Bülent Mumay

Bülent Mumay

Bülent Mumay (* 5. Juli 1977 in Siirt) ist ein türkischer Journalist.

Er war Redakteur der später eingestellten linksliberalen türkischen Tageszeitung Radikal und leitete die Online-Redaktion der Hürriyet.[1] Im Oktober 2015 wurde er auf Druck aus der türkischen Regierung entlassen.[2] Nach dem Putschversuch vom Sommer 2016 wurde er unter dem Verdacht der Mitgliedschaft in der Gülen-Organisation festgenommen, nach fünf Tagen in Polizeihaft jedoch auf freien Fuß gesetzt.[3]

Seit August 2016 schreibt Mumay Kolumnen für die linke türkische Tageszeitung BirGün.[4] Im deutschsprachigen Raum ist er durch seine „Briefe aus Istanbul“[5] bekannt, die in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erscheinen.

Mumay arbeitet auch als Journalist für die Türkisch-Redaktion der Deutschen Welle und das schon seit vielen Jahren.[6]

Im Mai 2023 wurde Mumay von einem Istanbuler Gericht zu zwanzig Monaten Haft auf Bewährung verurteilt, weil er über einen regierungsnahen Baukonzern berichtet hatte, über den laut türkischer Zensur-Anordnung nicht berichtet werden durfte.[7][8]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Deniz Yücel: Das ist der Preis für Journalismus in diesem Land, In: Die Welt (Online), 25. Juli 2016.
  2. Özlem Topçu: Sätze, die nicht vergessen werden, In: Zeit-Online, 28. Oktober 2015.
  3. Deniz Yücel: Nur ein Journalist darf am Ende gehen, In: Die Welt (Online), 29. Juli 2016.
  4. Autorenseite bei BirGün, abgerufen am 29. Dezember 2021.
  5. FAZ.net: Briefe aus Istanbul
  6. Deutsche Welle: Journalist erhält Entschädigung von Moderatoren des türkischen Senders 24 TV wegen Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte Pressemitteilung der Deutschen Welle vom 19. März 2021.
  7. F.A.Z.-Autor in der Türkei verurteilt, In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 8. Mai 2023
  8. Die F. A.Z. protestiert gegen die Verurteilung von Bülent Mumay, In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 8. Mai 2023