RheinCargo

RheinCargo

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Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 2012
Sitz Neuss
Leitung Götz Jesberg
Mitarbeiterzahl 740 + 44 Auszubildende (Stand 2023)
Branche Gütertransport
Website http://www.rheincargo.com/
Lokomotive der RheinCargo in Angermünde

Die RheinCargo GmbH & Co. KG (RheinCargo) mit Unternehmenssitz in Neuss ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) und der Neuss-Düsseldorfer Häfen GmbH & Co. KG (NDH), die zu jeweils 50 % Eigentümer sind.

Das trimodal ausgerichtete Logistikunternehmen ist Betreiber einer der größten Binnenhafenbetrieb Europas[1] (in Düsseldorf, Neuss und Köln) und ist weiterhin als privates Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) im Eisenbahngüterverkehr aktiv.[2] Neben den Aktivitäten in den einzelnen Geschäftsbereichen hat die RheinCargo es sich zum Ziel gesetzt die einzelnen Geschäftsbereiche intelligent zu verbinden.

Insgesamt gehören sechs Binnenhäfen mit einem Gesamtumschlag von 25,4 Mio. Tonnen (2018) auf 560 Hektar Landfläche zum Unternehmen. Dies sind vier Häfen in Köln (Godorf, Deutz, Niehl I und Niehl II), der Hafen in Neuss und der Düsseldorfer Hafen sowie der Hafen in Düsseldorf-Reisholz. Mit rund 90 eigenen Lokomotiven und rund 700 Güterwagen konnten 2018 im Eisenbahngüterverkehr 18,8 Mio. Tonnen an Gütern befördert werden.[3]

Zahlen

  • 2012 wurden im Eisenbahngüterverkehr 21,2 Millionen Tonnen Güter befördert, die Nettotonnen-Kilometer-Leistung lag bei über 3,4 Milliarden NTKM (Nettotonnenkilometer).[4]
  • 2013 wurden in den Häfen 29,7 Mio. t Güter umgeschlagen. Im Eisenbahngüterverkehr wurden 23,97 Millionen Tonnen Güter befördert, die Nettotonnen-Kilometer-Leistung lag bei über 4,01 Milliarden Ntkm.[5]
  • 2014 wurden im Eisenbahngüterverkehr 24,08 Millionen Tonnen Güter befördert, die Nettotonnen-Kilometer-Leistung lag bei über 4,19 Milliarden NTKM (Nettotonnenkilometer).[5]
  • 2015 lag die Beförderungsleistung bei 23,4 Millionen Tonnen, die Nettotonnen-Kilometer-Leistung betrug 4,7 Milliarden Ntkm. Der Umschlag in den Häfen in Köln, Neuss und Düsseldorf betrug insgesamt 26,8 Mio. t, darunter 1,3 Mio. TEU (Container).[6]
  • 2017 wurden insgesamt 47,2 Mio. t Güter umgeschlagen.
  • 2018 wurden insgesamt 44,2 Mio. t Güter umgeschlagen, davon in den sieben betriebenen Rheinhäfen 25,4 Mio. t, davon 16,3 Mio. t wasserseitig. 1,2 Mio. TEU wurden im Kombinierten Verkehr umgeschlagen, 18,8 Mio. t wurden mit der Eisenbahn transportiert. Die Leistung lag bei 3,5 Milliarden Nettotonnenkilometer.[7]
  • 2022 wurden in den sechs Rheinhäfen insgesamt 32,6 Mio. Tonnen Güter umgeschlagen. Der wasserseitige Umschlag macht dabei einen Anteil von ca. 13 Mio. to aus. Der Umschlag von LE (Ladeeinheiten) im kombinierten Verkehr lag im gleichen Jahr bei 1,4 Mio. TEU (Container). Im Schienengüterverkehr wurden eine Verkehrsleistung von 2,9 Milliarden NTKM (Nettotonnenkilometer) erbracht und dabei ca. 20 Mio. to Güter befördert.[1]

Hafenbetrieb

Die RheinCargo betreibt in den Städten Neuss, Düsseldorf und Köln insgesamt sechs verschiedene öffentliche Binnenhäfen. An alle Hafenstandorten bietet RheinCargo verschiedene Hafendienstleistungen aus einer Hand an und entwickelt gemeinsam mit bzw. für ihre Kunden maßgeschneiderte trimodale Lösungen. Die Infrastruktur der Häfen besteht dabei u. a. aus insgesamt 48 Krananlagen an welchen pro Tag im Schnitt 50 Schiffsabfertigungen stattfinden (Stand 2022).[1] In den Häfen der RheinCargo findet neben dem Umschlag von klassischen Massengut auch der Umschlag von kombinierten Ladeeinheiten statt.

Dienstleistungen

Für den PVC-Hersteller Westlake Vinnolit transportiert Rheincargo mit der Eisenbahn Salz und Natronlauge. Für diese logistischen Dienstleistungen errichtete Rheincargo auf dem Gelände des Hafen Köln-Godorf ein Trockendepot für die Zwischenlagerung von Steinsalz. Zudem erwarb Rheincargo 28 speziell angefertigte Güterwaggons für die Salztransporte zu den Produktionsanlagen von Vinnolit im Chemiepark Knapsack in Hürth. Die neuen Wägen wurden von der On Rail GmbH in Mettmann gebaut und können zehn Tonnen mehr Güter laden.[8]

Lokomotiven

Die RheinCargo verwendet für ihre Transporte im Güterverkehr Elektro-, Diesel- sowie auch Dual-Lokomotiven.

Viele der Diesellokomotiven sind bei der Umfirmierung der HGK und NDH zu RheinCargo von dieser übernommen worden und wurden lediglich umbeschriftet (Halterkennung, Firmenlogos), die rote HGK- bzw. Neusser Eisenbahn-Lackierung blieb erhalten. Eine Ausnahme bilden die Loks der Baureihe Class 66, welche bei der Hauptuntersuchung umfoliert wurden und seitdem auch in silbergrau verkehren, wobei die DE 67 ausgelassen wurde, sodass diese Lok ihre grün- gelbe Lackierung, die noch aus Zeiten der ehemaligen Leasingfirma Ascendos Rail Leasing stammt, behielt. Alle Lokomotiven die nach der Umfirmierung von der RheinCargo direkt beschafft wurden bzw. werden, verkehren von Anfang an im RheinCargo- typischen silbergrauen Farbkleid.

Die DE 1002 mit der Betriebsnummer DE 92 wurde bei der HU im Jahr 2021 mit Rangierkupplungen RK 900 ausgerüstet und in grau umlackiert. Sie wird seither im Werksverkehr im Shell-Tanklager in Flörsheim am Main eingesetzt. Als zweite Lokomotive wurde die DE 94 bei der HU im Jahr 2023 mit RK 900 ausgestattet. Sie soll als Ersatzlok während Wartungsarbeiten oder Reparaturen an der DE 92 für den Standort Flörsheim fungieren.

Am 14. Juli 2023 traf die erste von sieben eigens beschafften Lokomotiven des Siemens Typs "Vectron DualMode" mit der Betriebsnummer DM 4001 in Brühl-Vochem ein. Die drei im Bestand befindlichen Modelle, die von Northrail angemieteten wurden, sollen sukzessive mit den eigenen Loks den Fahrzeug-Park an Hybrid-Loks ergänzen.

Ende 2022 wurden die DE 61 und DE 62, die beiden einzigen Class 66, die direkt der RheinCargo bzw. ursprünglich der HGK gehörten, an Beacon Rail verkauft. Sie werden jedoch weiterhin von RheinCargo eingesetzt.

Diesellokomotiven
Baureihe Baujahr(e) Leistung Betriebsnummer(n) Anzahl Bild Bemerkung
MaK DE 1002 1986 / 1987 / 1993 1320 kW DE 71 - DE 76 / DE 81 - DE 86 / DE 91 - DE 94 16 übernommen von HGK
  • auf LED-Zugsignalleuchten umgebaut, teilweise mit Fernlichtfunktion
  • außer DE 73 / 76 / 81 / 83 alle mit Funkfernsteuerung ausgerüstet
  • DE 92 trägt den Namen „Gordon die große Lok“
  • DE 92 / DE 94 mit RK 900 ausgerüstet
Vossloh G 1000 BB 2002 / 2009 / 2011 / 2014 1100 kW DH 706 - DH 709 / DH 711 - DH 717 11 DH 711 - DH 717 übernommen von HGK
  • umgerüstet auf LED-Zugsignalleuchten
Mak G 1205 BB 1995 / 1997 1180 kW DH 107 / DH 112 2 übernommen von NDH
  • DH 107 hergestellt bei Siemens
  • DH 112 hergestellt bei MaK
EMD JT42CWR

(Class 66)

1999 / 2002 / 2003 2238 kW DE 61 - DE 62 / DE 67 / DE 670 - DE 672 6 übernommen von HGK
  • angemietet / geleast von Beacon Rail
  • DE 61 / DE 67 mit ATB (NL) ausgerüstet
  • DE 62 besitzt den originalen, amerikanischen Führerstand
  • DE 62 trägt den Namen „Uli Otto“
  • DE 67 / DE 671 auf LED-Zugsignalleuchten umgerüstet
Bombardier Traxx F 140 DE

(DE 285)

2013 2400 kW DE 801 - DE 805 5
  • alle mit ETCS und ATB (NL) ausgerüstet
  • DE 801 trägt den Namen „Rob Herbes“
Vossloh DE 18 2017 – 2019 1800 kW DE 501 - DE 505 / DE 508 - DE 510 8 (ehemals 9)
  • DE 507 nach Unfall verschrottet
MaK G 321 B 1981 246 kW V 21 - V 22 2 übernommen von HGK
  • V 22 mit Rangierkupplung
MaK G 761 C 1982 500 kW DH 103 - DH 105 3 DH 103 übernommen von NDH, DH 104 - DH 105 übernommen von Shell
  • DH 103 trägt den Namen „Thomas die Lokomotive“
  • DH 104 trägt den Namen „Betsy One“
  • DH 105 trägt den Namen „Betsy Two“
Gmeinder Köf III 1977 177 kW DH 111 1 übernommen von NDH
  • ex. 335 219-2
Voith Gravita 10 BB 2010 / 2012 1000 kW DH 490 - DH 491 2 übernommen von RWE Power

Die Elektrolokomotiven der Baureihen 145 und 185 wurden ebenfalls bei der Umfirmierung übernommen, die HGK-Logos entfernt und durch RheinCargo-Logos bzw. Schriftzüge ersetzt. Die beiden verbliebenen 145er sind mittlerweile in Silber umfoliert worden. Die Baureihen 187 und 192 wurden nach der Umfirmierung neu beschafft und von Anfang an im silbernen RheinCargo-Design beklebt bzw. lackiert.

Einige Loks tragen Sonderbeklebungen:

2048: „Aus dem Rheinland nach Europa“

2049: „Wenn wir groß sind, werden wir Lokführer“

2050: „Grenzenlos für Sie im Einsatz“

2057: „Luther – 500 Jahre Reformation“

2074: „Logistikangebote“

3001- 3004: „Unterwegs mit Ökostrom“

4002: "RheinCargo x Roncalli"

Elektrolokomotiven
Baureihe Baujahr(e) Leistung Betriebsnummer(n) Anzahl Bild Bemerkung
Bombardier Traxx

BR 145

2000 4200 kW 2018 – 2019 2
Bombardier Traxx AC2

BR 185

2008 5600 kW 2048 – 2057
2058 (Mietlok)

2062 (Mietlok)

12 2048- 2050 ex DB Cargo
2058 angemietet von Beacon Rail Leasing
2062 angemietet von Alpha Trains
Bombardier Traxx AC3

BR 187

2016 5600 kW 2070 – 2079 10 ohne Last-Mile-Dieselmotor
Siemens Smartron

BR 192

2020 - 2021 5600 kW 3001 – 3008 8
Mehrkraftlokomotiven
Baureihe Baujahr(e) Leistung Betriebsnummer(n) Anzahl Bild Bemerkung
Siemens Vectron DualMode

BR 248

2021 - 2023 2200 kW Dieselmotor

2200 kW Elektrisch

DM 4001 – 4005 / DM 4021 – 4023 8 4021 – 4023 angemietet von Northrail

Weblinks

Commons: RheinCargo – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c RheinCargo GmbH & Co. KG: RheinCargo Unternehmenspräsentation 2022. In: Homepage RheinCargo. 1. Januar 2023, abgerufen am 12. April 2023 (deutsch, englisch).
  2. RheinCargo: Logistik schlägt die Brücke zum Nachbarn. (PDF) RheinCargo, 6. September 2012, abgerufen am 17. September 2016. (PDF-Datei; 156 kB)
  3. RheinCargo Unternehmenspräsentation, abgerufen am 27. Februar 2020.
  4. Rheincargo erhöht die „Zugkraft“. In: Täglicher Hafenbericht. 22. März 2013, S. 13.
  5. a b Pressemeldung RheinCargo Auf: lok-report.de vom 17. April 2015.
  6. Frank Binder: Ergebnis-Rückgang bei der HGK · Weniger Güter per Schiff und Bahn · Niedrigwasser und Lkw-Wettbewerb belasten Geschäft. In: Täglicher Hafenbericht. 27. Juni 2016, S. 3.
  7. Thorsten Breuer: Niedrigwasser schmälert HTAG-Umschlag · Mengen 2018 um 1,3 Millionen Tonnen zurückgegangen · HGK erwirtschaftet 7,8 Millionen Euro Gewinn. In: Täglicher Hafenbericht. 25. Juni 2019, S. 1.
  8. RheinCargo erhöht die Kapazitäten für Salz-Transporte. In: Rheinische Post. 2. Februar 2021, abgerufen am 2. Februar 2021.