Litauer in Deutschland

Litauisches Gymnasium Hüttenfeld
Regionale Verteilung der litauischen Staatsbürger 2021

Litauer in Deutschland sind eine kleine Ausländergruppe in der Bundesrepublik Deutschland. Am Ende des Zweiten Weltkrieges befanden sich rund 65.000 Kriegsflüchtlinge mit vormals (vor der sowjetischen Besetzung Litauens 1940) litauischer Staatsbürgerschaft in Deutschland.[1] Nach dem Zweiten Weltkrieg (nach der Auswanderung in die USA, Kanada, Australien und anderen Länder) blieben etwa 7550 Litauer (1954) in Deutschland. Ab 1957 konnten ehemalige deutsche Staatsbürger (hauptsächlich Spätaussiedler aus dem ehemaligen ostpreußischen Memelland), die in der Sowjetrepublik Litauen lebten, in die Bundesrepublik Deutschland übersiedeln. Diese Gruppe beinhaltete auch deutschstämmige Litauer, die nicht bereits vor 1945 deutsche Staatsbürger gewesen waren. Nach dem EU-Beitritt kamen viele Gastarbeiter aus Litauen. Im Jahr 2017 lebten 53.200 litauische Staatsbürger in Deutschland. 415 Ärzte aus Litauen haben die Approbation in Deutschland (Stand: 31. Dezember 2017).[2] 2017 wurden 27 Ärzte mit der litauischen Staatsbürgerschaft neu zugelassen, davon 25 ohne Gebietsbezeichnung (Assistenzärzte).[3]

Organisationen

Religion

Derzeit gibt es eine litauische katholische Mission, in denen einige Priester tätig sind. Ihnen widmet sich die Litauerseelsorge in Deutschland. Pfarrer Vidas Vaitiekūnas (* 1972) arbeitet in der Pfarrei St. Agatha in Dorsten (NRW) und ist zuständig für das Bistum Münster. Virginijus Grigutis ist Kaplan des litauischen Gymnasiums in Hüttenfeld. In Bad Wörishofen wurde der Litauenplatz zum Ehren des litauischen Bischofs Antanas Deksnys (1867–1949) und des Pfarrers der dortigen Ulrichskirche, genannt.

Diakon Valdas Žielys (Jelis) in Hagen ist zuständig für die evangelischen Litauer.

Künstler

Mediziner

Sportler

Zu den in Deutschland bekannten Litauern oder Persönlichkeiten litauischer Abstammung zählen die folgenden Sportler:

Sonstige

  • Bruno Sutkus (1924–2003), deutsch-litauischer Scharfschütze im Zweiten Weltkrieg

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Franz-Josef Sehr: Vor 75 Jahren in Obertiefenbach: Die Ankunft der Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg. In: Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg (Hrsg.): Jahrbuch für den Kreis Limburg-Weilburg 2021. Limburg 2020, ISBN 3-927006-58-0, S. 125–129.
  2. Ausländische Ärzte in der Bundesrepublik Deutschland am 31. Dezember 2017
  3. Erstzugang an Ärzten aus der Europäischen Union im Jahr 2017. (PDF; 1,21 MB) Tabelle: 12 Bundesgebiet. In: www.bundesaerztekammer.de. Bundesärztekammer, abgerufen am 20. August 2023.