„Emmanuel Levinas“ – Versionsunterschied

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Man hat Levinas’ Philosophie hin und wieder, u. a. in Anlehnung an [[Martin Buber]], als „Philosophie der Begegnung“ charakterisiert. Diese Charakterisierung ist unzutreffend, insofern Levinas sich dezidiert gegen eine dialogische Beziehung zwischen Ich und Du ausspricht, welche sich auf gleichen Ebenen abspielen müsste. Stattdessen spricht Levinas von einer uneinholbaren, sich durch jeden Vermittlungsversuch letztlich ausweitenden Asymmetrie zum Anderen. Gegenüber traditionellen phänomenologischen Theorieansätzen betont Levinas, dass die vorphilosophische Verpflichtetheit grundlegend für das Welt- und Selbstverhältnis des Menschen ist. Seine Kritik richtet sich gegen zahlreiche Varianten traditioneller [[Subjekt (Philosophie)|Subjekttheorien]] und praktisch die gesamte Tradition der [[Ontologie]]. Auf der Ontologie bzw. [[Metaphysik]] fußt nach seiner Ansicht die gesamte klassisch-abendländische [[Philosophie]], auf einem erkenntnistheoretischen oder ethischen Primat des Subjekts fast die gesamte moderne Philosophie. Auch Theorieansätze, welche den Anderen zum Fall eines „Alter Ego“ machen, fallen bei Levinas unter Vorbehalte, darunter die meisten sozialwissenschaftlichen Ansätze (hier könnte man etwa an die Sozialphänomenologie von [[Alfred Schütz]] oder den [[Symbolischer Interaktionismus|Symbolischen Interaktionismus]] denken).<!-- belege wären auch nicht schlecht -->
Man hat Levinas’ Philosophie hin und wieder, u. a. in Anlehnung an [[Martin Buber]], als „Philosophie der Begegnung“ charakterisiert. Diese Charakterisierung ist unzutreffend, insofern Levinas sich dezidiert gegen eine dialogische Beziehung zwischen Ich und Du ausspricht, welche sich auf gleichen Ebenen abspielen müsste. Stattdessen spricht Levinas von einer uneinholbaren, sich durch jeden Vermittlungsversuch letztlich ausweitenden Asymmetrie zum Anderen. Gegenüber traditionellen phänomenologischen Theorieansätzen betont Levinas, dass die vorphilosophische Verpflichtetheit grundlegend für das Welt- und Selbstverhältnis des Menschen ist. Seine Kritik richtet sich gegen zahlreiche Varianten traditioneller [[Subjekt (Philosophie)|Subjekttheorien]] und praktisch die gesamte Tradition der [[Ontologie]]. Auf der Ontologie bzw. [[Metaphysik]] fußt nach seiner Ansicht die gesamte klassisch-abendländische [[Philosophie]], auf einem erkenntnistheoretischen oder ethischen Primat des Subjekts fast die gesamte moderne Philosophie. Auch Theorieansätze, welche den Anderen zum Fall eines „Alter Ego“ machen, fallen bei Levinas unter Vorbehalte, darunter die meisten sozialwissenschaftlichen Ansätze (hier könnte man etwa an die Sozialphänomenologie von [[Alfred Schütz]] oder den [[Symbolischer Interaktionismus|Symbolischen Interaktionismus]] denken).<!-- belege wären auch nicht schlecht -->

=== '''Essenzphilosophie''' <ref>{{Literatur |Autor=Joachim Henningfeld |Titel=Emmanuel Levinas |Hrsg=Joachim Henningfeld |Sammelwerk=Philosophen der Gegenwart. Eine Einführung. |Verlag=Wiss. Buch |Ort=Darmstadt |Datum=2005}}</ref> ===
Nach Levinas geht die Essenz der Existenz zeitlich voraus, da sie mit lebenserfüllenden Inhalten angereichert ist. Eine Existenz ohne lebenserfüllende Inhalte ist leer. Ziel der existenziellen Unsicherheit ist es ,das bedrohte Leben zu bewahren und dessen Qualität zu steigern. Über die reine Vernunft und Freiheit des Subjekts sagt Levinas, dass sie nicht selbst erschaffen, sondern nur empfangen werden können. Die Lebensaufgabe des Menschen bestehe in der Verteidigung der Subjektivität.

==== Transzendenz des Subjekts durch den Genuss der und in Einsamkeit ====
In seinem Hauptwerk ''Totalité et infini (1961)'' beschreibt Levinas, dass die Ichkonstruktion des Selbst oder des Subjekts im Genuss stattfindet. Nur dadurch kann das Subjekt, dessen Essenz Selbstgenügsamkeit bzw. Bedürfnismangel ist, aus der Gefangenschaft in der Innerlichkeit transzendiert werden. Da die Innerlichkeit des Subjekts selbstgenügsam ist, d.h. es existiert ein Bedürfnismangel, kann das Transzendenzstreben gerade nicht von den Bedürfnissen des Subjekts ausgehen und eine Überwindung von Bedürfnissen anstreben. Nach Levinas handelt es sich auch nicht um eine wahre Transzendenz, wenn die Verinnerlichung des Bedürfnismangels überwunden werden würde. Das würde die Gefangenschaft in der Innerlichkeit nicht aufheben. Nur das Antlitz des Anderen kann die Innerlichkeit des eigenen Ich sprengen.

Genuss begreift Levinas als äußerstes Bewusstsein erfüllender Lebensinhalte. Ein so verstandener [[Hedonismus]] erfasst den Genuss und das ultimative Bewusstsein für Lebensinhalte gleichermaßen. Im Genuss wird das freie, unabhängige, selbstgenügsame Subjekt konstituiert. Diese Konstitution bildet die Voraussetzung, damit sich das Subjekt für den Empfang des wahrhaft Anderen öffnen kann. Sobald das Subjekt seine Bedürfnisse als materielle erkennt, kann es sich dem zuwenden, was ihm nicht fehlt (dem, außerhalb seines Egos, dem wahrhaft Anderen), dem Geistigen.

Das atheistische Ich oder das Ego bricht in der Genügsamkeit des Ich. Die Genügsamkeit des Ich ergibt sich in zweifacher Weise durch den Genuss.: (1) im Genuss der Einsamkeit, (2) in der Einsamkeit des Genusses. D.h., der andere wird nicht für die eigene Bedürfnisbefriedigung integriert, da das Ich selbstgenügsam ist. Die Einsamkeit ist entweder ein Genussobjekt oder ein geistiger Zustand.

Indem das bedürfniserkennende Subjekt das Materielle vom Geistigen (Göttlichen) unterscheidet, öffnet es sich aber dem Sehnen (und damit der Bedürftigkeit).

Gemäß Levinas geht die Metaphysik der Ontologie voraus. Zuerst ist das Bewusstsein für die moralischen Gesetze vorhanden, was dem Gerechtigkeitssinn entspricht, erst dann folgt die Freiheit. Levinas bezieht sich auf [[Immanuel Kant|Kant]], wonach sich die personale Freiheit durch Anwendung des moralischen Gesetzes auf alle Menschen im Sinne einer Maxime der Gerechtigkeit ([[kategorischer Imperativ]]) ohne persönliche Präferenzen und damit ohne personale Bedürfnisse offenbart. Den Ursprung der Metaphysik sieht Levinas im Phänomen des Anderen. Metaphysik ist für Levinas das Empfangen des Anderen durch das Selbe. Es handelt sich hierbei um ein positives Empfangen. Der Andere fordert Gerechtigkeit als Voraussetzung für Wahrheit und Freiheit ein. Mit anderen Worten: Ohne Gerechtigkeit keine Wahrheit und Freiheit. Das "wahre" Sein ist unvollkommen, weshalb die metaphysische Sehnsucht nach dem absolut Anderen besteht.

==== Wie kann die Autonomie getrennter Subjekte eine Beziehung begründen? - oder die Beziehung zur Transzendenz ====
Hierfür müssen wir unsere Innerlichkeit verlassen, sie transzendieren. Das geschieht durch wahre Sehnsucht nach dem wahren Anderen. Sie ist nicht gleichzusetzen mit befriedigten Bedürfnissen wie sexuelle, moralische oder religiöse Bedürfnisse. Weil die lebenspraktische Vernunft (Ego) nicht von sich aus moralisch agiert, bedarf es des Wollens zum Sollen. Das Sollen setzt das Bewusstseins für moralische Gesetze (Metaphysik) voraus. Wie kann das Selbe mit dem Anderen eine Beziehung eingehen, ohne ihn seiner Andersartigkeit zu berauben? Das wahre Selbst ist von vornherein auf das wahre Andere bezogen, das sich nicht integrieren lässt. Folglich ist die Beziehung zum wahrhaft Anderen eine Beziehung zum wahrhaft Transzendenten.

Die Beziehung zur Transzendenz selbst ist theoretisch nicht denkbar. Sobald Phänomene der Erkenntnis im Spiel sind, wird die Transzendenz aufgehoben, da sie der Erkenntnis antagonistisch gegenübersteht. Andererseits kann Transzendentes nicht erkannt werden, was das Wesen der Transzendenz ausmacht. Das Transzendente bleibt für den Verstand unbegreiflich.


=== Religionsphilosophie ===
=== Religionsphilosophie ===
In unterschiedlichen Kontexten, darunter auch Talmudauslegungen, hat sich Levinas ausführlich zu religionsphilosophischen Fragen geäußert. Gott „fällt“ für ihn „ins Denken ein“ im Antlitz des Anderen. Dabei wird Theologie, seinem Anspruch nach, allerdings nicht auf Ethik reduziert, sondern in ihr überhaupt erst eröffnet. Theologische Theorie hat, wie jede theoretische Äußerung, je den Status des „Gesagten“, in welchem das ursprüngliche „Sagen“ bereits ausgelöscht, aber durch „Reduktion“ wieder hörbar zu machen ist.
In unterschiedlichen Kontexten, darunter auch Talmudauslegungen, hat sich Levinas ausführlich zu religionsphilosophischen Fragen geäußert. Gott „fällt“ für ihn „ins Denken ein“ im Antlitz des Anderen. Dabei wird Theologie, seinem Anspruch nach, allerdings nicht auf Ethik reduziert, sondern in ihr überhaupt erst eröffnet. Theologische Theorie hat, wie jede theoretische Äußerung, je den Status des „Gesagten“, in welchem das ursprüngliche „Sagen“ bereits ausgelöscht, aber durch „Reduktion“ wieder hörbar zu machen ist.


Von Theologen wurde sein Ansatz des Öfteren aufgegriffen; nennenswert ist etwa die Rezeption durch den Tübinger Dogmatiker [[Thomas Freyer (Theologe)|Thomas Freyer]]. Levinas selbst steht allerdings mehreren Aspekten der christlichen Theologie kritisch gegenüber und hat mehrfach Theorieansprüche theologischer Systematik zurückgewiesen, was aber viele Theologen nicht daran gehindert hat, im Anschluss an bestimmte Motive seines Denkens neue theologische Akzente zu setzen.
Von Theologen wurde sein Ansatz des Öfteren aufgegriffen; nennenswert ist etwa die Rezeption durch den Tübinger Dogmatiker [[Thomas Freyer (Theologe)|Thomas Freyer]]. Levinas selbst steht allerdings mehreren Aspekten der christlichen Theologie kritisch gegenüber und hat mehrfach Theorieansprüche theologischer Systematik zurückgewiesen, was aber viele Theologen nicht daran gehindert hat, im Anschluss an bestimmte Motive seines Denkens neue theologische Akzente zu setzen.
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* [[Simon Critchley]], Robert Bernasconi (Hrsg.): ''The Cambridge Companion to Levinas.'' = ''Levinas.'' Cambridge University Press, Cambridge u. a. 2002, ISBN 0-521-66565-5.
* [[Simon Critchley]], Robert Bernasconi (Hrsg.): ''The Cambridge Companion to Levinas.'' = ''Levinas.'' Cambridge University Press, Cambridge u. a. 2002, ISBN 0-521-66565-5.
* Jutta Czapski: [https://www.verlag-koenigshausen-neumann.de/product_info.php/info/p8639_Verwundbarkeit-in-der-Ethik-von-Emmanuel-L--vinas--Epistemata-Philosophie--Bd--578-.html Verwundbarkeit in der Ethik von Emmanuel Levinas], Königshausen u. Neumann, Würzburg 2017, ISBN 3-8260-6157-8
* Jutta Czapski: [https://www.verlag-koenigshausen-neumann.de/product_info.php/info/p8639_Verwundbarkeit-in-der-Ethik-von-Emmanuel-L--vinas--Epistemata-Philosophie--Bd--578-.html Verwundbarkeit in der Ethik von Emmanuel Levinas], Königshausen u. Neumann, Würzburg 2017, ISBN 3-8260-6157-8
*''Emmanuel Levinas in: Philosophen der Gegenwart. Eine Einführung.'' Herausgegeben von Joachim Henningfeld. Darmstadt:Wiss. Buch, 2005.
* Rudolf Funk: ''Sprache und Transzendenz im Denken von Emmanuel Lévinas. Zur Frage einer neuen philosophischen Rede von Gott.'' Alber, Freiburg (Breisgau) u. a. 1989, ISBN 3-495-47654-7 (Zugleich: Augsburg, Univ., Diss., 1986).
* Rudolf Funk: ''Sprache und Transzendenz im Denken von Emmanuel Lévinas. Zur Frage einer neuen philosophischen Rede von Gott.'' Alber, Freiburg (Breisgau) u. a. 1989, ISBN 3-495-47654-7 (Zugleich: Augsburg, Univ., Diss., 1986).
* Andreas Gelhard: ''Levinas'' (= ''Reclam-Bibliothek.'' Bd. 20300). Reclam, Leipzig 2005, ISBN 3-379-20300-9.
* Andreas Gelhard: ''Levinas'' (= ''Reclam-Bibliothek.'' Bd. 20300). Reclam, Leipzig 2005, ISBN 3-379-20300-9.

Version vom 24. Februar 2021, 14:00 Uhr

Bracha L. Ettinger: Emmanuel Levinas (ohne Jahr)
Emanuel Levinas 1983 Handschriftliche Widmung

Emmanuel Levinas (ins Französische übertragen auch Lévinas)[1] (* 30. Dezember 1905jul. / 12. Januar 1906greg. in Kaunas, Gouvernement Kowno, Russisches Kaiserreich; † 25. Dezember 1995 in Paris, Frankreich) war ein französisch-litauischer Philosoph und Autor.

Leben

Emmanuel Levinas war ein Sohn des Buchhändlers Jehile Levinas und seiner Ehefrau Dwora, geb. Gurwitsch. Levinas, der mit der Tora und der klassischen russischen Literatur von Puschkin, Tolstoi und Dostojewski aufwuchs, studierte ab 1923 Philosophie an der Universität Straßburg. Hier kam er in Kontakt mit Charles Blondel, Maurice Halbwachs, Maurice Pradines, Henri Carteron und Maurice Blanchot, mit dem Levinas eine lebenslange Freundschaft verband. Von 1927 bis 1928 setzte er sein phänomenologisches Studium fort an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg bei Edmund Husserl und Martin Heidegger. Im Frühling 1929 nahm er als Student an den II. Internationalen Hochschulkursen in Davos teil, bei denen sich Ernst Cassirer und Heidegger in der Davoser Disputation ein Wortgefecht lieferten. In der Abschlussrevue karikierte Levinas mit bitterböser Übertreibung den ebenfalls jüdischen Cassirer – und bereute es später sein Leben lang.[2]

1930 promovierte Levinas mit der Dissertation zum Thema Théorie de l'intuition dans la phénoménologie d' Husserl (deutsch Husserls Theorie der Anschauung). Im selben Jahr erhielt er die französische Staatsbürgerschaft.

1931 übersetzte Levinas zusammen mit Gabrielle Pfeiffer die Cartesianischen Meditationen von Husserl. Von 1934 bis 1939 arbeitete er in Paris an einem Ausbildungsinstitut für jüdische Lehrer. 1940 geriet er in deutsche Kriegsgefangenschaft. 1942 wurde er in ein Arbeitskommando des Stalag XI B in Fallingbostel verlegt.[3] Seine während der Gefangenschaft verfassten Carnets de Captivité sind 2009 als erster Band der Œuvres complètes erschienen.[4] Als er 1945 erfuhr, dass seine Eltern und Brüder in Litauen der nationalsozialistischen Ausrottungspolitik zum Opfer gefallen waren, schwor er, nie wieder deutschen Boden zu betreten.

1946 wurde Levinas Direktor der École Normale Israélite Orientale in Paris, wo er Philosophie lehrte. 1949 kam sein Sohn, der spätere Komponist Michaël Levinas zur Welt. 1961 habilitierte er sich mit einer Schrift über Totalität und Unendlichkeit. 1967 wurde er Professor in Nanterre, wo sich eine Zusammenarbeit mit dem französischen Philosophen Paul Ricœur entwickelte. 1970 erhielt Levinas den Ehrendoktor der Loyola University Chicago. Von 1973 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1976 lehrte er an der Pariser Sorbonne. Ebenfalls 1973 erhielt er einen weiteren Ehrendoktor von der Katholieke Universiteit Leuven. 1985 erhielt er den 7. Premio Internazionale Federico Nietzsche der italienischen Nietzsche-Gesellschaft zusammen mit Domenico Corradini und Emanuele Severino. 1989 erhielt er den Balzan-Preis für Philosophie.

Philosophie

Einflüsse

Levinas’ Philosophie ist stark beeinflusst von zwei Philosophen: von der Phänomenologie Edmund Husserls und vom Denken Martin Heideggers, einem Schüler Husserls. Weitere Einflüsse stammen aus der jüdischen Überlieferung der Tora, des Talmud und der Geschichte des jüdischen Volkes.

Levinas, der auch bei Maurice Halbwachs studierte, trug wesentlich dazu bei, seit 1930 das Denken Husserls in Frankreich bekannt zu machen. Jacques Derrida hat sich mehrfach intensiv mit Levinas auseinandergesetzt, zuerst 1964 in dem Essay Gewalt und Metaphysik[5], wodurch breitere Kreise von Intellektuellen stärker auf Levinas aufmerksam wurden.

Erste Philosophie

Während in vielen klassischen Systementwürfen die Erkenntnistheorie und Metaphysik eine Grundlage bilden – bezeichnet als Erste Philosophie –, ersetzt Levinas deren Rolle durch die Analyse einer grundlegenden Verpflichtetheit: Sie differenziert sich zu einer Ethik aus; subjekttheoretische Voraussetzungen sind dieser gegenüber sekundär.

Traditionelle Entwürfe ethischer Theorien werden von Levinas kritisiert. Nach seiner Ansicht werden Personen als metaphysische Gegenstände behandelt, deren Wert – ausgehend von einer Reflexion auf die Natur eines Subjekts – bestimmt wird. Das Subjekt hat dabei den Status einer substantiellen anthropologischen Universalie. In diesem Sinne kritisiert Levinas „humanistische“ Ansätze, weil sie „nicht human genug“ seien. Für die von ihm kritisierten Ansätze typisch ist nämlich die Zentralstellung des Ichs als eines Subjekts, das ethische Urteile fällen, moralische Wahrheiten und Werte fassen und bestimmen kann. Das menschliche Subjekt ist entsprechend diesen Vorstellungen sodann ein Maßstab des Angemessenen und des Unangemessenen, des Gerechten und des Ungerechten.

Diese Zentralstellung ersetzt Levinas durch eine vorausliegende Verpflichtung durch den unbedingten Anspruch eines Individuums. Er spricht meist von „dem Anderen“. Diese Forderung ist „unendlich“ in dem Sinne, dass ein konkretes Ich als endliches Subjekt (mit beschränkten Möglichkeiten und insbesondere beschränkter Zeit) ihr unmöglich gerecht werden kann. Es gibt für Levinas also prinzipiell nicht die Möglichkeit, sich einer Einlösung dieses Anspruchs überhaupt anzunähern, welcher die praktische Notwendigkeit gegenübersteht, diesem unterworfen zu sein.

In dieser unbedingten Inanspruchnahme ist der ihr Unterworfene „unvertretbar“. Erst daraus resultiert ein Subjekt, das sich zu sich selbst (und seinem Verpflichtetsein) verhalten kann. Levinas veranschaulicht dies durch eine fiktive Etymologie des Ausdrucks „Subjekt“ als (lateinisch) sub-iactum, also unterworfen (unter den Anspruch des Anderen). Im Unterschied zu dieser unbedingten Inpflichtnahme sind alle ethischen Abwägungen sekundär. Abwägungsfragen treten erst dann und insofern auf, als ein Subjekt nicht nur „dem Anderen“, sondern mindestens zwei Personen gegenüber verpflichtet ist. Hier haben für Levinas traditionelle ethische Theorieansätze ihren berechtigten Ort. Die phänomenologische Fundamentalethik, wie Levinas sie entwickelt, hat dagegen einen vorausliegenden Status, er spricht daher von einer Proto-Ethik.

In einer derartigen Umkehr der Ordnung zwischen dem „Subjekt“ und dem „Anderen“ ist Letzterer – darum die Wortwahl „der Andere“ – in seinem Wesen und seiner Würde uneinholbar. Der Andere ist absolut anders, nicht bloß ein anderer Fall dessen, was ich auch bin, kein bloß relativ „anderes Ich“ und nicht auf seine Erscheinung als ein bestimmter Anderer zu reduzieren.

Man hat Levinas’ Philosophie hin und wieder, u. a. in Anlehnung an Martin Buber, als „Philosophie der Begegnung“ charakterisiert. Diese Charakterisierung ist unzutreffend, insofern Levinas sich dezidiert gegen eine dialogische Beziehung zwischen Ich und Du ausspricht, welche sich auf gleichen Ebenen abspielen müsste. Stattdessen spricht Levinas von einer uneinholbaren, sich durch jeden Vermittlungsversuch letztlich ausweitenden Asymmetrie zum Anderen. Gegenüber traditionellen phänomenologischen Theorieansätzen betont Levinas, dass die vorphilosophische Verpflichtetheit grundlegend für das Welt- und Selbstverhältnis des Menschen ist. Seine Kritik richtet sich gegen zahlreiche Varianten traditioneller Subjekttheorien und praktisch die gesamte Tradition der Ontologie. Auf der Ontologie bzw. Metaphysik fußt nach seiner Ansicht die gesamte klassisch-abendländische Philosophie, auf einem erkenntnistheoretischen oder ethischen Primat des Subjekts fast die gesamte moderne Philosophie. Auch Theorieansätze, welche den Anderen zum Fall eines „Alter Ego“ machen, fallen bei Levinas unter Vorbehalte, darunter die meisten sozialwissenschaftlichen Ansätze (hier könnte man etwa an die Sozialphänomenologie von Alfred Schütz oder den Symbolischen Interaktionismus denken).

Essenzphilosophie [6]

Nach Levinas geht die Essenz der Existenz zeitlich voraus, da sie mit lebenserfüllenden Inhalten angereichert ist. Eine Existenz ohne lebenserfüllende Inhalte ist leer. Ziel der existenziellen Unsicherheit ist es ,das bedrohte Leben zu bewahren und dessen Qualität zu steigern. Über die reine Vernunft und Freiheit des Subjekts sagt Levinas, dass sie nicht selbst erschaffen, sondern nur empfangen werden können. Die Lebensaufgabe des Menschen bestehe in der Verteidigung der Subjektivität.

Transzendenz des Subjekts durch den Genuss der und in Einsamkeit

In seinem Hauptwerk Totalité et infini (1961) beschreibt Levinas, dass die Ichkonstruktion des Selbst oder des Subjekts im Genuss stattfindet. Nur dadurch kann das Subjekt, dessen Essenz Selbstgenügsamkeit bzw. Bedürfnismangel ist, aus der Gefangenschaft in der Innerlichkeit transzendiert werden. Da die Innerlichkeit des Subjekts selbstgenügsam ist, d.h. es existiert ein Bedürfnismangel, kann das Transzendenzstreben gerade nicht von den Bedürfnissen des Subjekts ausgehen und eine Überwindung von Bedürfnissen anstreben. Nach Levinas handelt es sich auch nicht um eine wahre Transzendenz, wenn die Verinnerlichung des Bedürfnismangels überwunden werden würde. Das würde die Gefangenschaft in der Innerlichkeit nicht aufheben. Nur das Antlitz des Anderen kann die Innerlichkeit des eigenen Ich sprengen.

Genuss begreift Levinas als äußerstes Bewusstsein erfüllender Lebensinhalte. Ein so verstandener Hedonismus erfasst den Genuss und das ultimative Bewusstsein für Lebensinhalte gleichermaßen. Im Genuss wird das freie, unabhängige, selbstgenügsame Subjekt konstituiert. Diese Konstitution bildet die Voraussetzung, damit sich das Subjekt für den Empfang des wahrhaft Anderen öffnen kann. Sobald das Subjekt seine Bedürfnisse als materielle erkennt, kann es sich dem zuwenden, was ihm nicht fehlt (dem, außerhalb seines Egos, dem wahrhaft Anderen), dem Geistigen.

Das atheistische Ich oder das Ego bricht in der Genügsamkeit des Ich. Die Genügsamkeit des Ich ergibt sich in zweifacher Weise durch den Genuss.: (1) im Genuss der Einsamkeit, (2) in der Einsamkeit des Genusses. D.h., der andere wird nicht für die eigene Bedürfnisbefriedigung integriert, da das Ich selbstgenügsam ist. Die Einsamkeit ist entweder ein Genussobjekt oder ein geistiger Zustand.

Indem das bedürfniserkennende Subjekt das Materielle vom Geistigen (Göttlichen) unterscheidet, öffnet es sich aber dem Sehnen (und damit der Bedürftigkeit).

Gemäß Levinas geht die Metaphysik der Ontologie voraus. Zuerst ist das Bewusstsein für die moralischen Gesetze vorhanden, was dem Gerechtigkeitssinn entspricht, erst dann folgt die Freiheit. Levinas bezieht sich auf Kant, wonach sich die personale Freiheit durch Anwendung des moralischen Gesetzes auf alle Menschen im Sinne einer Maxime der Gerechtigkeit (kategorischer Imperativ) ohne persönliche Präferenzen und damit ohne personale Bedürfnisse offenbart. Den Ursprung der Metaphysik sieht Levinas im Phänomen des Anderen. Metaphysik ist für Levinas das Empfangen des Anderen durch das Selbe. Es handelt sich hierbei um ein positives Empfangen. Der Andere fordert Gerechtigkeit als Voraussetzung für Wahrheit und Freiheit ein. Mit anderen Worten: Ohne Gerechtigkeit keine Wahrheit und Freiheit. Das "wahre" Sein ist unvollkommen, weshalb die metaphysische Sehnsucht nach dem absolut Anderen besteht.

Wie kann die Autonomie getrennter Subjekte eine Beziehung begründen? - oder die Beziehung zur Transzendenz

Hierfür müssen wir unsere Innerlichkeit verlassen, sie transzendieren. Das geschieht durch wahre Sehnsucht nach dem wahren Anderen. Sie ist nicht gleichzusetzen mit befriedigten Bedürfnissen wie sexuelle, moralische oder religiöse Bedürfnisse. Weil die lebenspraktische Vernunft (Ego) nicht von sich aus moralisch agiert, bedarf es des Wollens zum Sollen. Das Sollen setzt das Bewusstseins für moralische Gesetze (Metaphysik) voraus. Wie kann das Selbe mit dem Anderen eine Beziehung eingehen, ohne ihn seiner Andersartigkeit zu berauben? Das wahre Selbst ist von vornherein auf das wahre Andere bezogen, das sich nicht integrieren lässt. Folglich ist die Beziehung zum wahrhaft Anderen eine Beziehung zum wahrhaft Transzendenten.

Die Beziehung zur Transzendenz selbst ist theoretisch nicht denkbar. Sobald Phänomene der Erkenntnis im Spiel sind, wird die Transzendenz aufgehoben, da sie der Erkenntnis antagonistisch gegenübersteht. Andererseits kann Transzendentes nicht erkannt werden, was das Wesen der Transzendenz ausmacht. Das Transzendente bleibt für den Verstand unbegreiflich.

Religionsphilosophie

In unterschiedlichen Kontexten, darunter auch Talmudauslegungen, hat sich Levinas ausführlich zu religionsphilosophischen Fragen geäußert. Gott „fällt“ für ihn „ins Denken ein“ im Antlitz des Anderen. Dabei wird Theologie, seinem Anspruch nach, allerdings nicht auf Ethik reduziert, sondern in ihr überhaupt erst eröffnet. Theologische Theorie hat, wie jede theoretische Äußerung, je den Status des „Gesagten“, in welchem das ursprüngliche „Sagen“ bereits ausgelöscht, aber durch „Reduktion“ wieder hörbar zu machen ist.

Von Theologen wurde sein Ansatz des Öfteren aufgegriffen; nennenswert ist etwa die Rezeption durch den Tübinger Dogmatiker Thomas Freyer. Levinas selbst steht allerdings mehreren Aspekten der christlichen Theologie kritisch gegenüber und hat mehrfach Theorieansprüche theologischer Systematik zurückgewiesen, was aber viele Theologen nicht daran gehindert hat, im Anschluss an bestimmte Motive seines Denkens neue theologische Akzente zu setzen.

Ästhetik

Über lange Zeit hinweg gibt es von Levinas vor allem kritische Thesen zur Ästhetik. Kunstwerke sind ihm „unrechtmäßige Erschleichungen“. Erst der späte Levinas findet den Anspruch des Anderen auch in der Ästhetik sichtbar, insbesondere in der ursprünglichen Gewalt, die dem „Antlitz“ des Anderen und seiner „Stimme“ in jeder Repräsentation angetan wurde und die durch Kunstwerke in besonderer Weise hör- und sichtbar zu machen ist.[7]

Werke (in deutscher Übersetzung)

Monographien und Aufsatzsammlungen

  • Husserls Theorie der Anschauung. Aus dem Französischen von Philippe P. Haensler und Sebastien Fanzun, Wien: Turia + Kant, 2019. ISBN 978-3-85132-947-6
  • Die Unvorhersehbarkeiten der Geschichte. Aus dem Französischen von Alwin Letzkus, Freiburg i.Br. / München: Karl Alber, 2006. ISBN 978-3-495-48163-9
  • Anspruchsvolles Judentum. Talmudische Diskurse (Jenseits des Buchstabens, Bd. 2: Essays). Aus dem Französischen von Frank Miething, Frankfurt a. M.: Neue Kritik, 2005.
  • Ausweg aus dem Sein. Mit den Anmerkungen von Jacques Rolland. Übersetzt, mit einer Einleitung und Anmerkungen herausgegeben von Alexander Chucholowski, Hamburg: Felix Meiner, 2005. ISBN 3-7873-1712-0
  • Außer sich. Meditationen über Religion und Philosophie. Herausgegeben und aus dem Französischen von Frank Miething, München / Wien: Carl Hanser, 1991.
  • Die Spur des Anderen. Untersuchungen zur Phänomenologie und Sozialphilosophie. Übersetzt, herausgegeben und eingeleitet von Wolfgang Nikolaus Krewani, Freiburg i.Br. / München: Karl Alber, 41999 (Studienausgabe). ISBN 978-3-495-47883-7
  • Die Zeit und der Andere. Übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Ludwig Wenzler, Hamburg: Felix Meiner, 2003. ISBN 3-7873-1631-0 (Erste Veröffentlichung 1948 im Sammelband Le Choix, le Monde, l´Existence. Französische Neuauflage 1979.)
  • Eigennamen. Meditationen über Sprache und Literatur. Aus dem Französischen von Frank Miething (Textauswahl), München / Wien: Carl Hanser, 1988.
  • Ethik und Unendliches. Gespräche mit Philippe Nemo. Aus dem Französischen von Dorothea Schmidt (Edition Passagen 11), Wien: Passagen, 31996. ISBN 3-85165-014-X
  • Gott, der Tod und die Zeit. Aus dem Französischen von Astrid Nettling und Ulrike Wasel (Edition Passagen 43), Wien: Passagen, 1996. ISBN 3-85165-204-5
  • Humanismus des anderen Menschen. Übersetzt und mit einer Einleitung versehen von Ludwig Wenzler, Hamburg: Felix Meiner, 1989.
  • Jenseits des Buchstabens. Talmud-Lesungen (Bd. 1). Aus dem Französischen von Frank Miething, Frankfurt a. M.: Neue Kritik, 1996.
  • Jenseits des Seins oder anders als Sein geschieht. Aus dem Französischen übersetzt von Thomas Wiemer, Freiburg i.Br. / München: Karl Alber, 21998 (Studienausgabe). ISBN 978-3-495-47901-8 (Original: Autrement qu'être ou au-delà de l'essence, 1974)
  • Neue Talmud-Lesungen. Aus dem Französischen übertragen und mit einem Nachwort versehen von Frank Miething, Frankfurt a. M.: Neue Kritik, 2001.
  • Schwierige Freiheit. Versuch über das Judentum. Aus dem Französischen von Eva Moldenhauer, Frankfurt a. M.: Jüdischer Verlag, 21996.
  • Stunde der Nationen. Talmudlektüren. Aus dem Französischen von Elisabeth Weber, München: Wilhelm Fink, 1994.
  • Totalität und Unendlichkeit. Versuch über die Exteriorität. Übersetzt von Wolfgang Nikolaus Krewani, Freiburg i.Br. / München: Karl Alber, 42003 (Studienausgabe). ISBN 978-3-495-48055-7 (Original: Totalité et Infini: essai sur l'extériorité, 1961)
  • Verletzlichkeit und Frieden. Schriften über die Politik und das Politische. Hrsg. von Pascal Delhom und Alfred Hirsch, Zürich/Berlin: diaphanes, 2007. ISBN 978-3-935300-59-9
  • Vier Talmud-Lesungen. Aus dem Französischen von Frank Miething, Frankfurt a. M.: Neue Kritik, 1993.
  • Vom Sakralen zum Heiligen. Fünf neue Talmud-Lesungen. Aus dem Französischen von Frank Miething, Frankfurt a. M.: Neue Kritik, 1998.
  • Vom Sein zum Seienden. Aus dem Französischen übersetzt von Anna Maria Krewani und Wolfgang Nikolaus Krewani (Phänomenologie. Texte und Kontexte, Bd. 1: Texte), Freiburg i.Br. / München: Karl Alber, 1997. ISBN 978-3-495-47632-1 (Original: De l'existence à l'existant, 1947)
  • Wenn Gott ins Denken einfällt. Diskurse über die Betroffenheit von Transzendenz. Aus dem Französischen übersetzt von Thomas Wiemer, Freiburg i.Br. / München: Karl Alber, 42004 (Studienausgabe). ISBN 978-3-495-47959-9
  • Zwischen uns. Versuche über das Denken an den Anderen. Aus dem Französischen von Frank Miething, München / Wien: Carl Hanser, 1995.

Aufsätze (Auswahl)

  • Exegese und Transzendenz. Zu einem Text aus dem Traktat Makkoth 23b. In: Bernhard Casper (Hrsg.): Gott nennen. Phänomenologische Zugänge. Karl Alber, Freiburg 1981, S. 35–44.
  • Gott und die Philosophie. In: Bernhard Casper (Hrsg.): Gott nennen. Phänomenologische Zugänge. Karl Alber, Freiburg 1981, S. 81–123.
  • L'autre dans Proust. In: Deucalion. Cahiers de philosophie, herausgegeben von Jean Wahl, Jg. 2, Éd. de la Revue „Fontaine“, Paris 1947.

Sekundärliteratur

Philosophiebibliographie: Emmanuel Levinas – Zusätzliche Literaturhinweise zum Thema

Bibliografien
Aufsätze

Einzelnachweise

  1. Er selbst schreibt seinen Namen in hebräischer Schreibung ohne Akzent. Dem schließt sich u. a. Ludwig Wenzler in seiner Ausgabe von Humanismus des anderen Menschen an, vgl. die Begründung S. xxix; ähnlich neben vielen anderen beispielsweise Thomas Freyer, Richard Schenk (Hrsg.): Emmanuel Levinas – Fragen an die Moderne, Wien 1996; Ulrich Dickmann: Subjektivität als Verantwortung. Die Ambivalenz des Humanum bei Emmanuel Levinas und ihre Bedeutung für die theologische Anthropologie, Tübingen-Basel: Francke 1999; Adriaan Peperzak: Einige Bemerkungen zum Verhältnis von Levinas und Heidegger. In: Annemarie Gethmann-Siefert (Hrsg.): Philosophie und Poesie. Otto Pöggeler zum 60. Geburtstag: „Obwohl der aus Litauen stammende Levinas die französische Nationalität angenommen hat, schreibt sein Name sich ohne Akzent. In vielen deutschen Kommentaren wird er jedoch zu unrecht französiert.“
  2. Salomon Malka: Emmanuel Lévinas. Eine Biographie, 2004, S. 65: Für Lévinas blieb es eine „schmerzliche Erinnerung“.
  3. Bernhard Casper: Emmanuel Levinas und seine „Carnets de Captivité“. In: Freiburger Rundbrief. Zeitschrift für christlich-jüdische Begegnung, NF, Jg. 22 (2015), S. 242–251, hier S. 243.
  4. Emmanuel Levinas: Carnets de captivité suivi de Ècrits sur la captivité et Notes philosophiques diverses, herausgegeben von Rodolphe Calin und Catherine Chalier. Bernard Grasset/IMEC, Paris 2009. Dort (S. 26) irrtümlich „Fallingsbottel en Prusse“.
  5. In: Die Schrift und die Differenz. Aus dem Französischen von Rodolphe Gasché. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1972. Vgl. auch Jacques Derrida: Adieu. Nachruf auf Emmanuel Lévinas Hanser, München 1999, ISBN 3-446-19649-8.
  6. Joachim Henningfeld: Emmanuel Levinas. In: Joachim Henningfeld (Hrsg.): Philosophen der Gegenwart. Eine Einführung. Wiss. Buch, Darmstadt 2005.
  7. Vgl. zur Thematik ausführlicher Reinhold Esterbauer: Das Bild als Antlitz. Zur Gotteserfahrung in der Kunst beim späten Lévinas. In: Josef Wohlmuth (Hrsg.): Emmanuel Lévinas – eine Herausforderung für die christliche Theologie. Paderborn u. a. ²1999, S. 13–23. Sowie: ders.: Schattenspendende Moderne. Zu Lévinas' Auffassung von Kunst. In: Thomas Freyer; Richard Schenk (Hrsg.): Emmanuel Lévinas – Fragen an die Moderne. Wien 1996, S. 25–49.