Sig Ruman

Sig Ruman, gebürtig Siegfried Carl Alban Rumann (* 11. Oktober 1884 in Hamburg[1]; † 14. Februar 1967 in Julian, Kalifornien, auch Sig Rumann[2]), war ein deutschstämmiger Schauspieler in US-amerikanischen Filmen.

Leben

Siegfried Rumann erhielt sein erstes Engagement 1904 am Stadttheater Bautzen. 1906 ging er nach Stettin, und von 1907 bis 1912 gehörte er zum Ensemble der Vereinigten Theater zu Kiel. 1912 bis 1919 spielte er am Stadttheater Königsberg und von 1919 bis 1922 am Landestheater Altenburg, wo er auch als Regisseur tätig war.

Am Neujahrstag 1924 kam Rumann in die USA und spielte wiederholt am Broadway in New York. Er drehte seinen ersten Film Die Königsloge (damals noch auf Deutsch) im Juni 1929. Damals war Siegfried Rumann, der sich in Amerika in Sig Ruman amerikanisierte, bereits 44 Jahre alt. Erst ab 1934 drehte der Hamburger regelmäßig.

Sein charakteristisches Gesicht sorgte dafür, dass er einer der bekannteren Nebendarsteller Hollywoods wurde. Unter Regie von Ernst Lubitsch spielte er zwei seiner bekanntesten Filmrollen als sowjetischer Kommissar in Ninotschka (1939) und als Gruppenführer Ehrhardt („Konzentrationslager-Ehrhardt“) in Sein oder Nichtsein (1942). Auch in anderen Filmen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs war Ruman wiederholt in der Rolle unsympathischer Deutscher zu sehen. In The Hitler Gang verkörperte er Ende 1943 den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. Ansonsten verkörperte er oft komisch-wichtigtuerische Persönlichkeiten, so etwa als aufgeblasener Impressario neben den Marx Brothers in Skandal in der Oper (1935). Billy Wilder setzte Sig Ruman viermal in seinen Filmen ein, in Ich küsse Ihre Hand, Madame, Stalag 17, Eins, Zwei, Drei (als englische Stimme für Hubert von Meyerinck, da dessen englische Aussprache zu dürftig war) und Der Glückspilz, seine vorletzte Filmrolle. Den letzten kleinen Filmauftritt absolvierte er Anfang 1966 in Das Mondkalb, einer Komödie mit Jerry Lewis.

Sig Ruman starb 1967 im Alter von 82 Jahren an einem Herzinfarkt. In Deutschland hatte er keinen festen Sprecher, wurde aber in einer Reihe von Filmen von dem Schauspieler Werner Lieven synchronisiert.

Filmografie (Auswahl)

Literatur

  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 6: N – R. Mary Nolan – Meg Ryan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 677.

Einzelnachweise

  1. Quelle: Geburtsurkunde Nr. 4437, Standesamt Hamburg 03, Staatsarchiv Hamburg.
  2. In den Credits zu A Day At The Races, 1937