„Liamine Zéroual“ – Versionsunterschied

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'''Liamine Zéroual''' ({{arS|اليمين زروال|d=al-Yamīn Zarwāl}}; * [[3. Juli]] [[1941]] in [[Batna]]) war [[Algerien|algerischer]] Präsident von 1994 bis 1999.
'''Liamine Zéroual''' ({{arS|اليمين زروال|d=al-Yamīn Zarwāl}}; * [[3. Juli]] [[1941]] in [[Batna]]) ist ein [[Algerien|algerischer]] Militär und Politiker. Von 1994 bis 1999 bekleidete er das Amt des [[Liste der Staatsoberhäupter von Algerien|Staatspräsidenten]].


== Leben ==
Zéroual wurde 1941 in Batna geboren und erhielt in [[Moskau]] und [[Paris]] seine militärische Ausbildung. Er nahm am [[Algerienkrieg]] teil und machte danach Karriere innerhalb der Armee. 1989 wurde er Oberbefehlshaber der Armee, trat aber bald wegen Meinungsverschiedenheiten mit [[Bendjedid Chadli]] zurück. 1994 wurde er vom Hohen Rat zum Staatspräsidenten ernannt und 1995 in einer Wahl bestätigt. Durch eine Verfassungsreform wurden die Rechte des Präsidenten erheblich erweitert.
Zéroual wurde 1941 in Batna geboren und erhielt in [[Moskau]] und [[Paris]] seine militärische Ausbildung.


Zéroual schloss sich als Sechzehnjähriger der FLN-Guerilla im [[Algerienkrieg]] an. Während des Krieges diente er innerhalb des kolonialisierten Landes und bei der in Marokko und Tunesien stationierten Auslandsarmee der FLN. Nach dem Krieg machte er Karriere innerhalb der [[Algerische Streitkräfte|Algerischen Streitkräfte]].<ref name="Roberts2003157245">Hugh Roberts: ''The Battlefield Algeria 1988–2002 – Studies in a Broken Polity.'' Verso, London 2003, S. 157, 245.</ref>
Während seiner Regierungszeit dauerte der [[Algerischer Bürgerkrieg|Bürgerkrieg]] mit den radikalen [[Islamismus|Islamisten]] an. Mit der Armee kam es zunehmend zu Unstimmigkeiten über die Behandlung der islamistischen Gruppen. Zéroual trat für Verhandlungen mit einigen Gruppen ein, während das Militär die Vernichtung der islamistischen [[Terroristen]] forderte. Wegen diesen Auseinandersetzungen kündigte Zéroual 1998 seinen Rücktritt an und übergab 1999 die Regierung an [[Abd al-Aziz Bouteflika]].

1988 wurde er [[Oberbefehlshaber]] der Armee, trat aber bald wegen Meinungsverschiedenheiten mit [[Chadli Bendjedid]] ob der zukünftigen Ausrichtung der Streitkräfte zurück. Danach wurde er Botschafter in [[Rumänien]] aber zog sich nach einem Monat in den Ruhestand zurück. 1993 bekleidete er als Verteidigungsminister sein erstes hohes politisches Amt.<ref name="Roberts2003157245" />

1994 wurde er vom Hohen Rat zum Staatspräsidenten ernannt und 1995 in einer Wahl bestätigt. Durch eine Verfassungsreform wurden die Rechte des Präsidenten erheblich erweitert.

Während seiner Regierungszeit dauerte der [[Algerischer Bürgerkrieg|Bürgerkrieg]] mit den radikalen [[Islamismus|Islamisten]] an. Mit der Armee kam es zunehmend zu Unstimmigkeiten über die Behandlung der islamistischen Gruppen. Zéroual trat für Verhandlungen mit einigen Gruppen ein, während das Militär die Vernichtung der islamistischen [[Terrorist]]en forderte. Wegen dieser Auseinandersetzungen kündigte Zéroual 1998 seinen Rücktritt an und übergab 1999 die Regierung an [[Abd al-Aziz Bouteflika]].


== Literatur ==
== Literatur ==
Bernhard Schmid: ''Algerien - Frontstaat im globalen Krieg? [[Neoliberalismus]], soziale Bewegungen und islamistische Ideologie in einem nordafrikanischen Land.'' ISBN 3-89771-019-6
* Bernhard Schmid: ''Algerien Frontstaat im globalen Krieg? [[Neoliberalismus]], soziale Bewegungen und islamistische Ideologie in einem nordafrikanischen Land.'' Unrast, Münster 2005, ISBN 3-89771-019-6
== Einzelnachweise ==

<references />

== Weblinks ==
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* [http://www.algerien-story.de/geschichte/frames/zeroual.htm Kurzbiografie]


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Aktuelle Version vom 23. Februar 2024, 00:23 Uhr

Liamine Zéroual (1994)

Liamine Zéroual (arabisch اليمين زروال, DMG al-Yamīn Zarwāl; * 3. Juli 1941 in Batna) ist ein algerischer Militär und Politiker. Von 1994 bis 1999 bekleidete er das Amt des Staatspräsidenten.

Leben

Zéroual wurde 1941 in Batna geboren und erhielt in Moskau und Paris seine militärische Ausbildung.

Zéroual schloss sich als Sechzehnjähriger der FLN-Guerilla im Algerienkrieg an. Während des Krieges diente er innerhalb des kolonialisierten Landes und bei der in Marokko und Tunesien stationierten Auslandsarmee der FLN. Nach dem Krieg machte er Karriere innerhalb der Algerischen Streitkräfte.[1]

1988 wurde er Oberbefehlshaber der Armee, trat aber bald wegen Meinungsverschiedenheiten mit Chadli Bendjedid ob der zukünftigen Ausrichtung der Streitkräfte zurück. Danach wurde er Botschafter in Rumänien aber zog sich nach einem Monat in den Ruhestand zurück. 1993 bekleidete er als Verteidigungsminister sein erstes hohes politisches Amt.[1]

1994 wurde er vom Hohen Rat zum Staatspräsidenten ernannt und 1995 in einer Wahl bestätigt. Durch eine Verfassungsreform wurden die Rechte des Präsidenten erheblich erweitert.

Während seiner Regierungszeit dauerte der Bürgerkrieg mit den radikalen Islamisten an. Mit der Armee kam es zunehmend zu Unstimmigkeiten über die Behandlung der islamistischen Gruppen. Zéroual trat für Verhandlungen mit einigen Gruppen ein, während das Militär die Vernichtung der islamistischen Terroristen forderte. Wegen dieser Auseinandersetzungen kündigte Zéroual 1998 seinen Rücktritt an und übergab 1999 die Regierung an Abd al-Aziz Bouteflika.

Literatur

  • Bernhard Schmid: Algerien – Frontstaat im globalen Krieg? Neoliberalismus, soziale Bewegungen und islamistische Ideologie in einem nordafrikanischen Land. Unrast, Münster 2005, ISBN 3-89771-019-6

Einzelnachweise

  1. a b Hugh Roberts: The Battlefield Algeria 1988–2002 – Studies in a Broken Polity. Verso, London 2003, S. 157, 245.
Commons: Liamine Zéroual – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien