Lichtschutz auf La Palma

Isla de La Palma
(gemäß Ley del Cielo)
Roque-de-los-Muchachos-Observatorium bei Sonnenuntergang

Roque-de-los-Muchachos-Observatorium bei Sonnenuntergang

Lage La Palma, Kanarische Inseln, Spanien
Fläche/Ausdehnung 708,32 km² / 45,2 km
Geographische Lage 28° 40′ N, 17° 52′ WKoordinaten: 28° 40′ N, 17° 52′ W
Lichtschutz auf La Palma (Kanarische Inseln)
Lichtschutz auf La Palma (Kanarische Inseln)
Meereshöhe von 0 m bis 2426 m
Einrichtungsdatum 1988
Rahmenplan Gobierno de Canarias
Verwaltung Oficina Técnica para la Protección de la Calidad del Cielo (OTPC)
Besonderheiten umfasst die gesamte Insel, wurde zum Schutz des Roque-de-los-Muchachos-Observatoriums (Europäische Nordsternwarte) eingerichtet, ist auch UNESCO-Biosphärenreservat
La Palma Reserva Starlight
(gemäß UNESCO)
Lage um das Roque-de-los-Muchachos-Observatorium, La Palma
Geographische Lage 28° 46′ N, 17° 53′ W
Einrichtungsdatum 2012
Rahmenplan UNESCO, Fundación Starlight
Besonderheiten umfasst die gesamte Insel, Teile des umgebenden Atlantiks sowie Teile der Insel Teneriffa, maximale Ausdehnung bis 160 km um das Observatorium
La Palma Starlight Reserve
(gemäß IUCN)
Lage um das Roque-de-los-Muchachos-Observatorium, La Palma
Fläche 186,27 km²
Geographische Lage 28° 46′ N, 17° 53′ W
Einrichtungsdatum 2012
Rahmenplan IUCN, Fundación Starlight
Besonderheiten IUCN-DSAG-Klasse 1, flächengleich mit den Schutzgebieten Nationalpark Caldera de Taburiente, Naturreservat Pinar de Garafía, Naturpark Las Nieves und Naturpark Cumbre Vieja

Auf der Kanarischen Insel La Palma hat der Lichtschutz (Schutz gegen Lichtverschmutzung) – im Vergleich zu anderen Regionen – eine besonders lange Tradition. 1988 wurde zum Schutz La Palmas vor Lichtverschmutzung das weltweit erste einschlägige Gesetz erlassen. 2012 wurde La Palma als weltweit erstes UNESCO-Starlight Reserve zertifiziert.

Hintergrund

Nachdem man erkannt hatte, dass auf La Palma aufgrund des sehr dunklen Nachthimmels nahezu ideale Bedingungen für die astronomische Beobachtung und Forschung vorliegen, wurde gemäß einem internationalen Abkommen aus dem Jahr 1979 im Jahr 1985 auf der höchsten Erhebung der Insel, dem Roque de los Muchachos, ein Observatorium eingerichtet. Das Roque-de-los-Muchachos-Observatorium ist Teil der Europäischen Nordsternwarte.

Ley del Cielo

Um das Roque-de-los-Muchachos-Observatorium vor Lichtverschmutzung zu schützen, wurde 1988 das sogenannte Ley del Cielo[1] („Himmelsgesetz“) erlassen. Es enthält Regelungen zur öffentlichen, privaten und gewerblichen Außenbeleuchtung, zu Einrichtung und Betrieb von Funksendern, Industrie und anderen Faktoren, die die Qualität der Atmosphäre negativ beeinflussen können. Es regelt neben dem Lichtschutz auch Aspekte im Rahmen der elektromagnetischen Umweltverträglichkeit und Luftverschmutzung.

Aufgrund des Gesetzes wurden z. B. die alte Straßenbeleuchtung durch spezielle orangefarbene, zum Boden strahlende Leuchten ersetzt und die Leuchtreklame strengen Vorschriften unterworfen.

Starlight Initiative

La Palma Declaration

2007 veröffentlichte die Starlight Initiative (Delegierte von UNESCO, UNWTO, IAU und anderen internationalen Organisationen) nach einer Konferenz auf La Palma die Declaration in Defence of the Night Sky and the Right to Starlight (La Palma Declaration).[2] Im Rahmen dieser Konferenz wurde auch das Konzept des Starlight Reserve (analog zum Biosphärenreservat) der UNESCO erarbeitet.

Fundación Starlight

2009 wurde die durch das Astrophysikalische Institut der Kanarischen Inseln (Instituto de Astrofísica de Canarias, IAC) geförderte Stiftung Fundación Starlight ins Leben gerufen, deren Hauptziel die Koordination und das Management der Starlight Initiative ist.[3]

Umfang der geschützten Gebiete

Isla de La Palma (Ley del Cielo)

Das Schutzgebiet gemäß Ley del Cielo umfasst die gesamte Insel.

La Palma Reserva Starlight (UNESCO)

Im April 2012 wurde La Palma durch die Fundación Starlight als weltweit erstes Starlight Reserve nach der Kategorisierung der UNESCO anerkannt.[4] Das Schutzgebiet umfasst die gesamte Insel, Teile des umgebenden Atlantiks sowie Teile der Insel Teneriffa, mit einer maximalen Ausdehnung bis 160 km um das Observatorium.[5] Auf der Insel selbst ist das Gebiet in eine Kernzone, eine Pufferzone I, eine Pufferzone II und das übrige Gebiet des Ley del Cielo eingeteilt.[6]

La Palma Starlight Reserve (IUCN)

Nach der Klassifikation der Dark Skies Advisory Group (DSAG) der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) beschränkt sich der Schutz auf das Observatorium und seine nähere Umgebung (Gebiete des Nationalparks Caldera de Taburiente, des Naturreservates Pinar de Garafía und der Naturparks Las Nieves und Cumbre Vieja).[7]

Destino Turístico Starlight

Die Auszeichnung wird auch touristisch vermarktet.[8] Es ist schon seit längerer Zeit (bereits seit vor der Zertifizierung) geplant, im Bereich des Observatoriums ein Besucherzentrum einzurichten,[9] um verstärkt auch Amateurastronomen die Möglichkeit der Nutzung der besonderen Qualitäten La Palmas zur Sternenbeobachtung zu bieten. Inzwischen (Stand: August 2014) werden die Planungen konkret.[10]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Ley 31/1988, Ley del Cielo, Lichtschutzgesetz, als PDF
  2. Declaration in Defence of the Night Sky and the Right to Starlight (La Palma Declaration) (Memento des Originals vom 11. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.starlight2007.net (PDF; 1,3 MB). International Conference in Defence of the Quality of the Night Sky and the Right to Observe the Stars, La Palma, Canary Islands, Spain - 2007. – mit dem Originaltext der Deklaration; Weblink: Declaration in Defence of the Night Sky and the Right to Starlight (Memento des Originals vom 20. August 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.starlight2007.net, auf starlight2007.net
  3. Website der Fundación Starlight (Memento des Originals vom 2. August 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/fundacionstarlight.org
  4. elapuron.com
  5. UNESCO Heritage of Astronomy
  6. UNESCO Heritage of Astronomy (Memento des Originals vom 18. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.astronomicalheritage.net
  7. DSAG PDF
  8. Stars Island La Palma
  9. kanarenexpress.com
  10. La Palma 24 Journal (Memento des Originals vom 29. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.la-palma24.info