Waschbach (Horloff)

Waschbach
Daten
Gewässerkennzahl DE: 248272
Lage Wetterau

Deutschland

Flusssystem Rhein
Abfluss über Horloff → Nidda → Main → Rhein → Nordsee
Quelle nördlich von Wölfersheim-Wohnbach
50° 25′ 58″ N, 8° 49′ 51″ O
Quellhöhe ca. 158 m ü. NN[1]
Mündung südlich von Echzell-Grund-Schwalheim in die HorloffKoordinaten: 50° 24′ 24″ N, 8° 53′ 53″ O
50° 24′ 24″ N, 8° 53′ 53″ O
Mündungshöhe ca. 125 m ü. NN[1]
Höhenunterschied ca. 33 m
Sohlgefälle ca. 5 ‰
Länge 6,6 km[2]
Einzugsgebiet 27,1 km²[2]
Mündung von hinten in die Horloff vorne, von rechts kommend

Mündung von hinten in die Horloff vorne, von rechts kommend

Tal mit weiten Bermen vor BAB 45

Tal mit weiten Bermen vor BAB 45

Der Waschbach[3] ist ein knapp sieben Kilometer langer rechter und westlicher Zufluss der Horloff, zentral im hessischen Wetteraukreis gelegen, aus einem Taunus-Ausläufer kommend, seit den späten 1960er Jahren rechts von der Autobahn A 45 begleitet. Er kreuzt eine Bundesstraße (B 455) und eine seit 2003 stillgelegte Bahnlinie (Bahnstrecke Friedberg–Mücke). Seine Mündung liegt nahe der (2024 zur Erneuerung anstehenden[4]) Horloffbrücke einer anderen Bahnlinie, der Bahnstrecke Beienheim–Schotten, auch Horlofftalbahn genannt, südwestlich des Entsorgungszentrums Wetterau. Dabei markiert der Bach streckenweise die Grenze zwischen Wölfersheim-Wohnbach und Hungen-Obbornhofen, zugleich Grenze zwischen Wetteraukreis im Regierungsbezirk Darmstadt und Landkreis Gießen im Regierungsbezirk Gießen, sowie zwischen Wölfersheim-Berstadt und Echzell (beide im Wetteraukreis). Er ist ins hessische Landesprogramm „100 wilde Bäche“ aufgenommen.[5]

Name

Es sind keine Dokumente zur Erklärung der Namensgebung bekannt. Beim Umfließen des mittelalterlichen Dorfs Berstadt und seiner Wasserburg wurde er Xingel- oder Zingelbach genannt. Letzterer Name ist auch heute noch in der (inoffiziellen) Benennung des Zingelplatzes oder der Bezeichnung des Waschbachs durch Einheimische präsent.

Geographie

Verlauf

Zwischen den Wölfersheimer Ortsteilen Wohnbach und Berstadt wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Braunkohletagebau betrieben.[9] Dies hatte zur Folge, dass der ursprüngliche Lauf des Waschbachs abgeräumt, sein Wasser in den Wölfersheimer See geleitet wurde. Mit der Rekultivierung des ausgeräumten Tagebaulochs um 1975 erfolgte die künstliche Wiederherstellung des Bachlaufs.

Zuflüsse

Hierarchische Liste einer Auswahl der Zuflüsse, jeweils von der Quelle zur Mündung.

  • Riedgraben von Bellersheim, von links vor Berstadt, 10,2 km²
    • Riedgraben, von links nordwestlich von Berstadt
      • Entwässert den Sachsensee östlich von Bellersheim
  • (Auengraben durch die Dorfwiesen), von links abwärts von Berstadt
  • Heeggraben, von links nördlich von Echzell

Flusssystem Horloff

Biologie

Hessen-Forst und das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie haben Gutachten zu diesem Gebiet veröffentlicht mit dem Nachweis von Europäischem Schlammpeitzger und einer Stichlingsart sowie der Helm-Azurjungfer.[10][11] An den Bachufern stehen (2024) abgestorbene und durch Pflegemaßnahmen noch gerettete vom Biber angenagte Weiden. Unterhalb der Mündung in die Horloff ist (2024) in dieser der Teil eines Biberdamms erkennbar, bei Fluss-Kilometer 1,25 existiert (2024) ein lang-ovales Becken mit veränderter Ufervegetation und dem möglichen Rest eines Biberdamms, weiter oberhalb zeigt sich (2024) eine vom Biber durchgenagte Weide.

Oberhalb von Berstadt existiert in den 2020er Jahren am linken Ufer der Wohnbau eines Bibers.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. a b Google Earth Pro
  2. a b Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  3. Darstellung des Waschbachs im WRRL-Viewer. Abgerufen am 26. Juni 2024.
  4. Pressemitteilung der DB InfraGO AG vom 26. April 2024. Abgerufen am 26. Juni 2024.
  5. Waschbach. Abgerufen am 26. Juni 2024.
  6. Verordnung über das Naturschutzgebiet „Kist von Berstadt“ vom 3. Dezember 1984. (PDF) Abgerufen am 26. Juni 2024.
  7. Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet „Auenverbund Wetterau“ vom 5. Januar 2015. (PDF) 19. Januar 2015, abgerufen am 26. Juni 2024.
  8. 6 Dokumente zum Schutzgebiet: 5519-304. (ZIP) Abgerufen am 26. Juni 2024.
  9. Übersichtskarten der ehemaligen Tagebaubetriebe in der Wetterau. Abgerufen am 11. Juli 2024.
  10. Artgutachten 2015 · Bundes- und Landesmonitoring des Schlammpeitzgers (Misgurnus fossilis), Art des Anhangs II der FFH-Richtlinie, in Hessen. (PDF) S. 55, abgerufen am 26. Juni 2024 (Dort Nachweis desselben und des „Westlichen Stichlings“ im Waschbach, 2 MB).
  11. Artensteckbrief Helm-Azurjungfer Coenagrion mercuriale (CHARPENTIER, 1840). (PDF) S. 11, abgerufen am 26. Juni 2024 (Dort Nachweis des nördlichsten hessischen Vorkommens der Helm-Azurjungfer an Waschbach und Horloff, 2 MB).
Commons: Waschbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • 100 Wilde Bäche, Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat