Hibatullah Achundsada

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Achundsada (2018)

Mawlawi Hibatullah Achundsada (persisch مولوى هبت الله آخوندزاده, DMG Maulawī Hibat-Allāh-i Āḫūndzāda, in englischsprachigen Medien auch Mawlawi Hibatullah Akhundzada; vermutlich geb. 1961 in Panjwai, Kandahar)[1] ist seit Mai 2016 als Nachfolger von Akhtar Mansur Anführer der Taliban.[2] Zahlreiche Medien beschreiben ihn als neuen starken Mann in Afghanistan, dessen demokratische Regierung zu fallen droht.[3]

Leben

Es wird angenommen, dass Achundsada 1961 geboren wurde und aus der afghanischen Provinz Kandahar stammt. Laut einer 2016 veröffentlichten Studie des Rechercheinstituts Afghanistan Analysts Network wird er in unterschiedlichen Quellen als ehemaliger Oberster Richter der Taliban, als dessen Stellvertreter oder als ehemaliger Leiter der von den Taliban bis 2001 installierten Gerichtshöfe beschrieben.

Eine Quelle aus den Reihen der Taliban beschreibt Achundsada als Hardliner. Ein Beispiel dafür sei die Zerstörung der Buddha-Statuen von Bamiyan im Jahr 2001. Während es unter den Taliban auch Stimmen gegen ihre Zerstörung gegeben habe, habe Achundsada entschieden dafür gestimmt. Er sei einer der wenigen Männer, die das Vertrauen des langjährigen Talibanführers Mohammed Omar genossen hätten.[4] Achundsadas Stellvertreter sind Mohammed Yakub, Sohn von Mohammed Omar, und Siradschuddin Haqqani, Sohn von Dschalaluddin Haqqani.[5]

Bis zwei Tage vor seiner Ausrufung als Nachfolger Mansurs, betätigte sich Achundsada nach Presserecherchen offenbar 15 Jahre lang als Prediger und Religionslehrer in einer Moschee in Kuchlak bei Quetta in Pakistan.[6]

Einzelnachweise

  1. Afghan Taliban announce successor to Mullah Mansour. BBC News, 25. August 2016.
  2. Nach Tötung von Anführer Mansur: Taliban bestimmen neuen Chef. Tagesschau, 25. Mai 2016.
  3. Dieser Mann besiegt die USA. N-TV, 6. Juli 2021.
  4. Neuer Talibananführer: Ein unklares Bild. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. Mai 2016.
  5. Afghan Taliban announce successor to Mullah Mansour BBC News, 25. Juli 2016. (englisch)
  6. Mehreen Zahra-Malik: "Exclusive: Afghan Taliban leader taught, preached in Pakistan, despite government vow to crack down" Reuters vom 9. Oktober 2016