Liste der Stolpersteine im Zlínský kraj
Die Liste der Stolpersteine im Zlínský kraj enthält die Stolpersteine in der tschechischen Region Zlínský kraj (Zliner Region). Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Menschen, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine wurden vom Kölner Künstler Gunter Demnig konzipiert und werden im Regelfall von ihm selbst verlegt. Das tschechische Stolpersteinprojekt Stolpersteine.cz wurde 2008 durch die Česká unie židovské mládeže (Tschechische Union jüdischer Jugend) ins Leben gerufen und stand unter der Schirmherrschaft des Prager Bürgermeisters. Die ersten Verlegungen in dieser Region erfolgten am 18. Juli 2013 in Boršice. Die Stolpersteine liegen vor dem letzten selbstgewählten Wohnort des Opfers.[1][2] Die Stolpersteine werden auf tschechisch stolpersteine genannt, alternativ auch kameny zmizelých (Steine der Verschwundenen).
Boršice
In der Gemeinde Boršice (deutsch Borschitz) wurden folgende Stolpersteine verlegt:
Bild | Inschrift | Verlegeort | Zusätzliche Informationen |
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JOSEF SEIDLER GEB. 1897 DEPORTIERT 1943 NACH AUSCHWITZ ERMORDET 1943 |
Boršice 170![]() |
Josef Seidler wurde am 10. August 1897 geboren. Am 23. Januar 1943 wurde er mit seiner Frau Matylda Seidlerová und seinem Sohn Valtr Seidler mit dem Transport Cn von Uherský Brod im Okres Uherské Hradiště ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Seine Transportnummer war 941. Von dort wurden er und seine Familie am 26. Januar 1943 mit dem Transport Cs, Zug Da 105, unter der Nr. 794 ins KZ Auschwitz-Birkenau überstellt, wo sie ermordet wurden.[3][4] Ihm und seiner Frau wird auf einem Denkmal in Boršice gedacht.[5] | |
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MATYLDA SEIDLEROVÁ GEB. LÖWOVÁ GEB. 1888 DEPORTIERT 1943 NACH AUSCHWITZ ERMORDET 1943 |
Boršice 170![]() |
Matylda Seidlerova wurde am 3. Januar 1888 geboren. Am 23. Januar 1943 wurde sie mit ihrem Mann Josef Seidler und ihrem Sohn Valtr Seidler mit dem Transport Cn von Uherský Brod ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Ihre Transportnummer war 939. Von dort wurde sie zusammen mit Mann und Sohn am 26. Januar 1943 mit dem Transport Cs, Zug Da 105, unter der Nr. 792 nach Auschwitz-Birkenau überstellt, wo sie mit ihrer Familie ermordet wurde.[6][7] Ihr und ihrem Mann wird auf einem Denkmal in Boršice gedacht. | |
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VALTR SEIDLER GEB. 1925 DEPORTIERT 1943 NACH AUSCHWITZ ERMORDET 1943 |
Boršice 170![]() |
Valtr Seidler wurde am 26. September 1926 geboren. Am 23. Januar 1943 wurde er mit seinen Eltern mit dem Transport Cn von Uherský Brod ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Seine Transportnummer war 940. Von dort wurde er zusammen mit seinen Eltern am 26. Januar 1943 mit dem Transport Cs, Zug Da 105, unter der Nr. 793 nach Auschwitz-Birkenau überstellt, wo er und seine Eltern vom NS-Regime ermordet wurden.[8][9] |
Kroměříž
In der Stadt Kroměříž (deutsch Kremsier) wurden die folgenden Stolper- und Gedenksteine verlegt.
Stolperstein
Bild | Inschrift | Verlegeort | Zusätzliche Informationen |
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EMIL BRAND GEB. 1881 DEPORTIERT 1942 NACH THERESIENSTADT ERMORDET 1942 IN MALY TROSTINEZ |
Kroměříž, Vodní 56/11![]() |
Emil Brand, geboren am 28. Februar 1881, war Inhaber des Cafés Kavárna Brandova in Kroměříž. Bei ihm wohnten seine Schwester Elsa und deren Tochter Klara, die 1942 verhaftet und ins Ghetto Theresienstadt deportiert wurden. Nur einige Tage später wurde auch er verhaftet und mit dem Transport AAg am 30. Juni 1942 nach Theresienstadt und mit dem Transport AAx am 14. Juli 1942 nach Vernichtungslager Maly Trostinez deportiert und dort ermordet.[10][11][12] |
Gedenksteine
Bild | Inschrift | Verlegeort | Zusätzliche Informationen |
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Dr. JOACHIM ASTEL DER LETZTE RABBINER IN KREMSIER GEB. 1.11.1901 ERMORDET 1942 IN AUSCHWITZ |
Kroměříž, Moravcova 259![]() |
Joachim Astel (auch Jáchym Astel), geboren am 1. November 1901 in Przemyśl, wirkte 1931 bis 1933 als Rabbiner in Tachov, ab 1934 war er Rabbiner in Kroměříž (der letzte Rabbiner in dieser Stadt) und besuchte in dieser Eigenschaft auch die jüdische Gemeinde in Přerov.[13][14] Joachim Astel wurde 1942 nach einer Anzeige verhaftet, bei der Gestapo in Přerov verhört und umgehend in das KZ Auschwitz überführt, wo er kurz danach ermordet wurde.[15] |
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FRIMA ASTELOVÁ GEBORENE MELZEROVÁ GEB. 6.11.1904 DEPORTIERT 30.6.1942 NACH THERESIENSTADT ERMORDET 1944 IN AUSCHWITZ |
Kroměříž, Moravcova 259![]() |
Frima Astelová, geb. am 6. November 1904, die Ehefrau von Joachim Astel, wurde am 30. Juni 1942, nur wenige Tage nach dem Tod ihres Mannes in Auschwitz, mit ihren zwei Söhnen mit dem Transport AAg (Nr. 152) aus Olmütz in das KZ Theresienstadt deportiert, am 15. Dezember 1943 mit dem Transport Dr (Nr. 63) dann weiter in das KZ Auschwitz, wo sie 1944 ermordet wurde.[16] |
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JONATHAN ASTEL GEB. 18.6.1931 DEPORTIERT 30.6.1942 NACH THERESIENSTADT ERMORDET 1944 IN AUSCHWITZ |
Kroměříž, Moravcova 259![]() |
Jonathan Astel, geb. am 18. Juni 1931, Sohn von Joachim Astel und Frima Astelová, wurde am 30. Juni 1942 mit seiner Mutter und seinem Bruder mit dem Transport AAg (Nr. 153) aus Olmütz in das KZ Theresienstadt deportiert, am 15. Dezember 1943 mit dem Transport Dr (Nr. 64) dann weiter in das KZ Auschwitz, wo er 1944 ermordet wurde.[17] |
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SCHMARJAHU ASTEL GEB. 10.10.1935 DEPORTIERT 30.6.1942 NACH THERESIENSTADT ERMORDET 1944 IN AUSCHWITZ |
Kroměříž, Moravcova 259![]() |
Schmarjahu Astel, geb. am 10. Oktober 1935, Sohn von Joachim Astel und Frima Astelová, wurde am 30. Juni 1942 mit seiner Mutter und seinem Bruder mit dem Transport AAg (Nr. 154) aus Olmütz in das KZ Theresienstadt deportiert, am 15. Dezember 1943 mit dem Transport Dr (Nr. 65) dann weiter in das KZ Auschwitz, wo er 1944 ermordet wurde.[18] |
Verlegedaten
- Die drei Stolpersteine von Boršice wurden am 18. Juli 2013 verlegt.
- Der Stolperstein für Emil Brand in Kroměříž wurde am 16. September 2014 verlegt.[19]
- Die Gedenksteine für die Familie Astel in Kroměříž wurden am 6. November 2017 verlegt.[20]
Quellen
- Yad Vashem, Datenbank der Holocaust-Opfer
- Holocaust.cz, tschechische Holocaust-Datenbank (deutschsprachige Version)
- Stolpersteine.eu, Demnigs Website
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Zdeňka Kuchyňová: Praha má na chodnících své první pamětní kameny holocaustu, Bericht des tschechischen Rundfunksenders Radio Praha vom 19. Oktober 2008, online auf: www.radio.cz/...
- ↑ Bericht der Vereinigung Stolpersteine.cz, online auf: Stolpersteine in der Tschechischen Republik ( vom 15. Oktober 2015 im Webarchiv archive.today)
- ↑ Eintrag Josef Seidler in der Datenbank holocaust.cz
- ↑ Eintrag Josef Seidler im Theresienstädter Gedenkbuch, Quelle: yadvashem.org
- ↑ Denkmal u. a. für Josef Seidler und Matylda Seidlerová und Andere
- ↑ Eintrag Matylda Seidlerová in der Datenbank holocaust.cz
- ↑ Eintrag Matylda Seidlerová im Theresienstädter Gedenkbuch, Quelle: yadvashem.org
- ↑ Eintrag Valtr Seidler in der Datenbank holocaust.cz
- ↑ Eintrag Valtr Seidler im Theresienstädter Gedenkbuch, Quelle: yadvashem.org
- ↑ Emil Brand, Datenbank holocaust.cz, online auf holocaust.cz/...
- ↑ Dlažební kostky v Kroměříži připomínají oběti nacistického tažení proti Židům, Bericht des Senders Český rozhlas vom 6. November 2017, online auf: rozhlas.cz/...
- ↑ Klara Zimmer (z"l'), Beitrag der Jewish Federation of Greater Santa Barbara, online auf: jewishsantabarbara.org/...
- ↑ Pavel Frýda: Tachau-Synagoge (Tachov-synagoga) - Ze života tachovské kehily, Portal „Zaniklé obce a objekty“, online auf: zanikleobce.cz/...
- ↑ Ignaz Briess: Vzpomínky na pfierovské ghetto, in: Sborník Státního okresního archivu Přerov 2000 - SUPPLEMENTUM 2, Seite 18, ISBN 80-238-6001-1, online auf: archives.cz/zao/...
- ↑ Poslední kroměřížský rabín a jeho blízcí mají své „kameny zmizelých“, Bericht in iDNES, online auf: zlin.idnes.cz/...
- ↑ Frima Astelová, Datenbank des Portals holocaust.cz, online auf: holocaust.cz/...frima-astelova
- ↑ Jonathan Astel, Datenbank des Portals holocaust.cz, online auf: holocaust.cz/...jonathan-astel
- ↑ Schmarjahu Astel, Datenbank des Portals holocaust.cz, online auf: holocaust.cz/...schmarjahu-astel
- ↑ siehe Chronik September 2014 (Webseite von G. Demnig), online auf stolpersteine.eu/...
- ↑ Dlažební kostky v Kroměříži připomínají oběti nacistického tažení proti Židům, Bericht des tschechischen Rundfunks, online auf: rozhlas.cz/...
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