Hadrian (Kaiser)

Hadrian
Kapitolinische Museen

Publius Aelius Hadrianus, Titulatur als Kaiser Imperator Caesar Traianus Hadrianus Augustus (* 24. Januar 76 in Italica in der Nähe des heutigen Sevilla oder in Rom; † 10. Juli 138 in Baiae) war der vierzehnte römische Kaiser von 117 bis 138.

Hadrian war wie sein weitläufiger Verwandter und kaiserlicher Vorgänger Trajan in Spanien beheimatet. Er wurde als Herrscher zum herausragenden Förderer der Einheit des Römischen Reiches, das er in weiten Teilen ausgiebig bereiste und auf der Ebene der Provinzen und Städte durch Zuwendungen großzügig unterstützte und zu wirtschaftlicher Blüte führte. Dabei gab er seit Beginn seines Prinzipats den von Trajan bis zum Schluss energisch verfolgten Kurs militärischer Expansion auf und konzentrierte sein Bemühen darauf, den als haltbar erkannten, verringerten Umfang des Reiches mit diplomatischen und militärischen Mitteln sowie durch Grenzbefestigungen – darunter den nach ihm benannten Hadrianswall – zu sichern.

Hadrian war vielseitig interessiert und zeigte auffallenden Ehrgeiz bei der Erprobung seiner Talente. Seine besondere Wertschätzung galt der griechischen Kultur und insbesondere, wie seine wiederholten Aufenthalte und Zuwendungen zeigten, dem schon damals klassischen Athen. Zu den hervorstechenden Merkmalen der Persönlichkeit des Kaisers und dieses Prinzipats zählen auch Hadrians intensive Trauer um den Jüngling Antinoos und die kultische Verehrung, die er für ihn reichsweit in Gang setzte. Das von Hadrian zuletzt getroffene Adoptionsarrangement, das mit Antoninus Pius und Mark Aurel auf zwei Generationen ausgelegt war, trug wesentlich dazu bei, dass die von ihm eingeleitete Entwicklung der Reichskonsolidierung und des inneren Ausbaus auch unter seinen Nachfolgern fortgesetzt wurde.

Herkunft und Aufstieg

Iberische Wurzeln und Bindungen

Amphitheater in Italica

Hadrian war der Spross eines römischen Geschlechts, das sich bereits in republikanischer Zeit im Zuge der römischen Expansion in Italica in der spanischen Provinz Baetica angesiedelt hatte. Nach Auskunft der Historia Augusta, die sich dabei auf eine Angabe aus Hadrians Autobiographie stützt (zur Quellenlage siehe unten), stammte seine Familie ursprünglich aus Hadria (oder Hatria, jetzt Atri) im mittelitalienischen Picenum. Auf den Namen dieser Stadt, die auch namengebend für die Adria war, geht demnach der Beiname Hadrianus zurück. Baetica war reich an Mineralien, die dort Ansässigen erzeugten große Mengen an Korn und Wein und exportierten unter anderem in beträchtlichem Umfang die für die römische Küche essentielle Speisewürze Garum. Die in Spanien zu Reichtum gelangten führenden Familien, darunter die Ulpii mit Trajan, die Aelii mit Hadrian und die Annii mit Mark Aurel, bildeten durch Heiratsallianzen ein Netzwerk und hielten in Rom beim Streben nach einflussreichen Positionen zusammen.[1]

Zu Hadrians Kindheit ist nichts überliefert. Mit Blick auf seinen frühzeitig ausgeprägten Philhellenismus wird erwogen, dass ihn sein Vater als möglicher Prokonsul der Provinz Achaea im Kindesalter nach Griechenland mitgenommen haben könnte.[2] Den Vater, der prätorischen Rang erreicht hatte, verlor er im Alter von 10 Jahren. Hadrian kam danach unter die Vormundschaft Trajans, der ein Cousin seines Vaters war, sowie unter die des ebenfalls in Italica beheimateten Eques Publius Acilius Attianus. Als Vierzehnjähriger fand sich Hadrian nach dem Anlegen der toga virilis auf den Familienbesitzungen in Italica ein. Er durchlief dort die militärische Grundausbildung und sollte sich wohl mit der Verwaltung der Familiengüter vertraut machen. Dabei entwickelte er aber eine aus Sicht seines Vormunds Trajan übertriebene Begeisterung für die Jagd und wurde von ihm nach Rom zurückbeordert.[3]

Aufstieg unter Trajans Anleitung

Kopf Trajans, Fragment einer überlebensgroßen Statue (Münchner Glyptothek)

Der Werdegang Hadrians zwischen seiner Rückkehr aus Spanien und seinem Herrschaftsantritt als Kaiser 117 beschäftigt die neuere Forschung vor allem hinsichtlich der Frage, ob und inwieweit sich daraus Rückschlüsse für eine Adoption Hadrians durch Trajan ergeben, die insbesondere von dem antiken Historiker Cassius Dio als nur vorgetäuscht dargestellt wurde.[4] Letzte Sicherheit zu Trajans Absichten bei der Karriereförderung Hadrians lässt sich nicht gewinnen; es gibt aber doch einige Anhaltspunkte.

Mit 18 Jahren wurde Hadrian als decemvir stlitibus iudicandis im Jahr 94 in ein kollegiales Aufsichtsamt bei Gericht berufen. Noch in zwei weiteren Funktionen auf dem Weg in eine senatorische Laufbahn wird Hadrian inschriftlich erwähnt. Danach diente er als Militärtribun erst bei der Legio II Adiutrix in Aquincum (Budapest), dann bei der Legio V Macedonica in Moesia Inferior. Im Herbst 97 wurde Trajan von dem in Rom unter den Druck der Prätorianergarde geratenen Nerva adoptiert. Mit den Glückwünschen dazu von seiner Legion beauftragt, machte sich Hadrian im Spätherbst auf den Weg an den Rhein, um Trajan persönlich zur Adoption zu gratulieren. Dieser setzte ihn nun für ein drittes Militärtribunat bei der in Mogontiacum (Mainz) stationierten Legio XXII Primigenia ein.[5] Hier ergab sich für Hadrian eine Rivalität um die Gunst Trajans gegenüber dem für die Provinz Germania superior neu eingesetzten Statthalter Lucius Iulius Ursus Servianus, dem Mann seiner Schwester, der nun sein Vorgesetzter wurde. Als Nerva bereits im Januar 98 überraschend starb und Trajan ihm als Kaiser nachfolgte, entwickelte sich in der gegebenen Verwandtschafts- und Rangordnungskonstellation zwischen Hadrian und Servianus bei beiderseitigen Ambitionen anscheinend ein gespanntes Verhältnis.[6]

Hadrians verwandtschaftliche Bindung an das Kaiserhaus wurde noch enger durch seine Eheschließung als 24-Jähriger mit der um zehn Jahre jüngeren Großnichte Trajans, Vibia Sabina. Im nämlichen Jahr 100 gelangte Hadrian noch zur Quästur und damit in den Senat, und zwar in der privilegierten Stellung des quaestor Augusti, dem es unter anderem oblag, die Reden des Kaisers zu verlesen.[7] Beim Feldzug gegen den Daker-König Decebalus war Hadrian 101 als Comes Augusti im Stab des Kaisers vertreten, für 102 ist sein Volkstribunat anzusetzen, für 105 die Prätur, bei deren volksnaher Ausgestaltung durch die Abhaltung kostenträchtiger Spiele Trajan großzügig aushalf. In den im Juni 105 beginnenden zweiten Dakerkrieg folgte Hadrian dem Kaiser nunmehr als Befehlshaber (legatus legionis) der Legio I Minervia. Er vollbrachte einige bemerkenswerte militärische Großtaten und wurde dafür von Trajan mit einem Diamanten ausgezeichnet, den dieser von Nerva bekommen hatte.[8] In der Folge gelangte er auf den Statthalterposten in Niederpannonien, das gegen die Jazygen abzusichern war. Im Alter von 32 Jahren wurde Hadrian im Jahre 108 Suffektkonsul, hatte damit also die höchste Stufe in der römischen Ämterlaufbahn, dem cursus honorum, erreicht.

Ob dieser Vorlauf Hadrian bereits für die Thronfolge eine knappe Dekade später prädestinierte, ist von der Forschung nicht eindeutig beantwortet worden. Trajan hatte ihn zwar nicht von vornherein zum Patrizier erhoben, was ihm möglich gewesen wäre und Hadrian das Überspringen von Volkstribunat und Ädililität gestattet hätte[9]; dennoch wurde Hadrian ebenso schnell Konsul, wie es bei Patriziern der Fall sein konnte. Er hatte diesen gegenüber aber schließlich den Vorteil, zusätzlich eine besonders intensive militärische Ausbildung und Verwendung erfahren zu haben, wie sie Patriziern in dieser Form nicht geboten wurde. „Alles in allem scheint Trajan durchaus gewillt gewesen zu sein, seinem Vetter spürbare, aber immer nur dosierte Vorrechte einzuräumen. Dennoch begann dieser zweifellos, eine Macht zu werden.“[10]

Vielseitige Persönlichkeit

Die Palatinsbibliothek in der Villa Adriana

Ehrgeiz ließ Hadrian nicht nur beim raschen Aufstieg in der politischen Laufbahn und auf militärischem Gebiet erkennen, sondern auch in diversen anderen Betätigungsfeldern. Seine exzellente Beherrschung der beiden Sprachen Latein und Griechisch sowie seine durch literarische Quellen und Fragmente überlieferten rhetorischen Qualitäten lassen auf eine intensive Ausbildung in Grammatik und Rhetorik schließen. Die aus den nur bedingt verlässlichen Quellen abzuleitenden Eigenschaften Hadrians wie Scharfsinn, Wissensdurst, Lerneifer und beschleunigte Auffassungsgabe sind, so Susanne Mortensen, nicht lediglich als gängiges Repertoire zur Lobpreisung von Herrschern anzusehen, sondern seien auch in seinem Handeln erkennbar.[11] Zu seinen Betätigungsfeldern gehörten den Quellen nach u. a. das Singen, das Spielen eines Saiteninstruments, Malerei, Bildhauerei und Dichtkunst, aber auch Geometrie und Arithmetik, Heilkunde und Astronomie.

Die Vorstellungen darüber, was Hadrian im Rahmen dieses weiten Betätigungsspektrums konkret geleistet haben könnte, variieren je nach positivem oder negativem Gesamturteil zu seiner Herrschaftspraxis. Gilt er den einen als Intellektueller und Förderer der Künste und der Gelehrten, so steht er bei anderen in dem Ruf des profilierungssüchtigen Dilettanten, der sich sogar vor den jeweiligen besonderen Könnern des Faches eifersüchtig aufzuspielen suchte. [12]

Den Quellen zufolge war Hadrian vermutlich bisexuell veranlagt. Kinder mit Vibia Sabina hatte er nicht; und auch außerhalb der Ehe gab es für ihn zwar anscheinend noch andere Beziehungen zu Frauen, aber keine bestätigten Nachkommen. Stärker ausgeprägt dürften seine homoerotischen Neigungen gewesen sein, die sich üblicherweise im zeittypischen Erastes-Eromenos-Verhältnis niederschlugen. So wird etwa von seinem häufigen Umgang mit den im Hause Trajans anzutreffenden Lustknaben berichtet. [13] Von nachhaltiger Bedeutung war seine Beziehung zu Antinoos, einem jungen Bithynier, den Hadrian wohl in Kleinasien kennen gelernt hatte. Antinoos gehörte einige Zeit zum Hofstaat des Kaisers und begleitete ihn auf seinen Reisen, bis er unter nie geklärten Umständen im Nil ertrank. (Siehe unten)

Von Charakter und Wesensart Hadrians wird in den literarischen Quellen ebenfalls ein vielfältiges und teils widersprüchliches Bild gezeichnet. So heißt es in der Historia Augusta: „Er war zugleich streng und heiter, leutselig und würdevoll, leichtfertig und bedächtig, knauserig und freigebig, in Heuchelei und Verstellung ein Meister, grausam und gütig, kurz, immer und in jeder Hinsicht wandelbar.“[14] Cassius Dio bescheinigte Hadrian unersättlichen Ehrgeiz, Neugier und ungehemmten Tatendrang.[15] Über Schlagfertigkeit und Witz soll er ebenfalls verfügt haben.[16] Vor allem hinsichtlich der phänomenalen Gedächtnisleistungen, die Hadrian in der Historia Augusta zugeschriebenen werden, geht Fündling aber von unglaubhaften Übertreibungen aus: Dass er niemanden brauchte, der ihm im Alltag mit Namen aushalf, weil er ohnedies alle Begegnenden namentlich zu begrüßen wusste; dass er die Namen aller Legionäre erinnerte, mit denen er je zu tun hatte[17]; dass er einmal verlesene Namenslisten rekapitulieren, wenn nicht im Einzelfall sogar korrigieren konnte; dass er auch wenig bekannte, neue Bücher nach einmaliger Lektüre zu rezitieren fähig war.[18] Skeptisch betrachtet Fündling auch die Aussage der Historia Augusta, wonach Hadrian gleichzeitig schreiben, diktieren, zuhören und mit seinen Freunden plaudern konnte.[19] Fündling verweist auf die Darstellung Caesars durch Plinius den Älteren: „als einfachste Erklärung der mirakulösen Kräfte Hadrians bietet sich die Überbietung des plinianischen Caesar an – konnte der Iulier nur diktieren oder zuhören, während er schrieb, so schafft Hadrian gleich beides... und unterhält sich dabei noch […]“.[20]

Der Prinzipat Hadrians

Münze Hadrians

Dass die Kaiserwürde nach Trajans Tod auf Hadrian überging, war die logische Folge seines Werdegangs bis 117. Als Trajans Redenschreiber Sura bald nach Hadrians Suffektkonsulat starb, gelangte Hadrian nun auch in diese Vertrauensstellung nahe beim Herrscher. Auch bei der letzten expansiven militärischen Großoperation gegen die Parther, zu der sich Trajan im Herbst 113 entschloss – vielleicht, wie es bei Karl Strobel heißt, um sein Lebenswerk zu krönen,[21] – war Hadrian im Führungsstab vertreten. Als Trajans Vorstoß in der Nachfolge Alexanders des Großen schließlich zu massiven Widerständen in Mesopotamien führte und Aufstände innerhalb des Römischen Reiches, vor allem in Nordafrika, ihrerseits erheblichen militärischen Aufwand zur Niederschlagung erforderten, trat Trajan den Rückzug an,[22] plante die Rückkehr nach Rom und setzte Hadrian als Statthalter in Syrien ein. Damit wurde diesem auch die Führung des Heeres im Osten übertragen, eine Machtposition, über die kein anderer möglicher Thronbewerber verfügte. Zwei Mitglieder der militärischen Führung zur Zeit des Partherkrieges, Aulus Cornelius Palma Frontonianus und Tiberius Iulius Celsus Polemaeanus, die angesichts eines nunmehr glücklosen Herrschers als Gegner Hadrians möglicherweise eigene Nachfolgeambitionen verfolgten, hatte Trajan noch selbst aus seinem engeren Machtzirkel entfernt.[23] Fündling resümiert: „Von ernsthaften politischen Rivalen fehlt jede Spur.“[24]

Hadrian war von Trajan demnach auf vielfältige Weise als Nachfolger in Stellung gebracht worden. Damit bleibt der Forschung die Frage, warum Trajan die Adoption, falls er sie überhaupt noch bewusst selbst vollzogen hat, erst zu Wege brachte, als er bereits gleichsam in den letzten Zügen lag. Neuerdings gilt als wahrscheinlichster Grund, dass Trajan sich einer vorzeitigen Selbstentmachtung verweigerte, die eine Adoption nahezu unvermeidlich mit sich brachte: die Umorientierung der führenden Kreise bei Hofe und im öffentlichen Leben auf den kommenden Mann.[25]

Nicht unwahrscheinlich ist andererseits, dass Trajan, als er Hadrian mit allen Machtmitteln in Syrien ausgestattet hatte und die Seereise zurück nach Rom bereits in geschwächtem Zustand antrat, nunmehr dessen Adoption in Rom vorhatte, in etwa nach dem Muster, wie er selbst seinerzeit während seines Militärkommandos am Rhein von Nerva in Abwesenheit adoptiert worden war. In der stadtrömischen Öffentlichkeit vollzogen, und von dieser durch Akklamation bestätigt, hätte Hadrian bei seinem Herrschaftsantritt über eine unbezweifelbare Legitimation verfügt. Die Rückreise musste aber wegen Trajans dramatisch schwindender Gesundheit – Schlaganfall und beginnendes Kreislaufversagen – vor der kilikischen Küste bei Selinus abgebrochen werden. Die Nachricht von der noch erfolgten Adoption stützte sich so allein auf das Zeugnis der Plotina und des Prätorianerpräfekten Attianus, Hadrians ohnehin ständige Förderer.[26] Indem Trajan den richtigen Zeitpunkt und Rahmen zur Bestimmung seines Nachfolgers verpasste, erschwerte er ihm den Amtsantritt beträchtlich: Es gab keine für die römische Öffentlichkeit eindeutige Anbahnung des Übergangs und praktisch keine Übergangsfrist, stattdessen in Anbetracht der Umstände des Herrscherwechsels begründbare Zweifel am rechtmäßigen Zustandekommen von Hadrians Prinzipat.[27]

Herrschaftsantritt und außenpolitische Wende

Das Römische Reich im Jahr 125

Nach offizieller Lesart erfuhr Hadrian am 9. August 117 von seiner Adoption durch Trajan und am 11. August von dessen Ableben. Möglicherweise waren beide Meldungen bereits in einem aus Selinus am 7. August abgeschickten Schreiben enthalten; jedenfalls ließ die zeitliche Staffelung der Bekanntgabe an die Soldaten aber Raum für die geordnete Ausrufung des bereits unter Annahme des Caesar-Titels adoptierten Hadrian zum Kaiser. Wie der 9. August als Adoptionstag wurde auch der Tag der Kaisererhebung am 11. August durch die syrischen Truppen, der dies imperii, künftighin als Feiertag begangen.[28] Dem bei dem ganzen Verfahren bis dahin übergangenen Senat, dessen Brüskierung nach Möglichkeit vermieden werden musste, sandte Hadrian nun umgehend ein Schreiben, in dem er die eigene Einsetzung als Kaiser durch Heeresakklamation noch vor dem Votum des Senats damit erklärte, dass der Staat jederzeit eines Herrschers bedürfe, sodass bei der Nachfolgeregelung schnell gehandelt werden müsse. In der Reaktion des Senats wurde Hadrian nicht nur als neuer Prinzeps bestätigt, sondern es wurden ihm auch gleich eine Anzahl besonderer Ehrungen angetragen, darunter der Titel pater patriae („Vater des Vaterlandes“), die er aber fürs Erste ablehnte.

Hadrian, der nach seiner Inthronisation während der folgenden zwölf Monate nicht nach Rom zurückkehrte, sondern mit der militärischen Reorganisation im Osten des Römischen Reiches und an der Donau befasst blieb, sah sich in der schwierigen Lage, einerseits die Legitimation seiner eben begonnenen Herrschaft vor der politischen Öffentlichkeit Roms zu festigen, dabei andererseits aber die Stabilität des Römischen Reiches außenpolitisch wiederherzustellen. Letzteres konnte für ihn nur bedeuten, sich von Trajans gescheiterter Expansionspolitik abzukehren und unhaltbare Eroberungen sowie besonders umkämpfte, exponierte Randlagen als Verfügungsmasse bei Friedensschlüssen abzuschreiben. Ein neuer Herrscher, der zum Rückzug blies, war für Senat und Volk von Rom aber eine wenig attraktive Erscheinung, zumal der Senat nach den anfänglichen Siegesmeldungen von Trajans Parther-Feldzug im Osten für diesen 116 bereits den Triumph und den Siegernamen Parthicus beschlossen hatte. Hadrian gab nun binnen kurzer Zeit sowohl im Osten als auch an der unteren Donau im Bereich der Provinz Dakien weite bisherige Gebietsansprüche Roms preis. „Er verzichtete auf die unter Trajan eroberten und neueingerichteten Provinzen Mesopotamia, Assyria und Armenia. Der Euphrat wurde gemäß der spätaugusteischen Praxis wieder Reichsgrenze.“[29]

Hadrian vollzog also einerseits eine deutliche außenpolitische Wende gegenüber seinem Vorgänger und musste sich ihm doch andererseits als möglichst eng verbunden darstellen, um die mit Zweifeln behaftete Adoption vergessen zu machen: „Unumgänglich war hierbei die rasche Demonstration von Tatkraft […], unumgänglich aber auch der Anspruch völliger Kontinuität zu Trajan – gerade wegen der tatsächlich notwendigen Brüche.“[30] Deshalb förderte er die ausgiebige Ehrung Trajans, übernahm zunächst dessen gesamte Titulatur und ließ unter anderem Münzen prägen, die Trajan und seinen Nachfolger – die Machtübergabe symbolisierend – einander die Hände reichend zeigten.[31]

Ein „goldenes Zeitalter“ – Programm und politischer Alltag

Porträt Hadrians (Museo Nazionale Romano)

So sehr Hadrian einerseits vor allem in seinen ersten Jahren als Herrscher darauf bedacht sein musste, als Erbe Trajans erkannt und anerkannt zu werden – und mit dessen Erhöhung zugleich das eigene Ansehen zu steigern –, so nötig mochte es ihm andererseits erscheinen, die einschneidende außenpolitische Kurskorrektur in ein möglichst günstiges Licht zu rücken und dem Römischen Reich ein dazu passendes neues Leitbild vorzugeben. Als geschichtliche Vorbilder dafür dienten Hadrian Numa Pompilius, der friedfertige Nachfolger des Romulus, und vor allem Augustus, der Reorganisator des Römischen Reiches nach Beendigung der Bürgerkriege und Begründer des römischen Kaisertums auf Kosten der Republik.[32] „Ein Rekurs auf das von Augustus ein für allemal vorgegebene Schema, die Wiederherstellung der aus dem Gleichgewicht geratenen Ordnung drängte sich auf“, urteilt Fündling.[33]

Die Münzprägungen der Anfangsjahre von Hadrians Prinzipat zielten mit vorherrschenden Losungen wie Eintracht (concordia), Gerechtigkeit (iustitia) und Frieden (pax) auf stabile Verhältnisse und inneren Entwicklung. Beschworen werden zudem Vorstellungen von langer Dauer (aeternitas) und einem goldenen Zeitalter (saeculum aureum); „und der Phoenix symbolisiert den wiedergewonnenen Wohlstand und den ewigen Bestand des Reiches.“[34] Die Orientierung Hadrians an Augustus zeigte sich auch beim Bau des Pantheons, dem ersten Großobjekt, das unter ihm als Kaiser in Rom fertiggestellt wurde. „Beim Pantheon geht der Bezug zu Augustus nicht nur aus der Architravinschrift hervor (die mit Agrippa den Gewährsmann des Augustus nennt und damit zumindest indirekt den Prinzeps selbst meint), sondern nicht weniger durch den Vorhof und die Tempelfront der Vorhalle, deren Gestalt so deutlich an das Augustusforum erinnern, dass von Zufall nicht die Rede sein kann.“[35]

In der politischen Praxis widmete sich Hadrian nicht nur in Rom, sondern auch während seiner Inspektionsreisen besonders der Rechtsprechung. Dabei sorgte er auch für eine Systematisierung der Rechtsprechungsgrundsätze, indem er den führenden Juristen seiner Zeit, Publius Salvius Iulianus, beauftragte, die prätorische Rechtssetzung, die bis dahin durch ein Edikt nach Amtsantritt der Prätoren jährlich neu gefasst worden war, im edictum perpetuum (wahrscheinlich aus dem Jahre 128) auf eine dauerhafte Grundlage zu stellen.[36] Nicht monarchische Willkür, sondern eine von Sachlichkeit, Objektivität und auch Humanität gekennzeichnete, umfangreiche Jurisdiktion bescheinigt Karl Christ Hadrian. Davon hätten insbesondere benachteiligte Gruppen und Unterschichten der römischen Gesellschaft profitiert. Frauen erhielten das Recht, eigenes Vermögen und Erbschaften selbst zu verwalten. Die Verheiratung der Mädchen bedurfte fortan der ausdrücklichen Einwilligung. [37]

Als höchstem Richter wurde Hadrian die gründliche Erforschung der Sachverhalte und ein beeindruckendes Arbeitspensum bescheinigt. Im Winterquartier des Jahres 129 soll er 130 Gerichtstage abgehalten haben.[38] Eine von Cassius Dio überlieferte Anekdote besagt, Hadrian sei auf Reisen von einer Frau angesprochen worden und habe ihr weitereilend gesagt, er habe keine Zeit. „Dann höre auf Kaiser zu sein!“, habe ihm die Frau nachgerufen. Da habe Hadrian eingehalten und sie angehört.[39]

Eine zusätzliche Stärkung ihrer gesellschaftspolitischen Bedeutung erfuhren unter Hadrian die dem Senatorenstand (ordo senatorius) nachgeordneten Ritter (ordo equester). In ihre Hand legte der Prinzeps nun sämtliche vormals von Freigelassenen geführten zentralen Verwaltungsressorts; unter ihnen suchte er auch die beiden Gardepräfekten aus, von denen nun einer Fachjurist sein musste.[40]

Auf dezentraler Ebene in den Provinzen förderte Hadrian die städtische Selbstverwaltung. Dies kam unter anderem in der Verleihung von Münzrechten und in der Gewährung bedarfsorientierter Stadtverfassungen zum Ausdruck. Bei der zentralen Finanz- und Steuerverwaltung des Reiches hingegen setzte er wiederum auf Systematisierung der bisherigen Verfahrensweisen und berief Spezialbeauftragte für die fiskalischen Interessen des Staates, die advocati fisci.[41]

Stärker auf die kaiserliche Zentralverwaltung ausgerichtet wurde Italien, das Hadrian in vier Regionen unterteilte, die künftig der Kontrolle je eines kaiserlichen Legaten unterstehen sollten.[42] Dies ging zu Lasten der Senatskompetenzen, da die Legaten zwar aus den Reihen vormaliger Konsuln ausgewählt werden sollten, aber eben nicht vom Senat, sondern vom Kaiser.[43]

Auftreten und Wirkung gegenüber Senat und Volk

Ein Leitbild Hadrians:
Augustus

Auch im Verhältnis zum Senat stellte sich Hadrian in die Augustus-Nachfolge: Er bezeugte Achtung vor der Institution, indem er die Sitzungen besuchte, wenn er sich in Rom aufhielt; er pflegte den Umgang mit Senatsmitgliedern und stellte denjenigen Mitgliedern des Senatorenstandes, die finanziell abzurutschen drohten, die fehlenden Mittel zur Verfügung. In Fragen tatsächlicher politischer Mitgestaltung aber hielt er ihn als Entscheidungsinstanz kurz und umgab sich stattdessen mit Leuten seines persönlichen Vertrauens.

Schwer belastet wurde das Verhältnis zum Senat nach dem Zeugnis Cassius Dios einmal zu Beginn und dann wieder am Ende seines Prinzipats jeweils durch Beseitigungsaktionen zuerst gegen vier und dann noch einmal gegen mindestens zwei Konsulare. Im ersten Fall ging es laut Karl Christ darum, „den Kern einer Fronde gegen Hadrian“ auszuschalten, der aus vier zu Trajans Zeiten wichtigen Militärkommandanten bestand (Avidius Nigrinus, Aulus Cornelius Palma Frontonianus, Lucius Publilius Celsus und Lusius Quietus), die möglicherweise gegen den Befriedungskurs Hadrians gewaltsam vorzugehen planten. Während Hadrian selbst noch nicht wieder in Italien war, leitete der Gardepräfekt Attianus die Liquidierungsaktion, sodass Hadrian sich anschließend davon distanzieren und Attianus verantwortlich machen konnte.[44] Im anderen Fall, als Hadrian gesundheitlich bereits stark beeinträchtigt war und sich mit Dispositionen für seine Nachfolge befasste, könnten das Verhalten und die Ambitionen zweier Verwandter Hadrians, die sich in der Nachfolgeregelung übergangen sahen, den Anstoß dafür gegeben haben, dass Hadrian ihren Tod herbeiführte. Dabei handelte es sich um seinen bald 90-jährigen Schwager Servianus und dessen Enkel Fuscus, Hadrians Großneffen also. Dem anscheinend noch immer rüstigen Alten und seinem Enkel könnte ein zeitnaher doppelter Übergang der Kaiserwürde erst auf Servianus und bald danach auf Fuscus erreichbar erschienen sein.[45]

Vor seiner durch Krankheit verdüsterten letzten Lebensphase hatte es Hadrian jedoch verstanden, sich als princeps civilis sowohl den Senatoren wie auch einfachen Bürgern gegenüber leutselig entgegenkommend und hilfsbereit zu zeigen.[46] Man konnte ihn unter einfachen Bürgern in öffentlichen Bädern antreffen und mit ihm ins Gespräch kommen. Er machte Krankenbesuche nicht nur bei Senatoren, sondern auch bei ihm wichtigen Mitgliedern des Ritterstandes und bei Freigelassenen, mitunter nicht nur einmal am Tag.[47] Seine Freigebigkeit und Großzügigkeit beeindruckten nachhaltig. So berichtet Cassius Dio, dass man ihn nicht erst um Hilfen bitten musste, sondern dass er von sich aus dem jeweiligen Bedarf entsprechend aushalf.[48] Zu seinen abendlichen Tischgesellschaften lud er vortreffliche Vertreter verschiedener Wissenszweige und Könnensbereiche in Kunst, Literatur und Philosophie ein, um mit ihnen zu diskutieren.[49] Hadrians politisches und gesellschaftliches Auftreten war gemäß den antiken Quellen, so Mortensen, von moderatio (Besonnenheit) und modestio (Mäßigung) gekennzeichnet. „Trotz der Anekdoten oftmals inhärenten Übertreibungen, Stilisierungen und Typologisierungen besteht kein Anlaß, die Quellenaussagen in ihrem Grundtenor zu bezweifeln.“[50]

Besondere Merkmale von Hadrians Herrschaft

Mit der im Allgemeinen respektvollen Behandlung des Senats und seiner Politik äußerer Befriedung konnte Hadrian sich in die Nachfolge des Augustus und auf den Boden einer neuen Pax Augusta stellen. Die eigene Rolle und Aufgabe sah er speziell darin, das Römische Reich in seinem Zusammenhalt zu stabilisieren, auch indem er sich für die je regionalen Besonderheiten interessierte, sie gelten ließ und vielfach förderte. „Die langen und ausgedehnten Reisen Hadrians sind ein besonderes Charakteristikum seines Principats und sowohl in ihrem Ausmaß als auch in ihrer Konzeption einzigartig in der Römischen Kaiserzeit.“[51] Auf Münzen ließ er sich als „Wiederhersteller“ und „Bereicherer des Erdkreises“ (restitutor orbis terrarum und locupletor orbis terrarum) feiern.[52]

Hadrian verband seine weit ausgreifenden, mehrjährigen Reisen mit Maßnahmen zur Grenzbefestigung und mit der gründlichen Inspektion und Reorganisation der römischen Heeresverbände, an deren ungeschmälerter Einsatzbereitschaft und Schlagkraft er auch in Zeiten weitgehenden äußeren Friedens energisch festhielt. Als größte militärische Herausforderung seines Prinzipats sollte sich jedoch bereits weit nach Halbzeit seiner Herrschaft eine Erhebung im Innern erweisen: die langwierige und verlustreiche Niederschlagung des jüdischen Aufstands. Hadrians besonderes Augenmerk und Interesse hatte aber schon vordem der griechischen Osthälfte des Römischen Reiches gegolten, deren historische und kulturelle Zusammengehörigkeit er wiederzubeleben suchte. Ein Zentrum seiner reichsweit verteilten, vielfältigen baulichen Initiativen und Ausgestaltungsmaßnahmen war darum Athen, zu dem er sich, wie seine vergleichsweise häufigen längeren Aufenthalte zeigten, persönlich besonders hingezogen fühlte.

Reisetätigkeit, Truppeninspektion und Grenzbefestigung

Datei:HadrianAureus.jpg
Aureus mit Kaiser Hadrian

Die ausgedehnten mehrjährigen Reisen Hadrians als Kaiser, die in seiner weltoffenen Neugier eine persönliche Entsprechung hatten,[53] waren wesentlich darauf angelegt, den Übergang zu einer Neuordnung der äußeren und inneren Verhältnisse im Römischen Reich durch die räumlich ausgreifenden Aktivitäten des Kaisers zu unterstützen und abzusichern. Der allgemeinen Bekanntmachung dieses großräumig verteilten Herrscherwirkens dienten unter anderem Münzprägungen: „Die Adventusmünzen feiern die Ankunft des Kaisers in einer Region oder Provinz, die Restitutorprägungen huldigen ihm als Wiederhersteller von Städten, Regionen und Provinzen, die exercitus-Münzen erinnern an die Inspektionen der Truppenkontingente verschiedener Provinzen.“[54]

Gerade bei der Organisation des militärischen Bereichs musste Hadrian in der Nachfolge Trajans unter veränderten Bedingungen neue Wege gehen. Hatte Trajan die Truppen bei Expansionsfeldzügen um sich versammelt und sich schon dadurch als Kaiser oft ordnend in ihrem Zentrum befunden, so ergab sich für Hadrian nun die Lage, dass die erste und wichtigste Stütze seiner Herrschaft vorwiegend an den Außengrenzen des Reiches verteilt stationiert war. Das Aufsuchen der von Italien zum Teil weit entfernten Heeresteile, die Ansprachen vor Ort, Inspektionen, Manöverbegleitung und –auswertung konnten dazu dienen, die Bindung der Legionen an den Kaiser lebendig zu erhalten und Verselbständigungstendenzen von Militäreinheiten vorzubeugen, die sonst fern von Rom kaum wirksam zu kontrollieren waren. So aber zeigte der Prinzeps, dass er auch weite Wege nicht scheute und dass man mit seinem Kommen rechnen konnte oder musste. Dabei legten er und sein Gefolge nach neueren Berechnungen ein Tempo vor, das bei entsprechend ausgebauten Straßen und Wegen auf Reisebedingungen schließen lässt, die bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20–30 Kilometern pro Tag erst im 19. Jahrhundert wieder erreicht wurden.[55]

An den Truppenstandorten angekommen, beschränkten sich seine Inspektionen nicht allein auf die militärischen Belange im engeren Sinn, sondern umfassten laut Cassius Dio auch zum Teil Privatangelegenheiten. Wo das Lagerleben aus seiner Sicht luxuriöse Züge angenommen hatte, traf Hadrian Vorkehrungen dagegen. Dabei teilte er die täglichen Strapazen mit den Soldaten und beeindruckte damit, dass er barhäuptig jedem Klima trotzte: dem Schnee im Norden ebenso wie der sengenden Sonne Ägyptens. Die von ihm zur Schulung der Disziplin angewandten Methoden und militärischen Übungen überdauerten sein Jahrhundert.[56]

Hadrianswall (Vallum Hadriani)

Bereits im Vorfeld seiner ersten großen Reise von 121 bis 125 ordnete Hadrian Maßnahmen zum Ausbau des Obergermanisch-Rätischen Limes an, der durch Palisaden aus halbierten Eichenstämmen eine deutlich sichtbare, befestigte Außengrenze des Römischen Reiches bilden sollte: sinnfälliger Ausdruck für Hadrians Entscheidung, so Birley, der Expansionspolitik ein Ende zu setzen.[57] Mit der Inspektion von Truppen und Grenzbefestigungen im Bereich von Donau und Rhein begann 121 eine vierjährige Abwesenheit Hadrians von Rom. Den Rhein abwärts ziehend und nach Britannien übersetzend, begab er sich 122 zu den Truppen, die zwischen Solway Firth und Tyne mit der Errichtung des Hadrianswalls zu tun hatten. „Die Mauer selbst erlaubte die effektive Kontrolle jedes Verkehrs an Menschen und Gütern, während ein System von Festungswerken und Vorposten die Kontrolle eines beträchtlichen Gebiets nördlich und südlich ermöglichte, dazu noch erleichtert durch hoch mobile Kavallerieeinheiten.“[58] Noch vor dem Winter verließ Hadrian die Insel wieder und reiste durch Gallien, wo ein Aufenthalt in Nîmes bezeugt ist. Auf der Via Domitia erreichte er Spanien, wo er in Tarragona überwinterte und eine Zusammenkunft von Vertretern aller Regionen und Hauptorte Spaniens organisierte.[59] Im Jahre 123 setzte er nach Nordafrika über und führte Truppeninspektionen durch, bevor er wegen einer im Osten drohenden neuen Auseinandersetzung mit den Parthern nach dorthin sich auf den Weg machte und in Verhandlungen am Euphrat die Lage beruhigen konnte. Die weitere Reiseroute führte über Syrien und diverse kleinasiatische Städte nach Ephesos.[60] Von dort aus erreichte Hadrian auf dem Seeweg Griechenland, wo er das ganze Jahr 124 verbrachte, bevor er im Sommer 125 nach Rom zurückkehrte.

Nach einem Nordafrika-Besuch 128 begab sich Hadrian über Athen erneut auf eine Reise in die Osthälfte des Reiches. Besuchsorte und Durchgangsstationen waren die kleinasiatischen Ländereien Karien, Phrygien, Kappadokien und Kilikien, bevor er in Antiochia den Winter verbrachte. Im Jahre 130 war er in den Provinzen Arabia und Judäa unterwegs. In Ägypten zog er, die alten Städte besuchend, nilaufwärts. Nach dem Tod des Antinoos und den durch ihn ausgelösten aufsehenerregenden Reaktionen Hadrians reiste dieser mit seinem Gefolge von Alexandria aus zu Schiff entlang der syrischen und kleinasiatischen Küste mit Zwischenaufenthalten nach Norden. Im Sommer und Herbst 131 weilte er entweder anhaltend in den Westküstenregionen Kleinasiens[61] oder weiter nördlich in Thrakien, Moesien, Dakien und Makedonien.[62] Den Winter und das Frühjahr 132 verbrachte er letztmalig in Athen, bevor er dann, durch den jüdischen Aufstand alarmiert, entweder nach Rom zurückkehrte oder sich in Judäa selbst ein Bild der Lage machte.[63]

Hinsichtlich der Wirkung der großen Kaiserreisen für die Wohlfahrt des Römischen Reiches zieht Mortensen bei der Aufrechnung der Kosten, die der kaiserliche Tross anlässlich der Besuche verursachte, mit dem Nutzen für die betroffenen Städte und Regionen eine positive Bilanz: „Es hat sich deutlich nachweisen lassen, daß der Kaiser viele Projekte initiierte, nachdem er sich vor Ort von ihrer Notwendigkeit überzeugt hatte, und daß seine Maßnahmen stets situationsadäquat waren.“[64] Auffälliges Interesse wird Hadrian an den je lokalen historischen und kulturellen Gegebenheiten bescheinigt, weil er dafür sorgte, dass repräsentative alte Bauten restauriert, örtliche Spiele und Kulte erneuert sowie Grabanlagen bedeutender Persönlichkeiten instandgesetzt wurden. Auch infrastrukturelle Verbesserungen bei Straßennetz, Hafenanlagen und Brückenbauten verbanden sich mit Hadrians Reiseaktivitäten. Andere Fragen, etwa die nach belebenden wirtschaftlichen Auswirkungen der Kaiserreisen, sind in der Forschung ungeklärt.[65] Münzprägungen in zusammenhängenden Emissionen aus Hadrians letzten Regierungsjahren bilanzierten den Ertrag der großen Reisen für die Bevölkerung des Römischen Reiches auf vollkommen neuartige Weise, ein Tatenbericht von eigener Art. Von den sogenannten Provinzmünzen gab es drei Arten:

„Die erste zeigt Personifikationen eines Reichsteils und nennt seinen Namen, in der zweiten, die an die Ankunft des Kaisers im jeweiligen Gebiet erinnert, stehen dieser und die jeweilige Personifikation einander gegenüber, die dritte ist dem Kaiser als dem ‚Erneuerer’ eines Reichteils gewidmet und läßt diesen eine vor ihm knieende Frauengestalt aufrichten.“[66]

Philhellene und Erneuerer griechischen Selbstbewusstseins

Hadrian in griechischer Kleidung

Neben Rom als Herrschaftszentrum, das er nicht vernachlässigen durfte, galt Hadrians Freigebigkeit und dauerhafte Zuwendung in außergewöhnlichem Maße Griechenland und insbesondere Athen. Sein vielleicht schon früh ausgeprägter Philhellenismus, der ihm den Beinamen Graeculus eintrug, bestimmte nicht allein seine ästhetischen Neigungen, sondern zeigte sich auch in seinem Äußeren, in Akzenten seiner Lebens- und Umfeldgestaltung sowie im politischen Wollen und Wirken. Dabei markiert der Beiname Graeculus („Griechlein“) einen Hang in der römischen Oberschicht, sich das bis zur Überforderung reichhaltige, anspruchsvolle und teils bereits klassische Züge aufweisende griechische Bildungsgut durch spöttische Distanzierung ein wenig vom Leibe zu halten. „Die traditionelle Auffassung war seit republikanischer Zeit“, so Fündling, „dass eine allzu intensive Beschäftigung etwa mit der Philosophie einem jungen Mann nur schaden konnte“.[67] Andererseits fand der heranwachsende Hadrian in Rom unter Domitian, der selbst Gedichte geschrieben und als Kaiser in Athen das Amt des Archonten übernommen hatte, ein der griechischen Kultur durchaus aufgeschlossenes Klima vor. Seit 86 veranstaltete Domitian im vierjährigen Turnus einen Wettstreit für Poeten und Musiker, Athleten und Reiter, dem er griechisch gekleidet in einer neu erbauten Arena für 15.000 Zuschauer selbst vorsaß.[68]

An Hadrians äußerem Erscheinungsbild auffällig und mit Trajan deutlich kontrastierend waren Frisur und Bart. Hadrians gelockte Stirn – mit aufwendig gekräuselten Haaren im Gegensatz zu Trajans „Gabelfrisur“ – war der eine, sein Bart der andere augenfällige Unterschied. Indem Hadrian sich den bei Jugendlichen der Kaiserzeit verbreiteten Bart stehen ließ und sich auch als Erwachsener nicht rasierte, veränderte er „binnen kurzem die Mode des Reiches für über ein Jahrhundert.“ Er konnte sich damit Trajan gegenüber als eigene Persönlichkeit zur Geltung bringen und mit dem „Griechenbart“ oder „Bildungsbart“ zugleich Akzente in kultureller Hinsicht setzen.[69]

Sobald sich für Hadrian nach vollständiger Absolvierung der Ämterlaufbahn und in einer Pause von Trajans militärischen Großaktionen die Gelegenheit ergab, suchte er 111/112 Athen auf, ließ sich dort das Bürgerrecht verleihen und wurde zum Archon gewählt, was als ranghohem Römer nur Domitian vor ihm und dann erst wieder Gallienus lange nach ihm beschieden war – allerdings als amtierenden Kaisern.[70] Für die Zeit in der Mitte seines vierten Lebensjahrzehnts war Hadrian von anderweitigen Aufgaben und Verpflichtungen anscheinend weitgehend entbunden und konnte sich mehr als sonst seinen Neigungen zuwenden, Kontakte herstellen und pflegen. So dürfte er in dieser Zeit den stoischen Philosophen Epiktet aufgesucht und gesprochen haben. Durch Vermittlung seines Freundes Quintus Sosius Senecio, der auch mit Plinius dem Jüngeren befreundet war, oder des Favorinus könnte er mit Plutarch zusammengekommen sein und häufiger mit dem Sophisten Polemon von Laodikeia in Kontakt gestanden haben. Auch an den Epikureern hatte Hadrian offenbar Interesse, wie sich spätestens 121 nachweisen lässt, als er an einer Neuregelung bei der Besetzung des Schulhauptes beteiligt war.[71] Eine klare Zuordnung Hadrians zu einer bestimmten philosophischen Schule ergibt sich daraus nicht. Als Eklektiker dürfte er eine Auswahl des für ihn Bedeutsamen getroffen haben: Epikureisches vielleicht mit Blick auf den eigenen Freundeskreis, stoische Elemente eher im Hinblick auf die staatlichen Obliegenheiten.[72]

Auch in religiöser Hinsicht nahm Hadrian die weit zurückreichende Athener Tradition für sich selbst an. Er war nach Augustus der zweite römische Kaiser, der sich in die Mysterien von Eleusis einweihen ließ. Seine Einweihung auf der ersten Stufe könnte bereits in die Zeit des Archontats fallen.[73] Eine spätere, wohl auf die zweite Einweihungsstufe (Epopteia) bezogene Münzprägung, die auf der Vorderseite Augustus zeigte, trug auf der Rückseite außer der Abbildung einer Getreidegarbe die Aufschrift:

„HADRIANUS AUG (USTUS) P(ATER) P(ATRIAE) REN.“

REN. steht für RENATUS: Hadrian firmierte also im Zeichen der eleusinischen Mysterien als Wiedergeborener.[74] Unter die Epopten dürfte er demnach anlässlich eines der weiteren Athen-Aufenthalte 124 oder 128 aufgenommen worden sein.

Ruinen des Olympieions

Während Griechenland in großen Teilen der römischen Oberschicht damals nur mehr als ein die Besichtigung lohnendes kulturgeschichtlich-museales Ensemble zur eigenen Erbauung betrachtet wurde,[75] arbeitete Hadrian darauf hin, die Griechen als östlichen Bevölkerungspol des Römischen Reiches zu neuer Einheit, Stärke und Selbstbewusstsein zu führen. Während seiner Inspektionsreisen durch die griechischen Provinzen versetzte er mit der Abhaltung von Spielen und Wettkämpfen „den gesamten Osten in einen wahren Festrausch“, so Mortensen. Kein anderer Kaiser habe wie er mit den Hadrianeen so vielen Spielen seinen Namen gegeben.[76] Als Herrscher sorgte er mit bedeutenden baulichen Neuerungen und infrastrukturellen Verbesserungsmaßnahmen dafür, Athen als Metropole der Griechen wiederzubeleben. Mit dem auf sein Betreiben nach Jahrhunderten endlich vollendeten Bau des Olympieions, das er als kultisches Zentrum eines Panhellenions vorsah, einer repräsentativen Versammlung aller Griechen im Römischen Reich, knüpfte Hadrian an das gut ein halbes Jahrtausend zurückliegende Synhedrion an, dessen Kompetenzen in der Ära der größten Machtentfaltung der Attischen Demokratie unter Perikles nach Athen verlagert worden waren.[77] Die Athener dankten Hadrian seine Zuwendung, indem sie den ersten Aufenthalt des Kaisers als den Beginn einer neuen Stadtära feierten.[78]

Das Tor heute, Blick nach Süden (stadtauswärts)

Dem entsprach offenbar in hohem Maße Hadrians Selbstverständnis und die Art seiner Selbstinszenierung im öffentlichen Raum. Am Übergang der Stadt zum Olympieion-Bezirk wurde zu seinen Ehren 132 das Hadrianstor errichtet. Die an beiden Torseiten angebrachten Inschriften verwiesen einerseits auf Theseus als Athens Gründungsheros, andererseits auf Hadrian als den Gründer der neuen Stadt. Indem Hadrian hier ohne die sonst übliche zusätzliche Titulatur erschien, übte er sich nicht so sehr in Bescheidenheit, sondern stellte sich mit dem kultisch verehrten Stadtgründer Theseus erkennbar auf eine Stufe: „Da er sich stattdessen wie Theseus ohne besonderen Rang und Titel nennen ließ, war klar, dass er sich bei seiner und des Theseus Nennung unter Seinesgleichen wusste.“[79]

Die Athener zeigten sich dem Kaiser auch in anderer Hinsicht demonstrativ dankbar, wie die große Zahl der Ehrenstatuen verdeutlicht, die für Hadrian nachgewiesen sind. Es gab allein in Athen mehrere hundert Porträts des Kaisers in Marmor oder Bronze. In Milet erhielt er auf Beschluss des Rats jährlich eine neue, sodass dort am Ende seiner Regierungszeit 22 Statuen oder Büsten Hadrians standen. Der Archäologe Götz Lahusen schätzt, dass es in der Antike 15.000 bis 30.000 Bildnisse von ihm gab; heute sind etwa 250 davon bekannt.[80] Hadrian seinerseits gründete noch 135 in Rom das Athenäum.

Eine machtpolitisch-rationale Komponente von Hadrians Engagement für die Griechen streicht Opper heraus, indem er darauf hinweist, dass die Griechisch sprechenden Provinzen am Ende der Herrschaft Trajans als Widerlager und ruhender Pol im Hinterland der militärischen Brennpunkte und Konfliktzonen wirkten. „Es gab für Hadrians Philhellenentum eine sehr deutliche politische und strategische Seite, zusätzlich zu der kulturellen, und die Griechen mögen gespürt haben, dass dies zu ihrem Vorteil war.[81] Hadrians philhellenisches Bekenntnis und Handeln waren von vornherein gewiss nicht auf Verlagerung des politischen Machtzentrums vom römischen Westen in der griechischen Osten angelegt, sondern auf eine Stärkung des Römischen Reiches im Ganzen. „Romanisierung und Hellenisierung gingen Hand in Hand.“[82]

Die Bedeutung des Panhellenions als politisches Binde- und Stärkungsmittel griechischer Einheit hielt sich ohnehin in Grenzen. Ungewiss sind sowohl Gründungsdatum und Sitz der Versammlung wie auch ihr Ziel, konstatiert Fündling und erwägt: „Möglicherweise sollte die Welt der von Rom abgewandt lebenden Poleis untereinander harmonisiert und zugleich über Athen enger an Rom und den Westen gebunden werden.“ Eine solche Absicht könne allerdings zur mäßigen Resonanz beigetragen haben. Außer kulturellen Kontakten sei nach Hadrians Tod nicht mehr viel geblieben. Immerhin: „Eine sichere Hauptfunktion war der Kaiserkult mit all seinen integrativen und Hadrians Person überhöhenden Wirkungen“.[83]

Neue Wege weisende Bautätigkeit

Hadriantempel in Ephesos

Der Prinzipat Hadrians war verbunden mit einem anhaltenden Aufschwung von Baumaßnahmen verschiedenster Art, die nicht nur Rom oder Athen galten, sondern den Städten und Regionen überall im Römischen Reich: „Eine Kombination aus politischen und dynastischen Erwägungen, zusammen mit einem tiefen persönlichen Interesse an Architektur sorgten dafür, dass die Bautätigkeit eine von Hadrians Schlüsselprioritäten wurde.“[84] In einigen der in Hadrians Ära entstandenen Bauten sieht Knell „einen Wende- und Höhepunkt römischer Architektur“ und in dem Initiator und Bauherrn selbst „eine der bemerkenswertesten Persönlichkeiten der römischen Kaiserzeit.“[85]

Frühe Studien der Malerei und Modellierkunst sowie Hadrians Interesse an Architektur sind bei Cassius Dio bezeugt.[86] Auch zeigte Hadrian anscheinend keine Scheu, mit eigenen Konstruktionsvorstellungen und Entwürfen auch unter Meistern des Faches aufzuwarten. Cassius Dio berichtet von einer herben Abfuhr, die der berühmte Architekt Apollodor von Damaskus dem vielleicht etwas vorwitzigen jungen Mann erteilte, indem er Hadrian, der ihn in seinen Ausführungen Trajan gegenüber unterbrochen hatte, angeblich zurechtwies: „Verzieh dich und zeichne deine Kürbisse. Du verstehst nichts von diesen Dingen.“[87]

Mit der Umsetzung eines eigenen Bauprogramms begann Hadrian schon bald nach dem Herrschaftsantritt sowohl in Rom als auch in Athen und auf dem Familienbesitz bei Tibur. Der Betrieb auf diesen wie zahlreichen weiteren Baustellen lief über lange Zeit parallel und teils über Hadrians Tod hinaus, so im Falle des Tempels der Venus und der Roma und beim Mausoleum für Hadrian. Damit ließ sich speziell in Rom ein dauerndes Engagement des Kaisers für die Metropole auch in den langen Zeiten seiner Abwesenheit vor Augen führen.[88]

Auf die Inspektionsreisen in die Provinzen des Reiches begleitete ihn nicht nur die für den Schriftverkehr zuständige kaiserliche Kanzlei, der anfänglich noch Sueton vorstand, sondern auch eine Auswahl von Baufachleuten aller Art.[89] In kaum einer anderen Zeitspanne der Antike, so Knell, habe die aufblühende Baukultur unter einem so günstigen Stern gestanden wie unter Hadrian. Dabei seien Bauwerke entstanden, „die zu Fixpunkten einer Geschichte der römischen Architektur geworden sind.“[90]

Fassade des Pantheons

Dafür steht noch heute sichtbar vor allem das 110 durch Blitzschlag zerstörte und unter Hadrian neu konzipierte Pantheon, das bereits Mitte der 120er Jahre fertiggestellt war und von Hadrian für Empfänge und Gerichtssitzungen öffentlich genutzt wurde. Die Lage des Pantheons auf einer Achse mit dem gut siebenhundert Meter entfernten Eingang des gegenüberliegenden Augustusmausoleums deutet Opper als ein weiteres deutliches Nachfolgebekenntnis Hadrians, zumal Agrippa das Pantheon wohl ursprünglich als ein Heiligtum für die Familie des Augustus und die ihr verbundenen Schutzgötter konzipiert hatte.[91] Spektakulär ist der Bau mit seinem Innenraum, der von der größten nicht verstärkten Betonkuppel der Welt überwölbt ist. Voraussetzung dafür war eine „Betonrevolution“, die der römischen Bautechnik Gebäudekonstruktionen ermöglichte, wie sie in der Menschheitsgeschichte bis dahin noch nicht vorgekommen waren.[92]

Bauplatz und Ruinen des Doppeltempels der Venus und der Roma

Auf andere Weise beeindruckend neuartig für die Römer musste sich die Anlage des Doppeltempels für Venus und Roma auf der Velia, einem der ursprünglichen sieben Hügel Roms, ausnehmen: „Nicht nur war die Verbindung zweier Göttinnen unüblich, sondern eine derart explizite Verehrung Romas in ihrer eigenen Stadt und in solchem Umfang hatte auch kaum Präzedenzfälle. Hadrian erschien hier als neuer Romulus, als Stadtgründer, während die Architektur eine spektakuläre Kulisse für Ereignisse lieferte, welche die gesamte Bevölkerung einschloss – in gemeinschaftlicher Versicherung einer gemeinsamen Identität.“[93] Während die Cellae des Doppeltempels jeweils dem italischen Tempeltypus entsprachen, folgte die beide Cellae umschließende Säulenringhalle dem griechischen Tempeltypus. Es handelte sich dabei um die bei weitem größte Tempelanlage in Rom. In ihr konnte die kulturübergreifende Ausdehnung des Römisches Reiches ebenso versinnbildlicht werden wie eine daraus gewonnene kulturelle Einheit und Identität.[94] Als Hadrian die Pläne Apollodor zur Prüfung und Stellungnahme zukommen ließ, soll dieser – wiederum nach dem Bericht Cassius Dios – drastisch Kritik geübt und sich neuerlich Hadrians Zorn zugezogen haben. Die weitere Darstellung, wonach Hadrian erst für die Verbannung und sodann auch noch für den Tod Apollodors im Exil gesorgt habe, gilt in der neueren Forschung jedoch als äußerst unglaubwürdig. [95] Schon bei der Erschließung des Bauplatzes für den Doppeltempel wurde den Römern ein unvergesslicher Anblick geboten: Der unter Nero angefertigte und dort aufgestellte Koloss, eine 35 Meter hohe Bronzestatue von über 200 Tonnen geschätztem Mindestgewicht[96], die man mit dem Sonnengott Sol verband, wurde auf technisch ungeklärte Weise unter Einsatz von 24 Elefanten angeblich aufrecht stehend umgesetzt.[97]

Garten der Villa Hadrians in Tibur (heute Tivoli)

Seinen Ambitionen als Bauherr annähernd auf freiem Feld nachgehen konnte Hadrian auf dem Landsitz bei Tibur, dessen allein baulich erschlossene Fläche sich heute über etwa 40 Hektar erstreckt.[98]

„Als ausgedehnter Palast und Alternativsitz der Regierung erschien die Villa fast wie eine kleine Stadt, manchen vielleicht sogar wie das Imperium en miniature. Gewagte Experimente in der Planung und den Konstruktionstechniken seiner Bauten machten den Ort zu einem riesigen Spielplatz der Architektur und brachten Bauwerke hervor, die in der antiken Welt nicht ihresgleichen hatten. Durch den Reichtum dieses Erbes an Bauten und die Pracht ihres Dekors formte die Villa nicht nur die Art und Weise, in der der innere Kreis der römischen Elite Hadrian und seine Visionen des Reiches betrachtete, sondern in den Jahrhunderten seither wurde sie zu einer der Saatstätten für die Entwicklung von Kunst und Architektur sowie die werdenden Disziplinen der klassischen Archäologie und Kunstgeschichte.“[99]

Die neuen Möglichkeiten im Betonbau kamen auch hier vielfältig zum Einsatz, so zum Beispiel in Kuppeln und Halbkuppeln, in die man bei der Entwicklung neuartiger Formen der Raumausleuchtung variationsreiche Öffnungen schnitt.[100] In Verbindung mit stark wechselnden Raumgrößen und –gestaltungsformen sowie mit einer vielfältigen Innenausschmückung begleitete den Besucher bei einem Rundgang ein stetes Überraschungsmoment, das sich auch im Perspektivwechsel von den Innenräumen zu Ausblicken auf Gärten und Landschaft Geltung verschaffte. „Die Villa setzte als intellektuelles Manifest einen neuen Standard.“[101]

Der Eingang zum Augustusmausoleum

Bereits in den ersten Jahren seines Prinzipats traf Hadrian Vorsorge auch für den eigenen Tod und die Grablegung, indem er etwa parallel mit dem Baubeginn des Doppeltempels der Venus und Roma die monumentale Errichtung des Mausoleums auf der dem Marsfeld gegenüberliegenden Uferseite des Tibers betrieb.[102] Dort bildete es aber schließlich vor allem das optische Gegenstück zu dem ebenfalls zylindrischen Hauptteil des Augustusmausoleums, das wenige hundert Meter nordöstlich auf dem anderen Tiberufer lag.[103] Bei einer Gesamthöhe des Monuments von etwa 50 Metern hatte die allein 31 Meter hohe Trommel an der Basis einen Durchmesser von 74 Metern. Die wohl 123 begonnene und im Kern bis heute erhaltene Konstruktion ruhte auf einer Betonplattform von ungefähr zwei Metern Dicke.[104] Die Rekonstruktion der Aufbauten und figuralen Ausstattung oberhalb des Grundbaus ist nicht mehr möglich.[105]

Eine Zusammenschau des von Hadrian realisierten Bauprogramms lässt erkennen, dass er auch darin die charakteristischen Kulturmerkmale unterschiedlicher Teile des Römischen Reiches zu einer Synthese zusammenzuführen suchte – sehr deutlich etwa in der anspielungs- und zitatereichen architektonischen Vielfalt der Hadriansvilla bei Tibur. Doch auch Rom und Athen wurden von Hadrian architektonisch aufeinander verwiesen. Der römische Doppeltempel der Venus und Roma hatte in der Außenansicht griechisches Gepräge, während beispielsweise die für Athen gestiftete Hadriansbibliothek hinsichtlich der Säulengestaltung eine „typisch römische Architektur“ transferierte.[106]

Antinoos

Antinoosbüste aus der Villa Hadriana in Tivoli. Heute im Louvre.

Zu den aufsehenerregenden Besonderheiten von Hadrians Prinzipat und zu den das Bild dieses Kaisers nachhaltig bestimmenden Faktoren zählt seine Beziehung zu dem griechischen Jüngling Antinoos. Der Zeitpunkt ihres Zustandekommens ist nicht überliefert. Cassius Dio und der Verfasser der Historia Augusta beschäftigten sich mit Antinoos erst anlässlich der Umstände seines Todes und der Reaktionen Hadrians darauf. Diese fielen bezüglich der Trauer des Kaisers und der damit einhergehenden Schaffung eines Antinoos-Kults so ungewöhnlich aus, dass die Hadrian-Forschung dadurch zu vielerlei Deutungen angeregt bzw. herausgefordert wurde.

Da zwischen Hadrian und Antinoos unzweifelhaft eine Erastes-Eromenos-Beziehung bestand, ist als wahrscheinlich anzunehmen und von bildlichen Darstellungen des Antinoos gestützt, dass er sich etwa von seinem 15. Lebensjahr bis zu seinem Tode als Anfang 20-Jähriger in der Nähe des Kaisers aufhielt. Er stammte aus dem bithynischen Mantineion bei Claudiopolis. Hadrian dürfte ihm während seines Aufenthalts in Kleinasien 123/124 begegnet sein.[107]

Für das in den Quellen sich spiegelnde zeitgenössische Umfeld irritierend war nicht so sehr die homoerotische Neigung Hadrians zu Heranwachsenden – solche Verhältnisse gab es auch bei Trajan –, sondern der Umgang des Kaisers mit dem Tod des Geliebten, der ihn anhaltend tief traurig machte und den er den Quellen zufolge nach Frauenart beweinte – anders als den Tod seiner Schwester Paulina, der auch in diese Zeit fiel. Als auffällige Diskrepanz registriert wurde auch das höchst unterschiedliche Ausmaß der postumen Ehrungen, die Hadrian Antinoos und Paulina gewährte und die als unschickliche Vernachlässigung der Schwester wahrgenommen wurden. [108]

Antinoos als Osiris.

So wenig diese Formen der Trauerarbeit des Herrschers zu römischer Denkart passen mochten, so dubios waren die Umstände, unter denen Antinoos zu Tode kam: Neben dem natürlichen Tod durch Ins-Wasser-Fallen und Ertrinken im Nil, wie von Hadrian wohl selbst dargestellt, wird gemutmaßt, Antinoos habe sich für Hadrian geopfert oder in unhaltbarer Lage den Freitod gesucht. [109] Die Annahme des Opfertods gründet in Hadrians mystischen Neigungen und in möglichen Einflüsterungen, er könne das eigene Leben verlängern, wenn ein anderer das seine für ihn opfere. Den Tod aus eigenem Antrieb gesucht haben könnte Antinoos, weil er als nun Erwachsener die bisherige Beziehung zu Hadrian nicht fortsetzen konnte: In der antiken Norm lag nur das Liebhaber-Verhältnis zwischen Mann und Jüngling, aber auch das eher nur im griechischen Teil des Römischen Reiches.[110]

Ort und Zeitpunkt von Antinoos’ Tod im Nil kamen Hadrians Bestrebungen um Vergöttlichung und kultische Verehrung des toten Gefährten entgegen. In Ägypten bot sich die Angleichung des Antinoos an den Gott Osiris an:

„Sein Tod ereignete sich etwa um den Jahrestag von Osiris’ Ertrinken, wenn vielleicht auch nicht am selben Tag. Nach einer ägyptischen Überlieferung erlangten Personen, die im Nil ertranken, göttliche Ehren. Sicher hat Antinoos diese Tradition gekannt. Auf der anderen Seite war der Gedanke, mit seinem eigenen Leben das eines anderen zu retten, sowohl Griechen wie auch Römern gut bekannt.“[111]

Antinoos als Kaiserpriester

Nahe der Stelle, wo Antinoos ertrunken war, gründete Hadrian am 30. Oktober 130 die Stadt Antinoupolis, die um den Begräbnisort und Grabtempel des Antinoos herum emporwuchs, und zwar getreu dem Muster von Naukratis, der ältesten griechischen Siedlung in Ägypten. Gut möglich, dass Hadrian für den aktuellen Aufenthalt am Nil ohnehin eine Stadtgründung für griechische Siedler vorgesehen hatte. Das lag auf der Linie seiner Hellenisierungspolitik in den östlichen Provinzen des Reiches; zudem mochte ein weiterer Hafen auf dem rechten Nilufer wirtschaftliche Impulse mit sich bringen.[112] Antinoupolis reihte sich ein unter eine Vielzahl von Stadtneugründungen, die Hadrian auch teilweise mit dem eigenen Namen ausstattete. „Man muß schon bis Augustus zurückgehen, um auf einen Kaiser zu stoßen, dessen Städtegründungen sich über derart viele Provinzen verteilen und an Zahl diejenigen Hadrians übertreffen.“[113]

Die postume Vergöttlichung ihrer Geliebten hatten bereits einzelne hellenistische Herrscher betrieben. Die Vorlage dafür hatte Alexander der Große gegeben, als er seinen Freund und/oder Geliebten Hephaistion nach dessen Tod mit Ehrungen einschließlich eines Heroenkults überhäufte und damit ebenfalls auf Kritik stieß. Neu an dem von Hadrian für Antinoos errichteten Kult war aber das flächendeckende Ausmaß sowie die Einbeziehung des Katasterismos; Hadrian gab an, den Stern des Antinoos gesehen zu haben.[114] Über die konkrete Ausgestaltung des Antinoos-Kults könnte laut Opper beraten worden sein, nachdem die kaiserliche Gesellschaft für einen mehrmonatigen Aufenthalt nach Alexandria zurückgekehrt war. Reden und Gedichte zur Tröstung Hadrians mochten dabei mancherlei Anregungen für die spätere Antinoos-Ikonografie geboten haben.[115]

Der Antinoos-Kult fand in verschiedenen Spielarten enorme Verbreitung. Der als Statue vielerorts präsente Jüngling wurde demonstrativ eng mit dem Kaiserhaus assoziiert, wie ein Stirnreif unterstreicht, auf dem Nerva und Hadrian erscheinen. „Allerdings überwog die Verehrung als Heros die göttlichen Ehren im engeren Sinn, die er meist als Hermes-Äquivalent […], als Osiris-Dionysos oder als Schutzherr von Saaten erfuhr […], möglicherweise als Chiffre für die eigene Unsterblichkeit und Wiedergeburtshoffnungen des Princeps.“[116] Etwa 100 Marmorbildnisse des Antinoos hat die Archäologie zutage gefördert. Nur von Augustus und Hadrian selbst sind aus der klassischen Antike noch mehr solcher Bildnisse überliefert.[117] Frühere Annahmen, dass der Antinoos-Kult nur im griechischen Ostteil des Römischen Reiches verbreitet war, wurden unterdessen widerlegt: Aus Italien sind mehr Antinoos-Statuen bekannt als aus Griechenland und Kleinasien.[118] Nicht nur dem Kaiserhaus nahe stehende, gesellschaftlich führende Kreise förderten den Antinoos-Kult; er hatte auch unter den Massen eine Anhängerschaft, die mit ihm auch die Hoffnung auf ein ewiges Leben verband. „Lampen, Bronzegefäße und andere Gegenstände des täglichen Lebens zeigen, wie Antinoos von der breiten Bevölkerung aufgenommen wurde und in die Alltagsikonografie Eingang fand.“[119] Auch mit festlichen Spielen, den Antinóeia, wurde die Antinoos-Verehrung gefördert, nicht nur in Antinoupolis, sondern etwa auch in Athen, wo solche Spiele noch im frühen 3. Jahrhundert abgehalten wurden.[120]

„Ob dies von Anfang an beabsichtigt war oder sich mit der Zeit entwickelte, Antinoos wurde ein idealer Mittelpunkt, der es besonders der griechischen Bevölkerung des Reiches erlaubte, ihre eigene Identität zu feiern, während sie zugleich ihre Loyalität zu Rom ausdrückte und so den Zusammenhalt des Reiches stärkte.“[121]

Jüdischer Aufstand

Hadrians Befriedungs- und Stabilisierungskurs im Hinblick auf Außengrenzen und Nachbarn des Römischen Reiches blieb während der gesamten Dauer seiner Herrschaft und darüber hinaus maßgeblich und erfolgreich. Zu schwerwiegenden militärischen Auseinandersetzungen kam es schließlich dennoch in der Provinz Judäa bei der von 132 bis 136 dauernden Niederschlagung des jüdischen Aufstands. Nach dem Jüdischen Krieg 66–70 und dem Diasporaaufstand 116/117, mit dessen Ausläufern Hadrian bei Amtsantritt noch zu tun hatte, war dies der dritte und letzte Feldzug römischer Kaiser gegen jüdisches Autonomiestreben und den damit verbundenen bewaffneten Selbstbehauptungswillen. Hadrian folgte in dieser Frage der von seinen Vorgängern eingeschlagenen Linie, die auf Unterordnung der Juden und Christen unter die römischen Gesetze und Normen zielte. Anstelle der traditionellen Abgabe für den Jerusalemer Tempel, den die Römer 71 im Jüdischen Krieg zerstört hatten, war den Juden danach eine entsprechende Abgabe für den Tempel des Jupiter Capitolinus auferlegt worden, ein fortdauernder Stein des Anstoßes für alle, die sich der Anpassung verweigerten.[122]

Der 70 n. Chr. zerstörte jüdische Tempel im Modell

In der Forschung umstritten und letztlich ungeklärt ist, ob Hadrian zu der Entstehung der Aufstandsbewegung beigetragen hat, indem er ein Beschneidungsverbot erließ und eine Umbenennung Jerusalems in Aelia Capitolina vornahm (was den Stadt- an seinen Familiennamen band), oder ob diese Maßnahmen erst als Reaktion auf den Aufstand erfolgten.[123] Die Erhebung war nach dem Bericht Cassius Dios von langer Hand vorbereitet worden, indem Waffen gesammelt und Waffenlager sowie geheime Rückzugsorte räumlich verteilt angelegt worden waren.[124]

Als der Aufstand 132 losbrach, erwiesen sich die beiden vor Ort stationierten römischen Legionen binnen kurzem militärisch unterlegen, sodass Hadrian Heeresteile und militärisches Führungspersonal aus anderen Provinzen nach Judäa beorderte, darunter den als fähigsten angesehenen General Sextus Iulius Severus, der aus Britannien anrückte. Unklar ist, ob Hadrian eventuell bis 134 selbst an der expeditio Iudaica teilnahm, auch wenn manche Indizien dafür sprechen.[125] Zweifellos war die enorme Truppenmobilisierung für die Kämpfe in Judäa eine Reaktion auf hohe Verluste unter den römischen Legionen. Als Hinweis darauf wird auch der Umstand gedeutet, dass Hadrian in einer Botschaft an den Senat auf die übliche Bekundung verzichtete, dass er selbst und die Legionen wohlauf seien.[126] Der Vergeltungsfeldzug der Römer, als sie schließlich wieder die Oberhand in Judäa gewannen, war gnadenlos.

„Nahezu 100 Dörfer und Bergfesten mussten einzeln genommen werden. Über ½ Million Juden fanden den Tod. Zurück blieb ein menschenleeres und zerstörtes Land. Iudaea wurde jetzt zur Provinz Syria Palaestina. Im Dezember 135 n. Chr. nahm Hadrian die zweite imperatorische Akklamation entgegen, so hoch bewertete er selbst diese Vorgänge; auf einen Triumph aber hat er ganz bewußt verzichtet.“[127]

Die Tora und der jüdische Kalender wurden verboten, man ließ jüdische Gelehrte hinrichten und Schriftrollen, die den Juden heilig waren, auf dem Tempelberg verbrennen. Am früheren Tempelheiligtum wurden Statuen Jupiters und des Kaisers errichtet. Aelia Capitolina durften die Juden zunächst nicht betreten. Später erhielten sie die Zutrittserlaubnis einmal jährlich am 9. Av, um Niederlage, Tempelzerstörung und Vertreibung zu betrauern. Zu einem eigenen Staatswesen gelangten die in der Diaspora verstreuten Juden erst wieder 1948 mit der Gründung des Staates Israel.

Lebensende und Nachfolgeregelung

Anfang des Jahres 136 wurde Hadrian als nun 60-Jähriger so krank, dass er den gewohnten Alltag aufgeben musste und fortan weitgehend ans Bett gefesselt blieb.[128] Damit stellte sich zugleich dringlich das Problem der Nachfolgeregelung. In der zweiten Jahreshälfte 136 präsentierte Hadrian der Öffentlichkeit in Lucius Ceionius Commodus zwar einen amtierenden Konsul, der aber dennoch als Überraschungskandidat ankam. Bei ihm handelte es sich um den Schwiegersohn des Avidius Nigrinus, einen der nach Hadrians Herrschaftsantritt beseitigten vier Widersacher. Ceionius hatte einen fünfjährigen Sohn (und Enkel des Nigrinus), der damit ebenfalls in die voraussichtliche Thronfolge einbezogen war. Hadrians Motive für diese Wahl sind ebenso ungeklärt wie die von ihm dabei für seinen mutmaßlichen Neffen[129] Mark Aurel vorgesehene Rolle, der auf sein Betreiben 136 mit einer Tochter des Ceionius verlobt und während des Latinerfestes als 15-Jähriger mit der Rolle des temporären Stadtpräfekten (praefectus urbi feriarum Latinarum causa) betraut wurde.[130]

Die Adoption des Ceionius, der mit dem Caesar-Titel nun offiziell Herrschaftsanwärter war, wurde durch Spiele und Geldzuwendungen an Volk und Soldaten in aller Form öffentlich begangen. Danach begab sich der von Hadrian mit der tribunicia potestas und dem imperium proconsulare für Ober- und Niederpannonien ausgestattete, militärisch noch wenig versierte Thronfolger in spe zu den an der latent unruhigen Donaugrenze stationierten Heeresteilen. Dort mochte er aus Hadrians Sicht wohl besonders lohnende militärische Erfahrungen machen und wichtige Kontakte in die Führungsebene herstellen. Gesundheitlich war der vermutlich bereits länger an Tuberkulose Leidende in dem rauen pannonischen Klima allerdings nicht gut aufgehoben.[131] Nach Rom zurückgekehrt verstarb Ceionius nach starkem, anhaltenden Blutverlust bereits am 1. Januar 138.[132]

Tiber mit pons Aelius

Diese erste, nun gescheiterte Nachfolgeregelung hatte in Rom wenig Verständnis gefunden, manche Ambitionierten verprellt und Erbitterung über die damit einhergehende Beseitigung von Servianus und Fuscus hervorgerufen (siehe oben). Für Hadrian, der den bevorstehenden eigenen Tod immer bedrängender vor Augen hatte, ging es nun eilig um eine zügige Neuregelung seiner Nachfolge. Am 24. Januar 138, seinem 62. Geburtstag, gab Hadrian vom Krankenbett aus vor den eingeladenen prominenten Senatoren seine Absichten bekannt, die am 25. Februar in den offiziellen Adoptionsakt mündeten: Neuer Caesar wurde der Hadrians Beraterstab bereits länger angehörige Antoninus Pius, Konsul bereits 120, auch er im militärischen Bereich weit weniger erfahren als in Verwaltungsangelegenheiten, doch als 134/35 bewährter Prokonsul in der Provinz Asia ein auch in Senatskreisen angesehener Mann.[133] Die Adoption des Antoninus verband Hadrian aber mit der Bedingung, dass der neue Caesar in einem Gesamtvorgang seinerseits die Doppeladoption Mark Aurels und des Ceionius-Sprösslings Lucius Verus vollzöge. So geschah es noch am selben Tag. Damit war nun aber Mark Aurel als der neun Jahre ältere Adoptivbruder als erster Nachfolger des Antoninus prädestiniert.[134]

Die eigene körperliche Verfassung wurde Hadrian zunehmend unerträglich, sodass er das Ende immer dringlicher herbeiwünschte. Mit durch Wassereinlagerung aufgedunsenem Körper und von Atemnot gepeinigt, suchte er nach Möglichkeiten, die Qualen zu beenden. Er bat einzelne in seinem Umfeld mehrfach, ihm Gift zu verschaffen oder einen Dolch, wies einen Sklaven an, ihm an vorbezeichneter Stelle das Schwert in den Leib zu stoßen, und reagierte zornig auf die allseitige Weigerung, seinen Tod vorzeitig herbeizuführen.[135] Antoninus bestand jedoch darauf, derartiges nicht zuzulassen, weil er, der Adoptivsohn, andernfalls als Vatermörder anzusehen gewesen wäre. Es lag aber auch im Legitimationsinteresse seiner eigenen bevorstehenden Herrschaft, dass Hadrian nicht durch Suizid endete, womit er sich unter die „schlechten Kaiser“ wie Otho und Nero eingereiht, die Vergöttlichung verwirkt und damit Antoninus den Status des divi filius vorenthalten hätte.[136]

Hadrians Mausoleum

In die von Krankheit und Todeserwartung geprägte letzte Phase von Hadrians Leben gehört das nachstehende, von der Forschung allgemein als authentisch angesehene animula-Gedicht. [137]

animula vagula blandula,
hospes comesque corporis
quo nunc abibis? in loca
pallidula rigida nubila –
nec ut soles dabis iocos.
P. Aelius Hadrianus Imp.
Kleine Seele, schweifende, zärtliche,
Gast und Gefährtin des Leibs,
Die du nun entschwinden wirst dahin,
Wo es bleich ist, starr und bloß,
Und nicht wie gewohnt mehr scherzen wirst …

Nach seinem letzten Aufenthalt in Rom ließ sich Hadrian nicht nach Tibur, sondern auf einen Landsitz in Baiae am Golf von Neapel bringen, wo er am 10. Juli 138 verschied. Für unwahrscheinlich hält Fündling die Darstellung der Historia Augusta, wonach Hadrians Asche von Antoninus nicht sogleich von Baiae nach Rom überführt wurde, sondern wegen Hadrians Verhasstheit im Volk eine vorläufige Bestattung unter Ausschluss der Öffentlichkeit auf Marcus Tullius Ciceros Landsitz in Puteoli stattgefunden habe.[138] Auch ein langwieriges Ringen von Antoninus Pius um die Vergöttlichung Hadrians mit einem sich weigernden Senat sei kaum glaubhaft: „Selbst wenn die Stimmung gegen Hadrian war, empfahl es sich für Antoninus, das Programm in dichter Reihenfolge abzuarbeiten. Mittel, einen Aufruhr zu verhindern besaßen er und seine praefecti praetorio genug.“ Eine vielleicht gewünschte deutliche Ablösung der Ära Hadrians konnte demnach ohnehin zügiger durch eine in jeder Hinsicht vollständige Schlusszeremonie bewirkt werden: durch das Verschwinden der Urne im dafür schon aufnahmebereiten Mausoleum und durch das Einsetzen der rituellen Verehrungsformen.[139]

Quellen und Nachwirkung

Quellenlage

Die einzige auf Hadrian bezogene und überlieferte literarische Quelle, die zu seinen Lebzeiten verfasst wurde, war seine Autobiographie, von der aber nur ein an Antoninus Pius gerichteter Brief als Auftakt erhalten ist, in dem Hadrian sein nahes Ende anspricht und dem Nachfolger dessen Fürsorge dankt. Birley nennt die anderen überlieferten Originalzeugnisse Hadrians, die „meist fragmentarisch auf Stein oder Papyrus erhaltenen“ Reden, Briefe und Reskripte sowie die auf Latein oder Griechisch überlieferten Gedichte „eine beachtliche Materialsammlung“.[140] Von eigener Bedeutung sind auch die aus Hadrians Prinzipat erhaltenen Münzen.

Die aus dem 3. Jahrhundert stammende Römische Geschichte von Cassius Dio ist in dem Hadrian betreffenden 69. Buch nur in Fragmenten und Exzerpten aus byzantinischer Zeit überliefert. Ebenfalls im 3. Jahrhundert verfasste Marius Maximus eine Sammlung von Kaiserbiographien (und zwar im Anschluss die an diejenige Suetons, der mit Domitian geendet hatte), unter denen auch Hadrian vertreten war. Das Werk ist nicht erhalten und nur bruchstückhaft indirekt erschließbar. In mehreren spätantiken Breviarien (so in den Caesares des Aurelius Victor) finden sich Hadrian betreffend nur knappe Informationen.

Denkmal des Nobelpreisträgers Theodor Mommsen vor der Humboldt-Universität (1909)

Zentrale und zugleich höchst umstrittene Quelle für Leben und Herrschaft Hadrians ist die vita Hadriani aus der Historia Augusta (HA). Denn in diese wahrscheinlich erst Ende des 4. Jahrhunderts entstandene Zusammenstellung von Kaiserbiographien sind einerseits heute verlorene literarische Quellen wie das Werk des Marius Maximus eingeflossen; andererseits wurden durch den spätantiken Verfasser Darstellungselemente eingebracht, für die ein Rückhalt an seriösen Quellen nicht erkennbar ist, sondern die vornehmlich dem Gestaltungsbedürfnis des Verfassers selbst zuzurechnen sind. Theodor Mommsen erschien die HA als glaubwürdige Quelle so zweifelhaft, dass er in ihr „eine der elendesten Sudeleien“ sah, „die wir aus dem Altertum haben“.[141]

Der aus diesem Eindruck abgeleiteten Forderung Mommsens nach akribischer Prüfung und Kommentierung jeder einzelnen Aussage durch umfassenden Vergleich sowohl innerhalb der HA-Viten als auch mit dem verfügbaren Quellenmaterial außerhalb der HA[142] ist Jörg Fündling in seinem auf die vita Hadriani gerichteten zweibändigen Kommentar zur Historia Augusta nachgekommen. In der Biographie Hadrians, die in der Forschung zu den relativ zuverlässigsten HA-Viten gezählt wird, hat Fündling mindestens ein Viertel des Gesamtumfangs als unzuverlässig ausgewiesen, darunter 18,6 Prozent als „mit hoher Sicherheit fiktiv“ und weitere 11,2 Prozent, die in ihrem Quellenwert als sehr zweifelhaft anzusehen sind.[143] Mit diesem Ergebnis tritt Fündling einer neueren Tendenz entgegen, die Vielzahl der in der HA-Forschung kontrovers vertretenen Positionen mit dem „Überspringen sämtlicher Quellenprobleme“ zu beantworten, „als wären diese irrelevant für den Inhalt, weil sowieso unlösbar“.[144]

Wirkungsgeschichte

Nachhall im zeitgenössischen und spätantiken Rahmen

Hadrians Vielseitigkeit und sein teils widersprüchliches Erscheinungsbild bestimmen auch das Spektrum der über ihn gefällten Urteile. Im zeitgenössischen Umfeld ist auffällig, dass Mark Aurel weder in jenem ersten Buch seiner Selbstbetrachtungen, in dem er seinen wichtigen Lehrern und Förderern umfänglich dankt, noch an anderer Stelle in dieser Gedankensammlung sich Hadrian näher widmet, dem er doch durch das vorgegebene Adoptionsarrangement den eigenen Aufstieg zur Herrschaft verdankte.[145]

Cassius Dio bescheinigte Hadrian eine insgesamt menschenfreundliche Herrschaftsausübung und ein umgängliches Naturell, aber auch einen unstillbaren Ehrgeiz, der sich auf die verschiedensten Bereiche erstreckte. Unter seinen Eifersüchteleien hätten viele Fachspezialisten diverser Richtungen zu leiden gehabt. Den noch zu Trajans Zeiten ihn als Laien zurechtweisenden Architekten Apollodoros habe er, als er dann Kaiser war, erst in die Verbannung geschickt und später umbringen lassen. Als charakteristische Eigenschaften Hadrians nennt Cassius Dio u. a. Übergenauigkeit und zudringliche Neugier einerseits, Umsicht, Großzügigkeit und vielfältige Geschicklichkeit andererseits.[146] Wegen der Mordtaten zu Beginn und am Ende seiner Regierungszeit habe ihn das Volk nach dem Tode gehasst, trotz seines trefflichen Waltens in den Zeiten dazwischen.[147]

Die Vertreter des Christentums in der Antike beurteilten Hadrian vor allem in zweierlei Hinsicht negativ: wegen seiner suizidalen Absichten und Tatvorbereitungen sowie wegen seiner homoerotischen Neigungen, personifiziert in Antinoos und in dem für ihn geschaffenen Kult. „Auf die frühe Kirche wirkte die göttliche Verehrung eines Lustknaben naturgemäß provokant, so daß Antinoos bis ins späte 4. Jahrhundert zum Kernbestand antiheidnischer Attacken wurde.“[148] Betont Anstoß an der Beziehung Hadrians zu Antinoos nahmen insbesondere Tertullian, Origenes, Athanasius und Prudentius.[149]

Für Jörg Fündling erschweren die vielseitigen Interessen Hadrians nebst den ihm eigenen Widersprüchen eine Urteilsbildung über die Persönlichkeit – sowohl für den Autor der Historia Augusta als auch für die Nachwelt. Die angetroffene „Fülle intellektueller Ansprüche und brennenden Ehrgeizes“ wirke einschüchternd. Dagegen führe die Beschäftigung mit Fehlern und Absonderlichkeiten des sich einem leichtem Zugriff Entziehenden zu einer Entlastung für den Betrachter und auf ein menschliches Maß zurück. Letztlich sei die Darstellung des Verfassers der Historia Augusta Ausdruck seiner Dankbarkeit für die Reize exzentrischer Persönlichkeiten. „Und da Hadrian obendrein zur Blütezeit Roms gehört und den Senat mit mehr Achtung behandelt als jeder zeitgenössische Kaiser, kann er so schlecht nicht gewesen sein. Mehr Klarheit wird dem Leser nicht gegönnt.“[150]

Urteile der neueren Hadrian-Forschung

Datei:Hadrianstempel Diana 1.jpg
Reste des Hadrianeums, heute Sitz der römischen Börse

Einen Überblick über die neuere Deutungsgeschichte zu Hadrian seit dem Erscheinen der ersten großen Hadrian-Monographie von Ferdinand Gregorovius 1851 gibt Susanne Mortensen. Als wirkungsgeschichtlich ehedem besonders wichtig werden von ihr Ernst Kornemann mit seinem negativen Urteil zu Hadrians Außenpolitik sowie Wilhelm Weber hervorgehoben, der in einer umfassenden Auseinandersetzung mit Hadrians Wirken zu einem insgesamt ausgewogeneren Urteil gelangt sei (dann aber unter dem Einfluss der NS-Blut- und Rassenlehre auch zu „Überzeichnungen und Fehldeutungen“).[151]

Für die Hadrian-Rezeption nach dem Zweiten Weltkrieg konstatiert Mortensen eine „verstärkte Spezialisierung auf lokal oder thematisch eng begrenzte Fragestellungen und eine äußerst nüchterne Darstellungsweise, bei der weitgehend auf persönliche Werturteile verzichtet wird.“[152] Waghalsige Hypothesen und psychologisierende Konstrukte erstreckten sich neuerdings vor allem auf Themen, die bei lückenhafter oder widersprüchlicher Quellenlage eine Rekonstruktion historischer Wirklichkeit unmöglich machten.[153] Für die seriöse Forschung resümiert Mortensen mit Blick vornehmlich auf die Bereiche Außenpolitik, Militärwesen, Förderung des Hellenentums und Reisetätigkeit: „Infolge des neu gewählten breiteren Blickwinkels erscheint Hadrian oftmals als ein Herrscher, der für die Probleme seiner Zeit sensibel war und angemessen auf Mißstände und Notwendigkeiten reagierte.“[154]

Eine bekannte literarische Darstellung Hadrians in fiktiver Ichform bietet der erstmals 1951 veröffentlichte Roman von Marguerite Yourcenar Ich zähmte die Wölfin. Die Erinnerungen des Kaisers Hadrian. Yourcenar legte darin nach langjähriger eigener Auseinandersetzung mit den verfügbaren Quellen gleichsam die verloren gegangene Autobiographie Hadrians als Roman vor. Dieses Buch, so heißt es in der Hadrian-Forschung, habe wie kein anderes die allgemeine Wahrnehmung Hadrians beeinflusst, sei in die akademische Debatte eingeflossen und so „zu einem integralen Bestandteil von Hadrians moderner Rezeptionsgeschichte“ geworden.[155]

In einer der jüngsten Hadrian-Darstellungen kommt Birley zu dem Ergebnis, die komplizierte Persönlichkeit Hadrians und dessen Beweggründe entzögen sich dem Betrachter. Hinsichtlich Hadrians Griechenland-Engagements erwägt er, dass der Kaiser den Part eines wiedergeborenen Perikles übernommen und versucht habe, „die Welt des 5. Jhs. v. Chr. erneut aufleben zu lassen.“ Birley schließt: „Was immer Hadrian sonst noch zustande brachte, seine rastlosen Reisen machten ihn zweifellos zum meistgesehenen Kaiser, den das Römische Reich jemals hatte.“[156]

Robin Lane Fox hat seine Darstellung der klassischen Antike, die mit der Zeit Homers einsetzt, mit Hadrian abgeschlossen, weil dieser Herrscher selbst viele Vorlieben klassischer Prägung habe erkennen lassen, sich aber auch als einziger Kaiser auf seinen Reisen ein Gesamtbild der griechisch-römischen Welt aus erster Hand verschafft habe. Lane Fox sieht Hadrian bei seiner panhellenischen Mission ambitionierter noch als ehedem Perikles und findet ihn aus Quellenzeugnissen am deutlichsten fassbar in der Kommunikation mit den Provinzen des Römischen Reiches, aus denen er vielfältige Eingaben ständig zu beantworten hatte.[157]

Karl Christ hebt hervor, Hadrian habe den militärischen Schutzschild des etwa 60 Millionen Einwohner umfassenden Imperiums geordnet und gestrafft und die Verteidigungsbereitschaft des 30 Legionen und rund 350 Hilfstruppenteile zählenden Heeres systematisch gesteigert. Er bescheinigt Hadrian in seiner Geschichte der römischen Kaiserzeit, eine „fortschrittliche Gesamtkonzeption“ entwickelt zu haben:

„Politisch aber führte Hadrian die tiefe Zäsur seines Principats ganz bewußt herbei. Er reagierte keineswegs nur impulsiv auf das Zusammentreffen nicht kalkulierter Katastrophen, sondern er entschied sich für eine kohärente, neue Politik, die langfristig angelegt war und die tatsächlich die Entwicklung des Imperium Romanum auf Jahrzehnte festlegen sollte.“[158]

Literatur

  • Anthony R. Birley: Hadrian. The restless emperor. Routledge, London u.a. 1998 [Nachdruck], ISBN 0-415-16544-X (maßgebliches Werk).
    • Anthony R. Birley: Hadrian. Der rastlose Kaiser. Zabern, Mainz 2006, ISBN 3-8053-3656-X (basierend auf der englischsprachigen Ausgabe, allerdings stark gekürzt und teils umgearbeitet. Rezension).
  • Karl Christ: Geschichte der römischen Kaiserzeit. Von Augustus bis Diokletian. C. H. Beck, München 1995 und neuere Auflagen (Standardwerk zur Geschichte der römischen Kaiserzeit. Zu Hadrian: S. 314–332).
  • Anthony Everitt: Hadrian and the Triumph of Rome. Random House, New York 2009, ISBN 978-1-4000-6662-9.
  • Jörg Fündling: Kommentar zur Vita Hadriani der Historia Augusta. 2 Bände, Habelt, Bonn 2006, ISBN 978-3-7749-3390-3 (= Antiquitas. Reihe 4: Beiträge zur Historia-Augusta-Forschung. Serie 3: Kommentare; Bd. 4.1, 4.2. Rezension)
  • Heiner Knell: Des Kaisers neue Bauten. Hadrians Architektur in Rom, Athen und Tivoli. Zabern, Mainz 2008, ISBN 978-3-8053-3772-4 (Rezension).
  • Susanne Mortensen: Hadrian. Eine Deutungsgeschichte. Habelt, Bonn 2004, ISBN 3-7749-3229-8 (umfangreiche Zusammenstellung der Forschungsmeinungen zu Hadrian).
  • Thorsten Opper: Hadrian: Machtmensch und Mäzen. Darmstadt 2009, ISBN 978-3-8062-2291-3. (englische Originalausgabe: Hadrian: Empire and conflict. London 2008)
  • Michael Zahrnt: Hadrian. In: Manfred Clauss (Hrsg.): Die römischen Kaiser. 55 historische Portraits von Caesar bis Iustinian. 4. aktualisierte Auflage. C. H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60911-4, S. 124–136 (hier noch zitiert nach der Originalausgabe 1997).
Wikisource: Hadrian – Quellen und Volltexte
Commons: Hadrian – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Opper 2009, S. 40 f.
  2. Fündling 2006, Bd. 4.1, S. 233/260 mit Hinweis auf Epitome de Caesaribus 14,2.
  3. Birley 2006, S. 10 f.
  4. Cassius Dio 69,1.
  5. Birley 2006, S. 13 f.
  6. Die in der Historia Augusta zur vita Hadriani (2,6) berichtete Begebenheit, der zufolge Hadrians Kutsche von Gefolgsleuten des Servianus überfallen und fahruntüchtig gemacht wurde, um zu verhindern, dass Hadrian als Erster – wie angeblich dann dennoch geschehen – Trajan über die Ausrufung zum Kaiser unterrichten könnte, weist Jörg Fündling jedoch als unglaubhaft zurück (Fündling 2006, Bd. 4.1, S. 289–294).
  7. Zu den Datierungsproblemen und -ansätzen bezüglich Hadrians Ämterlaufbahn in der Forschungsliteratur siehe Fündling 2006, Bd. 4.1, S. 334–351.
  8. Zur Problematisierung und Gewichtung siehe Fündling 2006, Bd. 4.1, S. 341.
  9. Fündling 2006, Bd. 4.1, S. 335.
  10. Fündling 2006, Bd. 4.1, S. 351. Zu einem ähnlichen Ergebnis hinsichtlich der Karriereförderung Hadrians durch Trajan gelangt Mortensen bei ihrer Synopse des neueren Forschungsstands (S. 35/37).
  11. Mortensen 2004, S. 252 f.
  12. Mortensen 2004, S. 249.
  13. Historia Augusta, Hadrianus 4,5.
  14. Historia Augusta, Hadrianus 14,11. Zitiert nach Mortensen 2004, S. 288.
  15. Cassius Dio, Römische Geschichte 69,3,2 und 69,5,1.
  16. Mortensen 2004, S. 289, unter Hinweis auf Historia Augusta, Hadrianus 20,8.
  17. Fündling kommentiert: „Die HA-Stelle beim Wort nehmen hieße Hadrian ein ‚Telefonbuch’ mit gut 40 000 Namen allein für das erste Jahrzehnt seiner Herrschaft mitzugeben, das er jederzeit hätte abrufen können...“ (Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 930 f.
  18. Historia Augusta, Hadrianus 20,10.
  19. Historia Augusta, Hadrianus 20,11.
  20. Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 932.
  21. Karl Strobel: Kaiser Traian. Eine Epoche der Weltgeschichte, Regensburg 2010,S. 361.
  22. Strobel verweist in diesem Zusammenhang auf die bereits im Frühjahr 116 überdehnten römischen Frontlinien und auf die aus der über 1500 Kilometer auseinandergezogenen Flanke der Römer sich ergebende Verwundbarkeit. (Karl Strobel: Kaiser Traian. Eine Epoche der Weltgeschichte, Regensburg 2010, S. 377)
  23. Historia Augusta, Hadrianus 4.3; Karl Strobel: Kaiser Traian. Eine Epoche der Weltgeschichte, Regensburg 2010, S. 401.
  24. Fündling 2006, Bd. 4.1, S. 382.
  25. Fündling 2006, Bd. 4.1, S. 384. So auch Strobel, der für die Endphase folgendes Bild entwirft: „Plotina übte jetzt immer stärkeren Druck auf den schwerkranken, von seinen Freunden isolierten Gatten aus, eine formelle Einsetzung Hadrians durch Adoption und Caesarerhebung vorzunehmen. Matidia hat sie dabei kraftvoll unterstützt. Gleiches taten der in Antiochia anwesende Prätorianerpräfekt Attianus, Hadrians geradezu väterlicher Vertrauter, und Trajans Generalstabschef Livianus. Trajan zögerte allerdings. Denn er wusste aus seiner eigenen Erfahrung im Jahre 97, dass ein solcher Schritt in seiner Lage einer Abdankung und einem Verlust seiner Herrschermacht und Autorität gleichkommen musste.“ (Karl Strobel: Kaiser Traian. Eine Epoche der Weltgeschichte, Regensburg 2010, S. 401.)
  26. Der möglicherweise einzige unabhängige Zeuge, der Kammerdiener Trajans, starb unter merkwürdigen Umständen drei Tage später.
  27. Fündling 2006, Bd. 4.1, S. 380–387.
  28. Karl Strobel: Kaiser Traian. Eine Epoche der Weltgeschichte, Regensburg 2010, S. 403.
  29. Mortensen 2004, S. 125. Nördlich der unteren Donau wurden ebenfalls große Teile der unter Trajan eroberten Gebiete aufgegeben, etwa am unteren Olt und in Mutenien, im östlichen Teil der Karpaten sowie im Süden Moldaviens (ebenda, S. 132).
  30. Fündling 2006, Bd. 4.1, S. 400
  31. Karl Strobel: Kaiser Traian. Eine Epoche der Weltgeschichte, Regensburg 2010, S. 405 f.
  32. Birley 2006, S. 36/69 f.
  33. Fündling 2006, Bd. 4.1, S. 401.
  34. Zahrnt in Clauss (Hrsg.) 1997, S. 127 f.
  35. Knell 2008, S. 112.
  36. Wenn das Edikt auch keine eigentliche Kodifikation bedeutete, hatte es doch großen Einfluss: Der Jurist Ulpian verfasste über 80 Bücher Kommentare dazu, die dann Eingang in Justinians Digesten fanden. Dies trug auch dazu bei, dass der Kaiser immer mehr als Quelle des Rechts angesehen wurde: „Iulianus […] vertrat in seinen eigenen Schriften, dass was immer man als unvollkommen bemerkte, durch kaiserlichen Entscheid ergänzt werden solle.“ (Justinian, Konstitution Tanta 18)
  37. Karl Christ: Geschichte der römischen Kaiserzeit. Von Augustus bis zu Konstantin. 5. Aufl., München 2005, S. 321 f.
  38. Zahrnt in Clauss (Hrsg.) 1997, S. 133.
  39. Dio 69,6,3; Birley 2006, S. 57.
  40. Karl Christ: Geschichte der Römischen Kaiserzeit. Von Augustus bis zu Konstantin. 5. Aufl., München 2005, S. 322.
  41. Karl Christ: Geschichte der römischen Kaiserzeit. Von Augustus bis zu Konstantin. 5. Aufl., München 2005, S. 323.
  42. Birley 2006, S. 69.
  43. Karl Christ: Geschichte der römischen Kaiserzeit. Von Augustus bis zu Konstantin. 5. Aufl., München 2005, S. 321.
  44. Karl Christ: Geschichte der römischen Kaiserzeit. Von Augustus bis zu Konstantin. 5. Aufl., München 2005, S. 319.; Cassius Dio, Römische Geschichte 69,2,5 f.; Historia Augusta, Hadrianus 7,1–4.
  45. Eingehende Erläuterungen zu diversen ungesicherten Deutungsansätzen bei Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 1005–1024.
  46. Historia Augusta, Hadrianus 20,1.
  47. Historia Augusta, Hadrianus 9,7.
  48. Cassius Dio, Römische Geschichte 69,5,2.
  49. Cassius Dio, Römische Geschichte 69,7,3; Historia Augusta, Hadrianus 16,10.
  50. Mortensen 2004, S. 87.
  51. Mortensen 2004, S. 179.
  52. Karl Christ: Geschichte der römischen Kaiserzeit. Von Augustus bis zu Konstantin. 5. Aufl., München 2005, S. 320; Mortensen 2004, S. 73/190.
  53. Mortensen 2004, S. 193.
  54. Mortensen 2004, S. 191/193.
  55. Mortensen 2004, S. 194.
  56. Cassius Dio, Römische Geschichte 69,9,1–4; Birley 2006, S. 42; Fündling 2006, Bd. 4.1, S. 544–572, in kritischer Auseinandersetzung mit dem Militärexkurs in Historia Augusta, Hadrianus 10,2–11,1.
  57. Birley 2006, S. 41.
  58. Opper 2009, S. 79.
  59. Birley 2006, S. 48 f.
  60. Eine Zusammenstellung in der Forschung entwickelter unterschiedlicher Routenüberlegungen bietet Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 622–625.
  61. Birley 2006, S. 96.
  62. Mortensen 2004, S. 182, mit dem Hinweis: „Weder Chronologie noch Route dieser Reise lassen sich genau ermitteln.“ Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 642: „Möglich werden all diese widersprüchlichen Spekulationen durch das Schweigen der Quellen: nach Anfang 132 ist Hadrian dokumentarisch ‚verschollen’ und taucht erst wieder am 5. Mai 134 in Rom auf […]“
  63. Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 676.
  64. Mortensen 2004, S. 197/199.
  65. Mortensen 2004, S. 195/201 f.
  66. Zahrnt in Clauss (Hrsg.) 1997, S. 128.
  67. Fündling 2006, Bd. 4.1, S. 258.
  68. Birley 2006, S. 8; Fündling 2006, Bd. 4.1, S. 259.
  69. Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 1128–1131; Paul Zanker, Die Maske des Sokrates: Das Bild des Intellektuellen in der antiken Kunst. München 1995, S. 206–221.
  70. Karl Strobel: Kaiser Traian. Eine Epoche der Weltgeschichte, Regensburg 2010, S. 400.
  71. Historia Augusta, Hadrianus 16,10; Birley 2006, S. 8; Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 804–810.
  72. Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 804 f./807.
  73. Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 627.
  74. Birley 2006, S. 77.
  75. Fündling 2006, Bd. 4.1, S. 263.
  76. Mortensen 2004, S. 228 f.
  77. Birley 2006, S. 78, und Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 634, verweisen als historische Vorlage zudem auf den von Perikles herbeigeführten Volksbeschluss zur Abhaltung eines Kongresses aller im Bunde gegen die Perser vereinten Griechen in Athen, der dann am Boykott Spartas scheiterte (Plutarch, Perikles 17).
  78. Zahrnt in Clauss (Hrsg.) 1997, S. 130.
  79. Knell 2008, S. 78.; Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 631.
  80. Götz Lahusen: Römische Bildnisse. Auftraggeber – Funktionen – Standorte. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2010, S. 194f.
  81. Opper 2009, S. 70.
  82. Mortensen 2004, S. 237.
  83. Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 632–634.
  84. Opper 2009, S. 100.
  85. Knell 2008, S. 17.
  86. Cassius Dio, Römische Geschichte 69,3,2.
  87. Cassius Dio, Römische Geschichte 69,4,2; zitiert nach Opper 2009, S. 102.
  88. Knell 2008, S. 111.
  89. Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 902; Karl Christ: Geschichte der römischen Kaiserzeit. Von Augustus bis zu Konstantin. 5. Aufl., München 2005, S. 323, verweist auf einen Stab von Bauspezialisten in seiner Begleitung, „die Bautätigkeit im ganzen Reich stimulierten.“ Opper 2009, S. 103, folgert: „Wir können ihn daher beschreiben als umgeben von einer Schar Architekten, Ingenieuren und anderen höchst fähigen Fachleuten […] und damit befasst, Projekte zu initiieren, Pläne und Skizzen zu prüfen, stets engagiert, herausfordernd, kritisierend, anspruchsvoll.“
  90. Knell 2008, S. 111.
  91. Opper 2009, S. 112/125; Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 891 f.
  92. Opper 2009, S. 101/109. Neben den Ziegeln (figlinae) war bzw. wurde Beton (opus caementicium) grundlegendes Baumaterial. „Indem sich die Führungsklasse, einschließlich Hadrians eigener Familie diesen fast ununterbrochenen Wirbel von Bautätigkeit zunutze machte, investierte sie in dieses Gewerbe, besonders die Ziegelproduktion, die damit eine große Reichtumsquelle eigener Art wurde.“ (ebenda, S. 101)
  93. Opper 2009, S. 125.
  94. Knell 2008, S. 112.
  95. Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 910; Opper 2009, S. 102.
  96. Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 903.
  97. Historia Augusta, Hadrianus 19,12; Opper 2009, S. 125 f.; Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 901-904, zweifelnd: „Die schwersten bekannten Massen, die in dieser Zeit an einem Stück bewegt wurden, sind die ca. 50 römische Fuß langen Säulen vom Tempel der Venus und Roma selbst – ihr Gewicht wird auf ca. 100 Tonnen geschätzt, vor der Endbearbeitung sicher noch etwas mehr. Unter antiken Bedingungen ist es kaum vorstellbar, die noch größere Masse des Colossus könnte (statt zerlegt zu werden) die Reise in der Senkrechten zurückgelegt […] haben. […] Aller Wahrscheinlichkeit ist stantem atque suspensum damit eine Erfindung […]“ (Ebenda, S. 903 f.)
  98. Das Gelände ist zum großen Teil zerstört, da der Kardinal d’Este viel von dem vorhandenen Marmor zum Bau seiner eigenen Villa d’Este fortschaffen ließ. Gleichwohl ist die Hadriansvilla Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und nicht zuletzt aufgrund der eklektischen Zusammenstellung unterschiedlichster Baustile (römisch, griechisch, ägyptisch) einzigartig.
  99. Opper 2009, S. 132.
  100. Opper 2009, S. 149.
  101. Opper 2009, S. 153.
  102. Nach Umbauten und Errichtung eines Verbindungsganges zum Vatikan, des Passetto, wurde es unter dem Namen Engelsburg bekannt. Es diente den Päpsten bei den in früherer Zeit häufigen Einfällen fremder Mächte, zum Beispiel dem Sacco di Roma 1527, als Schutzburg.
  103. Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 899; Opper 2009, S. 208; Knell 2008, S. 112, resümierend: „das von Hadrian errichtete Mausoleum, das dem Mausoleum des Augustus so ähnlich ist, als sollte mit ihm auf eine nahezu brüderliche Verwandtschaft beider Bauten und ihrer Grabherren hingewiesen werden.“
  104. Opper 2009, S. 213.
  105. Opper 2009, S. 215.
  106. Knell 2008, S. 113.
  107. Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 687/689.
  108. Cassius Dio, Römische Geschichte 69,11,4; Historia Augusta, Hadrianus 14,5; Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 690. „Hadrians Normverletzung ist in dieser Perspektive doppelter Natur: er trauert im Übermaß, aber schlimmer ist, daß der Gegenstand seiner Trauer keine offizielle Beachtung verdient hat – ein bloßer Lustknabe ist keines dolor würdig.“ (Ebenda, S. 692)
  109. Cassius Dio, Römische Geschichte 69,11,2 f.; Historia Augusta, Hadrianus 14,6.
  110. Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 692–695; Birley 2006, S. 90.
  111. Birley 2006, S. 90 f.
  112. Opper 2009, S. 174.
  113. Zahrnt in Clauss (Hrsg.) 1997, S. 135.
  114. Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 696/698.
  115. Opper 2009, S. 177.
  116. Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 698.
  117. Opper 2009, S. 186. Allein sieben Statuen des Antinoos stammen aus Tibur (Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 700).
  118. Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 697.
  119. Opper 2009, S. 189.
  120. Opper 2009, S. 188.
  121. Opper 2009, S. 191.
  122. Opper 2009, S. 90.
  123. Cassius Dio, Römische Geschichte 69,12,1 f.; Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 670–74; Birley 2006, S. 95; Opper 2009, S. 90.
  124. Cassius Dio, Römische Geschichte 69,12,3; Opper 2009, S. 89.
  125. Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 676.
  126. Cassius Dio, Römische Geschichte 69,14,3; Birley 2006, S. 101.
  127. Karl Christ: Geschichte der römischen Kaiserzeit. Von Augustus bis zu Konstantin. 5. Aufl., München 2005, S. 328.
  128. Historia Augusta, Hadrianus 23,1; Cassius Dio, Römische Geschichte 69,17,1; Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 1004, favorisiert als Ursache eine bluthochdruckbedingte Arterienverkalkung der Herzkranzgefäße. Das Leiden habe schließlich in einem Wettlauf von Ersticken und Nekrose in den mangeldurchbluteten Gliedmaßen geendet. (Ebenda, S. 1017)
  129. Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 1074 f.
  130. Birley 2006, S. 108.
  131. Opper 2009, S. 217; Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 1042 f.
  132. Laut Historia Augusta, Hadrianus 23,14 hat Hadrian, als er mit der instabilen Gesundheit des gewählten Nachfolgers konfrontiert war, angeblich geklagt: „Wir haben und an eine baufällige Wand gelehnt und vierhundert Millionen Sesterze hinausgeworfen, die wir dem Volk und den Soldaten aus Anlass von Commodus’ Adoption gestiftet haben.“
  133. Cassius Dio, Römische Geschichte 69,20; Birley 2006, S. 110; Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 1057.
  134. Antoninus selbst unterstrich diese Abfolge zusätzlich, indem er nach Hadrians Tod Mark Aurel die Verlobung mit der Ceionius-Tochter lösen ließ und ihm die eigene Tochter zur Frau gab (Historia Augusta, Marcus Aurelius 6,2 Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 1066).
  135. Cassius Dio, Römische Geschichte 69,22; Historia Augusta, Hadrianus 24,8; Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 1088–90.
  136. Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 1089 f.
  137. Historia Augusta, Hadrianus 25. Vgl. auch Jens Holzhausen: Hadrians nous und seine animula. In: Rheinisches Museum für Philologie 143, 2000, S. 96–109. Der Diminutiv animula (von anima), also Seelchen, könnte auf einen „Ton freundlicher Herablassung“ des „Vernunft-Ich“ gegenüber der Seele (anima) gestimmt sein. (Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 1116.)
  138. Historia Augusta, Hadrianus 25,7; Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 1106 f.
  139. Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 1108/1153–56.
  140. Birley 2006, S. 5.
  141. Theodor Mommsen: Die Scriptores historiae Augustae. In: Hermes. Band 25, 1890, S. 229 (online).
  142. Theodor Mommsen: Die Scriptores historiae Augustae. In: Hermes. Band 25, 1890, S. 281.
  143. Fündling 2006, Bd. 4.1, S. 85.
  144. Fündling 2006, Bd. 4.1, S. 7.
  145. Birley 2006, S. 112. Fündling registriert eine Handvoll eher beiläufiger Namensnennungen Hadrians in den Selbstbetrachtungen Mark Aurels: 4,33; 8,5; 8,25; 8,37;10,27 (Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 1076).
  146. Cassius Dio, Römische Geschichte 69,2–5.
  147. Cassius Dio, Römische Geschichte 69,23.
  148. Fündling 2006, Bd. 4.2, S. 697.
  149. Mortensen 2004, S. 314.
  150. Fündling 2006, Bd. 4.1, S. 208.
  151. Mortensen 2004, S. 11–13. Mortensen zitiert Weber: „Er [=Hadrian] war Spanier mit seiner Verachtung des Körpers, seiner Pflege des herrischen Geistes, seinem Willen zu strengster Zucht und seinem Drang, der Macht des Übersinnlichen in der Welt sich hinzugeben, mit ihr sich zu vereinigen, mit seiner Organisationskraft, die sich nie ausgibt, immer Neues ersinnt und mit immer neuen Mitteln das Erdachte zu verwirklichen strebt.“ (Ebenda, S. 13)
  152. Mortensen 2004, S. 15.
  153. Mortensen 2004, S. 350.
  154. Mortensen 2004, S. 352.
  155. Opper 2009, S. 29; ebenso bereits Anthony R. Birley: Hadrian. The restless emperor. Routledge, London 1997, S. 9 und S. 314, Anm. 13.
  156. Birley 2006, S. 113.
  157. Robin Lane Fox: Die klassische Welt. Eine Weltgeschichte von Homer bis Hadrian. Stuttgart 2010, S. 16–18 und 22. (Engl. Originalausgabe: The Classical World. An Epic History from Homer to Hadrian. London 2005.)
  158. Karl Christ: Geschichte der römischen Kaiserzeit. Von Augustus bis zu Konstantin. 5. Aufl., München 2005, S. 318/325.

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