„Eisenbahnunfall von Burgrain“ – Versionsunterschied

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→‎Öffentliche Reaktionen: Siehe Disk, irgendwelche Bekundungen und Pseudo-Aktivitäten dienen nur der PR und sind für das unschöne Ereignis unwesentlich. Wichtig wäre, wenn die Unfallursache bekannt wird, welche Konsequenzen es nach sich zog
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Die [[Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung]] begann am selben Tag die Untersuchung zum Hergang und stufte die Entgleisung als Unfall ein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.eisenbahn-unfalluntersuchung.de/SharedDocs/Fachmitteilungen/EUB/2022/019_2022_Garmisch-Partenkirchen_-_Farchant.html |titel=Untersuchungen zur Zugentgleisung zwischen Garmisch-Partenkirchen und Farchant aufgenommen |werk=eisenbahn-unfalluntersuchung.de |hrsg=Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung |datum=2022-06-03 |abruf=2022-06-05}}</ref> Zur strafrechtlichen Klärung des Unfalls wurde die „[[Sonderkommission]] Zug“ eingerichtet und arbeitet unter Leitung der Staatsanwaltschaft München II. Außerdem hat Staatsanwaltschaft unabhängig davon einen externen Gutachter zur Erstellung eines unfallanalytischen Gutachtens beauftragt. Zurzeit werden die Fahrgestelle gesichert und genauer untersucht.<ref name=":1" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.br.de/nachrichten/bayern/nach-zugunglueck-bei-garmisch-partenkirchen-kraene-bereiten-waggons-auf-abtransport-vor,T7xD1kH |titel=Nach dem Zugunglück: Waggons werden zerteilt und abtransportiert |datum=2022-06-06 |sprache=de |abruf=2022-06-06}}</ref>
Die [[Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung]] begann am selben Tag die Untersuchung zum Hergang und stufte die Entgleisung als Unfall ein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.eisenbahn-unfalluntersuchung.de/SharedDocs/Fachmitteilungen/EUB/2022/019_2022_Garmisch-Partenkirchen_-_Farchant.html |titel=Untersuchungen zur Zugentgleisung zwischen Garmisch-Partenkirchen und Farchant aufgenommen |werk=eisenbahn-unfalluntersuchung.de |hrsg=Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung |datum=2022-06-03 |abruf=2022-06-05}}</ref> Zur strafrechtlichen Klärung des Unfalls wurde die „[[Sonderkommission]] Zug“ eingerichtet und arbeitet unter Leitung der Staatsanwaltschaft München II. Außerdem hat Staatsanwaltschaft unabhängig davon einen externen Gutachter zur Erstellung eines unfallanalytischen Gutachtens beauftragt. Zurzeit werden die Fahrgestelle gesichert und genauer untersucht.<ref name=":1" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.br.de/nachrichten/bayern/nach-zugunglueck-bei-garmisch-partenkirchen-kraene-bereiten-waggons-auf-abtransport-vor,T7xD1kH |titel=Nach dem Zugunglück: Waggons werden zerteilt und abtransportiert |datum=2022-06-06 |sprache=de |abruf=2022-06-06}}</ref>

=== Öffentliche Reaktionen ===

Bundeskanzler [[Olaf Scholz]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) schrieb noch am Unfalltag auf [[Twitter]]: „Es wird alles versucht, den Verletzten zu helfen, denen wir eine schnelle Genesung wünschen. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen.“ Am Abend desselben Tages machte sich Bundesinnenministerin [[Nancy Faeser]] (SPD) ein Bild vom Unglücksort.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.rnd.de/politik/zugunglueck-in-bayern-olaf-scholz-entsetzt-reaktionen-aus-der-politik-4VZR3AYEAVCG3BB7SW3VGQN7VI.html |titel=Zugunglück in Bayern: Olaf Scholz entsetzt – Reaktionen aus der Politik |werk=rnd.de |abruf=2022-06-05}}</ref>

[[Bayern]]s Ministerpräsident [[Markus Söder]] ([[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]) besuchte am 4. Juni den Unfallort und sagte: „Wir beten und hoffen, dass wir keinen weiteren Toten mehr finden werden.“ Bundesverteidigungsministerin [[Christine Lambrecht]] (SPD) äußert sich ebenfalls bestürzt und dankte den Soldatinnen und Soldaten, die vor Ort [[Erste Hilfe]] geleistet und die Rettungsarbeiten unterstützt hatten.<ref name=":0" /> Der Vorstandsvorsitzende der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn AG]], [[Richard Lutz]], sprach den Verletzten und Angehörigen der Opfer sein tiefes Mitgefühl aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/Nach-Zugunglueck-bei-Garmisch-Partenkirchen-Bahnchef-Richard-Lutz-spricht-Betroffenen-sein-tiefes-Mitgefuehl-aus-7733064 |titel=Nach Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen: Bahnchef Richard Lutz spricht Betroffenen sein tiefes Mitgefühl aus |werk=deutschebahn.com |abruf=2022-06-05}}</ref> Lutz und Bundesverkehrsminister [[Volker Wissing]] besuchten ebenfalls am 4. Juni den Unglücksort.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tag24.de/thema/unglueck/unglueck-in-bayern-bahnchef-richard-lutz-und-verkehrsminister-volker-wissing-tief-betroffen-2488013 |titel=Unglück in Bayern: Bahnchef Richard Lutz und Verkehrsminister Volker Wissing tief betroffen |werk=tag24.de |abruf=2022-06-05}}</ref>

Am 11.&nbsp;Juni 2022{{Zukunft|2022|06}} soll am Abend in der [[Maria Himmelfahrt (Garmisch-Partenkirchen)|Pfarrkirche Maria Himmelfahrt]] in Garmisch-Partenkirchen ein ökumenischer Gedenkgottesdienst mit dem Münchner Erzbischof [[Reinhard Marx]] und dem Münchner evangelischen Regionalbischof [[Christian Kopp]] stattfinden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/39569-nach-zugunglueck-garmischer-kirchen-oeffnen-fuer-trauernde |titel=Nach Zugunglück: Garmischer Kirchen öffnen für Trauernde |sprache=de |abruf=2022-06-06}}</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 6. Juni 2022, 21:09 Uhr

Unfallstelle
Streckennummer (DB):5504
Höchstgeschwindigkeit:an der Unfallstelle: 100 km/h
Zugbeeinflussung:PZB
100,551 Garmisch-Partenkirchen 708 m
99,879 Partnach (49 m)
Fahrtrichtung des Unfallzugs
97,600 Unfallstelle
97,318 Loisach (39 m)
95,618 Farchant 671 m

Beim Eisenbahnunfall von Burgrain entgleiste am 3. Juni 2022 ein Regionalbahn-Zug (RB) der DB Regio AG auf der Bahnstrecke München–Garmisch-Partenkirchen bei Burgrain. Bei dem Unfall kamen fünf Menschen ums Leben, 44 wurden verletzt. Die Bergung der Schienenfahrzeuge läuft noch. Der Streckenabschnitt Garmisch-PartenkirchenOberau ist gesperrt und wird im Schienenersatzverkehr überbrückt.

Ausgangslage

Der Zug der Linie RB 6 mit der Zugnummer 59458 sollte planmäßig um 12:07 Uhr in Garmisch-Partenkirchen abfahren und um 13:26 Uhr in München ankommen,[1] der Unfall ereignete sich noch vor Erreichen der ersten Station Farchant. Im Zug befanden sich circa 140 Fahrgäste.[2] Der Wendezug bestand aus fünf Doppelstockwagen, geschoben von einer Elektrolokomotive der Baureihe 111.[3]

Unfallhergang

Gegen 12:15 Uhr entgleisten alle fünf Wagen und die Lokomotive auf Höhe des Gewerbegebiets Burgrain auf der eingleisigen Strecke in einem Linksbogen. Der in Fahrtrichtung zweite und der dritte Wagen stürzten um, der vorletzte Wagen blieb mit starker Seitenneigung auf der Böschung stehen. Der Steuerwagen und der letzte Wagen verblieben schräg stehend auf dem Gleisbett, die Lokomotive verblieb ebenfalls im Gleisbett. Der entgleisende Zug riss einen Oberleitungsmast mit sich. Dieser blieb am vorderen Ende des dritten, umgestürzten Wagens auf der Seitenwand des Wagens liegen.[4]

Folgen

Tote und Verletzte

Bei dem Unfall starben fünf Menschen: ein Jugendlicher und vier Frauen im Alter von 32, 39, 51 und 70 Jahren, darunter eine Frau aus Hessen[5] und zwei Ukrainerinnen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet waren. 44 Menschen wurden verletzt, 15 davon schwer.[6]

[7][8]

Rettung

Durch die Integrierte Leitstelle Oberland wurde um 12:19 Uhr Vollalarm ausgelöst. Mehr als 600 Rettungskräfte kamen zur Unfallstelle, darunter sechs Rettungshubschrauber aus Deutschland und Österreich.[9][10][11] 15 Gebirgsjäger der Bundeswehr, die mit der Regionalbahn auf Heimfahrt aus Mittenwald gewesen waren, halfen dabei, Personen aus dem Zug zu retten.[12]

Bergung

Die Bergungsarbeiten gestalteten sich am Abend des Unfalltages für die Helfer vorübergehend wegen Starkregens schwierig. Zwei Versuche, die Wagen anzuheben, scheiterten. Erst am folgenden Tag gelang es, mit Kränen den mittleren, umgestürzten Wagen zu bergen und auf die benachbarte Bundesstraße 2 zu heben. Dabei wurde das fünfte Todesopfer gefunden. Ein Bagger zerlegte den Wagen am 5. Juni in zwei Teile, die abtransportiert wurden. Ebenfalls am 5. Juni wurde ein zweiter Wagen auf die Bundesstraße gehoben und soll abtransportiert werden. Ein aus Wanne-Eickel herangebrachter Spezialkran mit 250 t Tragfähigkeit hob unter anderem die Lokomotive wieder ins Gleis. Sie soll gemeinsam mit den übrigen Wagen auf dem Schienenweg abtransportiert werden.[13][14]

Unfalluntersuchung

Die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung begann am selben Tag die Untersuchung zum Hergang und stufte die Entgleisung als Unfall ein.[15] Zur strafrechtlichen Klärung des Unfalls wurde die „Sonderkommission Zug“ eingerichtet und arbeitet unter Leitung der Staatsanwaltschaft München II. Außerdem hat Staatsanwaltschaft unabhängig davon einen externen Gutachter zur Erstellung eines unfallanalytischen Gutachtens beauftragt. Zurzeit werden die Fahrgestelle gesichert und genauer untersucht.[6][16]

Einzelnachweise

  1. Fahrtinformationen zu RB 6 (59458). In: reiseauskunft.bahn.de. Deutsche Bahn, abgerufen am 5. Juni 2022.
  2. Unfall in Deutschland - Fünf Tote nach Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen geborgen. In: srf.ch. 3. Juni 2022, abgerufen am 5. Juni 2022.
  3. Fünfter Toter nach Zugunglück geborgen. In: zdf.de. Zweites Deutsches Fernsehen, 4. Juni 2022, abgerufen am 4. Juni 2022.
  4. Ursache für Zugsunglück in Bayern unklar. In: orf.at. Abgerufen am 5. Juni 2022.
  5. Zugunglück bei Garmisch: Auch Frau aus Hessen unter Todesopfern. 6. Juni 2022, abgerufen am 6. Juni 2022.
  6. a b Die Bayerische Polizei – Zugunglück in Burgrain mit mehreren Toten und Verletzten. In: polizei.bayern.de. Abgerufen am 4. Juni 2022.
  7. Garmisch-Partenkirchen Zugunglück: Am Samstag geborgenes Todesopfer war Junge im Teenageralter. In: spiegel.de. 5. Juni 2022, abgerufen am 6. Juni 2022.
  8. Sven Lemkemeyer: Was über das Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen bekannt ist. In: tagesspiegel.de. 5. Juni 2022, abgerufen am 5. Juni 2022.
  9. Augenzeuge in Garmisch: "Plötzlich ist der Zug umgekippt". In: br.de. 3. Juni 2022, abgerufen am 5. Juni 2022.
  10. Zug bei Garmisch-Partenkirchen entgleist: Mindestens vier Tote. In: puls24.at. Abgerufen am 5. Juni 2022.
  11. Mehrere Vermisste nach Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen. In: br.de. Abgerufen am 5. Juni 2022.
  12. Nach Zugunglück: Vater sucht Retter seines Sohnes – und findet „Herrn Schmidt“ nach Facebook-Aufruf. In: merkur.de. Abgerufen am 5. Juni 2022.
  13. Offenbar zwei ukrainische Frauen unter den Toten. In: sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung, 5. Juni 2022, abgerufen am 6. Juni 2022.
  14. Bergungsarbeiten und Ermittlungen nach tödlichem Zugunglück - Panorama. Abgerufen am 6. Juni 2022.
  15. Untersuchungen zur Zugentgleisung zwischen Garmisch-Partenkirchen und Farchant aufgenommen. In: eisenbahn-unfalluntersuchung.de. Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung, 3. Juni 2022, abgerufen am 5. Juni 2022.
  16. Nach dem Zugunglück: Waggons werden zerteilt und abtransportiert. 6. Juni 2022, abgerufen am 6. Juni 2022.

Koordinaten: 47° 30′ 53,4″ N, 11° 6′ 28,7″ O