„Krankheit als Weg“ – Versionsunterschied

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Das Buch '''Krankheit als Weg. Deutung und Be-Deutung der Krankheitsbilder''' erschien im Jahr 1983 und in einer um ein Kapitel<ref>Ergänzt wurde das Thema [[AIDS]] als 15. Kapitel im II. Teil.</ref> erweiterten Fassung 1989 als Gemeinschaftswerk der beiden Autoren [[Thorwald Dethlefsen]] und [[Ruediger Dahlke|Rüdiger Dahlke]]. In München wurde es zunächst vom [[C. Bertelsmann Verlag]], später vom [[Goldmann Verlag]] publiziert. Es beschreibt eine nicht [[wissenschaftlich]]e, [[Esoterik|esoterische]] Sichtweise auf [[Krankheit]], der zufolge alle [[Symptom]]e eine spezifische inhaltliche Bedeutung tragen und ein [[Seele|seelisches]] Thema des Patienten widerspiegeln. Der Ansatz basiert unter anderem auf der Lehre vom [[Schatten (Psychologie)|Schatten]] nach [[Carl Gustav Jung|C. G. Jung]] und dem Konzept der [[Psychosomatik]], unterscheidet sich von letzterer aber bewusst dadurch, dass eine psychosomatische Deutung für jedes Symptom ohne Ausnahme für möglich (und sogar nötig) gehalten wird. Eine Krankheit wird nie als „sinnlos“ betrachtet, sondern als häufige Form von [[Schicksal]].
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Das Buch '''''Krankheit als Weg. Deutung und Be-Deutung der Krankheitsbilder''''' erschien 1983 und in einer um ein Kapitel<ref>Ergänzt wurde das Thema [[AIDS]] als 15. Kapitel im II. Teil.</ref> erweiterten Fassung 1989 als Gemeinschaftswerk der beiden Autoren [[Thorwald Dethlefsen]] und [[Ruediger Dahlke|Rüdiger Dahlke]]. In München wurde es zunächst vom [[C. Bertelsmann Verlag]], später vom [[Goldmann Verlag]] publiziert. Es beschreibt eine nicht [[wissenschaftlich]]e, [[Esoterik|esoterische]] Sichtweise auf [[Krankheit]], der zufolge alle [[Symptom]]e eine spezifische inhaltliche Bedeutung tragen und ein [[Seele|seelisches]] Thema des Patienten widerspiegeln. Der Ansatz basiert unter anderem auf der Lehre vom [[Schatten (Psychologie)|Schatten]] nach [[Carl Gustav Jung|C. G. Jung]] und dem Konzept der [[Psychosomatik]], unterscheidet sich von letzterer aber bewusst dadurch, dass eine psychosomatische Deutung für jedes Symptom ohne Ausnahme für möglich (und sogar nötig) gehalten wird. Eine Krankheit wird nie als „sinnlos“ betrachtet, sondern als häufige Form von [[Schicksal]].


Das Buch gliedert sich in einen etwas kürzeren ersten Teil, der die [[Weltanschauung|weltanschaulichen]] Grundlagen ihres Krankheitsverständnisses erklärt, und einen zweiten Teil, in dem die Autoren ihre Interpretation verschiedenster gängiger Krankheitsbilder erläutern. Sie sehen in ihrem Werk eine Ergänzung zur [[schulmedizin]]ischen Sicht, die sie in ihrem Rahmen anerkennen und zugleich außerhalb von dieser angesiedelt ist. Das Buch zeichnet sich durch einen sehr [[Prägnanz|prägnanten]], bisweilen provozierenden Stil aus. Im Folgenden wird der Inhalt kapitelweise skizziert.
Das Buch gliedert sich in einen etwas kürzeren ersten Teil, der die [[Weltanschauung|weltanschaulichen]] Grundlagen ihres Krankheitsverständnisses erklärt, und einen zweiten Teil, in dem die Autoren ihre Interpretation verschiedenster gängiger Krankheitsbilder erläutern. Sie sehen in ihrem Werk eine Ergänzung zur [[schulmedizin]]ischen Sicht, die sie in ihrem Rahmen anerkennen und zugleich außerhalb von dieser angesiedelt ist. Das Buch zeichnet sich durch einen sehr [[Prägnanz|prägnanten]], bisweilen provozierenden Stil aus. Im Folgenden wird der Inhalt kapitelweise skizziert.
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== I. Teil: Theoretische Voraussetzungen zum Verständnis von Krankheit und Heilung ==
== I. Teil: Theoretische Voraussetzungen zum Verständnis von Krankheit und Heilung ==
=== 1. Krankheit und Symptome ===
=== 1. Krankheit und Symptome ===
Krankheit ist in der Sicht der Autoren immer auf der Ebene des [[Bewusstsein]]s anzusiedeln und immer sinnhaftig. Dieses Geschehen kann sich auf [[Psyche|psychischer]] bzw. physischer Ebene ausdrücken und dann gedeutet werden, das heißt, von der Form wird auf den (immateriellen) Inhalt geschlossen. Die Autoren bedienen sich dabei häufig einiger Analogien, beispielsweise dass ein Gemälde formal durch eine Leinwand und Farben verwirklicht wird (entsteht) und zugleich einen Inhalt (die Idee des Künstlers) offenbar werden lässt.

Krankheit ist in der Sicht der Autoren immer auf der Ebene des [[Bewusstsein]]s anzusiedeln und immer sinnhaftig. Dieses Geschehen kann sich auf [[Psyche|psychischer]] bzw. [[physisch]]er Ebene ausdrücken und dann gedeutet werden, das heißt, von der Form wird auf den (immateriellen) Inhalt geschlossen. Die Autoren bedienen sich dabei häufig einiger [[Analogie]]n, beispielsweise dass ein Gemälde formal durch eine Leinwand und Farben verwirklicht wird (entsteht) und zugleich einen Inhalt (die Idee des Künstlers) offenbar werden lässt.


Für ein Symptom wird das Bild eines Signals verwendet, das (wie ein Kontrolllämpchen) auf einen geistig-seelischen Inhalt hinweist. Heilung kann aus dieser Sicht nur auf der Ebene des Bewusstseins stattfinden und kann nie die Konsequenz einer rein funktionalen (medizinischen) Maßnahme auf der Ebene des Körpers sein. „Heilung“ wird als Erweiterung bzw. Ganzwerdung des Bewusstseins und damit Näherkommen an das [[Heil]] aufgefasst, indem Krankheit nicht bekämpft oder verhindert wird, sondern angenommen und transmutiert, sodass das Symptom überflüssig gemacht wird (weil die Botschaft angekommen ist).
Für ein Symptom wird das Bild eines Signals verwendet, das (wie ein Kontrolllämpchen) auf einen geistig-seelischen Inhalt hinweist. Heilung kann aus dieser Sicht nur auf der Ebene des Bewusstseins stattfinden und kann nie die Konsequenz einer rein funktionalen (medizinischen) Maßnahme auf der Ebene des Körpers sein. „Heilung“ wird als Erweiterung bzw. Ganzwerdung des Bewusstseins und damit Näherkommen an das [[Heil]] aufgefasst, indem Krankheit nicht bekämpft oder verhindert wird, sondern angenommen und transmutiert, sodass das Symptom überflüssig gemacht wird (weil die Botschaft angekommen ist).


=== 2. Polarität und Einheit ===
=== 2. Polarität und Einheit ===

Als ''[[Polarität (Philosophie)|Polarität]]'' wird die Aufspaltung in zwei wahrnehmbare Gegensätze bezeichnet und damit alles unmittelbar Wahrnehmbare – Licht und Finsternis, Groß und Klein, Mann und Frau, Geben und Nehmen etc. Ein einzelner Pol ist nicht existenzfähig, da beide voneinander bedingt sind (vgl. [[Komplementarität]]). Hinter diesen Gegensätzen steht das, was als ''[[Das Eine|Einheit]]'' – das alles umfassende Eine – bezeichnet wird. Auch der Mensch ist Teil der Polarität, solange er sich durch sein [[Ich#Psychologie|Ich]] von dem Nicht-Ich (der Umwelt) abgrenzt, was unvermeidlich ist und zugleich bedingt, dass ein Mensch zu einem Zeitpunkt oder an einem Ort immer nur einen Aspekt der Polarität (und damit sozusagen die Hälfte der Einheit) verwirklichen kann. Dieser eine Aspekt wird dann gelebt, das heißt verwirklicht, und gelangt ins Bewusstsein, während der gegenteilige Aspekt aufgrund von Ablehnung oder Vermeidung unbewusst sein kann (vgl. [[Verdrängung (Psychoanalyse)|Verdrängung]]).
Als ''[[Polarität (Philosophie)|Polarität]]'' wird die Aufspaltung in zwei wahrnehmbare Gegensätze bezeichnet und damit alles unmittelbar Wahrnehmbare – Licht und Finsternis, Groß und Klein, Mann und Frau, Geben und Nehmen etc. Ein einzelner Pol ist nicht existenzfähig, da beide voneinander bedingt sind (vgl. [[Komplementarität]]). Hinter diesen Gegensätzen steht das, was als ''[[Das Eine|Einheit]]'' – das alles umfassende Eine – bezeichnet wird. Auch der Mensch ist Teil der Polarität, solange er sich durch sein [[Ich#Psychologie|Ich]] von dem Nicht-Ich (der Umwelt) abgrenzt, was unvermeidlich ist und zugleich bedingt, dass ein Mensch zu einem Zeitpunkt oder an einem Ort immer nur einen Aspekt der Polarität (und damit sozusagen die Hälfte der Einheit) verwirklichen kann. Dieser eine Aspekt wird dann gelebt, das heißt verwirklicht, und gelangt ins Bewusstsein, während der gegenteilige Aspekt aufgrund von Ablehnung oder Vermeidung unbewusst sein kann (vgl. [[Verdrängung (Psychoanalyse)|Verdrängung]]).


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Das Heil oder die Erlösung (und damit das Ziel) wird nie in der vorrangigen Verwirklichung des einen der beiden Pole, sondern in der Einheit gesehen, und wendet sich daher gegen den Versuch, die eine Seite haben zu wollen und den entsprechenden Gegenpol zu bekämpfen, statt beide Aspekte in sein Bewusstsein aufzunehmen.
Das Heil oder die Erlösung (und damit das Ziel) wird nie in der vorrangigen Verwirklichung des einen der beiden Pole, sondern in der Einheit gesehen, und wendet sich daher gegen den Versuch, die eine Seite haben zu wollen und den entsprechenden Gegenpol zu bekämpfen, statt beide Aspekte in sein Bewusstsein aufzunehmen.


Die Einheit ist in der Terminologie der Autoren identisch mit [[Gott]], dem [[Himmelreich]] in der Verkündigung Jesu, dem [[En Sof|ain Soph]] der Kabbalisten, dem buddhistischen [[Nirwana]] und anderen Benennungen. Sie stellt die Polarität zur Polarität dar und sei daher gedanklich zwingend.
Die Einheit ist in der Terminologie der Autoren identisch mit [[Gott]], dem Himmelreich in der Verkündigung Jesu, dem [[En Sof|ain Soph]] der Kabbalisten, dem buddhistischen [[Nirwana]] und anderen Benennungen. Sie stellt die Polarität zur Polarität dar und sei daher gedanklich zwingend.


=== 3. Der Schatten ===
=== 3. Der Schatten ===
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=== 4. Gut und Böse ===
=== 4. Gut und Böse ===

Die Grundaussage dieses Kapitels besteht darin, dass niemals ein Pol innerhalb der Polarität „[[Das Gute|gut]]“ (oder „richtig“) und sein Gegenpol „[[Das Böse|böse]]“ („schlecht“ oder „falsch“ oder „sündig“) ist. Die Autoren wenden sich gegen die im [[Christentum]] verbreitet gewordene Auffassung, bei Entscheidungen könne es eine objektiv richtige, gute Entscheidung und eine falsche, sündige Entscheidung geben; vielmehr bestehe das Sündig-Sein in der Polarität und innerhalb dieser Welt gibt es keine Lösung (vgl. [[Erbsünde|Erbschuld]]). Das Sündigsein sei daher Grundzustand des menschlichen Lebens und müsse als solcher angenommen werden, statt dass man durch vermeintlich „richtige Entscheidungen“ oder gute Werke [[Sünde]] vermeiden wolle. Die „Überwindung der Sünde“ bestehe im Überwinden der Polarität (der Rückkehr zur Einheit bzw. Gott), indem man die Gegensätze nicht spaltet, sondern in sich vereinigt (Bilder dafür sind u.&nbsp;a. die [[Chymische Hochzeit]] und die [[Androgynie]] des [[Adam und Eva|ersten Menschen]]). Diese sei die Mitte der beiden Extreme der Weltflucht (Vermeiden der Welt) und Weltbesessenheit (Anhaften an den Formen).
Die Grundaussage dieses Kapitels besteht darin, dass niemals ein Pol innerhalb der Polarität „[[Das Gute|gut]]“ (oder „richtig“) und sein Gegenpol „[[Das Böse|böse]]“ („schlecht“ oder „falsch“ oder „sündig“) ist. Die Autoren wenden sich gegen die im [[Christentum]] verbreitet gewordene Auffassung, bei Entscheidungen könne es eine objektiv richtige, gute Entscheidung und eine falsche, sündige Entscheidung geben; vielmehr bestehe das Sündig-Sein in der Polarität und innerhalb dieser Welt gibt es keine Lösung (vgl. [[Erbsünde|Erbschuld]]). Das Sündigsein sei daher Grundzustand des menschlichen Lebens und müsse als solcher angenommen werden, statt dass man durch vermeintlich „richtige Entscheidungen“ oder gute Werke [[Sünde]] vermeiden wolle. Die „Überwindung der Sünde“ bestehe im Überwinden der Polarität (der Rückkehr zur Einheit bzw. Gott), indem man die Gegensätze nicht spaltet, sondern in sich vereinigt (Bilder dafür sind u.&nbsp;a. die [[Chymische Hochzeit]] und die [[Androgynie]] des [[Adam und Eva|ersten Menschen]]). Diese sei die Mitte der beiden Extreme der Weltflucht (Vermeiden der Welt) und Weltbesessenheit (Anhaften an den Formen).


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Anschließend werden einige allgemeine Grundregeln erläutert, wie ein konkretes Symptom gedeutet werden kann, beispielsweise ist der Zeitpunkt des Auftretens zu beachten, ein abstraktes Prinzip im Krankheitsverlauf zu sehen und auf die Sprache (Wortschatz) zu hören.
Anschließend werden einige allgemeine Grundregeln erläutert, wie ein konkretes Symptom gedeutet werden kann, beispielsweise ist der Zeitpunkt des Auftretens zu beachten, ein abstraktes Prinzip im Krankheitsverlauf zu sehen und auf die Sprache (Wortschatz) zu hören.


Weigert sich ein Mensch, die Lernaufgaben, mit denen er (vom [[Schicksal]] bzw. der Welt) konfrontiert wird, zu bearbeiten, sinkt dieser Aspekt in sieben „[[Eskalation]]sstufen“ tiefer in den Schatten und äußert sich (1.) psychisch in Gedanken, Wünschen und Phantasien, (2.) in funktionalen Störungen, (3.) in akuten, körperlichen Störungen wie [[Entzündung]]en, (4.) in chronischen Störungen, (5.) in unheilbaren [[Organ]]veränderungen oder [[Krebs]], (6.) im [[Tod]] des Menschen und (7.) in seinem [[Karma]], welches sich wiederum in angeborenen Missbildungen ausdrücken kann.
Weigert sich ein Mensch, die Lernaufgaben, mit denen er (vom [[Schicksal]] bzw. der Welt) konfrontiert wird, zu bearbeiten, sinkt dieser Aspekt in sieben „[[Eskalation]]sstufen“ tiefer in den Schatten und äußert sich (1.) psychisch in Gedanken, Wünschen und Phantasien, (2.) in funktionalen Störungen, (3.) in akuten, körperlichen Störungen wie [[Entzündung]]en, (4.) in chronischen Störungen, (5.) in unheilbaren [[Organ (Biologie)|Organveränderungen]] oder [[Krebs (Medizin)|Krebs]], (6.) im [[Tod]] des Menschen und (7.) in seinem [[Karma]], welches sich wiederum in angeborenen Missbildungen ausdrücken kann.


Demzufolge äußert sich die Krankheit immer dringlicher und macht nötigenfalls auf die Unehrlichkeit des Menschen aufmerksam bzw. hilft ihm, das zu finden, was er braucht (nämlich das Fehlende, welches in seinem Schatten liegt) – deshalb ist „Krankheit ein Weg zur Vollkommenheit“.<ref>20. Auflage, vollständige Taschenbuchausgabe, Goldmann/Arkana München 2000, S. 127.</ref>
Demzufolge äußert sich die Krankheit immer dringlicher und macht nötigenfalls auf die Unehrlichkeit des Menschen aufmerksam bzw. hilft ihm, das zu finden, was er braucht (nämlich das Fehlende, welches in seinem Schatten liegt) – deshalb ist „Krankheit ein Weg zur Vollkommenheit“.<ref>20. Auflage, vollständige Taschenbuchausgabe, Goldmann/Arkana München 2000, S. 127.</ref>


== II. Teil: Krankheitsbilder und ihre Bedeutung ==
== II. Teil: Krankheitsbilder und ihre Bedeutung ==

In diesem Teil werden in fünfzehn Kapiteln viele häufige Krankheitsthemen behandelt. Dabei wird dargestellt, welchen prinzipiellen Mustern eine jeweilige Krankheit folgt, woraus dann auf entsprechende psychische Muster bei dem Betroffenen (also wie Schatten gebildet wurde) geschlossen wird. Eine [[Infektion]] beispielsweise sehen die Autoren als stofflich gewordenen [[Konflikt]], [[Allergie]]n als stofflich gewordene [[Aggression]]. Daneben werden den einzelnen Körper- und Organteilen verschiedene Themen zugeordnet, zum Beispiel wird das [[Herz]] der Liebesfähigkeit und den [[Emotion]]en zugeordnet, die [[Nieren]] dem Bereich der [[Partnerschaft]], der [[Hals]] der [[Angst]] (Enge) usw. Derlei Betrachtungen erklären die Autoren immer anhand des Analogie-Gesetzes „wie oben, so unten“ bzw. „wie innen, so außen“. Den näher behandelten Symptomen schließen sich jeweils einige Reflexionsfragen an, mit denen sich ein Betroffener nach Meinung der Autoren auseinandersetzen sollte.
In diesem Teil werden in fünfzehn Kapiteln viele häufige Krankheitsthemen behandelt. Dabei wird dargestellt, welchen prinzipiellen Mustern eine jeweilige Krankheit folgt, woraus dann auf entsprechende psychische Muster bei dem Betroffenen (also wie Schatten gebildet wurde) geschlossen wird. Eine [[Infektion]] beispielsweise sehen die Autoren als stofflich gewordenen [[Konflikt]], [[Allergie]]n als stofflich gewordene [[Aggression]]. Daneben werden den einzelnen Körper- und Organteilen verschiedene Themen zugeordnet, zum Beispiel wird das [[Herz]] der Liebesfähigkeit und den [[Emotion]]en zugeordnet, die [[Nieren]] dem Bereich der [[Partnerschaft]], der [[Hals]] der [[Angst]] (Enge) usw. Derlei Betrachtungen erklären die Autoren immer anhand des Analogie-Gesetzes „wie oben, so unten“ bzw. „wie innen, so außen“. Den näher behandelten Symptomen schließen sich jeweils einige Reflexionsfragen an, mit denen sich ein Betroffener nach Meinung der Autoren auseinandersetzen sollte.


In dem abschließenden Kapitel „Was ist zu tun?“ beantworten die Autoren diese Frage mit der Aufforderung, „anzuschauen“, und zwar nicht durch einen theoretisch analysierenden Blick, sondern einen liebenden, der alles da sein lässt und ins Bewusstsein aufnimmt. Dies sei der Weg, der zu dem höchsten Ziel führt, nämlich [[Selbsterkenntnis|sich selbst zu erkennen]]. Sie erwähnen dabei auch ihre Praxis der [[Reinkarnationstherapie]], im Kontext derer sie sich gegen diverse falsche Vorstellungen und Anwendungsarten wenden.
In dem abschließenden Kapitel „Was ist zu tun?“ beantworten die Autoren diese Frage mit der Aufforderung, „anzuschauen“, und zwar nicht durch einen theoretisch analysierenden Blick, sondern einen liebenden, der alles da sein lässt und ins Bewusstsein aufnimmt. Dies sei der Weg, der zu dem höchsten Ziel führt, nämlich [[Selbsterkenntnis|sich selbst zu erkennen]]. Sie erwähnen dabei auch ihre Praxis der [[Reinkarnationstherapie]], im Kontext derer sie sich gegen diverse falsche Vorstellungen und Anwendungsarten wenden.

== Rezeption und Kritik ==


== Ausgaben und weiterführende Materialien ==
== Ausgaben und weiterführende Materialien ==

Version vom 24. April 2015, 19:38 Uhr

Das Buch Krankheit als Weg. Deutung und Be-Deutung der Krankheitsbilder erschien im Jahr 1983 und in einer um ein Kapitel[1] erweiterten Fassung 1989 als Gemeinschaftswerk der beiden Autoren Thorwald Dethlefsen und Rüdiger Dahlke. In München wurde es zunächst vom C. Bertelsmann Verlag, später vom Goldmann Verlag publiziert. Es beschreibt eine nicht wissenschaftliche, esoterische Sichtweise auf Krankheit, der zufolge alle Symptome eine spezifische inhaltliche Bedeutung tragen und ein seelisches Thema des Patienten widerspiegeln. Der Ansatz basiert unter anderem auf der Lehre vom Schatten nach C. G. Jung und dem Konzept der Psychosomatik, unterscheidet sich von letzterer aber bewusst dadurch, dass eine psychosomatische Deutung für jedes Symptom ohne Ausnahme für möglich (und sogar nötig) gehalten wird. Eine Krankheit wird nie als „sinnlos“ betrachtet, sondern als häufige Form von Schicksal.

Das Buch gliedert sich in einen etwas kürzeren ersten Teil, der die weltanschaulichen Grundlagen ihres Krankheitsverständnisses erklärt, und einen zweiten Teil, in dem die Autoren ihre Interpretation verschiedenster gängiger Krankheitsbilder erläutern. Sie sehen in ihrem Werk eine Ergänzung zur schulmedizinischen Sicht, die sie in ihrem Rahmen anerkennen und zugleich außerhalb von dieser angesiedelt ist. Das Buch zeichnet sich durch einen sehr prägnanten, bisweilen provozierenden Stil aus. Im Folgenden wird der Inhalt kapitelweise skizziert.

I. Teil: Theoretische Voraussetzungen zum Verständnis von Krankheit und Heilung

1. Krankheit und Symptome

Krankheit ist in der Sicht der Autoren immer auf der Ebene des Bewusstseins anzusiedeln und immer sinnhaftig. Dieses Geschehen kann sich auf psychischer bzw. physischer Ebene ausdrücken und dann gedeutet werden, das heißt, von der Form wird auf den (immateriellen) Inhalt geschlossen. Die Autoren bedienen sich dabei häufig einiger Analogien, beispielsweise dass ein Gemälde formal durch eine Leinwand und Farben verwirklicht wird (entsteht) und zugleich einen Inhalt (die Idee des Künstlers) offenbar werden lässt.

Für ein Symptom wird das Bild eines Signals verwendet, das (wie ein Kontrolllämpchen) auf einen geistig-seelischen Inhalt hinweist. Heilung kann aus dieser Sicht nur auf der Ebene des Bewusstseins stattfinden und kann nie die Konsequenz einer rein funktionalen (medizinischen) Maßnahme auf der Ebene des Körpers sein. „Heilung“ wird als Erweiterung bzw. Ganzwerdung des Bewusstseins und damit Näherkommen an das Heil aufgefasst, indem Krankheit nicht bekämpft oder verhindert wird, sondern angenommen und transmutiert, sodass das Symptom überflüssig gemacht wird (weil die Botschaft angekommen ist).

2. Polarität und Einheit

Als Polarität wird die Aufspaltung in zwei wahrnehmbare Gegensätze bezeichnet und damit alles unmittelbar Wahrnehmbare – Licht und Finsternis, Groß und Klein, Mann und Frau, Geben und Nehmen etc. Ein einzelner Pol ist nicht existenzfähig, da beide voneinander bedingt sind (vgl. Komplementarität). Hinter diesen Gegensätzen steht das, was als Einheit – das alles umfassende Eine – bezeichnet wird. Auch der Mensch ist Teil der Polarität, solange er sich durch sein Ich von dem Nicht-Ich (der Umwelt) abgrenzt, was unvermeidlich ist und zugleich bedingt, dass ein Mensch zu einem Zeitpunkt oder an einem Ort immer nur einen Aspekt der Polarität (und damit sozusagen die Hälfte der Einheit) verwirklichen kann. Dieser eine Aspekt wird dann gelebt, das heißt verwirklicht, und gelangt ins Bewusstsein, während der gegenteilige Aspekt aufgrund von Ablehnung oder Vermeidung unbewusst sein kann (vgl. Verdrängung).

In Anlehnung an C. G. Jung unterscheiden die Autoren dann das begrenzte und subjektive Oberbewusstsein vom kollektiven und unbegrenzten Unbewussten, welche fließend – in der Schicht des Unterbewusstseins – ineinander übergehen. So können Inhalte aus dem Oberbewusstsein ins Unbewusste herabsinken (Vergessen) oder von letzterem in ersteres aufsteigen (in Ahnungen oder großen Träumen).

Das Heil oder die Erlösung (und damit das Ziel) wird nie in der vorrangigen Verwirklichung des einen der beiden Pole, sondern in der Einheit gesehen, und wendet sich daher gegen den Versuch, die eine Seite haben zu wollen und den entsprechenden Gegenpol zu bekämpfen, statt beide Aspekte in sein Bewusstsein aufzunehmen.

Die Einheit ist in der Terminologie der Autoren identisch mit Gott, dem Himmelreich in der Verkündigung Jesu, dem ain Soph der Kabbalisten, dem buddhistischen Nirwana und anderen Benennungen. Sie stellt die Polarität zur Polarität dar und sei daher gedanklich zwingend.

3. Der Schatten

Die Summe dessen, was einem Menschen nicht bewusst ist und damit im Bewusstsein fehlt, wird Schatten genannt. Er besteht also aus den abgelehnten Wirklichkeitsbereichen. Diese Prinzipien[2] werden (mangels Identifikation) als „Außen“ wahrgenommen und dort ebenfalls abgelehnt bzw. bekämpft.

Hierin liegt eine ironische Gesetzmäßigkeit, der sich keiner entziehen kann: Der Mensch beschäftigt sich am meisten mit dem, was er nicht will. Dabei nähert er sich dem abgelehnten Prinzip so weit an, dass er es schließlich selbst lebt! Es lohnt sich, die beiden letzten Sätze nicht mehr zu vergessen. Die Ablehnung eines Prinzips sorgt mit Sicherheit dafür, dass der Betroffene dieses Prinzip selbst leben wird. Nach diesem Gesetz nehmen die Kinder später einmal die Verhaltensweisen an, die ihnen bei ihren Eltern so verhasst waren, werden Kriegsgegner mit der Zeit militant, Moralisten ausschweifend, Gesundheitsapostel schwer krank. Man sollte nicht übersehen, dass auch Ablehnung und Kampf letztlich Hinwendung und Beschäftigung bedeuten. Im selben Sinn weist auch die strikte Ablehnung eines Wirklichkeitsbereiches darauf hin, dass ein Mensch hiermit ein Problem hat. Die interessanten und wichtigen Bereiche für einen Menschen sind diejenigen, welche er bekämpft und vermeidet – denn sie fehlen ihm im Bewusstsein und machen ihn unheil. Einen Menschen können allein die Prinzipien im Außen stören, die er bei sich selbst nicht integriert hat.“[3] 

Nach der tiefenpsychologischen Annahme der Autoren sind alle Seinsprinzipien latent im Bewusstsein des Einzelnen enthalten und werden ihm auf seinem Weg schrittweise bewusst. Der Erkenntnisakt erzwang dabei die Abspaltung von den nicht verwirklichten Bewusstseinsinhalten – eine Entscheidung zerlegt die Einheit in eine akzeptierte und eine abgelehnte Hälfte; letztere gelangt in den Schatten und „erzwingt unsere weitere Aufmerksamkeit, indem [sie] scheinbar von Außen wieder auf uns zukommt. Eine spezifische und häufige Form dieses generellen Gesetzes in die Krankheit. Hierbei stürzt ein Schattenanteil in die Körperlichkeit und somatisiert sich als Symptom. Das Symptom zwingt uns über den Körper, das freiwillig nicht gelebte Prinzip dennoch zu verwirklichen [… und ist damit] die somatische Verdichtung dessen, was uns im Bewusstsein fehlt.“[4]

4. Gut und Böse

Die Grundaussage dieses Kapitels besteht darin, dass niemals ein Pol innerhalb der Polarität „gut“ (oder „richtig“) und sein Gegenpol „böse“ („schlecht“ oder „falsch“ oder „sündig“) ist. Die Autoren wenden sich gegen die im Christentum verbreitet gewordene Auffassung, bei Entscheidungen könne es eine objektiv richtige, gute Entscheidung und eine falsche, sündige Entscheidung geben; vielmehr bestehe das Sündig-Sein in der Polarität und innerhalb dieser Welt gibt es keine Lösung (vgl. Erbschuld). Das Sündigsein sei daher Grundzustand des menschlichen Lebens und müsse als solcher angenommen werden, statt dass man durch vermeintlich „richtige Entscheidungen“ oder gute Werke Sünde vermeiden wolle. Die „Überwindung der Sünde“ bestehe im Überwinden der Polarität (der Rückkehr zur Einheit bzw. Gott), indem man die Gegensätze nicht spaltet, sondern in sich vereinigt (Bilder dafür sind u. a. die Chymische Hochzeit und die Androgynie des ersten Menschen). Diese sei die Mitte der beiden Extreme der Weltflucht (Vermeiden der Welt) und Weltbesessenheit (Anhaften an den Formen).

Deshalb müssen wir lernen, in allem uns selbst zu erkennen und dann Gleichmut üben. Gleichmut meint, die Mitte der Polaritäten aufzusuchen und von hier aus das Pulsieren der Pole zu betrachten. Der Gleichmut ist die einzige Haltung, die es erlaubt, die Erscheinungsformen anzuschauen, ohne sie zu bewerten [… sich darin zu verfangen oder sie abzulehnen]. Diesen Gleichmut sollte man nicht verwechseln mit jener Haltung, die man gemeinhin Gleichgültigkeit nennt, jene Indifferenz als eine Mischung aus Teilnahmslosigkeit und Desinteresse, die wohl Jesus meint, wenn der von den »Lauwarmen« spricht.“[5] 

Die Autoren beschreiben ihre Auffassung neben anderen mythologischen Bildern vor allem anhand der jüdisch-christlichen Sündenfallgeschichte: Das Paradies steht für die Einheit, die ohne Raum und Veränderung ist (kosmisches Bewusstsein), während sich der Mensch in der Welt wiederfindet, wo es stattdessen Erkenntnisfähigkeit (von Gut und Böse) gibt.

5. Der Mensch ist krank

In diesem kürzeren Kapitel stellen die Autoren klar, dass Krankheit in ihren Augen der Grundzustand des Menschen ist und dass der Mensch also krank ist und nicht wird, während nicht nur die Medizin die Krankheit als unliebsame Störung oder einen Feind sieht und daher zu bekämpfen und möglichst auszurotten versucht, was eine Illusion sei.

Die Autoren schreiben, dass Krankheit „Ausdruck dafür [ist], dass der Mensch sündig, schuldig oder unheil ist“[6] und betonen, dass dies weder eine Wertung darstellen soll, noch mit der Idee der Bestrafung zu tun habe. Auch Krankheit dürfe keinesfalls als Strafe gesehen werden, sondern nur als Ausdruck dessen, was ist. Sie ist nötig dafür, dass der Mensch heilbar ist (vgl. O certe necessarium Adamae peccatum […] O felix culpa – „O wahrhaft notwendige Sünde des Adam … O glückliche Schuld“ aus dem Exsultet, einem zentralen Gesang der katholischen Osternachtsliturgie). Diese Heilung erlangt er nun durch die Wieder-Aufnahme des Abgespalteten, die Integration des Schattens, das Hereinlassen der Inhaltsbotschaft des Krankheitssymptoms.

6. Die Suche nach den Ursachen

Dieses Kapitel soll begründen, dass die Deutbarkeit eines Symptoms nicht im Widerspruch zur kausalen Erklärbarkeit (durch eine äußere Ursache) eines Krankheitsbildes steht und sogar wichtiger ist als diese. Basierend auf den vier Kategorien, in die der Ursachenbegriff seit Aristoteles aufgespalten wird (s. Aitia), wird die die Polarität von Causa finalis (Finalursache) und Causa efficiens (Kausalursache) dargestellt: Zum Beispiel kann die Beobachtung, dass ein Haus entsteht, auf zweierlei Arten betrachtet werden:

  • Das Haus entsteht, weil die Bauarbeiter die Bausteine aufeinanderlegen, weil sie die Materialien hergebracht haben etc.
  • Das Haus entsteht, um eine bequeme Wohnstätte zu ermöglichen, damit jemand darin wohnen kann etc.

So kann jede Erscheinung aus den beiden Richtungen Kausalität (Ursache in der Vergangenheit) und Finalität (Absicht, Zweck oder Ziel, das in der Zukunft liegt) betrachtet werden; damit es zur Manifestation (Verwirklichung) kommt, braucht es den Autoren zufolge sogar immer beide Seiten. Kausalität reiche niemals zur Erklärung aus, da man jede Ursache nach ihrer Ursache hinterfragen kann (s. Henne-Ei-Problem), ohne zu einer Lösung zu kommen.

Außerdem behaupten die Autoren, dass es nicht nur keine vollständige Linearität gibt, sondern in der Wirklichkeit auch gar keine Zeit – diese sei wie auch die Welt ausschließlich ein (täuschendes) Produkt des menschlichen Bewusstseins.

7. Die Methode des Hinterfragens

Die Autoren stellen dar, dass die Medizin stets nur die Kausalursache einer Krankheit untersucht, was schon allein deshalb unzureichend ist, weil an einem beliebigen Punkt in der Kausalkette Halt gemacht wird. Ihnen zufolge muss eine Krankheit aber durchgängig auch eine Absicht bzw. ein Ziel haben (Finalursache), sonst wäre sie nicht entstanden. Daher lassen sich immer funktionale (kausale) Gründe für ein Symptom finden, aber auch immer eine Deutung.

Anschließend werden einige allgemeine Grundregeln erläutert, wie ein konkretes Symptom gedeutet werden kann, beispielsweise ist der Zeitpunkt des Auftretens zu beachten, ein abstraktes Prinzip im Krankheitsverlauf zu sehen und auf die Sprache (Wortschatz) zu hören.

Weigert sich ein Mensch, die Lernaufgaben, mit denen er (vom Schicksal bzw. der Welt) konfrontiert wird, zu bearbeiten, sinkt dieser Aspekt in sieben „Eskalationsstufen“ tiefer in den Schatten und äußert sich (1.) psychisch in Gedanken, Wünschen und Phantasien, (2.) in funktionalen Störungen, (3.) in akuten, körperlichen Störungen wie Entzündungen, (4.) in chronischen Störungen, (5.) in unheilbaren Organveränderungen oder Krebs, (6.) im Tod des Menschen und (7.) in seinem Karma, welches sich wiederum in angeborenen Missbildungen ausdrücken kann.

Demzufolge äußert sich die Krankheit immer dringlicher und macht nötigenfalls auf die Unehrlichkeit des Menschen aufmerksam bzw. hilft ihm, das zu finden, was er braucht (nämlich das Fehlende, welches in seinem Schatten liegt) – deshalb ist „Krankheit ein Weg zur Vollkommenheit“.[7]

II. Teil: Krankheitsbilder und ihre Bedeutung

In diesem Teil werden in fünfzehn Kapiteln viele häufige Krankheitsthemen behandelt. Dabei wird dargestellt, welchen prinzipiellen Mustern eine jeweilige Krankheit folgt, woraus dann auf entsprechende psychische Muster bei dem Betroffenen (also wie Schatten gebildet wurde) geschlossen wird. Eine Infektion beispielsweise sehen die Autoren als stofflich gewordenen Konflikt, Allergien als stofflich gewordene Aggression. Daneben werden den einzelnen Körper- und Organteilen verschiedene Themen zugeordnet, zum Beispiel wird das Herz der Liebesfähigkeit und den Emotionen zugeordnet, die Nieren dem Bereich der Partnerschaft, der Hals der Angst (Enge) usw. Derlei Betrachtungen erklären die Autoren immer anhand des Analogie-Gesetzes „wie oben, so unten“ bzw. „wie innen, so außen“. Den näher behandelten Symptomen schließen sich jeweils einige Reflexionsfragen an, mit denen sich ein Betroffener nach Meinung der Autoren auseinandersetzen sollte.

In dem abschließenden Kapitel „Was ist zu tun?“ beantworten die Autoren diese Frage mit der Aufforderung, „anzuschauen“, und zwar nicht durch einen theoretisch analysierenden Blick, sondern einen liebenden, der alles da sein lässt und ins Bewusstsein aufnimmt. Dies sei der Weg, der zu dem höchsten Ziel führt, nämlich sich selbst zu erkennen. Sie erwähnen dabei auch ihre Praxis der Reinkarnationstherapie, im Kontext derer sie sich gegen diverse falsche Vorstellungen und Anwendungsarten wenden.

Ausgaben und weiterführende Materialien

Die neueste Ausgabe erschien im Juni 2000 im Goldmann Verlag als Taschenbuch in 20. Auflage mit der ISBN 3442215587 (379 Seiten).

Wesentliche Teile dieser esoterischen Weltanschauung präsentierte Dethlefsen bereits 1979 in seinem Buch Schicksal als Chance. Eine Fortsetzung von Dahlke, die weitere und speziellere Krankheitssymptome erörtert, erschien 1992 unter dem Titel Krankheit als Sprache der Seele, gefolgt von verschiedensten weiteren Publikationen Dahkles, die den Ansätzen von Krankheit als Weg im Groben treu geblieben sind.

Das Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt, beispielsweise ins Englische: The healing power of sickness bei nova Vega Books (New edition 2002).

Thorwald Dethlefsen hielt folgende Vorträge zu dem Thema, die als Hörbücher erhältlich sind:

  • Krankheit als Weg – Praxis der ganzheitlichen Heilung. Vortrag 11 (2 CDs). Aurinia Verlag, 2014, ISBN 978-3-95659-511-0
  • Krankheitsbilder – Praktische Symboldeutung. Vortrag 12 (2 CDs). Aurinia Verlag, 2014, ISBN 978-3-95659-512-7
  • Krankheit, Schicksal, Heilung – Transformation durch die Gesetze des Lebens. Vortrag 13 (1 CD). Aurinia Verlag, 2014, ISBN 978-3-95659-513-4

Rüdiger Dahlke war mit dem Buch 2011 zu Gast in der Reihe Fragen an den Autor; Radiointerview auf sr-online.de (MP3-Datei, 23 MB/50 Min.)

Einzelnachweise

  1. Ergänzt wurde das Thema AIDS als 15. Kapitel im II. Teil.
  2. Prinzipien werden als „archetypische Seinsbereiche [verstanden], die sich in einer Vielfalt von konkreten Formen manifestieren können. Jede konkrete Manifestation ist dann ein formaler Repräsentant des inhaltlichen Prinzips.“ (20. Auflage, vollständige Taschenbuchausgabe, Goldmann/Arkana München 2000, S. 58)
  3. 20. Auflage, vollständige Taschenbuchausgabe, Goldmann/Arkana München 2000, S. 59.
  4. 20. Auflage, vollständige Taschenbuchausgabe, Goldmann/Arkana München 2000, S. 64.
  5. 20. Auflage, vollständige Taschenbuchausgabe, Goldmann/Arkana München 2000, S. 77.
  6. 20. Auflage, vollständige Taschenbuchausgabe, Goldmann/Arkana München 2000, S. 81.
  7. 20. Auflage, vollständige Taschenbuchausgabe, Goldmann/Arkana München 2000, S. 127.