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== Netz-Kultur – der nötige Wikipedia-Beitrag ==
„[[Liste geflügelter Worte/G#Geh’n Sie mit der Konjunktur| Geh’n Sie mit der Konjunktur]]“, lautete ein Schlager-Motto im westdeutschen Nachkriegs-„[[Wirtschaftswunder]]“. Als lange danach Wikipedia Hochkonjunktur hatte und als [[Crowdsourcing]]-Phänomen bestaunt und gefeiert wurde, waren auch die Wikipedianer – vom Geist des Aufbruchs beseelt – in vorwiegend euphorischer Stimmung. Darauf ist ja heute noch manch wehmütig-nostalgischer Blick gerichtet. Doch sind wir unterdessen als Arbeiter am Weinberg der Wissensvermittlung von den zuletzt bis zum Weltkulturerbe reichenden Höhenflügen vorerst zurück und auf dem Boden des Projektalltags mit allerlei Ungemach konfrontiert, das vielen auf Gemüt und Motivation schlägt – eine Art konjunktureller [[Bullen- und Bärenmarkt|Baisse]]: '''We need a change! '''

“Stopp mal, nicht schon wieder”, wird es da oder dort heißen: „Es läuft doch trotz aller Unkenrufe und [[Kassandra (Mythologie)|Kassandra]]-Posen!“ Noch immer kommen ständig neue Artikel hinzu und werden vorhandene deutlich verbessert. Das stimmt natürlich, nur: Das für dieses Gemeinschaftsprojekt essentielle Kooperationsklima lässt mehr und mehr zu wünschen übrig. Das Verhältnis von Aufwand und Ertrag im Sinne der Projektziele entwickelt sich für nicht wenige Wikipedianer – da bin ich dabei, aber gewiss nicht allein – zunehmend ungünstig. Das hat auch etwas mit der Tatsache zu tun, dass das Gros der wichtigen Artikelsujets bereits in irgendeiner bearbeiteten Form vorliegt und dass man sich nun entweder in Entlegeneres einarbeiten oder Vorhandenes so intensiv beackern muss, dass die Überarbeitung alle Zweifel und Beharrungstendenzen seitens der jeweiligen Vorarbeiter ausräumt. Das ist nicht leicht, aber machbar; es ist der Preis, der nun einmal unvermeidlich anfällt. Vermeidbar und auf Dauer unzumutbar sind aber die aus chaotischen Diskursabläufen und fehlender Diskussionskultur sich ergebenden zeitraubenden Leerläufe, Unsachlichkeiten und Verunglimpfungen, nicht selten in Ausweglosigkeit endend. Dabei zeigt [http://www.tagesspiegel.de/medien/kommentarkultur-im-netz-ich-kriege-davon-schlechte-laune-/7053378.html der Blick über den Projekt-Tellerrand], dass die Kultur der Auseinandersetzung im Netz zum Gegenwartsmenetekel zu werden sich anschickt (siehe auch die mit hohem Personalverschleiß verbundenen politischen Selbstfindungs- und –anpassungsprobleme der besonders [[Piratenpartei|netzaffinen Piraten]]). Sind Wikipedianer in der Lage, ihr Projekt aus dem Schlamassel herauszulenken? '''Yes we can! '''
Wo [[Markus Beckedahl]] als Blogger-Single, dem das eigene Publikum die Laune verdorben hat, nun erst über soziale und technische Lösungen zur Ausbremsung unproduktiver Zeiträuber nachzusinnen sich anschickt, haben Wikipedianer längst einerseits Richtlinien wie [[WP:KPA|Keine persönlichen Angriffe]] und [[WP:DS#Konventionen für die Benutzung von Diskussionsseiten|Konventionen für die Benutzung von Diskussionsseiten]] – andererseits Sonderbevollmächtigte zu deren Wahrung, nämlich Administratoren und Schiedsgerichtspersonal. Diese Potentiale einer humanen und produktiven Netz-Kultur gilt es kosequenter zu erschließen und ausbauen, als das bisher der Fall ist. Die Verantwortung dafür, dass beispielsweise [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia_Diskussion:Schiedsgericht/Anfragen/Aufhebung_Sperrung_Akalipsia&curid=7123265&diff=107299722&oldid=107036569 Fälle wie dieser] (im Schiedsgericht aberwitzigerweise anhängige) rechtzeitig ausgebremst werden, tragen auch wir anderen Kenner der Szene. '''So let’s go!''' <small> -- [[Benutzer:Barnos|Barnos]] (27. 8. 2012)</small>

== Patt bei Stolpersteinen? ==
== Patt bei Stolpersteinen? ==
[[File:Stolperstein Berlin Budapester Str.jpg|thumb|Stolperstein]]
[[File:Stolperstein Berlin Budapester Str.jpg|thumb|Stolperstein]]

Version vom 27. August 2012, 16:53 Uhr

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Netz-Kultur – der nötige Wikipedia-Beitrag

Geh’n Sie mit der Konjunktur“, lautete ein Schlager-Motto im westdeutschen Nachkriegs-„Wirtschaftswunder“. Als lange danach Wikipedia Hochkonjunktur hatte und als Crowdsourcing-Phänomen bestaunt und gefeiert wurde, waren auch die Wikipedianer – vom Geist des Aufbruchs beseelt – in vorwiegend euphorischer Stimmung. Darauf ist ja heute noch manch wehmütig-nostalgischer Blick gerichtet. Doch sind wir unterdessen als Arbeiter am Weinberg der Wissensvermittlung von den zuletzt bis zum Weltkulturerbe reichenden Höhenflügen vorerst zurück und auf dem Boden des Projektalltags mit allerlei Ungemach konfrontiert, das vielen auf Gemüt und Motivation schlägt – eine Art konjunktureller Baisse: We need a change!

“Stopp mal, nicht schon wieder”, wird es da oder dort heißen: „Es läuft doch trotz aller Unkenrufe und Kassandra-Posen!“ Noch immer kommen ständig neue Artikel hinzu und werden vorhandene deutlich verbessert. Das stimmt natürlich, nur: Das für dieses Gemeinschaftsprojekt essentielle Kooperationsklima lässt mehr und mehr zu wünschen übrig. Das Verhältnis von Aufwand und Ertrag im Sinne der Projektziele entwickelt sich für nicht wenige Wikipedianer – da bin ich dabei, aber gewiss nicht allein – zunehmend ungünstig. Das hat auch etwas mit der Tatsache zu tun, dass das Gros der wichtigen Artikelsujets bereits in irgendeiner bearbeiteten Form vorliegt und dass man sich nun entweder in Entlegeneres einarbeiten oder Vorhandenes so intensiv beackern muss, dass die Überarbeitung alle Zweifel und Beharrungstendenzen seitens der jeweiligen Vorarbeiter ausräumt. Das ist nicht leicht, aber machbar; es ist der Preis, der nun einmal unvermeidlich anfällt. Vermeidbar und auf Dauer unzumutbar sind aber die aus chaotischen Diskursabläufen und fehlender Diskussionskultur sich ergebenden zeitraubenden Leerläufe, Unsachlichkeiten und Verunglimpfungen, nicht selten in Ausweglosigkeit endend. Dabei zeigt der Blick über den Projekt-Tellerrand, dass die Kultur der Auseinandersetzung im Netz zum Gegenwartsmenetekel zu werden sich anschickt (siehe auch die mit hohem Personalverschleiß verbundenen politischen Selbstfindungs- und –anpassungsprobleme der besonders netzaffinen Piraten). Sind Wikipedianer in der Lage, ihr Projekt aus dem Schlamassel herauszulenken? Yes we can!

Wo Markus Beckedahl als Blogger-Single, dem das eigene Publikum die Laune verdorben hat, nun erst über soziale und technische Lösungen zur Ausbremsung unproduktiver Zeiträuber nachzusinnen sich anschickt, haben Wikipedianer längst einerseits Richtlinien wie Keine persönlichen Angriffe und Konventionen für die Benutzung von Diskussionsseiten – andererseits Sonderbevollmächtigte zu deren Wahrung, nämlich Administratoren und Schiedsgerichtspersonal. Diese Potentiale einer humanen und produktiven Netz-Kultur gilt es kosequenter zu erschließen und ausbauen, als das bisher der Fall ist. Die Verantwortung dafür, dass beispielsweise Fälle wie dieser (im Schiedsgericht aberwitzigerweise anhängige) rechtzeitig ausgebremst werden, tragen auch wir anderen Kenner der Szene. So let’s go! -- Barnos (27. 8. 2012)

Patt bei Stolpersteinen?

Stolperstein

Immer wieder führen die Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig zur Diskussion. Mit diesen Gedenktafeln im Straßenpflaster soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Ihre Präsenz in etlichen Städten verleitet dazu, dass Listen über sie angelegt werden – die dann jedoch in der Wikipedia auf den Unwillen anderer Mitarbeiter treffen und in der Regel mit der Begründung „Wikipedia ist keine Rohdatensammlung großer Mengen strukturierter Daten“ gelöscht werden – in der Regel, aber nicht immer: Im Fall der Liste der Stolpersteine in Esslingen am Neckar wurde diese Regel durchbrochen und eine Stolpersteinliste das erste Mal seit fünf Jahren trotz Löschantrag und Löschprüfung im Artikelbestand behalten.

Um die Frage nach der Zulässigkeit und notwendigen Ausgestaltung von Stolpersteinlisten wurde aufbauend auf dem Präzedenzfall nun ein Meinungsbild gestartet, das bereits nach einem Tag zeigt: Einig sind sich in der Frage die Wikipedianer wohl überhaupt nicht - im Gegenteil verteilen sich die Stimmen, die eine grundsätzliche Nicht-Relevanz in den Listen der Stolpersteine sehen, und die, die ihnen enzyklopädische Relevanz zugestehen, nahezu gleichmäßig. Als der Autor das Meinungsbild zum ersten Mal sah, standen auf beiden Seiten exakt 53 Befürworter der jeweiligen Meinung, und während er diese Zeilen schreibt, steht es 68 gegen 64 Stimmen für eine Nichtakzeptanz der Listen. Bei solch einer engen Verteilung wird es schwierig sein, auch bei einer leichten Mehrheit der einen oder anderen Seite von einem Ergebnis zu sprechen - umso wichtiger ist es, wenn sich möglichst viele Wikipedianer an der Meinungsbildung beteiligen und an der Abstimmung teilnehmen. Die Abstimmung im Meinungsbild „Listen von Stolpersteinen“ läuft noch bis zum 06.09.2012 um 10:00 Uhr, dann entscheidet die einfache Mehrheit über die Zukunft der Listen in der Wikipedia.(Achim Raschka, 25.8.12)

miniatur übertrifft thumb

Miniaturbild von einem Daumennagel (thumbnail)

Ungeachtet der Tatsache, dass es in der deutschsprachigen Wikipedia einige lautstarke Gegner eingedeutschter Schlüsselwörter gibt, schreitet deren Verwendung in Artikeln immer weiter voran. Und nun ist es soweit: Nach einer Untersuchung des XML-Dumps von Anfang August wurde der Parameter thumb 506.683 Mal verwendet, die lokalisierte Form miniatur dagegen kommt auf 506.711 Verwendungen. Gezählt wurde dabei alles, was der Syntax einer Bildeinbindung entspricht, also auch Kopiervorlagen auf Hilfeseiten etc. Ausgelassen wurden nur alle Diskussionsseiten und der Benutzernamensraum.

Auch in anderen Bereichen schreitet die Lokalisierung unaufhaltsam voran: Am weitesten ist sie beim verwendeten Namensraum für Dateieinbindungen: Datei: kommt dabei auf stolze 1.349.632 Verwendungen (78 %), vor dem alten Bild: (249.330 Mal, 14 %) und den englischen Bezeichnungen File: (92.042 Mal, 5 %) und Image: (33.147 Mal, 2 %). In diesem Bereich helfen aber auch viele Bots mit, die die Lokalisierung zusammen mit anderen Bearbeitungen vornehmen.

Ebenfalls weit fortgeschritten ist die Lokalisierung bei der Angabe des Sortierschlüssels für die Kategorien: In 72 % der Fälle wird SORTIERUNG verwendet (451.026 Mal), DEFAULTSORT kommt nur 179.416 Mal vor.

Anders sieht es bei Weiterleitungen aus: Hier führt die englische Variante REDIRECT mit 769.133 Stück (77 %) klar vor der deutschen Variante WEITERLEITUNG, die nur in 236.258 Fällen (23 %) verwendet wird. Immerhin zeigt das, dass sich die Benutzer, die die Lokalisierung vorantreiben, an den Grundsatz halten: Keine Bearbeitung, um ausschließlich die Sprache von Schlüsselwörtern zu ändern.

Ob diese Entwicklung nun den Beginn des Goldenen Zeitalters markiert oder ob sie den Untergang des Abendlandes einleitet, muss jeder für sich selbst entscheiden. (Schnark, 22.8.12)

Online-Zeitungsarchive: Ein Jammertal mit Ausnahmen

The Times, 6. Juli 1863 – was wohl drinsteht?

Artikel aus älteren Ausgaben etablierter Tages- oder Wochenzeitungen können für die Arbeit an Wikipedia-Artikeln wertvolle Informationen enthalten. So ist beispielsweise im Literaturbereich eine Auswertung der Feuilletons sehr hilfreich, um die kritische Rezeption eines Autors und seiner Werke darstellen zu können. Zeitgenössischen Nachrufen auf Personen, die schon länger verstorben sind, lassen sich oft anderweitig kaum aufzutreibende Fakten entnehmen. Bei zahllosen weiteren Gelegenheiten ist man froh, eine alte Zeitung konsultieren zu können. Wie schön also, dass wir im Zeitalter der Digitalisierung leben, in dem zweifelsohne die meisten Zeitungen ihre alten Jahrgänge online zugänglich machen – unter Umständen nicht kostenlos, ist ja verständlich, aber diesen Informationsschatz wollen sie natürlich auch in ihrem eigenen Interesse heben. Denkste. In Wirklichkeit haben viele Zeitungen, auch führende Blätter, gar kein digitalisiertes Archiv … oder, wenn man Glück hat, einen externen Dienstleister mit restriktiven Zugangsregeln beauftragt … oder sie stellen ihre eigentlich vorhandenen Digitalisate nicht für die öffentliche Recherche zur Verfügung – auch nicht kostenpflichtig.

Zu letzterer Sorte gehört beispielsweise die Neue Zürcher Zeitung – für Artikel vor 1993 ist der «Recherchedienst» der Zeitung zu beauftragen, der mindestens 20 Franken verrechnet und für «aufwendige Rechercheaufträge» 160 Franken pro Stunde. Zu solchen Preisen wird von den unbezahlten Freiwilligen hier natürlich kaum jemand z. B. regelmässig Rezensionen des berühmten NZZ-Feuilletons für die Arbeit an Literaturartikeln anfordern wollen. Es bleibt nur der klassische Ansatz, die Zeitung oder Mikrofilme selbst in einer Bibliothek einzusehen. Das gilt auch für die meisten regionalen Zeitungen der Schweiz, die häufig gar kein eigenes Archiv führen und nur auf Bibliotheken verweisen können, welchen es wiederum häufig erstens an Mitteln zur Digitalisierung mangelt und zweitens an den Rechten, Digitalisate auch des 20. Jahrhunderts öffentlich zugänglich zu machen. Zu den löblichen Ausnahmen gehört das historische Archiv der Vorgängerzeitungen von Le Temps: Journal de Genève von 1826 bis 1998, Gazette de Lausanne von 1798 bis 1991 und Nouveau Quotidien von 1991 bis 1998 – der Allgemeinheit online und kostenlos zugänglich, ermöglicht durch die Unterstützung der öffentlichen Hand, u. a. der Schweizerischen Nationalbibliothek sowie privater Mäzene. Das sollte Schule machen!

Wenig komfortabel: Gebundene Zeitungen

Denn international sieht es nicht besser aus, auch hier mit Ausnahmen. Lobenswert die New York Times, die Ausgaben bis 1851 zurück der Öffentlichkeit online zur Verfügung stellt, zu einem guten Teil sogar kostenfrei (die genaue Trennung zwischen «kostenfrei und frei zugänglich», «kostenfrei mit Anmeldung» und «kostenpflichtig» ist bei ihr etwas komplex und wechselt gelegentlich). Man staunt aber, wie renommierte Zeitungen ihre Archive geradezu vernachlässigen. Aktueller Anlass für diesen Artikel sind die Hindernisse, auf die ich bei Recherchen zum Roman Barfuß über Glas von Iain Banks gestossen bin. Dieses zweite Werk des damals bereits durch seinen Erstling Die Wespenfabrik im englischsprachigen Raum berühmt gewordenen Autors muss natürlich bei seinem Erscheinen 1985 breit in den britischen Feuilletons besprochen worden sein. Also hätte ich den Wikipedia-Artikel gerne um die Auswertung einiger Kritikerstimmen bereichert. Aber wie schwierig das ist! Beginnen wir mit The Times: Ausgaben aus dieser Zeit finden sich online nur beim kommerziellen Anbieter Gale, der keine Zugänge für private Einzelnutzer anbietet. Wenn die Bibliothek, die man üblicherweise nutzt, kein Gale-Abo hat, muss man selbst schauen, dass man eine findet – oder, wie man bei Gale ironischerweise selbst schreibt, it may be worth visiting a library that holds the physical copies. Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Ein Anbieter von Digitalisaten schickt potentielle Kundschaft in die Bibliothek, wo sie in Papierbänden blättern soll! Okay, weiter zu einer weiteren grossen britischen Tageszeitung, The Guardian oder ihrer wöchentlichen Schwesterzeitung The Observer – Pustekuchen. Deren Archivseite teilt uns im Moment nur mit, that The Guardian and Observer digital archive will be unavailable from Thursday 26 July for a period of time whilst we carry out essential maintenance work. Offenbar hält diese «period of time» für «maintenance work» nun schon fast einen Monat an. Eigentlich völlig unzumutbar, naja, wenden wir uns dem Daily Telegraph zu … hmm … da haben wir ein Online-Archiv bis 2000 zurück und darunter den vielversprechenden Link More archived content. Ja, «more archived content» wollen wir haben, gerne von 1985! Wir klicken den Link an – und landen auf einer 404-Seite. Nicht gefunden!

Bei der Suche nach den Online-Archiven von dreien der bekanntesten britischen Tageszeitungen habe ich also gefunden:

  • 1) streng abgeschotteten Kommerz,
  • 2) ein seit einem Monat in «Wartung» befindliches Archiv, und
  • 3) einen toten Link.

Schlussfolgern kann ich nur: Es wird Zeit, dass die zuständigen Nationalbibliotheken eigene Digitalisierungsprojekte beschleunigt vorantreiben, und dass ein öffentlicher Zugang, bevorzugt als Open Access, auch für Inhalte des 20. Jahrhunderts sichergestellt wird. Glücklicherweise ist es nicht so, dass nichts passiert. Für das Vereinigte Königreich beispielsweise ist das British Newspaper Archive im Aufbau. Noch konzentriert es sich auf Ausgaben des 19. Jahrhunderts und es sind vor allem weniger bekannte regionale und lokale Zeitungen vorhanden – auffällig ist das Fehlen von Times, Guardian oder Telegraph, obwohl z. B. die ersten hundert Jahre der seit 1785 erscheinenden Times auch im UK sicher Public Domain sein sollten. Will man es sich nicht mit den kommerziellen Anbietern verderben? Das wäre kein Wunder – denn man will auch Geld von den Nutzern. Die British Library hat sich für dieses «Newspaper Archive» selbst mit einem kommerziellen Anbieter zusammengetan, von Open Access keine Spur. Doch ist das immer noch besser als gar nichts, und was die Zukunft bringt …? Gestumblindi, 22.8.2012

Programmplanung beendet – WikiCon in der Zielgeraden

Demnächst enzyklopädisch: Vorarlberger Nachtleben

Vergangenes Wochenende wurden einige wichtige letzte Arbeiten in Vorbereitung der WikiCon 2012 erledigt:

Die Programmplanung ist abgeschlossen: Es gibt nun 44 Referenten, die 30 Vorträge, 13 Workshops, zwei Plenumsdiskussionen und zwei Keynotes halten werden. Außerdem wird es nach der Eröffnung am Freitagabend mit Luis aus Südtirol eine humorvolle Lektion in Kultur- und Sprachenreichtum der Region geben.

Nun gehen die Programmhefte und Broschüren in den Druck. Derzeit liegen 198 Anmeldungen vor, die Registrierung ist aber auch weiterhin möglich. Auch vor Ort wird nun aktiv geworben, um Nicht-Wikipedianer auf die Veranstaltung aufmerksam zu machen. Daher bieten wir auch vor Ort Tagestickets zu 5 EUR an.

Bemerkenswert ist die Vielfalt der WikiCon-Teilnehmer:

  • 96 Personen aus Deutschland
  • 36 Personen aus Österreich
  • 24 Personen aus der Schweiz
  • 3 Personen aus Liechtenstein
  • 2 Personen aus Südtirol

sowie Teilnehmer aus Luxemburg, den Niederlanden und den Vereinigten Staaten.

Letztes Jahr war der Bildfilter heißes Thema der WikiCon. Dieses Jahr könnte die Diskussion um neue Wikimedia-Projekte interessant werden: Sowohl das künftige Projekt Wikidata präsentiert sich, als auch der Zusammenschluss von WikiVoyage und WikiTravel, die gerne unter dem Dach der Wikimedia Foundation weiterarbeiten wollen.

Schirmherrin ist Frau Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann, Vorarlberger Landesrätin für Kultur und Wissenschaft. Gefördert und finanziert wurde die WikiCon von der FH Vorarlberg, Wikimedia Österreich, Wikimedia Deutschland, Wikimedia CH, der Wikimedia Foundation, dem O’Reilly Verlag und dem PHP magazin.

Links:

(Se, 20.8.12)

Wo Wiki draufsteht …

Wätzold Plaum: Die Wiki-Revolution. Absturz und Neustart der westlichen Demokratie. Rotbuch Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-86789-152-3. Link

Wenn die Welt mehr Wiki wird, können wir alle ruhiger schlafen, meint der Mathematiker, Physiker und Philosoph Wätzold Plaum in einem jüngst erschienenen Buch über die „Wiki-Revolution“. Denn die heutige Welt ist zum Fürchten, wie Plaum immer wieder beteuert: „Um uns geschehen die ungeheuerlichsten Dinge.“ (S. 41) Wir leben in einer „Konzernrepublik“ (S. 19), Staat und Großkonzernen ausgeliefert, während „die Menschen“ leider davor zurückschreckten, „die Behaglichkeit einer durch die ‚Tagesschau‘ zur Eindeutigkeit geklärten Weltsicht aufzugeben.“ (S. 25)

Datei:Tagesschau logo.png
Aus Sicht Plaums das Sinnbild für die geistig-politische Beschränktheit unserer Mitmenschen: die Tagesschau.

Die Tagesschau gilt dem Gifhorner auch ansonsten als Beispiel für die alten, veralteten Medien, denn er meint: „Die Blogosphäre ist in ihrer Gesamtheit längst wichtiger für die politische Meinungsbildung als die ‚Tagesschau‘.“ Solche verallgemeinernden Behauptungen, die allenfalls für Plaums soziales Umfeld aufschlussreich sind, findet man häufiger: „Wäre es nicht besser, die politische Agenda würde in höherem Maße durch Meinungsumfragen bestimmt werden?“ (S. 77) Eine entsprechende Untermauerung oder zumindest eine Diskussion unterbleibt.

Was ist das Wiki-Prinzip?

Abhilfen weiß das Piratenparteimitglied Plaum zuhauf, die er in seinem mehr oder weniger gut strukturierten Buch anbietet. „Die Leitidee ist, durch die aktive und freiwillige Kommunikation jedes Einzelnen die allgemeine Wohlfahrt fördern zu können, ohne dass es staatlicher Eingriffe oder internationaler Großkonzerne bedarf. Diese Leitidee nenne ich das Wiki-Prinzip.“ (S. 55) Nun gut, das ist die Entscheidung des Autors, während viele andere Menschen wohl eher von Anarchismus, Graswurzel-Bewegung, alternativ oder Basisdemokratie sprechen würden.

Wikileaks ist für Plaum ein hervorragendes Beispiel dafür, wie es anders laufen muss. Völlig neu sei es, dass hierbei das Quellenmaterial veröffentlicht wurde, was es beim bisherigen investigativen Journalismus nicht gegeben habe (S. 23). Plaum hat für die mangelnde Transparenz von Wikileaks Verständnis, weil die Organisation so verletzbar sei, kritikwürdig findet er eher die autoritäre Führung durch Julian Assange und die (von Assange behauptete) Unterstützung von Teilen des US-Establishments (S. 25, 30–32). Ansonsten wird im Buch nicht recht deutlich, wie Wikileaks wirklich funktioniert, dass es gar kein Wiki ist, dass es sich um eine winzige Organisation einer handvoll Menschen handelt, und dass man über die Gefährlichkeit der veröffentlichten Dokumente tatsächlich geteilter Meinung sein kann. Auch das Schicksal des inhaftierten Informanten Manning findet keine Erwähnung.

Arg idealisiert wird vor allem Linus Torvalds, der Erfinder von Linux. Der sei kein Kontroll-Freak, denn er veröffentliche seinen Code täglich, bei ihm gehe es nicht um Zwang, sondern um Kooperation, Spaß und Freiheit. Wohl bestehe an Torvalds’ Autorität kein Zweifel, und es sei fraglich, so Plaum, ob Linux „in einer vollständig basisdemokratischen Organisation“ auch so erfolgreich gewesen wäre (S. 74–76). Man mag hinzufügen: Bei Linux entscheidet letztlich Torvalds darüber, was in den offiziellen Code kommt, basta.

Gesetzesentwurf per Wiki

Doch dann ist da noch die Wikipedia, mit der das Prinzip der Open-Source-Bewegung in der Gesellschaft angekommen sei (S. 54). Leider gebe es auch hier Hierarchisierungserscheinungen, die „die Freiheit der Nutzer“ einschränken (S. 32). Trotzdem fragt der Gifhorner Pirat: „Warum sollte nicht wenigstens einmal versucht werden, einen Gesetzesentwurf nach dem Wikipedia-Prinzip zu verfassen? Vielleicht deswegen, damit die Bürger nicht merken, dass dies ausführbar ist?“ (S. 79) Auch bei solchen Aussagen kann man sich fragen, ob Plaum sich ausreichend mit dem fachlichen Hintergrund vertraut gemacht hat. So ist die Wikipedia, die bescheidenerweise nur etabliertes Wissen abbilden will, auf die heute bestehenden Medien wie auch die Tagesschau angewiesen und weniger graswurzelig als gedacht.

Ferner wünscht der Autor sich Online-Abstimmungen, mit der man die Teilnahme der Menschen automatisch erhöhen würde, im Vergleich zur seiner Meinung nach niedrigen Wahlbeteiligung bei Wahlen und Volksentscheiden. Er vergleicht das mit der Einfachheit des Internetbankierens. (S. 150) Das eigentliche Problem, nämlich dass politische Partizipation viel Zeit und Bereitschaft zum Hinzulernen erfordert, bleibt ausgespart.

Der Bürger solle auch entscheiden können, wer ihn in welchen Politikbereichen vertreten darf. „Für Sozialpolitik die SPD, für Wirtschaftspolitik die FDP und bei der Umweltpolitik die Grünen. In der Wiki-Republik wird dies Realität sein. Das politische Denken der Wähler, aber auch und gerade der Abgeordneten wird befreit von der Herrschaft hergebrachter Pauschalideologien.“ (S. 161) Das würde sicherlich viele Menschen erfreuen – sozialdemokratische Staatsausgaben bei liberalen Staatseinnahmen. Nur hat der Autor wenige Seiten zuvor noch die Überschuldung beklagt.

Fazit: Die politischen Ansichten des Autors mag man teilen oder nicht. Besonders einsichtig, verdeutlichend oder neuartig sind seine Analysen nicht, ebensowenig wie seine Reformpläne. Die Begründung für die Verwendung des Wörtchens „Wiki“ ist dünn – wahrscheinlich ging es dem Autor nur um dessen guten Klang. (Z., 17.8.12)

Wikipedia meets Wacken

VIP + Press
VIP + Press

Mittlerweile ist es mehr als eine Woche her, dass im schleswig-holsteinischen Ort Wacken das diesjährige Wacken Open Air stattfand. Etwa 100.000 Menschen mit Faible für Metal fanden ihren Weg in die dörfliche Idylle, um an der diesjährigen Schlammschlacht teilzunehmen – darunter auch der Autor dieser Zeilen. Soweit nichts Besonderes – das W:O:A fand zum 23. Mal statt und auch ich war nicht zu ersten Mal dort - Erstmalig war jedoch die Möglichkeit, dem Spektakel als akkreditierter Fotograf der Wikipedia/Wikimedia beizuwohnen. So kam ich also in den Besitz eines VIP-Bändchens mit Fotogenehmigung und durfte mit professionellem Gerät knipsen, nachdem ich bei den letzten Malen jedesmal meine Kamera im Zelt zurücklassen musste.

Schlamm-Impression
Schlamm-Impression
Chris Barnes auf dem WOA 2012
Chris Barnes auf dem WOA 2012
Massen-Bespassung beim Wacken-Wrestling 2012
Massen-Bespassung beim Wacken-Wrestling 2012
Metal-Cover der holländischen Blaskapelle Blaas of Glory
Metal-Cover der holländischen Blaskapelle Blaas of Glory

Soweit prima – allerdings gab es natürlich weiterhin Hürden: Die Fotogenehmigung beinhaltete keine Genehmigung zum Betreten des Pressegrabens – ich musste mich also wie alle Fans und viele weitere Fotografen im Fangetümmel versammeln und von dort fotografieren und hoffen, dass das 200-Tele der vereinseigenen Nikon D5100 für diesen Zweck ausreicht. Ergänzt hatte ich meinen Kamerabestand um eine handliche Fujifilm Finepix mit 20-fachem Zoom, die vor allem bei den großen und engen Acts hilfreich war. Hinzu kamen Regen und Schlamm sowie natürlich die parallele Bespielung auf sechs Bühnen, die dem Fotografen Limits setzen. Und last not least war ich vor allem zum Spaß dort und wollte die Fotografiererei als Zusatzoption betrachten – mit diesem Beschränkungen ging es dann aber doch ganz prima.

Der Besuch des weltweit größten Heavy-Metal-Spektakels hat sich auf jeden Fall gelohnt – Festivalatmospäre, viel Spaß, ordentlich Krach auf die Ohren und dazu eine Reihe brauchbarer Bilder, mit deren Upload ich mich derzeit beschäftige – die commons-Kategorie füllt sich mit Impressionen und Bildern, Artikel wie Six Feet Under, Chris Barnes, Dark Funeral werden bebildert, zu anderen Band gesellt sich zusätzliches Material und für zukünftige Artikel etwa Blaas of Glory (nl), Jeff Hughell oder Björn Högsdal gibt es ebenfalls ein paar Aufnahmen; und ich habe gerade erst mit dem Upload begonnen … Hinzu kommt, dass u. a. die Flickr-Nutzerin mararie ihre Bilder unter CC-by-sa 2.0 veröffentlicht und damit ein weiterer Pool für Wacken 2012 erschlossen wird.

Jens Rusch im W:O:A Art Zelt
Jens Rusch im W:O:A Art Zelt
Dark Funeral auf dem WOA 2012
Dark Funeral auf dem WOA 2012

Und warum schreibe ich das jetzt alles? Die Akkreditierung bei Events wie dem Wacken Open Air von Wikipianern läuft mittlerweile weitestgehend problemlos – vor allem, wenn man die Anfrage über Wikimedia Deutschland stellt und damit offiziell absichert. Diese Option sollte meiner Ansicht nach dringend erweitert werden – die Anfrage kostet nichts und die Möglichkeiten sind vielfältig, wie auch unsere Seite für Foto-, Film- und Pressetermine zeigt. Falls ihr also Interesse habt, beispielsweise beim alljährlichen Summerjam, beim Pinkpop oder auch beim Ironman Germany als Wikipedia-Fotograf dabeizusein, solltet ihr dringend versuchen, euch akkreditieren zu lassen – in der Regel spart ihr den Eintritt und habt darüber hinaus auch vielleicht die ein oder andere Option, die ihr als Besucher nicht habt (Pressetermin, Backstage etc.). Für 2013 würde ich gern einen Festivalsommer organisieren und damit Wikipedianer auf 10+ Festivals schicken – wer Interesse hat, sollte sich bei mir melden oder sich vielleicht schonmal auf meine Arbeitsseite eintragen – umso mehr Interessenten, desto besser.(Achim Raschka,15.8.)

Zu wenig Adminarbeit!

Die Anforderungen an Kandidaten sind oft hoch: Ein Kandidat soll mindestens einen Artikel geschrieben haben, mit der Artikelarbeit vertraut sein, im Metabereich erfahren sein, ein leeres Sperrlog haben … und all das zusammen. Hohe Anforderungen müssen nicht schlecht sein. Wenn die Anforderungen zu niedrig werden, kommen mehr weniger geeignete Kandidaten durch. Dazu kommt, dass manche gewählten Admins sich als wenig geeignet herausstellen. Daher werden die Anforderungen immer höher. Das ist jedoch irgendwann falsch. Denn: Im Nachhinein ungeeignete Kandidaten wird es … wenn Admins gewählt werden, immer geben. Eine absolute Sicherheit ist unmöglich. Es sollte also das Ziel sein, so wenig wie möglich ungeeignete Admins zu wählen … aber damit darf man es nicht übertreiben, denn sonst schadet das auch. Die Admins opfern ihre Zeit für Adminarbeit. Adminarbeit ist nötig. Neue Admins auch, da durch Rücktritt oder Sinken der Zeit, die ein Admin für Adminarbeit nutzt, die Gesamtarbeit aller Admins zurückgeht. Wird die von den Admins insgesamt zur Adminarbeit genutzte Zeit zu wenig, bauen sich (nicht unbedingt lange) Rückstände auf. Diese führen dazu … dass einige Admins dann den Rückstand im Schnellverfahren abbauen. Darunter leidet die Qualität der Adminarbeit, und die Admins werden wohlmöglich auch abgewählt. Sinkt die verfügbare Adminzeit noch weiter, bauen sich unübersehbare Rückstände auf, die Leute sind verärgert. Diesen Zustand haben wir meiner Meinung nach bereits erreicht. Die Rückstände auf Wikipedia:Löschkandidaten und bei der Kategorie:Datei:NowCommons (Gleicher Name) sind riesig, selbst die Hauptseite leidet darunter. Die Vandalismusmeldungen werden (wobei das auch andere Gründe hat) immer weniger abgearbeitet. Gerade in der Nacht, wo sowieso nur wenige Admins da sind, kann es dazu kommen, dass ein Vandale auch schon einmal länger vandalieren kann. Wenn die Anforderungen an Adminkandidaten so hoch sind, dass schon diese Probleme entstehen, dann sind die Anforderungen an Adminkandidaten offensichtlich zu hoch. Und da das dazu führt, dass Probleme entstehen, schadet das. Man sollte zwischen dem Risiko von schlechten Admins und dem Risiko des Adminmangels abwägen. Wie man sehen kann, sind die Anforderungen zu hoch. Geht mehr Risiko ein, nicht so viel Risiko, dass klar ungeeignete Kandidaten durchkommen, aber so viel, dass diese Probleme gelöst werden können und auch nicht mehr auftreten. Wählt auch diejenigen, bei denen ihr euch nicht ganz sicher seid. Werden die Anforderungen nicht gesenkt, werden diese Probleme immer gravierender. Es kann nicht Sinn strenger Kriterien sein, Schaden anzurichten. Dann sind sie zu streng. Ich bitte euch, seht euch die Situation an und überlegt gut, ob eure Anforderungen nicht zu hoch sind. (mdkt.,12.8.)

Jetzt um Questia-Accounts bewerben! – Kommt die Wikipedia Library?

en:User:Ocaasi hat auf der Mailingliste Wikimedia-l auf eine neue Kooperation der Wikimedia Foundation mit einem Datenbankanbieter hingewiesen, durch die Wikipedia-Autoren für ihre Artikelarbeit Zugang zu einer weiteren Datenbank erhalten können. Die Zusammenarbeit mit der Questia Online Library ermöglicht Autoren den Zugriff auf 77.000 E-Books und gut vier Millionen Zeitschriftenaufsätze und Zeitungsartikel sowie Nachschlagewerken zu den Geistes- und Sozialwissenschaften. Die Accounts werden derzeit in der englischen Wikipedia vergeben. Wer sich bewerben möchte, sollte mindestens ein Jahr lang aktiv mitgearbeitet haben und dabei mindestens 1.000 Bearbeitungen vorgenommen haben. Zur Bewerbungsliste geht es hier lang.

Auch für die begehrten JSTOR-Zugänge kann man sich übrigens weiterhin bewerben. Vom Fortgang der Verhandlungen zwischen der WMF und JSTOR erfährt man aber derzeit nichts weiter, sie scheinen ins Stocken gekommen zu sein.

Darüber hinaus kündigt Ocaasi an, solche Kooperationen, die es bisher mit Credo Reference, HighBeam Research und – weiterhin inaktiv – JSTOR gibt, auf eine neue technische Grundlage stellen zu wollen. Angedacht ist eine Wikipedia Library, die vor allem den Autoren, die die notwendigen Voraussetzungen für die Vergabe von Zugängen im Rahmen solcher Kooperationen aufweisen, einen einheitlichen Login zu allen Datenbanken ermöglichen soll. Angedacht ist derzeit eine Lösung auf der Grundlage der Security Assertion Markup Language (SAML) oder mit Hilfe von OpenID. Wer hierüber mitdiskutieren möchte, wird – auch auf Meta-Wiki – auf die entsprechende Seite in der englischen Wikipedia verwiesen.

Außerdem erwähnt Ocaasi, es liefen Gespräche mit weiteren attraktiven Datenbankanbietern, darunter insbesondere mit LexisNexis, SpringerLink, Elsevier sowie mit der Cochrane Collaboration.

Der Kurier hält dies alles für sehr lobenswert, merkt jedoch kritisch an, dass das Projekt leider an den nicht-englischen Communities vorbei betrieben wird und dass auch die Vergabe der Accounts wiederum lediglich in der englischen Wikipedia sowie in englischer Sprache erfolgt. Eine Zusammenarbeit mit den einschlägigen Projekten zumindest in den wichtigsten Wikipedia-Sprachversionen – hierzuwiki wären die Bibliotheksrecherche und das eLitstip zuständig – wäre wünschenswert, gerade wenn es sich um eine langfristig angelegte Einrichtung für Wikipedia-Autoren handeln wird. (A., 10.8.)

Fotos hochladen zum Wettbewerb Wiki Loves Monuments auch per Android-App

Benutzeroberfläche der WLM-App
QR-Code mit dem Smartphone scannen und die App-Beta direkt herunterladen (Link zu [1])

Nach den Applikationen zum Lesen der Wikipedia und der Wiktionary (der Kurier berichtete) gibt es nun eine App, mit der Benutzerinnen und Benutzer auch Inhalte beitragen können. Die offizielle Applikation für den internationalen Foto-Wettbewerb Wiki Loves Monuments im September dieses Jahres wurde Anfang des Monats als Beta-Version zum Ausprobieren veröffentlicht.

Die App, die zunächst für Geräte mit dem Open-Source-Betriebssystem Android entwickelt wird, hilft einem im ersten Schritt, Denkmäler in der Nähe des eigenen Standortes oder eines frei gewählten Ortes zu finden. Fotos können dann direkt aufgenommen oder aus der Galerie auf die Wikimedia Commons hochgeladen werden. Dabei werden die Nummer des Denkmals und die richtigen Kategorien bereits automatisch ergänzt. Die App soll bis zum offiziellen Erscheinen im Google Play Store am 15. August in verschiedene Sprachen übersetzt werden. Wer die Version V1.1 beta 1 ausprobieren möchte (man muss für diesen Zweck die „Installation von Nicht-Market-Anwendungen unbekannter Herkunft“ zulassen), kann dies unter http://dumps.wikimedia.org/android/WLM-v1.1beta1.apk auf eigenes Risiko tun. Keine Scheu beim Ausprobieren, die Bilder landen derzeit "nur" im Testwiki. Feedback ist erwünscht auf dieser Seite.

Bleibt zu hoffen, dass diese App stärker genutzt wird als die Wikimedia Commons-App, die bei der Coding Challenge 2011 gewonnen hatte. Mit ihrer Hilfe wurden seit Januar 2011 lediglich 301 Dateien auf die Commons hochgeladen. mh, 9.8.

Wikipedia bei der Ortsbildmesse in Perg

Am 26. August 2012 findet in Perg die 21. Ortsbildmesse der Oberösterreichischen Landesregierung statt, wo sich die Mitgliedergemeinden des Verbandes der oberösterreichischen Stadt- und Dorfentwicklungsvereine mit ihren Projekten an mehr als 100 Marktständen präsentieren. Mit dabei sind auch Organisationen, die eng mit der Thematik befasst sind. Auf Grund der Erfahrungen aus den Vorjahren werden mehr als 15.000 Besucher in Perg erwartet.

Mit dabei sind erstmals auch Wikipedia Autoren und Fotografen gemeinsam mit dem Verein Wikimedia Österreich, da die Mitarbeit an den Wikimedia Projekten durch Menschen passiert, die in diesen Dörfern und Städten wohnen. Eines der Ziele der Messeteilnahme ist die Gewinnung von weiteren Autoren, Fotografen und sonstigen Mitarbeitern an Wikimedia-Projekten im allgemeinen und natürlich ganz besonders in Oberösterreich. Beim Messestand von Wikimedia Österreich erhalten die interessierten Besucher Prospektmaterial und werden eingeladen, an Workshops teilnehmen, die in Perg in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Bildungswerk Perg an diesem Tag angeboten werden (Themen: Wie werde ich Wikipedia-Autor, Wie werde ich Wikipedia-Fotograf, Wie nehme ich am Fotowettbewerb Wiki Loves Monuments teil).

Der 26. August 2012 liegt zeitlich unmittelbar vor dem Beginn des während des Monats September angesetzten Fotowettbewerbes "WIKI loves monuments", der 2012 erstmals weltweit durchgeführt wird. Wikimedia Österreich und das Bundesdenkmalamt geben daher im Rahmen der Ortsbildmesse in Perg den Startschuss für den diesjährigen Fotobewerb WIKI loves monuments in Österreich.

Aus diesem Anlass wird an diesem Tag auch die Vernissage der Fotoausstellung "SEHENSWÜRDIG – WIKI loves monuments" in der Galerie im Zeughaus in Perg stattfinden, bei der die Siegerfotos des Vorjahresbewerbes auf europäischer Ebene und auf österreichischer Ebene sowie Fotos von Denkmälern aus dem Bezirk Perg gezeigt werden. Die Fotoausstellung wird während des gesamten Wettbewerbsmonats und darüber hinaus noch bis Jahresende 2012 in Perg zugänglich sein.

Weitere Infos: Wikipedia:Oberösterreich/Ortsbildmesse

pf 9.8.

Aus der Reihe: Aufgepiekst & kontrovers

Komik und Tragik

Zur Kritik der Maskulisten an der deutschen Wikipedia

"Feindliche, ideologische Übernahme: Deutsche Wikipedia droht im Desaster zu enden." So ist der offene Brief betitelt, den die bekennenden Maskulisten Michael Klein und Arne Hoffmann am 29. Juli an Jimmy Wales richteten. Demnach sei eine "Vielzahl von Personen" am Werk, die durch "ideologisch verbrämte Fehlinformationen" "die deutsche Wikipedia zu einer Plattform der politischen Agitation und Propaganda" machen. Eine Vielzahl? Naja, zwei Autor_innen der Wikipedia können die beiden Männer immerhin aufzählen. Und, liebe Mitautor_innen, habt ihr das nicht auch schon bemerkt? Offenbar, so suggeriert der Brief, sei die Schieflage kaum übersehbar. "Die Analyse, die die Grundlage dieses offenen Briefes bildet, basiert entsprechend auf einer ausreichend großen Anzahl von Beobachtungen, sie ist daher geeignet, Ihnen einen sehr guten Einblick in die Verhältnisse, wie sie derzeit bei Wikipedia Deutschland herrschen, zu geben." Es ist schön, dass die Agitatoren Jimmy Wales über die Wikipedia aufklären wollen. Noch besser wird es, wenn es heißt: "Um sich einen Eindruck davon zu verschaffen, was in der deutschen Wikipedia mittlerweile normal geworden ist, genügt es, sich eines der gesellschaftspolitischen Themen vorzunehmen und entweder den Reiter “Diskussion” oder “Versionengeschichte” anzuwählen." Jimmy wird sich für diese Nachhilfestunde sicher bedanken.

In der Folge erklären die beiden Blogger die bestehenden Probleme: Da wäre zum einen, dass es derzeit "keinerlei Kriterien" gebe, "die es gewährleisten, dass das ausgewählte Material im Hinblick auf seine Korrektheit, Verlässlichkeit und Repräsentativität geprüft werden kann". Aha. Von WP:Belege oder WP:NPOV anscheinend noch nie etwas gehört. Zum anderen betrieben Ideologen "versteckt hinter Pseudonymen" "ideologische Kriegsführung". Der beste Weg, dagegen anzugehen sei es, "nur noch namentlich bekannte und mit ihrem Namen Verantwortung übernehmende Autoren Artikel für die Wikipedia schreiben und bearbeiten zu lassen." Ist das nicht eine hervorragende Idee?? Sind wir doch alle dafür, oder? Aber nein, die Community soll das ja gar nicht entscheiden. Jimmy Wales soll es tun. Denn, so schließt der Brief, "Wir hoffen, Sie nehmen diesen Offenen Brief in der Weise auf, in der er gemeint ist, als eindringlicher Ruf nach einschneidenden Maßnahmen bei der deutschen Wikipedia". (Ich musste laut auflachen.)

Was steckt dahinter?

Und damit kommen wir zum tragischen Teil: Die in den letzten Monaten durch Blogs und Foren der antifeministischen Männerrechtsbewegung gehende Kampagne gegen einige Wikipediaautorinnen hat damit leider einen Höhepunkt erreicht. Der Blogeintrag von Arne Hoffmann gehört zur zivilisierteren Art der Diffamierung. Die in diesen Kreisen liebevoll Wikiprawda genannte Wikipedia sei demnach feministisch unterwandert und (dadurch) dem Untergang verurteilt.

Leute, es ist klar, dass es hier unschöne Auseinandersetzungen und Kämpfe zwischen Feminist_innen und Konservativen gibt. Aber das hier hat ein anderes Kaliber, ein gefährliches. Es werden diffamierende "Theaterstücke" geschrieben, in denen Autor_innen der Wikipedia als Figuren auftauchen, in denen ihre Identität verunglimpft wird; es wird über angebliche Sockenspielerei spekuliert. Immer wieder. Innerhalb und außerhalb der Wikipedia. Per IP oder per Einmalaccount. Zuletzt wurden sogar der vermeintliche Klarname und die vermeintliche Adresse einer Autorin veröffentlicht. [2][3][4][5][6][7][8][9]

Das geht eindeutig über alles hinaus, was selbst verstrittene Wikipedianer_innen einander antun könnten. Bitte sagt nicht, dass sich die verunglimpften Autor_innen selbst hätten denken können, dass es so ausgeht, wenn sie in Artikeln wie Männerrechtsbewegung aufräumen. Nein, NICHTS rechtfertigt es, solche virtuelle Gewalt zu erfahren. Die Community muss ihre Autoren und Autorinnen vor solchen Kampagnen schützen. Lasst uns geschlossen die Aggressor_innen abwehren, die von außen das Gleichgewicht in der Wikipedia stören wollen. Sollen sie verdiente Autor_innen werden, dann können sie hier mitreden. Aber so nicht.

Abspann: Und warum kümmern sich diese sogenannten Männerrechtler nicht endlich um Männerrechte? Um diskriminierungsfreie Möglichkeiten, Elternzeit zu nehmen oder Erzieher zu werden oder im Bus einen Sitzplatz zu bekommen, wenn sie mit Baby unterwegs sind? Oder darum, dass sie Künstler oder Schauspieler oder Frisör sein können, ohne dass gleich über ihre sexuelle Ausrichtung spekuliert wird? Oder um besseren Sexualkundeunterricht in Schulen oder darum, dass körperlich schwer Arbeitende früher in Rente gehen können, oder, oder, oder? Es gäbe so viel zu tun. Warum müssen sie ausgerechnet die Wikipedia stören? (D. S., 30.7.)

Aus der Reihe: Politiker-Projekt feiert

Heute Teil 5: Alle Bundestagsabgeordneten

Angela Merkel (2010), älteste Wikipedia-MdB (seit 2001)

Seit dem ersten Artikel zu einer Bundestagsabgeordneten, Angela Merkel, am 24. September 2001 haben wir 3961 Tage auf diesen Moment gewartet. Heute wurde mit Willibald Toscher das letzte noch fehlende Mitglied des Deutschen Bundestages mit einem Artikel gewürdigt. Dass der Beitrag von einem nicht angemeldeten Benutzer stammt, zeigt einmal mehr, wie wichtig die Beiträge der IPs sind. Frühere Teile unserer Serie: 1, 2, 3 und 4 (E33, 29.7.)

Ergänzung: Damit das allen Lesern einmal ganz klar wird. Abgesehen von Wilhelm Franz, bei dem es bei der persönlichen Zuordnung Probleme gibt, ist der deutsche Parlamentarismus von 1867 bis 2012 in der Wikipedia in Form seiner Protagonisten abgebildet: vom Konstituierenden Reichstag des Norddeutschen Bundes und dem 1. Reichstag des Norddeutschen Bundes, dem Zollparlament und dem Reichstag des Kaiserreichs über die Weimarer Nationalversammlung, den Reichstag der Weimarer Republik und das dunkle Kapitel des NS-Pseudoparlaments bis hin zum Parlamentarischen Rat und dem Bundestag. In etwa 8800 verschiedenen Biografien – natürlich auch von unterschiedlicher qualitativer Güte – ist ein Mammutwerk zu einem ersten Abschluss gekommen.

Es bleiben natürlich weiterhin noch viele Baustellen. Diverse Artikel sind ausbaufähig, es fehlen noch Artikel zu regionalen Parlamenten, zu Vorgängerparlamenten (insbesondere der Frankfurter Nationalversammlung), zur Volkskammer der DDR und natürlich auch weitestgehend zu anderen Ländern. (Marcus Cyron, 29.7.)

Gib Lesern eine Stimme – Artikel-Feedback-Tool in neuem Gewand

Fabrice Florin, Entwickler der Wikimedia Foundation, stellte am zweiten Tag der Wikimania in einem Vortrag mit dem Titel Giving Readers a Voice: Lessons from Article Feedback v5 die Version 5 des Article Feedback Tools vor. Zugleich präsentierte er Untersuchungsergebnisse zur Frage, wie das „AFT“ sich im praktischen Einsatz bewährt.

Doppelt interessant insbesondere für deutschsprachige Wikipedianer. Wem dies nichts sagt (ist ja auch schon lang her): das AFT ist ein Werkzeug in der Tradition eines Tools, das 2008 in der deutschen Wikipedia kurz live geschaltet wurde. Anhand eines schulnotenartigen Schemas sollte damals Lesern die Möglichkeit gegeben werden, einzelne Merkmale der Artikel zu beurteilen. Die deutschsprachige Community äußerte damals in einem Meinungsbild auch starke Zweifel an der Zweckmäßigkeit solcher Beurteilungen und setzte die Abschaltung des Tools durch.

Ein klares Signal auch gegen das Article Feedback Tool, das ebenfalls die schematisierte Beurteilung der Qualität eines Wikipedia-Artikels erlaubte und so in der deutschen Wikipedia nie zum Einsatz kam. In der englischen Wikipedia hingegen wurde die Version 4 im Juli 2011 eingebunden, Leser konnten seither dort Artikel bewerten, indem sie für vier verschiedene Parameter jeweils 1 (besonders schlecht) bis 5 (besonders gut) Sterne vergaben. Die Parameter waren

  • Trustworthy – Ist dieser Artikel und seine enthaltenen Quellen vertrauenswürdig?
  • Objective – Ist der Artikel ausgewogen und umfassend formuliert?
  • Complete – Beinhaltet dieser Artikel die wichtigsten Informationen zu diesem Thema?
  • Well-Written – Ist der Artikel gut strukturiert und geschrieben?

Die von Fabrice und seinem Team vorgenommenen Untersuchungen zu den Auswirkungen dieser Methode bestätigten die damaligen Befürchtungen der deutschen Wikipedianer: die Bewertungen wurden selten objektiv vorgenommen, vielmehr beurteilten Leser, ob sie das Thema oder den Hauptautor mögen oder eben auch nicht. Und so zogen die Entwickler für die neue Version 5 entsprechende Konsequenzen. Diese neue Version arbeitet nicht mehr mit der Sternevergabe, sondern gibt den Lesern die Möglichkeit zusätzlich zu einer Einschätzung als positiv, neutral oder negativ einen Kommentar zu schreiben.

Diese direkte Möglichkeit zum Feedback ist offensichtlich zugänglicher als die Diskussionsseite. Zugleich bietet sie weitere Funktionen: So ist es möglich, vorherige Feedbacks zum Artikel zu bewerten, um sie zu priorisieren. Am meisten zeigt sich der Wert des Tools aber darin, dass es die Leser deutlich mehr zum eigenständigen Editieren ermuntert, so die Studien.

In diesem kleinen, englischsprachigen Video kann man sich die Funktionalität des AFT kurz zusammen gefasst ansehen. Derzeit ist die Version in etwa 3 % der englischen WP eingebunden, wer das Ganze einmal praktisch erleben möchte, kann es z. B. am Artikel zu Barack Obama probieren. Bis Ende Juli sollen 10 % der englischen Wikipedia eingebunden sein und Ende September die gesamte englische Wikipedia. Ob die deutschsprachige Wikipedia eines Tages das AFT einführt, obliegt der Community. Die bisher beanstandeten Fehler jedenfalls sind erfreulicherweise durch die neue Version gegenstandslos geworden. DB_WMDE 24.7.

Wikimedia Österreich: Neue Geschäftsführerin und Umzug nach Wien

Wie in der Kleinen Zeitung vom gestrigen Abend zu lesen ist, hat der Verein Wikimedia Österreich seine erste Geschäftsführerin eingestellt. Es handelt sich dabei um Claudia Garád, die ab Oktober die neu zu schaffende Geschäftsstelle leiten wird. Garád ist derzeit Leiterin der Abteilung Kommunikation und Marketing am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in Stuttgart. Mittelfristig ist eine Vergrößerung des Teams auf drei Angestellte geplant.

Mit der Einstellung wird es auch einen Umzug geben: Die Geschäftsstelle wird von Graz nach Wien verlegt, wo sie als „offenes Gassenlokal […], wo Menschen auch auf einen Kaffee vorbeikommen können“ betrieben werden soll. AR 23.7.

CPB – die dritte Antragsrunde beginnt am 18. Juli

Mit dem Community-Projektbudget (CPB) stellt Wikimedia Deutschland (WMDE) für 2012 insgesamt 250.000 Euro für die Umsetzung von Projektideen zur Verfügung, die geeignet sind, Freies Wissen und dabei insbesondere die Wikimedia-Projekte zu unterstützen und zu verbessern.

Wie im vergangenen Jahr werden die Antragsteller dabei von der WMDE-Geschäftsstelle und den Mitgliedern des CPB-Ausschusses unterstützt. Der Ausschuss hat sich im Juni in Berlin zu einer Arbeitssitzung getroffen und – insbesondere im Hinblick auf die gewonnenen Erfahrungen des Vorjahres – über die Abläufe diskutiert. Nach einigen nachfolgenden Telefonkonferenzen war es dann soweit:

Wir rufen auf, sich möglichst zahlreich zu beteiligen! Alle Informationen dazu findet man auf der Projektseite. Hu 14:53, 17. Jul. 2012 (MESZ)

Startseiten-Wettbewerb in en.wp

In der englischen Wikipedia hat ein Wettbewerb zur Neugestaltung der Startseite begonnen. Anlass war ein Artikel in der US-amerikanischen Zeitschrift The Atlantic, in dem unter anderem die Geschäftsführerin der Wikimedia Foundation Sue Gardner mit den Worten zitiert worden war, Wikipedia habe „immer schon hausbacken, unbeholfen, handgezimmert“ gewirkt und einen irgendwie „linkischen Charme“ verströmt mit ihrer Bedienoberfläche, die wirke, als wäre sie „gerade eben aus dem Bett aufgestanden“ und „offensichtlich nicht von Marketing-Leuten gestaltet.“ Hier werde nicht versucht, einem etwas zu verkaufen, und das sei auch gut so und sollte beibehalten werden.

Dennoch soll die Wikipedia ein Facelift erhalten. Top-Webdesigner werden sich mit Wikipedianern zusammentun, um dem so bald wie möglich abzuhelfen, lesen wir. Wenn dieser Vorstoß gelingen sollte, wäre es der erste Relaunch der Startseite seit 2006. Und schon zwei Jahre später machte man sich Gedanken über eine Neufassung – bekanntlich erfolglos.

Der Wettbewerb läuft bis Ende September 2012 – jeder kann mitmachen. Danach wird eine vier Wochen dauernde Testphase mit den eingereichten Entwürfen folgen. Die eigentliche Auswahl ist in einer Diskussion der Community in den Monaten November und Dezember vorgesehen. Bis zum Ende des Jahres soll die englische Wikipedia ein neues, ausgeschlafenes und schönes Gesicht bekommen haben. – Auch hier gilt: Der Kurier bleibt am Ball! (A, 17.7. kleinere änderungen von pou, 18.7.)

KAfkA. Ein Projekt zur besseren Einbindung neuer und alter Mitarbeiter.

Kurzzusammenfassung für den eiligen Leser: Ein Benutzer wurde grundlos ohne Vandalismusmeldung infinit gesperrt. Seine Sperrprüfung wurde mit nichtssagenden Begründungen von mehreren Administratoren schnellerledigt. Diese ignorierten die dann anschließende Diskussion tagelang. ([10][11][12][13])

In einer durch das Hinscheiden zahlloser produktiver Sockenpuppen numerisch geschwächten Community scheint es an der Zeit, neue Wege zu einer stärkeren Verankerung der bestehenden Autorenschaft in der Wikipedia einzuschlagen. Zu diesem Zweck wurde unlängst mit Unterstützung von Wmde und KPCh das Projekt Keinerlei Anzeichen für keinerlei Absichten (kurz KAfkA) ins Leben gerufen. Ziel dieser Initiative ist es, in Anlehnung an Der Process und Vor dem Gesetz eine möglichst lebenslange Bindung zwischen Autor und Community zu schaffen. Hierzu wird zunächst beiläufig und beleglos ein Sockenvorwurf konstruiert und diesem dann unverzüglich per infiniter Sperre gefolgt. Eine Klarstellung und Nachfrage des Benutzers zum Auftakt seiner Sperrprüfung wird lapidar mit der begründungslosen Bestätigung der Sperre beantwortet. Nachdem das empörte Opfer diese Entscheidung überraschenderweise nicht wunschgemäß goutiert, wird ihm von einem weiteren, flugs herbeigeeilten Adlatus mit einem für Nicht-Admins defekten Link zur nichtssagenden Sperrbegründung bedeutet, die Sperrprüfung sei abgeschlossen. Ein weiterer beknopfter Sekundant springt ihm noch mit Verweis auf die Editverteilung zur Seite. Denn ein guter Diskussionsbeitrag wird nur dadurch gut, dass er von zahlreichen Artikeledits flankiert wird. Eine Nachfrage auf der Benutzerseite des sperrenden Admins wird von diesem nach Ende der Sperrprüfung (in der er selbst sich gar nicht geäußert hatte) ähnlich lapidar beiseite gewischt. Tatsächlich ist es so durch vereinte Anstrengungen gelungen, den gesperrten Benutzer mittelfristig an das Support-Team zu binden.

Der Kurier gratuliert zu dieser gelungenen Demonstration der Innovationskraft und Leistungsfähigkeit des Wikipedia-Spitzenpersonals getreu der Devise Wikipedia: Jeder darf mitmachen. Auch im Publikum löste sie Begeisterungsorkane und stehende Ovationen aus. Aufgrund des enormen Erfolgs von KAfkA sind bereits die Nachfolgeprojekte Farm der Tiere und 1984 in Planung. Wegen ihrer hohen Arbeitsqualität sind die beteiligten Administratoren allerdings dermaßen gefragt und mit sonstigen Edits beschäftigt, dass dem Kurier auch knapp 3 Tage nach einer Interviewanfrage unseres Sperrprüfungskorrespondenten noch keine Stellungnahme von ihrer Seite vorliegt (aber immerhin neuerdings eine Nachfrage). g99, 15.7. und 17.7.

Topaktuelles Update: Ein Taskforce-Admin hat sich jetzt aus dem Überwachungsflugzeug Admin-One abgeseilt und mit einer Rettungsboje die Untergangsstelle markiert – noch fehlen aber die Dickschiffe der KAfkA-Klasse mit den autorisierten Rettungstauchern! Die bange Frage ist, wielange der gesperrrte Benutzer die Luft anhalten kann und ob es gelingen wird, ihn noch im Aktivmodus zu bergen?? Bleiben Sie dran – der wp:kurier berichtet weiter! (J., 16.7.)

Extraausgabe! – letzte Meldung: Bergung erfolgreich! Der im tiefgründigen Honigtopf-Ozean infinit versenkte Benutzer wurde heute morgen von einem unserer tapferen Admins in nur einem Tauchgang geborgen! Noch an der Rettungsleine hängend, wurden dem mutig der Tiefe Entrissenen sogleich die Hausordnung erläutert und das POV-Merkblatt ausgehändigt – indes ist noch ungewiss, ob er seine Teilnahme an der ersten KAfkA-Projekt-Umsetzung überhaupt im Aktivmodus überlebte. Der wp:kurier bleibt dran! (J., 16.7.)

Englische Wikipedia erreicht 4 Millionen Artikel

In der englischsprachigen Wikipedia ist heute der viermillionste Artikel erstellt worden, lesen wir im Blog von Wikimedia UK. Es handelt sich um den Artikel Izbat Al Burj über eine Stadt in Ägypten (die übrigens auch in der deutschsprachigen Wikipedia bisher nicht beschrieben worden ist), und er wurde von User:Meno25 (mit bürgerlichem Namen: Mohammed Farag aus Alexandria) heute Nachmittag um 16:09 Uhr unserer Zeit erstellt. Der Kurier gratuliert dem Autor sowie der englischsprachigen Wikipedia zu diesem Meilenstein! (A., 13.7.)

  • Update: Eine deutsche Übersetzung des Viermillionsten existiert nun unter Izbat al-Burdsch. MaB 13.7.

Rat der WCA wählt Vorsitzende

Am Rande der Wikimania in Washington, D. C., hat der Rat der Wikimedia Chapters Association (WCA) seine ersten Beschlüsse gefasst. Die WCA war als Dachorganisation der Fördervereine (Chapters) der Wikimedia-Bewegung bei der diesjährigen Wikimedia Conference im März gegründet worden und hat nun ihre erste ordentliche Sitzung durchgeführt.

Zum Vorsitzenden des Rats der WCA wurde der Vorsitzende von Wikimedia UK, Ashley Van Haeften, gewählt, was inzwischen zu einigen Kontroversen führte. Zweiter Vorsitzender wurde Ziko van Dijk, der Vorsitzende von Wikimedia Nederland. Der Kurier gratuliert beiden herzlich zu ihrer Wahl.

Im übrigen konnten bei der Sitzung am 11. Juli 2012 keine weiteren personellen Beschlüsse gefasst werden. Man war sich nach längerer Beratung darüber einig, dass kein Interims-Generalsekretär gewählt werden sollte. So kam es, dass die Kandidaturen von Tomer Ashur und Delphine Ménard für das Ehrenamt nicht zum Zuge kamen. Sebastian Moleski zog seine Kandidatur als hauptamtlicher Generalsekretär zurück. Stattdessen wird diese Position ordentlich ausgeschrieben, Bewerber für diesen Posten können voraussichtlich bis Ende August ihren Hut in den Ring werfen.

Keine Einigung gab es auch über den ersten Haushalt der Vereinigung und über ihren Sitz. Der Vorschlag, die Organisation in Belgien anzusiedeln, wird weiter kontrovers diskutiert, vor allem aus steuerlichen Gründen.

Um die weiter offenen Fragen zu klären, könnte es am kommenden Wochenende noch einmal eine Sitzung geben. Zur Vorbereitung der weiteren Beschlüsse wurden Ausschüsse eingerichtet (A, 12.7.).

Entdeckt: die eierlegende Wollmilchsau

Sreenshot der Kategorisierung des Artikels

Nach jahrelanger Suche ist es gelungen, die eierlegende Wollmilchsau zu entdecken. Sie wurde im Artikel Idam (Neuguinea) ausgemacht und damit nachweislich deutlich jenseits der Wallace-Linie gefunden. Der Artikelgegenstand ist Fluß, Ethnie, Ort, Region und Flughafen in Personalunion. Es ist bekannt, daß die Biodiversität in jener Weltgegend sehr hoch ist, und von daher darf man auf die weitere Evolution dieses Artikels gespannt sein. MaB 12.07.
Erläuterung: Der obige Text stammt von einem Verfechter der Flussartikel-endet-am-Flussufer-Theorie und Sympathisanten der Ein-Satz-ein-Artikel-Partei. Alles fließt in Wikipedia, aber bitte nicht über das Ufer des eigenen Fachbereichs hinaus. sit 12.07.

Warten, warten und nochmal warten

Es ist vollbracht! Zum wiederholten Male wurde der Wartungsbausteinwettbewerb ausgetragen und auch in seiner 17. Auflage ist die Mitmachbegeisterung ungebrochen. 532 Bausteine mussten daran glauben, das drittbeste Ergebnis aller Zeiten. 49 Teilnehmer kämpften um den Siegerpokal und zum zweiten Mal nach Herbst 2010 sicherte sich der unermüdliche Einzelkämpfer (im Dienste des Portals Literatur) Laibwächter das Wikipedia-Puzzleteilchen in Gold und ließ dabei alle Teams hinter sich, die zu dritt oder zu viert angetreten waren. Hut ab vor dieser Leistung. Glückwunsch auch an alle weiteren Platzierten. Noch nie wurde in der Breite ein so gutes Ergebnis erzielt, alleine um in die Top 10 zu kommen, musste man über ein Drittel der Siegerpunkte haben und so viele Teilnehmer mit dreistelliger Punktzahl gab es noch nie. Deshalb sind die Platzierungen auch knapp und erstmals wurde zwei Teams der dritte Platz zuerkannt. Somit gab es diesmal vier Siegerteams auf dem Treppchen. Daneben zeichneten sich als Einzelkämpfer in den Top 10 auch noch Critican.kane und wingtip aus, der außerdem noch die umfangreichste Artikelverbesserung beisteuerte. Doch Gewinner waren alle, die mitgemacht haben. Und am Ende haben vor allem die Wikipedia und ihre Leser gewonnen.

Im Mai wurden die Artikel gewartet, im Juni wurde auf das Ergebnis gewartet und im Juli warten wir jetzt alle darauf, dass der Sommerwettbewerb kommt. Das Warten geht weiter! Also beobachte die Diskussion, damit du den nächsten Termin nicht verpasst. Harro, 8. Juli 2012

Juroren gesucht

Dekografik
Dekografik

Die Vorbereitungen für die Wiederauflage des Foto-Wettbewerbs Wiki Loves Monuments laufen, und so langsam ist es Zeit, sich Gedanken über die Jury zu machen. Der Wettbewerb läuft zweistufig ab: Zunächst werden auf nationaler Ebene Gewinner und Preise ausgezeichnet, und dann wählt eine internationale Jury unter den nationalen Vorauswahlen die Gesamtsieger aus.

Gesucht wird jetzt die nationale Jury für Deutschland. Im letzten Jahr wurde diese noch per Akklamation gebildet, dieses Jahr soll eine ganz reguläre Wahl erfolgen. Gesucht werden:

  • Ganz normale Wikipedianer wie Du und ich.
  • Wikipedianer mit einem Sinn für Denkmalpflege.
  • Wikipedianer mit einem Auge für Fotografie.

Wer Interesse hat, kann sich einfach in die Liste auf Wikipedia:Wiki Loves Monuments 2012/Deutschland#Kandidaten zur Wahl der Jury eintragen.

Und übrigens: Südtirol nimmt zwar zunächst am Wettbewerb in Italien teil, aber trotzdem sind die Kollegen dort auch auf der Suche nach einer Jury. (AS, 6.7.)

... so verlaufen mittlerweile Adminkandidaturen ...

Wir begrüßen einen neuen Administrator in der Wikipedia. Die Kandidatur von Anka Friedrich wurde versucht, durch den massiven Einsatz von Sockenpuppen zu manipulieren … Durch ein erfolgreiches Checkuser-Verfahren konnte diese Manipulation aufgedeckt werden. Gratulation Anka Friedrich zur erfolgreichen Admin-Wahl. Und Danke dem Checkuser-Team. (markus., 6.7.)

Wir begrüßen zwei neue Administratoren in der Wikipedia. Auch die Kandidatur vom Schiedsrichter Krd wurde massiv manipuliert, er hat außer den SG-Rechten nun auch die regulären Adminrechte erhalten. Gratulation auch an Krd zur erfolgreichen Adminwahl. (go, 6.7.)

Und diese Kandidaturen waren auch nicht die Einzigen, die manipuliert wurden. Und auch andere Abstimmungen wurden durch Benutzer:Textkorrektur und seine Socken manipuliert. Ein erschreckendes Ergebnis. Die Abstimmsocken waren auch zum großen Teil nicht als solche zu erkennen; einige von denen hatten selbst tausende Edits. Nach dem Ergebnis fragt man sich, wieviele Sockenpuppen wohl noch zur Manipulation von Abstimmungen benutzt wurden und werden...(mdkt, 6.7.)

Vor Olympia

Der Luftgewehrschütze Julian Justus wird von Presse- und Wikipedia-Fotograf Ralf Roletschek abgelichtet. Justus gehört zu den Athleten, zu denen es noch keinen Artikel gibt.

Heute wurden in einer dritten abschließenden Nominierungsrunde (abgesehen von den noch zu nominierenden Reitsportlern und Volleyballern) die deutschen Olympioniken für die Olympischen Sommerspiele 2012 in London bekanntgegeben. Für 2008 in Peking hatten wir es geschafft, alle deutschen Teilnehmer noch vor den Spielen mit einem Artikel zu versehen. Von den 389 Nominierten fehlen dieses Jahr noch 89. Für Einen allein zu viel Arbeit. Aber es sollte mit dem Teufel zugehen, wenn wir es nicht gemeinsam hin bekommen sollten und diese Lücken gemeinsam noch vor den Spielen füllen könnten. Fakt ist – diese Artikel werden ab Ende Juli vermehrt gelesen werden. In diesem Jahr hält auch der DOSB auf seiner Webseite für viele Athleten Informationen vor. Interessanterweise fehlen durchaus auch noch namhafte Athleten.

Ergebnis der Arbeit: Julian Justus im Porträt.

Ein Clou dabei: Für fast 10 % der Teilnehmer – Sportschützen, Badminton- und Tischtennisspieler – haben fünf Wikipedianer letzte Woche in Mainz beim offiziellen Pressetermin zur Einkleidung mehrere hundert Bilder gemacht. Neben den Porträts wurden auch Bilder von der Ausstattung und den Hintergründen der Veranstaltung gemacht. Somit kann man mehrere der noch fehlenden Artikel mit schönen Bildern ergänzen.

Neben der deutschen Mannschaft harren natürlich auch viele Teilnehmer aus der Schweiz [Stand 6. Juli 30 der 87 Teilnehmer und Teilnehmerinnen und damit knapp ein Drittel] auf die Erstellung eines Artikels, die Mannschaft Österreichs wird am 6. Juli nominiert und wird dann auch noch Rotlinks aufweisen [Update am 6. Juli: es fehlen Biografien von 26 der 69 nominierten österreichischen Athleten und Athletinnen, also fast genau ein Drittel]. Bislang komplett ist das Team Liechtensteins, für das jedoch noch Nominierungen folgen können. Für den Autor dieser Zeilen wäre es ein Traum, wenn wir es schaffen könnten, bis zum 27. Juli, dem Tag der Eröffnung in London, alle teilnehmenden Athleten aus dem DACH-Raum mit einem Artikel in der Wikipedia präsentieren zu können. Neben der Neuanlage müssten zudem natürlich auch noch diverse Artikel überarbeitet und auf einen aktuellen Stand gebracht werden. Pack mer’s! (M.C.., 4.7.)

Zedler-Preis 2012 vergeben

Preisträger, Nominierte und Jury des Zedler-Preises 2012

Der Zedler-Preis für Freies Wissen 2012 wurde am 1. Juli 2012 in Berlin vergeben.

Allen Preisträgern herzlichen Glückwunsch! Und allen Mitwirkenden herzlichen Dank für ihr Engagement! (A., 1.7.)

Der Wikipedia Signpost bringt in seiner neuen Ausgabe einen Beitrag über das VroniPlag Wiki: Uncovering scientific plagiarism. (A., 3.7.)

„Was hält Sie davon ab, eine wichtige Ergänzung bei Wikipedia zu machen?“

Die Wikimedia Foundation hat in ihrem (englischsprachigen) Blog weitere Ergebnisse der Autorenumfrage vom Dezember 2011 veröffentlicht. Es handelt sich um die Folgestudie zu der Untersuchung vom April 2011.

Demnach gibt es vor allem zwei Gründe, weshalb Beiträge zu Wikipedia unterbleiben: Zum einen Zeitmangel, zum anderen schlechte Erfahrungen mit anderen Autoren. Im Hinblick auf etablierte Wikipedia-Sprachversionen – wie etwa die englischsprachige oder die deutschsprachige Wikipedia – wurde auch ein Übermaß an Regeln beklagt.

Dekografik
Dekografik

Auf die Frage, was das größte Hindernis sei, weshalb eine wichtige Ergänzung zu Wikipedia unterblieben sei, berichten viele Umfrageteilnehmer von unangenehmen Erfahrungen mit anderen Nutzern. „Wenn jemand meine Bearbeitungen mit einem schnodderigen Kommentar oder ohne eine eingehende Erklärung zurücksetzt, denke ich mir: ‚Was soll das? Dann eben nicht!‘ Bisher bin ich nach solchen Erfahrungen immer wieder zu Wikipedia zurückgekommen, aber es kann auch gut möglich sein, dass es mir eines Tages genug damit sein wird.“ Eine besonders hohe Hürde stellen offenbar Autoren dar, die ihre Artikel als ihr Privateigentum ansehen: „Wenn man dann etwas ändern möchte, ist das fast schon eine Art Angriff, und man zögert beim nächsten Mal, auch wenn man von dem Thema Ahnung hat und gut darüber schreiben kann.“ Die Häufigkeit der (in englischer Sprache) genannten Gründe ist in der nebenstehenden Wortwolke veranschaulicht.

Auf die Frage, was sich ändern sollte, nannte ein großer Teil der Befragten die Bedienoberfläche: „Ein einfacheres Interface, die Auszeichnungssprache sollte durch eine Art Textverarbeitung ersetzt werden, sonst ist das Schreiben zu kompliziert.“ Und: „Das Editieren ist zu schwierig. Wenn man nicht aufpasst, passiert es leicht, daß man an dem Artikel etwas kaputt macht.“ Die Auszeichnung mathematischer Formeln wurde als besonders schwierig empfunden. Viele wünschten sich eine größere Wertschätzung für die Qualität ihrer Beiträge. „Es sollte mehr auf die Qualität der Bearbeitungen ankommen, weniger auf irgendwelche vehementen Behauptungen, die einer macht.“ „Hauptsache, man geht freundlich miteinander um.“ (A., 30.6.)

Bild des Jahres 2011

Die sechste Wahl zum Bild des Jahres auf den Wikimedia Commons hat mit 143 Stimmen einen klaren Gewinner:

Blick auf den Bondhus-See in Norwegen. Im Hintergrund der Bondhus-Gletscher als Teil des Folgefonna-Gletschers, von Heinrich Pniok (Alchemist-hp / pse-mendelejew.de).

Insgesamt haben über 1000 Benutzerinnen und Benutzer aus den Wikimedia-Projekten abgestimmt. Die 30 Besten des Jahres 2011 kann man auf dieser Seite ansehen. mh, 28. Juni

Kommt zum Community-Panel der Wikipedia Academy

Im Rahmen der Wikipedia Academy findet am Freitagabend um 19 Uhr ein Diskussionspanel auf Englisch zu Researchers and the researched: A difficult relationship statt.

Dekografik
Dekografik

Dabei sollen offene Fragen diskutiert werden wie:

  • Können Wikipedianer von Forschung profitieren?
  • Können Forscher vom Dialog mit Wikipedianern profitieren?
  • Findet ein solcher Dialog auf Augenhöhe statt?
  • Gibt es ethische Grenzen?

Wir freuen uns, dass Debora Weber-Wulff, Manuel Merz, Moritz Braun und Sarah Stierch ihre Teilnahme an dieser Paneldiskussion zugesagt haben.

Kommt gerne um 19:00 Uhr zum Panel in die FU nach Dahlem und dem anschließenden Get-Together ab 20:30 Uhr in der Luise. Der Berliner Stammtisch hat zu unserer großen Freude beschlossen, sein zeitgleich stattfindendes Treffen in die Luise zu verlegen. Wir freuen uns auf spannende Diskussionen und einen regen Austausch! Wer noch kurzfristig Lust hat dabei zu sein, möge sich bitte in diese Liste eintragen.

Sarah Stierch wird am Sonntag eine sehr spannende Keynote zu The Visual Experience – Gender and Ways of Seeing Wikimedia halten. Am Mittwoch, den 4. Juli ab 18 Uhr, könnt ihr Sarah in der Obentrautstr. 72 persönlich kennenlernen. Dort habt ihr die Möglichkeit mit ihr über ihre Arbeit besonders zum Gender Gap zu sprechen. Mehr Informationen zum geplanten Gesprächsabend und der Anmeldung findet ihr im Vereinsblog. AA, 26. Juni 2012

Offizielle Wiktionary-App für Android

Screenshot der App

Seit Januar gibt es die erste offizielle Wikipedia-Anwendung für Mobiltelefone mit dem Open-Source-Betriebssystem Android (der Kurier berichtete), mit diesem Blogpost wurde am 19. Juni die Veröffentlichung der Wiktionary-App bekannt gegeben.

Sie ermöglicht es, das freie Online-Wörterbuch in über 150 Sprachen zu lesen und die Einträge an seine Freunde weiterzuleiten (z. B. über Facebook oder Twitter). Man kann die Aussprache-Beispiele anhören, Seiten als Favoriten speichern und natürlich das Wort des Tages abrufen. Die Wikimedia-Stiftung verfolgt das Ziel, die Reichweite der Wikimedia-Projekte zu vergrößern – dies soll unter anderem mit den Smartphone-Anwendungen erreicht werden. Die App ist im Google Play Store kostenfrei erhältlich. mh, 21. Juni

Wer zu der App Feedback geben möchte, sollte dies auf der Projektseite auf meta tun. Und wer auf seinem Mobiltelefon keine Android-App installieren möchte oder kann, verwendet wie zuvor (seit September 2011 [14]) die mobile Wiktionary-Website, um nachzuschauen welchen Genus bspw. App hat. atlasowa, 25. Juni

Wikipedia ist kein Nachrichtenportal – oder etwa doch?

Wikipedia ist kein Nachrichtenportal oder Veranstaltungskalender und dient nicht der aktuellen Berichterstattung“ heißt einer der bekannteren Sätze des (etwa) zehntausendseitigen Wikipedia-Regelwerks.

Seit Jahren steht sie da so, die vieldiskutierte liebevoll WP:WWNI, Nr. 8 genannte Regel. Noch. Eisern. Noch... Denn selbstverständlich ist Wikipedia live dabei, wenn in Berlin ein paar Autos brennen, in Neuenkirchen ein Blumenkübel umfällt oder in Bayern eine Kuh entläuft. Ist doch viel weniger Aufwand und gleichzeitig spannender, live bei einem Ereignis dabei zu sein, als über eine schon lange tote Person zu schreiben. Womöglich müsste man dafür sogar eine Bibliothek aufsuchen und schwere Wälzer nach Hause schleppen, u.U. sie sogar lesen! Damit sich die Newstickerer nicht zu sehr in die Quere kommen, wird ein einzelnes Ereignis auch schonmal auf verschiedene Artikel verteilt, wie etwa bei Karl-Theodor zu Guttenberg, Plagiatsaffäre Guttenberg, GuttenPlag Wiki, Verfassung und Verfassungsvertrag. Ob Fachleute dann noch Lust haben, bei Artikeln wie dem zur Fukushima-Katastrophe oder zur neuesten Schweinegrippe-Epidemie (nope) nach dem Rechten zu sehen, wenn täglich neue und neueste hilflos-tapsige Erzeugnisse fachfremder und unter Zeitdruck stehender Reporter in die Artikel gegossen werden, ist nebensächlich.

Ursprünglich war ja einmal folgende Rollenverteilung angedacht: Liveberichterstattung und Presseschau bei WikiNEWS, Lexikonartikel bei WikiPEDIA. Doch de facto ist WikiNEWS, wie praktisch sämtliche Schwesterprojekte von WikiPEDIA, völlig unbekannt. In einer gemeinsamen Aktion von Portal:Vereinigte Staaten, Wikipedia:WikiProjekt Kategorien, Wikipedia:WikiProjekt Geographie, Wikipedia:WikiProjekt National Register of Historic Places wurde das Thema anlässlich der Fußball-EM dankenswerterweise endlich mal wieder (wie alle zwei Monate) aufgegriffen (siehe WD:K, WD:WWNI, Versionsgeschichte WP:WWNI, WP:AP, ?, Kurier-Eintrag) – das Regelwerk gehört geändert, der Satz muss endlich weg, schließlich heißt „wiki“=„schnell“, nicht „fachlich korrekt“, „inhaltlich ausgewogen“ oder was auch immer manche Träumer da gerne hätten. Endlich (legal) freie Fahrt für das Nachrichtenportal Wikipedia? Der KURIER bleibt am (Fuß?-)Ball (bzw. versucht es, hinterherhechelnderweise)... Sincerely yours, Ihr Rasender Reporter aus der Welt der Halb-, Falsch- und Nichtmeldungen: X-W, 21.6., 01:20:16 Uhr

Chapters, User Groups und Thematic Organizations: Bewegung in der Wikimedia-Bewegung

Der Fortschritt ist bekanntlich eine Schnecke. Das gilt offenbar umso mehr für die Entwicklung der Wikimedia-Strukturen. Der Wikipedia Signpost berichtet diese Woche über den unerwartet langsamen Fortschritt, den die Gründung der Wikimedia Chapters Association (WCA), der in Gründung befindlichen Dachorganisation der Fördervereine, macht. Das Gründungskomitee, das bei der letzten Wikimedia Conference in Berlin eingesetzt worden war, kommt nicht so recht voran. Die Diskussionen auf Meta-Wiki stehen schon seit längerem still. Und weder der Ort, an dem die Organisation einmal ihren Sitz haben soll (der Signpost orakelt, nach mehreren Orten in Deutschland und in der Schweiz sei nun Belgien im Gespräch), noch die Rolle, die das Gründungskomitee dabei spielen wird (nur Empfehlungsgeber oder Entscheider?), seien hinreichend klar. Letztlich wird das bei der konstituierenden Sitzung des Rats der WCA bei der Wikimania in Washington geklärt und entschieden werden. Auch die Statements,[15][16] die der neu gewählte deutsche Vertreter im Rat der WCA, Markus Glaser, auf der Vereinsliste abgegeben hatte, als er ankündigte, die „Hoheit über die Spendengelder“ müsse bei den Chapters liegen und WMDE müsse gegenüber der Wikimedia Foundation „autonom bleiben“, hätten die Entwicklung „komplizierter gemacht“, heißt es im Signpost. Dies alles erfolge vor dem Hintergrund einer Neuordnung der WMF-Partnerorganisationen: Neben die Chapter treten demnächst User groups und Thematic organizations kraft Anerkennung durch die Stiftung – aber auch hier werden sich die näheren Einzelheiten erst auf der im nächsten Monat bevorstehenden Wikimania ergeben. (20.6., A.)

Wikivoyage beschließt, Verhandlungen mit der WMF über ein neues Schwesterprojekt aufzunehmen

Logo von Wikivoyage

Die Wikipedia-Schwesterprojekte sind in Bewegung gekommen. Die laufende Diskussion im Anschluss an Jimbo Wales' Impuls auf der Wikimania 2005 über die zehn Inhalte, die frei sein sollten, ist im vergangenen Vierteljahr auf ein neues konkretes Ziel zugesteuert. Es könnte schon bald einen Wikimedia-Reiseführer geben.

Anfang April 2012 hatte James Heilman von Wikimedia Canada im Meta-Wiki vorgeschlagen, ein Reisewiki in die Familie der Wikimedia-Projekte aufzunehmen. Hintergrund ist die wachsende Unzufriedenheit der englischen Wikitravel-Autoren mit der Betreuung durch den Eigentümer, die Firma Internet Brands. Deshalb möchten sie die seit 2003 bestehende englische Sprachversion von Wikitravel forken und in einem Wikimedia-Projekt weiter arbeiten. Bereits im September 2006 hatten deutschsprachige Wikitraveler einen Fork unter dem Namen Wikivoyage auf den Weg gebracht, der sich seitdem sehr gut entwickelt hat. Wikivoyage umfasst derzeit 11.867 Artikel. Wikivoyage war deshalb von Anfang an ausdrücklich eingeladen worden, sich an dem Fork zu beteiligen.

Der Vorschlag war auf der Mailingliste Foundation-l und auf Meta lebhaft diskutiert worden. Dabei wurde vor allem in Frage gestellt, ob es sich bei einem Reiseführer um Bildungsinhalte handele, auf die die Wikimedia-Projekte festgelegt seien. Dieser Aspekt wurde aber schließlich beigelegt, denn Reisen zähle klar zu den beliebtesten und effektivsten Bildungsaktivitäten überhaupt. Ein weiterer Punkt in der Diskussion war die Festlegung aller Wikimedia-Projekte auf den Neutralen Standpunkt, während Wikitravel und Wikivoyage von ihren Autoren „Fairness“ bei allen Angaben gegenüber dem Leser fordern. Insoweit war aber auf die flexible Handhabung beim Verständnis dessen, was „neutral“ sei, in den verschiedenen Wikimedia-Projekten verwiesen worden.

Am 18. April 2012 folgte ein sehr wohlwollendes Statement von Sue Gardner zu dem Thema. Ein RFC auf Meta-Wiki verlief seitdem ausgesprochen positiv. Er ist noch nicht abgeschlossen, man kann sich dort also weiterhin beteiligen.

Am vergangenen Wochenende hat nun auch der gemeinnützige Förderverein Wikivoyage e.V. bei seiner Mitgliederversammlung in Köln einstimmig grünes Licht gegeben, um offiziell in Verhandlungen mit der Wikimedia Foundation über den Aufbau eines Wikimedia-Reisewikis einzutreten. Diese Verhandlungen werden den organisatorischen Ausgangspunkt für die Neugründung bilden. Das Projekt ist offen für die Beteiligung aller weiteren Online-Communitys, die dazu beitragen möchten. Die Einigung wurde von drei Wikimedia-Gästen begleitet; Arne Klempert und seine Nachfolgerin im Vorstand der Wikimedia Foundation Alice Wiegand sowie der Wikipedia- und Wikivoyage-Autor Jürgen Fenn nahmen an der Mitgliederversammlung auf Einladung von Wikivoyage e.V. ebenfalls teil. Heute wurde die Beschlussfassung offiziell vom Vorsitzenden von Wikivoyage Stefan Fussan auf Meta-Wiki bekanntgegegen. Wikivoyage e.V. wird bestehen bleiben und möchte in eine Partnerschaft mit der WMF eintreten.

Neben einem umfangreichen und gut gepflegten Artikelbestand hat Wikivoyage auch ein freies Medienarchiv Wikivoyage Shared mit mehr als 28.000 Bildern sowie eine italienische Sprachversion einzubringen. Außerdem sind alle erfassten Orte bereits in einer Ortsdatenbank erfasst, die in Wikidata integriert werden könnte. Alle Inhalte stehen, wie Wikipedia, unter der freien Lizenz CC-by-sa 3.0. (11.06., A.) Das neue Projekt wird wahrscheinlich den Namen Wikivoyage tragen. (14.06., A.)

James Heilman von Wikimedia Kanada hat nun auf Meta-Wiki geschrieben, der offizielle Vorschlag für den neuen Reiseführer als Wikimedia-Schwesterprojekt sei bereits am 27. Mai 2012 an die Geschäftsführerin der Wikimedia Foundation Sue Gardner und an das WMF-Vorstandsmitglied Samuel Klein weitergeleitet worden, also noch vor der Mitgliederversammlung von Wikivoyage am 9. Juni 2012, bei der dem neuen Projekt zugestimmt worden war. Weiter wird über den Namen des neuen Schwesterprojekts diskutiert. Dabei wird nicht ausgeschlossen, dass es verschiedene Namen für die diversen Sprachzweige geben könnte („Travel“ für Englisch und „Wikivoyage“ für Deutsch, Italienisch und Französisch). Dabei spielen alte Animositäten aus dem früheren Fork von Wikitravel zu Wikivoyage weiter eine große Rolle für die englischsprachige Wikitravel-Community. Als Domain wurde von Samuel Klein travel.wikimedia.org genannt. Das Projekt läuft nun auf Meta-Wiki unter dem Namen Travel Guide. Die Community wird weiter über Wikimedia-l und Meta-Wiki beteiligt, und der Vorstand der Wikimedia Foundation wird über den Vorschlag und über dessen Umsetzung entscheiden, gegebenenfalls noch bei der Wikimania 2012 in Washington. (A., 24.6.)

Studie: Niemand informiert sich bei Wikipedia

Das Hans-Bredow-Institut hat gerade eine Studie veröffentlicht, die darstellt, welche Medien die Bundesbürger zur politischen Meinungsbildung nutzen. Mit der Einleitung „Es gibt ja ganz unterschiedliche Informationsinteressen. Im Folgenden nennen wir Ihnen einige solche Interessen und Sie sagen uns bitte, wie wichtig Ihnen persönlich die jeweiligen Informationen sind und welche Informationsquellen dabei am wichtigsten sind“ wurde unter anderem abgefragt, wo man sich über andere Kulturen, persönliche Interessengebiete, die eigene Region oder das politische Weltgeschehen informiere. Das dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk nahestehende Institut kam dabei zum Ergebnis, dass das alles hauptsächlich die Tagesschau erledigt. Aber auch „google.de“, Bild (Print), heute (TV), Freunde (RL) und Anne Will (TV), sowie „spiegelonline.de“, gmx.de, web.de, t-online.de und facebook.com. Der mit ausreichendem Tunnelblick ausgestattete Wikipedianer reibt sich die Augen, denn sein Lieblingsmedium kommt nicht vor. Einer der Autoren der Studie erklärt dazu: „wikipedia wurde durchaus genannt, v.a. im Kontext ‚spez. thematische informationsbedürfnisse‘, aber eben nicht ausufernd oft und wir haben v.a. subjektive vorstellungen über wichtigkeit erfasst, nicht tatsächliche nutzung die bei wikip hoch ist“. Angesichts der Aufrufzahlen ist der Mangel also, dass wir es nur schaffen, tatsächlich wichtig zu sein, nicht aber als wichtig betrachtet zu werden, während die Tagesschau als wichtig wahrgenommen wird, was noch nichts über ihren tatsächlichen Nutzen aussagt. NCI, 15.6.

Wenn die Laborratte widerspricht

Das Verhältnis zwischen den Wikipedianern und den sie beforschenden Wissenschaftlern ist ja ein eher ambivalentes. Der Wikipedianer an sich neigt ja eher zum ärmelhochkrempeln und mal-machen – oder mal-widersprechen – statt sich in tiefgründigen Reflexionen zu verlieren. Der Wikipedist wiederum forscht oft fern der praktischen Anwendbarkeit, oder ergeht sich in Spezialstudien. Wikipedianer selbst sind dann für die Wikipedisten nicht unbedingt auf Augenhöhe; sind sie doch Forschungsobjekt und zu Betrachtende. Der Blick des Wissenschaftlers auf sein Forschungsobjekt ist halt meist der Blick von außen und oft genug auch der von oben. Wer hat sich hier nicht schon einmal gefühlt wie ein nackter Papuaner, dem ein westlicher Ethnologe mit Fragebogen und Kamera auf den Pelz rücken möchte. Zumal wenn der Ethnologe im Zweifel auch den Anschein erweckt soviel Ahnung von Jagd im Regenwald zu haben, wie es für westliche Studenten der Geisteswissenschaften nunmal typisch ist. Dennoch: wer von außen schaut, schaut anders. Diejenige sieht oft genug etwas, das den Insidern verborgen bleibt.

Um den Wissenschaftlern mal etwas über die Jagd im Regenwald beizubringen, den Sinn der Wikipedistik zu diskutieren, und über den Sinn der Wikipedia zu reflektieren, findet die Wikipedia Academy statt. Sie läuft vom Freitag, den 29. Juno bis Sonntag, den 1. Julei an der Freien Universität Berlin. Community-Mitglieder können umsonst an der ganzen Konferenz am Panel teilnehmen. Sollte der Teilnahmebetrag für die restliche Konferenz zu hoch sein, kann man sich bei Wikimedia Deutschland zwecks Kostenübernahme melden. Da sie fachwissenschaftlich-spezielle Themen behandeln, wird die Konferenz auf englisch stattfinden. Von besonderem Interesse ist aber vermutlich die Podiumsdiskussion am Freitag Abend zwischen Wikipedianern und Wikipedisten, sowie das anschließende get-together. Anders als im restlichen Programm wird diese Veranstaltung auf deutsch stattfinden. Wikipedianer können natürlich immer widersprechen, und nehmen das Recht auch erfahrungsgemäß reichlich in Anspruch. Hier aber gibt es vielleicht die Chance, dass sogar Wissenschaftler zuhören. (14.6. sp, Korrekturen 15. 6. sp)

EM-Fußballer ohne Köpfchen?

Fußball und Schulbank – passt das zusammen?

Oder: Bildungsferne Sportler-Biografien in der deutschsprachigen Wikipedia

Deutschland ist spätestens seit Samstag im Fußballfieber (und hat die lautstarke Frau T. sicherlich schon längst vergessen)1:0 im EM-Gruppenspiel gegen Portugal. Auch wenn es über weite Strecken gesehen eher langweiliger Fußball war, den die deutsche Elf anbot (und sich die alle Jahre wieder fußballbegeisterte Mutti zwischenzeitlich mehrfach ins Land der Träume verabschiedete), strafte uns zumindest Mario Gómez (vorerst) Lügen über Matze Knops „angezogenen Flitzer“ von einst.

Mehrfach stellten Kommentatoren (Dortmund-Fans?) die Leistung von Mats Hummels heraus. Hummels, den kennst Du doch! Meister mit Dortmund, Innenverteidiger, Sohn eines Fußballspielers und einer Sportjournalistin. Hmm … Was ist denn sonst noch in unserem Wikipedia-Artikel über ihn nachzulesen. Fazit: Das Altbekannte plus Umzug als Kind nach München. Dann folgen schon die obligatorischen Absätze zur Karriere im Verein und der Nationalmannschaft. Aber Moment mal, fehlt da nicht etwas? Hat der Hummels mal ’ne Schule von innen gesehen, oder ist er mit seinen Stollen schon auf die Welt gekommen? Ist der Schulabschluss oder die Ausbildung fernab des Bolzplatzes in einer Fußballer-Biografie redundant? Hattest du dich nicht schon einmal vor ein paar Monaten überrascht gezeigt, als nichts zu Poldis Schulabschluss (hat er?!) im Artikel zu finden war? Und hattest du nicht schnell mal im Internationalen Sportarchiv von Munzinger nachgeschlagen und ergänzt? Also warum es nicht auf einen weiteren Versuch ankommen lassen, diesmal bei Hummels? Und siehe da, er hat laut Sportarchiv das Gymnasium besucht, aber nach der zwölften Klasse abgebrochen – sowas! Nun stellt sich Neugierde ein – verweigert Wikipedia noch mehr deutschen EM-Spielern den Schulbesuch oder -abschluss? Und tatsächlich – nur bei 6 von 23 EM-Spielern ist etwas über das Schulbank-Drücken bzw. eine Ausbildung nachzulesen (neben Podolski und Hummels nur bei Mertesacker, Schmelzer, Götze, Müller und Klose). Bei den anderen Fehlanzeige – dafür sind die Infoboxen tipptopp aktualisiert und man kann hier und da Trivia zu ominösen „Boygroup“-Torjubel nachlesen, so so (Gnade dem Fußballgott!). Hmm ... Da fragt sich meinereiner doch, wie schlau sind eigentlich unsere Führungsspieler? Lahm, Neuer, Schweinisteiger oder Gómez? Bleibt ihnen ein vergleichbares Schicksal wie Eike Immel wohlmöglich erspart, wenn die Millionen aufgebraucht sind?

Löbliches Vorbild – Der gegelte Tim Wiese steht zu seinem Realschulabschluss!

Also schnell mal im internationalen Sportarchiv und Pressedatenbanken wie LexisNexis Wirtschaft nachgeschlagen und ergänzt. Unsere Jungs sind tatsächlich keineswegs ungebildet, Abitur bzw. Fachabitur oder den Realschulabschluss haben die meisten (bis auf ein paar wenige Ausnahmen). Zu Gute halten kann man den Kollegen aus dem Sportbereich, dass die betreffenden Infos mitunter gar nicht leicht zu finden sind. Auf ihren offiziellen Webseiten geben die wenigsten Spieler mit ihrem Bildungsgrad an. Eine Ausnahme der schöne Tim aus Bremen Hoffenheim, sehr löblich – Realschulabschluss! Interessanterweise veröffentlichte die Die Welt zum EM-Start eine eigene Artikelserie zum Thema – „Auch Nationalspieler sind einmal zur Schule gegangen.“. Da wusste die Springer-Presse bis vor kurzem doch mehr als wir! Vor meinem geistigen Auge beginnen sich zwei Puzzle-Teile vom altbekannten Wikipedia-Globus zu lösen und dumpf auf den Boden aufzuschlagen. Streifschuss Gómez?!

Nein, Globi, du darfst nicht sterben! Für die Zukunft sind die Bildungslücken der deutschen Elf in Wikipedia nun vollständig ausgemerzt, im Gegensatz zu Titelmitfavorit Spanien (mit Österreich oder der Schweiz wollen wir mal gar nicht erst anfangen – die passen eh nicht zum vorangestellten EM-Logo!). Aus dem 23 Spieler zählenden spanischen Kader hat laut unseren Artikeln nur Juan Mata die Schule besucht bzw. ein Studium absolviert (immerhin!). Ein disziplinenübergreifendes Phänomen, wenn man sich die Biografien aus anderen aktuellen Sportarten ansieht. Auch den nass gewordenen French-Open-Finalisten im Herreneinzel Nadal (immerhin als lesenswert prämiert) und Dokovic verweigert die deutschsprachige Wikipedia den Schulbesuch. Beim 24 Fahrer zählenden Formel-1-Feld, das fast jedes Wochenende in die Eisen steigt (auch in Ländern mit kostenlosem Dauerfeuerwerk), scheinen 21 Piloten bereits mit Rennfahrerhelm auf die Welt gekommen zu sein. Immerhin weiß man, dass Alonso braune Augen hat – hört, hört ein lächelnder SmileyVorlage:Smiley/Wartung/:) ! (11.6., Csr)

Traffic-Tool gibt Auskunft über Anzahl der Seitenaufrufe

Artikel zu der kanadischen Jazz-Sängerin Sophie Milman: in der deutschsprachigen Wikipedia rund 4 Aufrufe pro Tag, in der englischsprachigen rund 60.

Die hehrste Aufgabe eines Wikipedianers – und einer Wikipedianerin – ist es bekanntlich, Artikel zu schreiben. Oder bestehende, am besten substanziell, zu erweitern. Wie jedoch kommen die Artikel draußen bei den Leserinnen und Lesern an? Herausfinden lässt sich dies mit einem Tool namens Wikipedia article traffic statistics. Funktionstechnisch eine externe Erweiterung der Wiki-Software, erzeugt das Traffic-Tool Balkendiagramme, wie oft ein bestimmter Artikel pro Tag in einem bestimmten Monat aufgerufen wurde. Klickt man den Toggle-Labels-Link an, erscheinen zusätzlich auch die Zahlen pro Tag.

Für Editoren, die feststellen wollen, wie die Resonanz auf ihre Beiträge, Veränderungen oder Diskussionsbeiträge in Seitenaufrufen ausfällt (Tipp: mit dem Traffic-Tool kann auch der Traffic von User- oder Meta-Seiten ermittelt werden), hat dieses Tool potenzielles Suchtpotenzial. Was genau zeigt es jedoch auf? Zum einen das, was zu erwarten ist. Die Beliebtheitsunterschiede sind gigantisch. Die Seitenaufrufe für den Grundlagenartikel Philosophie beispielsweise bewegen sich um die 2000 pro Tag. Noch stärkere Lesernachfrage hat – wie zu erwarten – der Wikipedia-Artikel zu Adolf Hitler. Das Traffic-Tool verrät nicht nur die Anzahl der Seitenaufrufe pro Tag (durchschnittlich 4- bis 5000). Bei den meistaufgerufenen 10.000 Artikeln gibt das Tool zusätzlich die Position im Ranking an. Der Führer mit dem Schnauzbart liegt hier auf Platz 85 – was zumindest den nicht widerlegbaren Schluss zulässt, dass es für die Wikipedia-Leser 84 wichtigere Themen gibt.

Wie sieht es auf den mittleren und hinteren Rängen aus? Die meisten normalen – oder spezielleren Artikel – bewegen sich im Bereich von drei-, zwei- oder auch einstelligen Aufrufen pro Tag. Beispiel Popmusik: Die US-Rockikone Bruce Springsteen lag im April bei rund 500 Aufrufen pro Tag, Rapper Bushido kam auf rund 250 und die Berliner Worldfolktruppe 17 Hippies auf rund 20. Weiter an ihrer Karriere feilen muss hingegen die kanadische Jazz-Chanteuse Sophie Milman (durchschnittlich 4 Aufrufe). Allerdings: Alles ist relativ, auch Karrieren und Nachfragen. In der englischsprachigen Wikipedia beispielsweise stand Milman mit über 60 Aufrufen pro Tag ganz passabel da – und braucht sich um die Miete vermutlich keine Sorgen zu machen.

Schießt der Seitentraffic bei signifikanten Artikelverbesserungen oder -erweiterungen in die Höhe? Die Antwort: eher nein, und falls doch, eher temporär. Verbesserungen drücken die Tages- und Monatstatistik zwar zuverlässig in die Höhe. Highlights, die die Statistik ausschlagen lassen, sind vor allem Aufführungen als Artikel des Tages. Auf lange Sicht allerdings zählt nicht die Qualität als solche, sondern die Nachfrage nach dem Eintrag. Die kann übrigens schwanken. Faktoren hier: tagesaktuelle Themen oder, bei Popstars etwa, eine neue Veröffentlichung. Ein gutes Beispiel hier: der Artikel Weihnachten: Im April 2012 fragten insgesamt 12.986 Leser und Leserinnen nach. Im Dezember 2011 lag die Anzahl mit 249.818 fast zwanzigmal so hoch. Tipp fürs Schreiben: Es hilft also durchaus, wenn man sich das richtige Thema sucht. Und die richtige Zeit. rz, 8. Juni

Sue Gardner auf der Forbes-Liste

Sue Gardner ist in die Liste der „100 mächtigsten Frauen“ der amerikanischen Zeitschrift Forbes Magazine aufgenommen worden, und zwar auf Platz 70. In ihrem dortigen Profil heißt es, die Wikimedia Foundation sei seit ihrer Übernahme der Geschäftsführung nicht mehr wiederzuerkennen: Als sie 2007 zu Wikimedia, der gemeinnützigen Organisation hinter Wikipedia, kam, gab es dort weniger als 10 Angestellte, und die Spendeneinnahmen beliefen sich auf weniger als 3 Millionen Dollar pro Jahr. Im Jahr 2011 war die Zahl der Spender um das zehnfache gestiegen, und es wurden 23 Millionen Dollar eingenommen. Der Kurier gratuliert Sue zu der Ehrung sehr herzlich, merkt aber an, dass Forbes hier leider außer Betracht lässt, dass der Nutzen, den die Spender mit Wikipedia verbinden, sehr wahrscheinlich seit 2007 auch mit den Fortschritten bei der Qualität der Inhalte zu tun haben dürfte – die von den ehrenamtlichen Autorinnen und Autoren geleistet wurden (A., 23.8.).

Einen nach Meinung interessierter Autoren unverzichtbaren Beitrag

zur gegenwärtigen Diskussion über den nach Ansicht von bestimmten Experten allgegenwärtigen, teilweise sogar strukturellen Sexismus in der Wikipedia hat die Autorin Anneke Wolf geliefert. Auf einer vielbeachteten Seite in ihrem Benutzerinnennamensraum werden zurzeit von Zuträgern in einer bereits jetzt voluminösen Liste Techniken für sexistisches und oder misogynes Verhalten in der Wikipedia gesammelt. Diese opulente Sammlung bietet einerseits einen umfangreichen Überblick über den gegenwärtigen Zustand des Umgangs von Wikipedia-Autorinnen mit ihren männlichen Kollegen, wurde aber andererseits umgehend mit einem Löschantrag überzogen. Einige der in der Liste aufgeführten Autoren sehen darin einen unzulässigen Pranger, der sich in erster Linie gegen Männer richte, und daher diskriminierend sei.S. 23. August 2012

Lange Nacht der Museen in Berlin

Ephraim-Palais
Ephraim-Palais

Wie schon bei der Langen Nacht der Wissenschaften Anfang Juni ist die Wikipedia auch bei der Langen Nacht der Museen vertreten, die am 25. August von 18:00 bis 02:00 Uhr stattfindet (Website des Veranstalters). Im Ephraim-Palais werden die Kooperation mit dem Berliner Stadtmuseum sowie die Software QRpedia vorgestellt, zudem beantworten Berliner Wikipedianer und Mitarbeiter von Wikimedia Deutschland die Fragen der Besucher. Auch alle Kurier-Leser sind herzlich eingeladen, vorbeizuschauen. (K. (WMDE), 22.8.)

Release Candidate der Signpost-App ist da

Wen es angeht, der möge es ausprobieren: Für die Android-Plattform wird derzeit eine kostenlose App entwickelt, mit der man auf die Inhalte des Wikipedia Signpost – dem Pendant des Kuriers in der englischsprachigen Wikipedia – komfortabler zugreifen kann als über einen mobilen Webbrowser. Der 1. Release Candidate liegt nun im Beta-Stadium vor. Ein Parallelprojekt sorgt übrigens für eine Wiki-Loves-Monuments-App (der Kurier berichtete). (A., 21.8.)

Wahl der Jury des Schreibwettbewerbs

Der Aufruf eine Überschrift tiefer war erfolgreich, dankeschön! Pro Sektion können nun seit dem 19. August zwei Wikipedianer_innen in die Jury des 17. Schreibwettbewerbes gewählt werden. Ihr könnt bis zum 26. August abstimmen, sofern Ihr stimmberechtigt seid. (mh, 20.8.)

Gesucht: Kandidaten für die Jury des Schreibwettbewerbs

Bis zum 18. August können Kandidaten für die Jury des Schreibwettbewerbes nominiert werden. Bis heute (15.8.) ist eine Kategorie komplett unbesetzt und eine nur mit einem Kandidaten versehen, also: Tragt euch ein oder ladet andere Wikipedianer dazu ein :-) Auch Selbstnominierungen sind ausdrücklich erwünscht. (Anneke (Diskussion), erg. syr 15.8.)

in Sachen: Öffentlichkeitsarbeit

Olympische Ringe
Olympische Ringe

Daß die Arbeit in Wikipedia grösstenteils ehrenamtlich oder auch freiwillig, meist unbezahlt und aus eigener Motivation heraus erfolgt, ist jedem Kurier-Leser bekannt. Warum aber genau diese Motivation vorhanden ist, wollte das Team der sr-online-Redaktion von unserem Autor Lantus wissen. Vielleicht war der Grund, Lantus zu fragen, seine acht Jahre währende, ununterbrochene Tätigkeit bei Wikipedia, vielleicht aber auch die gleiche Provenienz; an seiner Artikelarbeit kann es jedenfalls nicht gelegen haben, denn dazu wurde nichts gefragt. Das vollständige Interview steht unter http://www.sr-online.de/wissen/61/1464621.html. Selbst von der Homepage sr-online prangt der Artikel mit dem Interview an prominentester Stelle. Was Autor Lantus beim nochmaligen Lesen der Antworten auffällt: Der Saarländische Rundfunk hat sehr wohlwollend gefragt und sehr gutes Promoting für uns betrieben. Insbesondere die Fragen für Neulinge wurden von ihm gern beantwortet und natürlich auch das Mentorenprogramm erwähnt. Lantus, 14. 8.

Wikisource:E-Books

Eher unbemerkt hat Benutzer:Michail im Laufe des Jahres angefangen, eine Reihe von Texten aus Wikisource als E-Books zur Verfügung zu stellen. Es findet sich eine illustre Ansammlung von Sebastian Brant bis Voltaire. Wie immer in der glücklichen Wikimedia-Familie: Die E-Books selbst unterliegen mangels schöpferischen Schaffens keinerlei Urheberrechten. Sie sind kostenlos und können frei verwendet und natürlich auch weitergegeben werden. Die E-Books werden als EPUB (in der Tabelle epub), MobiPocket (mobi) und teilweise im Kindleformat 8 (KF8, Dateiendung azw3) angeboten. KF8 kann vom Kindle Touch, Kindle 4 ab Version 4.1 und vom Kindle Fire gelesen werden. Für ältere Geräte (Kindle 4 mit Versionen vor 4.1, Kindle 3 Keyboard und älter) kann ausschließlich das Mobi-Format verwendet werden. Für das Format EPUB stehen eine Vielzahl von Readern zur Verfügung (für Windows, Mac, Tablets, Smartphones etc.).Anneke (Diskussion), 14.8.

Olympia komplett

Olympische Ringe
Olympische Ringe

Nun sind sie vorbei, die Spiele der XXX. Olympiade. Eigentlich war es ja geplant, alle deutschen Teilnehmer der Spiele noch vor den Spielen mit Artikeln zu versehen. Klappte dies 2008 noch recht gut, ging der Plan dieses Mal nicht auf. Dennoch – mit dem Segler Frithjof Kleen (die Segler mussten fast alle am längsten ihrer Artikel harren) bekam am letzten Freitag der letzte deutsche Athlet seinen Artikel. Und da es gerade lief, wurden auch noch die letzten neun Winterolympioniken der Spiele 2006 und 2010 angelegt. Heute Nacht wurde diese Lücke mit Michael Layer abgedichtet. Damit sind nun die letzten vier Olympischen Spiele in diesem Bereich komplettiert. Die nächsten Spiele können nun kommen! Leider konnten die Lücken bei den Österreichern (18 fehlende Artikel von 26 vor den Spielen) und Schweizern (26/30) nicht in diesem Maße gefüllt werden. Vielen Dank an alle Autoren und Helfer! M.C. 13.8.12

Endspurt Olympia-Special bei Schon gewusst?

Bei Schon gewusst? wurden nun endlich Nägel mit Köpfen gemacht und das diesjährige Olympia-Special für die Hauptseite in einen Rahmen bugsiert, der in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit nun zwangsweise etwas eng ist, aber dennoch bereits jetzt vielversprechende Kandidaten in Richtung Zielgerade schickt. Wäre schön, wenn es von eurer Seite am Samstag noch zu einer Beteiligung mit einem passenden Artikel, bei der inhaltlichen oder qualitativen Überprüfung der Kandidaten bzw. bei der Abstimmung käme. Alles weitere unter dem oben genannten Link, mögen die vier Besseren gewinnen. Vx 10.8.12

Funds Dissemination Committee (FDC): Kandidaten gesucht!

Es gibt nun eine Projektseite zum FDC in der DE-Wikipedia, die über den Prozess informieren und aktuelle Entwicklungen dokumentieren soll. Dort findet sich auch der Aufruf, sich bis zum 15. August 2012 als Kandidat für die Mitarbeit im FDC zu bewerben. Die Community erhält damit die Möglichkeit, sich in den Prozess der Verteilung von Spendengeldern an die Wikimedia-Chapter und andere berechtigte Organisationen einzubringen und das Board bei seiner Entscheidungsfindung zu unterstützen. NE WMD 10.8.

Exklusiv ins Museumsdorf Düppel

Rekonstruktion eines mittelalterlichen Dorfhauses aus der Zeit um 1200 in Düppel
Rekonstruktion eines mittelalterlichen Dorfhauses aus der Zeit um 1200 in Düppel

Am 9. September um 11:00 Uhr gibt es eine exklusive Sonderführung für Wikipedianer durch das Museumsdorf Düppel in Berlin. Die Führung übernimmt der Leiter des Museums, Professor Mamoun Fansa. Das 1975 gegründete Museumsdorf gilt als einer der Vorreiter der experimentellen Archäologie. So werden an den einzelnen Stationen auch Fachleute dieser Bereiche die Erklärungen übernehmen. Die Teilnahme ist kostenlos. Da die Plätze aber begrenzt sind, bitte bei barbara.fischer@wikimedia.de anmelden, damit niemand eventuell vor verschlossenen Türen steht. Schön wäre es auch, wenn der ein oder andere Fotograf für eine Dokumentation vor Ort wäre. M.C. 9.8.12

Seit dem Start des Portals:Österreichische Denkmallisten konnten bereits 70 % der denkmalgeschützten Objekte in Österreich bebildert werden. Dennoch sind Regionen wie das Innviertel, das westliche Tirol und die Obersteiermark noch kaum fotografisch dokumentiert. Um zumindest einer dieser Regionen auf die Sprünge zu helfen, treffen sich interessierte Wikipedianer am zweiten Septemberwochenende im oberen Murtal (Judenburg), um die Region fotografisch zu erfassen. Anmeldungen werden noch bis 15. August angenommen. G77 9.8.

„Wikipedia Redefined“

Link-Tipp für den Abend: Eine Agentur hat sich die Frage „If we could improve one thing which we use and love, what would that be?“ gestellt und einige Ideen zur Gestaltung von Wikipedia-Logo und -Oberfläche veröffentlicht: Wikipedia Redefined. Gute Ideen sind dabei und moderner („zeitgemäß“) wirkt das Erscheinungsbild allemal. P.

Nachtrag: Auch dieses Wikipedia Redesign versucht das Erscheinungsbild der Wikipedia ins 21. Jahrhundert zu bringen. P.W.

Vor einiger Zeit berichteten wir schon einmal über den anstehenden Wikipedia-Messestand auf der Photokina – die weltweit größte Photomesse findet vom 18. bis 23. September statt.

Der Vertrag zwischen Kölnmesse und Wikimedia Deutschland kann unterschrieben werden, sobald sich genügend Teilnehmer finden. Autoren, Photographen und „Techniker“ sind herzlich eingeladen, sich an den Vorbereitungen und am Messestand zu beteiligen!

Wer Zeit und Lust hat am Projekt mitzuwirken, kann sich noch bis zum kommenden Mittwoch, den 8. August auf der Projektseite zur verbindlichen Teilnahme eintragen. Zur Durchführung des Projektes werden mindestens 10 Teilnehmer mit verbindlicher Zusage gesucht. PW 4.8.

Rückblick auf die Wikimania

Die Wikimania, und vor allem die Vorgänge um die WCA, wird in meinem Washingtoner Tagebuch behandelt. Z. 2.8.

Karten für Campus Party Europe zu gewinnen

Wikimedia Deutschland verlost unter allen interessierten Freundinnen und Freunden Freien Wissens 20x2 Tickets für die Campus Party Europe, die vom 21. bis 26. August auf dem Gelände des ehemaligen Berliner Flughafens Tempelhof stattfindet. Die Eintrittskarten für die ganze Woche haben einen Wert von 128 € und ermöglichen den unbegrenzten Zugang zum "größten Technologiefestival in Europa": 400 Stunden Vorträge, Debatten und Workshops auf neun Bühnen so wie Wettbewerbe und Hackathons. Für Gewinner, die nicht aus Berlin kommen, wird darüber hinaus eine Campingmöglichkeit für 2 Personen zur Verfügung gestellt. Die Verlosung endet am 8. August. Direktlink zur Verlosung, alle Informationen und Links im Blogbeitrag von Wikimedia Deutschland. NE WMD 2.8.

Wikimedia Österreich sucht Fotografen

Wikimedia Österreich hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, verstärkt die Bebilderung der Wikipedia zu unterstützen. Es wurde umfangreiches, professionelles Kameraequipment angeschafft, das möglichst oft und häufig durch die Community eingesetzt werden soll. Wikimedia unterstützt dabei auch alle Interessierten bei der Erlangung von Fotoakkreditierungen und auch bei den Kosten für die Anreise. Im Zuge dieses Projekts sind wir besonders stolz darauf, dass uns die österreichische Fußball-Bundesliga dankenswerter Weise unterstützt, indem wir unkompliziert Zugang für Fotografen zu den Spielen bekommen. Dies ist eine große Chance an seltene und gute Fotos der Spieler zu kommen, gleichzeitig stoßen wir aber personell an die Grenzen, da alleine in der Bundesliga 5 Spiele pro Woche stattfinden. Außerdem gibt es noch die Europaleague und die 1. Liga, deren Spieler natürlich auch relevant sind. Wir möchten daher alle Interessierten (Das muss nicht am Fußball scheitern, das Fotografieren bei so einer Gelegenheit macht auch Fußballmuffeln richtig Spaß) einladen, sich an unserem Projekt zu beteiligen. Die Projektseite samt Planungskalender findet ihr bei Wikimedia Österreich. Natürlich freuen wir uns auch für alle sonstige Anfragen, bei denen wir mit Akkreditierungen gerne weiter helfen. Bei Interesse bitte einfach eine Mail an verein@ – at-Zeichen für E-Mailwikimedia.at (KK, 1.8.)

Spanische Wikinews protestiert

In der spanischen Wikinews ist seit dem 25. Juli 2012 auf allen Seiten ein schwarzer Banner geschaltet, mit dem gegen die Unterzeichnung des ACTA-Abkommens durch die Regierung von Mexiko am 12. Juli 2012 protestiert wird. Auf dem Banner heißt es: „Internet debe ser libre. La Libertad de Internet está en peligro. El Gobierne de México firmó el acuerdo ACTA“ („Das Internet muss frei sein. Die Freiheit des Internets ist in Gefahr. Die mexikanische Regierung unterzeichnet das ACTA-Abkommen“). Der Twitter-Hashtag lautet: #actano. Die spanische Wikipedia hat sich bisher noch nicht angeschlossen.

Die Wikinews-Autoren schreiben zur Begründung: „Auch wenn unsere Artikel neutral sind, wie es die Grundprinzipien der Wikimedia Foundation verlangen – unsere Existenz ist es nicht.“ ACTA sei eine Gefahr für freie Inhalte im Internet.

Der Protest ist ein weiteres Zeichen für das zunehmende politische Bewußtsein der Community. Vorangegangen waren der Streik der italienischen Wikipedia im Oktober 2011, der Protest gegen SOPA anlässlich der Abstimmung im amerikanischen Repräsentantenhaus im Januar 2012 und zuletzt der Protest der russischen Wikipedia gegen das dortige Internetzensurgesetz. (A, 25.7.; 27.7.)

Deutschsprachige Wikipedia mit 4 Millionen

In den späten Abendstunden des 21. Juli 2012 hat die deutschsprachige Wikipedia die 4-Millionen-Grenze überschritten. Ein Blick gegen 22:41 h zeigte 4.000.018, nein, nicht Artikel, davon sind wir noch weit entfernt. Aber die Gesamtzahl aller Seiten aus den unterschiedlichen Namensräumen beträgt nun mehr als 4 Millionen. Auch ein besonderer Meilenstein. (Duschgeldrache2 (Diskussion), 21.07.)

Mitglieder für das Funds Dissemination Committee (FDC) gesucht

Nachdem der Vorstand der Wikimedia Foundation auf seiner letzten Sitzung die Neugestaltung der Mittelverteilung beschlossen hat, geht es nun gleich weiter, der Zeitplan ist straff. Das Komitee aus Freiwilligen, das die eingehenden Anträge prüft und so maßgeblichen Einfluss auf die zukünftige Verwendung der Spendengelder hat, soll ab September seine Arbeit beginnen. Daher werden nun Kandidaten gesucht. Im Aufruf finden sich mehr Informationen zu den Voraussetzungen und die wichtigsten Verweise auf die bisherigen Diskussionen und Ergebnisse. (lzy, 20.7.) Wer mehr über das FDC und mögliche Beteiligung erfahren möchte, kann sich im Chat beteiligen: Mittwoch, 25. Juli 2012, 18–19:00 Uhr (deutsche Zeit) und Donnerstag, 26. Juli 2012 (also Nacht von Mittwoch auf Donnerstag), 01–02:00 Uhr (deutsche Zeit) in #wikimedia-office c.WMDE 25.07.

Neu auf Wikisource: Februar–Juli

Dekografik
Dekografik

Da die Verfasserin diese Rubrik ein paar Monate lang vernachlässigt hat, im Folgenden Vermischtes von Februar bis Juli: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel geboren vß dem land zu Brunßwick : wie er sein Leben vollbracht hatt ; XCVI seiner Geschichten (1515) • Johann Most war ein deutscher Anarchist, Redner und Herausgeber der Zeitschrift Freiheit. Von ihm zu lesen: Die Freie Gesellschaft (1887) • Briefe Richard Wagners an eine Putzmacherin (1864–68) • Handels- und Schiffahrtsvertrag zwischen dem Deutschen Reich und Japan (1896) • Westfälischer Friede – Vertrag von Münster (1648) • Alle Neuzugänge auf einen Blick. (aw, 15.7.)

Bildfilter im Eimer?

Dient nur noch zum Spielen: die weiße Papiertüte

Mit 10:0 Stimmen wurde die Resolution für den Bildfilter modifiziert. Es gibt damit keinen Auftrag mehr an die WMF-Angestellten, einen solchen zu entwickeln.
Übrigens werden im August Theredmonkey und Jan eissfeldt in einer Vier-Städte-Tour Möglichkeiten zur besseren Partizipation der Basis-Communitys an weitreichenden Entscheidungen eruieren. Genaue Termine folgen noch. sgth 15.07.
Update. anscheinend doch nicht: Ein neues Konzept von Jimmy Wales sieht eine kleine bildfilterimplementierende Gruppe und eine bezahlte Stelle in der Foundation für gefilterte NSFW-Bildkategorisierungen vor.

Countdown in der chinesischen Wikipedia

Die chinesische Wikipedia nähert sich aktuell in großen Schritten ihrem nächsten großen Meilenstein: Weniger als 100 Artikel werden benötigt, damit sie den Sprung über den 500.000. Artikel erreicht. Sie wird damit die 11. Sprachversion und nach der japanischen Wikipedia die zweite asiatische Version sein, die diese Hürde übersprungen hat; die nächste wird wahrscheinlich die schwedische Wikipedia mit aktuell 482.291 Artikeln sein.

Der Kurier fiebert mit und unser Team ist sehr gespannt, welchem Thema sich der 500.000. Artikel widmen wird. (nec., 14.7.)

Update: Soeben wurde der Meilenstein erreicht. Nach Angaben via twitter könnte dieser Artikel zur Flugkatastrophe des en:Trans-Canada Air Lines Flight 831 der Meilenstein sein. (nec., 14.7.)

Meinungsbild zu neuem Wikimedia-Reiseführer: Bitte beteiligen!

Die Communitys der beiden Online-Reiseführer Wikitravel und Wikivoyage möchten sich nach gut fünf Jahren der Trennung unter dem Dach der Wikimedia-Bewegung wieder vereinen. Deshalb wurden in den letzten Monaten sowie bei der gerade stattfindenden Wikimania zahlreiche Gespräche geführt (der Kurier berichtete über die Vorbereitungen auf der Seite von Wikivoyage).

Die Wikimedia-Communitys haben sich in dem RFC auf Meta-Wiki bis jetzt ausgesprochen positiv geäußert. Der Start eines neuen Wikimedia-Projekts sollte aber durch eine stärkere Beteiligung der Community begleitet werden.

Deshalb bittet die Wikimedia Foundation für mindestens sechs weitere Wochen um Beteiligung bei dem Meinungsbild auf Meta-Wiki. Wenn ihr das neue Projekt eines Reiseführers befürwortet, stimmt dort bitte für „support“, im anderen Fall für „oppose“.

Denis Barthel hat im Blog von Wikimedia Deutschland den Hintergrund und die neueste Entwicklung am Rande der Wikimania zusammengefasst. (A., 13./14.7.)

WMF-Vorstand

Am 12. Juli 2012 gab Jimmy Wales nach seinem State of the Wiki auf der Wikimania bekannt, dass Ting Chen als Vorsitzender des WMF-Vorstandes zurückgetreten ist und einfaches Vorstandsmitglied bleibt. Kat Walsh wurde seine Nachfolgerin. Mittlerweile haben die neu gewählten Alice Wiegand und Patricio Lorente ihre ebenfalls von den Landesvereinigungen gewählten Vorgänger Phoebe Ayers und Arne Klempert ersetzt. Z., 13. Juli 2012

WikiProject Editor Retention

Am 9. Juli 2012 wurde in der englischen Wikipedia ein neues WikiProjekt gestartet, das sich dem Exodus von Autoren aus der englischsprachigen Wikipedia widmet. Ziel des WikiProject Editor Retention ist es, „neue Wege zu finden, um die Community dazu zu bewegen, begabte neue und alte Autoren“ in Wikipedia zu halten. Dazu zählen offenbar auch Rückholaktionen („einschließlich Admins“) ebenso wie Bemühungen zur Erhöhung des Anteils von Autorinnen in Wikipedia. Auch Vorlagen, Warnhinweise und Sanktionen der Community sollen einer kritischen Prüfung unterzogen werden. Angesichts dessen stellt sich die Frage, ob wir so ein Projekt auch in der deutschsprachigen Wikipedia aufnehmen sollten? Falls ja, wäre ich gerne mit dabei. (A., 12.7.)

Umfrage zu Credo Reference

Dekografik
Dekografik

Credo Reference bietet seit 2010 insgesamt 400 Wikipedianern freie Zugänge zu 250 Nachschlagewerken online für die enzyklopädische Arbeit. Der Datenbankanbieter möchte diese Zusammenarbeit mit der Community nun evaluieren und ausbauen und bittet deshalb um Feedback in einer Umfrage, zu der zunächst die bisherigen Account-Inhaber individuell eingeladen worden sind. Auf diesem Wunschzettel kann man bis zu 100 Werke aus allen möglichen Fächern nennen, deren Verfügbarkeit in Credo Reference für die Artikelarbeit vorteilhaft wäre. Das Angebot soll auf dieser Grundlage fortentwickelt werden. Außerdem sind 100 weitere Zugänge zu vergeben, schreibt User:Ocaasi heute abend in seinem durch Bot verteilten Rundschreiben. Wer bei der weiteren Verteilung berücksichtigt werden möchte, kann sich in der englischen Wikipedia in die Sign-up-Liste eintragen. Wer nicht zu der (nur einmal aufrufbaren) Umfrage eingeladen worden ist und Vorschläge für weitere Werke machen möchte, kann dies in en.wp auf der Credo-Diskussionsseite oder im WikiProject Resource Exchange (entspricht unserer Wikipedia:Bibliotheksrecherche) tun (A., 11.7.)

Loriot zieht seine Kreise

Nicht gemeinfrei!?

Nachdem die Löschung der deutschen Briefmarken begonnen hat, wird jetzt auf Commons alles angezweifelt, was sich auf „§ 5 Abs. 1 UrhG“ bezieht. Darunter befinden sich die deutschen Flaggen, Wappen, Münzen und mehr. Jetzt sind es nicht nur 8.000 Briefmarken, sondern zusätzlich 60.000 Dateien, auf die wir bald verzichten müssen. Die Auswirkungen dieses Urteils sind furchtbar. Nf 11.07.

Wikipedia laut, umsonst und draußen

Aufnahme von Przystanek woodstock 2007
Aufnahme von Przystanek woodstock 2007

Die diesjährige Przystanek Woodstock, das große Umsonst-und-draußen-Festival Europas vom 2. bis 4. August in Küstrin direkt an der deutschen Grenze, findet dieses Jahr unter aktiver Beteiligung von Wikipedianern statt. Genauer: sie machen einen Stand – inklusive WiFi! Falls eine Person oder Gruppe der deutschsprachigen Wikimediaprojekte Lust und Zeit hat, mit polnischsprachigen und europäischen Wikipedianern in Kontakt zu kommen, Wikipediakontakte über die Grenze hinweg zu etablieren und Prominente wie Machine Head und Joachim Gauck zu fotografieren, kann entweder direkt hinfahren oder für genauere Infos das Team Community kontaktieren. c.WMDE 11.07.

Die russische Wikipedia streikt

Dekografik
Dekografik

Heute ist die russische Wikipedia nicht erreichbar. Die Community protestiert damit gegen ein Gesetz, das „die außergerichtliche Zensur des Internets in Russland, einschließlich des Zugriffs auf Wikipedia in russischer Sprache“ zur Folge haben könnte. Der Zugriff zur russischen Wikipedia ist vollständig gesperrt, auf der Mailingliste Wikimedia-l wurde moniert, das Projekt sollte zumindest für Stewards weiter erreichbar sein. Das Gesetz wird heute im russischen Parlament, der Duma, beraten. Der Protest unter dem Motto „Stelle Dir eine Welt ohne freies Wissen vor“ folgt dem Blackout der englischsprachigen Wikipedia im Protest gegen SOPA/PIPA am 18. Januar 2012 sowie der italienischen Wikipedia gegen ein Internet-Zensur-Gesetz in Italien. (A, 10.7.) Update: Die englische und die französische Wikinews sowie der Wikipedia Signpost berichten ausführlicher. Am darauffolgenden Tag zeigt die russische Wikipedia einen Banner, der auf die zweite Lesung des Gesetzes in der Duma hinweist und zur Unterstützung des weiteren Protests aufruft (A, 11.7.).

Verteilung der 10 Mio. Spendendollar

100 hiervon gilt es zu vergeben

Bereits vorgestern ist auf der internationalen Wikimedia-Mailingliste zur Unterstützung bei der Verteilung der Spendeneinnahmen aufgerufen worden. Gesucht werden neue Mitglieder für das Funds Dissemination Committee (FDC), das gemeinsam mit der bestehenden Advisory Group etwa 10 Millionen $ global verteilen wird. Im Rahmen seiner Arbeit wird es über Anträge beraten und Empfehlungen für die Zuteilung von Geldmitteln aussprechen. Sowohl die Jahresbudgets der Chapters, der Foundation und Zuschüsse für individuelle Projekte sollen vom FDC zugeteilt werden. Auf Meta sind die Selbstnominierungen vorgesehen. c.WMDE 5. 07.

Das gewählte Logo für Wikidata

Wikidata braucht ein Logo. In den letzten Wochen wurden Vorschläge eingereicht und jetzt ist es an der Zeit zu wählen. Im Blog von Wikimedia Deutschland gibt es mehr Details. Die Wahl auf Meta endet am 12. Juli. LP, 4.7.

Update: Das Siegerlogo wurde inzwischen gewählt. N, 18.07.

Das wäre doch gelacht

… wenn Wikipedianer bei einestages nicht weiterhelfen könnten. Es geht um ein Familienalbum, das ein amerikanischer GI nach der Befreiung des KZ Dachau an sich genommen hatte und von dem sein Sohn nun wissen möchte, wem es gehörte. Konkret geht es darum, Ortschaften und Personen, vor allem Szenen von der Ostfront im Zweiten Weltkrieg, zu identifizieren. Bereits in früheren Fällen, etwa in der WP:Auskunft, konnten Wikipedianer wertvolle Dienste leisten. Die Diskussion dazu findet auf der Auskunft statt. TAM, 4.7.

Schatzsuche mit Wikipedia

Globensegmente
Globensegmente

Eine Bibliothekarin der UB München hat durch Zufall eine wertvolle Globuskarte von Martin Waldseemüller im Bestand der Bibliothek gefunden. Wie es gelang, das seltene Stück zu identifizieren, verriet die Entdeckerin Elke Humml der Süddeutschen Zeitung: „Schließlich hat uns der Globus-Eintrag auf Wikipedia geholfen. Dort ist am rechten Rand eine Abbildung der Waldseemüller-Globus-Karte zu sehen.“ Wi, 3.7.

EM-Fußballwette und die Holländer

Mit dem Abschluss der Euro 2012 lohnt sich noch mal ein kurzer Blick auf die Fußballwette 2012. Insgesamt wurden, bis auf Gastgeber Ukraine, alle Teilnehmer als möglicher Titelträger in Erwägung gezogen. Auf den alten und neuen Europameister Spanien setzten mit Benutzer:Matzematik sowie Benutzer:Dr.Haus letztlich nur zwei Fachleute, als Gewinn müssen beide stundenlanges Tiki-Taka ertragen. Ansonsten ließ sich der naive Wiki-Tipper überraschend oft auf die Holländer ein, er wurde durch satte null Punkte gebührend abgestraft... FvC, 2.7.

Zedler-Preisverleihung am Sonntag in Berlin

Am kommenden Sonntag (1. Juli 2012) wird der rote Teppich im SUPERMARKT (Brunnenstr. 64) in Berlin-Mitte für die Verleihung des Zedler-Preises für Freies Wissen ausgerollt und die Sektkorken werden gelockert. Ab 14 Uhr erfahren dort die Nominierten in den Kategorien Wikipedia-Artikel des Jahres, Community-Projekt des Jahres und Externes Wissensprojekt des Jahres, wen die Jury als Gewinner gekürt hat. Dann wird auch die Trophäe des Zedler-Preises enthüllt. Alle Interessierten sind willkommen, dem Spektakel beizuwohnen.

Wer sich schon ab 11 Uhr ein bisschen warm essen und trinken möchte, ist herzlich eingeladen zum öffentlichen Free Culture Brunch der Wikipedia Academy. Neben einer von Matthias Spielkamp (iRights.info) moderierten Diskussionsrunde über Freies Wissen gibt es ein audiovisuelles Erlebnis des Kunstprojekts Hypermusic (von Christian Grasse) und die Fotoausstellung der Wiki-Loves-Monuments-Sieger 2011 zu bestaunen. NE (WMDE), 27.6.

Artikelmarathon geht in die zweite Runde

Nachdem in der ersten Runde 22 Teilnehmer insgesamt 278 Artikel erstellten, geht der 11. Artikelmarathon am Freitag den 29.6. in die zweite Runde. Welche Artikel werden nun entstehen? Wird die Gesamtzahl der ersten Runde übertroffen? Man darf gespannt sein. Allen Teilnehmern sei viel Spaß und eine rege Teilnahme gewünscht. (27.6., Dandelo)

JSTOR-Accounts ante portas – Bewerbungen weiter möglich

Steven Walling von der Wikimedia Foundation hat bekanntgegeben, dass die Rechtsabteilung der Stiftung derzeit eine Vereinbarung mit dem Online-Archiv JSTOR über 100 Accounts prüft, die an Wikipedianer verteilt werden können. Möglicherweise kommt es bis zur Wikimania 2012 in Washington noch zum Abschluss. Wer sich um einen Zugang zu JSTOR bewerben möchte, kann das weiterhin in der englischen Wikipedia tun. Derzeit stehen 97 Bewerber auf der Liste. Dort heißt es, die Vergabe werde sich „nach dem Bedarf und nach den Verdiensten“ der Bewerber richten. Wer anderweitig auf das Angebot von JSTOR zugreifen kann, möge von einer Bewerbung absehen. Das Programm ähnelt den Abmachungen, auf deren Grundlage bereits Zugänge zu den Datenbanken Credo Reference und HighBeam Research erteilt worden sind. JSTOR bietet eine Volltextsuche in über 1.400 digitalisierten Zeitschriften aus den Geistes, Sozial- und Naturwissenschaften an. (27.6., A.)
Das sind dann immerhin 0,35 Accounts pro Sprachversion. (27.6., S-L)

Wieder Ärger mit einem renommierten Verlag

Der Nomos Verlag (der übrigens einen äußerst dürftigen Wikipediaartikel hat, da sollte man mal eingreifen:-) musste sein juristisches Fachbuch mit dem Titel Juristische Arbeitstechniken und Methoden – Wissenschaftliches Arbeiten für Juristen in Zeiten des Internets, ISBN 978-3-8252-3531-4, aus dem Handel nehmen. Grund war ein von VroniPlag aufgedecktes Plagiat, denn das Lehrbuch, in dem pikanterweise auch eindrucksvoll die Wikipedia als nicht wissenschaftlich zitierfähig bezeichnet wird, ist in großen Teilen eben aus jener kritisierten Wikipedia wörtlich abgeschrieben worden. Natürlich ohne die echten Autoren oder gar die Lizenz zu nennen. Dafür fungieren die angesehenen Juristen Bernd Holznagel und Pascal Schumacher ersatzweise als Verfasser. Nachzulesen ist diese durchaus amüsante Story in einem Beitrag von Peter Mühlbauer im Online-Magazin Telepolis. S., 25. Juni 2012

Sieben Jahre in Wikipedia und macht kaum weise

Das Bild zeigt ein Kinogebäude mit einer aufwendigen, mexikanisch anmutenden Barockfassade.
Stanley Theater

Schlechte und sogar ganz schlechte Artikel sind in Wikipedia nicht ungewöhnlich, der Artikel Stanley Theatre (Utica) zeichnet sich jedoch besonders aus. Das Stanley Theatre ist ein Theater in Utica im Bundesstaat New York. Es wurde am 10. September 1928 eröffnet und hat eine Kapazität von annähernd 3.000 Zuschauern. ist der vollständige, seit Anlage völlig unveränderte Inhalt des Artikels. Die gängigen Hürden bei der Ermittlung von Stubs überspringt der Artikel aufgrund der Quelltextlänge von mehr als 1000 Byte mithilfe von drei Weblinks, einem Begriffsklärungshinweis und einem halben Dutzend Kategorien leicht (was erneut bestätigt, wie unbedacht die Löschung der Vorlage:Stub war). Und so wird dieser Stub am 18. Juli sieben Jahre alt. Schenken wir ihm bis dahin gemeinsam mehr Inhalt! Alle Mithelfer erhalten als Belohnung ein Babel. Und bitte keine Spielverderber! MaB, 25.6.

Wikimedium 2/12 veröffentlicht

Wikimedium 2/2012

Die zweite Wikimedium des Jahres ist draußen, gedruckt auf Zeitungspapier, als PDF zum Herunterladen und jetzt auch als E-Paper. Neben dem Titelthema Wikipedia in Residence finden sich weitere spannende Themen, wie das Interview mit dem Storyteller der Wikimedia Foundation, Victor Grigas, über die Kunst des Geschichten-Erzählens in der Vereinszeitung wieder. Über die rege Beteiligung der Community freut sich die Redaktion. Deshalb auch diesmal die Bitte an alle Interessierten: Tragt eure Ideen, Artikel und Artikelwünsche in die Wikipedia-Projektseite ein. Zur Evaluation und Qualitätssteigerung gibt es diesmal eine Leserumfrage. Um Teilnahme wird gebeten. pw 17:25, 22. Juni 2012

Google Maps auf Abwegen oder: Nebraska und Illinois in Oregon?

Daß Wikipedia-Artikel durch Icons bei Google Maps angezeigt werden ist nichts Neues, doch rätselhaftes kann man im westlichen Oregon in der Kaskadenkette entdecken. Da ist doch tatsächlich der von Boston, Massachusetts quer durch die USA nach Newport, Oregon führende U.S. Highway 20 in einem Kartenausschnitt mit Zentrum im Suttle Lake als U.S. Route 20 in Nebraska und weiter östlich als U.S. Route 20 in Illinois beschriftet. Verwunderlich schon deswegen, weil Nebraska rund 1600 km und Illinois rund 3000 km weiter im Osten liegen, aber woher nimmt Google die Titel der Artikel U.S. Route 20 in Nebraska und en:U.S. Route 20 in Illinois in der englischen Wikipedia als Beschriftungstext? MaB 22.6.

Test des sichtbaren Bearbeiters verfügbar

Gerade wurde die sandbox des visual editors unter Vector online gestellt, Infos dazu im selben Wiki unter Visual editor Sgth, 22.06.2012

Endrunde der Wikimedia-Commons-Wahl zum Bild des Jahres

Noch bis zum 23.06. ist es wahlberechtigten Nutzern möglich, für das Bild des Jahres zu votieren. Zur Wahl stehen die 36 Bilder, die in Runde 1 die meisten Stimmen der rund 1400 Wähler erhielten.-R, 21.06.

Das Medienarchiv

Wikimedia Commons ist zwar etwas unübersichtlich, durcheinander und auch, nun ja, für manche chaotisch, aber dafür recht voll mit abertausenden Bildern, Grafiken, Kurzvideos und Audiodateien. Sich dort durchzuwühlen ist schon eine Kunst für den gemeinen Wikipedianer, besonders als Neuling. Sich aber offenbar sehr gut dort zurechtzufinden ist offensichtlich dem wissenschaftlichen Springer-Verlag in Berlin, aber auch Luxemburg gelungen. Ursprünglich frei lizenzierten Bilder verpassten die taffen Leute von Springers Bildarchiv einfach mal kurz eine restriktive Lizenzierung. So berichtete Torsten Kleinz in Zeit Online am 18. Juni. Nachdem die Sache rausgekommen ist, muss der eigentlich renommierte Verlag nun sein Bildarchiv säubern und Nachhilfe in Freien Lizenzen à la cc-by-sa 3.0 nehmen, welch Schmach und Graus! S., 18. Juni 2012

Wikinews bittet um Feedback

Dekografik
Dekografik

Wikinews bittet seine Leser um Feedback: Was ist gut an Wikinews? Was ist schlecht? Was könnte man besser machen? Dazu fällt Euch doch bestimmt etwas ein… (17.06., A.)

UEFA Euro 2012

Dekografik
Dekografik
Daß derzeit die Fußball-Europameisterschaft läuft, merkt man nicht nur an der Omnipräsenz von Katrin Müller-Hohenstein und Oliver Kahn, sondern auch daran, daß ein Heer von RClern emsige IPs, die es nur gut meinen, durch Reverts ausbremst und durch Denunzierung der jeweiligen Seiten von der Bearbeitung ausgrenzt, weil de facto so ziemlich jeder der Artikel zu den Vorrundengruppen inzwischen gesperrt wurde (oder es zumindest war). Dabei sind Artikelsperren entsprechend unserer Hilfe:Geschützte Seiten zur Vermeidung von sogenannter Newstickeritis kein anerkannter Sperrgrund. Letztlich ist es wohl mal wieder typisches Ausgrenzen einer Gruppe von Benutzern, die in Wikipedia nicht regelmäßig aktiv ist. Nein, ihr Fußballfans, damit ihr es wißt, wir wollen eure Mithilfe nicht. Fußballzuschauer sind hier unerwünscht. Hier entscheiden RCler, was reinkommt und was nicht. MaB 14.6.

GLAM in Hamburg – 2. Hamburger Workshop

Im Rahmen der GLAM-Kooperation (Galleries, Libraries, Archives, Museums) mit dem Museum für Hamburgische Geschichte wird im August der 2. Hamburger Workshop durchgeführt. Dazu sind diesmal nicht nur Photographen, sondern vor allem Autoren gefragt. Ziel des Workshops ist es, das Museum für Hamburgische Geschichte in Wort und Bild stärker in Wikipedia und Wikimedia Commons einzubringen, Lücken zu füllen und Fehler zu korrigieren. Für die Integration von QRpedia im Herbst 2012 gilt es noch eine Reihe von Artikeln zu schreiben bzw. auszubessern und Photographien von den Objekten anzufertigen. Interessierte können sich gerne auf der Projektseite eintragen, auf der weitere Informationen zu finden sind. (14.6., PW)

Markus Glaser in den Rat der WCA gewählt

Die Mitglieder von Wikimedia Deutschland haben in einer Briefwahl Markus Glaser zum deutschen Vertreter im Rat der Wikimedia Chapters Association gewählt. Er gewann die Wahl mit 198 Stimmen vor Martin Zeise (178) und Cornelius Kibelka (166 Stimmen). Bei der Briefwahl kam es durch das Verschulden der Deutschen Post zu Unregelmäßigkeiten, die sich aber nicht auf das Ergebnis der Wahl ausgewirkt haben: 110 Wahlbriefe, die nicht frankiert worden waren, trafen erst am Montag nach der ordentlichen Auszählung der Stimmen bei Wikimedia Deutschland ein. Die Post wurde aufgefordert, hierzu eine schriftliche Stellungnahme abzugeben. (12.6., A.)

Zusammenarbeit von Bing und Britannica

Die BBC berichtet über einen Blogpost von Microsoft über die gerade begonnene Zusammenarbeit der Suchmaschine Bing mit der Encyclopædia Britannica. Neben Suchergebnissen aus Wikipedia, Qwiki und Freebase wird Bing von nun an in einer kleinen Box auch Nachweise auf die Britannica zu dem gesuchten Thema anzeigen. Das ganze nennt sich „Britannica Online Encyclopedia Answers“ und ist als Antwort auf Googles Knowledge Graph gedacht – eine Spielart der semantischen Suche im Web. Während Google jedoch Links auf weitere eigene Suchergebnisse anbietet, hat Bing die ergänzenden Ergebnisse hinzugekauft. (via WikiEN-l, 11.6., A.).

Site notice in der italienischen Wikipedia

Bereits am 4. Oktober 2011 war die italienische Wikipedia in einen Blackout getreten und hatte einen Aufruf verkündet, in dem man sich gegen die Verabschiedung eines Gesetzes wandte, aufgrund dessen „innerhalb von 48 Stunden kommentarlos jegliche Korrektur am Inhalt vorzunehmen [wäre], die der Antragsteller im Interesse seiner Reputation fordert“, und zwar unabhängig vom Wahrheitsgehalt der davon betroffenen Aussagen. Alexander Doria weist heute auf Wikitrekk darauf hin, dass alle Seiten der italienischen Wikipedia derzeit einen Hinweis tragen, der sich dagegen wendet, dass dieses Gesetz trotz des zwischenzeitlich erfolgten Regierungswechsels offenbar immer noch nicht vom Tisch ist. Die Maßnahme war seit dem 31. Mai diskutiert worden und man entschied sich angesichts der Unsicherheit über das Gesetzgebungsverfahren diesmal vorläufig für diese site notice zu Beginn jeder Wiki-Seite. Der Appell endet in der Übersetzung von Google: „Die Enzyklopädie ist das Erbe aller. Lassen Sie es nicht verschwinden.“ (11.06., A.)

WP-Statistik – auch nur gefälscht

Traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast – den Spruch kennt jeder, und er gilt wohl auch für die Wikipedia-Statistik. Waren es vor kurzem noch ca. 400 Artikel pro Tag, sind es jetzt meist nicht mal 300; und das angeblich schon seit Jahren. Das selbe für die Wikipedianer mit mehr als 100 Beiträgen: Vor kurzem noch ca. 1000 sind es jetzt angeblich kaum 700 gewesen. Warum das so ist, dazu scheint keiner etwas konkretes sagen zu können. Vielleicht um die "Dramatik" eines Rückgangs zeigen zu können? Vielleicht weil vorher ein Rechenfehler drin war? Oder haben wir jetzt einen? Oder ist sowieso alles nur aus dem Bauch geschätzt? ...Sili 10.06.

  • Update: Erik Zachte hat darauf hingewiesen, dass die Wikimedia-Statistiken derzeit aufgrund eines Fehlers durchweg zu niedrige Werte ausweisen. Der Fehler wird so bald wie möglich behoben.[17][18] (11.06., A.)

WP-Artikel ersetzt Presseausweis

Bin Journalist und hatte gestern meinen Presseausweis vergessen, der für einen Einlass unentbehrlich war. Doch der Herr am Eingang hatte einen Online-Zugang. Mein Wikipedia-Eintrag in Verbindung mit meinem Perso – die Geburtsdaten stimmten überein – klärte die Sache. Nicht schlecht, Wikipedia! (IP, 10. 6.)

Recycling schont Rohstoffe

EILMELDUNG: Pünktlich zur Eröffnung des Sommerlochs füllt der Kurier exklusiv für seine Leser alten Wein in neue Schläuche. Weitere Details demnächst im Kurier. (8.6.32X)

Editor engagement experiments in der englischen Wikipedia

In der englischen Wikipedia hat der Test eines neuen Interfaces begonnen. Bei knapp 3000 Artikeln wird der Hälfte der Leser diese Woche angezeigt, wann die Seite zuletzt geändert worden ist (z. B.: „Last updated two weeks ago“). Die Info verlinkt auf die Versionsgeschichte des Artikels und erscheint gegebenenfalls neben den Symbolen für die Auszeichnung oder für den Schreibschutz der Seite. Der Hinweis erscheint zusätzlich zu dem Zeitstempel am Seitenfuß. Ziel ist es, die Leser direkter darauf aufmerksam zu machen, was hinter den Kulissen des Wikis abläuft, dass die Inhalte in Wikipedia dynamisch sind, aber auch dass viele Artikel dringend aktualisiert werden sollten. Eine Übersicht über weitere bevorstehende Experimente findet man auf Meta-Wiki (8.6., A).

„… wenn man plötzlich verheiratet wird …“

Die designierte Georg-Büchner-Preis-Trägerin Felicitas Hoppe hat sich in einem Interview mit der Basler Zeitung unter anderem zu ihrem Verhältnis zu Wikipedia geäußert. Ihr neuer Roman „Hoppe“ behandelt eine fiktive Autobiographie und hebt, wie man lesen konnte, mit der Einleitung ihres eigenen Wikipedia-Artikels an. Dazu befragt, sagte sie nun: „Ich glaube, die von Ihnen erwähnte Einschätzung hat nicht zuletzt mit meinem Wikipedia-Eintrag zu tun, der alle meine Publikationen als Monografien aufführt. Eigentlich ist mein Werk nicht voluminös.“ – „Ihre Beziehung zu Wikipedia ist ja ohnehin eine spezielle…“ – „Ja, das stimmt. Ich habe früher schon gerne mit Lexika gearbeitet, und da kam mir dieses Schnell-Lexikon Wikipedia sehr entgegen. Der Wissensfundus, der dort drin steckt, der ist toll! Aber was mich eben auch fasziniert, ist die Manipulation von Wissen, die bei Wikipedia stattfindet; dass sich jemand immer wieder hinter den Hoppe-Eintrag macht und ihn aktualisiert, fast täglich. Meistens sehr verlässlich, aber es gibt auch Ausnahmen – wenn man plötzlich verheiratet wird etwa. ‚Was ist wahr, was ist erfunden?‘, das ist natürlich auch die Frage in ‚Hoppe‘…“ (7.6., A. mit Dank an NCI für den Hinweis auf der Artikel-Disk.)

EM-Tippspiel ’12

Paul’chens Nachfolger gesucht!
Paul’chens Nachfolger gesucht!

Jeden zweiten Sommer, wenn auch eher fußballerisch Unverdächtige für einige Wochen vom Rundleder in seinen Bann gezogen werden, gibt es für alle interessierten Wikipedianer unter kicktipp.de/wikipedia/ ein kleines Tippspiel. Gesucht wird der Nachfolger von WM-Tippkönig Fib, der dann auch für zwei Jahre Träger des Ehrentitels Paul sein wird. Tippabgabe für die erste Runde und die Bonusfragen ist noch bis Freitag, 17:59 Uhr, möglich. --Uri, 4.6.

Make a trip to Leuven, Belgium to write about World War I!

Wie uns John Andersson von Wikimedia Sverige mitteilte, findet vom 13. bis 15. Juni 2012 in Löwen, Belgien ein Edit-a-thon (Artikelmarathon) mit dem Schwerpunkt Erster Weltkrieg statt. Die Veranstaltung wird von Wikimedia Sweden und der Europeana Foundation veranstaltet. Ein Programm für die drei Tage ist neben dem Wettbewerb geplant, inklusive Stadtführung, zudem werden Experten anwesend sein. Die Plätze sind streng limitiert. Weitere Informationen sind in der schwedischen Projektseite zu finden, Interessierte können sich ebendort eintragen. --G., 3.6.

Update: Die Veranstaltung wurde aufgrund der überschaubaren Zahl von Anmeldungen (sicher auch bedingt durch den kurzen Anmeldezeitraum) kurzfristig abgesagt. Die für den 16. Juni in London angesetzte Veranstaltung des britischen Chapters, an der auch eine virtuelle Beteiligung möglich ist, findet hingegen statt. Pr, 7.6.