„Oskar Regele“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 55: Zeile 55:
[[Kategorie:Militärschriftsteller]]
[[Kategorie:Militärschriftsteller]]
[[Kategorie:Amtstitel Hofrat]]
[[Kategorie:Amtstitel Hofrat]]
[[[[Kategorie:Absolvent der Universität Wien]]]]
[[Kategorie:Person (Österreichisches Rotes Kreuz)]]
[[Kategorie:Person (Österreichisches Rotes Kreuz)]]
[[Kategorie:Generalmajor (Zweite Republik Österreich)]]
[[Kategorie:Generalmajor (Zweite Republik Österreich)]]

Version vom 21. August 2016, 22:08 Uhr

Oskar Regele (* 7. Juli 1890 in Pettau, Österreich-Ungarn; † 1. Februar 1969 in Wien) war ein österreichischer Offizier und Militärhistoriker. Er war Leiter des Kriegsarchivs und Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs in Wien

Leben

Regele wurde 1890 als Sohn eines k.u.k. Offiziers in der damaligen südlichen Steiermark (heute Slowenien) geboren. Nach der Gymnasialzeit besuchte die Technische Militärakademie in Wiener Neustadt und wurde 1912 als Leutnant zum Pionierbataillon 1 ausgemustert. Von 1914 bis 1918 leistete er als Pionieroffizier Kriegsdienst, zuletzt als Hauptmann.

Danach wurde er in das Bundesherr übernommen. Ab 1918 studierter er Staatswissenschaften an der Universität Wien. 1925 wurde er mit der Dissertation Staatsverfassung und Wehrverfassung. Fragen der Wehrpolitik zum Dr. rer. pol. promoviert.

Im Jahre 1925 absolviert er die Fachprüfung für den höheren militärischen Dienst (Generalstabsdienst). 1928 wurde er Pressereferent im Bundesministerium für Heereswesen. Ein Jahr später erfolgte die Beförderung zum Oberstleutnant. 1932/33 wechselte er in den Truppendienst. Von 1933 bis 1937 war er österreichischer Militärattaché für Ungarn und Rumänien in Budapest; 1933 erfolgte die Beförderung zum Oberst. 1937 kam er in die Nachrichtenabteilung des Bundesministeriums für Landesverteidigung. Dort war er Stellvertreter des Abteilungsvorstandes. Nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 wurde er – obwohl ursprünglich als Militärakademiekommandant vorgesehen – wegen seiner antinationalsozialistischen Gesinnung[1] in den Ruhestand versetzt.

1941 wurde er freiwillig Mitarbeiter (Geschichtsschreibung der österreichisch-ungarischen Luftstreitkräfte) beim Teilkommando Wien der 8. Abteilung des Generalstabes der Luftwaffe der Wehrmacht, wo er bis 1944 tätig war (offiziell 1945).

Nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 wurde er kommissarischer Leiter und 1946 Leiter des Kriegsarchivs in Wien. 1955 wurde der Wirkliche Hofrat interimistischer Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs in Wien; er trat noch im selben Jahr in den Ruhestand.

Von 1952 bis 1963 war er Gründungspräsident der Österreichischen Kommission für Militärgeschichte. Er wurde Vizepräsident, Präsident (1964) und Ehrenpräsident (1965) der Internationalen Kommission für Militärgeschichte. Er war Delegierter bei den Internationalen Historikerkongressen in Rom, Stockholm und Wien. Außerdem war er ordentliches Mitglied der Wiener Katholischen Akademie, provisorischer Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes (1945/46) und Verbandsbeirat für wehrwissenschaftliche Angelegenheiten der Österreichischen Offiziersgesellschaft[2]. Regele war Generalmajor der Reserve des Bundesheeres.

Seine Biografie über Franz Conrad von Hötzendorf (1955) wurde durch Holger Afflerbach als apologetisch eingestuft.[3] In der Gesamtschau habe die österreichische Militärhistographie nach 1945 Regele aber „sehr viel zu verdanken“ (Peter Broucek/Kurt Peball).[4] Sein Werk zu Josef Wenzel Radetzky von Radetz gilt gar als „bis heute gültige[s] Standardwerk“ (Peter Csendes/Helmuth Größing).[5]

Regele war verheiratet mit Anna Maria, geb. Scapinelli-Leguigno.

Auszeichnungen und Ehrungen

Werke

  • Staatsverfassung und Wehrverfassung: Fragen der Wehrpolitik. Eisenschmidt, Berlin 1925.
  • Kampf um Flüsse: Beiträge aus dem Kriege 1914-18. Eisenschmidt, Berlin 1925.
  • (Bearb. mit Rudolf Theiss): Die Radfahrtruppe: Nach Kriegserfahrungen. Eisenschmidt, Berlin 1925.
  • mit Josef Hellrigl: Überlieferungspflege im Bundesheer. Durch die Jahrhunderte österreichischen Soldatentums. Hrsg. vom Österreichischen Bundesministerium des Heereswesen, Wien 1931.
  • Kampf um die Donau 1916: Betrachtungen der Flußübergänge bei Flamanda und Sistow. Voggenreiter, Potsdam 1940.
  • Feldmarschall Conrad: Auftrag und Erfüllung, 1906–1918. Verlag Herold, Wien u.a. 1955.
  • Beiträge zur Geschichte der staatlichen Landesaufnahme und Kartographie in Österreich bis zum Jahre 1918. Verlag Notring der wissenschaftlichen Verbände Österreichs, Wien 1955.
  • Feldmarschall Radetzky: Leben, Leistung, Erbe. Verlag Herold, Wien u.a. 1957.
  • Feldzeugmeister Benedek: Der Weg nach Königgrätz. Verlag Herold, Wien u.a. 1960.
  • Taschenbuch der Militärgeschichte Österreichs. Fromme, Wien u.a. 1963.
  • Generalstabschefs aus vier Jahrhunderten: Das Amt des Chefs des Generalstabes in der Donaumonarchie. Seine Träger und Organe von 1529–1918. Verlag Herold, Wien u.a. 1966.

Literatur

  • Johann Christoph Allmayer-Beck: Oskar Regele (1890–1969) [Nachruf]. In: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 22 (1969), S. 532–540.
  • Regele, Oskar. In: Fritz Fellner, Doris A. Corradini: Österreichische Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert. Ein biographisch-bibliographisches Lexikon (= Veröffentlichungen der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs. Bd. 99). Böhlau, Wien u. a. 2006, ISBN 978-3-205-77476-1, S. 339.
  • Peter Broucek (Hrsg.): Ein General im Zwielicht. Die Erinnerungen Edmund Glaises von Horstenau. Band 1: K.u.k. Generalstabsoffizier und Historiker (= Veröffentlichungen der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs. Bd. 67). Böhlau, Wien u.a. 1980, ISBN 3-205-08740-2, S. 52, Fn. 175 (Kurzbiographie).
  • In Memoriam: Oskar Regele. In: Der Globusfreund Nr. 18/20 (1970), S. 12.

Einzelnachweise

  1. Peter Broucek, Kurt Peball: Strömungen und Ziele seit 1945. In: Ders.: Geschichte der österreichischen Militärhistoriographie. Böhlau, Köln u.a. 2000, ISBN 3-412-05700-2, S. 108.
  2. Chronik der Österreichischen Offiziersgesellschaft 1960-2010, oeog.at, abgerufen am 21. August 2016.
  3. Holger Afflerbach: Der Dreibund: Europäische Grossmacht- und Allianzpolitik vor dem Ersten Weltkrieg (= Veröffentlichungen der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs. Bd. 92). Böhlau, Wien u.a. 2002, ISBN 3-205-99399-3, S. 599, Fn. 14.
  4. Peter Broucek, Kurt Peball: Strömungen und Ziele seit 1945. In: Ders.: Geschichte der österreichischen Militärhistoriographie. Böhlau, Köln u.a. 2000, ISBN 3-412-05700-2, S. 122.
  5. Peter Csendes, Helmuth Größing: Literaturberichte. Sammelreferat. Schrifttum zur Geschichte Wiens (1954—1974). In: Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung 83 (1975) 3/4, S. 414–472, hier: S. 461.

[[]]