„Löschboot 1“ – Versionsunterschied

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Das Löschboot 1 wurde 1941 als Feuerlöschboot bei der Hamburger Werft [[Schiffswerft August Pahl]] für die [[Kriegsmarine]] gebaut und von 1941 bis 1945 in der [[Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven]] eingesetzt.
Das ''Löschboot 1'' wurde 1941 als Feuerlöschboot bei der Hamburger Werft [[Schiffswerft August Pahl]] für die [[Kriegsmarine]] gebaut und von 1941 bis 1945 in der [[Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven]] eingesetzt.


Nach Kriegsende übergab es die US-Armee an die [[Britische Besatzungszone|britische Besatzung]]. Von 1945 bis 1950 lag es im [[Hamburger Hafen]]. Ab 1950 wurde es an die [[Feuerwehr Bremerhaven|Berufsfeuerwehr Bremerhaven]] ausgeliehen, die es 1954 erwarb und bis 1973 zur Brandbekämpfung in Bremerhaven und auf der Weser einsetzte.
Nach Kriegsende übergab es die US-Armee an die [[Britische Besatzungszone|britische Besatzung]]. Von 1945 bis 1950 lag es im [[Hamburger Hafen]]. Ab 1950 wurde es an die [[Feuerwehr Bremerhaven|Berufsfeuerwehr Bremerhaven]] ausgeliehen, die es 1954 erwarb und bis 1973 zur Brandbekämpfung in Bremerhaven und auf der Weser einsetzte.
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1974 baute die Werft [[Schichau Unterweser]] AG das vorher hölzerne Ruderhaus in einen Steuerstand aus Stahl und Glas um, der durch die niedrigere Höhe Brückendurchfahrten im Kaiserhafen ermöglichte.
1974 baute die Werft [[Schichau Unterweser]] AG das vorher hölzerne Ruderhaus in einen Steuerstand aus Stahl und Glas um, der durch die niedrigere Höhe Brückendurchfahrten im Kaiserhafen ermöglichte.


Mit der Indienststellung des [[Weser (Schiff, 1974)|Löschkreuzers Weser]] 1974 wurde das Löschboot 1 nicht mehr auf der Weser, sondern nur noch im [[Häfen in Bremerhaven|Kaiserhafen 1 und Fischereihafen]] als Begleitboot eingesetzt. Nach einer Reparatur der Antriebsmaschine wurde das Löschboot 1 1995 als Brandbekämpfer ausgemustert und an die Schiffergilde Bremerhaven e.V. als Museumsschiff übergeben. Nach der Außerdienststellung befand es sich von 1996 bis 2007 im [[Alter Hafen (Bremerhaven)|Museumshafen Bremerhaven]].
Mit der Indienststellung des [[Weser (Schiff, 1974)|Löschkreuzers ''Weser'']] 1974 wurde das ''Löschboot 1'' nicht mehr auf der Weser, sondern nur noch im [[Häfen in Bremerhaven|Kaiserhafen 1 und Fischereihafen]] als Begleitboot eingesetzt. Nach einer Reparatur der Antriebsmaschine wurde das ''Löschboot 1'' 1995 als Brandbekämpfer ausgemustert und an die Schiffergilde Bremerhaven e.V. als Museumsschiff übergeben. Nach der Außerdienststellung befand es sich von 1996 bis 2007 im [[Alter Hafen (Bremerhaven)|Museumshafen Bremerhaven]].


Seit 2007 ist der Schifferverein Rekum und Umgegend von 1919 e. V. der Eigner und das Löschboot 1 liegt als [[Museumsschiff]] im [[Vegesacker Hafen]].<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.schifferverein-rekum.de/Loeschboot/ |titel=Löschboot - Geschichte des Bootes |werk= |hrsg=Schifferverein Rekum und Umgegend von 1919 e. V. |datum= |abruf=2024-07-07}}</ref>
Seit 2007 ist der Schifferverein Rekum und Umgegend von 1919 e. V. der Eigner und das ''Löschboot 1'' liegt als [[Museumsschiff]] im [[Vegesacker Hafen]].<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.schifferverein-rekum.de/Loeschboot/ |titel=Löschboot - Geschichte des Bootes |werk= |hrsg=Schifferverein Rekum und Umgegend von 1919 e. V. |datum= |abruf=2024-07-07}}</ref>


== Technische Daten ==
== Technische Daten ==
Das Löschboot 1 ist eins der ersten Boote, deren Maschine und Wendegetriebe direkt vom Steuerstand aus per [[Maschinentelegraf]] bedient werden konnten. Ein [[Sechszylindermotor|Sechszylinder]]-Dieselmotor lieferte 200 PS [[Leistung (Physik)|Leistung]]. Die von [[Pegnitzhütte|AMAG Hilpert]] hergestellten Pumpen lieferten im Parallel-Betrieb bis zu 12.000 Liter Wasser pro Minute bei 50 [[Meter Wassersäule]]. Die Besatzung des Schiffes bestand aus zwei Mann. Im Einsatzfall wurde sie durch eine Löschmannschaft verstärkt.<ref name="TechnischeDaten" />
Das ''Löschboot 1'' ist eins der ersten Boote, deren Maschine und Wendegetriebe direkt vom Steuerstand aus per [[Maschinentelegraf]] bedient werden konnten. Ein [[Sechszylindermotor|Sechszylinder]]-Dieselmotor lieferte 200 PS [[Leistung (Physik)|Leistung]]. Die von [[Pegnitzhütte|AMAG Hilpert]] hergestellten Pumpen lieferten im Parallel-Betrieb bis zu 12.000 Liter Wasser pro Minute bei 50 [[Meter Wassersäule]]. Die Besatzung des Schiffes bestand aus zwei Mann. Im Einsatzfall wurde sie durch eine Löschmannschaft verstärkt.<ref name="TechnischeDaten" />


== Denkmal ==
== Denkmal ==


Die hohe schifffahrtsgeschichtliche Bedeutung des Feuerlöschboots fand seine Würdigung durch das Landesamt für Denkmalpflege Bremen, das 2023 das Löschboot 1 als Technisches Denkmal unter Denkmalschutz stellte.<ref>{{WP-HB LfD|5671|Denkmaldatenbank des LfD}}</ref> Dadurch wird es möglich finanzielle Mittel für die weitere Renovierung zu beantragen, die auf 500.000 Euro veranschlagt wurden.
Die hohe schifffahrtsgeschichtliche Bedeutung des Feuerlöschboots fand seine Würdigung durch das Landesamt für Denkmalpflege Bremen, das 2023 das ''Löschboot 1'' als Technisches Denkmal unter Denkmalschutz stellte.<ref>{{WP-HB LfD|5671|Denkmaldatenbank des LfD}}</ref> Dadurch wird es möglich finanzielle Mittel für die weitere Renovierung zu beantragen, die auf 500.000 Euro veranschlagt wurden.


Im Juli 2024 hat der SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Bremen [[Uwe Schmidt (Politiker, 1966)|Uwe Schmidt]] bekanntgegeben, dass der Bund ca. 250.000 Euro aus Denkmalschutz-Programmen bereitstellt. Weitere 250.000 Euro kommen vom [[Freie Hansestadt Bremen|Land Bremen]].<ref>{{Internetquelle |autor=Christian Weth |url=https://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteil-vegesack/vegesack-warum-das-loeschboot-1-jetzt-saniert-werden-kann-doc7w4zb1ol5k215ug1uoy6 |titel=Sanierung gesichert: Bund gibt 250.000 Euro fürs "Löschboot 1" |werk= |hrsg=[[Weser-Kurier]] |datum=2024-07-03 |abruf=2024-07-07}}</ref>
Im Juli 2024 hat der SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Bremen [[Uwe Schmidt (Politiker, 1966)|Uwe Schmidt]] bekanntgegeben, dass der Bund ca. 250.000 Euro aus Denkmalschutz-Programmen bereitstellt. Weitere 250.000 Euro kommen vom [[Freie Hansestadt Bremen|Land Bremen]].<ref>{{Internetquelle |autor=Christian Weth |url=https://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteil-vegesack/vegesack-warum-das-loeschboot-1-jetzt-saniert-werden-kann-doc7w4zb1ol5k215ug1uoy6 |titel=Sanierung gesichert: Bund gibt 250.000 Euro fürs "Löschboot 1" |werk= |hrsg=[[Weser-Kurier]] |datum=2024-07-03 |abruf=2024-07-07}}</ref>

Version vom 8. Juli 2024, 12:04 Uhr

Löschboot 1
Feuerlöschboot LÖSCHBOOT 1 im Vegesacker Hafen (2024)
Feuerlöschboot LÖSCHBOOT 1 im Vegesacker Hafen (2024)
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland
Schiffstyp Feuerlöschboot
Heimathafen Vegesacker Hafen
Bauwerft Schiffswerft August Pahl, Hamburg
Baunummer 232
Stapellauf 1941
Indienststellung 1941
Außerdienststellung 1995
Verbleib Denkmal und Museumsschiff
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 19,30 m (Lüa)
Breite 4,10 m
Seitenhöhe 3 m
Tiefgang (max.) 1,30 m
Verdrängung 36 t
 
Besatzung 2[1]
Maschinenanlage
Maschine 6 Zylinder Vorkammerdiesel
Maschinen­leistung 200 PS (147 kW)
Höchst­geschwindigkeit kn (17 km/h)

Das Löschboot 1 war ein Feuerlöschboot der Kriegsmarine und später der Feuerwehr Bremerhaven. Seit 1996 ist es ein Museumsschiff.

Geschichte

Das Löschboot 1 wurde 1941 als Feuerlöschboot bei der Hamburger Werft Schiffswerft August Pahl für die Kriegsmarine gebaut und von 1941 bis 1945 in der Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven eingesetzt.

Nach Kriegsende übergab es die US-Armee an die britische Besatzung. Von 1945 bis 1950 lag es im Hamburger Hafen. Ab 1950 wurde es an die Berufsfeuerwehr Bremerhaven ausgeliehen, die es 1954 erwarb und bis 1973 zur Brandbekämpfung in Bremerhaven und auf der Weser einsetzte.

1974 baute die Werft Schichau Unterweser AG das vorher hölzerne Ruderhaus in einen Steuerstand aus Stahl und Glas um, der durch die niedrigere Höhe Brückendurchfahrten im Kaiserhafen ermöglichte.

Mit der Indienststellung des Löschkreuzers Weser 1974 wurde das Löschboot 1 nicht mehr auf der Weser, sondern nur noch im Kaiserhafen 1 und Fischereihafen als Begleitboot eingesetzt. Nach einer Reparatur der Antriebsmaschine wurde das Löschboot 1 1995 als Brandbekämpfer ausgemustert und an die Schiffergilde Bremerhaven e.V. als Museumsschiff übergeben. Nach der Außerdienststellung befand es sich von 1996 bis 2007 im Museumshafen Bremerhaven.

Seit 2007 ist der Schifferverein Rekum und Umgegend von 1919 e. V. der Eigner und das Löschboot 1 liegt als Museumsschiff im Vegesacker Hafen.[2]

Technische Daten

Das Löschboot 1 ist eins der ersten Boote, deren Maschine und Wendegetriebe direkt vom Steuerstand aus per Maschinentelegraf bedient werden konnten. Ein Sechszylinder-Dieselmotor lieferte 200 PS Leistung. Die von AMAG Hilpert hergestellten Pumpen lieferten im Parallel-Betrieb bis zu 12.000 Liter Wasser pro Minute bei 50 Meter Wassersäule. Die Besatzung des Schiffes bestand aus zwei Mann. Im Einsatzfall wurde sie durch eine Löschmannschaft verstärkt.[1]

Denkmal

Die hohe schifffahrtsgeschichtliche Bedeutung des Feuerlöschboots fand seine Würdigung durch das Landesamt für Denkmalpflege Bremen, das 2023 das Löschboot 1 als Technisches Denkmal unter Denkmalschutz stellte.[3] Dadurch wird es möglich finanzielle Mittel für die weitere Renovierung zu beantragen, die auf 500.000 Euro veranschlagt wurden.

Im Juli 2024 hat der SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Bremen Uwe Schmidt bekanntgegeben, dass der Bund ca. 250.000 Euro aus Denkmalschutz-Programmen bereitstellt. Weitere 250.000 Euro kommen vom Land Bremen.[4]

Literatur

  • Manfred Gihl, Harry Braun: Feuerwehr im Hafen. Die Geschichte der Hamburger Feuerlöschboote. In: Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums. Band 28, 1991.
  • Christian Ostersehlte: Feuerlöschboot 1 aus Bremerhaven. In: Heimat Nordseeküste. 2012, S. 70–72.
  • Christian Ostersehlte: Bremens schwimmende Feuerwehr. In: Bremisches Jahrbuch. 1990, S. 89–132 (uni-bremen.de).

Einzelnachweise

  1. a b Löschboot - Technische Daten. Schifferverein Rekum und Umgegend von 1919 e. V., abgerufen am 7. Juli 2024.
  2. Löschboot - Geschichte des Bootes. Schifferverein Rekum und Umgegend von 1919 e. V., abgerufen am 7. Juli 2024.
  3. Denkmaldatenbank des LfD
  4. Christian Weth: Sanierung gesichert: Bund gibt 250.000 Euro fürs "Löschboot 1". Weser-Kurier, 3. Juli 2024, abgerufen am 7. Juli 2024.