„Bulgarisch-Orthodoxe Kirche“ – Versionsunterschied

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== Entwicklung der Bulgarischen Orthodoxen Kirche ==
== Entwicklung der Bulgarischen Orthodoxen Kirche ==
=== Mittelalter (bis 1018) ===
=== Mittelalter (bis 1018) ===
Die Bulgarische-Orthodoxe Kirche führt den Beginn ihres Entstehens auf die Missionsreisen des [[Paulus von Tarsus|Apostels Paulus]] in die römischen Provinzen [[Thrakien]] und [[Mösien]] um 50 n. Chr. zurück. Seit dieser Zeit begann die [[Christianisierung]] besonders in den Städten des Landes, die durch das byzantinischen Staatskirchentum besonders gefördert wurde. Als erster Bulgarischer Herscher der das Christentum angenommen hatte wird Khan [[Kubrat]] abgeführt, bis es zur Staatsreligion wurde dauerte es bis ins 8 Jahrhundert. Nach dem Eindringen der [[Protobulgaren]] auf dem Balkan im 7. Jahrhundert erlangte Bulgarien die Unabhängigkeit und es dauerte rund 200 Jahre bis das [[Christentum]] die bulgarische Oberschicht durchdrungen hatte. Unter [[Zar]] [[Boris I. (Bulgarien)|Boris I.]], der bei seiner Taufe den Namen [[Knjaz]] [[Boris I. (Bulgarien)|Mihail]] annahm, wurde das Christentum zur [[Staatsreligion]]. Boris verstand es geschickt, die Differenzen zwischen [[Rom]] und [[Byzantinisches Reich|Byzanz]] (Konstantinopel) zu nutzen und erreichte einen unabhängigen Status für seine am orthodoxen Ritus ausgerichtete Kirche. Die Schüler der Slawenapostel [[Kyrill von Saloniki|Kyrill]] und [[Method von Saloniki|Methodius]], nämlich [[Naum]] und [[Kliment von Ohrid|Kliment]], führten in Bulgarien die slawische Liturgie ein. 893 wurde in einem [[Konzil]] der Bulgarischen Kirche altbulgarisch als Liturgiesprache eingeführt.
Die Bulgarische-Orthodoxe Kirche führt den Beginn ihres Entstehens auf die Missionsreisen des [[Paulus von Tarsus|Apostels Paulus]] in die römischen Provinzen [[Thrakien]] und [[Mösien]] um 50 n. Chr. zurück. Seit dieser Zeit begann die [[Christianisierung]] besonders in den Städten des Landes, die durch das byzantinischen Staatskirchentum besonders gefördert wurde. Als erster Bulgarischer Herscher der das Christentum angenommen hatte wird Khan [[Kubrat]] abgeführt, bis es zur Staatsreligion wurde dauerte es bis ins 8 Jahrhundert. Nach dem Eindringen der [[Protobulgaren]] auf dem Balkan im 7. Jahrhundert erlangte Bulgarien die Unabhängigkeit und es dauerte rund 200 Jahre bis das [[Christentum]] die bulgarische Oberschicht durchdrungen hatte. Unter [[Zar]] [[Boris I. (Bulgarien)|Boris I.]], der bei seiner Taufe den Namen [[Knjaz]] [[Boris I. (Bulgarien)|Mihail]] annahm, wurde das Christentum zur [[Staatsreligion]]. Boris verstand es geschickt, die Differenzen zwischen [[Rom]] und [[Byzantinisches Reich|Byzanz]] (Konstantinopel) zu nutzen und erreichte einen unabhängigen Status für seine am orthodoxen Ritus ausgerichtete Kirche. Für sein Reich das nicht nur die protobulgarische Riten und Götterverehrungen, sondern auch der Slawen und Thraker suchte Boris ein verbindendes Glied. Das sollte das Christentum werden. Um die Herausbildung eines heterogenes Staatsgefüges sollte auch die Entwicklung der Bulgarisch Orthodoxen Kirche eine tragende Rolle spielen. Diese Aufgabe fiel in Bulgarien besonders den Klöstern zu. Die Christianisierung des bulgarischen Volkes begann im Jahre 864 durch Vertreter der Konstantinopler Patriarchats.

Nach der Christianisierung des Landes wurden in den Jahren von 864-870 die ersten christlichen, sakralen Bauwerke in größerem Maßstab ausgeführt. Die bevorzugte Bauform war die [[Basilika]], wie die Erzbischofskirche in [[Pliska]], und die Sophienkirchen in Sredec([[Sofia]]) und Ohrid, Auch [[Kreuzkuppelkirchen]] wie die Bischofskirche zu Glavnica, wurden errichtet. 886 gelang es den Schülern der Slawenapostel [[Kyrill von Saloniki|Kyrill]] und [[Method von Saloniki|Methodius]], nämlich [[Naum]] und [[Kliment von Ohrid|Kliment]] nach Bulgarien. Sie führten in Bulgarien die slawische Liturgie ein. 893 wurde in einem [[Konzil]] der Bulgarischen Kirche [[altbulgarisch]] als Liturgiesprache eingeführt. Im bulgarischen Reich kam es zum Bau neuerer Kirchen und der Gründung von zwei literarischen und geistigen Zentren, eines in [[Ohrid]] und eines in [[Preslaw]]. Beide Zentren dienten als schriftliche und geistliche Schulen. Auf der Grundlage des Altbulgarischen wurde eine sigenständige bulgarische Literatur und eine christliche Zivilisation entwickelt.

Unter dem erstgeborenen Sohn und Thronfolger [[Knjaz]] [[Vladimir Rasatte]] von Knjaz Boris, kam es zur einer Rebellion von 50 Bojaren, die gemeinsam mit Rasatte das Christentum ablehnten. Sie versuchten das Heidentum der Vorfahren - der Glaube an dem protobulgarischen Gott Tangra, wieder einzuführen. Die Revolte wurde durch Zar Boris I. niedergeschlagen der sich zwischenzeitlich in ein Kloster zurückgezogen hatte. Er ließ sein Sohn Kjanz Rasatte erhängen und alle Beteiligte [[Bojar]]en und deren Familien ermorden. Sein dritter Sohn Simeon wurde [[893]] daraufhin Zar und blieb des Christentum treu.
Unter dem erstgeborenen Sohn und Thronfolger [[Knjaz]] [[Vladimir Rasatte]] von Knjaz Boris, kam es zur einer Rebellion von 50 Bojaren, die gemeinsam mit Rasatte das Christentum ablehnten. Sie versuchten das Heidentum der Vorfahren - der Glaube an dem protobulgarischen Gott Tangra, wieder einzuführen. Die Revolte wurde durch Zar Boris I. niedergeschlagen der sich zwischenzeitlich in ein Kloster zurückgezogen hatte. Er ließ sein Sohn Kjanz Rasatte erhängen und alle Beteiligte [[Bojar]]en und deren Familien ermorden. Sein dritter Sohn Simeon wurde [[893]] daraufhin Zar und blieb des Christentum treu.


[[908]] unter dem Zaren [[Simeon I. (Bulgarien)|Simeon I.]] wurde die bulgarische orthodoxe Kirche zur Patriarchat-Kirche. [[927]] wurde ihre Unabhängigkeit als orthodoxe Ortskirche auf dem europäischen Festland durch das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel anerkannt. In den folgenden Jahrhunderten kommt es immer wieder zu Differenzen mit Byzanz (Konstantinopel). Im Jahr [[971]] eroberte Byzanz Ost-Bulgarien, und die Hauptstadt wurde nacheinander nach [[Sofia|Sredez]], [[Skopje]], [[Prespa]], [[Bitola]] und [[Ohrid]] verlegt. Dadurch verlegte sich auch der Sitz der Bulgarisch-Orthodoxe Kirche. Dabei ist das [[Erzbistum Ohrid]] zu ernennen, das von Zar [[Samuil (Bulgarien)|Samuil]] zum Patriarchat wahrscheinlich 976 ernannt wurde.
[[919]] unter dem Zaren [[Simeon I. (Bulgarien)|Simeon I.]] wurde die bulgarische orthodoxe Kirche zur Patriarchat-Kirche. [[927]] wurde ihre Unabhängigkeit als orthodoxe Ortskirche auf dem europäischen Festland durch das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel anerkannt. In den folgenden Jahrhunderten kommt es immer wieder zu Differenzen mit Byzanz (Konstantinopel). Im Jahr [[971]] eroberte Byzanz Ost-Bulgarien, und die Hauptstadt wurde nacheinander nach [[Sofia|Sredez]], [[Skopje]], [[Prespa]], [[Bitola]] und [[Ohrid]] verlegt. Dadurch verlegte sich auch der Sitz der Bulgarisch-Orthodoxe Kirche. Dabei ist das [[Erzbistum Ohrid]] zu ernennen, das von Zar [[Samuil (Bulgarien)|Samuil]] zum Patriarchat wahrscheinlich 976 ernannt wurde.
Nach der Eroberung durch Byzanz wurde das Patriarchat von Ohrid wieder auf Erzbistum Ohrid herabgesetzt und dem Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel unterstellt. Nach dem Niedergang im 11. und 12. Jahrhundert wird 1235 das Bulgarische Patriarchat von Byzanz (Konstantinopel) wieder anerkannt. Nach der Niederlage (1393 fällt die Hauptstadt [[Weliko Tarnowo]]) gegen die Türken muss sich die Bulgarische Kirche wieder dem [[Ökumenisches Patriarchat von Konstantinopel|Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel]] unterstellen.
Nach der Eroberung durch Byzanz wurde das Patriarchat von Ohrid wieder auf Erzbistum Ohrid herabgesetzt und dem Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel unterstellt. Nach dem Niedergang im 11. und 12. Jahrhundert wird 1235 das Bulgarische Patriarchat von Byzanz (Konstantinopel) wieder anerkannt. Nach der Niederlage (1393 fällt die Hauptstadt [[Weliko Tarnowo]]) gegen die Türken muss sich die Bulgarische Kirche wieder dem [[Ökumenisches Patriarchat von Konstantinopel|Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel]] unterstellen.


=== Die Gemeinschaft der Bogomilen ===
=== Die Gemeinschaft der Bogomilen ===

Version vom 15. Oktober 2007, 02:01 Uhr

Orthodoxes Kreuz

Die Bulgarische-Orthodoxe Kirche (Българска православна църква) ist eine autokephale Kirche der christlichen, byzantinischen Orthodoxie. Im Jahre 927 wurde die Unabhängigkeit der Bulgarischen-Orthodoxen Kirche als orthodoxe Ortskirche auf dem europäischen Festland durch das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel anerkannt.

Sie umfasste im Jahr 2006 ca. 85 % der knapp 8 Millionen Bewohner Bulgariens, sowie etwa 1,5 bis 2 Millionen über die Balkanhalbinsel, Europa und den Rest der Welt verteilte Mitglieder. Die Kirche wird von der Heiligen Synode[1] geleitet, an deren Spitze der Patriarch steht. Vorsitzender der Heiligen Synode, Metropolit von Sofia und Patriarch von Bulgarien ist seit 1971 seine Heiligkeit Patriarch Maxim.

Entwicklung der Bulgarischen Orthodoxen Kirche

Mittelalter (bis 1018)

Die Bulgarische-Orthodoxe Kirche führt den Beginn ihres Entstehens auf die Missionsreisen des Apostels Paulus in die römischen Provinzen Thrakien und Mösien um 50 n. Chr. zurück. Seit dieser Zeit begann die Christianisierung besonders in den Städten des Landes, die durch das byzantinischen Staatskirchentum besonders gefördert wurde. Als erster Bulgarischer Herscher der das Christentum angenommen hatte wird Khan Kubrat abgeführt, bis es zur Staatsreligion wurde dauerte es bis ins 8 Jahrhundert. Nach dem Eindringen der Protobulgaren auf dem Balkan im 7. Jahrhundert erlangte Bulgarien die Unabhängigkeit und es dauerte rund 200 Jahre bis das Christentum die bulgarische Oberschicht durchdrungen hatte. Unter Zar Boris I., der bei seiner Taufe den Namen Knjaz Mihail annahm, wurde das Christentum zur Staatsreligion. Boris verstand es geschickt, die Differenzen zwischen Rom und Byzanz (Konstantinopel) zu nutzen und erreichte einen unabhängigen Status für seine am orthodoxen Ritus ausgerichtete Kirche. Für sein Reich das nicht nur die protobulgarische Riten und Götterverehrungen, sondern auch der Slawen und Thraker suchte Boris ein verbindendes Glied. Das sollte das Christentum werden. Um die Herausbildung eines heterogenes Staatsgefüges sollte auch die Entwicklung der Bulgarisch Orthodoxen Kirche eine tragende Rolle spielen. Diese Aufgabe fiel in Bulgarien besonders den Klöstern zu. Die Christianisierung des bulgarischen Volkes begann im Jahre 864 durch Vertreter der Konstantinopler Patriarchats.

Nach der Christianisierung des Landes wurden in den Jahren von 864-870 die ersten christlichen, sakralen Bauwerke in größerem Maßstab ausgeführt. Die bevorzugte Bauform war die Basilika, wie die Erzbischofskirche in Pliska, und die Sophienkirchen in Sredec(Sofia) und Ohrid, Auch Kreuzkuppelkirchen wie die Bischofskirche zu Glavnica, wurden errichtet. 886 gelang es den Schülern der Slawenapostel Kyrill und Methodius, nämlich Naum und Kliment nach Bulgarien. Sie führten in Bulgarien die slawische Liturgie ein. 893 wurde in einem Konzil der Bulgarischen Kirche altbulgarisch als Liturgiesprache eingeführt. Im bulgarischen Reich kam es zum Bau neuerer Kirchen und der Gründung von zwei literarischen und geistigen Zentren, eines in Ohrid und eines in Preslaw. Beide Zentren dienten als schriftliche und geistliche Schulen. Auf der Grundlage des Altbulgarischen wurde eine sigenständige bulgarische Literatur und eine christliche Zivilisation entwickelt.

Unter dem erstgeborenen Sohn und Thronfolger Knjaz Vladimir Rasatte von Knjaz Boris, kam es zur einer Rebellion von 50 Bojaren, die gemeinsam mit Rasatte das Christentum ablehnten. Sie versuchten das Heidentum der Vorfahren - der Glaube an dem protobulgarischen Gott Tangra, wieder einzuführen. Die Revolte wurde durch Zar Boris I. niedergeschlagen der sich zwischenzeitlich in ein Kloster zurückgezogen hatte. Er ließ sein Sohn Kjanz Rasatte erhängen und alle Beteiligte Bojaren und deren Familien ermorden. Sein dritter Sohn Simeon wurde 893 daraufhin Zar und blieb des Christentum treu.

919 unter dem Zaren Simeon I. wurde die bulgarische orthodoxe Kirche zur Patriarchat-Kirche. 927 wurde ihre Unabhängigkeit als orthodoxe Ortskirche auf dem europäischen Festland durch das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel anerkannt. In den folgenden Jahrhunderten kommt es immer wieder zu Differenzen mit Byzanz (Konstantinopel). Im Jahr 971 eroberte Byzanz Ost-Bulgarien, und die Hauptstadt wurde nacheinander nach Sredez, Skopje, Prespa, Bitola und Ohrid verlegt. Dadurch verlegte sich auch der Sitz der Bulgarisch-Orthodoxe Kirche. Dabei ist das Erzbistum Ohrid zu ernennen, das von Zar Samuil zum Patriarchat wahrscheinlich 976 ernannt wurde. Nach der Eroberung durch Byzanz wurde das Patriarchat von Ohrid wieder auf Erzbistum Ohrid herabgesetzt und dem Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel unterstellt. Nach dem Niedergang im 11. und 12. Jahrhundert wird 1235 das Bulgarische Patriarchat von Byzanz (Konstantinopel) wieder anerkannt. Nach der Niederlage (1393 fällt die Hauptstadt Weliko Tarnowo) gegen die Türken muss sich die Bulgarische Kirche wieder dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel unterstellen.

Die Gemeinschaft der Bogomilen

Die Kirche zwischen 1185-1393

Die Rolle der Bulgarische Kirche während der osmanischen Herrschaft 1396-1878

Die Bulgarische Orthodoxe Kirche wurde nach dem Einmarsch der Osmanen dem Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel untergestellt. Die Rolle der Bulgarische Kirche während der osmanischen Herrschaft war anfangs auf ein Minimum reduziert, die Ausübung der christliche Religion wurde der Bevölkerung erschwert, Neubauten von Kirchen wurden kaum erlaubt, im Gegenteil, einige Klöster und Kirchen wurden zerstört oder als Moscheen genutzt. Nur bestimmte bulgarische Klöster durften mit Erlaubnis des Sultans ihre Tätigkeit fortführen (z.B. das Rila Kloster, welches 1402 durch einen Erlass von Sultan Bajazid I. bestimmte Privilegien verliehen bekam). Nach und nach wurde das altbulgarische durch das griechische als Sprache für die Liturgie durch das griechisch geprägte Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel eingeführt. Während der Herrschaft(1520-1566) von Suleiman Kanunis existierte ein Bauverbot für christliche Kirchen. Das Osmanische Imperium erstärkte im 15 Jhrd. und erst nach der erste türkische Niederlage 1529 verbesserte sich die Lage der Bulgarische Orthodoxe Kirche. Ihr wurde die Kirchenbautätigkeit im besonderen Ausmaß gestattet, so die Errichtung und Ausmalung einschiffiger gewölbter Kloster Klosterkirchen in Dragalewci-, Kremikowzi-, Ilienci-, und dem Demetrios-Kloster.

Im 18. Jahrhundert kann es durch weitere anhaltende Niederlagen der Türken zu einem Zerfall der Feudalgesellschaft im Osmanischen Reichs. Die bulgarische Bevölkerung in den Städten nahm zu und damit ihre Forderungen nach Rechten, Krichen und Bildung. Die Nationale Wiedergeburt beginnt in der zweiten Hälfte des 10 Jahrhunderts, in dieser Zeit kamm es zu einem erstarkenden Einfluss der griechischen Kirche in den bulgarischen und mazedonischen Gebieten, auch das Erzbistum von Ohrid wurde 1767 dem Konstantinopler Patriarchat unterstellt. Eine Bewegung zur Befreiung der Bulgarische Orthodoxen Kirche von der Oberhoheit des griechisch geprägten Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel. Anfang des 19. Jahrhunderts kam es zum Widerstand gegenüber dem griechischen Metropoliten und den eingesetzten griechischen Priestern. Im Jahre 1870 wurde ein Plebiszit zur Trennung der bulgarischen Kirche durchgeführt.

Die Bulgarische Orthodoxe Kirche erlang erst 1870 mit der Genehmigung durch Sultan Abdülhamid II. in Konstantinopel für ein sogenanntes „Bulgarisches Exarchat“ ihre Unabhängigkeit zurück. Im Jahr 1953 wird das selbstständige Bulgarische Patriarchat offiziell wiederhergestellt.

Sehe Hautpartikel Geschichte des Bulgarisches Exarchats.

Die Jahren nach der Befreiung Bulgarien im Jahr 1878 zeichnen sich durch eine große Bautätigkeit von Klöster und Kirchen unter anderem die Alexander-Newski-Kathedrale in Sofia. Die Bulgarische Orthodoxe Kirche erhielt durch die Ausbildung von Priestern neue Entwicklungsmöglichkeiten und konnte sich ihren Platz in der bulgarische Gesellschaft zurückerobern.

Die Kirche unter dem Kommunismus (1945 - 1990)

Während des Kommunismus war die Bulgarische Orthodoxe Kirche besonderes Ziel der Verfolgung unter den Kommunisten. In der ersten kommunistischen Zeit wurden viele orthodoxe Bischöfe und Geistliche Opfer von Erschiessungen und Vernichtung in Todeslagern. Bis zuletzt wurde der Bulgarischen Orthodoxen Kirche die Jugendarbeit verboten. Die bulgarische kommunistische Partei versuchte Patriarch und Dioezesanbischoefe abzusetzen um die Hierarchie auszuwechseln und so die Kontrolle durch die Partei gesichert werden. Nicht nur die Priester sonder auch die Kirchengänger wurden verfolgt.

Gegenwart

Rila Kloster

Nach der Demokratisierung und Ende des eisernen Vorhangs 1990 konnte sich die Bulgarische Orthodoxe Kirche ihren normalen Ablauf widmen. Die Bulgarische Orthodoxe Kirche vertritt heute fast 85 % der Bevölkerung Bulgariens und verfügt in Bulgarien über 3.720 Kirchengebäude, 1985 Priester und 211 Klosteranlagen sowie eine Vielzahl an Gemeinden und Klöster im Ausland (z.B. das Kloster Zográfou in der Mönchenrepublik Athos in Griechenland oder das "Dreifaltigkeitskloster"[2] in Bodenwerder - Buchhagen, Deutschland). Das größte bulgarische Kloster ist das Rila Kloster. Die Kirche ist träger von mehrere theologischen Schulen. Die Theologische Hochschulen sind zwei, eine in Plowdiw und eine in Sofia.

Vorsitzender der Heiligen Synode ist der Metropolit von Sofia und Patriarch von Bulgarien seine Heiligkeit Patriarch Maxim. Weitere Mitleder der Synode sind der Metropolit von Wraza - Höchstgeweihter Kalinik, der Metropolit von Sliven - Höchstgeweihter Joanikiy, der Metropolit von Plowdiw Höchstgeweihter Nikolai, der Metropolit von Widin - Höchstgeweihter Dometian, Metropolit von Warna und Weliki-Preslaw - Höchstgeweihter Kiril, der Metropolit von Amerika, Kanada u. Australien - Höchstgeweihter Joseph, Metropolit von West- und Mitteleuropa - Höchstgeweihter Simeon, der Metropolit von Weliko Tarnowo - Höchstgeweihter Grigoriy, der Metropolit von Ruse - Höchstgeweihter Neophit, der Metropolit von Newrokop - Höchstgeweihter Natanail, der Metropolit von Pleven - Höchstgeweihter Ignatiy, der Metropolit von Stara Sagora - Höchstgeweihter Glaktion, der Metropolit von Lowetsch - Höchstgeweihter Gavrail, der Metropolit von Dorostol- Höchstgeweihter Hilarion. Generalsekretär der Heilige Synode ist der Hochgeweihter Bischof Naum von Stobi.

Eparchien der Bulgarisch-Orthodoxe Kirche

Die Bulgarisch-Orthodoxe Kirche ist in 13 Eparchien (Bistümer) innerhalb Bulgariens[3] sowie zwei Auslandsdiözesen gegliedert:

  • Widin (bulg.: Видинска епархия)
  • Wraza (bulg.: Врачанска епархия)
  • Lowetsch (bulg.: Ловчанска епархия)
  • Weliko Tarnowo (bulg.: Търновска епархия)
  • Dorostol und Tscherwen (bulg.: Доростоло-червенска епархия) (Sitz in Russe)
  • Warna und Preslaw (bulg.: Варненско-преславска епархия) (Sitz in Warna);
  • Sliwen (bulg.: Сливенска епархия);
  • Stara Sagora (bulg.: Старозагорска епархия);
  • Plowdiw (bulg.: Пловдивска епархия);
  • Sofia (bulg.: Софийска епархия);
  • Newrokop (bulg.: Неврокопска епархия);
  • Plewen (bulg.: Плевенска епархия);
  • Russe (bulg.: Русенска епархия);


  • Auslandsdiözese "Mittel- und Westeuropa" (Sitz in Berlin) geführt vom Erzbischof Simeon - Metropolit von West- und Mitteleuropa[4];
    • Belgien - Brüssel
    • Deutschland - Berlin, Bonn, Düsseldorf, Hamburg, München, Regensburg/Pasau sowie das deutsche orthodoxes "Dreifaltigkeitskloster" in Bodenwerder - Buchhagen
    • Frankreich - Lyon, Paris, Straßburg
    • Großbritannien - London
    • Italien - Rom
    • Kroatien - Zagreb
    • Niederlande - Den Haag
    • Norwegen - Oslo
    • Österreich - Wien
    • Schweden - Stockholm
    • Spanien - Barcelona, Segovia
    • Portugal - Lissabon
    • Ungarn - Budapest


  • Auslandsdiözese "US-Amerika, Kanada und Australien" (Sitz in New York) geführt vom Erzbischof Joseph[5];
    • Australien- Macquarie Fields , Adelaide , Melbourne
    • Canada - Toronto und Brampton (Ontario), Montreal (QC),
    • USA - Florence(KY), Nashville (IN), Steelton (PA), Santa Rosa (CA), Sterling Heights (MI), Allston (MA), East Syracuse (NY), Madison (IL), Indianapolis (IN), Harper Woods (MI), Dearborn (MI), Los Angeles (CA), Hudson (OH), Kodiak (AK), Salem (VA), Boscobel (WI), Brookline (MA), Phoenix (AZ), Des Plaines (IL), Fairlawn (OH) und New York (NY)

Siehe auch

  1. Die offizielle Webseite der Bulgarischen-Orthodoxen Kirche http://www.rilaeu.com/welcome/d/sinod1d.htm
  2. Deutsches orthodoxes „Dreifaltigkeitskloster“ http://www.orthodox.de/
  3. Gliederung der Bulgarisch-Orthodoxe Kirche http://pravoslavie.bg/index.php?option=com_content&task=section&id=21&Itemid=229
  4. Bulgarisch-Orthodoxe Kirche in Zentral-, und Westeuropa http://www.rilaeu.com/
  5. Gliederung der Bulgarisch-Orthodoxe Kirche in Australien, USA und Canada http://www.bulgariandiocese.org/parishdirectory.html

Literatur