Carl Hinrichs (Maler)

Carl Hinrichs (rechts) im Gespräch mit Horst Schmedemann bei einer Ausstellungseröffnung in Schwerin (1985)

Carl Heinrich Richard Hinrichs[1] (* 26. November 1903 in Nürnberg; † 8. November 1990 in Schwerin) war ein deutscher Maler.

Leben

Carl Hinrichs war ein Sohn des Fotografen und Musikers Richard Hinrichs (* 1861) und dessen Frau Elise (* 1879).[1][2] Im Jahre 1905 kam Hinrichs mit seiner Familie nach Schwerin. Ab dem Jahr 1917 war er beruflich als Landarbeiter, Lagerist, Buchbinder, Anstreicher, Torfstecher, Bergarbeiter und Kurzwarenhändler tätig. 1928 trat er der KPD bei. Während des Zweiten Weltkrieges von 1939 bis 1945 als Arbeiter und Anstreicher in Schwerin-Görries dienstverpflichtet, machte er 1942 seine Gesellenprüfung als Dekorationsmaler. Erste künstlerische Unterweisungen erhielt er bei dem Schweriner Maler Wilhelm Facklam in dessen Malschule. 1945 wurde Hinrichs freischaffender Künstler. In den Jahren 1950 und 1951 absolvierte er auf Vermittlung des Schriftstellers Ehm Welk eine künstlerische Ausbildung an der Akademie der Künste der DDR in Berlin als Meisterschüler bei Heinrich Ehmsen. Er war Mitglied des Verbandes bildender Künstler und ab 1978 Ehrenmitglied.

Hinrichs malte zumeist mecklenburgische Landschaften und Stillleben, wofür er in Schwerin in den Jahren 1958 (Gemälde: Industrie- und Hafenstadt Wittenberge) und 1963 mit dem Fritz-Reuter-Preis ausgezeichnet wurde. Ab Ende der 1960er Jahre verbrachte er die Sommermonate in Blowatz nahe der Insel Poel.

Hinrichs gilt als der Altmeister der Mecklenburgischen Malerei.[3] Im Jahr 1989 wurde er Ehrenbürger der Stadt Schwerin. Ein Teil seiner Werke ist heutzutage im Staatlichen Museum in Schwerin ausgestellt. Er erhielt 1973 den Vaterländischen Verdienstorden in Bronze, 1978 in Silber und 1983 in Gold.[4][5]

Hinrichs war mit dem Maler Karl Christian Klasen befreundet.[6]

Carl Hinrichs’ Grabstätte befindet sich auf dem Alten Friedhof in Schwerin.

Ausstellungen (Auswahl)

Einzelausstellungen

  • 1957: Schwerin, Staatliches Museum (mit Heinz Dubois)
  • 1960: Rostock, Museum der Stadt Rostock
  • 1963: Schwerin, Staatliches Museum
  • 1976: Rostock, Galerie am Boulevard
  • 1999: Schwerin, Schleswig-Holstein-Haus
  • 2015: Schwaan, Kunstmuseum Schwaan[3]
  • 2016: Kirchdorf, Inselmuseum[6]

Beteiligungen

  • 1945: Schwerin, Landesmuseum („Jahresschau 1945 der Kunstschaffenden aus Mecklenburg-Vorpommern“)[7]
  • 1951/1952: Berlin, Staatliche Museen („Künstler schaffen für den Frieden“)
  • 1953, 1958/1959, 1962/1963, 1967/1968, 1972/1973 und 1982/1983: Dresden, Deutsche Kunstausstellungen bzw. Kunstausstellungen der DDR
  • 1968: Halle, („Sieger der Geschichte“)
  • 1970: Berlin, Altes Museum („Im Geiste Lenins“)
  • 1971: Berlin, Altes Museum („Das Antlitz der Arbeiterklasse in der bildenden Kunst der DDR“)
  • 1972, 1974, 1979 und 1985. Rostock, Bezirkskunstausstellungen
  • 1979; Berlin („Weggefährden – Zeitgenossen“)
  • 1985: Erfurt, Gelände der Internationalen Gartenbauausstellung („Künstler im Bündnis“)
  • 2009: Schwerin, Staatliches Museum („Norddeutsche Zeichner aus vier Jahrhunderten“)

Literatur

  • Hinrichs, Carl. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S. 448 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  • Hinrichs, Carl. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 362–363.
  • Georg Meyer-Rienecker: „Ich kann nicht dichten, also male ich.“ Carl Hinrichs zum 75. Geburtstag. In: Bildende Kunst. Band 26, Nr. 11, Henschel-Verlag, Berlin 1978, ISSN 0006-2391, S. 552–554.
  • Jürgen Borchert: Carl Hinrichs – Ut mien'n Malerleben. Hinstorff, Rostock 1986. ISBN 3-356-00030-6.
  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 4241 f.
  • Lisa Jürß: Carl Hinrichs. Malerei. Demmler Verlag, Schwerin 1999, ISBN 3-910150-47-0.
  • Lisa Jürß: Landschaftsmalerei in Mecklenburg von Carl Malchin bis Carl Hinrichs unter besonderer Berücksichtigung der Künstlerkolonie Schwaan. In: Bildende Kunst in Mecklenburg und Pommern von 1880 bis 1950. Lukas-Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-86732-061-0, S. 284–293.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Karl Heinrich Richard Hinrichs. In: Kirchengemeinde Schweriner Dom, Konfirmationen 1918, Nr. 56.
  2. Mecklenburg-Schwerin, Volkszählung am 8. Oktober 1919.
  3. a b Carl Hinrichs – Maler aus Mecklenburg. Kunstmuseum Schwaan, April 2015, abgerufen am 11. September 2021.
  4. Neues Deutschland, 29. Juni 1978, S. 5
  5. Neues Deutschland, 6. Oktober 1983, S. 3
  6. a b Sylvia Kartheuser: Inselmuseum ehrt Maler Carl Hinrichs. In: Ostsee-Zeitung. ostsee-zeitung.de, 2. Februar 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. September 2021; abgerufen am 11. September 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ostsee-zeitung.de
  7. SLUB Dresden: Jahresschau 1945. Abgerufen am 12. Oktober 2021 (deutsch).