George Barnes (Kameramann)

George Barnes (* 16. Oktober 1892 in Kalifornien; † 30. Mai 1953 in Los Angeles) war ein amerikanischer Kameramann, der in der Stummfilmära bis in die 1950er Jahre arbeitete. Barnes, der während seiner Laufbahn für mehr als hundert Filme hinter der Kamera stand, wurde achtmal für einen Oscar nominiert. Er erhielt die Trophäe 1941 für seine Arbeit an Alfred Hitchcocks Rebecca.

Barnes war siebenmal verheiratet, unter anderem mit der Schauspielerin Joan Blondell.

Werk

Barnes Karriere begann während der Stummfilmzeit. Zunächst arbeitete er für Thomas Ince als Kameraassistent und Kameramann, wechselte später zu verschiedenen Produzenten, bis er Mitte der 1920er-Jahre zu Samuel Goldwyns Chefkameramann avancierte. Vor seinem Wechsel zu Goldwyn stand Barnes 1924 für Janice Meredith, einem Epos über den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, hinter der Kamera.

Barnes erste Arbeit für Goldwyn war 1925 Der schwarze Engel, ein Drama mit Ronald Colman und Vilma Bánky, einem der Traumpaare aus Hollywoods Stummfilmzeit. Im gleichen Jahr drehte Barnes Der Adler mit Rudolph Valentino und Vilma Banky in den Hauptrollen. Ein Jahr später entstand Valentinos letzter Film, Der Sohn des Scheichs, unter der Regie von George Fitzmaurice, für den Barnes die Kamera führte. Um Valentino, der hier in einer Doppelrolle Vater und Sohn spielte, gleichzeitig auf der Leinwand erscheinen zu lassen, setzte Barnes auf Doppelbelichtungen.

Im Jahr 1927 entstanden The Magic Flame und The Devil Dancer, zwei Filme, die nicht erhalten sind, für die Barnes zusammen mit dem 1928 entstandenen … aber das Fleisch ist schwach im Jahr 1929 für einen Oscar nominiert wurde. Der Oscar ging an Karl Struss und Charles Rosher für ihre Arbeit an Murnaus Sonnenaufgang – Lied von zwei Menschen. Ein Jahr später erhielt Barnes für Our Dancing Daughters eine weitere Oscarnominierung.

Ende der 1920er-Jahre wurde Gregg Toland, der zunächst als Kameraassistent mit Barnes gearbeitet hatte, zweiter Kameramann neben Barnes. Anfang der 1930er-Jahre waren Barnes und Toland an acht Produktionen gemeinsam beteiligt. Nachdem Toland Goldwyns bevorzugter Kameramann wurde, wechselte Barnes 1934 zunächst zu MGM und 20th Century Fox, bevor er für die Warner Bros. als Kameramann arbeitete. Hier drehte er zumeist Musicals, wie Busby Berkeleys Broadway Show und Die Goldgräber von 1935.

1938 verließ Barnes die Warner Bros. und drehte für Regisseur Henry King den Western Jesse James, Mann ohne Gesetz, mit Tyrone Power und Henry Fonda in den Hauptrollen. Der in Missouri gedrehte Film war Barnes erster Farbfilm. Für die Fortsetzung aus dem Jahr 1940, Rache für Jesse James, unter der Regie von Fritz Lang stand Barnes ebenfalls hinter der Kamera.

Im selben Jahr entstand Hitchcocks Rebecca, ein Schwarzweißfilm, für den Barnes einen Oscar für die Beste Kameraführung erhielt. Im Jahr 1945 war Barnes Kameramann für Hitchcocks Ich kämpfe um dich und für den Piratenfilm Die Seeteufel von Cartagena mit Maureen O’Hara und Paul Henreid in den Hauptrollen. Da zu dieser Zeit die Oscarkategorien für die Beste Kamera noch in Schwarzweiß- und Farbfilm geteilt waren, war Barnes gleichzeitig für beide Filme nominiert.

Barnes erhielt 1951 eine weitere Oscarnominierung für Samson und Delilah. Für seine Arbeit an diesem Film wurde er zudem für einen Golden Globe nominiert. Diese Auszeichnung erhielt Barnes 1952 für die Die größte Schau der Welt unter der Regie von Cecil B. DeMille.

Filmografie