Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes, kurz PEGIDA, ist ein Demonstrationsbündnis, das sich nach eigener Angabe gegen die angebliche Ausbreitung des Islamismus in Deutschland und Europa einsetzt. Dafür führt es Demonstrationen in Dresden durch, bei denen sie auf die ihrer Auffassung nach verfehlte Politik der Bundesregierung aufmerksam machen wollen.

Bei der ersten Demonstration im Oktober 2014 gingen rund 500 Teilnehmer gegen „Glaubenskriege auf deutschem Boden“ auf die Straße; bei der vierten Demonstration am 10. November 2014 waren es rund 1700 Menschen.^[1]

Bei der fünften Demonstration am Montag, dem 17. November 2014, nahmen nach Polizeiangaben und Medienberichten 3200 Bürger teil.^[1][2][3] Etwa 650 Gegendemonstranten versuchten den Demonstrationszug zu blockieren. Aus ihrem Umfeld wurden Polizeibeamte mit Steinen und Flaschen beworfen.^[3] Die Polizei verhinderte Übergriffe von Gegendemonstranten auf Teilnehmer des Demonstrationszugs.^[2]

Die Organisatoren der Demonstrationen gehören laut Blick nach rechts zum Umfeld der Partei Alternative für Deutschland. Unterstützt werden sie unter anderem von Felix Menzel, dem Herausgeber der neurechten Zeitschrift Blaue Narzisse.^[4]

Zu den Hauptforderungen der Demonstranten gehört die „Bewahrung und der Schutz unserer deutschen Identität“. Gewarnt wird vor der „radikal-religiösen Unterwanderung unserer christlich-jüdischen Abendlandkultur“. Den Teilnehmern gemein sei eine „Anti-Haltung zum Islam“, die zwischen Islamkritik und Islamfeindlichkeit schwanke.^[4] Auf den Demonstrationen werde „eine rassistische, islamophobe, fremdenfeindliche, völkisch-nationalistische Ideologie“ transportiert.^[1]

In einer gemeinsamen Erklärung haben sich zahlreiche kirchliche und zivilgesellschaftliche Gruppen gegen die Forderungen der Demonstranten gewendet. Sie erklärten, dass die „rechtskonservativen und nationalistischen Parolen der PEGIDA [...] [ihrer] Auffassung von einer weltoffenen und auf Akzeptanz der Verschiedenheiten von Menschen beruhenden Gesellschaft“ widersprächen.^[5] Die Positionen der PEGIDA seien von „Hass gegen den Islam und die Ablehnung der Aufnahme Asylsuchender“ bestimmt.^[6] Zu den Unterzeichnern gehörten unter anderem Vertreter der evangelisch-lutherischen Landeskirche Sachsens, der römisch-katholischen Kirche, die Jüdische Gemeinde zu Dresden, das Islamische Zentrum Dresden, der Ausländerbeirat und mehrere Gewerkschaften.^[5] An Gegendemonstrationen nahmen jeweils mehrere hundert Personen teil. Nach Auffassung der „AG Kirche für Demokratie“ handelt es sich bei PEGIDA um um ein „ausländerfeindliches Demonstrationsbündnis“^[7]

1. ↑ ^{a b c} 5. Pegida-Demonstration: Islamkritiker ziehen wieder durch Dresden, MDR, zuletzt aktualisiert: 18. November 2014, abgerufen am 18.11.2014
2. ↑ ^{a b} 3200 PEGIDA-Anhänger in der Innenstadt, Morgenpost Sachsen - MoPo24 vom 17.11.2014, abgerufen am 18.11.2014
3. ↑ ^{a b} PEGIDA legt Dresdens City lahm, BILD-Zeitung vom 17.11.2014, abgerufen am 18.11.2014
4. ↑ ^{a b} Rechter Schulterschluss. In: Blick nach rechts. 7. November 2014, abgerufen am 18. November 2014. 
5. ↑ ^{a b} Presseerklärung zu der PEGIDA-Demonstration der letzten Wochen und zur Aufnahme Asylsuchender in Dresden. Abgerufen am 18. November 2014. 
6. ↑ Aufruf zum Protest gegen Anti-Islam-Demo in Dresden. In: Neues Deutschland. 17. November 2014, abgerufen am 18. November 2014. 
7. ↑ Hintergründe zu PEGIDA. Abgerufen am 18. November 2014.