Universitätsbibliothek Potsdam

Die Universitätsbibliothek Potsdam ist die größte wissenschaftliche Bibliothek des Landes Brandenburg. Sie versorgt als zentrale Infrastruktureinrichtung Forschende, Lehrende und Studierende der Universität Potsdam mit Literatur und weiteren Informationsressourcen . Interessierten anderer Berliner und Potsdamer Hochschulen und außeruniversitärer Einrichtungen sowie Bürgern der Region steht sie ebenfalls offen.

Fotos: aus Fotogalerie Haus 10 Bild Nr.2 (A. Meichsner) und Foto Neubau Golm Die Universitätsbibliothek Potsdam ist die größte wissenschaftliche Bibliothek des Landes Brandenburg (http://de.wikipedia.org/wiki/Brandenburg). Sie versorgt als zentrale Infrastruktureinrichtung Forschende, Lehrende und Studierende der Universität Potsdam mit Literatur und weiteren Informationsressourcen . Interessierten anderer Berliner und Potsdamer Hochschulen und außeruniversitärer Einrichtungen sowie Bürgern der Region steht sie ebenfalls offen. Inhaltsverzeichnis 1.Struktur und Organisation 2.Geschichte 3.Bestand 4.Sondersammlungen 5.Universitätsarchiv 6.Universitätsverlag 7.Literatur 8.Weblinks Struktur und Organisation Als einschichtiges Bibliothekssystem organisiert, sind die drei Bereichsbibliotheken der UB (Geisteswissenschaften am Standort Neues Palais, Natur- und Humanwissenschaften am Standort Golm sowie Jura und Wirtschafts-/ Sozialwissenschaften am Standort Babelsberg) der Streulage der Universität entsprechend dezentral u.a. in den historischen Wirtschaftsgebäuden des Neuen Palais im Park Sanssouci untergebracht , demnächst auch in einem modernen, zurzeit in Golm entstehenden Zweckbau (6.800 qm HNF, 1 Mio Bände Stellkapazität) mit Veranstaltungs-, Einzelarbeits- und Gruppenarbeitsräumen, großzügigen Lesezonen sowie Rara- und Multimediabereich. Der Universitätsbibliothek angegliedert sind das Universitätsarchiv und der Universitätsverlag. Mit rund 400.000 Entleihungen pro Jahr (ohne automatische Fristverlängerungen) getätigt durch ca. 21.000 aktive Nutzer wird die Universitätsbibliothek Potsdam gut genutzt. Eine Effizienzsteigerung und optimierte Frequentierung verspricht sich die UB von der zurzeit begonnenen Einführung von Radio Frequency Identification (RFID), der Erkennung von Medien über elektromagnetische Wellen . In ca. ein bis zwei Jahren werden die Freihandbestände aller Standorte mit Transpondern ausgestattet sein, die dem Nutzer dann flächendeckend die beschleunigte Verbuchung bei der Selbstausleihe sowie die vollautomatische Medienrückgabe ermöglichen. Im Bibliothekssystem stehen den Leserinnen und Lesern zurzeit insgesamt 740 Arbeitsplätze zur Verfügung, davon 160 mit PC und Katalog- und/oder Internetzugang.


Geschichte Die Universitätsbibliothek Potsdam wurde im Jahr 1991 gegründet als Bibliothek der ein Jahr nach der Wiedervereinigung Deutschlands neu gegründeten Universität Potsdam. Sie integriert Bestände von Vorgängereinrichtungen wie der Pädagogischen Hochschule Karl Liebknecht am Neuen Palais, der Juristischen Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit in Golm und der Babelsberger Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft der DDR. Seit Jahren in ständig wechselnden Gebäuden angesiedelt, konnte die Bibliothek erst seit kurzem funktional ausgestattete Räume beziehen: 2000 in Babelsberg eine attraktiv umgebaute ehemalige Lagerhalle des Roten Kreuzes http://info.ub.uni-potsdam.de/standorte/standort.php?bibliothek=Bereichsbibliothek%20Babelsberg%20Haus%205 , 2006 am Neuen Palais eine um ein gläsernes Gebäude erweiterte und neu gestaltete Remise am Süd-Commun des Schlosses http://opus.kobv.de/ubp/volltexte/2006/968/pdf/Bibl_Neub_Netz1.pdf. Voraussichtlich 2010 wird ein Informations- und Kommunikationszentrum in Golm, der erste genuine Bibliotheksbau in der Geschichte der Universität, fertiggestellt. http://info.ub.uni-potsdam.de/ikmz.php. Bestand Mit einem Bestand von ca. 1,3 Mio Bänden, rund 2.850 gedruckten und 8.000 elektronischen laufenden Zeitschriften sowie einer Vielzahl von Datenbanken und E-Books gehört die Universitätsbibliothek Potsdam zu den mittelgroßen UBs in Deutschland. Sie ist Mitglied des Kooperativen Bibliotheksverbundes Berlin-Brandenburg (KOBV) http://www.kobv.de/, der sie im Bereich des elektronischen Publizierens unterstützt und Partner des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) http://www.gbv.de/vgm/, in dessen Verbunddatenbank GVK sie katalogisiert (OPAC http://info.ub.uni-potsdam.de/index.php) und an dessen Online-Fernleihe sie sich beteiligt. Das Suchportal DigiBib des Hochschulbibliothekszentrums Nordrhein-Westfalen (hbz) http://www.hbz-nrw.de/ermöglicht die Metasuche über einen großen Teil ihrer gedruckten und digitalen Ressourcen. In den Gründungsjahren der Hochschule 1991 – 2003 konnte die UB auf der Grundlage der im Rahmen des Hochschulbauförderungsprogramms (HBFG) bundes- und landesseitigen Büchergrundbestandsförderung einen Kernbestand an Literatur für Forschung und Lehre aufbauen, der heute konsequent vervollständigt wird. Der Bestand umfasst Literatur aller Wissenschaftsgebiete gemäß der Ausrichtung der Universität als Hochschule mit vollem Fächerspektrum (ausser Medizin)und interdisziplinärem Anspruch. Besondere Schwerpunkte bilden dabei die im Hochschulentwicklungsplan 2008 definierten Exzellenz- und Profilbereiche (Kognitionswissenschaften, Empirische Bildungswissenschaften, Kulturelle Begegnungsräume, Public Policy and Management, Komplexe Systeme, Erdwissenschaften, Functional Ecology and Evolution, Plant Genomics/Systems Biology, Functional Soft Matter) sowie der Bereich der Jüdischen Studien, dessen Anschaffungen als Alleinstellungsmerkmal des UB-Bestandes zu betrachten sind. Die Bestände der UB Potsdam sind zu ca. 50% im Freihandbereich aufgestellt, nach der in Deutschland weit verbreiteten Regensburger Verbundklassifikation http://de.wikipedia.org/wiki/Regensburger_Verbundklassifikation. Die in den Magazinen Golm und Babelsberg gelagerten Medien können online über den Katalog bestellt werden und werden während der Servicezeiten zügig zur Verfügung gestellt. Ein kostenloser interner Leihverkehr ermöglicht die Bestellung von Literatur von einem Bibliotheksstandort zum anderen.


Sondersammlungen Die Universitätsbibliothek Potsdam besitzt wertvolle Judaica- und Hebraica-Sammlungen, insbesondere: den Nachlass von Israil Bercovici (1921-1988), einem Chefdramaturgen des Jüdischen Staatstheaters Bukarest und bedeutenden Historiker des jiddischen Theaters. Findbuch zum Nachlass http://opus.kobv.de/ubp/volltexte/2006/1141/pdf/bercovici.pdf die Sammlung Prof. Yehuda Aschkenasy mit den Beständen der ehemals Berliner Veitel Heine Ephraimschen Lehranstalt, Quellenwerken zu allen wichtigen Gebieten der hebräisch-rabbinischen Literatur (u.a. kostbare Bibelausgaben), sowie 58 hebräische Handschriften aus dem Jemen (17.Jh./18.Jh.). die mit äußerst seltenen Werken bestückte Sammlung Dr. Israel Mehlmann, deren inhaltliche Schwerpunkte im Bereich der Kabbala, des Chassidismus, der Liturgie sowie der jiddischen und hebräischen Volkserzählung liegen. das digitalisierte Musikarchiv jiddischer Lieder und Klezmermusik des Jiddisten, Chassan (Vorbeter) und Musikwissenschaftlers David Kohan , das zurzeit zwecks einer Publikation auf dem Multimediaserver mit Metadaten versehen wird. die Sammlung historischer Tonaufnahmen von jiddischen Liedern, Klezmermusik und Purimspielen der Ethnologen Moishe Beregowski und Sofia Magid aus Kiew und Sankt Petersburg.

Weiterhin sind im Bestand der Bibliothek Zimelien aller Wissenschaftsdisziplinen aus dem 17. und 18. Jahrhundert vertreten, die mittelfristig einer Digitalisierung zugeführt werden sollen.

Seit 2009 integriert die UB Potsdam die Spezialbibliothek des ehemaligen Forschungszentrums Europäische Aufklärung (F.E.A.). Sie bietet den Gesamttext der „Neuen Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste“ http://scout.ub.uni-potsdam.de/fea/digbib/start an, einer der wichtigsten deutschsprachigen Zeitschriften der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, die im Rahmen eines DFG-Projekts von dem ehemaligen Forschungszentrum Europäische Aufklärung (F.E.A.) erschlossen wurde. Als Dauerleihgabe betreut die Universitätsbibliothek Potsdam die Bibliothek der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften http://www.dgg.de/cms/front_content.php. Sie ist Depotbibliothek der Vereinten Nationen http://de.wikipedia.org/wiki/Vereinte_Nationen. Universitätsarchiv Das Universitätsarchiv ist 1991 hervorgegangen aus dem Archiv der Brandenburgischen Landeshochschule, dessen unmittelbare Vorgängereinrichtung das Archiv der Pädagogischen Hochschule „Karl Liebknecht“ in Potsdam war. Dieses Hochschularchiv wurde im Jahre 1966 eingerichtet und war sowohl Verwaltungs- als auch Endarchiv. Die heute im Universitätsarchiv vorliegenden Unterlagen reichen zurück bis in das Jahr 1948, dem Gründungsjahr der ersten Brandenburgischen Landeshochschule. Derzeit verwahrt das Archiv insgesamt ca. 1.800 laufende Meter Unterlagen, darunter die Unterlagen folgender ehemaliger Einrichtungen: - Brandenburgische Landeshochschule, Potsdam - Pädagogische Hochschule „Karl Liebknecht“, Potsdam - Institut für Lehrerbildung „Rosa Luxemburg“, Potsdam - Institut für Lehrerbildung „Clara Zetkin“, Cottbus - Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft, Potsdam-Babelsberg Das Universitätsarchiv ist ein öffentliches Archiv. Es hat die Aufgabe, die an der Universität entstehenden Unterlagen von bleibendem Wert zu übernehmen, zu erschließen und zu erhalten und ggfs. zu veröffentlichen. Liegt ein berechtigtes Interesse vor, gewährt das Archiv die Einsichtnahme in Archivgut der Universität und erteilt hierzu Auskünfte. Das Archiv berät die Einrichtungen der Universität bei der Verwaltung und Sicherung der Unterlagen. Es unterstützt die Öffentlichkeitsarbeit der Universität und wirkt insbesondere mit an der Aufarbeitung und Vermittlung der Geschichte der Universität. Es legt ebenfalls archivische Sammlungen mit Bezug zur Universität an (Nachlässe, Bauzeichnungen, Fotos, Münzen und Medaillen etc.). Universitätsverlag Die Publikationsstelle der Universitätsbibliothek Potsdam ist ein integrierter Servicebereich für hybrides Publizieren, der die Zuständigkeiten für Universitätsverlag, dazu gehörige Dokumentenserver, Universitätsbibliographie und Tauschstelle bündelt. Der Universitätsverlag steht mit seinem gedruckten und elektronischen Angebot für die uneingeschränkte und nachhaltige Zugänglichkeit von Forschungsergebnissen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Potsdam gemäß den Grundsätzen von Open Access, die der Senat der Universität in seiner Resolution vom 17.05.2006 bestätigt hat. http://opus.kobv.de/ubp/doku/openacc.php. Mit der Veröffentlichung und Verbreitung von qualitätsgeprüften Inhalten hat er sich als erfolgreiche und viel genutzte Plattform für wissenschaftliches Publizieren etabliert, die die Sichtbarkeit der hochschuleigenen Forschung erhöht und deren Exzellenz dokumentiert. Neben Veröffentlichungen in Textform treten nun auch verstärkt multimediale Publikationen wie gefilmte Antrittsvorlesungen, digitale Musikarchive u.a. in den Vordergrund, die auf dem von der UB betriebenen universitären Multimediaserver angeboten werden http://info.ub.uni-potsdam.de/multimedia/index.php. Der Universitätsverlag wurde 1998 gegründet. Er ist regelmäßig auf der Frankfurter Buchmesse präsent und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Universitätsverlage http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/portale/ag_univerlage/aktuelles.html . Im Jahr 2008 hatte er über 400 lieferbare Titel im Programm, bestellbar über den eigenen Webshop http://info.ub.uni-potsdam.de/publika/tsuche.htm, den Buchhandel, über Amazon.de und über Google Books. 80% seiner Produktion liegt parallel online im Volltext auf dem Publikationsserver für Textdokumente, der 2008 insgesamt ca. 2.500 frei zugängliche Publikationen von Universitätsangehörigen archiviert. Die Universitätsbibliographie weist über 16.000 Veröffentlichungen von Potsdamer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nach und wächst jährlich um ca. 1.200 neue Publikationen an. Literatur Manfred Görtemaker (Hrsg.), Die Universität Potsdam : Geschichte – Bauten – Umgebung, Berlin 2001. ISBN 3-8305-0230-3. Nathanael Riemer, Die Judaica- und Hebraica-Bestände der Universitätsbibliothek Potsdam, In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie, Heft ¾, 2006, S. 165-168. Weblinks Homepage http://info.ub.uni-potsdam.de/index.php Publikationsserver http://info.ub.uni-potsdam.de/publikationsserver.php Universitätsverlag/Webshop http://info.ub.uni-potsdam.de/publika/tsuche.htm Universitätsarchiv http://info.ub.uni-potsdam.de/archiv.php Deutsche Bibliotheksstatistik http://www.bibliotheksstatistik.de/dbs.html