Palast in Otwock Wielki

Otwock Wielki
Parkseite

Parkseite

Staat Polen
Ort Otwock Wielki
Entstehungszeit 1663
Burgentyp Palast
Erhaltungszustand Erhalten
Geographische Lage 52° 3′ N, 21° 15′ OKoordinaten: 52° 2′ 30,1″ N, 21° 14′ 41,8″ O
Palast in Otwock Wielki (Masowien)
Palast in Otwock Wielki (Masowien)
Das Schloss von der Nordwestseite (Haupteingang)
Ostseite – Wassergraben
Westseite

Der Palast in Otwock Wielki (auch: Bieliński-Palast) ist ein von 1682 bis 1689 errichtetes Barockschloss etwa 30 Kilometer südlich von Warschau. Der Palast wird als Café und für private Veranstaltungen kommerziell genutzt und beherbergt in Teilen ein Museum, in dem Einrichtungsgegenstände des ehemaligen polnischen Marschalls Józef Piłsudski ausgestellt sind.

Geschichte

Der Palast liegt in Otwock Wielki, einer Ortschaft von rund 600 Einwohnern, die zur Landgemeinde Karczew im Landkreis Otwock in Masowien gehört. Er liegt rund 600 Meter ostwärts der Weichsel.

Bauherr des Palastes war die polnische Familie Bieliński.[1][2] Der Palast war ein Hochzeitsgeschenk für Kazimierz Ludwik Bieliński[3] und dessen Frau Ludwika Marianna, der Tochter des Poeten Jan Andrzej Morsztyn[4]. Der Architekt des Gebäudes war Tylman van Gameren. Im Jahr 1705 trafen sich der russische Zar Peter I. und der polnische König August der Starke im Schloss. 1713 übernahm Franciszek Bieliński den Besitz. Von 1750 bis 1760 ließ dieser die Residenz vom königlichen Architekten Giacomo Fontana umbauen.

Ende des 18. Jahrhunderts erwarb Jacek Jezierski[5], ein bedeutender Publizist zu Zeiten Stanislaus II. August Poniatowski das Schloss. Er starb dort 1805. Im Jahr 1827 kaufte der Warschauer Kaufmann Józef Kurtz[6] den Besitz und renovierte ihn. Für drei Generationen blieb der Palast in den Händen der Familie Kurtz. Während des Ersten Weltkrieges wurde der Palast geplündert, zwischen den beiden Weltkriegen war er nicht mehr bewohnt und verfiel. Von 1947 bis 1958 wurde er nach Plänen von Jan Koszczyc-Witkiewicz[7] umgebaut und renoviert. In den 1970er Jahren wurde er von der Kanzlei der Regierung (Urząd Rady Ministrów) übernommen und erneut restauriert. Während der Zeit des Kriegsrechts war dort Lech Wałęsa interniert.

Im Jahr 2004 wurde es vom Nationalmuseum in Warschau übernommen, in der Folge grundlegend renoviert und dient seit dem Jahr 2009 als Außenstelle für historische Möbel.

Ansichten des Schlosses

Siehe auch

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Die Familie Bieliński wurde nach 1663 Eigentümer ausgedehnter Ländereien mit Sitz in Otwock Wielki
  2. Kreis Otwock (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.powiat-otwocki.pl der Website vom Powiat Otwocki - Powiat-otwocki.pl
  3. Kazimierz Ludwik Bieliński (* unbekannt † 1713) war ein Marschall der polnischen Krone, ein Marschall des Sejms und Diplomat
  4. Jan Andrzej Morsztyn (1621–1693) war ein polnischer Dichter and Angehöriger des Adels. Er versah öffentliche Funktionen, wie die des Starosten in Zawichost, Tymbark und Kowal und die des Stellvertreters des Schatzkanzlers seit 1668. Er gehörte zu den führenden Dichtern des polnischen Barock. Seit 1683 lebte er in Frankreich
  5. Jacek Jezierski (1722–1805) war ein polnischer Autor, Geschäftsmann und Politiker. Ab 1775 war er Kastellan der Stadt Łuków. Er war ein Anhänger engerer politischer Beziehungen mit Preußen und Großbritannien und gegen die zunehmende Einflussnahme Russlands in Polen
  6. Es könnte sich dabei um den Kaufmann und Unternehmer Jan Józef Kurtz, der 1776 eine Papierfabrik in Mirkow gründete, gehandelt haben, gem. Jerzy S. Majewski im Artikel Papiernia bei Gazeta.pl/Warszawa vom 7. April 2008
  7. Jan Koszczyc Witkiewicz (1882–1958) war ein polnischer Architekt und Denkmalschützer

Literatur

  • Polska niezwykla, Turystyczny atlas samochodowy, ISBN 83-7427-111-6, Verlag Demart, Warschau, 2005, S. 38

Weblinks

Commons: Palast in Otwock Wielki – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Website des Museums (in Polnisch)
  • Information zur Ortschaft auf der Website der Landgemeinde Karczew (in Polnisch)