Liste der Baudenkmäler in Marktsteft

Auf dieser Seite sind die Baudenkmäler in der unterfränkischen Stadt Marktsteft zusammengestellt. Diese Tabelle ist eine Teilliste der Liste der Baudenkmäler in Bayern. Grundlage ist die Bayerische Denkmalliste, die auf Basis des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes vom 1. Oktober 1973 erstmals erstellt wurde und seither durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege geführt wird. Die folgenden Angaben ersetzen nicht die rechtsverbindliche Auskunft der Denkmalschutzbehörde. [Anm. 1] Die Liste gibt den Fortschreibungsstand vom 15. April 2020 wieder und enthält 35 Baudenkmäler.

Ensemble Ortskern Marktsteft mit Hafensiedlung

Der an der Uferstraße des Mains gelegene Ort wurde erstmals 1216 genannt und kam 1448 an die Brandenburger Markgrafen. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich das Häckerdorf mit Kirchenburg zum Umschlaghafen und Handelsplatz des Ansbacher Markgraftums am Main und wurde 1726 zum Markt erhoben. Auch wenn der 1712 geplante Aufbau zur Stadt in den Anfängen stehengeblieben ist, wird diese Blütezeit im Ortsbild noch anschaulich. Um die alte Kirchenburg, entlang der Haupt- und der vom Main wegführenden Herrnstraße reihen sich die größeren Häuser der im Handel zu Wohlstand gekommenen Familien, während sich zum Main hin das ehemalige Viertel der im Hafen beschäftigten Arbeiter und Handwerker mit regulierten Wohnquartieren ausdehnt. Die Herrnstraße, leicht ansteigend, besitzt in ihrem unteren Bereich einige Bürgerhäuser des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts. In ihrem weiteren Verlauf folgen landwirtschaftliche Höfe, deren Wohnhäuser die Giebelseite der Straße zukehren. An der Ecke zur Hauptstraße liegt der Kirchenbezirk, der von einer geschlossenen Reihe zweigeschossiger Traufseithäuser der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, meist über älterem Kern, umgeben ist. Der Zugang zum Kirchhof führt durch den Rathausturm. Die Hauptstraße besitzt in ihrem mittleren Bereich dörflichen Charakter, wird südlich aber in einem regelmäßig angelegten Abschnitt, der die in den Anfängen stehen gebliebene, neue Stadtgründung des 18. Jahrhunderts dokumentiert, fortgeführt. Hier befindet sich eine einheitliche Häuserzeile (Nr. 34–44) in den schlichten, klassizisierenden Formen des Ansbacher Spätbarocks. Der für die Ortsentwicklung entscheidende Hafen, der 1711 bis 1729 angelegt worden ist, hatte zwischen Altort und Hafenbecken eine systematische Siedlungserweiterung zur Folge. Die Häuserzeilen und Gevierte mit kleinen regelmäßig parzellierten ein- und zweigeschossigen Fischer-, Hafenarbeiter- und Handwerkerhäusern sind, obwohl von unterschiedlichem Erhaltungsgrad, ein einzigartiges Zeugnis für die merkantilistischen Bestrebungen des 18. Jahrhunderts.

Aktennummer: E-6-75-149-1.

Baudenkmäler nach Ortsteilen

Marktsteft

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
Am Main, Main
(Standort)
Ehemalige markgräflich-ansbachische HafenanlageBecken angelegt 1701 ff. und 1729 fertiggestellt, mit Unterbau des ehemaligen Kranen, 1764 und Hochwassermarke von 1784.D-6-75-149-37Ehemalige markgräflich-ansbachische Hafenanlage
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Hauptstraße 9
(Standort)
Ehemaliges Gasthaus Schwarzer AdlerZweigeschossiger traufständiger Halbwalmdachbau mit umlaufendem Geschossgesims und rundbogigem Portal, spätes 18. Jahrhundert.D-6-75-149-1Ehemaliges Gasthaus Schwarzer Adler
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Hauptstraße 12
(Standort)
WohnhausZweigeschossiger Walmdachbau mit Fachwerkobergeschoss, über der Tür bezeichnet „1612“.D-6-75-149-2BW
Hauptstraße 14
(Standort)
BrauereigebäudeDreigeschossiger Walmdachbau mit Dachreiter, 1906/07 und 1934.D-6-75-149-3Brauereigebäude
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Hauptstraße 14 a
(Standort)
Zweigeschossiger Satteldachbau mit FachwerkobergeschossZur Brauerei gehörig, bezeichnet „1688“.D-6-75-149-3 zugehörigBW
Hauptstraße 15
(Standort)
WohnhausRepräsentativer zweigeschossiger Walmdachbau mit abgerundeten Ecklisenen, umlaufendem Geschossgesims und korbbogiger Toreinfahrt, Zwerchgiebel, 18. Jahrhundert.D-6-75-149-4Wohnhaus
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Hauptstraße 15
(Standort)
Zugehöriges NebengebäudeMit Halbwalmdach.D-6-75-149-4 zugehörigBW
Hauptstraße 16
(Standort)
Wohn- und GeschäftshausZweigeschossiger Walmdachbau in Ecklage, teils geohrte Fenster- und Türgewände im Erdgeschoss, bezeichnet „1738“.D-6-75-149-6Wohn- und Geschäftshaus
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Hauptstraße 16
(Standort)
NebengebäudeMit Mansarddach und Fachwerkgiebel, 18. Jahrhundert.D-6-75-149-6 zugehörigNebengebäude
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Hauptstraße 18
(Standort)
WohnhausZweigeschossiger traufständiger Satteldachbau mit spätbarocker Fassadengliederung, bezeichnet „1797“.D-6-75-149-7Wohnhaus
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Hauptstraße 23
(Standort)
Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. StephanSaalbau mit polygonalem Chor und Glockenturm, spätgotischer Neubau ab 1623 unter Verwendung älterer Mauerteile; mit Ausstattung.D-6-75-149-8Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Stephan
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Hauptstraße 23, 25, 25 a, 27, 29, Herrnstraße 2, 4, 6
(Standort)
KirchenburgMit Mauer und Kirchgaden, einer bezeichnet „1593“.D-6-75-149-8 zugehörigKirchenburg
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Hauptstraße 27
(Standort)
RathausZweigeschossiger traufständiger Satteldachbau, bezeichnet „1609“; mit Turm und Durchfahrt.D-6-75-149-9Rathaus
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Hauptstraße 31
(Standort)
PfarrhausZweigeschossiger traufständiger Satteldachbau mit Toreinfahrt, mittleres 18. Jahrhundert.D-6-75-149-10Pfarrhaus
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Hauptstraße 32
(Standort)
WappensteinBezeichnet „1575“.D-6-75-149-11Wappenstein
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Hauptstraße 34
(Standort)
Ehemalige Hofanlage, WohnhausZweigeschossiger Walmdachbau mit barocker Gliederung, in Ecklage, bezeichnet „1747“.D-6-75-149-12Ehemalige Hofanlage, Wohnhaus
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Hauptstraße 34, Schwarzengasse 1
(Standort)
Ehemalige Hofanlage, HoftorD-6-75-149-12 zugehörigEhemalige Hofanlage, Hoftor
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Hauptstraße 40
(Standort)
WohnhausZweigeschossiger traufständiger Satteldachbau mit geohrtem Eingangsportal, bezeichnet „1742“.D-6-75-149-14Wohnhaus
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Hauptstraße 42
(Standort)
WohnhausZweigeschossiger traufständiger Satteldachbau mit rundbogiger Toreinfahrt, mittleres 18. Jahrhundert.D-6-75-149-15BW
Hauptstraße 46
(Standort)
WohnhausZweigeschossiger traufständiger Halbwalmdachbau auf langrechteckigem Grundriss, spätes 18. Jahrhundert.D-6-75-149-28Wohnhaus
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Hauptstraße 47
(Standort)
Gasthof Goldener AnkerZweigeschossiger traufständiger Satteldachbau mit Toreinfahrt, Mitte 18. Jahrhundert.D-6-75-149-16Gasthof Goldener Anker
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Hauptstraße 49
(Standort)
WohnhausZweigeschossiger traufständiger Mansarddachbau aus Bruchsteinmauerwerk, bezeichnet „1805“.D-6-75-149-17Wohnhaus
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Herrnstraße 5
(Standort)
Bürgerhaus, sogenanntes Keerlhaus, ehemaliges Wohnhaus der Familie KeerlZweigeschossiger Mansarddachbau mit Rokokofassade, Mittelresalit, schmiedeeisernem Balkon und Volutengiebel, wohl von Johann David Steingruber, bezeichnet „1773“.D-6-75-149-19Bürgerhaus, sogenanntes Keerlhaus, ehemaliges Wohnhaus der Familie Keerl
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Herrnstraße 7
(Standort)
BauernhausZweigeschossiger giebelständiger Satteldachbau mit Fachwerkgiebel, 17./18. Jahrhundert.D-6-75-149-20Bauernhaus
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Herrnstraße 8
(Standort)
BürgerhausZweigeschossiger giebelständiger Satteldachbau mit verputztem Fachwerkobergeschoss und Rokokofassade, 18. JahrhundertD-6-75-149-21Bürgerhaus
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Herrnstraße 8
(Standort)
Rokokogartenmit Eingangsportal und Gartenpavillon, 18. JahrhundertD-6-75-149-21BW
Herrnstraße 9
(Standort)
HoftorMit Schlussstein, bezeichnet „1797“D-6-75-149-22Hoftor
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Herrnstraße 10
(Standort)
WohnhausZweigeschossiger giebelständiger Satteldachbau mit Fachwerkobergeschoss, 17./18. JahrhundertD-6-75-149-23Wohnhaus
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Herrnstraße 10
(Standort)
Gartenmit Pavillon des 18. JahrhundertsD-6-75-149-23BW
Herrnstraße 12
(Standort)
BürgerhausZweigeschossiger Mansarddachbau mit Zwerchhaus und Fassadengliederung, bezeichnet „1817“.D-6-75-149-24Bürgerhaus
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Herrnstraße 14
(Standort)
WohnhausZweigeschossiger traufständiger Walmdachbau, erste Hälfte 19. JahrhundertD-6-75-149-25Wohnhaus
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Herrnstraße 14
(Standort)
NebengebäudeEingeschossiger Halbwalmdachbau, 18./19. Jahrhundert.D-6-75-149-25 zugehörigNebengebäude
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Herrnstraße 22, 24
(Standort)
HoftorRundbogen mit Schlussstein, Radabweiser, zweite Hälfte 19. Jahrhundert.D-6-75-149-26Hoftor
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Nähe Herrnstraße
(Standort)
KriegerdenkmalBezeichnet „1876“.D-6-75-149-8 zugehörigKriegerdenkmal
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Nähe Marktbreiter Straße
(Standort)
FriedhofAngelegt 1584 (bezeichnet), mit Freikanzel von 1603 und Arkaden an zwei Seiten mit Grabsteinen des 17., 18. und 19. JahrhundertsD-6-75-149-29Friedhof
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Sammetgasse 2
(Standort)
WohnhausZweigeschossiger traufständiger Halbwalmdachbau mit Seitenrisaliten, Mitte 18. Jahrhundert; vgl. Ensemble Ortskern.D-6-75-149-31Wohnhaus
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Nähe Schrannengasse
(Standort)
SchrannengebäudeMassiver dreigeschossiger Walmdachbau mit umlaufendem Geschossgesims, 1750.D-6-75-149-32Schrannengebäude
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Schwanenwirtsgasse 3, 5, 7, 9, 11, 13, Untere Maingasse 1 b
(Standort)
KleinhäuserEingeschossige traufständige Satteldachbauten, um 1800 (Nr. 7 bezeichnet „1819“, Nr. 13 bezeichnet „1823“).D-6-75-149-33Kleinhäuser
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Schwarzengasse 1
(Standort)
NebengebäudeEingeschossiger Satteldachbau mit barocker Gliederung, 18. Jahrhundert.D-6-75-149-35Nebengebäude
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Strumpfwirkergasse 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16
(Standort)
DoppelhäuserZweigeschossige Satteldachbauten, Mitte 18. Jahrhundert (Nr. 6 bezeichnet „1754“).D-6-75-149-36Doppelhäuser
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LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
Mittlere Dorfstraße 13
(Standort)
Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. MichaelSaalbau mit Chorturm, Langhaus nachgotisch Anfang 17. Jahrhundert, Turm Anfang 14. Jahrhundert; mit Ausstattung.D-6-75-149-38Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Michael
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Mittlere Dorfstraße
(Standort)
Kriegerdenkmal für die Gefallenen beider WeltkriegeUm 1920.D-6-75-149-38 zugehörigKriegerdenkmal für die Gefallenen beider Weltkriege
Schloß 1
(Standort)
Ehemalige Schlossanlage, jetzt BauernhofZweigeschossiger Satteldachbau mit zwei Nebengebäuden; Wappenstein von 1525.D-6-75-149-39Ehemalige Schlossanlage, jetzt Bauernhof
Nähe St.-Michael-Straße
(Standort)
Grabmal für Andreas Valentin Mooz (1662–1746)Sandstein, in Eiseneinfriedung; am Kirchturm.D-6-75-149-41Grabmal für Andreas Valentin Mooz (1662–1746)

Ehemalige Baudenkmäler

In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
Marktsteft
Hauptstraße 35
(Standort)
GasthofZweigeschossiger giebelständiger Satteldachbau, bezeichnet „1778“;

schmiedeeiserner Ausleger, 18. Jahrhundert.

D-6-75-149-13Gasthof
Michelfeld
St.-Michael-Straße 2
(Standort)
Kleiner BauernhofWohnhaus mit Fachwerkgiebel, bezeichnet „1819“.D-6-75-149-40BW

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht.Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) definiert und hängt nicht von der Kartierung im Denkmalatlas und der Eintragung in die Bayerische Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Bayerischen Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmalschutz genießen, wenn sie die Kriterien nach Art. 1 BayDSchG erfüllen. Bei allen Vorhaben ist daher eine frühzeitige Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Art. 6 BayDSchG notwendig.

Literatur

Commons: Baudenkmäler in Marktsteft – Sammlung von Bildern
  • Denkmalliste für Marktsteft (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
  • Marktsteft im Bayerischen Denkmal-Atlas
  • In dieser Kartenansicht sind Baudenkmäler ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können in der Karte gesetzt werden. Baudenkmäler ohne Bild sind mit einem blauen bzw. roten Marker gekennzeichnet, Baudenkmäler mit Bild mit einem grünen bzw. orangen Marker.