Ego-Shooter

Als Ego-Shooter (lat. ego = ich; engl. shooter = Schütze) oder First-Person-Shooter bezeichnet man PC- und Videospiele, bei denen

  1. die Darstellung der virtuellen Spielewelt aus den Augen der Spielfigur, dh. in First-Person-Ansicht erfolgt.
  2. der Spielinhalt größtenteils das reaktionsschnelle Abschießen von etlichen virtuellen Gegner beinhaltet ("Ballerspiele").

Die meisten Ego-Shooter verfügen über einen Multiplayer-Modus, der es ermöglicht mit anderen menschlichen Spielern entweder über das Internet oder über ein Netzwerk zu spielen.

Zunehmend erscheinen auch Spiele, die sich zwar der gleichen Technik bedienen, deren Spielinhalt allerdings wesentlich komplexer und realistischer angelegt sind. Um sich von den eher einfacher gestrickten klassischen Ego-Shootern abzugrenzen werden diese häufig dem neuen (Unter-)Genre der Taktik-Shooter zugeordnet. Im weiteren Sinne findet man die First-Person-Perspektive auch bei Flugsimulatoren und Spielen mit sonstigen bewaffneten Fahrzeugen (Panzer, U-Boot...), zählt sie allerdings trotzdem nicht zum Genre der Ego-Shooter.

Siehe auch: Third-Person-Shooter

Geschichte der Ego-Shooter

Welches Spiel der erste Egoshooter war, ist nicht sicher. Wahrscheinlich war das 1991 erschienene Hovertank 3D von id Software der erste Titel dieses Genres. Bekannt wurden Egoshooter aber erst durch Wolfenstein 3D (1992) und Doom (1994), die beide ebenfalls von id Software entwickelt wurden. Gerade Doom erregte großes Aufsehen und verkaufte sich mehr als gut. Ab diesem Zeitpunkt kam eine Vielzahl an Egoshootern auf den Markt, die oft aber nicht an Doom heranreichen konnten. 1996 erschien Duke Nukem 3D, welches durch witzige Einfälle und Interaktion mit der Umgebung brillierte. Wenig später erschien Quake, welches das Genre zumindest grafisch revolutionierte. Bis dahin war der Spielverlauf bei fast allen Egoshootern sehr simpel. Es gab kaum eine Story und es wurde meistens nur geschossen. Anspruchslose Rätsel lockerten die Spiele auf. 1998 kam eine Kehrtwende. Zunächst erschien Unreal, in dem die Atmosphäre eine übergeordnete Rolle spielte. In Half Life ging man noch weiter und baute echte Storyelemente in den Spielverlauf ein. Diese Entwicklung hat sich bis heute fortgesetzt und so findet man in aktuellen Spielen wie Doom 3 oder Far Cry eine Atmosphäre, die der eines Kinofilms gleicht. In der zweiten Hälfte der 90er begann das Genre langsam in verschiedene Splittergruppen zu zerfallen. Es gab Taktikshooter, Multiplayer-Shooter, Action-Adventures und noch viele weitere Untergruppen. Außerdem gibt es inzwischen eine Vielzahl an Szenarien, in denen die Spiele stattfinden. Von Fantasy, über Sci-Fi bishin zum Weltkrieg ist alles dabei.

Kritik

Gerade bei Ego-Shootern ist eine explizite Gewaltdarstellung häufig. Daher gibt es Meinungen, solche Spiele könnten Aggressionen verstärken. Andere hingegen sind der Ansicht, sie könnten im Gegenteil solche ventilieren und abbauen (Katharsiseffekt).

In Deutschland ist das Zugänglichmachen von Spielen durch das Jugendschutzgesetz geregelt.

Ego-Shooter-Meilensteine

nach zeitlichem Erscheinen sortiert

Weitere bekannte Ego-Shooter

  • FH Köln - Die Problematik der Gewaltdarstellungen im Computerspiel
  • uni-jena.de - Untersuchung zum Thema Aggression durch Ego-Shooter
  • WDR.de - Was sind Ego Shooter? Ein Spielgenre im Zentrum der Kritik