„Herbert Joos“ – Versionsunterschied
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[[Datei:Herbert-Joos-Photo-Schindelbeck-FSP 8808-400.jpg|mini|Herbert Joos mit einem [[Flügelhorn]], Foto von Frank Schindelbeck]] |
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Joos, der [[autodidakt]]isch und dann mit einem Privatlehrer Trompete gelernt hatte, studierte ab 1958 Kontrabass, bevor er sich auch dem Flügelhorn, dem [[Baritonhorn]], dem [[Mellophon]] und dem [[Alphorn]] zuwendete. Seit Mitte der 1960er Jahre gehörte er zur ''Modern Jazz Quintet Karlsruhe'', aus der dann die Gruppe ''Fourmenonly'' (mit Wilfried Eichhorn und [[Rudolf Theilmann]]) entstand. Anschließend war er Mitglied in verschiedenen Modern- und [[Free Jazz|Freejazz]]-Formationen (u.a. mit [[Bernd Konrad]], [[Hans Koller]] und [[Adelhard Roidinger]] bzw. [[Jürgen Wuchner]]). Er spielte auf Festivals und dem ''[[Liste der SWR New Jazz Meetings|Free Jazz Meeting Baden-Baden]]'' bei einem Flügelhorn-Workshop mit [[Kenny Wheeler]], [[Ian Carr]], [[Harry Beckett]] und [[Ack van Rooyen]] und machte mit der Soloplatte ''The Philosophy of the Flügelhorn'' (1973) auf sich aufmerksam. Außerdem leitete er sein eigenes Bläsertrio, Quartett und Orchester. Die meiste Anerkennung erfuhr er während der 1980er als Mitglied des [[Vienna Art Orchestra]]. Seit den 1990er Jahren trat er insbesondere mit dem SüdPool-Projekt auf, aber auch im Duo mit [[Frank Kuruc]] sowie in Gruppen von [[Patrick Bebelaar]] oder um [[Michel Godard]], [[Wolfgang Puschnig]], [[Clemens Salesny]] und [[Peter Schindler (Musiker)|Peter Schindler]]. Jost spielt einen vollen und warmen Trompetenton, den er mit hörbarer Atemluft (orientiert an der Stimme eines Bluessängers) anraut.<ref name="VW">[http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.ausgezeichnet-jazz-fluegelhornist-herbert-joos-vogelwild-und-streichelzart.007965a5-ef36-49f2-ba7f-79cc889d6280.html Vogelwild und streichelzart] [[Stuttgarter Nachrichten]] 4. Januar 2017</ref> Der resultierende warme, kräftige Sound und der romantisch-impressionistische Einfluss, kombiniert mit der Affinität freier Improvisation sind seine besonderen Kennzeichen in der europäischen Jazzlandschaft. |
Joos, der [[autodidakt]]isch und dann mit einem Privatlehrer Trompete gelernt hatte, studierte ab 1958 Kontrabass, bevor er sich auch dem Flügelhorn, dem [[Baritonhorn]], dem [[Mellophon]] und dem [[Alphorn]] zuwendete. Seit Mitte der 1960er Jahre gehörte er zur ''Modern Jazz Quintet Karlsruhe'', aus der dann die Gruppe ''Fourmenonly'' (mit Wilfried Eichhorn und [[Rudolf Theilmann]]) entstand. Anschließend war er Mitglied in verschiedenen Modern- und [[Free Jazz|Freejazz]]-Formationen (u.a. mit [[Bernd Konrad]], [[Hans Koller]] und [[Adelhard Roidinger]] bzw. [[Jürgen Wuchner]]). Er spielte auf Festivals und dem ''[[Liste der SWR New Jazz Meetings|Free Jazz Meeting Baden-Baden]]'' bei einem Flügelhorn-Workshop mit [[Kenny Wheeler]], [[Ian Carr]], [[Harry Beckett]] und [[Ack van Rooyen]] und machte mit der Soloplatte ''The Philosophy of the Flügelhorn'' (1973) auf sich aufmerksam. Außerdem leitete er sein eigenes Bläsertrio, Quartett und Orchester. Die meiste Anerkennung erfuhr er während der 1980er als Mitglied des [[Vienna Art Orchestra]]. Seit den 1990er Jahren trat er insbesondere mit dem SüdPool-Projekt auf, aber auch im Duo mit [[Frank Kuruc]] sowie in Gruppen von [[Patrick Bebelaar]] oder um [[Michel Godard]], [[Wolfgang Puschnig]], [[Clemens Salesny]] und [[Peter Schindler (Musiker)|Peter Schindler]]. Jost spielt einen vollen und warmen Trompetenton, den er mit hörbarer Atemluft (orientiert an der Stimme eines Bluessängers) anraut.<ref name="VW">[http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.ausgezeichnet-jazz-fluegelhornist-herbert-joos-vogelwild-und-streichelzart.007965a5-ef36-49f2-ba7f-79cc889d6280.html Vogelwild und streichelzart] [[Stuttgarter Nachrichten]] 4. Januar 2017</ref> Der resultierende warme, kräftige Sound und der romantisch-impressionistische Einfluss, kombiniert mit der Affinität freier Improvisation sind seine besonderen Kennzeichen in der europäischen Jazzlandschaft. |
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Version vom 24. September 2017, 22:45 Uhr
Herbert Joos (* 21. März 1940 in Karlsruhe) ist ein deutscher Jazztrompeter bzw. -flügelhornist und Grafiker. Mit seinen fein pastellierten Klangbildern gehört der Musiker nach Martin Kunzler auch zur Spitzengruppe europäischer Jazzkomponisten.[1]
Leben und Wirken
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/2b/Herbert-Joos-Photo-Schindelbeck-FSP_8808-400.jpg/220px-Herbert-Joos-Photo-Schindelbeck-FSP_8808-400.jpg)
Joos, der autodidaktisch und dann mit einem Privatlehrer Trompete gelernt hatte, studierte ab 1958 Kontrabass, bevor er sich auch dem Flügelhorn, dem Baritonhorn, dem Mellophon und dem Alphorn zuwendete. Seit Mitte der 1960er Jahre gehörte er zur Modern Jazz Quintet Karlsruhe, aus der dann die Gruppe Fourmenonly (mit Wilfried Eichhorn und Rudolf Theilmann) entstand. Anschließend war er Mitglied in verschiedenen Modern- und Freejazz-Formationen (u.a. mit Bernd Konrad, Hans Koller und Adelhard Roidinger bzw. Jürgen Wuchner). Er spielte auf Festivals und dem Free Jazz Meeting Baden-Baden bei einem Flügelhorn-Workshop mit Kenny Wheeler, Ian Carr, Harry Beckett und Ack van Rooyen und machte mit der Soloplatte The Philosophy of the Flügelhorn (1973) auf sich aufmerksam. Außerdem leitete er sein eigenes Bläsertrio, Quartett und Orchester. Die meiste Anerkennung erfuhr er während der 1980er als Mitglied des Vienna Art Orchestra. Seit den 1990er Jahren trat er insbesondere mit dem SüdPool-Projekt auf, aber auch im Duo mit Frank Kuruc sowie in Gruppen von Patrick Bebelaar oder um Michel Godard, Wolfgang Puschnig, Clemens Salesny und Peter Schindler. Jost spielt einen vollen und warmen Trompetenton, den er mit hörbarer Atemluft (orientiert an der Stimme eines Bluessängers) anraut.[2] Der resultierende warme, kräftige Sound und der romantisch-impressionistische Einfluss, kombiniert mit der Affinität freier Improvisation sind seine besonderen Kennzeichen in der europäischen Jazzlandschaft.
Als Graphiker arbeitet Joos häufig auf der Grundlage von hart kontrastierten Fotografien. Einem breiteren Publikum sind seine Musikerporträts (z.B. von Miles Davis) bekannt geworden, die häufig auch auf dem Titelblatt der Zeitschrift Jazz Podium abgedruckt werden. Daneben ist er auch als Buchillustrator (unter anderem für die Autorin Gertrud Fussenegger) tätig.
Preise und Auszeichnungen
1984 erhielt Joos den Jazzpreis des Südwestfunks; 2017 wurde er mit dem Ehrenpreis des Jazzpreises Baden-Württemberg für sein Lebenswerk ausgezeichnet.[1][2]
Diskographie (Auswahl)
- Daybreak The Dark Side of Twilight (mit Thomas Schwarz, Wolfgang Czelusta und den Streichern des Stuttgarter Symph. Orchesters, Japo 1977)
- Ochsenzoll (mit Michael Naura, Wolfgang Schlüter, Albert Mangelsdorff); Mood Records 1985
- Südpool Jazz Project V Marcia Funebre: The Italian Suite (mit Pino Minafra, Claus Stötter, Sebastian Studnitzky, Frank Heinz, Sebastiano Tramontana, Bernd Konrad, Eugenio Colombo, Ekkehard Rössle, Uwe Werner, Jon Sass, Winfried Rapp, Paul Schwarz, Günter Lenz, Joe Koinzer, Michael Kersting); L+R Records 1994
- The Beauty of Darkness (mit Patrick Bebelaar); 2004
- Bebelaar, Joos, Lenz Book of Family Affairs; HGBS 2013
Lexigrafische Artikel
- Ian Carr, Digby Fairweather, Brian Priestley: Jazz Rough Guide. Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-01584-X.
- Martin Kunzler: Jazzlexikon. Band 1, Rowohlt, Reinbek 2002, ISBN 3-499-16512-0.
Weblinks
- Werke von und über Herbert Joos im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Diskographie und Auswahl von Grafiken
- Herbert Joos bei Discogs
Einzelnachweise
- ↑ a b Jazz-Ehrenpreis geht an Herbert Joos. Abgerufen am 6. Oktober 2016.
- ↑ a b Vogelwild und streichelzart Stuttgarter Nachrichten 4. Januar 2017
Personendaten | |
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NAME | Joos, Herbert |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jazzmusiker und Grafiker |
GEBURTSDATUM | 21. März 1940 |
GEBURTSORT | Karlsruhe |