SpVg Heepen

SpVg Heepen
Vereinslogo
NameSportvereinigung
Heepen e.V.
Vereinsfarbenblau-gelb
Gründung24. Juli 1894
VereinssitzAltenhagener Str. 42,
33719 Bielefeld
Mitglieder1950
Abteilungen13
Websitesv-heepen.de

Die SpVg Heepen (offiziell: Sportvereinigung Heepen e.V.) ist ein Sportverein aus dem Bielefelder Stadtteil Heepen. Der Verein wurde am 24. Juli 1894 gegründet und hat etwa 1.950 Mitglieder in 13 Abteilungen. Die Handballmannschaft der Frauen spielte sechs Jahre in der Regionalliga und nahm zweimal am DHB-Pokal der Frauen teil.

Geschichte

Der Verein geht auf den am 24. Juli 1894 gegründeten Turnverein Heepen zurück. Zweiter Stammverein war der proletarische Arbeitersportverein Jahn Heepen, der im Jahre 1904 gegründet wurde und dem Arbeiter-Turn- und Sportbund (ATSB) angehörte. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahre 1933 wurde der ATSB mitsamt den ihnen angeschlossenen Vereine zwangsweise aufgelöst. Beide Vereine fusionierten daraufhin zum Sportverein Heepen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde daraus schließlich die heutige Sportvereinigung Heepen.[1]

Neben Handball und Fußball hat der Verein noch die Abteilungen Herzsport, Inlineskating, Ju Jutsu, Karate, Kunstturnen, Schwimmen, Taijiquan, Tennis, Tischtennis und Volleyball an.

Handball

Stammbaum der SpVg Heepen

Geschichte

Im Jahre 1927 wurde im Turnverein Heepen eine Handballabteilung gegründet.[1] Die Frauenmannschaft spielte Ende der 1970er Jahre bereits in der Oberliga Westfalen und schaffte im Jahre 1980 den Aufstieg in die seinerzeit zweitklassige Regionalliga West. Gleichzeitig qualifizierten sich die Heeperinnen für den DHB-Pokal der Frauen, wo die Mannschaft für Furore sorgte. In der ersten Runde schlug die SpVg den Bundesligisten Pulheimer SC mit 14:13 nach Verlängerung, bevor die Mannschaft im folgenden Achtelfinale den VfL Engelskirchen mit 18:17 schlug und damit einen weiteren Bundesligisten aus dem Wettbewerb warf. Das Aus für die Heepenerinnen kam dann schließlich im Viertelfinale nach einer 20:13-Niederlage beim VfL Oldenburg.[2] Bei der zweiten DHB-Pokalteilnahme in der Saison 1982/83 schied die SpVg bereits in der ersten Runde aus, nachdem die Mannschaft sich erst in der zweiten Verlängerung mit 17:20 dem SC Germania List geschlagen geben musste.[3]

In der Regionalligasaison 1980/81 belegten die Heeperinnen als Aufsteiger auf Anhieb den dritten Platz und verpassten die Aufstiegsrunde zur Bundesliga nur um einen Punkt.[4] Auch in den folgenden Jahren erreichte die Mannschaft Platzierungen im oberen Mittelfeld der Tabelle. Die Männermannschaft der SpVg Heepen stieg im Jahre 1980 in die seinerzeit viertklassige Oberliga Westfalen auf. Mit einem Punkt Rückstand auf den TuS Ferndorf folgte der direkte Wiederabstieg. Im Jahre 1986 bildete die Handballabteilung der SpVg Heepen mit der vom TSV Altenhagen 03 die Spielgemeinschaft TSG Altenhagen-Heepen.[5] Die weibliche A-Jugend der SpVg Heepen wurde im Jahre 1977 Westdeutscher Meister und qualifizierte sich für die Deutsche Meisterschaft. Dort scheiterte die Mannschaft bereits in der ersten Runde an den Reinickendorfer Füchsen.[6]

Persönlichkeiten

Fußball

Fußball
SpielstätteSportplatz Schützenberg
Plätzen. a.
LigaBezirksliga Westfalen 2
2023/241. Platz   (Kreisliga A Bielefeld)

Heim
Auswärts

Geschichte

Den Fußballern der SpVg Heepen gelang im Jahre 1950 erstmals der Aufstieg in die Bezirksklasse.[7] Sechs Jahre später reichte der vorletzte Platz nur deshalb zum Klassenerhalt, da im Zuge der Einführung der Verbandsliga Westfalen der Abstieg in der Bezirksklasse ausgesetzt wurde. Ein Jahr später stiegen die Heeper dann sportlich ab[8] und kehrten im Jahre 1960 zurück.[9] Damit wurde die erfolgreichste Phase im Heeper Fußball eingeläutet. Nach einer Vizemeisterschaft im Jahre 1967 hinter dem Lokalrivalen VfL Schildesche gelang ein Jahr später der Aufstieg in die seinerzeit viertklassige Landesliga Westfalen. Gleich in der Aufstiegssaison 1968/69 erreichte die SpVg mit Rang zwölf den sportlichen Zenit. Zwei Jahre später folgte der Abstieg in die Bezirksklasse.

In der folgenden Bezirksklassensaison 1971/72 wurden die Heepener direkt in die Kreisliga durchgereicht. Erst im Jahre 1983 gelang auf kuriose Weise die Rückkehr in die Bezirksliga. Während die erste Mannschaft in die Kreisliga B abstieg, wurde die zweite Mannschaft in der Parallelstaffel Meister, schaffte den Aufstieg und wurde zur neuen ersten Mannschaft.[10][11] Zwölf Jahre lang gehörte der Verein der Bezirksliga an und erreichte in der Saison 1988/89 mit Rang fünf die beste Platzierung dieser Ära. 1995 ging es wieder zurück in die Kreisliga, bevor die Heeper in den Jahren 1996/97 und 1998/99 noch zweimal für je ein Jahr in die Bezirksliga zurückkehren konnten.[12] Im Jahre 2012 stiegen die Heeper in die Kreisliga B ab, bevor drei Jahre später der Wiederaufstieg in die Kreisliga A gelang.

2020 stiegen die Heeper in die Bezirksliga auf, mussten aber zwei Jahre später wieder absteigen. Der Wiederaufstieg in die Bezirksliga gelang dann im Jahre 2024.

Stadion und Erfolge

Heimspielstätte ist der Sportplatz Schützenberg. Die Ü-32-Mannschaft der SpVg Heepen wurde im Jahre 2000 Westfalenmeister.[13]

Saisonbilanzen

Grün unterlegte Platzierungen kennzeichnen einen Aufstieg, rot unterlegte einen Abstieg.[14]

Saisonbilanzen 1970 bis 1997
SaisonLigaLevelPlatzPunkte
1970/71Landesliga Westfalen, Gr. 1IV14.17:43
1971/72Bezirksliga Westfalen, Gr. 2V16.14:46
1972/731. Kreisklasse BielefeldVI4.32:28
1973/741. Kreisklasse BielefeldVI12.24:32
1974/751. Kreisklasse BielefeldVI5.28:28
1975/761. Kreisklasse BielefeldVI7.27:29
1976/771. Kreisklasse BielefeldVI11.26:30
1977/78Kreisliga A BielefeldVI4.34:18
1978/79Kreisliga A BielefeldVII10.28:32
1979/80Kreisliga A BielefeldVII13.26:34
1980/81Kreisliga A1 BielefeldVII3.42:18
1981/82Kreisliga A1 BielefeldVII3.39:21
1982/83Kreisliga A1 BielefeldVII16.17:43
1983/84Bezirksliga Westfalen, Gr. 2 ⁠aVI9.30:30
1984/85Bezirksliga Westfalen, Gr. 2VI8.30:30
1985/86Bezirksliga Westfalen, Gr. 2VI9.28:32
1986/87Bezirksliga Westfalen, Gr. 2VI7.29:31
1987/88Bezirksliga Westfalen, Gr. 2VI10.30:34
1988/89Bezirksliga Westfalen, Gr. 2VI5.30:30
1989/90Bezirksliga Westfalen, Gr. 2VI8.30:30
1990/91Bezirksliga Westfalen, Gr. 2VI7.30:30
1991/92Bezirksliga Westfalen, Gr. 2VI6.33:27
1992/93Bezirksliga Westfalen, Gr. 2VI7.33:27
1993/94Bezirksliga Westfalen, Gr. 2VI8.26:30
1994/95Bezirksliga Westfalen, Gr. 2VII16.12:48
1995/96Kreisliga A1 BielefeldVIII1.62
1996/97Bezirksliga Westfalen, Gr. 2VII15.33
Saisonbilanzen seit 1997
SaisonLigaLevelPlatzPunkte
1997/98Kreisliga A1 BielefeldVIII1.86
1998/99Bezirksliga Westfalen, Gr. 2VII16.28
1999/00Kreisliga A1 BielefeldVIII7.49
2000/01Kreisliga A1 BielefeldVIII2.62
2001/02Kreisliga A BielefeldVIII9.48
2002/03Kreisliga A BielefeldVIII13.38
2003/04Kreisliga A BielefeldVIII9.36
2004/05Kreisliga A BielefeldVIII15.16
2005/06Kreisliga B1 BielefeldIX6.45
2006/07Kreisliga B1 BielefeldIX5.47
2007/08Kreisliga B1 BielefeldIX10.32
2008/09Kreisliga B1 BielefeldX1.73
2009/10Kreisliga A BielefeldIX13.28
2010/11Kreisliga A BielefeldIX13.30
2011/12Kreisliga A BielefeldIX16.8
2012/13Kreisliga B1 BielefeldX6.47
2013/14Kreisliga B1 BielefeldX5.50
2014/15Kreisliga B1 BielefeldX1.69
2015/16Kreisliga A BielefeldIX12.31
2016/17Kreisliga A BielefeldIX10.36
2017/18Kreisliga A BielefeldIX8.42
2018/19Kreisliga A BielefeldIX11.37
2019/20Kreisliga A BielefeldIX3.2,26b
2020/21Bezirksliga Westfalen, Gr. 2VIIIannulliertc
2021/22Bezirksliga Westfalen, Gr. 2VIII17.14
2022/23Kreisliga A BielefeldIX4.59
2023/24Kreisliga A BielefeldIX1.73
a 
Die erste Mannschaft stieg in die Kreisliga B ab. Allerdings stieg die zweite Mannschaft in die Bezirksliga auf und wurde zur neuen ersten Mannschaft.
b 
Erhöhter Aufstieg wegen der COVID-19-Pandemie.
c 
Die Saison wurde wegen der COVID-19-Pandemie annulliert.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. a b Willi Castrup & Stefan Worbs: Anno 1894 – die Historie. SpVg Heepen, abgerufen am 12. Januar 2023.
  2. Sven Webers: DHB-Pokal Frauen 1980/81. Bundesligainfo.de, abgerufen am 1. September 2014.
  3. Sven Webers: DHB-Pokal Frauen 1982/83. Bundesligainfo.de, abgerufen am 1. September 2014.
  4. Sven Webers: Regionalliga (II. Liga) Frauen 1980/81. Bundesligainfo.de, abgerufen am 1. September 2014.
  5. Unser Verein (von der Gründung bis heute). TSG Altenhagen-Heepen, abgerufen am 1. September 2014.
  6. Sven Webers: Deutsche Meisterschaft wA-Jugend 1976/77. Bundesligainfo.de, abgerufen am 31. März 2016.
  7. Deutscher Sportclub für Fußball-Statistiken: Fußball in Westdeutschland 1945 - 1952. Hövelhof 2011, S. 151.
  8. Deutscher Sportclub für Fußball-Statistiken: Fußball in Westdeutschland 1952 - 1958. Hövelhof 2012, S. 154, 200.
  9. Deutscher Sportclub für Fußball-Statistiken: Fußball in Westdeutschland 1958 - 1963. Hövelhof 2013, S. 76.
  10. 1982-83 Kreisliga A1 Bielefeld. Tabellenarchiv.info, archiviert vom Original am 29. Juli 2021; abgerufen am 7. Mai 2019.
  11. 1982-83 Kreisliga A2 Bielefeld. Tabellenarchiv.info, archiviert vom Original am 29. Juli 2021; abgerufen am 7. Mai 2019.
  12. Hans-Jürgen Heide (Hrsg.): Die Fußball-Chronik: Von Montevideo bis Ostwestfalen-Lippe. 2007, S. 30–32.
  13. Die Feldfußball-Titelträger der Ü32. Fußballkreis Bielefeld, abgerufen am 15. Mai 2019.
  14. Spvg Heepen. Tabellenarchiv.info, archiviert vom Original; abgerufen am 7. Mai 2019.