Itaguaí

Itaguaí
Itaguaí (Rio de Janeiro)
Itaguaí (Rio de Janeiro)
Itaguaí
Itaguaí auf der Karte von Rio de Janeiro
Lage von Itaguaí im Bundesstaat Rio de Janeiro
Koordinaten 22° 51′ 7″ S, 43° 46′ 30″ WKoordinaten: 22° 51′ 7″ S, 43° 46′ 30″ W
Basisdaten
Staat Brasilien

Bundesstaat

Rio de Janeiro
Stadtgründung 1688
Einwohner 136.547 (Schätzung 2021[1])
Stadtinsignien
Detaildaten
Fläche 273,4
Bevölkerungsdichte 460 Ew./km2
Höhe 13 m
Postleitzahl 23815-000
Vorwahl 21
Zeitzone UTC−3
Stadtvorsitz Rubem Vieira de Souza (PODE) (2021–2024)
Stadtpatron São Francisco Xavier
Website itaguai.rj.gov.br

Itaguaí, amtlich Município de Itaguaí, ist eine Großstadt im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro und liegt etwa 13 m über dem Meeresspiegel, 75 km westlich der Hauptstadt an der BR-101, die Rio de Janeiro mit Santos verbindet. Die Bevölkerung lag 2021 laut einer Schätzung bei 136.547 Personen, die Itaguaienser (itaguaienses) genannt werden.[1] Die Fläche umfasst rund 273,4 km².[1]

Allgemeines

Ilha da Madeira bei Itaguaí

Die Nachbargemeinden von Itaguaí sind Mangaratiba, Rio Claro, Piraí, Paracambi, Seropédica und Rio de Janeiro.

Die zwischen der Sepetiba-Bucht und dem atlantischen Regenwald gelegene Stadt wurde 1688 gegründet und besitzt seit 1982 einen Seehafen. Zu den Hauptumschlagsgütern gehört Aluminiumoxid. Die Stadt versucht derzeit, den Aufbau einer metallurgischen Industrie zu forcieren.

Derzeit gilt Itaguaí als eines der ärmsten Gebiete des Ballungsraumes der Stadt Rio de Janeiro. Der Ort wird auch von vielen Arbeitnehmern der Zona Oeste (westlichen Zone) von Rio de Janeiro als Schlafstadt genutzt. Sie ist Teil der Metropolregion Rio de Janeiro.

Itaguaí ist seit 1980 Sitz des römisch-katholischen Bistums Itaguaí. Hauptkirche ist die Kathedrale São Francisco Xavier.

Kommunalpolitik

Stadtpräfekt war seit der Kommunalwahl 2016 für die Amtszeit 2017 bis 2020 Carlo Busatto Junior (Charlinho) des Partido do Movimento Democrático Brasileiro (PMDB).[2] Er wurde bei der Kommunalwahl 2020 von Rubem Vieira de Souza, genannt Dr. Rubão, der Partei Podemos für die Amtszeit von 2021 bis 2024 abgelöst.[3]

Itaguaí ist in 49 Stadtviertel (portugiesisch bairros) gegliedert.[4]

Bairros von Itaguaí
  • Amendoeira
  • Brisa Mar
  • Caçador
  • Califórnia
  • Centro
  • Chapero
  • Código Especial
  • Coroa Grande
  • Engenho
  • Estrela Ceu
  • Estrela do Ceu
  • Fazenda Caxias
  • Ibirapitanga
  • Ilha da Madeira
  • Ilha Madeira
  • Independência
  • Inoe
  • Itaguai
  • Jardim América
  • Jardim Laia
  • Jardim Mar
  • Jardim Maracanã
  • Jardim Veda
  • Mazomba
  • Monte Serrat
  • Parque Campo Lindo
  • Parque Independência
  • Parque Primavera
  • Piranema
  • Reta Santa Cruz
  • Santa Cândida
  • Santa Rosa
  • Santa Sofia
  • Santana
  • São Francisco Xavier
  • São José
  • São Miguel
  • São Salvador
  • Seropedica
  • Somel
  • Teixeiras
  • Vila Geni
  • Vila Geny
  • Vila Ibirapitanga
  • Vila Ibirapitinga
  • Vila Margarida
  • Vila Paraíso
  • Vista Alegre
  • Weda

Wirtschaft und Hafen

Itaguaí liegt an der Baía de Sepetiba und verfügt über einen Tiefwasserhafen auf der Ilha da Madeira, der zwischen Itaguaí und Santa Cruz liegt. Im Hafen befinden sich die folgenden Seehafen-Terminals:

  • Kohle-Terminal – TCV, da Companhia Siderúrgica Nacional S/A.
  • Containerterminal – TCS, da Sepetiba Tecon S/A.
  • Erz-Terminal – TM1, von CPBS – Companhia Portuária Baía de Sepetiba S/A.
  • Aluminium-Terminal – TAL, von Valesul Alumínio S/A.

sowie eine Eisenerzverladestelle für supergroße Massengutschiffe (privater Terminal):

  • Terminal Ilha Guaíbra von MBR Minerações Brasileiras Reunidas S/A (der sich allerdings in südlicher Richtung auf einer Insel zwischen Itaguaí und Mangaratiba befindet).

Der Hafen von Sepetiba wurde 1982 fertiggestellt. Organisatorisch gehört der Hafen zu der Organisation Companhia Docas do Rio de Janeiro ist aber inzwischen privatisiert worden.

Von hier aus verschifft das Stahlwerk Companhia Siderúrgica Nacional (CSN) seine Produkte in alle Welt, die hierher mit der Bahn von Volta Redonda transportiert werden. Der Gleisanschluss ist eingleisig und verbindet mit der Hauptschienenverbindung zwischen den Zentren Rio de Janeiro und São Paulo. Die Terminals TCV, TCS und CPBS werden auch von CSN selbst betrieben.

Sepetiba ist einer der wenigen echten Tiefwasserhäfen der Küste (16 Meter Tiefgang).

Im Juli 2010 begann die Firma LLX (die 2013 in Prumo umfirmierte) mit dem Bau eines Tiefwasserhafens, über den die Produkte des Bergbauunternehmens MMX abtransportiert werden sollten.[5] Aufgrund finanzieller Probleme verkaufte der Unternehmer Eike Batista im Oktober 2013 die Mehrheit an diesem Hafenprojekt an die Mubadala Development Company mit Sitz in Abu Dhabi und die niederländische Trafigura Group.[6]

Der Park Albanoel des Politikers Albano Reis befand sich in Itaguaí. Reis kam 2004 bei einem Autounfall vor seinem Park ums Leben. In der Folge wurde der Park geschlossen und verfällt. Heute finden auf dem Gelände Airsoft-Spiele statt.

Sport

Fußballverein ist der 1947 gegründete Itaguaí Atlético Clube, der zeitweilig als Drittligist bei der Staatsmeisterschaft von Rio de Janeiro spielte.

Persönlichkeiten

  • Bidu Sayão (1902–1999), Opernsängerin (Sopran) ist in Itaguaí geboren.
  • Albano Reis (1944–2004), Politiker und Themenparkbesitzer; besaß einen Themenpark in Itaguaí.
Commons: Itaguaí – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Itaguaí – Panorama. In: cidades.ibge.gov.br. IBGE, abgerufen am 14. Mai 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Charlinho 15 (Prefeito). In: todapolitica.com. Eleições 2016, abgerufen am 12. September 2019 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. Dr Rubão PODE 19 – Candidato a prefeito – Itaguaí - RJ – Eleições 2020. In: com.br. Estadão, 2020, abgerufen am 14. Mai 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. Bairros da cidade Itaguaí
  5. LLX begin construction of Sudeste Superport. (Memento vom 26. Dezember 2013 im Internet Archive) In: prumologistica.com.br. 1. Juli 2010 (englisch).
  6. Batista gibt Mehrheit an neuem Hafen Itaguai ab. WSJ.de, 15. Oktober 2013, abgerufen am 15. März 2014.