Welterbe in Kamerun

Zum Welterbe in Kamerun gehören (Stand 2018) zwei UNESCO-Welterbestätten, beides Stätten des Weltnaturerbes. Kamerun hat die Welterbekonvention 1982 ratifiziert. Als erste Welterbestätte wurde 1987 das Wildtierreservat Dja in die Welterbeliste aufgenommen. Als bislang letzte Welterbestätte in Kamerun wurde 2012 der Lobéké-Nationalpark als Teil des grenzüberschreitenden Sangha Trinational eingetragen.[1]

Welterbestätten

Die folgende Tabelle listet die UNESCO-Welterbestätten in Kamerun in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Welterbeliste (K – Kulturerbe, N – Naturerbe, K/N – gemischt, (G) – auf der Liste des gefährdeten Welterbes).

BildBezeichnungJahrTypRef.Beschreibung
Tierreservat Dja
(Lage)
1987N407Das Reservat befindet sich in einer 5260 km² großen Schleife am Oberlauf des Flusses Dja. Es ist eins der größten und besterhaltesten Regenwälder Afrikas. Der Park lässt sich nur mit vorgeschriebenen Führern besuchen.
Sangha Trinational
(Lage)
2012N1380grenzüberschreitendes Welterbe mit Republik Kongo und Zentralafrikanischer Republik, umfasst in Kamerun den Lobéké-Nationalpark

Tentativliste

In der Tentativliste sind die Stätten eingetragen, die für eine Nominierung zur Aufnahme in die Welterbeliste vorgesehen sind.

Aktuelle Welterbekandidaten

Mit Stand 2020 sind 22 Stätten in der Tentativliste von Kamerun eingetragen, die letzte Eintragung erfolgte 2020,[2]. Die folgende Tabelle listet die Stätten in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Tentativliste.

BildBezeichnungJahrTypRef.Beschreibung
BWNationalparkkomplex Boumba Bek - Nki
(Lage)
2018N6308umfasst die aneinander angrenzenden Nationalparks Boumba Bek (Lage) und Nki (Lage), Überarbeitung des ursprünglichen Vorschlags von 2006.
Bouba-Ndjida-Nationalpark
(Lage)
2018N6310
Campo-Ma’an-Nationalpark
(Lage)
2018N6312Überarbeitung des Vorschlags von 2006.
Korup-Nationalpark
Korup-Nationalpark
(Lage)
2018N6313Überarbeitung des Vorschlags von 2006.
Takamanda-Nationalpark
Takamanda-Nationalpark
(Lage)
2018N6315
Waza-Nationalpark
Waza-Nationalpark
(Lage)
2018N6316Überarbeitung des Vorschlags von 2006.
Bimbia
Bimbia
(Lage)
2018K6319Serieller Vorschlag, bestehend aus 6 Einzelstätten.
Chefferie de Bafut
Chefferie de Bafut2018K6320Sitz des Fons von Bafut, Überarbeitung des Vorschlags von 2006.
Turm von Goto Goulfey2018K6321
Felsritzzeichnungen von Bidzar2018K6322Überarbeitung des Vorschlags von 2006.
Megalithen von Djohong2018K6323
BWMegalithen von Saa
(Lage)
2018K6326Zeugen der Kulturtradition des Volks der Limbum, überarbeiter Vorschlag von 2006.
Eisenbahntunnel von Njock2018K6327Drei Eisenbahntunnel bei Njock an der Bahnstrecke Douala–Ngaoundéré zwischen Éséka und Makak. Die Bahnstrecke war während der deutschen Kolonialherrschaft in Kamerun bis Njock gebaut worden.
Kulturlandschaft von Diy-Gid-Biy2018K6328archäologische Stätten im Mandara-Gebirge im äußersten Norden Kameruns, überarbeiteter Vorschlag von 2006.
Lamidat von Rey-Bouba2018K6329Sitz des Herrschers von Rey-Bouba, überarbeiteter Vorschlag von 2006.
Lobé-Wasserfälle
(Lage)
2018K/N6330Wasserfälle des Lobé mit einer Höhe von etwas mehr als 20 Metern und einer Breite von ca. 100 Metern, ergießen sich direkt in den Golf von Guinea, überarbeiteter Vorschlag von 2006.
Archäologische Stätte von Shum Laka2018K6331Überarbeitung des Vorschlags von 2006.
Die Großen Hütten der traditionellen Häuptlings­herrschaften des Graslandes2018K6332Der serielle Vorschlag umfasst 14 Stätten der traditionellen Häuptlings- bzw. Königssitze im Kameruner Grasland, darunter auch den von Bafut (siehe Ref. 6320).
Die Kulturlandschaft des Tschadsees
Die Kulturlandschaft des Tschadsees2018K/N6368Es handelt sich um eine transnationale Bewerbung von Kamerun, Niger, Nigeria und Tschad. Überarbeiteter Vorschlag von 2006.
Bimbia et ses sites associés2020K6478Besteht aus 13 Komponenten unter anderem den Sklavenhafen (siehe Ref. 6319).
Cross River-Korup-Takamanda (CRIKOT)
Cross River-Korup-Takamanda (CRIKOT)
(Lage)
2020N6451Transnationale Nominierung gemeinsam mit Nigeria. Löst die noch bestehenden Nominierungen Takamanda-Nationalpark und Korup-Nationalpark ab.
Kulturlandschaft von Diy-Gid-Biy im Mandara-Gebirge (Erweiterung von Kulturlandschaft Sukur)2020K6483Archäologische Stätten im Mandara-Gebirge im äußersten Norden Kameruns. Erweiterung des Nigerianischen Welterbes Kulturlandschaft Sukur. Löst die noch bestehende Nominierungen Kulturlandschaft von Diy-Gid-Biy ab.

Ehemalige Welterbekandidaten

Diese Stätten standen früher auf der Tentativliste, wurden jedoch wieder zurückgezogen oder von der UNESCO abgelehnt.[3] Stätten, die in anderen Einträgen auf der Tentativliste enthalten oder Bestandteile von Welterbestätten sind, werden hier nicht berücksichtigt.

BildBezeichnungJahrTypRef.Beschreibung
Bamileke-Habitat
Bamileke-Habitat1987–1988KSiedlungsgebiet der Volksgruppe der Bamileke
Palast von Foumban
(Lage)
1987–1988KSultanspalast in Foumban, der traditionellen Hauptstadt des Königreiches Bamum
Kamerunberg und Kolonialstadt Buea
Kamerunberg und Kolonialstadt Buea1987–1988Kumfasst den Kamerunberg und die in seiner Nähe liegende Stadt Buea, die 1901–1919 Verwaltungssitzes der deutschen Kolonie Kamerun war.
Commons: Welterbestätten in Kamerun – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Kamerun auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch)

Einzelnachweise

  1. Kamerun. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 13. März 2018 (englisch).
  2. Tentativliste von Kamerun. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 26. Juni 2020 (englisch).
  3. Former Tentative Sites of Cameroon. In: World Heritage Site. Abgerufen am 13. März 2018 (englisch).