Amt Keppel

Wappen Deutschlandkarte
Amt Keppel
Deutschlandkarte, Position des Amtes Keppel hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1968)
Koordinaten: 50° 59′ N, 8° 5′ OKoordinaten: 50° 59′ N, 8° 5′ O
Bestandszeitraum: 1843–1968
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Siegen
Fläche: 67,9 km2
Einwohner: 9964 (1967)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Aufgelöst, auf manuelle EZW umzustellen
Bevölkerungsdichte: 147 Einwohner je km2
Amtsgliederung: 11 Gemeinden

Das Amt Keppel, bis 1917 Amt Hilchenbach genannt, war ein Amt im Kreis Siegen in der preußischen Provinz Westfalen und in Nordrhein-Westfalen. Es verwaltete bis zum 31. Dezember 1968 ein Gebiet mit zuletzt elf eigenständigen Gemeinden.

Geschichte

Amt Keppel im Kreis Siegen
Amtsgliederung

Bis Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte das Gebiet des späteren Amtes Keppel zum Fürstentum Siegen.[1] In der Franzosenzeit gehörte das Gebiet zum Großherzogtum Berg (1806–1813). Als die Verwaltung in dieser Region nach französischem Vorbild neu geregelt wurde, wurde dabei auch die „Mairie Hilchenbach“ im Kanton Netphen des Département Sieg eingerichtet.[2]

Nach dem Wiener Kongress wurde aus der Mairie Hilchenbach die Bürgermeisterei Hilchenbach, die 1817 zum Kreis Siegen im Regierungsbezirk Arnsberg der preußischen Provinz Westfalen kam.

Als die Stadt Hilchenbach 1837 die „Preußische Revidierte Städteordnung“ erhielt und dadurch aus der Bürgermeisterei Hilchenbach ausschied, wurde aus dem Rest der Bürgermeisterei die Landbürgermeisterei Hilchenbach gebildet.[3][4]

Im Rahmen der Einführung der Landgemeindeordnung von 1841 für die Provinz Westfalen wurde 1843 aus der Landbürgermeisterei Hilchenbach das Amt Hilchenbach gebildet.[5] Verwaltungssitz war die amtsfreie Stadt Hilchenbach.

Zum 1. Dezember 1885 hatte das Amt Hilchenbach eine Fläche von 66,8 km², auf der 4007 Einwohner lebten.[6]

Die Gemeinde Hillnhütten wurde am 27. August 1901 nach Dahlbruch eingemeindet.[7]

Am 14. Dezember 1917 wurde das Amt in Amt Keppel umbenannt.[8] Der Name bezog sich auf das in der Gemeinde Allenbach gelegene Stift Keppel.

Am 1. August 1930 erfolgte die Eingemeindung von Haarhausen nach Allenbach.[9]

Am 31. Dezember 1968 wurde das Amt Freudenberg durch das Zweite Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Siegen aufgelöst. Seine Gemeinden wurden mit der Stadt Hilchenbach zur neuen Stadt Hilchenbach zusammengeschlossen.[10]

Einwohnerzahlen

Die Einwohnerzahlen des Amtes:[11]

Gemeinde 1818 1885[12] 1895[13] 1905 1939 1950 1967
Allenbach1 0276 0479 0582 0881 1.073 1.484 1.968
Dahlbruch2 0190 0259 0488 0924 1.407 2.191 3.600
Grund 0166 0202 0216 0201 0164 0250 0259
Haarhausen 0255 0258
Hadem 0085 0085 0075 0095 0073 0083 0347
Helberhausen 0234 0311 0316 0310 0348 0410 0521
Hillnhütten 0099 0121
Lützel 0226 0282 0330 0371 0338 0444 0467
Müsen 0641 1.502 1.290 1.515 1.546 1.814 2.085
Oberndorf 0074 0074 0078 0073 0063 0081 0062
Oechelhausen 0058 0094 0096 0092 0071 0108 0078
Ruckersfeld 0124 0102 0077 0086 0096 0114 0109
Vormwald 0142 0193 0217 0264 0333 0401 0468
Gesamt 2.216 3.937 4.144 4.812 5.512 7.380 9.964

11818 und 1905 mit dem 1930 eingemeindeten Haarhausen.
21818 mit dem zum 1. April 1901 eingemeindeten Hillnhütten (1840: 130; 1900: 127 Einwohner).[14]

Einzelnachweise

  1. Johannes von Arnoldi: Geschichte der Oranien-Nassauischen Länder und ihrer Regenten. Band 1, Neue Gelehrtenbuchhandlung zu Dillenburg, 1799, S. 49. (Google Books)
  2. Heinrich Berghaus: Deutschland vor fünfzig Jahren - Geschichte der Gebiets-Eintheilung und der politischen Verfassung des Vaterlandes. (Digitalisat) 1862, S. 353, abgerufen am 11. November 2014.
  3. Amtsblatt der Regierung Arnsberg. 1837, S. 139, abgerufen am 7. Juli 2022.
  4. Zusammensetzung der Landbürgermeisterei Hilchenbach, Stand 1838
  5. Amtsblatt der Regierung Arnsberg. 1843, S. 263, abgerufen am 7. Juli 2022.
  6. T. Hundt, G. Gerlach, F. Roth, W. Schmidt: Beschreibung der Bergreviere Siegen I, Siegen II, Burbach & Müsen. Bonn 1887.
  7. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 246.
  8. Wolfgang Leesch: Die Verwaltung der Provinz Westfalen 1818–1945: Struktur und Organisation (= Beiträge zur Geschichte der preußischen Provinz Westfalen. Band 4). 2. Auflage. Aschendorff, Münster 1993, ISBN 3-402-06845-1, S. 383.
  9. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 239.
  10. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, DNB 456219528.
  11. Otto Schäfer: Der Kreis Siegen - eine Sachkunde für Grundschulen. Siegen 1968.
  12. Westfälisches Gemeindelexikon. 1887, S. 106–113.
  13. Westfälisches Gemeindelexikon. 1897, S. 110–115.
  14. Chronik Dahlbruch (Memento des Originals vom 17. Mai 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.h-bensberg.de

Weblinks