schritten. Wer also einen der unbeschriebenen Kunstblaublüter adoptieren möchte, sollte sich seinen Wunschkandidaten gleich in dieser Liste reservieren. Pol, Atl, 2.9.

Ein Monat zum Denkmäler-Lieben

Wer es noch nicht mitbekommen hat: Wiki Loves Monuments hat begonnen und ihr könnt noch bis Ende September fleißig Fotos hochladen und Werbung für unser Projekt machen. Informationen auf Deutsch gibt es unter Wikipedia:Wiki Loves Monuments 2012. AS, 1.9.

WMF schlägt neues Rechtsbeihilfeprogramm für User vor

Am 31. August veröffentlichte die WMF ihr neues Rechtsbeihilfeprogramm für Benutzer, die die Selbstverwaltung der Gemeinschaften in administrativen oder darauf aufbauenden Funktionen unterstützen (Liste). In den seltenen Fällen, in denen solche User in Ausübung ihrer Rolle in rechtliche Schwierigkeiten geraten können, könnten diese Benutzer dann bei den Kosten der Rechtsverteidigung Hilfe beantragen. Der WMF-Vorschlag beinhaltet keine rechtverbindlichen Garantien und kein Anwalt-Klienten-Verhältnis zwischen der WMF und Anspruchsberechtigten, würde aber für alle WMF-Projekte in allen Sprachen zur Verfügung stehen.

Autoren und Photographen sind diesem spezifischen Programm nicht betroffen. Sie können sich im Ernstfall die im Einzelfall greifende Richtlinie zur Hilfe für Beitragende (Englisch) ansehen, die im Juli/August renoviert wurde (Veränderungen). Über den Vorschlag für Rechtsbeihilfe für Benutzer in Service-Funktionen kann die Community abstimmen, sobald Meta die Vorbereitungen dazu abgeschlossen hat.J., 31.08.

Zeitzeugenwiki gegründet

Soll das Wissen der Senioren verloren gehen? Diese Frage wird wohl jede(r) mit Nein beantworten. Daher ist es wichtig, Zeitzeugen unterschiedlicher Epochen eine Möglichkeit zu geben, ihr Wissen zu bewahren. Das Projekt Wikipedia:Silberwissen, initiiert vom Verein Wikimedia Deutschland, unterstützt seit einigen Jahren diese Bemühungen und will ältere Menschen zur aktiven Mitarbeit in der Wikipedia motivieren. Natürlich ist das Wissen von Zeitzeugen nur selten in Form von Sekundärliteratur geordnet und dokumentiert und daher nicht von vornherein für die sich als Enzyklopädie verstehende Wikipedia geeignet. Damit das bei Senioren vorhandene Zeitzeugenwissen aber nicht verloren geht – der Zeitfaktor sollte nicht vergessen werden –, entstand die Idee für ein Zeitzeugen-Wiki, das ein solches Wissen sammelt, ordnet und bewahrt.

Dieses Wiki ist, wenn möglich, für Ergänzungen zu bestehenden Wikipedia-Artikeln gedacht und enthält als erstes Beispiel zum Kapitel NSDAP-Mitgliedschaft auch ohne Zustimmung? dieses Zeitzeugnis. Das Projekt befindet sich noch im Aufbau und sucht Mitarbeiter/innen. Der Wikipedia-Autor Dr.cueppers wird das Zeitzeugenwiki auf der jetzt stattfindenden Tagung WikiCon im österreichischen Dornbirn der Öffentlichkeit vorstellen.S., 30. August 2012

Künftiges Wikimedia Belgium-Chapter sucht weitere Mitarbeiter und Interessierte

Wie auch die anderen Chapter (lokale Schwesterorganisation der Wikimedia Foundation) hat das künftige Chapter Belgien/Luxemburg als Ziel die Unterstützung und Promotion der Wikimedia Projekte. Es wird versucht neue Teilnehmer sowie Benutzer anzulocken, Finanzierungen zu suchen, an öffentlichen Veranstaltungen teilzunehmen, die Pressearbeit zu organisieren und allgemein das freie Wissen zu fördern. Um dies auch in Belgien/Luxemburg zu ermöglichen, ist eure Unterstützung gefragt! An der Gründung des Chapters interessierte, mögen sich bitte in dieser Liste eintragen.
Wikimedia Belgium wird auch Projekte wie Wiki Loves Monuments fördern. Das Fotografieren in Belgien gestaltet sich nämlich schwierig, da Belgien keine Panoramafreiheit besitzt.
Wer weitere Ideen für das Chapter hat, kann sie einfach im „Community portal“ niederschreiben. Das Wiki ist für jeden Interessierten offen. Vgn, 28.8.

Sexismus-Debatte: Wikimedia Deutschland positioniert sich

Wikimedia Deutschland hat heute in zwei Blogeinträgen auf die laufende Sexismus-Debatte (der Kurier berichtete) reagiert:

Weitere Beiträge zu dem Thema sind angekündigt. aw, 28.8.

Sue Gardner auf der Forbes-Liste

Sue Gardner ist in die Liste der „100 mächtigsten Frauen“ der amerikanischen Zeitschrift Forbes Magazine aufgenommen worden, und zwar auf Platz 70. In ihrem dortigen Profil heißt es, die Wikimedia Foundation sei seit ihrer Übernahme der Geschäftsführung nicht mehr wiederzuerkennen: Als sie 2007 zu Wikimedia, der gemeinnützigen Organisation hinter Wikipedia, kam, gab es dort weniger als 10 Angestellte, und die Spendeneinnahmen beliefen sich auf weniger als 3 Millionen Dollar pro Jahr. Im Jahr 2011 war die Zahl der Spender um das zehnfache gestiegen, und es wurden 23 Millionen Dollar eingenommen. Der Kurier gratuliert Sue zu der Ehrung sehr herzlich, merkt aber an, dass Forbes hier leider außer Betracht lässt, dass der Nutzen, den die Spender mit Wikipedia verbinden, sehr wahrscheinlich seit 2007 auch mit den Fortschritten bei der Qualität der Inhalte zu tun haben dürfte – die von den ehrenamtlichen Autorinnen und Autoren geleistet wurden (A., 23.8.).

Einen nach Meinung interessierter Autoren unverzichtbaren Beitrag

zur gegenwärtigen Diskussion über den nach Ansicht von bestimmten Experten allgegenwärtigen, teilweise sogar strukturellen Sexismus in der Wikipedia hat die Autorin Anneke Wolf geliefert. Auf einer vielbeachteten Seite in ihrem Benutzerinnennamensraum werden zurzeit von Zuträgern in einer bereits jetzt voluminösen Liste Techniken für sexistisches und oder misogynes Verhalten in der Wikipedia gesammelt. Diese opulente Sammlung bietet einerseits einen umfangreichen Überblick über den gegenwärtigen Zustand des Umgangs von Wikipedia-Autorinnen mit ihren männlichen Kollegen, wurde aber andererseits umgehend mit einem Löschantrag überzogen. Einige der in der Liste aufgeführten Autoren sehen darin einen unzulässigen Pranger, der sich in erster Linie gegen Männer richte, und daher diskriminierend sei.S. 23. August 2012

Lange Nacht der Museen in Berlin

Ephraim-Palais
Ephraim-Palais

Wie schon bei der Langen Nacht der Wissenschaften Anfang Juni ist die Wikipedia auch bei der Langen Nacht der Museen vertreten, die am 25. August von 18:00 bis 02:00 Uhr stattfindet (Website des Veranstalters). Im Ephraim-Palais werden die Kooperation mit dem Berliner Stadtmuseum sowie die Software QRpedia vorgestellt, zudem beantworten Berliner Wikipedianer und Mitarbeiter von Wikimedia Deutschland die Fragen der Besucher. Auch alle Kurier-Leser sind herzlich eingeladen, vorbeizuschauen. (K. (WMDE), 22.8.)

Release Candidate der Signpost-App ist da

Wen es angeht, der möge es ausprobieren: Für die Android-Plattform wird derzeit eine kostenlose App entwickelt, mit der man auf die Inhalte des Wikipedia Signpost – dem Pendant des Kuriers in der englischsprachigen Wikipedia – komfortabler zugreifen kann als über einen mobilen Webbrowser. Der 1. Release Candidate liegt nun im Beta-Stadium vor. Ein Parallelprojekt sorgt übrigens für eine Wiki-Loves-Monuments-App (der Kurier berichtete). (A., 21.8.)

Wahl der Jury des Schreibwettbewerbs

Der Aufruf eine Überschrift tiefer war erfolgreich, dankeschön! Pro Sektion können nun seit dem 19. August zwei Wikipedianer_innen in die Jury des 17. Schreibwettbewerbes gewählt werden. Ihr könnt bis zum 26. August abstimmen, sofern Ihr stimmberechtigt seid. (mh, 20.8.)

Gesucht: Kandidaten für die Jury des Schreibwettbewerbs

Bis zum 18. August können Kandidaten für die Jury des Schreibwettbewerbes nominiert werden. Bis heute (15.8.) ist eine Kategorie komplett unbesetzt und eine nur mit einem Kandidaten versehen, also: Tragt euch ein oder ladet andere Wikipedianer dazu ein :-) Auch Selbstnominierungen sind ausdrücklich erwünscht. (Anneke (Diskussion), erg. syr 15.8.)

In Sachen: Öffentlichkeitsarbeit

Olympische Ringe
Olympische Ringe

Dass die Arbeit in Wikipedia größtenteils ehrenamtlich oder auch freiwillig, meist unbezahlt und aus eigener Motivation heraus erfolgt, ist jedem Kurier-Leser bekannt. Warum aber genau diese Motivation vorhanden ist, wollte das Team der sr-online-Redaktion von unserem Autor Lantus wissen. Vielleicht war der Grund, Lantus zu fragen, seine acht Jahre währende, ununterbrochene Tätigkeit bei Wikipedia, vielleicht aber auch die gleiche Provenienz; an seiner Artikelarbeit kann es jedenfalls nicht gelegen haben, denn dazu wurde nichts gefragt. Das vollständige Interview steht unter http://www.sr-online.de/wissen/61/1464621.html. Selbst von der Homepage sr-online prangt der Artikel mit dem Interview an prominentester Stelle. Was Autor Lantus beim nochmaligen Lesen der Antworten auffällt: Der Saarländische Rundfunk hat sehr wohlwollend gefragt und sehr gutes Promoting für uns betrieben. Insbesondere die Fragen für Neulinge wurden von ihm gern beantwortet und natürlich auch das Mentorenprogramm erwähnt. Lantus, 14. 8.

Wikisource:E-Books

Eher unbemerkt hat Benutzer:Michail im Laufe des Jahres angefangen, eine Reihe von Texten aus Wikisource als E-Books zur Verfügung zu stellen. Es findet sich eine illustre Ansammlung von Sebastian Brant bis Voltaire. Wie immer in der glücklichen Wikimedia-Familie: Die E-Books selbst unterliegen mangels schöpferischen Schaffens keinerlei Urheberrechten. Sie sind kostenlos und können frei verwendet und natürlich auch weitergegeben werden. Die E-Books werden als EPUB (in der Tabelle epub), MobiPocket (mobi) und teilweise im Kindleformat 8 (KF8, Dateiendung azw3) angeboten. KF8 kann vom Kindle Touch, Kindle 4 ab Version 4.1 und vom Kindle Fire gelesen werden. Für ältere Geräte (Kindle 4 mit Versionen vor 4.1, Kindle 3 Keyboard und älter) kann ausschließlich das Mobi-Format verwendet werden. Für das Format EPUB stehen eine Vielzahl von Readern zur Verfügung (für Windows, Mac, Tablets, Smartphones etc.).Anneke (Diskussion), 14.8.

Olympia komplett

Olympische Ringe
Olympische Ringe

Nun sind sie vorbei, die Spiele der XXX. Olympiade. Eigentlich war es ja geplant, alle deutschen Teilnehmer der Spiele noch vor den Spielen mit Artikeln zu versehen. Klappte dies 2008 noch recht gut, ging der Plan dieses Mal nicht auf. Dennoch – mit dem Segler Frithjof Kleen (die Segler mussten fast alle am längsten ihrer Artikel harren) bekam am letzten Freitag der letzte deutsche Athlet seinen Artikel. Und da es gerade lief, wurden auch noch die letzten neun Winterolympioniken der Spiele 2006 und 2010 angelegt. Heute Nacht wurde diese Lücke mit Michael Layer abgedichtet. Damit sind nun die letzten vier Olympischen Spiele in diesem Bereich komplettiert. Die nächsten Spiele können nun kommen! Leider konnten die Lücken bei den Österreichern (18 fehlende Artikel von 26 vor den Spielen) und Schweizern (26/30) nicht in diesem Maße gefüllt werden. Vielen Dank an alle Autoren und Helfer! M.C. 13.8.12

Endspurt Olympia-Special bei Schon gewusst?

Bei Schon gewusst? wurden nun endlich Nägel mit Köpfen gemacht und das diesjährige Olympia-Special für die Hauptseite in einen Rahmen bugsiert, der in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit nun zwangsweise etwas eng ist, aber dennoch bereits jetzt vielversprechende Kandidaten in Richtung Zielgerade schickt. Wäre schön, wenn es von eurer Seite am Samstag noch zu einer Beteiligung mit einem passenden Artikel, bei der inhaltlichen oder qualitativen Überprüfung der Kandidaten bzw. bei der Abstimmung käme. Alles weitere unter dem oben genannten Link, mögen die vier Besseren gewinnen. Vx 10.8.12

Funds Dissemination Committee (FDC): Kandidaten gesucht!

Es gibt nun eine Projektseite zum FDC in der DE-Wikipedia, die über den Prozess informieren und aktuelle Entwicklungen dokumentieren soll. Dort findet sich auch der Aufruf, sich bis zum 15. August 2012 als Kandidat für die Mitarbeit im FDC zu bewerben. Die Community erhält damit die Möglichkeit, sich in den Prozess der Verteilung von Spendengeldern an die Wikimedia-Chapter und andere berechtigte Organisationen einzubringen und das Board bei seiner Entscheidungsfindung zu unterstützen. NE WMD 10.8.

Exklusiv ins Museumsdorf Düppel

Rekonstruktion eines mittelalterlichen Dorfhauses aus der Zeit um 1200 in Düppel
Rekonstruktion eines mittelalterlichen Dorfhauses aus der Zeit um 1200 in Düppel

Am 9. September um 11:00 Uhr gibt es eine exklusive Sonderführung für Wikipedianer durch das Museumsdorf Düppel in Berlin. Die Führung übernimmt der Leiter des Museums, Professor Mamoun Fansa. Das 1975 gegründete Museumsdorf gilt als einer der Vorreiter der experimentellen Archäologie. So werden an den einzelnen Stationen auch Fachleute dieser Bereiche die Erklärungen übernehmen. Die Teilnahme ist kostenlos. Da die Plätze aber begrenzt sind, bitte bei barbara.fischer@wikimedia.de anmelden, damit niemand eventuell vor verschlossenen Türen steht. Schön wäre es auch, wenn der ein oder andere Fotograf für eine Dokumentation vor Ort wäre. M.C. 9.8.12

Seit dem Start des Portals:Österreichische Denkmallisten konnten bereits 70 % der denkmalgeschützten Objekte in Österreich bebildert werden. Dennoch sind Regionen wie das Innviertel, das westliche Tirol und die Obersteiermark noch kaum fotografisch dokumentiert. Um zumindest einer dieser Regionen auf die Sprünge zu helfen, treffen sich interessierte Wikipedianer am zweiten Septemberwochenende im oberen Murtal (Judenburg), um die Region fotografisch zu erfassen. Anmeldungen werden noch bis 15. August angenommen. G77 9.8.

„Wikipedia Redefined“

Link-Tipp für den Abend: Eine Agentur hat sich die Frage „If we could improve one thing which we use and love, what would that be?“ gestellt und einige Ideen zur Gestaltung von Wikipedia-Logo und -Oberfläche veröffentlicht: Wikipedia Redefined. Gute Ideen sind dabei und moderner („zeitgemäß“) wirkt das Erscheinungsbild allemal. P.

Nachtrag: Auch dieses Wikipedia Redesign versucht das Erscheinungsbild der Wikipedia ins 21. Jahrhundert zu bringen. P.W.

Vor einiger Zeit berichteten wir schon einmal über den anstehenden Wikipedia-Messestand auf der Photokina – die weltweit größte Photomesse findet vom 18. bis 23. September statt.

Der Vertrag zwischen Kölnmesse und Wikimedia Deutschland kann unterschrieben werden, sobald sich genügend Teilnehmer finden. Autoren, Photographen und „Techniker“ sind herzlich eingeladen, sich an den Vorbereitungen und am Messestand zu beteiligen!

Wer Zeit und Lust hat am Projekt mitzuwirken, kann sich noch bis zum kommenden Mittwoch, den 8. August auf der Projektseite zur verbindlichen Teilnahme eintragen. Zur Durchführung des Projektes werden mindestens 10 Teilnehmer mit verbindlicher Zusage gesucht. PW 4.8.

Rückblick auf die Wikimania

Die Wikimania, und vor allem die Vorgänge um die WCA, wird in meinem Washingtoner Tagebuch behandelt. Z. 2.8.

Karten für Campus Party Europe zu gewinnen

Wikimedia Deutschland verlost unter allen interessierten Freundinnen und Freunden Freien Wissens 20x2 Tickets für die Campus Party Europe, die vom 21. bis 26. August auf dem Gelände des ehemaligen Berliner Flughafens Tempelhof stattfindet. Die Eintrittskarten für die ganze Woche haben einen Wert von 128 € und ermöglichen den unbegrenzten Zugang zum "größten Technologiefestival in Europa": 400 Stunden Vorträge, Debatten und Workshops auf neun Bühnen so wie Wettbewerbe und Hackathons. Für Gewinner, die nicht aus Berlin kommen, wird darüber hinaus eine Campingmöglichkeit für 2 Personen zur Verfügung gestellt. Die Verlosung endet am 8. August. Direktlink zur Verlosung, alle Informationen und Links im Blogbeitrag von Wikimedia Deutschland. NE WMD 2.8.

Wikimedia Österreich sucht Fotografen

Wikimedia Österreich hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, verstärkt die Bebilderung der Wikipedia zu unterstützen. Es wurde umfangreiches, professionelles Kameraequipment angeschafft, das möglichst oft und häufig durch die Community eingesetzt werden soll. Wikimedia unterstützt dabei auch alle Interessierten bei der Erlangung von Fotoakkreditierungen und auch bei den Kosten für die Anreise. Im Zuge dieses Projekts sind wir besonders stolz darauf, dass uns die österreichische Fußball-Bundesliga dankenswerter Weise unterstützt, indem wir unkompliziert Zugang für Fotografen zu den Spielen bekommen. Dies ist eine große Chance an seltene und gute Fotos der Spieler zu kommen, gleichzeitig stoßen wir aber personell an die Grenzen, da alleine in der Bundesliga 5 Spiele pro Woche stattfinden. Außerdem gibt es noch die Europaleague und die 1. Liga, deren Spieler natürlich auch relevant sind. Wir möchten daher alle Interessierten (Das muss nicht am Fußball scheitern, das Fotografieren bei so einer Gelegenheit macht auch Fußballmuffeln richtig Spaß) einladen, sich an unserem Projekt zu beteiligen. Die Projektseite samt Planungskalender findet ihr bei Wikimedia Österreich. Natürlich freuen wir uns auch für alle sonstige Anfragen, bei denen wir mit Akkreditierungen gerne weiter helfen. Bei Interesse bitte einfach eine Mail an verein@ – at-Zeichen für E-Mailwikimedia.at (KK, 1.8.)