Verelendungstheorie

Unter Verelendungstheorien werden Theorien verstanden, die eine Verelendung der Proletarier im Zuge der Industrialisierung, bzw. der Arbeiterklasse unter kapitalistischen Produktionsverhältnissen behaupten.

Zu unterscheiden ist einerseits zwischen einer Theorie der absoluten Verelendung, die von ständigem Absinken des Reallohns und des Lebensstandards der Arbeiter ausgeht und andererseits einer Theorie der relativen Verelendung, nach welcher der Einkommensunterschied zwischen Armen und Reichen immer weiter zunimmt.

Die Verelendungstheorie konnte durch die gesellschaftliche Entwicklung nicht bestätigt werden. Die Lage und Stellung des Arbeiters hat sich innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft wesentlich verbessert.

Geschichtliche Entwicklung

Erste Ansätze zur Formulierung einer gesetzmäßigen Verarmung von Arbeitern bei gleichzeitiger Erhöhung der von ihnen hergestellten Produktion finden sich bereits 1766 bei Turgot. In dessen Tradition befassten sich Theoretiker in England und Frankreich weiter mit diesem Thema, während in Deutschland erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine, durch den Pauperismus ausgelöste, Debatte über die soziale Frage stellte.[1]

Zu Karl Marx Lebzeiten waren alle (klassischen) Ökonomen der Ansicht, dass die Lohnhöhe für Arbeit durch das Existenzminimum bestimmt wird (Existenzlohn) und höchstens unter besonderen Angebots- und Nachfragekonstellationen kurzfristig davon abweichen kann. Adam Smith sah den Grund dafür in der Macht der Unternehmer, David Ricardo und Thomas Robert Malthus in der Bevölkerungsdynamik.[2] Der Theorie Ricardos und Malthus folgend formulierte Ferdinand Lassalle das Eherne Lohngesetz.[3]

Verelendung bei Marx und Engels

Den Begriff „Verelendungstheorie“ haben Marx und Engels nicht verwendet; den Namen hat vermutlich erst Eduard Bernstein eingeführt.[4] Nach Paul M. Sweezy hat Marx auf einem hohen Niveau der Abstraktion ein 'allgemeines Gesetz der kapitalistischen Akkumulation' mit der Tendenz zunehmender Verelendung des Proletariats formuliert, das aber nicht als "konkrete Voraussage zu interpretieren" sei.[5] Laut Wolf Wagner lasse sich aus den Marxschen Schriften eine Theorie belegen, „die besagt, dass der Kapitalismus in seiner Entwicklung notwendig die Lage des Proletariats verschlechtere, und dass dieser Prozess der Verelendung bei den Proletariern das Bewusstsein und den Willen erzeugt, den Kapitalismus als die Quelle ihres Elends abzuschaffen“.[6] Wagner bezieht sich dabei unter anderem auf folgenden Text von Marx, welcher die Verelendungstheorie für die Arbeiterbewegung, die sich auf die Theorie von Marx berief, zu einem zentralen und konstituierenden Teil einer Weltanschauung machte:[7]

„Innerhalb des kapitalistischen Systems vollziehen sich alle Methoden zur Steigerung der gesellschaftlichen Produktivkraft der Arbeit auf Kosten des individuellen Arbeiters; [ ... ] Es folgt daher, daß im Maße wie Kapital akkumuliert, die Lage des Arbeiters, welches immer seine Zahlung, hoch oder niedrig, sich verschlechtern muß. Das Gesetz endlich, welches die relative Übervölkerung oder industrielle Reservearmee stets mit Umfang und Energie der Akkumulation in Gleichgewicht hält, schmiedet den Arbeiter fester an das Kapital als den Prometheus die Keile des Hephästos an den Felsen. Es bedingt eine der Akkumulation von Kapital entsprechende Akkumulation von Elend. Die Akkumulation von Reichtum auf dem einen Pol ist also zugleich Akkumulation von Elend, Arbeitsqual, Sklaverei, Unwissenheit, Brutalisierung und moralischer Degradation auf dem Gegenpol, d. h. auf Seite der Klasse, die ihr eigenes Produkt als Kapital produziert.“

Karl Marx, Das Kapital, Band 1, MEW 23, S. 674 f.

Marx bezog die Verelendung auf die gesamte Lebenslage des Arbeiters, nicht nur seine Einkommenssituation, sondern auch seine Situation im Arbeitsprozeß (unmenschliche Arbeitsbedingungen, Entfremdung, Unterwerfung).[8][9] Die Verelendungstheorie sei jedoch nicht nur eine Theorie über die Entwicklung der Lage der Arbeiterklasse, sondern vor allem eine Theorie über die Bewusstseinsentwicklung der Arbeiterklasse. Erst als eine solche Theorie über die Entstehung von antikapitalistischem Bewusstsein erhalte sie laut Wagner einen zentralen Stellenwert für eine Geschichtsbetrachtung, die den Kapitalismus, nicht als ewige Naturnotwendigkeit, sondern als Durchgangsstadium in einer historischen Gesamtentwicklung verstehe.[10] Doch darf nach Wagner diese Theorie nicht als Prognose oder gar prophetische Voraussage über die Entwicklung der tatsächlichen Lage der Arbeiterklasse interpretiert werden, die mit Notwendigkeit aus der gesamten Marxschen Theorie folgt und deren Nichteintreffen eine Widerlegung dieser Theorie bedeuten würde.[11]

Interpretationen als „Tendenz“

Karl Kautsky, einer der bedeutendsten Marxisten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, interpretierte Das Kapital so, dass Marx seine Theorie nicht als unbedingte Wahrheit, sondern eher als Tendenz auffasse, Marx selbst habe als Gegenwirkung auf die Bedeutung der Gewerkschaften hingewiesen.[12] Auch die Trotzkisten Ernest Mandel und Roman Rosdolsky vertraten die Auffassung, Marx habe keine absolute Verelendungstheorie formuliert. Rosdolsky versuchte in seinem Werk Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital die These zu widerlegen, dass Marx von einer unausweichlichen Verelendung der Arbeiter ausgegangen sei. So hat Marx z. B. das so genannte Eherne Lohngesetz Lassalles ausdrücklich abgelehnt, da er die gesellschaftlichen Verhältnisse als Ursache des Elends ansahen und die Vorstellung von Armut als unveränderlichem Naturgesetz ablehnte.[13] Laut Theodor Geiger sei diese Deutung der Marxschen Lehre ohne jeden Halt. Nur eine wirkliche Verelendung könne zum Zusammenbruch des Kapitalismus beitragen. Denn würden sich die Daseinsbedingungen der Arbeiterklasse trotz Verelendungstendenz günstiger gestalten, so sei deren Wirkungskraft als politisch-sozialer Faktor aufgehoben.[14]

Interpretationen als „relative Verelendung“

Jürgen Kuczynski wehrte sich vehement gegen alle Interpretationsversuche, „daß die absolute Verelendung nur eine Tendenz sei, die sich nicht durchsetzen könne, da es eben Gegentendenzen gebe, die stärker seien.“[15] Ihm und seiner Frau Marguerite zufolge hätte sich die Lage des Arbeiters verschlechtert und seine relative Kaufkraft sei gesunken, weil sein Lohn ihm einen geringeren Teil des Sozialprodukts zugänglich mache als zuvor.[16]

Nach Helmut Arndt ist die Verelendungstheorie nur unter bestimmten Bedingungen gültig. Ein Ansteigen der Reallöhne mit der Arbeitsproduktivität sei in allen Volkswirtschaften der Fall, in denen der Schutz starker und selbständiger Gewerkschaften garantiert sei. Er folgert daraus: „Ist der Arbeiter ohnmächtig, trifft sie [die Verelendungstheorie] zu. Ist die Macht am Arbeitsmarkt dagegen gleich verteilt, nimmt der Arbeiter an der Wohlstandssteigerung teil.“[17]

Widerlegung der Verelendungsthesen

Die Armut der Arbeiter im 18. und 19. Jahrhundert wird in der Literatur mit dem Fortschreiten der industriellen Revolution verbunden. Dabei wurde z.B. von Hobsbawm das kohärente Bild von einem Übergang des Umbruchs der alten in die neue Welt gezeichnet in einem verhängnisvollen Zusammenspiel technischer Innovationen und unverantwortlicher Laissez-faire- Politik, die große Bevölkerungsmassen in unvorstellbares Elend gestürzt habe.[18] Diese Sichtweise wurde erstmals durch J.H. Clapham in Frage gestellt, indem er den Prozesscharakter des ökonomischen Wandels betonte. Der Arbeiter in den Baumwollfabriken und die Dampfmaschine von 1830 sei eben nicht der Prototyp der Epoche gewesen, wie die Klassiker es dargestellt haben. Diese sogenannten "Pessimisten" der industriellen Revolution stützten sich vornehmlich auf Zeugnisse der unmittelbar betroffenen Zeitgenossen (insbesondere den Blue Books[19] der Tories), d.h. sie konzentrieren ihr Augenmerk auf sichtbare Folgen und kaum auf Ursachen der Epoche. Bis 1851 habe nicht einmal eine tiefgreifende Veränderung im technischen Bereich stattgefunden, und somit sei die Verelendungstheorie als Legende zurückzuweisen, so Clapham. Damit waren nach Peter Wende die beiden Positionen zwischen sozialem und wirtschaftlichem Wandel besetzt, zwischen denen bis heute das historische Urteil gefällt wird.[20][21]

Schätzungen von Clark (blau) und Feinstein (rot) zur Reallohnentwicklung in England, 1750-1890 (1860=100)[22][23]

Durch Bevölkerungswachstum strömte verarmte Landbevölkerung in die Städte und fragte dort Arbeit nach. Wenn die Nachfrage nach Arbeit in diesem Prozess nicht Schritt hält, können logischerweise die Löhne in den Fabriken nicht steigen, so dass allmähliche industrielle Verbesserungen erst mit der Zeit diese Situation bereinigen kann. Clark Nardinelli meint einerseits: Heute drehe sich die wissenschaftliche Frage um den Lebensstandard nicht mehr darum, ob die industrielle Revolution Menschen besser stellte, sondern wann sie das tat.[24] Andererseits bleibt eine Kontroverse offen, was als Lebensstandard definiert werden kann und wie Reallöhne zu vergleichen sind. Die Arbeit von Charles Feinstein (Living Standards during Industrial Revolution, 1998) habe eine allgemeine Akzeptanz erhalten.[25]

Im folgenden sei der Ökonom Martin Diehl dazu zitiert:[26]

Offenbar in Verkennung oder mangelnder Akzeptanz einer „natürlichen“ Ungleichverteilung der Einkommen und vermutlich aufgrund wenig belegter Theorien über Armutsentstehung werden noch heute häufig Marktprozesse und damit die marktwirtschaftliche Ordnung an sich für vermeintlich inakzeptable Armutsausmaße verantwortlich gemacht. Nach von Hayek hat dies mit der Legende der Verelendung der Massen im beginnenden Liberalismus bzw. in der ersten Phase der Industrialisierung Anfang des 19. Jahrhunderts zu tun:
„Die weitverbreitete emotionale Abneigung gegen den ‘Kapitalismus’ ist eng mit diesem Glauben verknüpft, dass das unbestreitbare Anwachsen des Reichtums - herbeigeführt durch die Wettbewerbsordnung - um den Preis eines gesenkten Lebensstandards der schwächsten Gesellschaftsschichten erkauft worden sei.
Dass sich dies so verhält, wurde in der Tat einst weit und breit von den Wirtschaftshistorikern gelehrt. Eine sorgfältigere Prüfung der Tatbestände hat jedoch zu einer gründlichen Revision dieser Lehrmeinung geführt. Nachdem aber nun diese Kontroverse entschieden ist, behauptet sich gleichwohl noch eine Generation später die alte Vorstellung im allgemeinen Glauben weiter fort.“[27]
Die tatsächliche historische Entwicklung, die von Hayek beschreibt,[28] zeigt schon damals Mechanismen, die heute dem Trickle-Down-Effekt zugerechnet werden. Tatsächlich profitierten gerade die mittellosen Arbeiter durch steigende Realeinkommen aufgrund real sinkender Preise, durch mehr Chancen zur Erwerbsarbeit und durch höhere Produktivität aufgrund der Kapitalakkumulation der „Kapitalisten“. Einen deutlichen Beleg für die Verbesserung des Loses der „Proletarier“ sieht von Hayek in der Tatsache, dass diese vorher nur über das Subsistenzeinkommen oder weniger verfügten, während sie ab der Industrialisierung auch über Mittel für die Ernährung einer Familie verfügten, sich also fortpflanzen konnten. Freilich wuchs auch deshalb das Pro-Kopf-Einkommen der Arbeiterklasse nicht so schnell wie im Durchschnitt, aber mit positiver Tendenz. Er konzediert jedoch auch, dass in Einzelfällen (etwa für die Anbieter in „sterbenden“ Industrien) wirkliche Problemlagen entstanden seien.[29] Handgreifliche historische Beispiele, wie die Lage der Weber und Bergleute in Schlesien und allgemein die der Landarbeiter, legen allerdings den Schluss nahe, dass es zu Verelendung kam, weil in den betroffenen Wirtschaftszweigen gerade nicht die Innovationen und Kapitalakkumulationen stattfanden, die andernorts zum Kennzeichen eines aufstrebenden „Kapitalismus“ wurden.

Dass statt der prognostizierten Verelendung ein gewisser Wohlstand für alle eingetreten ist, formulierte Joseph Schumpeter mit den Worten „Es dämmert uns der "schreckliche Verdacht", dass Großunternehmen und Kapitalismus mehr zur Erhöhung des Lebensstandards der Massen beigetragen haben könnten als zu ihrer Verelendung.“[30]

Einige Wissenschaftler wie Bontrup und Arndt oben versuchen die Theorie der Verelendung in der relativen Interpretation zu retten, indem sie sich auf eine positive Wirkung der Gewerkschaften beziehen. Die Arten wie Gewerkschaften die Gesellschaft durch Beeinflussung der Arbeitsmärkte schädigen sowie Effizienz und Innovation abbauen, sind hingegen nach Woods erheblich.[31] Gewerkschaften fordern die Umsetzung von Preiseingriffen auf Arbeit. Nach der Lehre der Österreichischen Schule ist es ökonomisch betrachtet unerheblich, ob der Staat wirksam Mindestlöhne vorschreibt oder ob Gewerkschaften solche Mindestpreiskontrollen durchsetzen. Die Nachfrage dieses Faktors verschiebt sich durch die Preisänderung, und der unverkaufte Überhang an Arbeit bedeutet unfreiwillige Massenarbeitslosigkeit. Durch die ökonomischen Wirkungen trifft es gerade diejenigen, die unter dem Preis der Preiskontrolle Arbeit anbieten und verschlimmert dadurch die Lage der schlecht Qualifizierten, die sich nun Arbeit in weniger einträglichen Produktionslinien suchen müssten.[32] [33]

Die Macht von Gewerkschaften (in der Form durch gesetzlichen Schutz Preiskontrollen durchzusetzen und in die sonst übliche Vertragsfreiheit der Arbeiter einzugreifen), führt nicht zu einer Verbesserung der sozialen Situation der Arbeiter,[34] sondern verschlimmert gar deren Lage und unterminiert die sonst mögliche Solidarisierung unter den Arbeitern.[35]

Darüber hinaus schreibt Woods:

Historiker und Aktivisten wären zweifellos auf verlorenem Posten zu erklären, wie zu der Zeit als Gewerkschaften in den U.S. noch zahlenmäßig vernachlässigbar waren ..., Reallöhne in der Fabrikation um unglaubliche 50 Prozent in den U.S. von 1860-1890 stiegen, und weitere 37 Prozent von 1890-1914 oder warum amerikanische Arbeiter so viel besser gestellt waren, als ihre sehr viel stärker organisierten Gegenstücke in Europa. Durch das Versäumen diese Fakten überhaupt zu erwähnen, scheinen die Meisten von ihnen mit diesen nicht zurechtzukommen.[36]

Lohnquote

Entwicklung der Lohnquote in Deutschland, USA und Japan von 1960 bis 2005

Heinz-Josef Bontrup behauptet, dass Marx nicht von einer allgemeinen, sondern nur von einer relativen Verelendung ausgegangen sei und dass diese bis 1980 in den hoch entwickelten Industrieländern nicht eingetreten sei. Insbesondere durch die Herausbildung von Gewerkschaften, die am Arbeitsmarkt einen Gegenpol zum Kapital entwickelten, habe sich laut Bontrup das Verteilungsergebnis des Arbeitsertrags zugunsten der Arbeiter und Angestellten verändert. In Deutschland sei die Brutto-Lohnquote von 43,1 Prozent im Jahr 1780 auf 60,2 Prozent 1930 gestiegen und habe unmittelbar vor Beginn des Zweiten Weltkriegs 54,9 Prozent betragen. Ihren Höhepunkt habe sie 1981 mit 75,3 Prozent erreicht, bis 2006 sank sie jedoch auf 65,6 Prozent. Dennoch könne eine positive langfristige Entwicklung der Lohnquote konstatiert werden.[37] Laut Bontrup seien für das Absacken der Lohnquote von 1981 bis 2006 „massive[n] Umverteilungen von unten nach oben“ verantwortlich.[37] Der Duden Wirtschaft sieht vor allem die Arbeitszeitverkürzung und die steigende Arbeitslosigkeit als Gründe für das Sinken der Lohnquote. In der Zukunft werde für Deutschland ein Wandel von der Industriegesellschaft zur beschäftigungsintensiveren Dienstleistungsgesellschaft und daher ein Anstieg der Lohnquote als wahrscheinlich angesehen.[38] Erich Arndt sieht das langfristige Ansteigen der Lohnquote sowohl in dem Wirksamwerden des Machtausgleichs durch die Gewerkschaften auf dem Arbeitsmarkt, als auch vor allem in dem Anstieg der Zahl der unselbständig Beschäftigten.[39]

Konträre Theorien

Diametral der Verelendungstheorie entgegen steht die oft auf Adam Smith zurückgeführte Trickle-down-Theorie. Der "Trickle-down-Effekt" beschreibt die These, dass Wirtschaftswachstum und allgemeiner Wohlstand der Reichen auch ohne Sozialgesetzgebung nach und nach in die unteren Schichten der Gesellschaft durchsickern würden. Eine weitere These ist Kuznets Kurve, mit der ein hypothetischer Zusammenhang zwischen Entwicklung und sozialer Ungleichheit beschrieben wird, bei dem die Ungleichheit in Form einer umgekehrten U-Kurve im Verlauf zunächst ansteigt und sich dann bei zunehmender Entwicklung wieder verringert.[40] Unter dem von Ulrich Beck in Debatte gebrachten Begriff Fahrstuhleffekt wird ein Wachstum an Wohlstand beschrieben, der sich auf die Gesamtbevölkerung erstreckt und das Proletariat beseitigt habe.

Einzelnachweise

  1. Wolf Wagner: Verelendungstheorie – die hilflose Kapitalismuskritik. Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt/Main 1974, ISBN 3-436-02203-9, S. 13.
  2. Heinz-J. Bontrup: Lohn und Gewinn: Volks- und betriebswirtschaftliche Grundzüge, 2. Auflage, 2008 ISBN 3486584723, Seite 52
  3. Wolf Wagner: Verelendungstheorie – die hilflose Kapitalismuskritik. Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt/Main 1974, ISBN 3-436-02203-9, S. 14
  4. Werner Hofmann: Einkommenstheorie. Vom Merkantilismus bis zur Gegenwart. Sozialökonomische Studientexte, Duncker & Humblot, Berlin 1965., S. 150.
  5. Theore der kapitalistischen Enwicklung. Bund-Verlag, Köln 1959, S. 13.
  6. Wolf Wagner: Verelendungstheorie – die hilflose Kapitalismuskritik. Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt/Main 1974, ISBN 3-436-02203-9, S. 20
  7. Wolf Wagner: Verelendungstheorie – die hilflose Kapitalismuskritik. Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt/Main 1974, ISBN 3-436-02203-9, S. 18-19
  8. Thieß Petersen, Karl Marx anthropologisch orientierte Kritik der Industriegesellschaft, in: Uwe Carstens und Carsten Schlüter-Knauer, Der Wille zur Demokratie. Traditionslinien und Perspektiven., Duncker & Humblot GmbH; 1. Auflage 1998, ISBN 978-3428088010, Seite 466, 467
  9. Wolf Wagner: Verelendungstheorie – die hilflose Kapitalismuskritik. Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt/Main 1974, ISBN 3-436-02203-9, S. 16
  10. Wolf Wagner: Verelendungstheorie – die hilflose Kapitalismuskritik. Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt/Main 1974, ISBN 3-436-02203-9, S. 20
  11. Wolf Wagner: Verelendungstheorie – die hilflose Kapitalismuskritik. Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt/Main 1974, ISBN 3-436-02203-9, S. 83
  12. Karl Kautsky:Rede gegen die revisionistischen Auffassungen Eduard Bernsteins gehalten auf dem SPD-Parteitag 22. bis 28.  September 1901 in Lübeck. Abgerufen über marxists.org am 19. Juli 2009
  13. Wolf Wagner: Verelendungstheorie – die hilflose Kapitalismuskritik. Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt/Main 1974, ISBN 3-436-02203-9, S. 14
  14. Theodor Julius Geiger, Die Klassengesellschaft im Schmelztiegel, Ayer Publishing Verlag, 1949, ISBN 0405065051, S. 59-60
  15. Wolf Wagner: Verelendungstheorie – die hilflose Kapitalismuskritik. Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt/Main 1974, ISBN 3-436-02203-9, S. 48
  16. Theodor Julius Geiger, Die Klassengesellschaft im Schmelztiegel, Ayer Publishing Verlag, 1949, ISBN 0405065051, S. 66
  17. Arndt: „Markt und Macht.“ Tübingen 1973, S. 173, zitiert nach Heinz-Josef Bontrup: Volkswirtschaftslehre, 2. Ausgabe, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2004, ISBN 3486575767, S. 339.
  18. Peter Wende: "Grossbritannien 1500-2000". Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2001 S.151.
  19. Vergl. z.B. Lutz Niethammer, Werner Trapp: „Lebenserfahrung und kollektives Gedächtnis: d. Praxis d. "oral history"“. Syndikat, 1980. S. 55. (Original: University of Michigan); G.J. Alder: „The "Garbled" Blue Books of 1839 — Myth or Reality?“, Historical Journal, 1972.
  20. Wende. S. 152.
  21. Man vergleiche auch andere zeitgenössische Literatur wie:Theodor Geiger, Die Klassengesellschaft im Schmelztiegel, Ayer Publishing Verlag, 1949, ISBN 0405065051, Kap. 4: "Die sogenannte Verelendungstheorie", S. 57-73
  22. Feinstein, Charles (1998): Pessimism Perpetuated: Real Wages and the Standard of Living in Britain during and after the Industrial Revolution. The Journal of Economic History, Vol. 58, No. 3.
  23. Clark, Gregory (2005): The Condition of the Working Class in England, 1209–2004. Journal of Political Economy, 2005, Vol. 113, No. 6.
  24. Clark Nardinelli. "Industrial Revolution and the Standard of Living." The Concise Encyclopedia if Economics. Liberty Fund, Inc. 2008.
  25. Roderick Floud et al. "The Changing Body: Health, Nutrition, and Human Development in the Western World Since 1700". Cambridge University Press, 2011. S. 8.
  26. Martin Diehl: "Unsicherheit der Verteilungs- und Armutspolitik im ökonomischen Transformationsprozess", Wirtschaftswissenschaftliche Dissertation der Justus-Liebig-Universität Gießen. 2006. S. 160-61.
  27. Friedrich August von Hayek: "Wirtschaftsgeschichte und Politik". In: ORDO, Band 7, S. 3-22. (1955), S. 8.
  28. Vgl. Hayek (1955), S. 12 f. sowie die dort angegebene Literatur: Clapham (1926); An Economic History of Modern Britain; Cambridge; und Hammond und Hammond (1934); The Bleak Age; revised edition: London: Pelican Books, 1947.
  29. Vgl. Hayek, S. 21.
  30. Gerhard Willke: Kapitalismus. Campus Verlag, 2006, ISBN 3593381990, S.94
  31. Woods:The damage that unions have inflicted on the economy in recent American history is actually far greater than anyone might guess. In a study published jointly in late 2002 by the National Legal and Policy Center and the John M. Olin Institute for Employment Practice and Policy, economists Richard Vedder and Lowell Gallaway of Ohio University calculated that labor unions have cost the American economy a whopping $50 trillion over the past 50 years alone.
  32. Rothbard: "Man, Economy, & State", Chapter 12—The Economics of Violent Intervention in the Market)
  33. Thomas E. Woods, Jr. "Forgotten Facts of American Labor History", Mises Daily: Monday, November 22, 2004.
  34. Woods: No wonder Nobel Laureate F.A. Hayek once said, "We have now reached a state where [unions] have become uniquely privileged institutions to which the general rules of law do not apply."
  35. Rothbard: However, as we stated above, a spread among the workers of praxeological knowledge, of a realization that union solidarity causes unemployment and lower wage rates for many workers, would probably weaken this solidarity con­siderably.
  36. Woods
  37. a b Heinz-J. Bontrup: Lohn und Gewinn: Volks- und betriebswirtschaftliche Grundzüge, 2. Auflage, 2008 ISBN 3486584723, Seite 53. Online
  38. Duden Wirtschaft von A bis Z: Grundlagenwissen für Schule und Studium, Beruf und Alltag. 4. Aufl. Mannheim: Bibliographisches Institut 2009. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2009, Stichwort Lohnquote
  39. Erich Arndt, Sozialpolitik und Lohnpolitik, in: Erik Boettcher, Sozialpolitik und Sozialreform, ISBN 978-3163024526, Seite 268
  40. Peter Marcotullio und Gordon McGranahan: Scaling urban environmental challenges: from local to global and back. Earthscan, 2007, ISBN 1844073238, S. 24.