Hans Martin Sutermeister

Datei:Hans Martin Sutermeister.jpg
Hans Martin Sutermeister 1945
Unterschrift von Hans Martin Sutermeister
Unterschrift von Hans Martin Sutermeister

Hans Martin Sutermeister (* 29. September 1907 in Rued; † 5. Mai 1977 in Basel; Pseudonym: Hans Möhrlen) war ein Schweizer Arzt, Schriftsteller und Lokalpolitiker (LdU).

Neben einer autobiografischen Novelle veröffentlichte Sutermeister Schriften zu allgemeinmedizinischen, medizinhistorischen und psychologischen Themen. Von 1966 bis 1972 war Sutermeister Berner Grossrat und von 1968 bis 1971 Berner Gemeinderat; in diesem Amt setzte er sich für die Schulreform in der Stadt Bern ein und wurde wegen seiner Kritik am kleinen roten schülerbuch überregional bekannt. Als Mitarbeiter des Büros gegen Amts- und Verbandswillkür des Migros-Genossenschaftsbundes setzte sich Sutermeister für Revisionen verschiedener Mordprozesse ein; auf seinen Erfahrungen als Fehlurteilsjäger basiert das 1976 erschienene Summa Iniuria: Ein Pitaval der Justizirrtümer.

Sein Nachlass befindet sich in der Burgerbibliothek Bern.

Leben

Jugend und Studium 1907–1942

Sutermeister entstammte einem evangelischen Pfarrhaus und war heimatberechtigt in Zofingen. Seine Mutter Maria Hunziker (1875–1947) war vermögend; sein Vater Friedrich (1873–1934), Sohn des Schriftstellers Otto Sutermeister, war Pfarrer. Zu seinen fünf Geschwistern zählten der Komponist Heinrich Sutermeister und der Schriftsteller Peter Sutermeister. Von Schlossrued zog die Familie nach Feuerthalen, wo Sutermeister die Primarschule und danach das Gymnasium in Schaffhausen[1] besuchte. Danach zog die Familie nach Binningen, von wo aus Sutermeister das Humanistische Gymnasium in Basel besuchte, an dem er 1926 die Matura bestand.

Maria Hunziker und Friedrich Sutermeister, Sutermeisters Eltern

Dem Wunsch seines Vaters folgend begann er im gleichen Jahr, Theologie in Basel und Tübingen zu studieren.[2] Nach fünf Semestern bestand er das Examen und sollte zur Erlangung eines Stipendiums eine Arbeit über René Descartes verfassen. Da er während dieses Examens in Gewissenskonflikte trat, brach er das Studium in Deutschland ab.[3][4]

Er entfernte sich von seinem protestantischen Herkunftsmilieu und begann sich für naturwissenschaftliche Forschung zu interessieren. Im April 1929 immatrikulierte sich Sutermeister an der Universität Basel in Zahnmedizin. 1930 bestand er dort eidgenössische Medizinalprüfungen und studierte an deutschen Universitäten weiter. Bis 1933 war er im Kieler Republikanischen Studentenbund tätig.[5] Dann kehrte er in die Schweiz zurück. Mitte 1939 bestand er in Bern die Prüfung zur Ausübung der ärztlichen Praxis; er bildete sich danach an verschiedenen, meist dermatologischen, Kliniken aus und promovierte 1941 unter seinem Onkel Hans Hunziker an der Universität Basel mit einer Arbeit über das Schweizerische Tuberkulosegesetz.

1942 veröffentlichte Sutermeister unter dem Pseudonym Hans Moehrlen (nach dem Namen seines Urgrossvaters Christoph Möhrlen) die autobiografische Novelle Zwischen zwei Welten, in welcher er seine Kindheit, Jugend und Studienjahre beschreibt: Sein Bruder Adrian stirbt in den Bergen;[6] die Vorliebe für den Jazz und alles „Amerikanische“ steht im Gegensatz zum als elitär empfundenen, eher in der deutschen Kultur verwurzelten berühmten Bruder Heinrich Sutermeister, dem neoklassischen Komponisten, der jedoch in der Novelle nie erwähnt wird. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Einfuhr von Zwischen zwei Welten ins Deutsche Reich gesperrt.[7] Unter dem gleichen Pseudonym veröffentlichte er zwei kleine Walzer: den einen für Klavier und den anderen für Klavier und Violine.

„[Die Novelle ist] ein frühes Dokument für das, was man später Nonkonformismus genannt hat, ein Text mit weltanschaulicher Ambition, der explizit die ‚neue Theorie‘ anspricht ‚von den zwei Milieus, einer konservativen steifen, unechten, unfrohen Intellektuellen- und einer fortschrittlichen, derbfreundlichen Nichtintellektuellenschicht‘ (35). Soziologisch gesehen ist das zwar eine grobe Vereinfachung, und die durchgängige Rede von den ‚Intellektuellen‘ ist unglücklich (gemeint sind vermutlich die Bildungsprivilegierten aus den gehobenen Milieus, von denen es ja verschiedene gab: das Bildungsbürgertum seines Pfarrervaters, das wirtschaftliche Unternehmertum oder die Abkömmlinge der ehemaligen Aristokratie, gerade in Bern). Aber die Kategorisierung der Novelle nimmt doch die eben um 1940 aufkommende Rede von den ‚Konformisten‘ als den gesellschaftlich Angepassten vorweg. Und der Protagonist Martin macht für 1942 einen geradezu typischen nonkonformistischen Ausbruchsversuch. Dass es beim Versuch bleiben soll, zeigen die letzten zwei Seiten der Geschichte. Und dass dieses Bekenntnis zum Nonkonformismus als Kritik am erwünschten Konformismus gelesen wurde, belegt die Tatsache, dass die NS-Behörden die Einfuhr der Novelle verboten haben.“

Fredi Lerch, 2012.[7]

Kriegszeit 1942–1945

Hans Martin Sutermeister spielt Bandoneon bei einem Fest der Studentenverbindung Zofingia.

Sutermeister absolvierte seinen Militärdienst als HD-Arzt[1] hauptsächlich in dermatologischen Abteilungen alpiner Militärsanitätsanstalten. Dort erforschte er unter anderem die Föhnkrankheit, wovon seine Publikationen zeugen.

In denselben Jahren veröffentlichte Sutermeister eine Aufsatzreihe zur physiologischen Psychologie, wobei er stark vom Neopositivismus beeinflusst war und sich für eine naturwissenschaftliche, „erklärende“ Psychologie als Gegensatz zur Verstehenden Psychologie von Wilhelm Dilthey einsetzte. 1944 fasste er seine Ideen in Psychologie und Weltanschauung und in Von Tanz, Musik und andern schönen Dingen neu zusammen, wobei er den Begriffen Angst- und Erholungsregression besonderes Gewicht beimass. Er definierte Angstregression als eine durch „Angst ausgelöste Rückstufung des Verhaltens auf biologisch ältere Entwicklungsstufen; Beispiele sind Totstellreflex (Schreckstarre) oder Bewegungssturm. I.w.S. jede ‚primitive‘ Verhaltensweise in Angstsituationen.“[8] Erholende Regressionen andererseits fänden „durch Entlastung des Hirnstammes beim Erleben“ grossrhythmischer Impulse wie zum Beispiel beim Jazz statt.[9] 1945 widmete er in der Zeitschrift der Freigeistigen Vereinigung der Schweiz Der Freidenker der Eignung des Neopositivismus als „kommende Einheitsweltanschauung“ einen Artikel.

Mediziner 1945–1960

In Bern eröffnete Sutermeister 1945 an der Kasernenstrasse 39 eine allgemeinmedizinische Praxis. Von 1946 bis 1947 arbeitete er während 15 Monaten als Lagerarzt der United Nations Relief and Rehabilitation Administration (UNRRA) und der International Refugee Organization in Deutschland, Polen und der Tschechoslowakei. Als Medical Officer der UNRRA hatte er 1946/47 im Raume München-Pasing-Murnau und Mittenwald den Schwarzhandel mit Penicillin und Insulin zu bekämpfen.[10] In den folgenden Jahren wirkte Sutermeister als Lektor für Psychophysiologie an der Universität Bern[1] und war Mitglied der Psychologischen Gesellschaft Bern; bis 1952 verfasste er „Ca. 50 Arbeiten über Psychophysiologie u[nd] medizin[ische] Psychologie“.[1] Er befasste sich unter anderem mit dem Psychogeniebegriff.[11] An der Volkshochschule Bern gab er drei Kurse: November/Dezember 1953 den Kurs „Medizin und Aberglaube“, der „ein[en] Ueberblick über die Entwicklung der Heilkunde von der Magie zur modernen Medizin“ zum Inhalt hatte; November/Dezember 1954 den Kurs „Einführung in die Grundbegriffe der Psychologie“, und November/Dezember 1955 einen „2. spezielle[n] Teil“ desselben Kurses.[12] (Den Inhalt der letzteren beiden Kurse gab er 1976 in seinem Buch Grundbegriffe der Psychologie heraus, wobei der Stoff auf über 500 Seiten anwuchs.)[13]

Um eine Venia legendi in Medizingeschichte oder Medizinische Psychologie zu erhalten, reichte Sutermeister Anfang der 1950er Jahre bei der Medizinischen Fakultät der Universität Bern nacheinander drei Habilitationsschriften ein:[14]

  • Über die Wandlungen in der Auffassung des Krankheitsgeschehens (1947),
  • Psychosomatik des Lachens und Weinens (1952) und
  • Schiller als Arzt: Ein Beitrag zur Geschichte der psychosomatischen Forschung (1955).

Henry E. Sigerist nannte Sutermeisters letzten Beitrag, 1955 als Band 13 der Berner Beiträge zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften veröffentlicht,[15] in einem Brief an Hintzsche „eine sehr hübsche Arbeit … die auch für Literarhistoriker interessant ist.“[16] Der Begutachter Jakob Klaesi empfahl dem Dekan der Fakultät Bernhard Walthard, Sutermeister zur Habilitation zuzulassen, damit die Regierung Sutermeister einen Lehrauftrag für Geschichte der Medizin und für Psychosomatik erteilen könne.[14] Eine Habilitation kam aber nicht zustande.[16]

1957 heiratete er in Gsteig bei Gstaad, Trauzeugen waren der marxistische Psychologe Franz Keller und dessen Gattin. Mit Franz Keller, der politisch links von Sutermeister stand, pflegte er jahrzehntelang eine (manchmal gespannte) Freundschaft.[17]

1959 veröffentlichte Sutermeister mit der Absicht, einen „Beitrag zum Genieproblem“ zu leisten, einen Überblick über verschiedene Krankheitsdiagnosen des Komponisten Robert Schumann.[18] Sutermeister bezog sich unter anderem auf eine Robert-Schumann-Biografie seines Bruders Peter Sutermeister.[19] Ab Ende der 1950er Jahre war Sutermeister Mitglied der Gesellschaft Schweiz-Israel.

Fehlurteilsjäger 1960er Jahre

Ende der 1950er Jahre begann Sutermeister, sich für Opfer von Justizirrtümern einzusetzen. Als Mitarbeiter des Büros gegen Amts- und Verbandswillkür des Landesrings der Unabhängigen arbeitete Sutermeister an den Revisionen für die Prozesse Pierre Jaccoud, Maria Popescu, Walter Gross und Robert Willi mit.

Datei:Roger Le Breton et Hans Martin Sutermeister.jpg
Mit Roger Le Breton (links) über den Fall Jaccoud beratend, Paris, November 1960

Besonders seine Arbeit in der Affäre Jaccoud machte ihn zu einem „Fehlurteilsverfolger von Rang und Wirkung“.[3] Der Genfer Anwalt Pierre Jaccoud wurde 1960 des Mordes am Landmaschinenhändler Charles Zumbach angeklagt und verurteilt. Sutermeister trat an die Spitze einer Kampagne, welche die Affäre Jaccoud „zu einem ‚neuen Fall Dreyfus‘“ erklären wollte.[20]

„Sutermeister reist[e] nach London und nach Graz, nach Paris und nach Wien, um international renommierte Gerichtsmediziner zu konsultieren.“[21] Briefe, Anfragen und Ersuchen um Meinungsäusserungen fanden durch Sutermeister „ihren Weg zu Gerichtsmedizinern und Serologen in Europa und Amerika“; sie gelangten zu Alexander Solomon Wiener in New York ebenso wie zu Robert Royston Amos Coombs in Cambridge.[20] Seine oft wenig sachlichen Angriffe gegen Expertisen von Erik Undritz und Albert Alder hatten gemäss Jürgen Thorwald gewisse negative Auswirkungen auf den Fall Jaccoud; andererseits trug sein Eifer auch dazu bei, Mittel zu sammeln, um die Leitung der Revisionsbemühungen in die Hände der Anwälte Horace Mastronardi und Roland Steiner zu legen.[20] Sutermeister vermutete einen politischen Mord und „befragte in Genf und Umgebung Dutzende von Zeugen“.[22] Unter „Aufsicht eines mit einer Stoppuhr bewehrten Sportarztes“ befuhr er „auf dem Velo von Jaccouds Kanzlei zum Tatort und zurück, um zu zeigen, dass der kränkliche Jaccoud diese Strecke in der ihm zur Verfügung stehenden Zeit gar nicht hätte zurücklegen können“.[22] Sutermeister

„ermittelte im zwielichtigen Waffenhändlermilieu. Tatsächlich trieb zur Zeit des Mordes an André Zumbach im Mai 1958 der Algerienkrieg seinem Höhepunkt entgegen, und Genf diente sowohl der algerischen Befreiungsbewegung FNLA wie der OAS, der für ein französisches Algerien kämpfenden Terroristenorganisation, als Drehscheibe. Ein reger Waffenschmuggel blühte, und Genf war nicht selten Szene politischer Morde. Sutermeister vertrat die Theorie, dass die Firma, welche die von Vater Zumbach verkauften Landwirtschaftsmaschinen herstellte, auch im Waffenschmuggel tätig war und dass es sich bei den Einbrechern, die in Zumbachs Garage Unterschlupf gefunden hatten, um ehemalige Fremdenlegionäre und Indochinakämpfer handelte, die im kombinierten Nahkampf mit Messer und Pistole geübt waren. Gemäss Sutermeister fiel Zumbach einer politischen Abrechnung zum Opfer, und Jaccoud musste als Sündenbock herhalten. Der ebenso eifrige wie eifernde Berner Arzt verbreitete seine Thesen in Briefen, Artikeln und Streitschriften, die ihm seitens des Genfer Labordirektors [Pierre] Hegg Ehrverletzungsklagen eintrugen.“

Der wegen Mordes verurteilte Pierre Jaccoud

Sutermeister hatte im Fall Jaccoud viele Unterstützer[23] und Gegner.[24] Auf seiner Seite hatte er zum Beispiel den französischen Gerichtsmediziner Roger Le Breton.[20] Ein Tiefpunkt war, als der Gerichtsmediziner Pierre Hegg im zweiten Halbjahr 1960 einen Beleidigungsprozess gegen Sutermeister anstrengte,[25] wenn auch ohne Erfolg.[26]

1964 verlangte Sutermeister in einer Eingabe an den Schweizer Bundesrat „die Institutionalisierung eines Bundeskriminalamtes nach dem Vorbild Wiesbadens, um als Oberexpertise oder sozusagen als zweite Tatsacheninstanz in reinen Indizienprozessen die Expertisen nachprüfen lassen zu können.“[27] Er wies darin „auf die Ombudsman-Institution in Skandinavien hin“, versuchte mehrere Vorstösse und reichte schliesslich der Julius Bär Stiftung „1974 eine Preisarbeit betreffend Schweizer Institutionsreformen ein.“[27]

Der Fall Jaccoud blieb bis heute ungeklärt.[22] Sutermeister widmete später medizinisch-psychologischen Aspekten des Falles, dem „Glanz und Elend von Expertisen“, ein Kapitel in Summa Iniuria: Ein Pitaval der Justizirrtümer.[28]

Politiker 1966–1971

Berner Grossrat

Im Mai 1966 wurde er als Mitglied des Landesrings der Unabhängigen in den Grossen Rat des Kantons Bern (Wahlkreis Bern-Stadt) gewählt. 1970 wurde Sutermeister „mit den Stimmen der wachsenden bernischen Links-Gruppen“ im Grossen Rat wiedergewählt.[29] Bis zu seinem Austritt Ende 1971 gehörte Sutermeister „sechs grossrätlichen Kommissionen an“; er interessierte sich im Grossen Rat besonders „für Schul- und Besoldungsfragen, aber auch für Steuerfragen“.[30]

Wahl in den Berner Gemeinderat

Im Dezember 1967 wurde Sutermeister als „politischer Aussenseiter“[31] für den Landesring der Unabhängigen in die Stadtberner Exekutive gewählt[32] und löste Paul Dübi als Schuldirektor der Stadt Bern ab.[33][34] Mit dem Einzug Sutermeisters „auf Kosten der gemeinsamen freisinnig-bürgerlichen Liste“ in den Berner Gemeinderat wurde der Landesring der Unabhängigen „nun drittstärkste Partei der Stadt Bern“ und war zum ersten Mal in seiner Geschichte in diesem Rat vertreten.[35] „Die Abwahl von Gemeinderat Dübi Ende 1967 nach 16 Jahren Amtszeit wirbelte in den bürgerlichen Parteien recht viel Staub auf. Eine Motion verlangt für die Zukunft Majorzwahlen, um derartige Abwahlen zu verhindern …“[36]

Sutermeister galt anfangs als progressiv, weltoffen und politisch eher links. Er setzte sich im Rat für die Unabhängigkeit des Juras, für eine aufgeklärte Jugend,[37] für das Frauenstimmrecht in der Schweiz[38] und für eine mildere Strafjustiz[39] ein (er nannte die Schweiz in diesem Zusammenhang einen „Unrechtsstaat“).[40] 1968 gründete er zusammen mit Klaus Schädelin und anderen die Schweizerische Gefangenengewerkschaft, welche die Interessen von Strafgefangenen verteidigen wollte.[41] Er nahm an Debatten im „nonkonformistischen“ Diskussionskeller Junkere 37 teil[42] und vertrat im „Burgdorfer Literaturskandal“ um das Werk Gilgamesch von Guido Bachmann die Interessen der progressiven Schülerschaft.[43][44] Er galt unter Linken als Nonkonformist.[45] Sutermeister war Präsident der Berner Sektion der Europa-Union und brachte bildungsreformerische Ideen aus dem Ostblock ein.[46][47] Seine grössten politischen Gegner waren freisinnig; ihr Ziel war es, den an den Landesring verlorenen Gemeinderatssitz zurückzuerobern.

So schreibt die Redaktion des focus: das zeitkritische magazin:

„Als der Arzt und Schriftsteller Dr. Hans Sutermeister dank einem unvorhergesehenen Volksentscheid stadtbernischer Schuldirektor wurde, ging für eine ganze Schicht von verkalkten Parteistrategen die Welt unter. Pflegte doch z.B. der leide Aussenseiter sogar in der ‚Kritischen Untergrundschule für die Schweiz‘ (im zur Freude einer ruheliebenden Bürokratie bald der Vergangenheit angehörenden Diskussionskeller ‚Junkere 37‘) mit bösen Nonkonformisten zusammenzukommen! Dazu, man stelle sich vor, hat er gelegentlich als Grossrat seinen Kanton – weil dieser dank ‚Asozialengesetzen‘ missliebige Mitbürger ohne viel gerichtliche Scherereien in entsprechende Anstalten ‚versenken‘ kann – einen ‚Unrechtsstaat‘ genannt! Dann das Allerschlimmste: Er liest viel, reist in der grossen Welt herum und findet manchmal, dass es anderswo Schulen gibt – in die ganz ein wenig in die Schule zu gehen, nicht eigentlich zum Schaden von gewissen Schulmeistern unseres Landes gereichen könnte…“

focus: das zeitkritische magazin[48]

Gesamtschule

Zu Sutermeisters unkonventionellem Stil gehörte, dass er „ein Verfechter der Gesamtschule“ war.[36] Die Gesamtschule hätte „demokratischer“ als bisherige Schweizer Schulmodelle sein sollen, das heisst, diejenigen, welche sich für die Gesamtschulidee einsetzten, beabsichtigten, „jedes Kind individuell nach seinen besonderen Fähigkeiten zu fördern“.[49] Dazu besichtigte Sutermeister Schulsysteme in Kopenhagen, Moskau, Stockholm und Israel.[50][51][52]

Aufgrund seiner Erfahrungen, die er bei Schulbesuchen im Ausland sammelte, wollte Sutermeister eine „stadtbernische Bildungspolitik mit dem Ziel einer inneren und äusseren Schulreform“ durchsetzen. Er verfasste dazu zuhanden des Gemeinderats zwei umfangreiche Berichte (Januar[53] und Mai 1971), die dort jedoch kaum diskutiert wurden.[54] In den Protokollen der Sitzungen des Stadtrates und des Grossen Rates des Kantons Bern ist nachzuvollziehen, dass die Debatten spannungsvoll waren, unter anderem da Sutermeister „ein beredter Theoretiker der Gesamtschule“ war, „vor den Realitäten“ (besonders vor dem Widerstand der Freisinnigen und der BGB) aber kapitulierte.[55]

Die Ära Sutermeister gilt, trotz oder dank ihrer Kontroversen, als Zeit des „Aufbruchs“ im Bildungsbereich für Bern; danach folgte ein „langsame[r], zähe[r] Aufbruch in den siebziger Jahren“ und eine Reformdynamik in den 1980er Jahren.[56]

Skandal um das kleine rote schülerbuch

Obwohl Sutermeister innerhalb des Landesrings der Unabhängigen als progressives Parteimitglied angesehen wurde, erregte er inner- und ausserhalb seiner Partei einiges Aufsehen, als er 1970 das kleine rote schülerbuch[57], ein bildungskritisches Manifest, das aus der 68er-Bewegung heraus entstanden war, angriff.[57][58][59] Aus seiner Sicht war es „in seiner Grundtendenz trotz noch vertretbarer antiautoritärer Ideen geschmacklos.“[58] Er konnte die Schweizerische Bundesanwaltschaft davon überzeugen, dass „das kleine rote Schülerbuch“ jugendgefährdend war, worauf die Bundesanwaltschaft und die Kantonale Schuldirektion den Verkauf des Büchleins kurze Zeit einstellen liess und die Einfuhr in die Schweiz verboten wurde.[58][60] Seine Aktion gegen das „kleine rote schülerbuch“ verschafften dem Büchlein landesweit grosse Publizität.[61]

Datei:James Wilson McKay and Hans Martin Sutermeister.JPG
Sutermeister (rechts) vertrat während seiner Zeit als Gemeinderat den Berner Stadtpräsidenten bei einem internationalen Treffen von Stadtpräsidenten, das von Lord Provost James Wilson McKay (links) in Edinburgh veranstaltet wurde.

Abwahl aus dem Gemeinderat

„Schuldirektor Sutermeister wurde während seiner ganzen Amtszeit vor allem von bürgerlicher Seite scharf beobachtet und musste immer wieder Kritik abwehren.“[36] Seine Reformideen scheiterten gemäss dem Berner Journalisten Hans Kaufmann „vorab an der schier ungeheuren Fülle seiner Interessen und Begabungen“.[62] So kam es, dass Sutermeister im Dezember 1971, trotz des neu eingeführten Frauenstimmrechts,[63] den Wahlkampf um seinen Gemeinderatssitz gegen den FDP-Kandidaten Arist Rollier verlor.[64][65] Aus Sutermeisters Sicht „verlor der Landesring der Unabhängigen … Sitze, da die nahende „Rezession“ die „Klassenkampffronten erneut verstärkte und Mittelparteien auflöste.“[63]

Die „heftigen Angriffe, die damals in der Presse gegen ihn erhoben wurden, bewogen ihn, auch sein Mandat als Mitglied der kantonalen Legislative niederzulegen und auf die Wiedereröffnung einer Praxis in Bern zu verzichten.“[66][67] (An seine Stelle trat der Arzt Paul Günter in den Berner Grossrat ein.[68]) „Obschon sich zahlreiche Politiker für eine Entschädigung ausgesprochen hatten, verweigerte die Berner Exekutive Dr. Sutermeister eine Abfindungssumme.“[69] Die Jahre, an denen er „hauptamtlich der Öffentlichkeit diente, waren vermutlich die unglücklichsten in seinem Leben.“[62]

„Die Nichtwiederwahl 1971 ließ Dr. Sutermeister in Eile sein Büro gründlich räumen. Verlassen von Mitstreitern, politischen Freunden und Gegnern, enttäuscht von Mitarbeitern und Hilfesuchenden, denen er hatte helfen wollen, kehrte er zurück in seinen Arztberuf. Wo andern ausgeschiedenen Gemeinderatsmitgliedern Pension und von Freunden zugedachte Arbeitsgebiete warten, begann Dr. Sutermeister als 64-jähriger den Kampf um die Existenz.“[31]

Sutermeister zuhause in Bern, 1961

Rezeption

Zu Sutermeisters Zeit als Politiker finden sich einige Zeitungsartikel und ein Buchkapitel[70]. Die Sutermeister eher feindlich gesinnte, da freisinnige, Berner Tageszeitung Der Bund, und auf der anderen Seite das eher wohlgesinnte Berner Tagblatt, unterscheiden sich in ihrer Rezeption deutlich voneinander. Derjenige Journalist, welcher Sutermeister wahrscheinlich am meisten kritisierte, war Peter Schindler (vom Bund).[71]

Gemäss Berner-Tagblatt-Journalist Heinz W. Müller verunsicherte die als „gefühlsbetont“ und „sprunghaft“ wahrgenommene Führung Sutermeisters der Berner Schuldirektion „Verwaltung und Lehrerschaft. Mit seiner von Gedankenblitzen geprägten Politik stiess [Sutermeister] vielerorts auf Unverständnis. Immerhin konnte Dr. Sutermeister sein grösstes Anliegen, nämlich die Einrichtung eines Gesamtschulversuchs, ‚durchboxen‘. Dieses Experiment [lief ein Jahrzehnt später] noch immer.“[69]

Karl Vögeli, Journalist desselben Tagblattes, schrieb versöhnlich: „Trotz der nur kurzen Amtszeit bleiben zwei Ereignisse der städtischen Schulpolitik mit seinem Namen verbunden: er setzte die durchgehende Einführung der sogenannten Koedukation (Knaben und Mädchen in der gleichen Klasse) durch. Ein zweites Ziel hat er in seinem letzten Amtsjahr erreicht. Mit knappem Mehr beschloss der Stadtrat eine allgemeine Schulreform mit dem Ziel, die Gesamtschule einzuführen. Die Planung und die praktische Durchführung dieser Reform wird seinem Nachfolger überlassen sein – Dr. Sutermeister bleibt jetzt, nach seinem Wegzug nach Basel, die Genugtuung, dass es ihm geglückt ist, mit dem Grundsatzentscheid den Stein ins Rollen zu bringen.“[72]

Rückblickend und mit Verweis auf Sutermeisters frühe Novelle Zwischen zwei Welten schreibt der ehemalige LdU-Parteipräsident Anton Schaller: Sutermeister „findet die Balance zwischen den zwei Welten, wird Landesring-Politiker, fühlt sich darin wohl, zwischen den Parteien von links und rechts.“[73]

Letzte Jahre, 1972–1977

Cover von Summa Iniuria: Ein Pitaval der Justizirrtümer (1976), Sutermeisters umfangreichste und neben Schiller als Arzt (1955) bedeutendste Schrift

Nach seiner Abwahl aus dem Gemeinderat und seinem Austritt aus dem Grossrat 1972 zog Sutermeister von Bern nach Basel an die Grienstrasse,[66] wo er eine neue allgemeinmedizinische Privatpraxis eröffnete.[62][67] Neben seiner Praxis, die er mit seiner Familie führte, beteiligte er sich „weiterhin engagiert an der Diskussion öffentlicher Fragen“, wobei seine Leserbriefe manchmal zu „lebhaften publizistischen Auseinandersetzung[en]“[66] führten.[69]

Er forschte weiter und verfasste (neben zahlreichen Leserbriefen) die Werke Grundbegriffe der Psychologie von heute und Summa Iniuria: Ein Pitaval der Justizirrtümer, welche er 1976 in seinem eigenen „Elfenau Verlag“ veröffentlichte.[74] Zur von ihm beabsichtigten Neuauflage von Von Tanz, Musik und andern schönen Dingen (von 1944) in demselben Verlag kam es nicht mehr, da er am 5. Mai 1977 unerwartet an Herzversagen starb.

Sutermeisters Nachlass befindet sich in der Burgerbibliothek Bern; er umfasst persönliche Dokumente, Korrespondenz und Handexemplare.[75]

Schriften (Auswahl)

Cover von Sutermeisters unter Pseudonym veröffentlichter autobiografischer Novelle Zwischen zwei Welten von 1942

Kompositionen

Datei:Sutermeister - Kleiner Walzer für Violine und Piano.pdf
Kleiner Walzer für Violine und Piano, 1949 unter dem Pseudonym „Hans Möhrlen“ veröffentlicht

Literatur

Eine Liste von Rezensionen zu Sutermeisters Schriften finden sich auf der Englischen Wikipedia. Sutermeisters einziger Eintrag in einem biografischen Nachschlagewerk ist:

  • Sutermeister, Hans-Martin. In: Willy Keller (Hrsg.): Schweizer Biographisches Archiv. Band 1. EPI Verlag Internationaler Publikationen, Zürich/ Lugano/ Vaduz 1952, S. 123–124.

Sutermeister als Fehlurteilsjäger

  • Affaire Jaccoud: beaucoup de bruit pour rien. Un médecin bernois à la rescousse. In: Voix Ouvrière. Nr. 166, 19. Juli 1960.
  • Gerhard Mauz: Schuldig, weil wir keinen anderen haben: SPIEGEL-Reporter Gerhard Mauz über die Fehlurteilsjäger Hans Martin Sutermeister und Gustav Adolf Neumann. In: Der Spiegel. Nr. 18, 1965, S. 116 und 118 (online).
  • Jaccoud. Ein gewisses Lächeln. In: Der Spiegel. Nr. 45, 1960, S. 71–73 (online).
  • Jürgen Thorwald: Blutiges Geheimnis. In: Die Stunde der Detektive: Werden und Welten der Kriminalistik. Band 1. Knaur, München/ Zürich 1969, S. 257–258.
  • Hanspeter Born: Mörder gesucht. In: Das Magazin. 29. September 2001, S. 30–31.

Sutermeister als Politiker

  • Die Diskussion wäre vernünftiger gewesen: Berns Schuldirektor verschafft umstrittenem Buch aus Dänemark Publizität. Frühjahr, 1970.
  • h.u.b.: Schuldirektor zensiert Radio Bern. In: National-Zeitung. Nr. 280, S. 3.
  • Heinz Däpp: Die zwei Seelen in Sutermeisters Brust. In: National-Zeitung. Nr. 282, 24. Juni 1970, S. 6.
  • Sergius Golowin: Die Schule der Angst. In: focus: das zeitkritische magazin. 10 (Sondernummer), Juli/August, 1970, S. 44.
  • z/p: Herr Sutermeister und die Landesring-Ideale. In: Der Landbote. Nr. 161, 15. Juli 1970, S. 6.
  • Heinz Däpp: Sutermeister und die Folgen: Wie sollen linke Berner wählen? In: National-Zeitung. Nr. 356, 6. August 1970, S. 3.
  • Hans Mühlethaler: die kleine rote schülerbuch-affäre. In: focus: das zeitkritische magazin. Nr. 11, 1970, S. 26–28.
  • K: Entscheid ohne Wenn und Aber: Schuldirektor Dr. Sutermeister deutlich geschlagen – Arist Rollier an der Spitze des Gemeinsamen Vorschlages gewählt. In: Der Bund. Nr. 292, 14. Dezember 1971, S. 33.
  • Eduard Nacht: Sutermeister wurde nicht mehr gewählt. Mit einer Karikatur von Nico. In: Tages-Anzeiger. Nr. 292, 14. Dezember 1971, S. 5.
  • Karl Vögeli: Mit dem Dank der Oeffentlichkeit in den verdienten Ruhestand: Letzter Amtstag von Gemeinderat Dr. Hans Martin Sutermeister. Bericht mit Kurzbiografie und Foto. In: Berner Tagblatt. 29. Dezember 1971, S. 11.
  • Liselotte Lüscher: Geschichte der Schulreform in der Stadt Bern von 1968 bis 1988: Eine Analyse des Vorgehens und der Widerstände. Peter Lang, Bern 1997. Kapitel:
  • 2.4.1 Legislaturperiode 1968 bis 1971 (Schuldirektor H. M. Sutermeister, LdU). S. 41–46.
  • 3.2.1 Das ‚Reglement‘ von Konrad Schütz und der weitere Verlauf bis zur Abwahl von Schuldirektor Sutermeister. S. 66–75.

Nachrufe

  • Gustaf Adolf Wanner: H. M. Sutermeister gestorben. In: Basler Zeitung. Nr. 94, 7. Mai 1977, S. 31.
  • Hans Kaufmann: H. M. Sutermeister ist gestorben. Mit Foto. In: Der Bund. Nr. 107. Bern 9. Mai 1977, S. 9.
  • Heinz W. Müller: Dr. Hans Martin Sutermeister gestorben: Engagierter Arzt und Politiker. Mit Foto. In: Berner Tagblatt. 9. Mai 1977, S. 6.
  • -ld: † Dr. Sutermeister. In: Berner Nachrichten. 9. Mai 1977, S. 11.
  • Urs Marc Eberhard: In Basel gestorben: alt Schuldirektor Dr. med. H. M. Sutermeister. In: Berner Jugend – Berner Schule: Zeitschrift für die Eltern, herausgegeben von Lehrerschaft und Schuldirektion der Stadt Bern. Nr. 2. Schulamt der Stadt Bern, Bern Juni 1977, S. 11.

Filmdokumente

Katalogeinträge

Kurzbiografien

Abbildungen

Commons: Hans Martin Sutermeister – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. a b c d Willy Keller (Hrsg.): Schweizer Biographisches Archiv. Band 1. EPI Verlag Internationaler Publikationen, Zürich 1952, S. 123–124.
  2. Quelle: Persönliche Dokumente von Hans Martin Sutermeister im Nachlass von Hans Martin Sutermeister, Burgerbibliothek Bern.
  3. a b Gerhard Mauz: Schuldig, weil wir keinen anderen haben: SPIEGEL-Reporter Gerhard Mauz über die Fehlurteilsjäger Hans Martin Sutermeister und Gustav Adolf Neumann. In: Der Spiegel. Nr. 18, 1965, S. 116 und 118 (online).
  4. Hans Moehrlen: Zwischen zwei Welten: Novelle. Mettler & Salz, Bern 1942, DNB 575152796, S. 21–23.
  5. Hans Martin Sutermeister: Summa Iniuria: Ein Pitaval der Justizirrtümer. Elfenau Verlag, Basel 1976, OCLC 800806162, S. 26.
  6. Leichenfund. In: Liechtensteiner Nachrichten. Nr. 70, 25. Juni 1931, S. 2, Sp. 2 (online [PDF; abgerufen am 10. Dezember 2012]).
  7. a b Fredi Lerch: Frühes Zeugnis von Schweizer Nonkonformismus. In: Revista Espaço Acadêmico. Band 12, Nr. 134, Juli 2012, ISSN 1519-6186, S. 181–183 (online [abgerufen am 10. Dezember 2012]).
  8. Uwe Henrik Peters: Lexikon Psychiatrie, Psychotherapie, Medizinische Psychologie. 6. Auflage. Urban & Fischer, München/ Jena 2007, ISBN 978-3-437-15061-6, S. 36.
  9. Franz Josef Friederich: Soziale Implikationen der Musiktherapie: eine soziologische Untersuchung der Situation des psychisch Kranken. Köln 1980, S. 162.
  10. Hans Martin Sutermeister: Summa Iniuria: Ein Pitaval der Justizirrtümer. Elfenau Verlag, Basel 1976, S. 161, 170 und 762.
  11. Zur Geschichte des Psychogeniebegriffs. Buchbesprechung. In: Verhandlungen der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft. Band 133, 1953, ISSN 0080-7362, S. 141–142 (online [abgerufen am 10. Dezember 2012]).
  12. Quelle: Prospekte der Volkshochschule Bern im Nachlass von Hans Martin Sutermeister, Burgerbibliothek Bern.
  13. Hans Martin Sutermeister: Grundbegriffe der Psychologie von heute. Elfenau Verlag, Basel 1976, S. 1 (online [abgerufen am 10. Dezember 2012]).
  14. a b Betrifft Habilitationsgesuch des Dr. med. H. M. Sutermeister. Brief von Jakob Klaesi an Bernhard Walthard, 6. September 1954. In: Nachlass Hans Martin Sutermeister (1907–1977). Burgerbibliothek Bern.
  15. 14. Bericht der Kommission für die Stiftung Dr. Joachim de Giacomi für das Jahr 1953. In: Verhandlungen der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft. Band 134, 1954, ISSN 0080-7362, S. 256 (online [abgerufen am 10. Dezember 2012]).
  16. a b Marcel H. Bickel: Henry E. Sigerist: Vier ausgewählte Briefwechsel mit Medizinhistorikern der Schweiz. Peter Lang, Bern 2008, ISBN 978-3-03911-499-3, S. 378, 572–574.
  17. Siehe Korrespondenz im Nachlass von Hans Martin Sutermeister in der Burgerbibliothek Bern.
  18. Peter F. Ostwald: Schumann: The Inner Voices of a Musical Genius. Northeastern University Press, Boston 1987, ISBN 1-55553-014-1, S. 302.
  19. Peter Sutermeister: Robert Schumann, sein Leben nach Briefen, Tagebüchern und Erinnerungen. Ex Libris, Zürich 1949.
  20. a b c d Jürgen Thorwald: Blutiges Geheimnis. In: Die Stunde der Detektive: Werden und Welten der Kriminalistik. Band 1. Knaur, München/ Zürich 1966, S. 257–258.
  21. In: Bunte. 1963, S. 12, Sp. 3 (online [abgerufen am 10. Dezember 2012]).
  22. a b c d Hanspeter Born: Mörder gesucht. In: Das Magazin. 29. September 2001, S. 16–32.
  23. Aufsehenerregende Enthüllungen des führenden Pariser Gerichtsmediziners: ‚Falscher Mordbeweis gegen Jaccoud!‘ Frühe 1960er Jahre, S. 3 und ?.
  24. Affaire Jaccoud: beaucoup de bruit pour rien. Un médecin bernois à la rescousse. In: Voix ouvrière, 19. Juli 1960, Nr. 166.
  25. Jaccoud. Ein gewisses Lächeln. In: Der Spiegel. Nr. 45, 1960, S. 71–73 (online).
  26. Hans Martin Sutermeister: Summa Iniuria: Ein Pitaval der Justizirrtümer. Elfenau Verlag, Basel 1976, S. 757–758.
  27. a b Hans Martin Sutermeister: Summa Iniuria: Ein Pitaval der Justizirrtümer. Elfenau Verlag, Basel 1976, S. 255.
  28. Hans Martin Sutermeister: Summa Iniuria: Ein Pitaval der Justizirrtümer. Elfenau Verlag, Basel 1976, Der Fall Pierre Jaccoud (oder die Affäre, die keine war), S. 47–81.
  29. Lukas Dettwiler (Ersteller des Inventars). Kurzbiografie im „Nonkonformismus Archiv Fredi Lerch.“ Schweizerisches Literaturarchiv, 2011.
  30. In: Grosser Rat des Kantons Bern (Hrsg.): Tagblatt des Grossen Rates des Kantons Bern. Bern 7. Februar 1972, S. 3.
  31. a b Urs Marc Eberhard: In Basel gestorben: alt Schuldirektor Dr. med. H. M. Sutermeister. In: Berner Jugend – Berner Schule: Zeitschrift für die Eltern, herausgegeben von Lehrerschaft und Schuldirektion der Stadt Bern. Nr. 2. Schulamt der Stadt Bern, Bern Juni 1977, S. 11.
  32. Die Direktoren der Schulverwaltung seit 1888. Stadtverwaltung Bern. (Siehe auch: Register.. Eintrag S. 64: „Sutermeister, Hans M. (1907–1977): Schuldirektion/ allg. Teil“)
  33. Ueberraschender Ausgang der Berner Gemeinderatswahlen: Landesringkandidat Dr. H. M. Sutermeister gewählt. – Schuldirektor P. Dübi bleibt auf der Strecke. In: Berner Tagblatt. Band 80, Nr. 341.
  34. Wa: Gemeinderats- und Stadtratswahlen in Bern: Landesring hält mit Dr. H. M. Sutermeister erstmals Einzug in den Gemeinderat: Schuldirektor Paul Dübi (freis.) blieb als Opfer des Proporz auf der Strecke. Mit Foto. In: Berner Tagblatt. Band 80, Nr. 341, S. 3 oder 4.
  35. Landesringerfolge auch in Bern. Mit Foto von Sutermeister. In: Die Tat. 12. Dezember 1967, S. 4.
  36. a b c Liselotte Lüscher: Geschichte der Schulreform in der Stadt Bern von 1968 bis 1988: Eine Analyse des Vorgehens und der Widerstände. Peter Lang, Bern 1997, ISBN 3-906754-67-7, 2.4.1 Legislaturperiode 1968 bis 1971 (Schuldirektor H. M. Sutermeister, LdU), S. 41.
  37. Zum Beispiel in: Interpellation. von Hans Martin Sutermeister betreffend Ausschluss eines Schülers am Gymnasium Burgdorf. In: Grosser Rat des Kantons Bern (Hrsg.): Tagblatt des Grossen Rates des Kantons Bern. Bern 16. Februar 1967, S. 176–177.
  38. Schriftliche Anfrage. von Hans Martin Sutermeister betreffend Frauenstimmrecht. In: Grosser Rat des Kantons Bern (Hrsg.): Tagblatt des Grossen Rates des Kantons Bern. Bern 15. September 1966, S. 392–393 (Schriftliche Anfrage) und 608 (Antwort).
  39. Zum Beispiel in: Hans Martin Sutermeister: Summa Iniuria: Ein Pitaval der Justizirrtümer. Basel, 1976, S. 659–660.)
  40. Tagblatt des Grossen Rates des Kantons Bern. Jahrgänge 1966–1972. Buchdruckerei Neukomm AG, Bern. Und: Protokolle der Sitzungen des Stadtrates und der Gemeindeabstimmungen. Stadt Bern, Jahrgänge 1968–1971.
  41. Kurt Marti: Notizen und Details 1964–2007: Beiträge aus der Zeitschrift "Reformatio". Hrsg.: Hektor Leibundgut, Klaus Bäumlin und Bernard Schlup. Theologischer Verlag Zürich, Zürich 2010, ISBN 3-290-17541-3, S. 294.
  42. Chronologie der Veranstaltungen in der Junkere 37. In: Lukas Dettwiler (Ersteller des Inventars). Kurzbiografie im „Nonkonformismus Archiv Fredi Lerch.“ Schweizerisches Literaturarchiv, 2011.
  43. Fredi Lerch: Das Skandalbuch: „Gilgamesch“ und die Folgen. Berner Zeitung, 28. Oktober 2003, S. 22.
  44. Der „Burgdorfer Literaturskandal“ und seine Folgen bis heute. In: Burgdorfer Tagblatt. 28. Februar 2007, S. 14–15 (online [PDF; abgerufen am 12. Dezember 2012]).
  45. Gemäss dem sozialistischen Zeitdienst war Sutermeister „in Bern für seine Extravaganzen im Rat und als ‚Nonkonformer‘ bekannt“; Quelle: U. Schreiber: Roter Leitfaden zur Lehrer–Erziehung. In: Zeitdienst: Unabhängige sozialistische Information. Nr. 25, 26. Juni 1970, S. 162.
  46. Sergius Golowin: Die Schule der Angst. In: focus: das zeitkritische magazin. 10 (Sondernummer), Juli/August, 1970, S. 44.
  47. Luzius Theiler: Bern 80. Ideen für eine wohnliche Stadt. Schriftenreihe des Landesrings der Unabhängigen, Stand Bern. Nr. 2, 1970, S. 21 (mit Foto: „Schuldirektor Sutermeister: Kampf für eine bessere Schule“).
  48. Lead zu: Hans Martin Sutermeister: Ist Moskau eine Reise wert? Neue Schul-Modelle in Ost und West. In: focus: das zeitkritische magazin. Nr. 7, April 1970, S. 35–36.
  49. Luzius Theiler: Bern 80. Ideen für eine wohnliche Stadt. In: Schriftenreihe des Landesrings der Unabhängigen, Stand Bern. Nr. 2, 1970, S. 22.
  50. Kleine Anfrage von Fritz Hess (Freisinniger) „betreffend die Reise des Schuldirektors nach Israel“. In: Stadtrat Bern (Hrsg.): Protokolle der Sitzungen des Stadtrates und der Gemeindeabstimmungen. Erstes Halbjahr, 1971, ISSN 0523-0357, S. 255, 513–514.
  51. Liselotte Lüscher: Geschichte der Schulreform in der Stadt Bern von 1968 bis 1988: Eine Analyse des Vorgehens und der Widerstände. Peter Lang, Bern 1997, ISBN 3-906754-67-7, 2.4.1 Legislaturperiode 1968 bis 1971 (Schuldirektor H. M. Sutermeister, LdU), S. 41–46.
  52. Hans Martin Sutermeister: Möglichkeiten einer inneren und äusseren Schulreform im Sinne der Gesamtschule in der Stadt Bern. Schuldirektion, Bern 1971.
  53. im In: Éducateur et bulletin corporatif: organe hebdomadaire de la Société Pédagogique de la Suisse Romande. Band 107, Nr. 21, 18. Juni 1971, S. 488 (online [abgerufen am 10. Dezember 2012]).
  54. Liselotte Lüscher: Geschichte der Schulreform in der Stadt Bern von 1968 bis 1988: Eine Analyse des Vorgehens und der Widerstände. Peter Lang, Bern 1997, S. 45.
  55. Liselotte Lüscher: Geschichte der Schulreform in der Stadt Bern von 1968 bis 1988: Eine Analyse des Vorgehens und der Widerstände. Peter Lang, Bern 1997, S. 69–73.
  56. Liselotte Lüscher: Geschichte der Schulreform in der Stadt Bern von 1968 bis 1988: Eine Analyse des Vorgehens und der Widerstände. Peter Lang, Bern 1997, S. 6 und passim.
  57. a b Klaus Thiele-Dohrmann: Ruhestörung in Bern. In: Die Zeit. Nr. 30, 1970 (online [abgerufen am 10. Dezember 2012]).
  58. a b c Peter H. Schürmann: Viel Lärm um ein rotes Büchlein. Das Verbot ist ausgesprochen – die Diskussion geht weiter. In: Schweizer Illustrierte. Nr. 28, 6. Juli 1970, S. 16–17.
  59. Paul Ehinger: In: Schweizerische Vereinigung für politische Wissenschaft (Hrsg.): Année politique suisse – Schweizerische Politik im Jahre 1970. Sechster Jahrgang. Bern 1971, III. Parteien und Verbände – Partis et associations, S. 190.
  60. Sutermeister „exponiert … sich gegen das ‚Kleine rote Schülerbuch‘, das er als ‚kommunistische Zersetzungsarbeit‘, die ‚die Jugend sturmreif‘ mache, bezeichnet“ („focus“, 10/1970, 44).“ Lukas Dettwiler (Ersteller des Inventars). Kurzbiografie im „Nonkonformismus Archiv Fredi Lerch.“ Schweizerisches Literaturarchiv, 2011.
  61. Fritz Hirzel: Bundesanwaltschaft beschlagnahmt „grob unzüchtige“ Literatur. In: Tages-Anzeiger. 11. Juli 1970 (online [abgerufen am 10. Dezember 2012]).
  62. a b c Hans Kaufmann: H. M. Sutermeister ist gestorben. In: Der Bund. Nr. 107. Bern 9. Mai 1977, S. 9.
  63. a b Hans Martin Sutermeister: Möglichkeiten einer inneren und äusseren Schulreform im Sinne der Gesamtschule in der Stadt Bern. Schuldirektion, Bern 1971, Nachwort (Nach Sutermeisters Abwahl vom 12. Dezember 1971 durch ihn zwischen S. 197 und 198 eingefügt).
  64. Karl Vögeli: Gemeinderatswahl: Sutermeister ging leer aus. Mit einem Foto von Hans Martin Sutermeister. In: Berner Tagblatt. 14. Dezember 1971, S. 11.
  65. Karl Vögeli: Wunder wiederholen sich nicht: Landesring Verlierer der Wahl. Mit einem Foto von Hans Martin Sutermeister. In: Berner Tagblatt. 14. Dezember 1971, S. 11.
  66. a b c Gustaf Adolf Wanner: H. M. Sutermeister gestorben. In: Basler Zeitung. Nr. 94, 7. Mai 1977, S. 31.
  67. a b Sutermeister kommt nach Basel. In: Basler Nachrichten. 21. Dezember 1971.
  68. Wechsel im Grossen Rat. In: Der Bund. Nr. 297. Bern 20. Dezember 1971, S. 27.
  69. a b c Heinz W. Müller: Dr. Hans Martin Sutermeister gestorben: Engagierter Arzt und Politiker. In: Berner Tagblatt. 9. Mai 1977, S. 6.
  70. Liselotte Lüscher: Geschichte der Schulreform in der Stadt Bern von 1968 bis 1988: Eine Analyse des Vorgehens und der Widerstände. Peter Lang, Bern 1997, S. 41–46 und S. 66–75.
  71. Cf. Bund-Artikel zu den Berner Gemeinderatswahlen vom Dezember 1967 und vom Dezember 1971.
  72. Karl Vögeli: Mit dem Dank der Oeffentlichkeit in den verdienten Ruhestand: Letzter Amtstag von Gemeinderat Dr. Hans Martin Sutermeister. In: Berner Tagblatt. 29. Dezember 1971, S. 11.
  73. Anton Schaller: Zwischen zwei Welten: Erinnerung an den Landesring oder was eine kleine Novelle bewirken kann. Kolumne 182 auf Seniorweb.ch, 29. April 2012.
  74. Barbara Verrel: Internationales Verlagsadressbuch mit ISBN-Register. Saur, 1983, S. 681.
  75. Nachlass Hans Martin Sutermeister (1907–1977). Burgerbibliothek Bern.
  76. mm: Pornographie und Gesellschaft: Bekannte Vartationen zu bekanntem Thema. In: Basler Nachrichten. Nr. 452, 27. Oktober 1970, S. 5. Und: Manuel Isler: Für das Recht auf die sogenannte Pornographie: Der erste Montagabend in der Basler „Komödie“ galt einem aktuellen Thema. In: National-Zeitung. Nr. 496, 28. Oktober 1970, S. 5 (mit Foto der Teilnehmer).

Vorlage:Lesenswert Kandidat