Bretschneider (Element)

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Der Bretschneider ist ein nach dem deutschen Kunstturner Andreas Bretschneider benanntes Flugelement am Turngerät Reck.[1][2] Es handelt sich dabei um einen Doppelsalto rückwärts gehockt mit zwei Längsachsendrehungen über die Reckstange in den Hang.

Das Element ist ein H-Wertteil und hat einen Schwierigkeitswert von 0,80. Es wurde erstmals am 28. November 2014 beim DTB-Pokal in Stuttgart, einem internationalen Turn-Wettkampf, von Andreas Bretschneider gezeigt.[3] Die Schwierigkeitswerte im Kunstturnen reichten bis dahin von 0,10 für ein A-Wertteil bis hin zu 0,70 für ein G-Wertteil (Höchstschwierigkeit).[4] Der Internationale Turnerbund hat das Element aufgrund seiner Schwierigkeit als H-Wertteil eingestuft. Es war das erste und seinerzeit einzige Turnelement mit diesem Schwierigkeitswert.[5]

Der Bretschneider ist ein vom sogenannten Kovács-Salto abgeleitetes Element. Das nach dem ungarischen Kunstturner Péter Kovács (1959–2024) benannte Flugteil ist ein Doppelsalto rückwärts gehockt über die Reckstange in den Hang.[6] Dieser 1979 zum ersten Mal gezeigte Kovács-Salto ist ein D-Wertteil mit einem Schwierigkeitswert von 0,40.[7] Alojz Kolman, ebenfalls ein ehemaliger Kunstturner, zeigte erstmals einen Kovács-Salto mit einer ganzen Längsachsendrehung. Dieser fortan nach ihm benannte Kolman ist ein F-Wertteil mit einem Schwierigkeitswert von 0,60.[8] Andreas Bretschneider zeigte dann 2014 einen Kovács-Salto mit zwei Längsachsendrehungen. Es war bis Ende 2017 das Turn-Element mit der höchsten Schwierigkeit.[9]

Die gestreckte Ausführung dieses Elements wurde erstmals vom Japaner Hidetaka Miyachi bei den Turn-Weltmeisterschaften 2017 gezeigt. Aufgrund der im Vergleich zur gehockten Ausführung erhöhten Schwierigkeit, wurde das Element Ende 2017 als I-Wertteil mit einem Schwierigkeitswert von 0,9 in die offiziellen Wertungsvorschriften aufgenommen. Damit ist der Miyachi derzeit (Stand: Dezember 2017) das Turn-Element mit der höchsten Schwierigkeit.

Einzelnachweise

  1. MTC NEWSLETTER #28. (PDF) Federation Internationale Gymnastique, 3. März 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. April 2015; abgerufen am 12. April 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fig-docs.com
  2. FIG via Twitter. Federation Internationale Gymnastique, 3. Dezember 2014, abgerufen am 8. Januar 2015 (englisch).
  3. Schwäbischer Turnerbund: Bretschneider schreibt Turngeschichte. In: stb.de. 28. November 2014, archiviert vom Original am 5. Dezember 2014; abgerufen am 13. Dezember 2022.
  4. Fédération Internationale de Gymnastique: Art. 7.1 Nr. 1. (PDF, 14,7 MB) In: Wertungsvorschriften, 2013–2016, Version 2. S. 21, archiviert vom Original am 31. Mai 2014; abgerufen am 13. Dezember 2022 (deutsch, englisch, russisch).
  5. Das schwierigste Element der Geschichte. In: FAZ. 28. November 2014, abgerufen am 28. November 2014.
  6. Federation Internationale Gymnastique: Elementgruppe II. (PDF; 14,7 MB) Elementnummer 82. In: Wertungsvorschriften, 2013–2016, Version 2. S. 135, archiviert vom Original am 31. Mai 2014; abgerufen am 13. Dezember 2022 (deutsch, englisch, russisch).
  7. Cottbuser Gesellschaft für Sportförderung mbH: Turnier der Meister – Die Wettkampfgeräte. Abgerufen am 29. November 2014.
  8. Federation Internationale Gymnastique: Elementgruppe II. (PDF; 14,7 MB) Elementnummer 90. In: Wertungsvorschriften, 2013–2016, Version 2. S. 135, archiviert vom Original am 31. Mai 2014; abgerufen am 13. Dezember 2022 (deutsch, englisch, russisch).
  9. H value element submitted on Horizontal Bar. Federation Internationale Gymnastique, 7. Oktober 2014, archiviert vom Original am 16. Dezember 2017; abgerufen am 28. November 2014.