„Sigrid Herrmann“ – Versionsunterschied

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'''Sigrid Herrmann-Marschall''' (* [[14. Januar]] [[1964]] in [[Frankfurt am Main]]) ist eine [[Deutschland|deutsche]] [[Blogger]]in. Sie betreibt einen [[Watchblog]] mit dem Themenschwerpunkt Islamismus.
'''Sigrid Herrmann-Marschall''' (* [[14. Januar]] [[1964]] in [[Frankfurt am Main]]) ist eine [[Deutschland|deutsche]] [[Blogger]]in und freie Dozentin. Sie betreibt einen [[Watchblog]] mit dem Themenschwerpunkt Islamismus und wird in der Berichterstattung häufig als Expertin auf diesem Gebiet zitiert.


== Arbeit ==
== Arbeit ==
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Sie darf trotz Klage von [[Islamic Relief]] behaupten, „dass sich die Hilfsorganisation Islamic Relief Deutschland (IRD) und auch die Mutterorganisation aus Großbritannien unter anderem an der Finanzierung der Hamas beteiligen würden“.<ref>{{Literatur |Autor=Frankfurter Rundschau |Titel=Interview Sigrid Herrmann-Marschall: „Mit Aufklärung gegenhalten“ |Sammelwerk=Frankfurter Rundschau |Online=http://www.fr.de/rhein-main/alle-gemeinden/offenbach/interview-sigrid-herrmann-marschall-mit-aufklaerung-gegenhalten-a-304886 |Abruf=2018-10-22}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Sigrid Herrmann-Marschall |url=https://vunv1863.wordpress.com/2018/06/16/islamic-relief-vermeidbare-eigentore/ |titel=Islamic Relief: Vermeidbare Eigentore |datum=Juni 16, 2018 |zugriff=2018-09-07 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://archiv.i-like-israel.de/170409/index.html |titel=ILI News am 09. April 2017 |zugriff=2018-09-08 |sprache=en}}</ref>
Sie darf trotz Klage von [[Islamic Relief]] behaupten, „dass sich die Hilfsorganisation Islamic Relief Deutschland (IRD) und auch die Mutterorganisation aus Großbritannien unter anderem an der Finanzierung der Hamas beteiligen würden“.<ref>{{Literatur |Autor=Frankfurter Rundschau |Titel=Interview Sigrid Herrmann-Marschall: „Mit Aufklärung gegenhalten“ |Sammelwerk=Frankfurter Rundschau |Online=http://www.fr.de/rhein-main/alle-gemeinden/offenbach/interview-sigrid-herrmann-marschall-mit-aufklaerung-gegenhalten-a-304886 |Abruf=2018-10-22}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Sigrid Herrmann-Marschall |url=https://vunv1863.wordpress.com/2018/06/16/islamic-relief-vermeidbare-eigentore/ |titel=Islamic Relief: Vermeidbare Eigentore |datum=Juni 16, 2018 |zugriff=2018-09-07 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://archiv.i-like-israel.de/170409/index.html |titel=ILI News am 09. April 2017 |zugriff=2018-09-08 |sprache=en}}</ref>


== Kritik ==
== Rezeption ==
Herrmann-Marschall wurde 2016 von den [[Jusos]] [[Frankfurt am Main|Frankfurt]] wegen angeblichen Schürens von Angst vor einer vermeintlichen [[Islamisierung]] als [[Rechtspopulismus|Rechtspopulistin]] bezeichnet,<ref>{{Literatur |Titel=In eigener Sache: Ruhrbarone-Autorin zeigt Frankfurter Jusos an {{!}} Ruhrbarone |Sammelwerk=Ruhrbarone |Datum=2016-09-30 |Online=https://www.ruhrbarone.de/in-eigener-sache-ruhrbarone-autorin-zeigt-frankfurter-jusos-an/133602 |Abruf=2018-10-22}}</ref> bzw. als [[Holocaust]]-Relativiererin diffamiert.<ref>{{Literatur |Autor=Frankfurter Neue Presse |Titel=Sigrid Herrmann-Marschall im Montagsinterview: Islamistische Terrorgefahr: „Die Politik duckt sich weg“ {{!}} Frankfurter Neue Presse |Online=http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Islamistische-Terrorgefahr-Die-Politik-duckt-sich-weg;art675,2472718 |Abruf=2018-10-22}}</ref> Die Jusos nahmen diesen Vorwurf wieder zurück und entschuldigten sich dafür.<ref>{{Literatur |Autor=Frankfurter Rundschau |Titel=Jusos Myrella Dorn und Frederik Michalke: „Der Wähler wird verarscht“ |Sammelwerk=Frankfurter Rundschau |Online=http://www.fr.de/frankfurt/jusos-myrella-dorn-und-frederik-michalke-der-waehler-wird-verarscht-a-738520 |Abruf=2018-10-28}}</ref>
Herrmann-Marschall wurde 2016 von den [[Jusos]] [[Frankfurt am Main|Frankfurt]] wegen angeblichen Schürens von Angst vor einer vermeintlichen [[Islamisierung]] als [[Rechtspopulismus|Rechtspopulistin]] bezeichnet,<ref>{{Literatur |Titel=In eigener Sache: Ruhrbarone-Autorin zeigt Frankfurter Jusos an {{!}} Ruhrbarone |Sammelwerk=Ruhrbarone |Datum=2016-09-30 |Online=https://www.ruhrbarone.de/in-eigener-sache-ruhrbarone-autorin-zeigt-frankfurter-jusos-an/133602 |Abruf=2018-10-22}}</ref> bzw. als [[Holocaust]]-Relativiererin diffamiert.<ref>{{Literatur |Autor=Frankfurter Neue Presse |Titel=Sigrid Herrmann-Marschall im Montagsinterview: Islamistische Terrorgefahr: „Die Politik duckt sich weg“ {{!}} Frankfurter Neue Presse |Online=http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Islamistische-Terrorgefahr-Die-Politik-duckt-sich-weg;art675,2472718 |Abruf=2018-10-22}}</ref> Die Jusos nahmen diesen Vorwurf wieder zurück und entschuldigten sich dafür.<ref>{{Literatur |Autor=Frankfurter Rundschau |Titel=Jusos Myrella Dorn und Frederik Michalke: „Der Wähler wird verarscht“ |Sammelwerk=Frankfurter Rundschau |Online=http://www.fr.de/frankfurt/jusos-myrella-dorn-und-frederik-michalke-der-waehler-wird-verarscht-a-738520 |Abruf=2018-10-28}}</ref>


Herrmann-Marschall informierte 2016 die hessischen Sicherheitsbehörden, dass zwei muslimische Mitarbeiter des Frankfurter [[Violence Prevention Network]]s (VPN) selbst Kontakte zur extremistischen Szene unterhalten würden.<ref name="fr">{{Literatur |Autor=Frankfurter Rundschau |Titel=Extremisten in Hessen: Verdacht erhärtet sich nicht |Sammelwerk=Frankfurter Rundschau |Online=http://www.fr.de/rhein-main/extremisten-in-hessen-verdacht-erhaertet-sich-nicht-a-1313974 |Abruf=2018-10-28}}</ref> Nach diesen Hinweisen kam es im Januar 2017 zu einer Befragung der beiden Mitarbeiter,<ref name="hs">{{Internetquelle |autor=Volker Siefert|url=http://www.hessenschau.de/gesellschaft/mitarbeiter-von-beratungsstelle-gegen-radikalisierung-suspendiert,verfassungsschutz-beratungsmitarbeiter-extremismus-100.html |titel=Extremismus-Verdacht: Mitarbeiter von Beratungsstelle gegen Radikalisierung suspendiert |werk=[[hessenschau.de]] |datum=2017-02-25 |abruf=2020-04-17 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20171217175804/http://www.hessenschau.de/gesellschaft/mitarbeiter-von-beratungsstelle-gegen-radikalisierung-suspendiert,verfassungsschutz-beratungsmitarbeiter-extremismus-100.html|archiv-datum=2017-12-17}}</ref> die sich dabei von extremistischem Gedankengut distanzierten.<ref>{{Literatur |Autor=Özlem Gezer |Titel=Wie Muslime gegen Islamismus ins Visier des Staates gerieten |Datum=2017-04-30 |Online=https://www.spiegel.de/spiegel/wie-muslime-gegen-islamismus-ins-visier-des-staates-gerieten-a-1145395.html |Sammelwerk=Spiegel |Abruf=2020-04-01}}</ref> Als dann ein Bericht vom Hessischen Rundfunk ([[hr-iNFO]]) bundesweit für Aufsehen sorgte,<ref>{{Literatur |Autor=Christoph Cuntz |Titel="Nicht nachvollziehbare Unterstellungen": Ist ein Extremismus-Bekämpfer selbst ein Extremist? |Datum=2017-03-09 |Online=https://www.wiesbadener-kurier.de/politik/hessen/nicht-nachvollziehbare-unterstellungen-ist-ein-extremismus-bekampfer-selbst-ein-extremist_17735879 |Sammelwerk=Wiesbadener Kurier |Abruf=2020-04-17}}</ref> wurden sie durch eine Sofortmaßnahme am 21. Februar 2017 vorläufig suspendiert.<ref name="hs" /><ref>{{Literatur |Autor=Danijel Majic |Titel=Streit um Suspendierungen |Datum=2017-02-27 |Online=https://www.fr.de/frankfurt/streit-suspendierungen-11194479.html |Sammelwerk=Frankfurter Rundschau |Abruf=2020-04-17}}</ref> Alle Mitarbeiter der hessischen VPN-Beratungsstelle mussten sich einer neuerlichen Sicherheitsüberprüfung unterziehen.<ref>{{Literatur |Autor=Christoph Cuntz |Titel=Mitarbeiter von Salafismus-Beratungsstelle unter Extremismusverdacht |Datum=2017-02-25 |Online=https://www.shz.de/deutschland-welt/mitarbeiter-von-salafismus-beratungsstelle-unter-extremismusverdacht-id16208746.html |Sammelwerk=[[shz.de]] |Abruf=2020-04-17}}</ref> Das [[Hessisches Innenministerium|Hessische Innenministerium]] hatte die „gründliche sicherheitsbehördliche Zuverlässigkeitsüberprüfung“ bei den VPN-Mitarbeitern veranlasst,<ref>{{Literatur |Titel=An den Vorwürfen ist nichts dran |Datum=2017-03-18 |Online=https://www.lauterbacher-anzeiger.de/politik/hessen/an-den-vorwurfen-ist-nichts-dran_17757903 |Sammelwerk=Lauterbacher Anzeiger |Abruf=2020-04-17}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Mitarbeiter nichtextremistisch |Datum=2017-03-21 |Online=https://www.wiesbadener-kurier.de/politik/hessen/mitarbeiter-nichtextremistisch_17766076 |Sammelwerk=Wiesbadener Kurier |Abruf=2020-04-17}}</ref> und teilte im März 2017 mit, dass beide Mitarbeiter entlastet seien.<ref name="fr" /> Herrmann-Marschall bezeichnete sich damals auf ihrer Website selbst noch als „unabhängige Sekten- und Islamismus-Expertin“, die Süddeutsche Zeitung schrieb in diesem Zusammenhang „die Grenzen zwischen Expertise und Aktivismus sind bei ihr fließend“. Eine Islamwissenschaftlerin bemerkte zudem, Herrmann-Marschall besitze allenfalls Laienwissen über den Islam und verurteile Menschen ohne nachprüfbare Beweisführung pauschal als Anhänger islamistischer Strömungen. Diesen Vorwurf nannte Herrmann-Marschall „undifferenziert“.<ref>{{Literatur |Autor=Dunja Ramadan |Titel=Islamismus mit Islam bekämpfen |Sammelwerk=sueddeutsche.de |Datum=2017-08-05 |ISSN=0174-4917 |Online=https://www.sueddeutsche.de/politik/deradikalisierung-islamismus-mit-islam-bekaempfen-1.3616942 |Abruf=2018-10-31}}</ref>
Herrmann-Marschall informierte 2016 die hessischen Sicherheitsbehörden, dass zwei muslimische Mitarbeiter des Frankfurter [[Violence Prevention Network]]s (VPN) selbst Kontakte zur extremistischen Szene unterhalten würden.<ref name="fr">{{Literatur |Autor=Frankfurter Rundschau |Titel=Extremisten in Hessen: Verdacht erhärtet sich nicht |Sammelwerk=Frankfurter Rundschau |Online=http://www.fr.de/rhein-main/extremisten-in-hessen-verdacht-erhaertet-sich-nicht-a-1313974 |Abruf=2018-10-28}}</ref> Nach diesen Hinweisen kam es im Januar 2017 zu einer Befragung der beiden Mitarbeiter,<ref name="hs">{{Internetquelle |autor=Volker Siefert|url=http://www.hessenschau.de/gesellschaft/mitarbeiter-von-beratungsstelle-gegen-radikalisierung-suspendiert,verfassungsschutz-beratungsmitarbeiter-extremismus-100.html |titel=Extremismus-Verdacht: Mitarbeiter von Beratungsstelle gegen Radikalisierung suspendiert |werk=[[hessenschau.de]] |datum=2017-02-25 |abruf=2020-04-17 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20171217175804/http://www.hessenschau.de/gesellschaft/mitarbeiter-von-beratungsstelle-gegen-radikalisierung-suspendiert,verfassungsschutz-beratungsmitarbeiter-extremismus-100.html|archiv-datum=2017-12-17}}</ref> die sich dabei von extremistischem Gedankengut distanzierten.<ref>{{Literatur |Autor=Özlem Gezer |Titel=Wie Muslime gegen Islamismus ins Visier des Staates gerieten |Datum=2017-04-30 |Online=https://www.spiegel.de/spiegel/wie-muslime-gegen-islamismus-ins-visier-des-staates-gerieten-a-1145395.html |Sammelwerk=Spiegel |Abruf=2020-04-01}}</ref> Als dann ein Bericht vom Hessischen Rundfunk ([[hr-iNFO]]) bundesweit für Aufsehen sorgte,<ref>{{Literatur |Autor=Christoph Cuntz |Titel="Nicht nachvollziehbare Unterstellungen": Ist ein Extremismus-Bekämpfer selbst ein Extremist? |Datum=2017-03-09 |Online=https://www.wiesbadener-kurier.de/politik/hessen/nicht-nachvollziehbare-unterstellungen-ist-ein-extremismus-bekampfer-selbst-ein-extremist_17735879 |Sammelwerk=Wiesbadener Kurier |Abruf=2020-04-17}}</ref> wurden sie durch eine Sofortmaßnahme am 21. Februar 2017 vorläufig suspendiert.<ref name="hs" /><ref>{{Literatur |Autor=Danijel Majic |Titel=Streit um Suspendierungen |Datum=2017-02-27 |Online=https://www.fr.de/frankfurt/streit-suspendierungen-11194479.html |Sammelwerk=Frankfurter Rundschau |Abruf=2020-04-17}}</ref> Alle Mitarbeiter der hessischen VPN-Beratungsstelle mussten sich einer neuerlichen Sicherheitsüberprüfung unterziehen.<ref>{{Literatur |Autor=Christoph Cuntz |Titel=Mitarbeiter von Salafismus-Beratungsstelle unter Extremismusverdacht |Datum=2017-02-25 |Online=https://www.shz.de/deutschland-welt/mitarbeiter-von-salafismus-beratungsstelle-unter-extremismusverdacht-id16208746.html |Sammelwerk=[[shz.de]] |Abruf=2020-04-17}}</ref> Das [[Hessisches Innenministerium|Hessische Innenministerium]] hatte die „gründliche sicherheitsbehördliche Zuverlässigkeitsüberprüfung“ bei den VPN-Mitarbeitern veranlasst,<ref>{{Literatur |Titel=An den Vorwürfen ist nichts dran |Datum=2017-03-18 |Online=https://www.lauterbacher-anzeiger.de/politik/hessen/an-den-vorwurfen-ist-nichts-dran_17757903 |Sammelwerk=Lauterbacher Anzeiger |Abruf=2020-04-17}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Mitarbeiter nichtextremistisch |Datum=2017-03-21 |Online=https://www.wiesbadener-kurier.de/politik/hessen/mitarbeiter-nichtextremistisch_17766076 |Sammelwerk=Wiesbadener Kurier |Abruf=2020-04-17}}</ref> und teilte im März 2017 mit, dass beide Mitarbeiter entlastet seien.<ref name="fr" />

Herrmann-Marschall wird in der Berichterstattung häufig als Islamismuexpertin bezeichnet und zitiert und verwendet diese Bezeichnung auch selbst für sich.<ref>{{Literatur |Autor=N.N. |Titel=Wie Muslime gegen Islamismus ins Visier des Staates gerieten |Datum=2018-06-16 |Online=http://web.archive.org/web/20180617204455/https://www1.wdr.de/nachrichten/investigatives/salafist-bei-imame-pfarrer-turnier-100.html/ |Sammelwerk=WDR |Abruf=2020-04-16}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Ralf Fischer |Titel=Spenden für Segregation |Datum=2019-04-04 |Online=https://jungle.world/artikel/2019/14/spenden-fuer-segregation/ |Sammelwerk=Jungle World |Abruf=2020-04-16}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Michael Weißenborn |Titel=Weiterer Professor unter Islamismusverdacht |Datum=2019-09-23 |Online=https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.islamismus-an-der-uni-weiterer-professor-unter-islamismusverdacht.54e4263b-d233-4449-8dff-c4dfd6c33db4.html/ |Sammelwerk=Stuttgarter Nachrichten |Abruf=2020-04-16}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Frederik Schindler |Titel=Hinter der freundlichen Fassade |Datum=2020-03-02 |Online=https://www.welt.de/politik/deutschland/plus206227633/Zentralrat-der-Muslime-Zwielichtiger-Partner-der-deutschen-Islam-Politik.html/ |Sammelwerk=Die Welt |Abruf=2020-04-16}}</ref><ref name="ga" /> Die Journalistin Dunja Ramadan schrieb in Bezug darauf in der [[Süddeutsche Zeitung |Süddeutschen Zeitung]]: „die Grenzen zwischen Expertise und Aktivismus sind bei ihr fließend“. Ramadan zitierte die Islamwissenschaftlerin [[Lamya Kaddor]] mit den Worten, Herrmann-Marschall besitze „allenfalls Laienwissen über den Islam und verurteilt Menschen pauschal als Anhänger islamistischer Strömungen, ohne nachprüfbare Beweisführung“.<ref>{{Literatur |Autor=Dunja Ramadan |Titel=Islamismus mit Islam bekämpfen |Sammelwerk=sueddeutsche.de |Datum=2017-08-05 |ISSN=0174-4917 |Online=https://www.sueddeutsche.de/politik/deradikalisierung-islamismus-mit-islam-bekaempfen-1.3616942 |Abruf=2018-10-31}}</ref> In einer Stellungnahme entgegnete Herrmann-Marschall: „Frau Kaddor lügt sogar bewusst“.<ref>{{Literatur |Autor=Sigrid Herrmann-Marschall |Titel=Wer braucht schon Belege? |Sammelwerk=Vorwärts und nicht vergessen |Datum=2017-08-05 |Online=https://vunv1863.wordpress.com/2017/08/05/wer-braucht-schon-belege/ |Abruf=2020-04-16}}</ref>


Der Journalist und Autor [[Yassin Musharbash]] wies einen Teil der Kritik von Herrmann-Marschall an seiner Arbeit zurück.<ref>{{Literatur |Titel="Ich bitte Sie, meine Worte zu veröffentlichen" - Radikale Ansichten |Sammelwerk=zeit.de |Datum=2017-12-15 |Online=https://blog.zeit.de/radikale-ansichten/2017/12/15/ich-bitte-sie-meine-worte-zu-veroeffentlichen/ |Abruf=2018-10-28}}</ref>
Der Journalist und Autor [[Yassin Musharbash]] wies einen Teil der Kritik von Herrmann-Marschall an seiner Arbeit zurück.<ref>{{Literatur |Titel="Ich bitte Sie, meine Worte zu veröffentlichen" - Radikale Ansichten |Sammelwerk=zeit.de |Datum=2017-12-15 |Online=https://blog.zeit.de/radikale-ansichten/2017/12/15/ich-bitte-sie-meine-worte-zu-veroeffentlichen/ |Abruf=2018-10-28}}</ref>

Die Kriminologin Dorothee Dienstbühl, Professorin an der [[Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen]], stützt sich in einem 2019 erschienenen Handbuch zur Kriminologie auf Herrmann-Marschalls Recherchen und schreibt über sie: „Ihr Fachwissen, insbesondere zu islamistischen Szenen und Akteuren in Deutschland, ist beispiellos.“<ref>Dorothee Dienstbühl: ''Extremismus und Radikalisierung: Kriminologisches Handbuch zur aktuellen Sicherheitslage'' Richard Boorberg Verlag, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-415-06579-6, S.&nbsp;11.</ref>


== Schriften ==
== Schriften ==

Version vom 24. August 2020, 09:38 Uhr

Sigrid Herrmann-Marschall (* 14. Januar 1964 in Frankfurt am Main) ist eine deutsche Bloggerin und freie Dozentin. Sie betreibt einen Watchblog mit dem Themenschwerpunkt Islamismus und wird in der Berichterstattung häufig als Expertin auf diesem Gebiet zitiert.

Arbeit

Herrmann-Marschall ist Diplom-Biologin.[1] Sie ist Mitglied der SPD,[2] und als Lokalpolitikerin (Vorstandsmitglied,[3] davor Unterbezirkssprecherin für Umweltschutz,[4] Unterbezirksschriftführerin[5]) in Offenbach tätig. Seit 2012 betreibt sie den Watchblog „Vorwärts und nicht vergessen“, der nach einer Textzeile aus dem Solidaritätslied von Bertolt Brecht benannt ist.[6]

Herrmann-Marschalls Untersuchungsgegenstand sind salafistische und islamistische Organisationen und Akteure.[7] In diesem Zusammenhang berät sie Kommunalpolitiker und hält öffentliche Vorträge.[8][9] Nachdem sie mit Analysen aus dem Rhein-Main-Gebiet begonnen hatte,[10] ist sie inzwischen bundesweit aktiv. Das öffentliche Auftreten begann mit einer Aufklärungs- und Protestaktion im Jahr 2012,[4] dem Widerstand gegen die Koranverteilungskampagnen der Gruppe um Ibrahim Abou-Nagie.[11]

Sie gehörte zu den Kritikern des Auftritts von Mohamed Matar von der Neuköllner Begegnungsstätte (NBS) bei einer Gedenkveranstaltung zum Attentat auf dem Berliner Breitscheidplatz.[12] Die Einbeziehung der NBS in Integrationsprojekte für Flüchtlinge wird von ihr kritisiert.[13] Sie fand durch einen Blick ins Vereinsregister heraus, dass Verbindungen des Islamischen Zentrums Hamburg nach Hessen bestehen.[14]

Sie darf trotz Klage von Islamic Relief behaupten, „dass sich die Hilfsorganisation Islamic Relief Deutschland (IRD) und auch die Mutterorganisation aus Großbritannien unter anderem an der Finanzierung der Hamas beteiligen würden“.[15][16][17]

Rezeption

Herrmann-Marschall wurde 2016 von den Jusos Frankfurt wegen angeblichen Schürens von Angst vor einer vermeintlichen Islamisierung als Rechtspopulistin bezeichnet,[18] bzw. als Holocaust-Relativiererin diffamiert.[19] Die Jusos nahmen diesen Vorwurf wieder zurück und entschuldigten sich dafür.[20]

Herrmann-Marschall informierte 2016 die hessischen Sicherheitsbehörden, dass zwei muslimische Mitarbeiter des Frankfurter Violence Prevention Networks (VPN) selbst Kontakte zur extremistischen Szene unterhalten würden.[21] Nach diesen Hinweisen kam es im Januar 2017 zu einer Befragung der beiden Mitarbeiter,[22] die sich dabei von extremistischem Gedankengut distanzierten.[23] Als dann ein Bericht vom Hessischen Rundfunk (hr-iNFO) bundesweit für Aufsehen sorgte,[24] wurden sie durch eine Sofortmaßnahme am 21. Februar 2017 vorläufig suspendiert.[22][25] Alle Mitarbeiter der hessischen VPN-Beratungsstelle mussten sich einer neuerlichen Sicherheitsüberprüfung unterziehen.[26] Das Hessische Innenministerium hatte die „gründliche sicherheitsbehördliche Zuverlässigkeitsüberprüfung“ bei den VPN-Mitarbeitern veranlasst,[27][28] und teilte im März 2017 mit, dass beide Mitarbeiter entlastet seien.[21]

Herrmann-Marschall wird in der Berichterstattung häufig als Islamismuexpertin bezeichnet und zitiert und verwendet diese Bezeichnung auch selbst für sich.[29][30][31][32][8] Die Journalistin Dunja Ramadan schrieb in Bezug darauf in der Süddeutschen Zeitung: „die Grenzen zwischen Expertise und Aktivismus sind bei ihr fließend“. Ramadan zitierte die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor mit den Worten, Herrmann-Marschall besitze „allenfalls Laienwissen über den Islam und verurteilt Menschen pauschal als Anhänger islamistischer Strömungen, ohne nachprüfbare Beweisführung“.[33] In einer Stellungnahme entgegnete Herrmann-Marschall: „Frau Kaddor lügt sogar bewusst“.[34]

Der Journalist und Autor Yassin Musharbash wies einen Teil der Kritik von Herrmann-Marschall an seiner Arbeit zurück.[35]

Die Kriminologin Dorothee Dienstbühl, Professorin an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen, stützt sich in einem 2019 erschienenen Handbuch zur Kriminologie auf Herrmann-Marschalls Recherchen und schreibt über sie: „Ihr Fachwissen, insbesondere zu islamistischen Szenen und Akteuren in Deutschland, ist beispiellos.“[36]

Schriften

  • Dorothee Dienstbühl, Sigrid Herrmann-Marschall: Investigate Social Media – Die Übertragung salafistischer Strukturen in sozialen Netzwerken auf örtliche Gegebenheiten und der Nutzen für die Sicherheitsbehörden. In: Thomas-Gabriel Rüdiger, Petra Saskia Bayerl (Hrsg.): Digitale Polizeiarbeit: Herausforderungen und Chancen. 1. Auflage. Springer VS, 2018, ISBN 978-3-658-19755-1, S. 91–107, doi:10.1007/978-3-658-19756-8.
  • Sigrid Herrmann-Marschall: Die Medienstrategie der Gülen-Bewegung. In: Friedmann Eißler (Hrsg.): Die Gülen-Bewegung (Hizmet) Herkunft, Strukturen, Ziele, Erfahrungen. EZW-Texte, Nr. 238. Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Berlin 2015, S. 168 ff.
  • Sigrid Herrmann-Marschall: Die Hilfsorganisation „Islamic Relief“: Heiligenschein mit Rissen. In: Materialdienst der EZW 11/2017. Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Berlin 2017, S. 415 ff. (ezw-berlin.de).

Einzelnachweise

  1. Vgl. die Angabe ihres akad. Grades in Politisches Informationssystem Offenbach 2011
  2. Frankfurter Rundschau: Muslime in Hessen: Wo der Extremismus anfängt. In: Frankfurter Rundschau. (fr.de [abgerufen am 22. Oktober 2018]).
  3. SPD Bieber wählte Vorstand. In: SPD Offenbach am Main. (spd-offenbach.de [abgerufen am 28. Februar 2020]).
  4. a b Koranverteilungen in deutschen Städten: Die Sache mit der Wahrheit. In: FAZ. 14. April 2012, abgerufen am 25. Februar 2019.
  5. Samuel Schirmbeck: Gefährliche Toleranz: Der fatale Umgang der Linken mit dem Islam. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Sigrid Herrmann-Marschall: Liebe Leserinnen und Leser,. 8. Juni 2012, abgerufen am 25. Februar 2019.
  7. Birgit Gärtner: Salafistische Strukturen in Ostwestfalen-Lippe. Abgerufen am 22. Oktober 2018 (deutsch).
  8. a b Gießener Anzeiger Verlags GmbH & Co KG: FDP Gießen: Extremismus-Expertin Sigrid Herrmann-Marschall über "Islamismus in Mittelhessen". Abgerufen am 22. Oktober 2018.
  9. Saarbrücker Zeitung: Freie Wähler laden ein zu Islam-Vortrag. Abgerufen am 22. Oktober 2018.
  10. Christoph Cuntz: Islamisten im Rhein-Main-Gebiet - Bloggerin: "Die Szene ist größer als man denkt". In: Allgemeine Zeitung. 14. September 2016 (allgemeine-zeitung.de [abgerufen am 1. April 2020]).
  11. Samuel Schirmbeck: Gefährliche Toleranz: Der fatale Umgang der Linken mit dem Islam. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. Herr Müller, schweigen Sie nicht länger zum Imam auf dem Breitscheidplatz! (bz-berlin.de [abgerufen am 22. Oktober 2018]).
  13. Marcel Leubecher: Bertelsmann-Studie: Muslime helfen häufig Flüchtlingen. In: DIE WELT. 27. März 2017 (welt.de [abgerufen am 22. Oktober 2018]).
  14. Deutsche Welle (www.dw.com): Terror: Fragwürdige Partner in der Präventionsarbeit? | DW | 22.08.2017. Abgerufen am 22. Oktober 2018.
  15. Frankfurter Rundschau: Interview Sigrid Herrmann-Marschall: „Mit Aufklärung gegenhalten“. In: Frankfurter Rundschau. (fr.de [abgerufen am 22. Oktober 2018]).
  16. Sigrid Herrmann-Marschall: Islamic Relief: Vermeidbare Eigentore. 16. Juni 2018, abgerufen am 7. September 2018.
  17. ILI News am 09. April 2017. Abgerufen am 8. September 2018 (englisch).
  18. In eigener Sache: Ruhrbarone-Autorin zeigt Frankfurter Jusos an | Ruhrbarone. In: Ruhrbarone. 30. September 2016 (ruhrbarone.de [abgerufen am 22. Oktober 2018]).
  19. Frankfurter Neue Presse: Sigrid Herrmann-Marschall im Montagsinterview: Islamistische Terrorgefahr: „Die Politik duckt sich weg“ | Frankfurter Neue Presse. (fnp.de [abgerufen am 22. Oktober 2018]).
  20. Frankfurter Rundschau: Jusos Myrella Dorn und Frederik Michalke: „Der Wähler wird verarscht“. In: Frankfurter Rundschau. (fr.de [abgerufen am 28. Oktober 2018]).
  21. a b Frankfurter Rundschau: Extremisten in Hessen: Verdacht erhärtet sich nicht. In: Frankfurter Rundschau. (fr.de [abgerufen am 28. Oktober 2018]).
  22. a b Volker Siefert: Extremismus-Verdacht: Mitarbeiter von Beratungsstelle gegen Radikalisierung suspendiert. In: hessenschau.de. 25. Februar 2017, archiviert vom Original am 17. Dezember 2017; abgerufen am 17. April 2020.
  23. Özlem Gezer: Wie Muslime gegen Islamismus ins Visier des Staates gerieten. In: Spiegel. 30. April 2017 (spiegel.de [abgerufen am 1. April 2020]).
  24. Christoph Cuntz: "Nicht nachvollziehbare Unterstellungen": Ist ein Extremismus-Bekämpfer selbst ein Extremist? In: Wiesbadener Kurier. 9. März 2017 (wiesbadener-kurier.de [abgerufen am 17. April 2020]).
  25. Danijel Majic: Streit um Suspendierungen. In: Frankfurter Rundschau. 27. Februar 2017 (fr.de [abgerufen am 17. April 2020]).
  26. Christoph Cuntz: Mitarbeiter von Salafismus-Beratungsstelle unter Extremismusverdacht. In: shz.de. 25. Februar 2017 (shz.de [abgerufen am 17. April 2020]).
  27. An den Vorwürfen ist nichts dran. In: Lauterbacher Anzeiger. 18. März 2017 (lauterbacher-anzeiger.de [abgerufen am 17. April 2020]).
  28. Mitarbeiter nichtextremistisch. In: Wiesbadener Kurier. 21. März 2017 (wiesbadener-kurier.de [abgerufen am 17. April 2020]).
  29. N.N.: Wie Muslime gegen Islamismus ins Visier des Staates gerieten. In: WDR. 16. Juni 2018 (archive.org [abgerufen am 16. April 2020]).
  30. Ralf Fischer: Spenden für Segregation. In: Jungle World. 4. April 2019 (jungle.world [abgerufen am 16. April 2020]).
  31. Michael Weißenborn: Weiterer Professor unter Islamismusverdacht. In: Stuttgarter Nachrichten. 23. September 2019 (stuttgarter-nachrichten.de [abgerufen am 16. April 2020]).
  32. Frederik Schindler: Hinter der freundlichen Fassade. In: Die Welt. 2. März 2020 (welt.de [abgerufen am 16. April 2020]).
  33. Dunja Ramadan: Islamismus mit Islam bekämpfen. In: sueddeutsche.de. 5. August 2017, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 31. Oktober 2018]).
  34. Sigrid Herrmann-Marschall: Wer braucht schon Belege? In: Vorwärts und nicht vergessen. 5. August 2017 (wordpress.com [abgerufen am 16. April 2020]).
  35. "Ich bitte Sie, meine Worte zu veröffentlichen" - Radikale Ansichten. In: zeit.de. 15. Dezember 2017 (zeit.de [abgerufen am 28. Oktober 2018]).
  36. Dorothee Dienstbühl: Extremismus und Radikalisierung: Kriminologisches Handbuch zur aktuellen Sicherheitslage Richard Boorberg Verlag, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-415-06579-6, S. 11.