„Diskussion:Geschlechtergerechte Sprache“ – Versionsunterschied

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:: Ich deute die Position der systemgrammatischen Rentnergang so, dass sie sagen, Genus sei ein grammatisches Merkmal, und gehöre damit zu den Form-Eigenschaften der Sprache. Die feministische Sprachkritik verweist hingegen darauf, dass dieses Merkmal inhaltlich gedeutet wird, und Teil eines kommunizierten Sinns wird. Demnach würde die fem. Kritik zwar auch im Rahmen einer Grammatiktheorie argumentieren, aber die typisch systemgrammatische Vorstellung zurückweisen, dass die Syntax und die formalen Merkmale autonom existieren und dass man sie deswegen rein mechanisch arbeiten lassen muss. --[[Benutzer:Alazon|Alazon]] ([[Benutzer Diskussion:Alazon|Diskussion]]) 23:47, 11. Mai 2021 (CEST)
:: Ich deute die Position der systemgrammatischen Rentnergang so, dass sie sagen, Genus sei ein grammatisches Merkmal, und gehöre damit zu den Form-Eigenschaften der Sprache. Die feministische Sprachkritik verweist hingegen darauf, dass dieses Merkmal inhaltlich gedeutet wird, und Teil eines kommunizierten Sinns wird. Demnach würde die fem. Kritik zwar auch im Rahmen einer Grammatiktheorie argumentieren, aber die typisch systemgrammatische Vorstellung zurückweisen, dass die Syntax und die formalen Merkmale autonom existieren und dass man sie deswegen rein mechanisch arbeiten lassen muss. --[[Benutzer:Alazon|Alazon]] ([[Benutzer Diskussion:Alazon|Diskussion]]) 23:47, 11. Mai 2021 (CEST)
:::Auch an dieser Stelle geht es im Kern wieder einmal um die '''Genus-Sexus-Debatte'''. Die strukturlinguistisch Argumentierenden (die in den Augen Chianandas das Stigma der Betagten tragen) insistieren darauf, dass Genus eine grammatische Kategorie ist und nicht mit der semantischen Kategorie Sexus gleichgesetzt werden darf. Genderlinguisten hingegen interessiert die semantische Aufladung der Kategorie Genus. Gestern hatte ich im Artikel die Ausdrücke "männliche Form"/"weibliche Form" durch "maskuline Form"/"feminine Form" ersetzt, um eben durch die Verwendung einer korrekten Fachterminologie auf diesen Unterschied zwischen den formalen und der semantischen Ebene hinzuweisen. Dies wurde augenblicklich durch Mautpreller zurückgesetzt. Einmal abgesehen, dass ein Ausdruck wie "männliche Form" in diesem Zusammenhang schlampig und unwissenschaftlich formuliert ist, ist der Zweck seiner Rücksetzung mehr als durchsichtig: hier soll die von der Genderlinguistik betriebene '''Gleichsetzung von Genus und Sexus''' propagiert werden. Seit Wochen sind die User Mautpreller und Chiananda in diesbezüglichen Diskussionen systematisch damit beschäftigt, [[Diskussion:Geschlechtergerechte_Sprache#Notwendige_Entfernung_eines_Zitats|die Unterschiede zwischen Genus und Sexus zu verschleiern]] bzw. zu leugnen. Alle Versuche, hier etwas mehr Komplexität in die Darstellung zu bringen, werden abgeblockt. Teils mit hanebüchenen Argumenten, zuletzt gar (s.o.) mit dem Hinweis auf "moralische" Verfehlungen ("fast schon moralisch verwerflich") der Debattengegner. --[[Benutzer:Brahmavihara|Brahmavihara]] ([[Benutzer Diskussion:Brahmavihara|Diskussion]]) 08:21, 12. Mai 2021 (CEST)
:::Auch an dieser Stelle geht es im Kern wieder einmal um die '''Genus-Sexus-Debatte'''. Die strukturlinguistisch Argumentierenden (die in den Augen Chianandas das Stigma der Betagten tragen) insistieren darauf, dass Genus eine grammatische Kategorie ist und nicht mit der semantischen Kategorie Sexus gleichgesetzt werden darf. Genderlinguisten hingegen interessiert die semantische Aufladung der Kategorie Genus. Gestern hatte ich im Artikel die Ausdrücke "männliche Form"/"weibliche Form" durch "maskuline Form"/"feminine Form" ersetzt, um eben durch die Verwendung einer korrekten Fachterminologie auf diesen Unterschied zwischen den formalen und der semantischen Ebene hinzuweisen. Dies wurde augenblicklich durch Mautpreller zurückgesetzt. Einmal abgesehen, dass ein Ausdruck wie "männliche Form" in diesem Zusammenhang schlampig und unwissenschaftlich formuliert ist, ist der Zweck seiner Rücksetzung mehr als durchsichtig: hier soll die von der Genderlinguistik betriebene '''Gleichsetzung von Genus und Sexus''' propagiert werden. Seit Wochen sind die User Mautpreller und Chiananda in diesbezüglichen Diskussionen systematisch damit beschäftigt, [[Diskussion:Geschlechtergerechte_Sprache#Notwendige_Entfernung_eines_Zitats|die Unterschiede zwischen Genus und Sexus zu verschleiern]] bzw. zu leugnen. Alle Versuche, hier etwas mehr Komplexität in die Darstellung zu bringen, werden abgeblockt. Teils mit hanebüchenen Argumenten, zuletzt gar (s.o.) mit dem Hinweis auf "moralische" Verfehlungen ("fast schon moralisch verwerflich") der Debattengegner. --[[Benutzer:Brahmavihara|Brahmavihara]] ([[Benutzer Diskussion:Brahmavihara|Diskussion]]) 08:21, 12. Mai 2021 (CEST)

== Quellenauswahl ==

Leider wird es fortgesetzt alles, was man im Netz an "Kritik" gegen geschlechtergerechte Sprache finden kann, in den Artikel zu setzen. Diese Art von Newstickeritis bei einem Thema, zu dem es Fachliteratur gibt, verstößt gegen unsere Belegregeln (''Wikipedia-Artikel sollen gut gesichertes, etabliertes Wissen enthalten, mit dem Ziel, den aktuellen Kenntnisstand darzustellen. Grundsätzlich sind daher wissenschaftliche Publikationen, insbesondere Standardwerke, begutachtete Veröffentlichungen und systematische Übersichtsarbeiten, die für das Fachgebiet des jeweiligen Lemmas relevant sind, zu bevorzugen.'') und schafft ein beliebiges Sammelsurium, bei dem nur um das "gegen" geht. Den [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Geschlechtergerechte_Sprache&type=revision&diff=211864895&oldid=211835707 Edit] von LotharPawliczak, ein Interview mit Peter Eisenberg, habe ich daher zurückgesetzt.--[[Benutzerin:Fiona B.|Fiona]] ([[Benutzerin Diskussion:Fiona B.|Diskussion]]) 09:39, 12. Mai 2021 (CEST)

Version vom 12. Mai 2021, 09:39 Uhr

Diese Diskussionsseite dient dazu, Verbesserungen am Artikel „Geschlechtergerechte Sprache“ zu besprechen. Persönliche Betrachtungen zum Thema gehören nicht hierher. Für allgemeine Wissensfragen gibt es die Auskunft.

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Auf dieser Diskussionsseite sind pro User nur 3 Edits pro 24h erlaubt. Weitere Edits werden mithilfe des Bearbeitungsfilters unterbunden. --Itti 07:30, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Wesentliche Kontraliteratur fehlt ?

Ich vermisse hier wichtige Referenzen auf Artikel in den Medien, in welchen gegen die vermeintlich "gendergerechte Sprache" argumentiert wird: so z.B. von der Linguistin Ewa Trutkowsky (2020-07-20) in der NZZ Vom Gendern zu politischen Rändern (Aus sprachwissenschaftlicher Sicht spricht vieles gegen geschlechtergerechte Formen. Nüchterne Hinweise könnten die Debatte versachlichen.). Ebenso das Interview in der Welt zu der Anmaßung des Online-Dudens das "generische Maskulinum" für viele tausende von Worten als nicht mehr gültig zu deklarieren Welt 2020-01 Der Duden missbraucht hier seine Deutungshoheit über die deutsche Sprache oder der Beitrag von Peter Eisenberg "Die Vermeidung sprachlicher Diskriminierung im Deutschen" in dem Themenheft »Geschlechtergerechte Sprache« der GfDS. Ansonsten ist es fraglich, ob in diesem Artikel hier wirklich die unüberschaubar vielen vorgeschlagenen Varianten zur vermeintlich gendergerechten Schreibweise hier im einzelnen zu erläutern sind, der Artikel wird so zu einer extrem langen Papierrolle, die kein Mensch mehr überblickt. Dem Vorwurf meiner Vorredner weiter oben zur manipulativen Darstellung und Stoffauswahl schließe ich mich voll an. ArchibaldWagner (Diskussion) 21:51, 12. Jan. 2021 (CET)Beantworten

Man kann natürlich Beiträge "in den Medien" anführen, wesentlicher wären aber doch wohl Beiträge in der wissenschaftlichen Literatur. Peter Eisenberg (Linguist) wäre immerhin noch eine ganz gute Adresse, bei Ewa Trutkowski (so schreibt se sich) sehe ich das offen gestanden nicht. Man sollte allerdings dann schauen, was diese Beiträge inhaltlich bringen und ob sie überhaupt auf das Konzept der geschlechtergerechten Sprache zielen.
Das Hauptproblem ist aber, dass es hier in erster Linie um den Artikelgegenstand geht: geschlechtergerechte Sprache. Der Artikel soll zuallererst einmal die Frage beantworten: Was ist g. S., wo kommt sie her, welche Formen gint es, wie sieht sie aus, worauf gründet sie sich? Das ist die Stärke dieses Artikels. Erst in zweiter Linie kommt dann dazu: Was halten diese und jene davon? Eine Pro-Kontra-Darlegung verfehlt eigentlich immer den Zweck eines enzyklopädischen Artikels. Der ist meines Erachtens immer noch, den Artikelgegenstand möglichst präzsise zu beschreiben. Gegen kritische Einwände oder auch Lobsprüche ist nichts zu sagen, sie sind aber sekundär.--Mautpreller (Diskussion) 22:08, 12. Jan. 2021 (CET)Beantworten
PS. Das genannte Themenheft von Der Sprachdienst wäre aber natürlich insgesamt eine enorme Bereicherung, weil man hier wirklich die Fachdebatte zeigen kann. Noch besser wäre das entsprechende Themenheft der Muttersprache (Zeitschrift). Gilt natürlich nicht nur für Eisenberg, sondern auch für Nübling, Krome, Diewald. --Mautpreller (Diskussion) 22:18, 12. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Nun zur Linguistin Ewa Trutkowski, immerhin ist sie vom Fach, siehe hier ihre C Vitae, und was für mich hier wesentlich ist, sie kann auch gut für Laien verständlich argumentieren kann. Auf jeden Fall, kann ich ihre Argumentation deutlich besser nachvollziehen, als etwa die Argumentation von Professor Diewald in dem genannten Themenheft der GfDS. Es mag natürlich hier einige stören, dass es auch einige Frauen vom Fach gibt, die gegen die "gendersensitive Sprache" argumentieren. Aber um so wichtiger ist es auch deren Bewertung hier darzustellen. ArchibaldWagner (Diskussion) 22:51, 12. Jan. 2021 (CET)Beantworten
ArchibaldWagner Siehe meine Bemerkungen zu Trutkowski weiter unten. --Brahmavihara (Diskussion) 08:59, 13. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Wir müssen nun nur nicht sämtliche Tageszeitungsbeiträge zum Thema der geschlechtergerechten Sprache nennen. Das Interview zum Duden scheint mir nicht einschlägig (würde eher zum Artikel Generisches Maskulinum passen). Der NZZ-Text wäre denkbar. Mir scheint aber, wenn man nicht bloße Pro-Kontra-Beiträge wiedergeben will, tatsächlich die Debatte in den GfdS viel lohnender. Hier gibt es ja auch ein Editorial und inhaltliche Bezüge.--Mautpreller (Diskussion) 22:57, 12. Jan. 2021 (CET)Beantworten
In den Medien wird aktuell diese gegenderte Sprache sehr kontrovers diskutiert. Wenn man die verschiedenen Forenbeiträge zu den diversen Artikel verfolgt, so gehen die konform damit, dass doch eher eine deutliche Mehrheit diese Art der Sprachänderungen teils vehment ablehnt. Dass dieses gegenderte Sprache alles andere als etabliert ist, muss auch hier in dem Lemma deutlich werden. Der GfDS hat hier leider einen Vorstand der m.E. keine neutrale Stellung zu der Thematik bezieht. ArchibaldWagner (Diskussion) 23:09, 12. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Es ist in der Tat so, dass das Thema äußerst kontrovers diskutiert wird. Die verstärkte Nutzung von GS in den öffentlich-rechtlichen Medien seit 2020 hat diese Debatte befeuert. Neuere Umfragen (teilweise auch im Artikel aufgelistet) zeigen eine recht deutliche Ablehnung in der Bevölkerung. 1 2 3 4, um nur ein paar zu nennen. --Brahmavihara (Diskussion) 06:50, 13. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Das halte ich für eine reichlich leichtfertige Verwechslung von "Forenbeiträgen" und "deutlicher Mehrheit". Es geht hier übrigens auch gar nicht um "gegenderte Sprache", das ist eine weitere Verwechslung zwischen Asterisk und gender-Stern einerseits, dem Konzept der geschlechtergerechten Sprache andererseits. (Eine Verwechslung, die von vielen Autoren gern betrieben wird.) Sei so gut und nimm zur Kenntnis, dass die GfdS die einschlägige wissenschaftliche Fachgesellschaft ist. Und wenn Du magst, kannst Du auch mir persönlich glauben: Im wissenschaftlichen Publizieren sind die unterschiedlichen Formen der geschlechtergerechten Sprache durchaus etabliert, und nicht deswegen, weil irgendwelche Gleichstellungsbeauftragten das verlangen würden, sondern weil es per se und in der Sache problematisch ist, von Experten, Gruppenleitern und Erziehern zu sprechen. Es gibt uneinheitliche Versuche, dieses Problem zu lösen (das Statistische Bundesamt tut das übrigens auch), im Allgemeinen werden unauffälligere Formen vorgezogen.--Mautpreller (Diskussion) 23:22, 12. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Hierbei unterschlägst du, dass es beim wissenschaftlichen Publizieren etabliert ist, in englisch zu veröffentlichen. In seiner Heimatsprache zu veröffentlichen wird zwar auch getan, es ist aber per se problematisch, in einer Sprache zu veröffentlichen, die nicht weltweit gelesen werden kann. Es wird also hauptsächlich in einer Sprache publiziert, in der von "actor" bzw. "teacher" gesprochen wird und nicht von "actor and actress" bzw. "teacher and teachress" und schon gar nicht "actor*ess" bzw. "teacher*ess". --Eulenspiegel1 (Diskussion) 23:57, 12. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Kannst du irgendwann auch mal etwas Themenbezogenes beitragen? --Chiananda (Diskussion) 03:20, 13. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Jemand wirft etwas nicht themenbezogenes ein. Ich weise darauf hin, dass es nicht themenbezogen ist. Und jetzt wirfst du mir Nicht-Themenbezogenheit vor. Ernsthaft? --Eulenspiegel1 (Diskussion) 08:57, 13. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Es gibt auch Wissenschaften, in denen hauptsächlich in den Nationalsprachen veröffentlicht wird, hier: auf Deutsch. Das sind vor allem solche, deren Themengebiete stark nationalstaatlich bestimmt sind. Davon spreche ich.--Mautpreller (Diskussion) 10:25, 13. Jan. 2021 (CET)Beantworten

Zur Randfigur Ewa Trutkowski hatten wir bereits Diskussion:Geschlechtergerechte Sprache/Archiv/004#Ewa Trutkowski, NZZ 22.7.2020.
Zum Sprachdienst-Themenheft dieser Lesetipp, darin beleidigt Eisenberg die Diewald, liefert aber den bisher einzigen grundlegenden theoretischen Beitrag zur Verteidigung des generischen Maskulinums.
Die drei "Systemgrammatiker" Peter Eisenberg, Josef Bayer und Helmut Glück bilden die einzige ernstzunehmende sprachwissenschaftliche Opposition.
Eisenberg spricht in seinem (freigeschalteten) FAZ-Artikel davon, dass die Sprachwissenschaft nicht fähig sei, den „Streit über Sinn und Unsinn von Bemühungen um einen Umbau des Deutschen zur geschlechter- oder gendergerechten Sprache […] fachgerecht zu beschreiben und zu bewerten“. Aber es wurde „eine von etwa zweihundert Sprachwissenschaftlern unterzeichnete Erklärung lanciert, die Kritikern des Sprachgenderns – im konkreten Fall festgemacht an einem Artikel des Bamberger Kollegen Helmut Glück – polemische Unwissenschaftlichkeit vorwirft“. Alle unfähig! Der emerierte Prof schreibt ziemlich erratisches Zeug, den Gender-Glottisschlag lehnt er ab, weil: „die Verwendung von Stern und vergleichbaren Zeichen schon aus sprachinternen Gründen sowohl im Geschriebenen als auch im Gesprochenen zu unterbleiben hat.“ Aus dieser Ecke speisen sich auch Brahmaviharas Ansichten. Umseitig finden sich dahingehend einige verlinkte Debatten, zu empfehlen ist Haspelmath vs. Bayer. Gruß --Chiananda (Diskussion) 03:20, 13. Jan. 2021 (CET)Beantworten

  • Ewa Trutkowski ist eine interessante Stimme in der aktuellen Debatte (es gibt keinen Grund, sie als "Randfigur" abzuwerten, bloß weil sie nicht die Reputation eines Eisenberg/Glück/Bayer hat). Nicht nur wegen ihres Artikels in der NZZ. Die promovierte Sprachwissenschaftlerin hat einen Lehruftrag an der Uni Bozen und in ihrer Berliner Zeit zur Rezeption des generischen Maskulinums geforscht: Trutkowski, Ewa (2018). „Wie generisch ist das generische Maskulinum? Über Genus und Sexus im Deutschen“. In: Im Mittelpunkt Deutsch. ZASPiL 59 – April 2018. S. 83-97 - Anlässlich der neuesten Vorstöße des Duden-Verlags erschien in Interview mit ihr in der WELT. Auch das ZDF hat sie kürzlich für einen (ansonsten reichlich dürftigen) Beitrag zum Stand der GS-Forschung interviewt. --Brahmavihara (Diskussion) 06:20, 13. Jan. 2021 (CET)Beantworten
  • Erwähnenswert auch: Glück, Helmut 2020. Das Partizip 1 im Deutschen und seine Karriere als Sexusmarker. Schriften der Stiftung Deutsche Sprache Bd. 4. Paderborn.
  • Sehr ergiebig, wenn auch nicht brandneu: Der Sammelband von Baumann, Antje/Meinunger, André (Hg.) 2017. Die Teufelin steckt im Detail. Zur Debatte um Gender und Sprache. Berlin. (schon in der Lit-Liste enthalten) --Brahmavihara (Diskussion) 06:28, 13. Jan. 2021 (CET)Beantworten
  • Hochinteressant: Zifonun, Gisela 2018: Die demokratische Pflicht und das Sprachsystem: Erneute Diskussion um einen geschlechtergerechten Sprachgebrauch. Erschienen in: Sprachreport Jg. 34 (2018), Nr. 34, S. 44-56. https://ids-pub.bsz-bw.de/frontdoor/deliver/index/docId/8290/file/Zifonun_Die_demokratische_Pflicht_2018.pdf
Chiananda "Aus dieser Ecke speisen sich auch Brahmaviharas Ansichten" (der "erratische" Eisenberg) s.o. Und aus welcher Ecke speisen sich deine? Jeder speist halt woanders. --Brahmavihara (Diskussion) 06:58, 13. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Mautpreller: "Eine Pro-Kontra-Darlegung verfehlt eigentlich immer den Zweck eines enzyklopädischen Artikels." Pauschalisierender Mumpitz. Wenn es in Zusammenhang mit einem Artikelgegenstand Kontroversen gibt, dann müssen diese im Artikel dargestellt werden. So wie ja auch bei vielen Artikeln "Kritik" an Positionen abgebildet wird unter der Überschrift "Kontroversen". Bei der GS gibt es eine heftige öffentliche Debatte, die muss abgebildet werden. --Brahmavihara (Diskussion) 08:53, 13. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Zitat Mautpreller: "Es geht hier übrigens auch gar nicht um "gegenderte Sprache", das ist eine weitere Verwechslung zwischen Asterisk und gender-Stern einerseits, dem Konzept der geschlechtergerechten Sprache andererseits." Es wird immer absurder. Erst stellt Maupreller die direkte Verbindungslinie von der feministischen Sprachkritik zur geschlechtergerechten Sprache in Frage. Aber jetzt kommt's noch doller: die "geschlechtergerechte Sprache" sei etwas anderes als "gegenderte Sprache". Da wird dir wohl keiner mehr folgen können... --Brahmavihara (Diskussion) 09:08, 13. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Zitat Chiananda: "Die drei "Systemgrammatiker" Peter Eisenberg, Josef Bayer und Helmut Glück bilden die einzige ernstzunehmende sprachwissenschaftliche Opposition." So ein Mumpitz. Die Liste ließe sich mühelos um etliche Namen erweitern... --Brahmavihara (Diskussion) 09:11, 13. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Dass eine Pro-Kontra-Darleg7ung den Zweck eines enzyklopädischen Artikels verfehlt, scheint mir evident. Der Artikel soll in erster Linie klarmachen, was sein Gegenstand ist. Gegen eine Darstellung von Kontroversen um diesen spricht nichts, bloß sollte die dann eben auch erfolgen. Bislang sehe ich da ni8chts Brauchbares. Das liegt eben auch an den allgegenwärtigen Verwechslungen und Identifizierungen. Geschlechtergerechte Sprache = feministiscghe Sprachkritik = Genderstern und Glottisschlag? Nee, das ist eben nicht so. Hier wird der Artikelgegenstand selbst mit seinen "Wurzeln" und bestimmten Materialisierungsformen verwechselt. Es zeigt sich hier besonders, wie wichtig eine differenzierte Darstellung des Gegenstands ist. Das ist übrigens auch entscheidend für jede Darstellung von Kontroversen: Für oder gegen was treten die Leute eigentlich ein?--Mautpreller (Diskussion) 10:41, 13. Jan. 2021 (CET)Beantworten
"Es zeigt sich hier besonders, wie wichtig eine differenzierte Darstellung des Gegenstands ist." Ja, und von der ist der Artikel mit seinem "feminist bias" meilenweit entfernt. --Brahmavihara (Diskussion) 10:51, 13. Jan. 2021 (CET)Beantworten
So? Welche Differenzierungen in der Darstellung fehlen denn? --Mautpreller (Diskussion) 11:07, 13. Jan. 2021 (CET)Beantworten

Nebenbei: Der Text von Gisela Zifonun ist sehr interessant, weil er sich weitgehend fern von Pro-Kontra-Schematismus und Symbolpolitik hält. Das Medium ist ebenfalls gut. Solche pragmatischen Perspektiven wären für den Artikel tatsächlich hilfreich, solange sie nicht als Mittel im Meinungskampf eingesetzt werden. Dasselbe gilt für Helga Kotthoffs Texte.--Mautpreller (Diskussion) 12:32, 13. Jan. 2021 (CET)Beantworten

Der Artikel von Zifonun ist in vielerlei Hinsicht interessant: Angefangen von der äußerst kritischen Bewertung sog. "psycholinguistischer" Studien bis hin zum Aufzeigen der sprachstrukturellen Unmöglichkeit einer gänzlichen Tilgung des generischen Maskulinums aus der deutschen Sprache. Absolut lesenswert. Es geht hier nicht um "Meinungskampf". Die Frage, ob gendergeschlechte Sprache ein taugliches Instrument der Gleichstellungspolitik ist oder nicht - und nur darum geht es-, wird von Wissenschaftlern sehr unterschiedlich beantwortet. Diese Positionen muss der Wikipedia-Artikel aufzeigen, ohne selbst Stellung zu beziehen. Von dieser Art der neutralen Darstellung ist der über weite Strecke propagandistische verschwurbelte Artikel allerdings kilometerweit entfernt. --Brahmavihara (Diskussion) 17:43, 13. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Danke @Mautpreller: für den Hinweis auf diesen Text. Er zeigt wirklich nüchtern die vielen Problem der verschiedenen Vorschläge auf. Nach einem ersten Überfliegen kann ich Frau Zifonun in Ihrer Argumentation gut zustimmen. Interessant finde ich: einer ihrer Vorschläge läuft ja letztlich auch darauf hinaus, auf die Movierung möglichst zu verzichten. Was ja auch Ewa Trutkowski als eine Möglichkeit in ihrem Artikel in der NZZ angesprochen hat und auch von Nele Pollatschek angesprochen wurde: machen wir es wie im Englischen. Artikel und Pronomen peu a peu zu ändern, dürfte sehr gewöhnungsbedürftig sein, halte ich aber für weniger abwegig als Gendersternchen und alle die anderen Vorschläge der GS. (Ich stelle mir vor in den Nachrichten der letzten 15 Jahre wäre nicht immer von der Kanzlerin Frau Merkel, sondern von dem Kanzler Frau Merkel die Rede gewesen, dies wäre in meinen Ohren viel eher akzeptal als all die Schluckauf-Vorschläge mit der in-Betonung.) Auch zeigt der Artikel sehr gut die Probleme mit der Doppelnennung, wie sie m.W. von der GfDS vorgeschlagen wird. Häufige Doppelnennung ist gegen jede Sprachökonomie. @Chiananda: es zeugt von einem schlechten Diskussionsstil, wenn man statt sich mit dem Argumenten auseinanderzusetzen, den Argumentierenden als Randfigur bezeichnet. Dagegen ist es durchaus interessant, was Frau Trutkowski gegen die Methoden der psycholingustischen Experimente vorbringt, dass hier der duchaus relevante Sprachkontext meist nicht vorhanden ist. Aber dies greift halt die Fundamente der Argumentation Frau Diewald und Frau Nüblin an. – Nun zu dem anderen Punkt der Darstellung der Kontroversen in den Öffentlichkeit. Hier halte ich durch aus die Äußerung von Winfried Kretschmann zu der Veröffentlichungen der Richtlinien der Stadt Stuttgart erwähneswert, wenn er das Verhalten mit dem Tugendterror der Jakobiner in Verbindung bringt. ArchibaldWagner (Diskussion) 17:41, 13. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Nur am Rande: Der Hinweis auf Zifonun stammt von mir. --Brahmavihara (Diskussion) 17:50, 13. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Glückwunsch zur nachträglichen Entdeckung meiner Einfügungen vom 19. Dez. 2020 und 26. Nov. 2020. --Chiananda (Diskussion) 04:44, 14. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Dafür brauchte es dich nicht. Zifonun war mir auch so bekannt. --Brahmavihara (Diskussion) 06:44, 14. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Den Text lese ich ganz anders. Er weist auf pragmatische Grenzen des Genderings hin, er übt eben gerade nicht eine Fundamentalkritik. Und er zielt auf einen vernünftigen, zielabhängigen und zweckbestimmten Umgang damit. Er unterscheidet sich insofern in fast allen Punkten von der Fundamentalattacke von Trutkowski, die ja eben nicht zwischen geschlechtergerechter Sprache und ihren einzelnen Mitteln unterscheidet. (Der "Sprachdienst" ist im Übrigen eine Zeitschrift der GfdS.) Wenn ihr das anders seht, müsstet Ihr das am Text nachweisen. Ich prophezeie, dass Euch das nicht gelingen wird.--Mautpreller (Diskussion) 18:35, 13. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Man muss halt nur genau lesen: Zifonun: „Tests dieser Art sagen nichts aus über eine generell mit dem generischen Maskulinum assoziierte mentale Sexus-Zuweisung“. Deutlicher kann man die Studien nicht abservieren. --Brahmavihara (Diskussion) 18:58, 13. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Oder das hier: „Mir ist nicht wohl dabei, wenn Formulieren, vor allem auch schriftliches Formulieren, zu einem Slalom um ‚verbotene‘ oder nicht angeratene Ausdrucksformen wird. Was hier als kreative neue Wege verkauft wird, sind über weite Strecken krampfhafte Vermeidungsstrategien“ (Zifonun 2018: 48). --Brahmavihara (Diskussion) 19:00, 13. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Mich grausts bei dieser Sorte Zitatenpickerei. Natürlich werden die Studien hier nicht "abserviert", sondern Zifonun argumentiert, dass sie nicht ausreichen, um eine weitreichende generalisierende Aussage zu treffen. Ich glaube nicht, dass sie damit recht hat, aber das Argument ist durchaus bedenkenswert. (Trutkowski aber "serviert ab", wenn sie auf dieses Thema zu sprechen kommt.) Ich kann Zitatenpickerei auch, ein halbes Dutzend geschickt ausgewählte Zitate, und wir haben ein ganz anderes Bild. Mit dieser Steinbruchmethode kommt man seriös argumentierenden Texten allerdings nicht bei, es sei denn, man will nur das darin lesen, was man schon immer dachte.--Mautpreller (Diskussion) 19:27, 13. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Du kannst davon ausgehen, Mautpreller, dass Frau Zifonun sich klar und deutlich ausdrücken kann (eine Kunst, die nicht jeder beherrscht) und dass diese Zitate ihre Einschätzung auch ebenso klar und deutlich zum Ausdruck bringen. Das ist keine "Zitatenpickerei", sondern nur das Anfführen von Quellen, wie es in der Wikipedia üblich ist. Zifonun bezweifelt die Aussagekraft sog. "psycholinguistischer" Studien. Man sollte in diesem Zusammenhang einen genauen Blick auf die Fußnoten in ihrem Artikel werfen. Am Beispiel einer Studie von Heise weist Zifonum dort nach, dass Maskulina dort nicht so verwendet werden, wie das bei generischen Maskulina erforderlich ist. Des erforderlichen Kontextes beraubt (darauf weist auch Trutkowski hin) werden diese Maskulina dann weniger wahrscheinlich generisch interpretiert. Zifonun hält von diesen Studien summa summarum wenig bis nichts. Und da ist sie in guter Gesellschaft, denn Sprachwissenschaftler können diese psychologischen Veranstaltungen, die in der Regel gänzlich auf sprachwissenschaftliche Expertise verzichten, nur mit großer Skepsis betrachten. Und nicht nur an dieser Stelle kritisiert Zifonun die GS. Sie weist mit ihrer sprachsystemorientierten Argumentation schlüssig nach, dass konsequentes Gendern kaum möglich ist. Zifonun macht das alles wesentlich diplomatischer als Trutkowski, aber das ist auch dem Anlass und dem Medium geschuldet. Inhaltlich gibt es zwischen Trutkowski und Zifonun wenig Differenzen. Nur kann Trutkowski natürlich in der NZZ nicht mit der gleichen wissenschaftlichen Komplexität argumentieren wie Zifonun in ihrem Medium. Trotzdem gelingt es Trutkowski hervorragend, das komplexe Thema auf ein paar entscheidende Kerngedanken herunterzubrechen. --Brahmavihara (Diskussion) 06:39, 14. Jan. 2021 (CET)Beantworten
@Brahmavihara: ja dann dank an Dich für diesen Artikel von Frau Zifonun. Ich kann die vermeintlich fundamentalen Diskrepanzen in der Haltung zu Trutkowski nicht erkennen. Tut mir leid @Mautpreller:. Was ich an dem Artikel schätze sind die vielen Beispiele von konkreten Schwierigkeiten, wenn die generischen Begriffe abgeschafft werden, was offenbar der Duden mit der Brechstange versuchen will. Und auch die vielen Schwierigkeiten, die mir schon immer bei den Artikel mit Doppelnennungen (wie z.B. oft in der ZEIT praktiziert oder von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft) und die mir beim Lesen solcher Artikel immer herb aufstossen. ArchibaldWagner (Diskussion) 22:22, 13. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Der Duden will und könnte auch gar nichts abschaffen, schon gar nicht mit der Brechstange. Das ist schon das erste Märchen. Trutkowski erweckt nur den Eindruck.--Mautpreller (Diskussion) 22:36, 13. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Der große Märchenerzähler bis du, Mautpreller. Der Duden unterschlägt die faktische Existenz des generischen Maskulinums, wenn er einen "Arzt" nur als "männliche Person" bezeichnet. Das Maskulinum hat stets zwei Bedeutungsebenen: eine generische und eine spezifische. Indem der Duden die generische Bedeutung unterschlägt, verlässt er den Boden der Wissenschaft, ja, man kann es auch schlichter sagen, den Boden der Fakten und verschreibt sich einer sprachpolitischen Agenda. Natürlich kann der Duden nichts abschaffen, er kann sich aber der Agenda der Abschaffung verschreiben, indem er Fakten leugnet. Die aktuelle Praxis des Dudens ist eine wissenschaftliche Bankrotterklärung. Eine "Institution" demontiert sich selbst... --Brahmavihara (Diskussion) 06:52, 14. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Weitere Märchen gefällig? Psycholinguistische Studien, die auf sprachwissenschaftliche Expertise verzichten? Die Idee dieser Studien ist es ja gerade, die Behauptung zu prüfen, ob das generische Maskulinum tatsächlich als sexusindifferent verstanden wird, genau dies ist die Frage. Ihr Ergebnis ist keineswegs, dass es keine generische Verwendung des Maskulinums gibt, sondern dass generisch gemeinte Formen in den weitaus meisten Fällen eine Sexus-Komponente in der wahrgenommenen Bedeutung haben. Es handelt sich eben um Experimente, die genau darauf zielen, wie eine solche Form wahrgenommen wird. Dass man diesen (nachgewiesenen) Bias im aktuellen Kontext revidieren kann, stimmt natürlich immer, der "Wahrnehmungsbias" ist aber so gut nachgewiesen, wie das überhaupt möglich ist (und das wiß natürlich auch Zifonun). Der Unterschied in der Bewertung ist, wie wichtig dieser Bias ist (wo er doch ind er empirischen Realität revidiert werden kann). Fakten leugnen? Unsinn. Der Duden nimmt die etablierten, als selbstständig wahrgenommenen femininen Formen in sein Wörterverzeichnis auf. Welche Todsünde.--Mautpreller (Diskussion) 10:31, 14. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Ich wünsche mir, dass das Level an Gehalt deiner Beiträge eines Tages das Level deiner Überheblichkeit erreicht. Wer hat kritisiert, dass der Duden auch weibliche Formen aufnimmt? Ich nicht. Ich habe kritisiert, dass "Arzt" als "männliche Person" definiert wird, was nachweislich falsch ist. Du argumentierst unredlich. Deine polemischen Spitzen sind kindisch. Bitte bleib sachlich. --Brahmavihara (Diskussion) 11:51, 14. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Ach Brahmavihara. Lies doch mal Trutkowskis Kritik. Sie stört sich genau daran, dass die femininen Formen in den Duden aufgenommen wurden (da könnte man ja auch gleich flektierte Formen wie den Plural aufnehmen, meint sie). Dass unter Arzt eine "männliche Person" verstanden wird, ist doch gerade nicht falsch. Es gibt bloß außerdem eine Verwendung, die dieses Sexusmerkmal nicht intendiert. Das wäre die von der Sorte: "Ich glaube, du solltest mal zum Arzt gehen." An der will niemand rütteln und der Duden auch nicht. Fragwürdig geworden ist aber nicht diese Verwendung, sondern die Verwendung vom Typ "Die Ärzte sprechen sich für Impfungen aus" (womöglich auch noch auf eine Äußerung der Präsidentin der Ärzteorganisation bezogen!). Genau auf diese Unterscheidungen kommt es an.--Mautpreller (Diskussion) 12:04, 14. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Erstens: Ich bin nicht Ewa Trutkowski. Zweitens: Dass unter Arzt, laut Duden, nur noch eine "männliche Person" zu verstehen ist wird, ist falsch. "der Arzt" ist ambig. Was an dem Satz "Die Ärzte sprechen sich für Impfungen aus" fragwürdig sein soll, erschließt sich mir nicht. Den Satz kann man problemlos generisch verstehen. --Brahmavihara (Diskussion) 12:41, 14. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Du merkst den Unterschied nicht? Ja, man kann den Satz problemlos generisch verstehen. Man kann vieles. Er wird aber nicht "problemlos" so verstanden, sondern in ihm wird eben ein Problem gesehen und erkannt. Das ist empirische Realität, nicht der Wunsch von irgendwem. Dass man den dann richtig interpretiert, ändert an diesem Problem nichts. Das ist da, viele Leute stolpern über solche Formulierungen. (Noch weitaus auffallender ist es bei einer Zeitungsmeldung wie "Die Erzieher streiken".) --Mautpreller (Diskussion) 12:56, 14. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Es gibt de facto keinen Unterschied. "Ich muss zum Arzt" funktioniert genauso gut generisch wie "Die Ärzte befürworten die Maßnahmen". Alle Versuche, das Funktionieren des generischen Maskulinums mit Studien in Frage zu stellen, sind nach wissenschaftlichen Maßstäben nicht wirklich aussagekräftig. Das meint G. Zifonun. Schon allein das statistische Zahenmaterial bildet keinen nennenswerten bias ab. Aber das kann an dieser Stelle nicht vertieft werden. --Brahmavihara (Diskussion) 14:20, 14. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Genau, Mautpreller: Die merken den Unterschied nicht. Aber eigentlich schon, sie wollen nur ungern auf die Tatsache eingehen, dass dem sexusindifferenten generischen Gebrauch eine sexusspezifische Semantik gegenübersteht. Selbstverständlich ist der Satz Herr Müller ist eine Ärztin sowohl grammatisch wie auch semantisch falsch, weil es ein Arzt heißen MUSS mit dem semantischen Merkmal [männlich] versus [weiblich] – da ist keine Generizität im Spiel. Anders, wenn aus 99 Ärztinnen plus 1 Arzt zwangsläufig "100 Ärzte" werden: Hier wird die Doppeldeutigkeit von Maskulinformen explizit deutlich (im Unterschied zu Femininformen von Personenbezeichnungen): Beim ersten Vorkommen ist es "1 Arzt" mit dem semantischen Merkmal [männlich] im Unterschied zu den 99 Frauen, beim zweiten Vorkommen wird die semantische Kategorie "Geschlecht" einfach geschlechtsabstrahierend in Luft aufgelöst. Brahmaviharas Guru Eisenberg im Sprachdienst: „Während die feminine Form Lehrerin ein Sexusmerkmal hat, weist die maskuline Form Lehrer ein solches Merkmal nicht unbedingt auf. Das Wort kann sich auf Männer beziehen, muss es aber nicht, während dem Wort Lehrerin der Bezug auf weibliche Wesen fest eingeschrieben ist.“
Da haben wir also 12.000 feminine Personenbezeichnungen mit 100%iger Genus-Sexus-Kongruenz, als Pendants zu den 12.000 maskulinen Bezeichnungen, die sexusspezifisch „sich auf Männer beziehen“ können. Eisenberg im FAZ-Artikel: „Das Maskulinum kann einen Bezug auf „männlich“ haben, ist aber […] auch ohne Sexusbezug verwendbar und heißt dann seit einiger Zeit generisches Maskulinum.“ Ja, bei der generischen Verwendung wird das semantische Geschlecht einfach gelöscht, das ergibt dann laut Helmut Glück: „Genus hat mit Sexus, dem natürlichen Geschlecht, nichts zu tun.“
Eine Systematik oder entsprechende Forschung hat keiner der Systemgrammatiker bisher auf die Reihe gebracht, und für ihren inneren Hauptwiderspruch bzgl. der Genus-Sexus-Kongruenz haben sie einfach nur einen blinden Fleck. Oder wie Eisenberg das beschreibt: „Da kann doch nicht irgendeine Gleichbestellungsbeauftragte kommen und sagt: ‚Ich mach‘s besser als der Herrgott‘!“ (30.11.2019).
Und Trutkowskis Artikel strotzt nur so von Fehlerhaftem, es geht gleich am Anfang los mit dem falschen Jahr ("1998" statt 1994) und der positiven Bezugnahme auf Sexualität ("Sexualisierung bzw. Sexierung") bei Elisabeth Leiss – erstes Anzeichen von grundlegendem Unverständnis (Leiss zum Duden-Gendern: „dem aktuellen Gender-Unsinn offenbar vollends verfallen.“). Genau das findet sich leider bei vielen Gegner:innen von geschlechtergerechter Sprache, z.B. Eisenberg: „Der Genderstern wird in Wortformen eingefügt oder ihnen angehängt, um zu zeigen, dass sie sämtliche möglichen Geschlechter einbeziehen, auch sexuelle Orientierungen wie lesbisch, trans, queer, bi, schwul, inter, divers und andere.“ Erstens steht das Sternchen dort nicht für sexuelle Orientierungen, und zweitens ist "divers" keine davon (omg).
Dann geht es bei Trutkowski weiter: „seit einige Institutionen und Verwaltungen den Gebrauch gendergerechter Sprache vorschreiben, ist diese Diskussion in der Praxis auch jener Sprachverwender angekommen, die damit nie etwas zu tun haben wollten.“ Hier wird geschickt der Eindruck erzeugt, die Institutionen und Verwaltungen wollten "unbescholtenen Bürgern" etwas vorschreiben, unter wohlwissendem Weglassen von "für die interne und externe Kommunikation". Bis heute wurde kein:e Normalbürger:in gezwungen, im Alltag zu gendern oder eines dieser grässlichen Sternchen zu verwenden (höchstens beim Chatten oder Posten dazu verleitet).
Aktuell bezieht sich Trutkowski immer noch auf Sex: „Um der Gender-Verwirrung und der Sexualisierung der deutschen Sprache zu entgehen, hält die Bozener Sprachwissenschaftlerin Ewa Trutkowski nach wie vor am generischen Maskulinum fest.“ Verwirrt ist hier nur die Seite, die sich seit Kalverkämper 1979 im Wiederholen des Fachbegriffs »Unfug« erschöpft.
Mich würden jetzt aber langsam mal die "200 Sprachwissenschaftler" interessieren, die laut Eisenberg seinem Lieblings-FAZ-Kolumnisten Helmut Glück „polemische Unwissenschaftlichkeit“ vorwerfen… Gruß --Chiananda (Diskussion) 04:18, 15. Jan. 2021 (CET)Beantworten

Immer schön sachlich bleiben, Chiananda! Eisenberg ist nicht mein Guru. Ich sage auch nicht, das Diewald deine Gura ist... --Brahmavihara (Diskussion) 07:01, 15. Jan. 2021 (CET)Beantworten

Zum Unterschied: Ein solcher Satz ("Die Ärzte sprechen sich für Impfungen aus") ist ein typischer Zeitungsmeldungssatz. Gemeint ist aber damit keineswegs, dass alle Ärzte sich dafür aussprechen, das würde ja auch nicht stimmen. Gemeint ist damit gewöhnlich, dass eine Organisation (etwa der Marburger Bund) sich dafür ausspricht. Und dies im Allgemeinen in Form einer öffentlich sich äußernden Person, die für diesen Verband spricht. Die Organisation ist sexusindifferent ("der Marburger Bund" ist vom Genus her maskulin, daran will aber niemand etwas ändern, weil hier das Genus keine Sexusbedeutung hat). Die Person ist es nicht: Ulrich Montgomery ist ein Mann, Susanne Johna ist eine Frau (übrigens die erste Frau, die jemals den Vorsitz der Organisation hatte). Korrekt wäre also:Marburger Bund spricht sich für Impfungen aus. Die Vorsitzende Susanne Johna erklärte bei einer Konferenz (usw.). Geht man (zu Recht) davon aus, dass nicht alle Welt weiß, was der Marburger Bund ist, kann man ergänzen: Ärzteorganisation Marburger Bund. Im Kompositum "Ärzteorganisation" werden keine Personen angesprochen, da sehe ich kein sonderliches Problem im Bestimmungswort "Ärzte". Etwas anderes ist es aber, daraus nun mittels "generischem Maskulinum" ein Kollektiv von "Ärzten" zu machen, die angeblich alle sich für Impfungen aussprechen. Da hat man nun wirklich Personen vor Augen: die Urologin, den Kinderarzt, die praktische Ärztin usw. In dieser Situation hat "Ärzte" sehr wohl Sexusmerkmale, die ohne Not ins Spiel gebracht werden, was zugleich die Korrektheit der Aussage tangiert (es sind nämlich gar nicht diese Personen, die sich für Impfungen ausgesprochen haben). Wer geübt im Zeitungslesen ist, wird natürlich diesen Satz korrekt interpretieren und verstehen. Die durch ihn erzeugte Irritation wird aber bei einer nicht geringen Zahl von Leuten wirksam werden. Dabei kann man ihn ohne jeden Trick einfach so reformulieren, dass das Gemeinte sogar klarer verständlich und korrekt repräsentiert wird.--Mautpreller (Diskussion) 11:34, 15. Jan. 2021 (CET)Beantworten

Da bemängelt wurde, dass Trutkowski bereits hier oben besprochen wurde, meine Einschätzung von Trutkowski eben hier oben hin und nicht in der unteren Diskussion:

  1. Ja, es handelt sich nicht um eine wissenschaftliche Arbeit, sondern nur um einen Zeitungsartikel aus einer reputablen Zeitung. Aber im Artikel wird auch der Duden als Referenz herangezogen.
  2. Ja, der Zeitungsartikel wird nicht referenziert. Aber es ist nicht nötig, dass die Sekundärliteratur referenziert wird. Die Primärliteratur muss referenziert werden. Bei dem Zeitungsartikel handelt es sich um Sekundärliteratur. Für Sekundärliteratur gilt, dass sie in einer reputablen Quelle veröffentlich worden sein muss. Die Neue Zürcher Zeitung und Die Welt gelten als reputabel.
  3. Zur Polemik. Nein, der Artikel ist nicht polemisch. Er erklärt, dass weder die GS-Befürworter noch die GS-Gegner homogen sind und dass es in beiden Gruppierungen schwarze Schafe gibt. Und diese schwarzen Schafe kritisiert sie im NZZ-Artikel.
  4. Zum Vorwurf, das Gendersternchen stehe nicht für sexuelle Orientierung: Doch, bei manchen steht z.B. der Genderunterstrich leider auch für sexuelle Orientierung. (Kotthoff 2020, Seite 11) Das ist ja gerade der Punkt! (Stichwort Nicht-Homogenität.)
  5. Zum Punkt "Bis heute wurde kein:e Normalbürger:in gezwungen, im Alltag zu gendern oder eines dieser grässlichen Sternchen zu verwenden" Gezwungen nicht unbedingt. Allerdings gibt es bei manchen Profs Punktabzug, wenn man seine Arbeit nicht in der gewünschten GS verfasst.

--Eulenspiegel1 (Diskussion) 02:57, 16. Jan. 2021 (CET)Beantworten

Schon 1988 hat der Sprachwissenschaftler Gerhard Stickel einen sehr lesenswerten Aufsatz (Darstellung und Kritik) zur sprachlichen Gleichbehandlung in Gesetzestexten und Verwaltungsvorschriften geschrieben, ich empfehle ihn hiermit weiter und denke auch, auf das Thema Gendersprache in Gesetzestexten sollte in der Kritik im Artikel eingegangen werden: Gerhard Stickel: Beantragte staatliche Regelung zur 'Sprachlichen Gleichbehandlung' Darstellung und Kritik. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik. Nr. 3, 1988, S. 330–355, doi:10.1515/zfgl.1988.16.3.323 (bsz-bw.de [PDF; abgerufen am 9. Februar 2021]). G. Zifonun zitiert daraus etwa:

S 434 "Von den wenigen geschlechtsspezifischen Spezialbestimmungen abgesehen, ist ,männlich' als rechtserhebliche Bedeutungseigenschaft entfallen. Der Bedeutungsumfang (anders gesagt das Referenzpotential) von Ausdrücken wie Käufer, Schuldnern, Vormund ... ist in rechtsprachlichen Texten größer geworden, und zwar nicht, weil das Merkmal 'weiblich' hinzugekommen wäre, sondern weil das Geschlecht als explizites oder inexplizites Definiens entfallen ist."

Andere Zitate daraus:

S 348: "Wenn in Gesetzen und anderen allgemeinen Vorschriften auf Personen mit Doppelkonstruktionen aus maskulinen und femininen Nomina Bezug genommen wird, so beeinträchtigt dies durchweg die Lesbarkeit und Verständlichkeit und wäre außerdem sachlich nur selten zu rechtfertigen. Die Rechtfertigung müßte ja darin bestehen, daß die neue Ausdrucksweise die rechtserheblichen Eigenschaften genauer angibt als die bisherige."

S 350 "Das Entscheidende ist: All dieser Formulierungs- und Entschlüsselungsaufwand ist letztlich unnötig und nutzlos, weil er keinen Zuwachs an rechtlich relevanten Informationen bewirkt."

"Auf diese Weise würde das Geschlecht als wichtige Eigenschaft der vonGesetzen und anderen Vorschriften Betroffenen hervorgehoben. Das Geschlecht würde also auch bei allen Ämtern, Funktionen und sonstigen politischen und sozialen Rollen betont, deren Inhaber gerade nicht nach ihrem Geschlecht handeln sollten oder behandelt werden sollten. Die Sexusunterscheidung würde damit als grundlegendes rechtliches Wahrnehmungskriterium in Gesetzen und Verwaltungstexten festgeschrieben."

"Die Ersetzung geschlechtsneutral verwendeter Maskulina durch geschlechtsspezifizierende Doppelkonstruktionen verkompliziert die Texte gerade in den Fällen, in denen es aus rechtlichen Gründen auf das Gechlecht der damit Bezeichneten nicht ankommt - nicht ankommen darf. Sie bewirkt wie pronomina-les man :frau eine unnötige, ja störende Überspezifikation."

"Mit der behördlichen Exekution von Sprachregelungen, durch welche die für Laien ohne-hin schon schwer zugänglichen Rechts- und Verwaltungstexte noch schwieriger würden, wäre niemandem gedient."

Und am Ende ein Zitat das gut zu dem Abschnitt #Verbannung_der_weiblichen_Form: passt.

"Vielleicht könnten sozialpolitisch engagierte Frauen aber auch erwägen, ob nicht eine andere Strategie zu einer auch sprachlich gemeinsamen Zukunft von Männern und Frauen mehr beitragen würde als die forcierte sprachliche Geschlechtskennzeichnung, die Strategie nämlich, auch im Sprachalltag immerdann, wenn Rechte, Pflichten, professionelle Aufgaben und Leistungen nicht nach den Merkmalen ,männlich' und ,weiblich' unterschieden und bewertet werden sollten, den Gebrauch movierter Feminina bewußt zu vermeiden und sich auch von anderen nicht mit solchen Ausdrucksformen anreden oder bezeichnen zulassen."

Bemerkenswert diese Kritik ist schon 32 Jahre alt und immer noch aktuell. Und diese Literatur findet sich nicht in der ansonsten langen Liste auf dieser Seite Wikipedia:WikiProjekt Frauen/Geschlechtergerechte Sprache ArchibaldWagner (Diskussion) 17:19, 9. Feb. 2021 (CET)Beantworten

Sehr guter Hinweis, Archibald. Der Text ist ein vielfach zitierter "Klassiker" in der Debatte. Habe ihn bei "Literatur" eingefügt. --Brahmavihara (Diskussion) 17:52, 9. Feb. 2021 (CET)Beantworten
Ist schon länger zu finden im themenbezogenen Artikel unter "Literatur"; hatte ich angelesen, ist halt Gesetzesgedöns.
Meiner Ansicht nach gehört der umseitig nicht gelistet, ansonsten würde ich den Bericht der Arbeitsgruppe Rechtssprache von 1991 davor setzen, dort wurden auch grundlegende Fragen zur Rechtssprache diskutiert und Empfehlungen ausgesprochen.
Aber mich wundert, dass soweit in die Vergangenheit geguckt wird – Wichtiges von damals müsste ja wohl auch in Sekundärliteratur überlebt haben (so war ich überhaupt auf Stickel gestoßen).
Übrigens gibt es aktuelle Videos/Audios mit Trutkowski und Pollatschek.
Und für alle außerhalb eurer Bubble: ein Schmankerl  Gruß --Chiananda (Diskussion) 19:45, 9. Feb. 2021 (CET)Beantworten
Zwischen den zahllosen Gender-Artikeln fallen die anderen kaum noch auf. Geht "eurer Bubble" auch ohne Denglisch? Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 19:57, 9. Feb. 2021 (CET)Beantworten
Danke Chiananda für die Links! Den Stickel finde ich immer noch überraschend aktuell. Was so überraschend auch nicht ist, denn seit 1988 hat sich die deutsche Sprache - bis auf Neuzugänge im Lexikon - auch nicht substantiell verändert. Vor der Stokowski-Lektüre muss ich allerdings erstmal 30 Minuten meditieren, um meinen Gleichmut zu kultivieren. --Brahmavihara (Diskussion) 20:12, 9. Feb. 2021 (CET)Beantworten
Jetzt habe ich die Stokowski auch ohne Medi überlebt: "Es geht darum, sich Mühe zu geben, gerecht zu sein. Wenn man sich diese Mühe nicht machen will, dann soll man es eben lassen, aber dann sollte man auch einfach zugeben, dass man keinen Bock hat." Na, man kennt ja die Pro- und Contra-Argumente langsam alle. Und dass man den Gegner der GS mitunter vorwirft, sie strebten eben einfach keine Gerechtigkeit an, ist auch bekannt. --Brahmavihara (Diskussion) 20:19, 9. Feb. 2021 (CET)Beantworten
Gerecht will ich durchaus sein. Allerdings halte ich es für eine Ungerechtigkeit sondersgleichen, wenn Leute in Positionen gehievt werden, nur damit fünfzig Prozent unter der Unterwäsche so und fünfzig anders aussehen. (Was ist mit dem Rest?) Gleiche Chancen, gleiche Entlohnung, darauf kommt es an. Wenn das erreicht ist, werden die Lehrer innen und Lehrer außen vermutlich ziemlich unwichtig. Also, weiter im Text. Das hat ja zuletzt recht gut geklappt. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 21:32, 9. Feb. 2021 (CET)Beantworten

Weitere Literatur von Philipp Kowalski in der NJW: Philipp Kowalski: Geschlechtergerechte Sprache im Spannungsfeld mit rechtswissenschaftlicher Methodik. In: NJW. 2020, S. 2229–2234. Zitate hieraus (Ergebnis in Thesen):

"1. Die Prämissen hinter der Ablehnung des generischen Maskulinums sind empirisch nicht ausreichend belegt. Im Gegenteil wird die Hypothese, dass eine bloß semantische Bezeichnung wie beispielsweise das generische Maskulinum einer Berufsbezeichnung den Menschen und damit gerade auch den Rechtsanwender derart beherrsche, dass er von ihm zu einer bestimmten Interpretation gezwungen würde, von der gesamten Rechtsgeschichte des 20. Jahrhunderts in ihrem Streben von der Begriffs- über die Interessen- zur 'Wertungsjurisprudenz und tragischerweise gerade auch durch die ideologisch geprägte Gesetzesauslegung während der nationalsozialistischen Diktatur widerlegt."

"2. Die genderlinguistische Methodik hinter der Ablehnung des generischen Maskulinums und der Forderung nach so genannter geschlechtergerechter Sprache steht im Widerspruch zu den gefestigten Eckpfeilern der hermeneutischen Wertungsjurisprudenz und des freiheitlich-demokratischen Menschen."

Leider ist diese Arbeit im Netz nicht frei zugänglich, insbesondere werden die psycholinguistischen Methoden als empirischer Beleg für die vermeintliche Diskrimierung der Frauen durch das generische Maskulinung als in sich widersprüchlich angesehen (weil man in die Versuchkonzeption schon das hineinstecke, was man eigentlich beweisen will). ArchibaldWagner (Diskussion) 21:08, 10. Feb. 2021 (CET)Beantworten

Ad 1): Niemand behauptet, „von ihm [gen.Mask.] zu einer bestimmten Interpretation gezwungen“ zu werden. Das Problem ist die Zweideutigkeit, die eine bestimmte Interpretation aufkommen lassen kann – also nicht ausgeschlossen werden kann. Rechtssprache braucht Eindeutigkeit, darum wird seit je her gerungen. Das gen.Mask. ist per se nicht eindeutig und kann nur im Kontext interpretiert werden.
Ad 2): Bleibt eine pauschalisierende Behauptung.
Ad Anselm Rapp: Du willst mir meine Schreibweise verbieten? Nachdem du 5-mal teils administrativ "entfernt" werden musstest? Me write like me want.
Gruß --Chiananda (Diskussion) 00:25, 11. Feb. 2021 (CET)Beantworten
Chiananda, über meinen öffentlich geäußerten Suchtverdacht bin ich nicht glücklich, hätte ihn Dir lieber hinter den Kulissen geschrieben, aber E-Mails empfängst Du wohl nicht. Angesichts Deiner Rund-um-die-Uhr-Aktivität hatte ich ihn aber wirklich. Inzwischen hat sich die Frequenz Deiner Beiträge glücklicherweise normalisiert. Bemerkenwert allerdings Count Counts damalige Begründung seiner Löschung: Nicht weil ich Dir zu nahe getreten sei, sondern "offensichtlich nicht zum Artikel". Wikipedia:Sucht und Wikipedia:Suchttest sind nicht meine Erfindung.
Was Du mit "meine Schreibweise verbieten" meinst, kann ich nur erraten. Ich habe hochgescrollt und finde meine Frage: "Geht 'eurer Bubble' auch ohne Denglisch?" Wenn Du etwas anderes meinst, bitte ich um Aufklärung. Ansonsten: Selbstverständlich will ich niemandem verbieten, wie und was er/sie schreibt. Aber ich entscheide, was ich lese. Wenn es mir unverständlich und der Mühe wert ist, frage zurück, sonst ignoriere ich es. Die englische Vokabel "bubble" ist mir bekannt. Aber ich verstehe nicht, was Du mit "eurer bubble" meinst. Schon etliche Leute haben Dir vorgehalten, dass Du – mit immenser Energie – hier einen Artikel platzieren willst, der vorgaukelt, die Gendersprache sei Normalität und habe kaum Kritiker. Du scheinst die "Fronten" zu verkennen. Hier kämpfen nicht Befürworter und Gegner der Gendersprache gegeneinander, sondern auf der anderen Seite Deiner Front befinden sich Leute, die sich in bestem Einklang mit den Wikipedia-Regeln um einen neutralen Artikel bemühen. Selbstverständlich hat hier wohl jeder einen persönlichen Standpunkt, Du und ich auch. Die Kunst ist, diesen Standpunkt beim Schreiben in der Wikipedia hintanzustellen. Das geht. Berücksichtigt werden muss auch, dass eine zunehmende Anzahl von Frauen sich durch die Gendersprache diskriminiert fühlt; vielleicht hast Du das schon mitbekommen. Dass Du immer wieder zur Waffe von Löschanträgen greifen musst und bei einer harmlosen Anfrage wegen Deiner "bubbles" darauf hinweisen musst, dass fünf Mal (fünf Mal finde ich nicht, habe aber auch keine Zeit und Lust, danach zu suchen) von mir Geschriebenes (und nicht etwa "Du") entfernt wurde, ist für mich ein Zeichen von Schwäche. Wir sind hier nicht im Krieg, sondern beim Schreiben einer Enzyklopädie. Es ging jetzt eine Weile ohne Polemik, ohne persönlich zu werden, ohne Sperrungen und dergleichen und mit einer gewissen Gelassenheit. Ich wünsche mir, dass das so bleibt. "Me write like me want" – tu das; jeder präsentiert sich, so gut er kann. Friedliche Grüße, --Anselm Rapp (Diskussion) 09:29, 11. Feb. 2021 (CET)Beantworten
"hatte ich angelesen, ist halt Gesetzesgedöns." Das ist die Sprache von Chiananda. ArchibaldWagner (Diskussion) 09:41, 11. Feb. 2021 (CET)Beantworten
"The Bubble": Ich glaube hier ist eine "Gesinnungsblase" gemeint, manchmal hört man in diesem Zusammenhang auch den Begriff "Echoraum". Dahinter steckt das Konzept eines geschlossenen Gesinnungsraums, dessen Bewohner nur noch hören, was sie hören wollen, weil sie nur noch von Menschen umgeben sind, die das gleiche sagen, was auch sie sagen. Ich empfinde es als unfreundlich und undifferenziert, als Bewohner eines geschlossenen Gesinnungsraumes bezeichnet zu werden. Vertretern einer anderen Meinung anzulasten, sie bewegten sich in geschlossenen Bestätigungsräumen, ist xxx (Adjektiv nach Belieben einsetzbar). --Brahmavihara (Diskussion) 10:40, 11. Feb. 2021 (CET)Beantworten
Zu Chianandas Satz: "Das gen. Mask. ist per se nicht eindeutig und kann nur im Kontext interpretiert werden." Das müsste man anders formulieren: "Das Maskulinum ist nicht eindeutig und kann nur im Kontext interpretiert werden." Man sollte nicht denken, es gäbe zwei Maskulina: ein generisches und ein spezifisches. Es gibt de facto nur ein Maskulinum, und das ist mehrdeutig. Es gibt ein Maskulinum, und das kann spezifisch oder generisch "gelesen" werden. Für die korrekte Lektüre bedarf es eines entsprechenden Kontextes. Die Formel lautet Maskulinum + Kontext = spezifische oder generische Lesart. Dass Wörter eines Kontextes bedürfen, um richtig gelesen zu werden, ist ein in allen Sprachen gängiges Phänomen. --Brahmavihara (Diskussion) 10:57, 11. Feb. 2021 (CET)Beantworten
"Gesetzesgedöns": Es gibt Berufsgruppen, die ihren Sprachgebrauch stark reflektieren müssen. Dazu zählen die Juristen. Die juristische Perpektive auf die GS ist hochinteressant. Gesetzestexte sind oft hochkomplex, jedes Wort wird auf die Goldwaage gelegt. Bei diesen Texten stellt sich die Frage, ob sie eine zusätzliche Steigerung der Komplexität durch Gendern "verkraften". Hierzu gibt es viele Aufsätze. --Brahmavihara (Diskussion) 12:30, 11. Feb. 2021 (CET)Beantworten
Ein weiterer Artikel gegen das Gendern von der ausgebildeteten Zeitungs- sowie Schulbuchredakteurin Rieke Hümpel in der Welt 24.02.2021 "Gendern – das erinnert mich inzwischen an einen Fleischwolf" ArchibaldWagner (Diskussion) 10:58, 25. Feb. 2021 (CET)Beantworten
Ein Artikel zum Gendern an der UNI faz.net 2021-04-08 "Wenn die Genderdebatte Punkte kostet" Ein Interview Gina Arzdorf - Student Lukas Honemann ArchibaldWagner (Diskussion) 16:37, 8. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Das war ein Fall von 2018/19 an der Uni Kassel gemäß einer noch aktuell schwammigen Vorgabe der Stabsstelle Gleichberechtigung: „Im Sinne der Lehrfreiheit steht es Lehrenden grundsätzlich frei, die Verwendung geschlechtergerechter Sprache als ein Kriterium bei der Bewertung von Prüfungsleistungen heranzuziehen.“ Der Artikel aus der HNA geistert derzeit durch die wertkonservativen Medien, mit ähnlichem Wortlaut: Der 20-jährige Lehramtsstudent Lukas Honemann, für den Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) im Studentenparlament, Schatzmeister der Orts-CDU, beschwert sich über eine Benachteiligung in der Beurteilung seiner „fachlich sauber gearbeiteten“ Arbeit wegen generischen Maskulina.
Die Uni antwortet: Sie kennt den Fall nur aus den Medien. Interessant: Der Rechtsanwalt Verenkotte erklärte bei ‚Deutschlandfunk Nova‘, dass gendergerechte Sprache im Vorfeld als prüfungsrelevante Formalie festgelegt werden dürfe.
Und interessanter noch: Stadt Paderborn distanziert sich von Gender-Kritikern in der Sprache. Treten aus dem VDS aus, ist ihnen zu identitätspolitisch. --Chiananda (Diskussion) 03:52, 9. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
RfdR am 26. März 2021: "Für den Hochschulbereich erscheint fraglich, ob die Forderung einer „gegenderten Schreibung“ in systematischer Abweichung vom Amtlichen Regelwerk der deutschen Rechtschreibung für schriftliche Leistungen der Studierenden und die Berücksichtigung „gegenderter Schreibung“ bei deren Bewertung durch Lehrende von der Wissenschaftsfreiheit der Lehrenden und der Hochschulen gedeckt ist. Hochschulen und Lehrende haben die Freiheit des Studiums nicht nur bei der Wahl von Lehrveranstaltungen, sondern auch bei der Erarbeitung und Äußerung wissenschaftlicher Meinungen der Studierenden zu beachten und zu schützen." --Anselm Rapp (Diskussion) 06:55, 9. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Erledigt? --Chiananda (Diskussion) 03:52, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Artikel von Ewa Trutkowski in der NZZ

Der Artikel von Trutkowski scheint mir in mehrerer Hinsicht bemerkenswert: Sie setzt sich kritisch mit GS auseinander und das in einer Sprache, die auch einer breiteren Leserschaft zugänglich ist. Dennoch geht das nicht zu Lasten der Substanz. Trutkowski ist promovierte Linguistin und hat einen Lehrauftrag an der Uni Bozen.

  • Sie spricht die Genus-Sexus-Problematik an: "Gendern, also die Nutzung sogenannter gendergerechter Sprache, kann als Konsequenz der Vermengung des Merkmals Genus mit dem Merkmal Sexus angesehen werden."
  • Sie thematisiert das Bemühen der GS-Aktivisten Gesellschaftswandel durch Sprachwandel zu genererieren: "Der teilweise vehemente Einsatz für eine veränderte Sprachnorm speist sich vor allem daraus, sprachliche Ungleichheit mit sozialer Ungleichheit zu verknüpfen und letztere durch Umkehrung der ersteren eliminieren zu wollen." / "Zu glauben, durch eine veränderte Sprachnorm politische Versäumnisse heilen und soziale Realitäten umstülpen zu können, ist eine Illusion:"
  • Sie verweist auf die zum Teil absurde Sexualisierung der Sprache durch GS: "....ist eine Institution wie die Kirche nicht mehr als «Arbeitgeber», sondern als «Arbeitgeberin»" - "Institutionen sind einfach keine belebten Entitäten, und insofern ist es auch keine Überraschung, dass ihre Sexualisierung der Intuition von Sprachnutzern widerspricht"
  • Sie weist auf Schwachstellen der sog. "psycholinguistischen Studien" hin: "...denn ob Wortformen wie «Kosmetiker» oder «Lehrer» generisch oder spezifisch männlich interpretiert werden, hängt von vielen sprachlichen – und aussersprachlichen – Faktoren ab." - " Doch Assoziationsstudien, die so differenziert vorgehen, gibt es nicht. Das zeigt einerseits, wie wenig wir noch wissen, aber andererseits auch, auf welch dünnem Eis sich viele Befürworter des Genderns bewegen."
  • Sie weist darauf hin, dass ein Mixen von gegenderter und nicht-gegenderter Sprache in einem Text nicht möglich ist: "Die «friedliche Koexistenz», also das gelegentliche Einstreuen von «*in»-Formen, wie es zum Beispiel Claus Kleber im ZDF-«Heute-Journal» praktiziert, ist ein logischer Widerspruch: Wer gendert, entledigt das Maskulinum seiner generischen Bedeutung – wo «Expert*innen» sind, sind «Experten» nur Männer. Hier gibt es kein Ab-und-zu und Von-Fall-zu-Fall, sondern nur ein Ganz-oder-gar-nicht."
  • Sie erwähnt den Aspekt der Sprachökonomie: "...denn nicht die Schaffung, sondern die Vermeidung unnötiger Komplexität ist eine der Haupttriebfedern für Sprachwandel."
  • Sie macht alternative Vorschläge (Abschaffung des Suffic -in): "Aus diesem Grund sollten sich alle, die das generische Maskulinum gern abschaffen möchten, die Frage stellen, ob ein Verzicht auf die Sexus-Suffixe «-in» und «-erich» letztlich nicht klüger wäre. Es würde zwar eine Verarmung der deutschen Sprache bedeuten, wer aber das Sexistische bekämpfen möchte, sollte beim Sexus und nicht beim Genus anfangen."
  • Sie kritisiert die moralische Aufladung des Diskurses": "Es ist deprimierend, zu beobachten, wie wissenschaftliche Debatten durch moralisierende und politisierende Rekurse geistig enthauptet werden." - "Grund hierfür ist die mit einer überheblichen Gerechtigkeitsattitüde vorangetriebene Institutionalisierung der Gendersprache durch Parteien, Verwaltungen und Universitäten (keine, die keinen Leitfaden hat) – wer sich nicht beugt, gerät schnell unter Verdacht."

Alles in allem: die Behandlung vieler Aspekte auf engem Raum - und das in verständlicher Sprache. Der Wikipedia-Artikel sollte diese Quelle unbedingt einbinden. Er zeigt, dass man GS aus vielen Gründen kritisieren darf, ohne damit gleich eine reaktionäre, sprachpuristische Position einnehmen zu müssen. --Brahmavihara (Diskussion) 09:21, 15. Jan. 2021 (CET)Beantworten

Das Verblüffende ist ja die hochgradig moralisierende Argumentation Trutkowskis. Mir scheint diese Position mit Bayers (ebenfalls recht dürftigem) Text bereits ausreichend vertreten, aber es geht mir nicht darum, Positionen "auszuschließen". Es wäre stattdessen vielleicht wirklich mal an der Zeit, eine Systematisierung der "Kritik" zu versuchen, besser: eine Systematisierung der Debatte. Eine mehrfache Wiederholung der immergleichen Argumente wäre kaum ein Fortschritt. Wenn ich mich recht erinnere, hat Helga Kotthoff einmal etwas Derartiges versucht. An so etwas könnte man sich orientieren, wenn man eine Debatte darstellen will. Nicht zielführend ist es sicherlich, möglichst viele einzelne parteinehmende Debattenbeiträge zu sammeln und nachzuschreiben. So kann nur herauskommen: A sagt dies, B sagt auch dies, C sagt aber dies, D sagt aber dies, ich finde A gut, und dann gibt es ja auch noch E, F, G und H, na also ich wäre eher für I, J, K und L. Das kann nichts werden. Ein zweiter Systematisierungsversuch könnte sich an Schwerpunktheften (Sprachdienst, Muttersprache) orientieren, die ein Editorial haben und damit selbst eine Art Systematisierung vornehmen.--Mautpreller (Diskussion) 10:19, 15. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Eine Systematisierung der Kritik ist auf jeden Fall geboten. Einzelstimmenauflistung ist wenig zielführend. Ich werde mal was entwerfen. Moralisierende Argumentation kann ich bei Trutkowski nicht entdecken. --Brahmavihara (Diskussion) 10:35, 15. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Wenn Du in der Formulierung "geistige Enthauptung wissenschaftlicher Debatten" kein Moralisieren erkennst, gibt es offenbar ziwschen uns recht unterschiedliche Wahrnehmungen unserer "gemeinsamen Sprache".--Mautpreller (Diskussion) 12:04, 15. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Hier das vollständige Zitat: "Es ist deprimierend, zu beobachten, wie wissenschaftliche Debatten durch moralisierende und politisierende Rekurse geistig enthauptet werden." Sie beklagt, dass wissenschaftliche Debatten durch moralisierende Diskurse torpediert werden. Das ist eine Kritik des Moralisierens aber kein Moralisieren. Es wundert mich, dass du den Unterschied nicht siehst. Trutkowski moralisiert nicht. --Brahmavihara (Diskussion) 12:25, 15. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Ja, das ist ein schönes Beispiel dafür, dass man die Moral im eigenen Auge nicht sieht. "Geistige Enthauptung" (nebenbei ein abstruser Vorwurf) ist natürlich eine völlig moralfreie Parole und zielt überhaupt nicht darauf, den Gegnern moralisch schlechtes Verhalten unterzuschieben.--Mautpreller (Diskussion) 12:57, 15. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Trutkowskis Kritik des Moralisierens enthält sich des Moralisierens. Lass mich dir erklären, was sie mit "Geistiger Enthauptung" meint. Sie meint, dass das intellektuelle Niveau der Debatte unter übermäßiger Aufladung mit Moral leidet. Sie drückt sich da doch sehr verständlich aus... Man kann sich natürlich so ein Fragment wie "Geistige Enthauptung" herauspicken und sich dann irgendetwas ausdenken.... --Brahmavihara (Diskussion) 13:03, 15. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Ja, und schuld sind natürlich die angeblichen Moralisierer. Diesen Trick kenn ich nun leider nur zu gut. (Im Übrigen scheint mir, dass Trutkowski selbst das intellektuelle Niveau erheblich senkt, weil sie sich eben der moralisierenden Scheinargumente nicht enthalten mag.) --Mautpreller (Diskussion) 13:15, 15. Jan. 2021 (CET)Beantworten
DA CAPO: "Die Moralfalle" von Bernd Stegemann. Moralisieren ist laut Stegemann „…der Versuch, die eigene Position unangreifbar zu machen, indem die andere Seite moralisch diffamiert wird“ (S. 136). Die eigene Position werde stets mit großer Selbstgewissheit vertreten, allerdings leide „die linke Argumentationskraft darunter, dass sie sich darauf verlässt, ganz sicher auf der Seite der Guten zu stehen“ (ebd. S. 176). Wer sich aufs Moralisieren verlegt, wechselt auf eine Ebene, wo er nur gewinnen kann. Redlich ist das nicht. Man muss bei der ganzen Debatte um GS die Moral außen vor lassen und sollte nur darüber diskutieren, ob die GS die propagierten Ziele erreichen kann. --Brahmavihara (Diskussion) 17:15, 15. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Ja, genau das tun Stegemann und Trutkowski ja selber auch, sie versuchen ihre Position unangreifbar zu machen, indem sie sagen, die anderen wollen bloß als moralisch Gute dastehen. Diese Unterstellung reicht, um keine Argumente mehr zur Kenntnis nehmen zu müssen. "Die anderen" sind eben Gutmenschen, "man selbst" ist hingegen nur an der Sache interessiert. Diesen wenig subtilen rhetorischen Kniff kenne ich schon ein paar Tage länger. - Dein Vorschlag leidet schon darunter, dass überhaupt keine Einigkeit besteht, welche Ziele denn die GS erreichen will, erst recht nicht darin, wie man bestimmen soll, dass ein solches unterstelltes Ziel erreicht oder nicht erreicht worden sei.--Mautpreller (Diskussion) 17:25, 15. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Ziel von GS ist es, geschlechtsbezogene Diskriminierung zu beenden. Ich habe bisher noch von keinem anderen Ziel gehört.
Disclaimer: Das Ziel an sich ist auch sehr lobenswert. Die Kritik enthält ja häufig nur, dass GS das falsche Mittel ist, um dieses lobenswerte Ziel zu erreichen. --Eulenspiegel1 (Diskussion) 17:33, 15. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Den Moralismusvorwurf, Mautpreller, kannst du nicht so easy vom Tisch wischen. // Bezüglich ihrer "Ziele" artikuliert sich die GS sehr deutlich. Da muss man nichts unterstellen. Da reicht es, einen Sprachkatechismus zu konsumieren, und man weiß woher der Wind weht und wohin der Zug fahren sollen.
So ein Schwachsinn! Als wüssten wir nicht, wozu das ganze GS-Thaeater veranstaltet wird. --Brahmavihara (Diskussion) 17:37, 15. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Schon die Bezeichnung "geschlechtergerecht" moralisiert. ArchibaldWagner (Diskussion) 17:59, 15. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Dann "Ziel von GS ist es, geschlechtsbezogene Diskriminierung zu beenden" nach Luise Pusch geht es auch darum "Frauen sichtbar zu machen" das bedeutet in Konsequenz, dass irgend etwas in den Rollenbezeichnung auftaucht, was Frauen spezifisch ist, was aber immer in Konflikt stehen wird keine spezifische Personengruppen anzudeuten oder hervorzuheben. Diesen inherenten Widerspruch in den meisten Vorschlägen zur GS gilt es aufzudecken und klar zu benennen. Dieses ist es ja auch warum die Anhänger sich dagegen wehren, die Movierung einfach wegzulassen. ArchibaldWagner (Diskussion) 17:59, 15. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Das von Trutkowski unterstellte Ziel, per Sprache ungerechte Unterschiede in der außersprachlichen Wirklichkeit zu beseitigen, findet man dort schon mal nicht. Ich denke auch, dass das Konzept der GS darauf überhaupt nicht zielt. Das mag bei Luise Pusch mitgeschwungen haben, in den heutigen Konzepten spielt es m.E. keinerlei Rolle.--Mautpreller (Diskussion) 18:02, 15. Jan. 2021 (CET)Beantworten
"keinerlei Rolle" - dafür hätte ich gerne mal Belege. Du hast eine eigenwillige Art, Texte zu lesen. 2018 erst schrieb die Feministin Anne Wizorek: "Wenn wir uns also nicht einmal in unserer eigenen Sprache eine geschlechtergerechte Gesellschaft vorstellen können, (...) wird es mit der tatsächlichen Umsetzung umso schwieriger. (Aus: "Gendern?!" - Duden-Verlag). Da hat sich in der Denke seit Pusch aber auch null verändert. O-Ton Pusch „Alle Sprachen im Patriarchat sind sexistisch, insofern sie die gesellschaftliche Unterordnung der Frau sprachlich abbilden und dadurch immer wieder bekräftigen. (…) Wir verändern die Sprache, damit verändern wir die Vorstellungen, die Bilder im Kopf, das Bewusstsein – und den ganzen Rest“ (Pusch, Luise F. 2017. Unsere Grammatik bevorzugt Männer. In: an.schläge. Das feministische Magazin 8/2017. https://anschlaege.at/unsere-grammatik-bevorzugt-maenner/). In allen aktuell kursierenden Apologien des Genderns ist dieses Argument zentral. --Brahmavihara (Diskussion) 18:28, 16. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Dann weise das bittschön mal nach. In den aktuellen Texten, wie sie im Artikel angegeben und aufgeführt sind, spielt dieses "Ziel" keine Rolle. Dass Pusch ein "Sonderfall" ist (sie plädiert ja auch gegen einen Großteil der sprachlichen Mittel), ist bekannt. Wizoreks Argument (auch nicht grad eine Exponentin des Konzepts) geht leicht erkennbar anders, es zielt eben gerade nicht auf Gesellschaftsveränderung via Sprache. Das ist ja auch das wichtigste rhetorische Mittel Trutkowskis: Widerlege etwas, was niemand behauptet oder will. In diesem Fall: Frauen werden wegen geschlechtergerechter Sprache nicht öfter Lastwagenfahrerinnen werden? Nein wirklich? Will jemand, dass mehr Frauen Lastwagen fahren? Glaubt jemand, dass dieses unterstellte Ziel auf sprachlichem Wege zu erreichen ist? --Mautpreller (Diskussion) 19:07, 16. Jan. 2021 (CET)Beantworten
"Will jemand, dass mehr Frauen Lastwagen fahren?" - Nein, sicher nicht. Es muss schon ein Pöstchen in einem Dax-Vorstand sein. --Brahmavihara (Diskussion) 09:49, 17. Jan. 2021 (CET)Beantworten
"In den aktuellen Texten, wie sie im Artikel angegeben und aufgeführt sind, spielt dieses "Ziel" keine Rolle." Es wurde ja schon mehrmals gesagt, dass diese Texte sehr einseitig sind. Anstatt jetzt also auf dieser Einseitigkeit zu beharren, sollte man anerkennen, dass es auch andere Texte gibt, die das nicht so sehen und auch diese anderen Texte (z.B. Wizorek) aufnehmen.
"Glaubt jemand, dass dieses unterstellte Ziel auf sprachlichem Wege zu erreichen ist?" Ob ich oder du das glaubst, ist irrelevant. Relevant ist dass Wizorek das glaubt.
Aber nochmal: Die GS-Befürworter sind nicht homogen. Es ist durchaus sinnvoll, ein Kapitel "Ziele" oder "Motivation" einzufügen, in dem die unterschiedlichen Ziele/Motivationen der GS-Befürworter erklärt wird. --Eulenspiegel1 (Diskussion) 20:09, 16. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Nein, das ist dem Zitat nicht zu entnehmen.--Mautpreller (Diskussion) 20:14, 16. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Es ist nicht notwendig, dass wir uns darüber streiten, wie das Zitat zu interpretieren ist. Das wäre TF. Wir geben als Quelle einfach Sekundärliteratur an, die darauf eingehen. Aber dann müsstest du auch akzeptieren, dass diese Leute die Aussagen anders interpretieren als du sie interpretierst. Zusätzlich können wir auch gerne Wizoreks Aussage zusätzlich als Zitat in den Artikel schreiben. Dann können sich die Leser eine eigene Meinung bilden, ohne dass wir WP-Autoren ihnen eine Eigeninterpretation vorgeben. --Eulenspiegel1 (Diskussion) 20:20, 16. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Und nein, es gilt nicht einen von dir so gesehenen "inhärenten Widerspruch aufzudecken". Es gilt, den Ansatz korrekt darzustellen und die Debatte darum zu beschreiben.--Mautpreller (Diskussion) 18:06, 15. Jan. 2021 (CET)Beantworten

Zum "Moralismusvorwurf". Ich streite gar nicht ab, dass viele (keineswegs alle) Texte zur GS moralisch motiviert sind. Ich gebe den Vorwurf lediglich zurück: Die "Moralismusvorwürfe" selbst agieren ebenfalls auf einer hochmoralischen Grundlage. Bei Trutkowski ist das noch dazu unredlich, denn sie verkauft ihre Stellungnahme als "nüchterne Hinweise" aus der Sprachwissenschaft und unterstellt ihren Gegner(inne)n, diese hätten nur Moral zu bieten. Wie allerdings die Klage über die "geistige Enthauptung" in dieses Bild passen soll, erklärt sie lieber nicht.--Mautpreller (Diskussion) 18:12, 15. Jan. 2021 (CET)Beantworten

Sagt der Nicht-Moralist zum Moralisten: "Du moralisierst". Sagt der Moralist: "Selber!" Kindergarten...
Deine Trutkowski-Paraphrasen zeigen, dass du ihren Artikel schlecht gelesen hast. Sie hat NIE gesagt, ihre Debattengegner hätten NUR Moral auf der Pfanne, sie hat nur darauf hingewiesen, dass die GS-Befürworter mitunter die Moralnummer abziehen. Man lese nur die wirklich abstoßende Erbauungsschrift von Herrn Stefanowitsch: "Eine Frage der Moral". --Brahmavihara (Diskussion) 19:09, 15. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Ach so? Na, man muss nur den Schluss von Trutkowskis Artikel angucken, dann sieht man, dass das schlicht nicht stimmt. "Mit intellektueller Differenziertheit oder gar Wissenschaft hat das nicht viel zu tun, aber es passt zu der allgemeinen Tendenz, Wissen durch Haltung und Erkenntnis durch Betroffenheit zu ersetzen." Jaja. Hier "nüchterne Wissenschaft", dort "Haltung und Betroffenheit". Sonst noch was? Ich könnte da noch viel sagen, insbesondere zur "intellektuellen Differenziertheit", die in Trutkowskis Polemik eher zu kurz kommt, aber das hat vermutlich keinen Zweck, da wir hier ja nicht die Debatte zu verdoppeln brauchen. Praktisch jeder Satz in dieser Polemik ist sachlich unzutreffend, aber wozu das hier nachvollziehen? --Mautpreller (Diskussion) 19:47, 15. Jan. 2021 (CET)Beantworten
+1 Zustimmung.
Es ist eine Unverschämtheit, den Trutkowski-Artikel jetzt zum zweiten Mal wiederaufzuwärmen und dabei auf keine der zahlreichen kritischen Analysen am Artikel von hier Beteiligten einzugehen.
Meiner Ansicht nach ist diese Diskussion erledigt. --Chiananda (Diskussion) 21:44, 15. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Chiananda: Auf welche kritische Analyse wurde nicht eingegangen? Es ist eher eine Unverschämtheit, dass man Kritiken abbügelt, nur weil sie nicht der eigenen Überzeugung entsprechen.
Antwort: 22.07.2020 + 12.01.2021, jeweils ausführliche Kritiken am Artikel von Trutkowski… zu der im Übrigen bisher keine Sekundärliteratur vorliegt. Relevanz? Der Artikel ist ein Meinungsbeitrag, nichts Wissenschaftliches. --Chiananda (Diskussion) 02:06, 16. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Mautpreller: Trutkowski sagt eben nicht, dass GS-Gegner alle nüchterne Wissenschaft betreiben und GS-Befürworter alle "Haltung und Betroffenheit" zeigen. Im Gegenteil: Sie gibt zu, dass es unter GS-Gegnern Rechte gibt. Und sie bescheinigt den GS-Befürwortern auch vernünftige Assoziationsstudien.
Aber weder die GS-Gegner noch die GS-Befürworter sind eine homogene Masse! Unter den GS-Gegnern gibt es Rechte, aber auch andere Leute, die GS ablehnen.
Und unter den GS-Befürwortern gibt es Leute, die vernünftige Assoziationsstudien machen, aber auch Moralisten. Den GS-Befürwortern, die Assoziationsstudien durchführen, wirft sie keine fehlende Sachlichkeit vor. (Im Gegenteil!) Sie wirft den Moralisten fehlende Sachlichkeit vor.
Im gesamten Text wird deutlich, dass sie weder GS-Befürworter noch GS-Ablehner als homogene Masse sieht und dass sie für eine Differenzierung eintritt. Und in dem zitierten Satz "Mit intellektueller Differenziertheit oder gar Wissenschaft hat das nicht viel zu tun, aber es passt zu der allgemeinen Tendenz, Wissen durch Haltung und Erkenntnis durch Betroffenheit zu ersetzen." bezieht sie sich sowohl auf eine Teilmenge der GS-Gegner (Rechte) als auch auf eine Teilmenge der GS-Befürworter (Moralisten). --Eulenspiegel1 (Diskussion) 23:29, 15. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Chiananda Sprachliche Abrüstung tut not. Statt von "Unverschämtheit" zu reden, hätte der Hinweis auf vergangene Diskussionen gereicht. Nicht jeder hat die Zeit, im Archiv zu stöbern. Der Vorteil meiner erneuten Erwähnung des Artikels ist, dass er mit einer Auflistung der von Trutkowski behandelten Themenbereiche verbunden ist. Da GS die gesamte Sprachgemeinschaft betrifft, tut es Not, die Debatte auch in populärwissenschaftlicher Form zu führen. --Brahmavihara (Diskussion) 08:46, 16. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Es tut nicht not, die Debatte zu führen (das geschieht schon ohne unser Zutun), sondern sie darzustellen. Dazu braucht es Kriterien, die nicht wir selbst liefern können.--Mautpreller (Diskussion) 13:12, 16. Jan. 2021 (CET)Beantworten
"Es tut not..." - das bezog sich auf die an der Debatte Beteiligten. Dass Trutkowski in der NZZ keinen wissenschaftlichen Fachaufsatz abliefern kann, sollte einleuchten. Wikipedia muss diese Debatte ausgewogen abbilden. --Brahmavihara (Diskussion) 13:49, 16. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Populärwissenschaft: Dahingehende Belege akzeptiere ich in "meinen" Bereichen Ethnologie und Gender grundsätzlich nur, wenn darin Aussagen aufzufinden sind, die selbst anhand von Primärquellen überprüfbar sind. Das dürfte dir an meiner Belegauswahl auch für die umseitigen Inhalte aufgefallen sein; dahingehend verstehe ich mich als investigativen Journalisten.
Das Zauberwort heißt: Sekundärliteratur.
Von deiner Seite ist aber auch hier noch nichts Grundlegendes gekommen. Und zu deinem fortgesetzten Edit-War im Artikel "Auszubildender" habe ich jetzt eine VM gestellt… :-(  --Chiananda (Diskussion) 00:21, 17. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Du hast in "deinen" Bereichen Ethnologie und Gender auch den populärwissenschaftlichen Duden stehen. Dann hast du noch einen populärwissenschaftlichen Artikel aus dem Tagesspiegel, Norddeutsche Rundfunk, Bayerischer Rundfunk, von Uni-Infoseiten, von Twitter, Pressemitteilungen.
Scheinbar ist Populärwissenschaft sehr erwünscht, wenn es die eigene Meinung widerspiegelt. Ich würde dich bitten, nicht mit zweierlei Maß zu messen.
Investigativer Journalismus ist auch nur Theorifindung! Das heißt, wenn das ein anderer außerhalb der Wikipedia macht und wir das innerhalb der Wikipedia zitieren, ist das legitim. Aber es selbst hier in der Wikipedia zu machen, ist nicht zulässig.
Von Brahmavihara kam schon einiges Grunhdlegendes. Aber du erkennst Grundlegendes ja nur an, wenn es auch deiner eigenen, persönlichen Meinung entspricht. --Eulenspiegel1 (Diskussion) 00:49, 17. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Welche Belege in der Wikipedia akzeptiert werden und welche nicht, darüber hat Chiananda nicht zu befinden. Zeitungsartikel zur Abbildung öffentlicher Debatten sind legitime Quellen. Es ist ganz offensichtlich, dass mit Chianandas restriktiver Privatdefinition des quellenmäßig Legitimen lediglich Stimmen unterdrückt werden sollen, die seinem POV nicht entsprechen. --Brahmavihara (Diskussion) 09:55, 17. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Luther soll gefordert haben: "Man soll den Leuten aufs Maul schauen". Seine Sprache und Formulierungen leben fort bis zum heutigen Tag. Zeitungen sind dann doch noch etwas näher am Sprachgebrauch und den Meinungen des Volkes als soziologische Seminare. ArchibaldWagner (Diskussion) 10:20, 17. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Hinweis: «Sind wissenschaftliche Publikationen nicht oder nicht in ausreichendem Maße vorhanden, etwa bei Themen mit aktuellem Bezug, kann auch auf nicht-wissenschaftliche Quellen zurückgegriffen werden, sofern diese als solide recherchiert gelten können.» – Das scheint mir hier im Falle des kritischen Blicks auf die Gendersprache durchaus zuzutreffen. Die Angabe eines solchen Beleges kann dann auch nur provisorischen Charakter haben, er kann beim Vorliegen eines wikikonformeren ersetzt werden. – Gemäss der zitierten Regel sollte anderseits auf populärwissenschaftliche Belege verzichtet werden, wenn wissenschaftliche beigebracht werden könnten. Aber mir ist schon klar: In einem digitalen Projekt werden digital leicht auffindbare Belege bevorzugt. --B.A.Enz (Diskussion) 11:35, 17. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Zeitungsartikel über Debatten wären diskutabel, auch wenn eine vertiefte wissenschaftliche Auswertung natürlich vorzuziehen wäre (gemäß WP:Q). Debatten-Beiträge in Zeitungen sind jedoch ungeeignet, ebendiese Debatte darzustellen. Es fehlt dann jeglicher Anhaltspunkt, warum dieser und nicht jener Beitrag wichtig wäre, was die wesentlichen Konfliktlinien sind usw. Auf welcher Basis sollte da eine konsensuale Darstellung erfolgen? Deshalb wäre zuallererst drauf zu gucken, ob es bereits Beiträge gibt, die diese Debatte selbst darstellen. An denen könnte man sich orientieren (zB bei der Auswahl und den Konfliktlinien). Dazu habe ich Vorschläge gemacht. --Mautpreller (Diskussion) 11:41, 17. Jan. 2021 (CET)Beantworten

Die Strategie ist durchschaubar: die Hürde für die Einbindung von Kritik an GS so hoch ansetzen, dass es nie dazu kommt, dass sie hier dargestellt wird. Und dann dürfen es keine Debattenbeiträge sein, sondern nur Arbeiten, die Debattenbeiträge bündeln und systematisiert darstellen. Angesichts der Aktualität der Debatten liegen solche natürlich noch nicht vor oder wenn, dann werfen sie nur ein Streiflicht auf einige Aspekte. Es bleibt den Autoren der Wikipedia nur übrig, Aspekte der Debatte aus verschiedensten Aufsätzen/Büchern zu entnehmen. Es gibt haufenweise gute Fachaufsätze von Sprachwissenschaftlern zum Thema. (Siehe Sammelband: Die Teufelin steckt im Detail. Siehe auch die Arbeiten von Glück. Oder der Aufsatz von Zifonun). Hier gilt es, die wesentlichen Aspekte herauszuschälen. So etwas ist die Arbeit von Autoren einer Enzyklopädie. Sie müssen zusammentragen. Will man sie nur im Rahmen eines völlig überzogenen und unrealistischen Ideals von Objektivität arbeiten lassen, können sie erst garnicht mit ihrer Arbeit beginnen. In der Auswahl der hier dargestellten Unteraspekte des Themas steckt schon ein gerüttelt Maß an Subjektivität. Diese kann nur im Dialog gemildert werden. Ich erkenne auf der Seite derjenigen, die den unterirdischen status quo des Artikels verbissen verteidigen, keinerlei Bereitschaft zur Kooperation. Das ganze elitäre Gequatsche hat nur einen Zweck: Alles soll so bleiben, wie es ist. Eine feministische Propagandaveranstaltung von schlichtester Machart. Alle Debattenbeiträge dienen nur der Abwehr. Derweil wird editiert, bis die Tastatur qualmt. Was mich abschließend wirklich interessieren würde: was spricht eigentlich FÜR die Nutzung von GS? Da würde ich doch gerne einmal eine Liste mit Argumenten begrüßen. Auf die werde ich aber ewig warten müssen. Geht es da nur um Repräsentation in der Sprache? Oder um ein praktisches Distinktionsmerkmal, mit dem man sich politisch korrekt positionieren kann? --Brahmavihara (Diskussion) 14:26, 17. Jan. 2021 (CET)Beantworten

Danke @B.A.Enz: für diese Sätze: "Das scheint mir hier im Falle des kritischen Blicks auf die Gendersprache durchaus zuzutreffen. Die Angabe eines solchen Beleges kann dann auch nur provisorischen Charakter haben, er kann beim Vorliegen eines wikikonformeren ersetzt werden." und "Aber mir ist schon klar: In einem digitalen Projekt werden digital leicht auffindbare Belege bevorzugt." Insbesondere der letztere erscheint mir bei kontroversen Themen von Bedeutung, denn was die Auswahl der wiss. Belege und anderer Nachweise angeht geschieht dieses letztlich durch wenige Wikipedia-Autoren. Bei aktuell kontroversen Themen ist da eine Schieflage bei der Stoffauswahl nicht auszuschließen. Deshalb halte ich Hinweise auf im Internet zugängliche und für Laien gut verständliche Darstellungen in reputablen Online-Zeitungen für eine wichtige Bereicherung für den Leser, damit er sich selbst ein umfassenderes Bild für seine persönliche Bewertung der Kontroverse verschaffen kann. Wissenschaftliche Artikel sind leider oft nur für ein ausgewähltes Publikum verständlich, auch ist ihr Erscheinen oft Jahre von der aktuellen Debatte entfernt. Zum anderen auch in der Wissenschaft gibt es vorübergehende Moden und in manchen Fachgebieten haben wir in einem Sprachraum nur eine überschaubare Anzahl von Wissenschaftlern, so dass dabei leider die Ausgewogenheit auch nicht immer gesichert ist. Ich bezweifle nicht, dass die Auswahlkriterien für Nachweise ein Problem ist. Aber sich bei aktuellen politischen Themen hier nur auf Quellen zu beschränken, die ein wiss. Review Prozess durchlaufen haben, verbirgt bei aktuellen Themen vor den Lesern (und auch anderen potentiellen Mit-Autoren) wichtige Information-Möglichkeiten. ArchibaldWagner (Diskussion) 15:30, 17. Jan. 2021 (CET)Beantworten
ArchibaldWagner Eine schöne weitere Begründung, warum auch Beiträge aus renommierten Tageszeitungen eingebunden werden sollten. Wie etwa der Beitrag von Trutkowski, der den unschätzbaren Vorteil hat, auch von einem Leser verstanden werden zu können, der nicht 6 Semester Linguistik studiert hat. --Brahmavihara (Diskussion) 15:55, 17. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Wenn man eine Debatte darstellen will, muss man sich an Literatur über diese Debatte orientieren. Sonst wird es unmöglich, allein schon die Auswahl und erst recht die Darstellung kollaborativ abzustimmen. Allein das Kriterium: Mir gefällt der Beitrag, oder: Mir gefällt er nicht, kann kein Kriterium sein, weil darüber mit einiger Sicherheit keine Einigung zu erzielen ist. Ich hab auf verschiedene Versuche hingewiesen, diese Debatte zu systematisieren. Dazu gehören zum Beispiel Helga Kotthoffs Text, die Editorials von Themenheften (Sprachdienst, Muttersprache) und Sammelbänden (Teufelin im Detail) etc. Ließe sich sicher mehr finden. Die kann man nutzen, um zu sagen: Diese und jene Beiträge waren oder sind gemäß einschlägiger Literatur wesentlich und wären zu nennen, diese Konfliktlinien werden gesehen usw. usf. Nicht geeignet als Ordnungskriterien sind hingegen die Beiträge der Debatte selbst. Die sind, was die Debatte angeht, "primäre" Literatur, Quellen, die man nicht selber willkürlich auswerten kann. Wenn zum Beispiel Eisenbergs Aufsätze in Themenheften von wiss. Zeitschriften aufgenommen werden und Eisenbergs Positionen in Versuchen, die Debatte zu beschreiben und zum Thema zu machen, als wichtige Position genannt werden (und sie werden es), ist das ein Argument, sie auszuwählen. wobei sich die Darstellung dann an den in der einschlägigen Literatur genannten Konfliktlinien orientieren sollte. Wenn man Ähnliches für Trutkowski nachweisen könnte, wäre das ein Kriterium. Bisher sehe ich das nicht, aber wer weiß, vielleicht findet sich was? Ohne ein solches Kriterium wird es aber nicht gehen.--Mautpreller (Diskussion) 16:01, 17. Jan. 2021 (CET)Beantworten
@Mautpreller: Deine Litanei ermüdet und wirkt nicht überzeugender. Es wird Zeit, dass der Abschnitt Kritik in dem Artikel grundlegend überarbeitet wird und zwar ohne dass man zwischendurch jeder Satz durch tagelange Diskussionen auf der Diskussionsseite zu rechtfertigen hat. Wenn die Überarbeitung weitgehend abgeschlossen ist, kann man die Autorengemeinde und Lesergemeinde urteilen lassen. @Brahmavihara: hast Du Interesse und die Zeit eine solche Bearbeitung federführend durchzuführen? Um Leser auf die angezweifelte Neutralität und die Überarbeitung hinzuweisen, sollte der Artikel mit den entsprechenden Vorlagen "Neutralität" und "in Überarbeitung" kenntlich gemacht werden. Ich frage hier @Anselm Rapp, BurghardRichter, Ghilt, B.A.Enz, Eulenspiegel1:, haltet Ihr das für einen praktikablen und vernünftigen Weg, um den Artikel hier weiter zu verbessern? ArchibaldWagner (Diskussion) 17:59, 17. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Den skizzierten Weg halte ich durchaus für vertretbar. Bei allen wiki-methodischen Problemen, die Mautpreller hier anführt: Die Kritikpunkte lassen sich sehr wohl aufgrund der genannten Literatur benennen, ohne dass die am Artikel Mitarbeitenden bereits TF betreiben würden. – Zudem frage ich mich gelegentlich schon, weshalb Sprachleitfäden von Institutionen (seien sie aus den Bereichen Verwaltung oder Hochschule) hier als Quelle geeignet sein sollen; auch wenn sie für eine Uni gelten und von einer Uni herausgegeben werden, sind sie noch nicht automatisch wissenschaftliche Literatur. – Gerade das Gefühl, dass zweierlei Ellen verwendet werden, wenn es um methodische Sauberkeit geht, führt bei einigen hier an der Diskussion Beteiligten, wie zu sehen ist, zu einer Missstimmung. --B.A.Enz (Diskussion) 18:04, 17. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Sprachleitfäden werden ja hier nicht als Quelle für den Artikelinhalt verwendet, sie werden aufgezählt, und dies sehr wohl mit Blick auf ihre Rezeption. - Zur Frage, wie die Debatte dargestellt wird: Das ist kitzlig. Ich zieh mal raus: Verhältnis von Genus und Sexus. Dazu gibt es allerhand Stellungnahmen. Dass Genus etwas anderes als Sexus ist, darin stimmen alle überein (das ist also kein "Kritikpunkt"). Ebenfalls ist aber klar, dass Genus und Sexus vielfältige sekundäre Einflüsse aufeinander haben. Offenbar wird diese Situation unterschiedlich bewertet. Worin genau besteht nun die Kritik, was ist der Unterschied? "Gesellschaftswandel durch Sprachwandel". Wie mehrfach angesprochen, schimmert das allenfalls bei Pusch durch, ist aber sonst gerade kein Ziel der gS. Man müsste dann schon zunächst sagen: Trutkowski behauptet, dies sei die Absicht der gS und diese könne nicht erreicht werden. "Sexualisierung der Sprache". Trutkowskis Beispiel hat dummerweise gar nichts mit Sexus zu tun, es handelt sich hier um Genuskongruenz zwischen Subjekt und Prädikatsnomen. Ist übrigens auch leicht ersichtlich: Der Verband als Arbeitgeber, die Kirche als Arbeitgeberin. Die Frage ist hier (was Trutkowski natürlich genau weiß), ob die Inkongruenz im Genus als störend empfunden wird oder nicht, ein Zusammenhang zum Sexus besteht nicht. ich könnte so weitermachen: Worin besteht nun genau die Kritik? Das stellt sich deutlich anders, wenn man sich auf die Rezeption der Debatte berufen kann: Die systematisiert nämlich solche Sachen und sagt, strittig sind folgende Fragen … (usw.). Natürlich stellt sich direkt im Anschluss die Frage: und auf welchen Beitrag verweist man zu einem bestimmten Argument? --Mautpreller (Diskussion) 18:38, 17. Jan. 2021 (CET)Beantworten
(BK) B.A.Enz, eigentlich habe ich ja gerade Auszeit von diesem Artikel. Ich lese trotzdem öfters mit. So weiterzumachen wie bisher, halte ich allerdings für wenig zielführend. Mit der von Dir vorgeschlagenen Methode bin ich einverstanden, genauer gesagt mit allem, was von den Solo-Bearbeitungen weg und hin zu einem neutralen Artikel hinführt. Ich bin auch dagegen, in diesem Artikel nur wissenschaftliche Referenzen zuzulassen, weil eben nicht nur Wissenschaftler deutsch sprechen. Sehr weise die Frage, "weshalb Sprachleitfäden von Institutionen (seien sie aus den Bereichen Verwaltung oder Hochschule) hier als Quelle geeignet sein sollen; auch wenn sie für eine Uni gelten und von einer Uni herausgegeben werden, sind sie noch nicht automatisch wissenschaftliche Literatur." Ich gehe einen Schritt weiter: Wer die krasseste, die herkömmliche Sprache völlig umkrempelnde GS verwendet und gar vorschreibt, hat meines Erachtens das Recht verwirkt, als Maßstab in dieser Frage zu gelten. – Ich wünsche mir hier eine trotz unterschiedlicher Standpunkte gelassene Diskussion, die zu einem neutralen Artikel führt. Fanatismus, Aufgeregtheit und auch Humorlosigkeit sind keine guten Voraussetzungen. Vielleicht kann ich dann auch wieder aktiv mitwirken. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 19:08, 17. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Mautpreller, so kommen wir kein Zentimeter weiter. Man muss hier auch ein wenig Pragmatismus an den Tag legen. Die Argumente der GS-Kritiker sind alle bekannt (wobei in letzter Zeit neue hinzukommen). Ein Bsp: Kritisiert wird der sprachidealistische Ansatz der GS (u,a. Jäger). Du behauptest nun, den gäbe es garnicht (was ich mehr als befremdlich finde, denn man kann das überall bei den Apologeten der GS lesen). Wie dem auch sei - er wird kritisiert. Das muss dargestellt werden. Die Frage nach den Quellen sollte auch kein Problem sein. Jedenfalls wird die Bequellung auch sonst nie problematisiert. Fun fact: Der Artikel "Generisches Maskulinum" ist im einleitenden Teil fast exklusiv mit feministischen Quellen versehen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Mit diesem double standard kommen wir hier nicht weiter: Exzessive Problematisierung bei der Darstellung der Kritik und laisser faire bei der Pro-Darstellung (Verlinkung auf unterkomplexe Uni-Leitfäden). Ich kann bei dir keinerlei Willen zu konstruktiver Zusammenarbeit erkennen. Solange du hier weiterhin das Gespräch in gewohnter Art dominieren solltest, tut sich hier nichts. Und solange du jedes einzelne Komma revertierst, das ich in den Artikel einfüge, trinke ich lieber in Ruhe einen Kaffee. Man kann sich hier nur mit Grausen abwenden, wenn man sieht, wie du hier den Zampano gibst. Und alles dient nur einem heiligen Zweck: die feministische Schieflage des Artikels zu konservieren. --Brahmavihara (Diskussion) 19:56, 17. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Jäger kritisiert nicht einen sprachidealistischen Ansatz der geschlechtergerechten Sprache, Jäger kritisiert sprachidealistische Vorstellungen bei (einer bestimmten Spielart) feministischer (sprachkritischer) Linguistik der 80er Jahre (va Pusch und Trömel-Plötz). Man kann doch leicht erkennen, dass das unveröffentlichte (!) Manuskript aus den Neunzigern stammt (neueste Literaturangabe ist 1994, die referierten feministisch-linguistischen Texte stammen praktisch durchweg aus den 80ern). Ich finde ihren Text recht gut und interessant, aber eine Kritik "geschlechtergerechter Sprache" ist er nun mal nicht. Um auch mal zu zitieren: "Das prinzipiell Positive an der feministischen Linguistik, daß sie mit ihren Untersuchungen für das problematische Geschlechterverhältnis sensibilisiert, auch durch provokanten Sprachgebrauch, s.o., verkehrt sich aber dann ins Gegenteil, wenn ihr Ziel sich nur auf einen veränderten Sprachgebrauch beschränkt. Wir erleben bereits heute, daß sich auch etablierte Politikerinnen und Politiker darum bemühen, immer auch Frauen explizit anzusprechen. Frauenbeauftragte bemühen sich darum, in Formularen und anderen Schriftstücken einen feminisierten Sprachgebrauch einzuführen. Das ist gut und richtig. Wenn allerdings die inhaltliche Seite dabei ausgeblendet wird, dann erstarren solche Vorstöße und können leicht in die kritisierte Normalität integriert werden. Die enge Sprachauffassung, die mit der feministischen Linguistik einhergeht, unterstützt aber eine solche Tendenz, weil sie die Benachteiligung an Wörter(n) und Sätze(n) festzumachen versucht." Das muss man eben auseinanderhalten. Es ist eine völlig andere Position als die von Trutkowski: Sie wirft den von ihr kritisierten feministischen Lingustinnen vor, zu zaghaft zu sein, bei der Sprache stehenzubleiben, in der Illusion, das sei genug! Sie begrüßt die Versuche, Ungleichheiten in der Sprache abzubauen, nur genügen sie ihr nicht.
Ich habe einen Vorschlag gemacht, wie man die Debatte darstellen kann. Man nehme sich Kotthoff und die Einleitungen der angegebenen Bände vor, es spricht nichts dagegen, auch weiteres Material in dieser Richtung zu suchen. Es scheint nur niemand darauf eingehen zu wollen.--Mautpreller (Diskussion) 20:33, 17. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Mautpreller, "Wir erleben bereits heute, daß sich auch etablierte Politikerinnen und Politiker darum bemühen, immer auch Frauen explizit anzusprechen." Liest Du eigentlich mit, was Deine "Kontrahenten", mich eingeschlossen, hier schreiben? Mach doch mal eine Umfrage, wer etwas dagegen hat, immer auch Frauen explizit anzusprechen. Die Kritik, die hier dargestellt werden muss, bezieht sich darauf, zu diesem Zweck unsere Sprache völlig umzukrempeln sowie ihr Gendersterne und Glottisschläge zu verpassen. Dergleichen ist hier in einem Unterabschnitt "Abgekürzte Paarform" versteckt, und die Kritik nimmt in diesem quantiativ für das Guinessbuch der Rekorde geeigneten Artikel ganze drei Absätze ein. Das ist das Problem dieses Artikels, und ich freue mich, dass endlich ein paar Leute aufgetaucht sind, die solche Verzerrung der Realität den Lesern nicht länger zumuten lassen wollen. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 21:27, 17. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Ich bezog mich hier auf Margarete Jäger, die zu diesem Zeitpunkt sicher noch nie einen Genderstern gesehen hatte, die Kollege Brahmavihara aber gern als Kritikerin vereinnahmen möchte. Punkt 2: Die geschlechtergerechte Sprache besteht nicht aus Gendersternen! Es gibt Vorschläge mit Gendersternen in Personenbezeichnungen, es gibt aber auch andere. Die der GfdS zum Beispiel zielen darauf gerade nicht. Diese Kritik, die Du hier meinst, richtet sich gegen bestimmte sprachliche Mittel, die keineswegs essenziell für gS sind. (Dass Anne Will, wenn sie ein Glottisschlag-innen verwendet, "unsere Sprache völlig umkrempelt", rechne ich jetzt mal zu den szenetypischen maßlosen Übertreibungen.) Man kann auch diese Kritik an bestimmten, als besonders fremd empfundenen Formen der gS referieren, muss sie dann aber auch korrekt benennen. Aber das ist nicht die Zielrichtung von Trutowski und noch viel weniger von Jäger.--Mautpreller (Diskussion) 21:40, 17. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Ich habe den Eindruck, Mautpreller, dass Du meine grundsätzliche Kritik am Artikel gar nicht verstehen willst. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 21:53, 17. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Anselm, ich kann es mir raussuchen: Ist Deine Kritik, dass der Artikelgegenstand viel zu genau beschrieben wird? Der kann ich mich nicht anschließen. Gerade in den Diskussionen wird ja klar, wie bitter nötig das ist. Ist Deine Kritik, dass die von Dir ausgesprochene vehemente Ablehnung im Artikel nicht widergespiegelt wird? Ich lese unter "Kritik" bereits im ersten Punkt etwas Ähnliches. Man kann natürlich noch ein paar Namen hinzufügen, ein neues Argument entsteht dadurch aber nicht. Möchtest Du mehr Raum dafür? --Mautpreller (Diskussion) 22:08, 17. Jan. 2021 (CET)Beantworten

ich will dir mal sagen, Anselm, wie ich so etwas anpacken würde, wenn ich eine Ideensammlung machen würde (noch ohne Literatur, nur auf der Basis meiner Eindrücke von den Texten). Ich würde schreiben: Es gibt in Publikumsmedien eine heftige Debatte um die geschlechtergerechte Sprache, an der sich auch Linguistinnen und Linguisten beteiligen. Die Kritik ist unterschiedlicher Natur: Einige Beiträge greifen bereits die theoretischen Grundlagen an, insbesondere halten sie Personenbezeichnungen im generischen Maskulinum für unproblematisch und nicht für einen Ausdruck männlicher Dominanz. Andere sehen die empirischen Grundlagen als zu schwach an, so seien die Assoziationsexperimente, die eine Deutung des Maskulinums in Personenbezeichnung als Referenz für das männliche Geschlecht belegen (sollen), nicht aussagekräftig genug. Schließlich wird das ganze Projekt als Sprachlenkung wahrgenommen, die die Freiheit des Ausdrucks einschränke. Es gibt auch Beiträge, die in erster Linie bestimmte sprachliche Formen angreifen (Majuskel-I, Stern, in der Aussprache: Glottisschlag), weil diese unästhetisch seien und grammatische, lautliche und semantische Probleme aufwürfen. Schließlich gibt es eine Kritik, die eher die pragmatischen Schwachstellen und Umgangsprobleme fokussiert als die Berechtigung des Konzepts als solchen. - Die Idee wäre dann, diese Themen im Einzelnen aufzugreifen und die Positionen dazu zu schildern. - Selbst für ein Thesenpapier, erst recht für einen ausformulierten Wikipedia-Artikel wäre das natürlich zu dünn. Man müsste nun überprüfen: Lässt sich so eine grobe Einordnung bestätigen? Es gibt ja (wie oben schon beschrieben) Versuche, einen Überblick über die Debatte zu formulieren und diese selbst zu analysieren. Ist meine selbstgemachte Gliederung so zu stützen oder müsste man die Akzente, folgt man diesen Texten, anders setzen? Darum wird man nicht herumkommen.--Mautpreller (Diskussion) 22:58, 17. Jan. 2021 (CET)Beantworten

Diesen Vorschlag von Mautpreller finde ich prinzipiell gut. Man müsste zwar noch schreiben, dass es unterschiedliche Ansätze für GS gibt und dass es für die unterschiedlichen Ansätze unterschiedliche Kritikpunkte gibt. (Beispiel: Bei Sichtbarmachung des Geschlechts wird kritisiert, dass damit dem Geschlecht eine zu große Bedeutung beigemessen wird und Geschlechtsunterschiede impliziert werden. Dieser Kritikpunkt entfällt natürlich bei Neutralisierung des Geschlechts.) Aber grundsätzlich finde ich die Idee gut.
Mal schauen, ob ich nächste Woche dazu kommen, einen Text in diese Richtung zu verfassen. --Eulenspiegel1 (Diskussion) 23:35, 17. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Das Vorgehen ist letztlich nicht allzu kompliziert: Man listet die Kritikpunkte an der GS auf referiert den Standpunkt kurz und führt entsprechende seriöse Quellen an. Es gibt ja im Artikel schon einen Abschnitt "Kritik". Dieser würde dann weitere Unterabschnitte bekommen. Hierbei wirke ich gerne mit. Einige prominente Aspekte habe ich im nachstehenden Abschnitt als Brainstorming bereits aufgelistet. Die intellektuelle Leistung, eine Gliederung zu erstellen, ist keine TF, sondern tägliches Brot aller Wikipedia-Autoren. Wir werden an diesem Artikel aber nur dann weiterkommen, wenn sich Kollege Mautpreller dazu durchringen kann, sich hier deutlich zurückzunehmen. Seine Stimme hat genauso viel Gewicht wie die der anderen Autoren. Er muss von seiner Neigung Abstand nehmen, die Debatte hier zu dominieren. Das alles schadet nämlich dieser Enzyklopädie, die nur dann diesen Namen verdient, wenn sie Kontroversen ausgewogen und aus sachlicher Distanz darstellt. --Brahmavihara (Diskussion) 07:09, 18. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Mautpreller, die größte Überraschung für mich an Deinem Beitrag kam für mich am Schluss, als ich feststellte, dass er von Dir ist. Endlich jemand von der "anderen Fraktion", der bereit ist, zur Kenntnis zu nehmen, dass die GS nicht nur von einer Handvoll Ewiggestriger abgelehnt wird, und Bereitschaft signalisiert, das im Artikel angemessen zu berücksichtigen. Als Diskusssionsbasis finde ich Deinen Vorschlag jedenfalls gut geeignet. Danke. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 09:15, 18. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Brahmavihara, Mautprellers Ansatz, Neutralität trotz anderen Standpunkts umzusetzen, finde ich nach all den unsäglichen Erfahrungen konstruktiv, und solange sich das bestätigt, unterstütze ich ihn gerne. Im Vergleich zu dem Platzreh und -hirsch, die hier bisher dominierten und denen Andersdenkende höchstens lästig waren – ich weiß nicht, inwieweit Du das verfolgt hast –, haben wir jetzt endlich einen Ansatz, die umfassende Realität abzubilden. Die nächste Zeit wird zeigen, inwieweit das möglich ist, aber erst mal gehe ich von guten Absichten aus. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 09:15, 18. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Anselm Rapp: Ich verfolge die Diskussion auf dieser Seite seit Jahren und ich beobachte in diesem Zusammenhang auch genau das Verhalten der beteiligten Akteure. Mautprellers Vorschlagstext ist von erfreulicher Neutralität, geht aber auch nicht über das hinaus, was ich im folgenden Abschnitt ohnehin schon an Aspekten vorgeschlagen habe. Die persönlichen Meinungen von Wikepedia-Autoren dürfen bei unserer Arbeit nie eine Rolle spielen. Ich kann dir beispielsweise die Positionen einer Luise F. Pusch neutral referieren ohne sie dabei zu bewerten (und das, obwohl ich nichts von ihren Polemiken halte). Ein Warnlicht sollte hier allerdings immer dann aufleuchten, wenn wir feststellen, dass die Einbindung kritischer Stimmen in diesem Artikel mit allen möglichen Strategien verhindert werden soll. Die Strategien haben sich in alle den Jahren, in denen ich hier die Diskussion beobachte, nie verändert. Entweder wird die Tauglichkeit der Quelle in Frage gestellt (siehe Trutkowski) oder die Ansprüche an Objektivität wird in solche absurde Höhen hochgeschraubt, dass damit alles abgeschmettert werden kann. Wenn der Wolf Kreide frißt, mag sich das Timbre ändern - Vorsicht bleibt geboten. Zum Beispiel: Mautpreller: "Wenn zum Beispiel Eisenbergs Aufsätze in Themenheften von wiss. Zeitschriften aufgenommen werden und Eisenbergs Positionen in Versuchen, die Debatte zu beschreiben und zum Thema zu machen, als wichtige Position genannt werden (und sie werden es), ist das ein Argument, sie auszuwählen. wobei sich die Darstellung dann an den in der einschlägigen Literatur genannten Konfliktlinien orientieren sollte." Heisst: ich darf einen der renommiertesten Sprachwissenschaftler des Landes nicht zitieren, weil es ein Debattenbeitrag ist, der zuvor durch die bekanntlich sehr langsmam mahlende Mühle der Wissenschaft gelaufen sein muss, bevor er ein Existenzrecht in Wikipedia hat. Unsinn. --Brahmavihara (Diskussion) 10:34, 18. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Ich kann dir beispielsweise die Positionen einer Luise F. Pusch neutral referieren – das glaub ich erst, wenn ichs seh. Meine Interventionen gehen doch hauptsächlich dahin zu sagen: Nein, der Text sagt mitnichten das, was aus ihm gern gemacht wird. Lästig, geb ich zu, aber ich denke doch: notwendig.--Mautpreller (Diskussion) 10:42, 18. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Dann lassen wir doch einfach die gute Luise selbst zu Wort kommen: „Alle Sprachen im Patriarchat sind sexistisch, insofern sie die gesellschaftliche Unterordnung der Frau sprachlich abbilden und dadurch immer wieder bekräftigen. (…) Wir verändern die Sprache, damit verändern wir die Vorstellungen, die Bilder im Kopf, das Bewusstsein – und den ganzen Rest“ (Pusch 2017). --Brahmavihara (Diskussion) 10:56, 18. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Ich stelle immer wieder fest, Mautpreller, dass du ein sehr eigenwilliges Textverständnis hast, bzw. eine ausgeprägte Neigung zur Interpretation. Heißt: du liest Dinge in Texte hinein, die sich dort nicht finden lassen. Alles, was du hier über Trutkowski zu berichten weißt, belegt das. Andere Dinge ignorierst du schlicht. --Brahmavihara (Diskussion) 10:59, 18. Jan. 2021 (CET)Beantworten
(BK) Brahmavihara, weil ich in Zusammenhang mit diesem Artikel diesbezüglich wahrhaftig nicht verwöhnt bin, greife ich jedes Signal in Richtung konstruktiver Zusammenarbeit positiv auf, mir dessen bewusst, dass ich enttäuscht werden kann. Wenn ich dem "Wolf" gleich zu Anfang unterstelle, Kreide gefressen zu haben, könnte er zu Recht annehmen, dass sein Signal nicht ernstgenommen wird. Ich bleibe dabei, von guten Absichten auszugehen. Wenn es schiefgeht, brauche ich mir nichts vorzuwerfen. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 11:02, 18. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Lieber Anselm, Dein Optimismus in Ehren, Anselm. Die Erfahrung hat mich eines Besseren belehrt. --Brahmavihara (Diskussion) 11:08, 18. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Brahmavihara, "Es muss einer den Frieden beginnen wie einer den Krieg." (Stefan Zweig) Wahrscheinlich bin ich zu naiv, aber ich werde mich in nennenswertem Umfang erst wieder einklinken, wenn es konstruktiv wird. – Deine Liste "Einige Aspekte der Kritik an geschlechtergerechter Sprache" begrüße ich, habe selbst nichts hinzuzufügen, kann mir aber nicht vorstellen, wie sie beim derzeitigen Stand eingearbeitet werden soll. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 11:41, 18. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Tja... --Brahmavihara (Diskussion) 12:03, 18. Jan. 2021 (CET)Beantworten
(BK) Im Gegenteil, ich widerspreche allzu glatten Interpretationen.--Mautpreller (Diskussion) 11:11, 18. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Wie kommt man nun zu einer konstruktiven Verbesserung? Einen ersten Entwurf – direkt am lebenden Objekt halte ich für problematisch (ich würde aber eine Überarbeitungshinweis setzen wollen) – oder der Entwurf hier auf der Diskussionseite halte ich nicht für praktikabel. Daher frage ich unterstützt Ihr den folgenden Vorschlag: @Brahmavihara: macht einen ersten Entwurf für den Abschnitt Kritik auf einer dafür reservierten Seite in seinem Benutzerbereich und @Mautpreller: dasselbe in seinem Benutzerbereich, nach einer Frist (vielleicht 1 oder 2 Wochen) gebt Ihr auf der Diskussionsseite Bescheid zur Einsicht der beiden Entwürfe. Dann werden wir sehen, ob sich die Entwürfe zusammenbringen lassen. ArchibaldWagner (Diskussion) 13:24, 18. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Einverstanden. --Brahmavihara (Diskussion) 14:19, 18. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Ich versuchs. Etwas Fertiges kann ich sicher nicht liefern, aber Idee und Struktur sollten ersichtlich werden. --Mautpreller (Diskussion) 15:24, 18. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Super! Danke an ArchibaldWagner, Brahmavihara und Mautpreller. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 15:37, 18. Jan. 2021 (CET)Beantworten
@Brahmavihara: und an @Mautpreller: ich danke Euch für Eure Bereitschaft auf meinen Vorschlag einzugehen und jeweils einen ersten Entwurf zu erstellen. Den Prozess habe ich durch Einfügen eines Überarbeitungsbausteins im Artikel kenntlich gemacht. ArchibaldWagner (Diskussion) 17:18, 18. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Da es um die Rezeption geht, sollte dieser Baustein über das Kapitel Rezeption und nicht über den Gesamtartikel.--Mautpreller (Diskussion) 18:05, 18. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Den Abschnitt Kritik habe ich mittlerweile durch Zwischenüberschriften strukturiert. Außerdem wurden neue Abschnitte ergänzt, so dass einige Aspekte der Kritik an der GS nun ausführlicher und vor allem systematischer dargestellt werden. Dank an Chiananda für die Korrekturen der Literaturangaben. Dieser Korrekturbedarf sollte graduell abgenommen haben. --Brahmavihara (Diskussion) 09:59, 5. Feb. 2021 (CET)Beantworten

Erledigt? Seit 3 Monaten tut sich hier nichts mehr… --Chiananda (Diskussion) 03:51, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Warum im Plural immer die Maskulinform?

Ich finde in der 2016er-Duden-Grammatik nichts zu einer Regel oder Erklärung, warum im Plural bei gemischtgeschlechtlichen Gruppen immer die maskuline Wortform (von paarigen Bezeichnungen) verwendet werden muss, wie bei den 99 ♀ + 1 ♂ = 100 Lehrern. Unter den Stichpunkten "generisch, Plural, Personenbezeichnung" wird das nicht erwähnt. Aber es ist ja eindeutig so, in sämtlichen Fällen, in denen nicht nur ausschließlich Frauen gemeint sind.

Das Beispiel der Gänse macht es umgekehrt deutlich: 1 Gans + 99 Ganter = 100 Gänse (als generisches Femininum: die Bezeichnung der weiblichen Tiere übergreifend für die Art). Die Duden-Grammatik unterscheidet auch hier nur nach "sexusspezifisch" und "sexusindifferent", merkt dazu aber an, dass "generischer Gebrauch" nur "eine Möglichkeit des sexusindifferenten Gebrauchs" ist (S.158, Rn.236), also im Unterschied zu völlig sexusindifferenten Bezeichnungen wie Mensch, Person, Mitglied und die meisten Tiernamen.

Kann vielleicht jemand zu diesem "Plural-Automatismus" in Vorgängerversionen der Duden-Grammatik Zitate oder Randnummern finden? Oder in anderen Grammatiken? Gibt’s einen Namen für diese Regel? Vielleicht hat aber auch die Pusch die Hintergründe erklärt zu ihrem Beispiel mit den 99 Lehrerinnen…

Und warum sind die drei Maskulinformen Hexer, Witwer, Cousins nicht generisch verwendbar? Bisher können sie jedenfalls keine Frauen einschließen.

Übrigens hört man jetzt immer öfters im Gänsefunk, dass Ganter keinen Bock mehr darauf haben, immer nur mitgemeint zu sein, wenn von "Gänsen" die Rede ist; auch Kater unterstützen das und bestehen auf Doppelnennung. Gruß --Chiananda (Chiananda) 03:44, 26. Jan. 2021 (CET)Beantworten

Ich möchte an dieser Stelle den Kater von nebenan zitieren: "Was nutzt mir die korrekte Vokabel, wenn mein Napf leer ist?" --Brahmavihara (Diskussion) 07:27, 26. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Wie schön, dass hier ein bisschen Humor Einzug hält, angestoßen von Chiananda. Solche "Lockerungsübungen" können uns nur guttun. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 09:26, 26. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Heute hat der Nachbarkater sogar Brecht zitiert: "Erst kommt das Fressen, dann die Moral". --Brahmavihara (Diskussion) 10:07, 26. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Eine Frage mit Warum, also nach der Ursache, dürfte in de Linguistik oft nicht zu einer zufriedenstellenden Antwort führen, da vieles im Dunkel der Geschichte sich durch Sprachgewohnheiten herausgeformt hat und weiter verformt. Ich empfehle dazu als unterhaltsame und zugleich lehrreiche Lektüre das Buch "Du Jane, ich Goethe, Eine Geschichte der Sprache" von Guy Deutscher. Eher ist zu fragen, gibt es hier eine bestimmte Regelhaftigkeit. Und da sollte man bei der gestellten Frage in geeigneten Fach-Grammatiken nach den Regeln der Wortbildung und Morphologie (Linguistik) suchen. Dort finde ich unter der Bildung von Nomen z.B. "Mit dem Suffix 'er' werden Geschehensbeziehungen gebildet,...Die Gruppe ist sehr umfangreich: Jodler, Schnarcher,..." Dann weiter für Wortbildungen mit dem Suffix -er und -ler "Als Syntagma setzen wir an: Jemand tut (regelmäßig) etwas. ... Wilhelm malt – Wilhelm ist Maler ... Anna spielt Klavier – Anna ist Klavierspieler ..." – Dann zum Suffix -in: " Zur Bildung weiblicher Substantive zu Personenbezeichungen (auch Tierbezeichnungen) ...wird heute das Suffix -in verwandt.." – Der fragliche Grund für Asymmetrie der maskulinen Form dürfte also sein, dass einmal die Ableitung um eine Person zu bezeichnen, die immer wieder eine bestimmte Tätigkeit ausübt, der Suffix -er im Deutschen sehr oft verwendet wird und zum anderen, um diese Bezeichung weiter auf den weiblichen Sexus einzuschränken, der Suffix -in angehängt wird. Nun zur eigentlichen Frage "Warum im Plural immer ..", die weibliche Form ist meist von dem allgemeineren Oberbegriff abgeleitet und bei sexusgemischten Gruppen wird das Wort genommen, das geschlechtsübergreifend ist, also der Oberbegriff. Zu den Ausnahme-Beispielen Hexer etc.: Cousin ist aus dem Französischen übernommen, die Worte Hexer, Hexe sind beide von der gleichen Ebene abgeleitet. Zudem ist es im Deutschen wohl so dass bei Verwandtschaftsbeziehungen die Personenbezeichnungen wohl meist (?) spezifisch für das natürliche Geschlecht sind (Schwester / Bruder), innerhalb von Verwandtschaften dürfte auch die Erwähnung des natürlichen Geschlecht für Aussagen größere Relevanz haben, als zum Beispiel bei: Musiker, Klavierspieler oder Hörer. ArchibaldWagner (Diskussion) 10:52, 26. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Eine Muss-Regel zur Verwendung des generischen Maskulinums im Plural bei gemischtgeschlechtlichen Gruppen gibt es natürlich nicht. Bloß ist die generische Verwendung des Maskulinums im Sprachgebrauch seit Jahrhunderten (Einwohner, Bürger, Bauern, Händler etc.) fest verankert. Sie betrifft allerdings nicht nur den Plural, sondern auch den Singular ("Ich muss zum Arzt"). --Brahmavihara (Diskussion) 11:04, 26. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Lieber @Brahmavihara:, ich denke, hier irrst Du, wobei nicht der Genus (Maskulinum) entscheidend ist, sondern welcher Genus der geschlechterübergreifender Oberbegriff ( Hörer, Katze, Gänse, Hund, Geisel,...) hat. Dazu ein Zitat aus der Arbeit von Zifonun: "Die geschilderte mühsame Aufdröselei... Sie (die Aufdröselei) zeigt aber einmal mehr, welcher Gewinn auch an semantischer Ökonomie mit dem Gebrauch von Oberbegriffen anstelle von Teilmengen ... verbunden ist. Und das ist, denke ich, der Hauptgrund, warum viele sich des generischen Maskulinums bedienen." Geschlechtsunspezifische Bezeichnungen von Personen (Oberbegriff) haben nun überwiegend ein maskulinen Genus. Bei Tierbezeichnung scheint das nicht so einseitig zu sein. Es gibt aber auch für manche geschlechtsunspezifische Personenbezeichnungen ein anderer Genus, Beispiel: Die 5 Geiseln (2 Frauen und 3 Männer) waren in den Händen der Verbrecher, eine konnte später flüchten. Also das "immer" in der Frage sollte durch "fast immer" ersetzt werden. Es gibt auch so Bezeichnungen wie die Mannsperson, die Memme, der Vamp oder das Frauenzimmer. ArchibaldWagner (Diskussion) 14:16, 26. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Lieber @Archibald:, Chiananda hatte gefragt: "Ich finde in der 2016er-Duden-Grammatik nichts zu einer Regel oder Erklärung, warum im Plural bei gemischtgeschlechtlichen Gruppen immer die maskuline Wortform (von paarigen Bezeichnungen) verwendet werden muss, wie bei den 99 ♀ + 1 ♂ = 100 Lehrern." Die Verwendung des generischen Maskulinums ist kein Muss. Sie wird ja auch heftig kritisiert seit 40 Jahren. --Brahmavihara (Diskussion) 16:05, 26. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Für gemischtgeschlechtliche Gruppen wird die unmovierte Form genommen. Das erklärt auch die vermeintlichen Ausnahmen:
  • Hexer: Die unmovierte Forme ist Hexe. Gemischtgeschlechtliche Gruppen werden deshalb als Hexen bezeichnet. So wurden bei Hexenverbrennungen auch durchaus Hexer verbrannt.
  • Witwer: Die unmovierte Form ist Witwe. Deshalb wird die "Witwen- und Witwerrente" auch häufig mit "Witwenrente" abgekürzt.
  • Cousin: Auf den ersten Blick mag "Cousine" wie eine Movierung von "Cousin" aussehen. Die korrekte Movierung wäre jedoch "Cousinin". Deshalb zählt "Cousine" nicht als echte Movierung. Cousin/Cousine gelten daher als unmovierte Wortpaare, wie z.B. Vater/Mutter. Daher gibt es hier keinen generischen Wortstamm und beide Wörter beziehen sich auf nur ein Geschlecht.
--Eulenspiegel1 (Diskussion) 16:39, 26. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Ach ja, heute Abend meldete die Hühner-Tagesschau, dass die Gockel jetzt nicht mehr Gockel sondern auch Huhn genannt werden wollen, sie finden es eine gackernde Ungerechtigkeit, ja geradezu sexistisch, dass man bei ihnen immer ihr Geschlecht so hervorkehrt, dabei ist das doch meist völlig irrelevant, einen Kräh-Bonus haben sie schließlich nicht nötig. Damit würde mehr Gleichheit hergestellt und die Verwaltung und Kommunikation auf dem Hühnerhof deutlich vereinfacht, auch wenn natürlich jeder wisse, dass sie als männliche Hühner schöner krähen könnten, als die weiblichen Hühner. ArchibaldWagner (Diskussion) 21:43, 26. Jan. 2021 (CET)Beantworten
Die Hähne oder eher die Kapaune? --Silvicola Disk 22:02, 26. Jan. 2021 (CET)Beantworten

Es bleibt unbeantwortet, wo sich in der 2016er-Duden-Grammatik oder einer anderen, vielleicht früheren Grammatik eine Regel findet für die Pluralbildung von paarigen Personenbezeichnungen:

  • 1 Lehrer + 1 Lehrerin = 2 Lehrer

Mindestens müsste irgendwo stehen: "Als Pluralform wird immer die maskuline Bezeichnungsform verwendet" o.ä. Auch "Oberbegriff" kommt in der Duden-Grammatik nicht vor.
Erwartungsvolle Grüße --Chiananda (Diskussion) 02:07, 8. Mär. 2021 (CET)Beantworten

200 gegen Helmut Glück

Peter Eisenberg am 7. Januar 2021: „Gleichzeitig wird eine von etwa zweihundert Sprachwissenschaftlern unterzeichnete Erklärung lanciert, die Kritikern des Sprachgenderns – im konkreten Fall festgemacht an einem Artikel des Bamberger Kollegen Helmut Glück – polemische Unwissenschaftlichkeit vorwirft.“

Endlich wird’s ernst. --Chiananda (Diskussion) 06:26, 17. Feb. 2021 (CET)Beantworten

Ja man arbeitet kräftig an einem Wahlsieg der Konservativen bei der nächsten Bundestagswahl, diese brauchen jetzt nur einen Slogan wie "Stoppt das Gendern", siehe Stuttgart. Ob ein konservativer Wahlsieg im Interesse des Landes und der Frauen ist, möchte ich bezweifeln. Aber wie sagt schon D.E.Zimmer "..die sich an ihren Theorien selbst befriedigen.." ArchibaldWagner (Diskussion) 13:59, 17. Feb. 2021 (CET)Beantworten
Wetten, dass Du hier nicht "rumdiskutierst und aufwiegelst und schon genügend Finger krumm gemacht hast"? Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 14:32, 17. Feb. 2021 (CET)Beantworten

Ich biete hier beide Seiten an, weil die Online-Links umseitig nicht an der Spam-Blockade vobeikämen bzw. der "Lesetipp" aus ungeprüfter Quelle stammt. Den kleingeschriebenen persönlichen Angriff „rumdiskutierst und aufwiegelst“ überlese ich großzügig. --Chiananda (Diskussion) 05:33, 18. Feb. 2021 (CET)Beantworten

Bekämpfst Du Dich jetzt schon selber? Das Vokabular "rumdiskutierst und aufwiegelst" habe nicht ich hier eingebracht. Und meine Vermutung ist bestätigt. Großzügigen Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 06:43, 18. Feb. 2021 (CET)Beantworten
Chiananda, könntest du das bei Pro/Contra einbauen? Fände ich gut. --Brahmavihara (Diskussion) 07:18, 20. Feb. 2021 (CET)Beantworten
Würde ich, aber wie gesagt: Beide Online-Links sind in WP-Artikeln unzulässig (Wikipedia:Spam-blacklist). Und im Unterabschnitt "Debatten Pro und Kontra" werden nur frei zugängliche Weblinks gesammelt. Gruß --Chiananda (Diskussion) 03:57, 21. Feb. 2021 (CET)Beantworten

"Generalisierendes Maskulinum"

Generalisierendes Maskulinum
Anfolgend macht die Duden-Grammatik eine grundlegende Aussage zum Sprachgebrauch maskuliner Personenbezeichnungen:[2]
„In der Hochsprache verwendet man auch das Maskulinum, wenn das natürliche Geschlecht unwichtig ist. Es generalisiert gleichzeitig: Teuer ist mir der Freund, doch auch den Feind kann ich nützen; […]“
– Paul Grebe, Helmut Gipper: Duden: Grammatik der deutschen Gegenwartssprache (1966)[4]
Hier repräsentiert die Maskulinform Freund nicht einen einzelnen Mann, sondern im verallgemeinernden Sinne alle Freunde, wobei geschlechterübergreifend auch Freundinnen eingeschlossen sein sollen; das generalisierende Maskulinum Feind soll alle Feindinnen mitmeinen. Auch für einige Indefinitpronomen gilt diese Möglichkeit der Verallgemeinerung, wie die Duden-Grammatik erklärt: „Die alleinstehende männliche Form ‚jeder‘ kann generell jedes Geschlecht mit bezeichnen: Jeder hebe nun sein Glas! (Männer, Frauen, Kinder)“.[5]

Ich würde diesen Absatz, da redundant, gerne streichen. Das generische Maskulinum wird auch an anderer Stelle behandelt. Warum das Zitat aus der 66er-Grammatik? Warum der Begriff "Generalisierendes Maskulinum", der in den aktuellen Debatten keine Rolle spielt?

Stattdessen würde ich hier den Abschnitt "Generische Maskulinform" (im Artikel weiter unten) einfügen. Ich hatte den Abschnitt bereits entfernt, dies wurde jedoch von Chiananda revertiert. Brahmavihara (Diskussion) 18:32, 20. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Die Überschrift "Generalisierendes Maskulinum" ist zur Untgliederung kontextabhängig gewählt und nimmt Bezug auf die Duden-Formulierung „Es generalisiert gleichzeitig…“.
Der Abschnitt von 1966 zeigt das Duden-Wissen vor der ab 1973 einsetzenden feministischen Sprachkritik. Er bringt ein Phenomen zum Ausdruck, das bis dahin nicht einmal einen eigenen Namen hatte (ansonsten hätte der zur Überschrift dienen können). Dieses Wissen haben allerdings erst fem. Linguistinnen ans Tageslicht gebracht – Doleschal (2002) bezeichnet dieses fehlende Systemwissen als „Strategie des blinden Flecks“, weil niemand zuvor sich umfassend mit der Sachlage des unterschiedlichen Gebrauchs von Maskulinformen beschäftigt hatte. Gewusst wurde es aber eigentlich schon seit römischen Zeiten: Bezeichnungen für Männer können auch für alle Menschen stehen (also sexusindifferent gebraucht werden). Aber selbst zur Pluralbildung von "1 Lehrerin plus 1 Lehrer" hat mir auf meine obige Nachfrage noch niemand auch nur den Hauch einer Spur zu einer fachkundlichen Quelle nennen können.
Außerdem wird in dem Abschnitt anhand der ältesten Dudenstelle (bevor sich dann auch eine separate ostdeutsche Grammatikinterpretation entwickelte) das zentrale Problem verständlich dargestellt, dass dann im Folgenden von der fem.Sprachkritik untersucht und kritisiert wurde.
Das Ganze dient auch der Abkürzung in der Darstellung der Grundlagen, denn ursprünglich hatte ich einen eigenen Abschnitt entworfen, der die Erkenntnisfortschritte der fem.Sprachkritik ausführlicher nachzeichnen wollte. Mit dem 1966er-Zitat ist die Ausgangsbasis aber kurz und prägnant dargestellt.
Ich kann wirklich nicht verstehen, warum irgendjemand das aussagekräftige und sekundärbelegte Zitat weghaben möchte… --Chiananda (Diskussion) 03:45, 22. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Die heute verwendeten Fachbegriffe lauten "generisches Maskulinum" bzw. "sexusindifferenter Gebrauch" des Maskulinums. Es ist nicht angemessen, a) veraltete Terminologie zu verwenden b) die geschichtliche Entwicklung des Konzepts "generisches Maskulinum" allzu ausführlich darzustellen. Das gehört in das Lemma "Generisches Maskulinum". Plädiere nach wie vor für ersatzlose Streichung. Kein relevanter Beitrag zum Artikel. Natürlich muss in einem Artikel über GS das generische Maskulinum behandelt werden - aber in angemessenem Umfang und auf dem Stand der aktuellen Diskussion. Bei jeder in einen Artikel aufgenommenen Information müssen wir uns immer die Frage stellen: ist sie im Hinblick aufs Lemma relevant. --Brahmavihara (Diskussion) 08:18, 22. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Sorry, Brahmavihara, hier sehe ich das anders. Das Kapitelchen «Generalisierendes Maskulinum» finde ich angemessen und aufschlussreich. Und sollte es wegfallen, müsste auch das Folgekapitel «Feministische Sprachkritik» umgeschrieben werden. (Wobei: eine Kürzung täte diesem Folgekapitel durchaus gut.) – Etwas irritiert bin ich von Chianandas Aussage «ursprünglich hatte ich […]». Der Ursprung des Artikels reicht bis in den Juni 2007 zurück, und das ist doch erheblich vor dem 9. April 2019. --B.A.Enz (Diskussion) 09:27, 22. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Hallo B.A.Enz, ich halte es auch für sinnvoll, genau an dieser Stelle etwas über das generische Maskulinum zu schreiben. Man sollte hier aber hierfür den weiter unten stehenden Abschnitt verwenden (nach "Feministische Sprachkritik"). Der verwendet aktuellere Quellen/aktuelle Terminologie. Den Ausflug ins Jahr 1966 muss man nicht unternehmen. Einfach den Passus "generische Maskulinform" nach oben schieben. --Brahmavihara (Diskussion) 10:51, 22. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Ich finde die Folge der zwei Abschnitts-Überschriften "Generalisierendes Maskulinum" und kurz darauf "Generische Maskulinform" etwas merkwürdig, warum zwei Abschnitte für die gleiche Sache? Ich muss Brahmavihara recht geben: "Generalisierendes Maskulinum" finde ich nicht als gängigen Begriff. Bei der Suche im Grammatischen Informationssystem der IDS komme ich aber auf diese Artikel Systematische Grammatik "Genus", Genus und Sexus und ?.. Generisches Maskulinum. Also dieser ganze Bereich sieht mir überarbeitungsbedürftig aus. Auch die Frage der Rendundanz mit dem Lemma Generisches Maskulinum sehe ich zu recht gestellt? ArchibaldWagner (Diskussion) 11:14, 22. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Das Zitat aus den 60er-Jahren suggeriert zudem, dass das GM ein exklusives Phänomen der Hochsprache sei - das ist natürlich Unfug. --Brahmavihara (Diskussion) 12:07, 22. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Stimmt; ist natürlich nicht nur ein Phänomen der Hochsprache – gerade unter Berücksichtigung der Sprachökonomie in Ugs. und Mda. --B.A.Enz (Diskussion) 22:30, 22. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Die fettgesetzte Zwischenüberschrift sollte keinen "Fachbegriff" repräsentieren. Allerdings setzt die 2016er-Duden-Grammatik das gleich: „verallgemeinernde Aussagen (Generalisierungen, generischer Gebrauch)“ (S. 295). Aber ich habe die fettgesetzte Zwischenüberschrift jetzt rausgenommen.
Was soll an der gestrafften Darstellung "allzu ausführlich" sein? Natürlich ist es relevant, das generische Maskulinum kurz zu erklären, und was sollte dazu besser geeignet sein als das damalige normative Grammatikwerk? Auch belegt es das strikte Gendern bei Verwandtschaftsbezeichnungen, das jedes Kleinkind von Anfang an als selbstverständlich lernt. Und so unpassend Lehrer für weibliche Personen empfunden wird, wäre Onkel für alle Onkel und Tanten (i. e. „Elterngeschwister“). Für Lehrer und Lehrerin gibt es entsprechend ebensowenig einen gemeinsamen Plural wie für Onkel und Tanten oder Neffen und Nichten (höchstens das veraltete „Kindeskinder“).
Die Sache der "Hochsprache" ist nicht mein Problem: Selbst 1995 nimmt die Duden-Grammatik noch ein Beispiel aus der Literatur. War halt so üblich.
Und wo bitte täte dem Folgekapitel «Feministische Sprachkritik» eine Kürzung gut? Das ist super kompakt, wollte mir bei meinem Entwurf für das Kapitel das Nachvollziehen der verwinkelten Argumente und Forschungsergebnisse der fem.Sprachkritik ersparen. --Chiananda (Diskussion) 06:19, 23. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Der Abschnitt ist eine einzige Katastrophe:

  • „Das grammatische Geschlecht der Substantive, die Personen benennen, (...), stimmt im allgemeinen mit dem natürlichen Geschlecht der Person überein.“[3] - Eine nachweislich falsche Aussage.
  • "Bei vielen Personenbezeichnungen gibt es eine Übereinstimmung (Kongruenz) zwischen ihrem grammatischen Geschlecht und dem Geschlecht der gemeinten Personen." Bei vielen Personenbezeichnungen - rund 12.000 - gibt es diese Übereinstimmung nicht.
  • „In der Hochsprache verwendet man auch das Maskulinum, wenn das natürliche Geschlecht unwichtig ist." Falsch, da das GM auch in der Umgangssprache verwendet wird.
  • Verwendung veralteter Quellen
  • Es gibt rund um die GS eine seit Jahrzehnten geführte Debatte über die Korrelation von Genus und Sexus. Hier gibt es in der Linguistik sehr unterschiedliche Positionen. Im Abschnitt wird lediglich die hoch umstrittene Position der Feministischen Linguistik referiert.Dieses Abschnitt kann aufgrund gravierender Darstellungsmängel unmöglich in dieser Form beibehalten werden. Man muss eingangs darauf hinweisen, dass es bezüglich der Genus-Sexus-Relation eine Debatte gibt und zwei konträre Sichtweisen. --Brahmavihara (Diskussion) 08:27, 23. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Die Aussagen sind völlig korrekt und gut belegt. --Mautpreller (Diskussion) 09:17, 23. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Die Beschäftigung mit den Konzepten Sexus und Genus ist lohnenswert. In der Tat haben Genus und Sexus insofern nichts miteinander zu tun, als sie prinzipiell voneinander unabhängig sind: Genus ist eine innersprachliche grammatische Kategorie, Sexus ein aussersprachliches, biologisches Phänomen. --Brahmavihara (Diskussion) 16:53, 23. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Ist bekannt. Und auch, dass es Beziehungen zwischen den beiden Kategorien gibt im Falle von Korrelationen oder Zusammenhängen, bis hin zur Übereinstimmung bzw. Kongruenz. --Chiananda (Diskussion) 06:59, 24. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Das sieht mal wieder nach Arbeit aus... Ok, Schritt für Schritt:
1) Warum wird bereits in diesem Abschnitt auf das generische Maskulinum eingegangen, obwohl das später erneut (und besser) abgehandelt wird? Und warum auf der Basis einer gänzlich veralteten Quelle? --Brahmavihara (Diskussion) 08:04, 24. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Die Antwort ist einfach: weil hier die Ausgangssituation zu beschreiben ist.--Mautpreller (Diskussion) 10:56, 24. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Das ist nicht der Ort , um die Geschichte des Konzeptes "Generisches Maskulinum" inkl. Quellenstand der 60er darzustellen. Fürs Lemma nicht erforderlich. Es geht aus dem Text auch nicht hervor, dass irgendeine "Ausgangssituation" beschrieben werden soll. --Brahmavihara (Diskussion) 11:15, 24. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Es ist der Ort, um kurz die Ausgangslage darzustellen, auf die die feministische Sprachkritik reagierte. Das ist unerlässlich, weil sonst das Konzept der geschlechtergerechten Sprache nicht in seiner Entstehung und Vorgeschichte dargestellt werden könnte.--Mautpreller (Diskussion) 11:17, 24. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Ausgangslage: Es gibt ein generisches Maskulinum (das sollte mit aktuellen Quellen versehen werden/es gibt ja einen brauchbaren Passus weiter unten). Feministische Reaktion: das akzeptieren wir nicht. --Brahmavihara (Diskussion) 11:22, 24. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Falsch. Schon rein faktisch schlicht falsch. Lies mal Doleschals keineswegs veralteten Text zu dieser Ausgangslage.--Mautpreller (Diskussion) 11:24, 24. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Dies hier geht übrigens gar nicht. Es geht nicht an, den Ausgangspost zu verändern, wenn darauf bereits geantwortet wurde.--Mautpreller (Diskussion) 11:45, 24. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Sagt wer? --Brahmavihara (Diskussion) 11:57, 24. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Wikipedia:Diskussionsseiten#Konventionen für die Benutzung von Diskussionsseiten, Punkt 1: "Deine eigenen Beiträge darfst du zwar nach Belieben ändern oder entfernen; sobald jedoch jemand darauf geantwortet hat, solltest du von wesentlichen Änderungen absehen, um den Kontext der Antwort nicht zu verfälschen." Es ist aber auch logisch. Wie soll man sonst einen Diskussionsverlauf nachvollziehen? --Mautpreller (Diskussion) 12:13, 24. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Wie dem auch sei: die Notwendigkeit der Einbindung der Quelle aus dem Jahr 1966 sehe ich im Kontext des Artikels nach wie vor nicht. Die Kritik der feministischen Linguistik galt nie einer 66er-Grammatik, sondern zielte stets auf die von ihr so genannte "Männersprache". --Brahmavihara (Diskussion) 12:24, 24. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Der zitierte Satz steht auch in späteren Auflagen unverändert (1973, 1984), die späteren Auflagen sind ein Kapitel für sich (können wir gern ausführen), gehören aber nicht mehr zur Ausgangslage. Der Ausdruck "generisches Maskulinum" wäre hier tatsächlich anachronistisch, er war damals nicht in Gebrauch; selbst beim Phänomen ist die Lage reichlich unübersichtlich. Die feministische Kritik reagiert natürlich auch auf den offenbaren Widerspruch: Genus und Sexus sind einerseits unabhängig voneinander, andererseits richtet sich bei Personenbezeichnungen das grammatische "im allgemeinen" nach dem natürlichen Geschlecht. Beides ist (trivial) richtig, wird aber nicht systematisch gefasst.--Mautpreller (Diskussion) 12:45, 24. Mär. 2021 (CET)Beantworten
"Zusammenhänge zwischen Genus und Sexus" hier findet keine historische Einordnung statt. Zitate und Quellen bleiben unangemessen. Es gibt keinen triftigen Grund ("Ausgangslage"), 50 Jahre alte Quellen mit überholter Terminologie hier einzubinden.--Brahmavihara (Diskussion) 15:11, 24. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Doch, genau das findet hier statt. die Kapitel folgen einer historischen Linie. Man könnte das noch expliziter machen, aber sichtbar ist es ohne weiteres, man muss nur die Aufseinanderfolge der Kapitel und die Jahreszahlen beachten. Und das ist auch sehr wesentlich. Es stimmt eben nachweislich nicht, dass ein quasi zeitloser Sprach- und Normierungsstand plötzlich über den Haufen geworfen worden wäre.--Mautpreller (Diskussion) 15:20, 24. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Mit diesem schönen Zitat aus der 66er-Grammatik möchte ich mich hier fürs erste verabschieden: "Die Einteilung des grammatischen Geschlechts entspricht nicht der vorgegebenen Zweiteilung des natürlichen Geschlechts - die Substantive sind nicht nach dem natürlichen Geschlecht der lebenden Wesen oder nach den Dingen, die sie benennen, auf diese Gruppen verteilt,". Unterdessen grüble ich darüber nach, warum nicht dieser Satz, sondern der andere den Weg in die Wikipedia gefunden hat.... --Brahmavihara (Diskussion) 15:30, 24. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Der Grund liegt doch nahe: Es geht bei desem Lemma speziell um Personenbezeichnungen. Die Frage ist nicht, ob der Tisch in der physischen Wirklichkeit ein männliches Geschlecht hat oder die Software ein weibliches, das behauptet ja niemand.--Mautpreller (Diskussion) 15:37, 24. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Selbst unter Mitherausgeberschaft von Eisenberg steht die fragliche Passage in der Duden-Grammatik von 1995 (Zitat) sowie 1998 (Zitat).
Also unverändert 1966–1998, unter Mitwirkung des Papstes der Systemgrammatik – also in keiner Hinsicht „eine gänzlich veraltete Quelle“. --Chiananda (Diskussion) 01:42, 25. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Einmal gänzlich unabhängig, ob man hier aus alten Duden-Grammatiken zitieren sollte oder auf den aktuellen Forschungsstand zurückzugreifen hat, müsste man dann der Ausgewogenheit halber auch diesen Satz aus der Grammatik zitieren: "Die Einteilung des grammatischen Geschlechts entspricht nicht der vorgegebenen Zweiteilung des natürlichen Geschlechts - die Substantive sind nicht nach dem natürlichen Geschlecht der lebenden Wesen oder nach den Dingen, die sie benennen, auf diese Gruppen verteilt,". Die Grammatiker scheinen sich da ganz offensichtlich in der Frage der Genus-Sexus-Relation auch im Jahr 1966 nicht so einig zu sein, wie dein Zitat suggeriert. Auf diesen Widerspruch macht auch Doleschal (2002) aufmerksam. Allerdings halte ich den Rückgriff auf alte Grammatiken für nicht erforderlich, um die feministische Kritik an der deutschen "Männersprache" darzustellen. Damals (80er) wie heute zielte ihre Kritik im Wesentlichen auf das generische Maskulinum. --Brahmavihara (Diskussion) 07:22, 25. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Mein Eindruck ist dabei, dass es der Bewegung eher um die permanente Betonung des Weiblichen geht. Nun hat sie aber etwas Schwierigkeiten, da divers hinzugekommen ist. ArchibaldWagner (Diskussion) 08:54, 25. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Es wurden immer zwei Strategien empfohlen: Sichtbarmachung UND Unsichtbarmachung. Bei ersterer ging es ursprünglich ausschließlich um die Sichtbarkeit der Frau. Kompliziert wurde es mit der Sichtbarkeit, als das klassische bipolare Modell Erweiterungen erfuhr. Aber das hat mit der oben stehenden Disk. nur am Rande etwas zu tun --Brahmavihara (Diskussion) 10:17, 25. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Wenn ich hier mitlese, wird meine Geduld doch erheblich strapaziert. Ja doch, Genus und Sexus sind zwei verschiedene Dinge. Niemand bestreitet das. Ebenso klar ist es aber, dass es bei Personenbenennungen im Allgemeinen eine Bezehung zwischen Genus und Sexus gibt in dem Sinn, dass das Genus sich meist nach dem Sexus richtet. Dass beide Aussagen in allen möglichen Dudengrammatiken stehen, ist insofern kein Wunder, das stimmt halt beides einfach. Zum Problem ist es geworden, weil dieser Befund nicht systematisch erfasst und analysiert wurde, und das betrifft besonders das "generische" Maskulinum und seine Funktion und Rolle. Da hat doch Doleschal eindrucksvolles Material zu bieten.--Mautpreller (Diskussion) 10:20, 25. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Zumindest was das Strapazieren von Geduld anbelangt, bin ich ganz bei dir. Eine pauschale Aussage wie: "Das grammatische Geschlecht der Substantive, die Personen benennen, darunter besonders der Verwandtschaftsbezeichnungen, stimmt im allgemeinen mit dem natürlichen Geschlecht der Person überein." ist offensichtlicher Unfug (und gilt tatsächlich NUR für Verwandtschaftsbezeichnungen). Sie ignoriert sämtliche inhärent generischen Personenbezeichnungen wie: Mensch, Person, Geisel, Fan, Coach, Koryphäe, Legende, Mitglied etc. Und sie ignoriert das Faktum, dass von den rund 24.000 im Duden gelisteten Personenbezeichnungen nur 12.000 eine Genus-Sexus-Kongruenz aufweisen, nämlich die Feminina. Die verbleibenden 12.000 Maskulina sind ambig. Für sie gilt das gleiche wie für die inhärent generischen Personenbezeichnungen (Klasse C/Duden-Grammatik): eine Genus-Sexus-Kongruenz ist nicht zu beobachten. --Brahmavihara (Diskussion) 10:50, 25. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Genau das ist der Punkt. Es ist eben die Frage, ob das Maskulinum bei diesen Personenbezeichnungen lexikalisch (also von der Wortbedeutung her) "ambig" ist oder ob es nicht vielmehr so ist, dass es lexikalisch sexusbezogen ist, aber auch neutral verwendet wird, als "Archilexem" (also eine Frage des konkreten Sprachgebrauchs). Das ist der Punkt, zu dem Doleschal sehr unterschiedliche Meinungen zitiert (von Grammatikern! nicht von irgendwem). Fakt ist jedoch, dass die Duden-Grammatiken dauerhaft (und m.E. völlig zu Recht) davon ausgehen, dass Genus und Sexus bei Personenbezeichnungen gewöhnlich miteinander verbunden sind und das auch so wahrgenommen wird. Dass im Sprachgebrauch eine Neutralisierung (im Sinne des generischen Maskulinums) häufig stattfindet, ist natürlich länger bekannt, aber damals noch nicht systematisch aufgearbeitet gewesen. Das hat, wie Doleschal ausführt, einfach etwas damit zu tun, dass ein mehr als gelegentlicher Gebrauch in diesem Sinn erst mit der Gleichstellung der Geschlechter stattfand und relevant wurde, also sehr spät. Diese neue Entwicklung war noch nicht wirklich verarbeitet und sie hat sehr bald auch Probleme hervorgerufen.--Mautpreller (Diskussion) 11:27, 25. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Bis vor kurzem definierte der Duden den "Arzt" als "Person, die ...". Damit befand er sich auf dem Boden der Sprachwissenschaft, den er verließ, als er heuer den "Arzt" zur "männlichen Person, die ..." machte und damit den ambigen Charakter des Maskulinums negierte. Das Maskulinum ist als das unmarkierte Genus im Deutschen grundsätzlich ambig. Es kann sexusindifferent und sexusspezifisch verwendet werden - es war nie primär sexusspezifisch und nur "gebrauchsmäßig" sexusindifferent. Das Maskulinum ist historisch betrachtet wesentlich älter als das Femininum. Sein Voräufer ist das "genus animatum" also das Genus, das verwendet wurde, um Belebtes zu bezeichnen. Das Sexusindifferente hat das Maskulinum auch dann behalten, als das Femininum in der Sprachgeschichte hinzutrat. --Brahmavihara (Diskussion) 11:42, 25. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Ja, das sagst Du, aber die Grammatiken sprechen eine andere Sprache. Für die Grammatikgeschichte stimmt es schon mal nicht. Doleschal zeigt das sehr schön. Es hilft nicht weiter, das einfach so zu behaupten. Wie wärs, den Dogmatismus mal etwas zu lockern ("ist grundsätzlich") und mit etwas mehr Neugier da ranzugehen? Es geht nicht um ein neues Dogma, es geht vielmehr darum, den Sprachgebrauch, die Systematik, die Historie und den Gebrauch auf Literaturbasis wirklich mal anzuschauen. Es hilft gar nicht weiter, autoritative Erklärungen zu verbreiten, was sich "auf dem Boden der Sprachwissenschaft" befinde und was nicht. Dazu sind wir ganz sicher nicht ausgerüstet.--Mautpreller (Diskussion) 11:55, 25. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Wer den sexusindifferenten Gebrauch des Maskulinums leugnet (wie die derzeit sprachpolitisch sehr aktive Duden-Redaktion) verlässt den Boden der Sprachwissenschaft. Man kann den Sprachpolitikern im Hause Duden nur empfehlen, die 2016er-Grammatik (im eigenen Haus verlegt) gründlich zu studieren (S. 160). --Brahmavihara (Diskussion) 12:17, 25. Mär. 2021 (CET) "Unumstritten dürfte wohl auch inzwischen sein, dass im ,Proto-Indoeuropäischen‘ ebenfalls nur die Opposition zwischen den Genera belebt [genus animatum] und unbelebt vorhanden war und dass ein drittes Genus [das Femininum] erst später hinzukam." Zifonun, Gisela 2018: Die demokratische Pflicht und das Sprachsystem: Erneute Diskussion um einen geschlechtergerechten Sprachgebrauch. Erschienen in: Sprachreport Jg. 34 (2018), Nr. 34. --Brahmavihara (Diskussion) 12:24, 25. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Ja. Wir schreiben in den Artikel: Benutzer:Brahmavihara ist der Auffassung, dass die derzeitige Dudenredaktion den Boden der Sprachwissenschaft verlassen hat. Das ist doch die ideale Lösung. Beißt sich ein bisschen mit den Wikipedia-Regeln, okay.--Mautpreller (Diskussion) 12:42, 25. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Nein, wir schreiben auf die Disk-Seite: Benutzer Mautpreller verlässt den Boden einer sachlichen Diskussion. Kann ein Zeichen dafür sein, dass die Argumente ausgehen. Zum Thema Dud*in. Wikipedia verwendet seriöse Quellen. Ob der Duden auch in Zukunft diese Voraussetzung erfüllt, wird derzeit landauf landab heftig diskutiert. Es besteht begründeter Zweifel. --Brahmavihara (Diskussion) 12:55, 25. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Ich möchte ganz schlicht darauf hinweisen, dass Diskussionsseiten nicht den Zweck haben, steile Thesen aufzustellen und letzte Wahrheiten zu verkünden. Offenbar kommt das nicht an. Da bin ich eben in Sarkasmus geflüchtet.--Mautpreller (Diskussion) 13:16, 25. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Aus der Sicht eines Mitlesers (m.)
Diskussionsseiten sind auch nicht dafür da, Mitautoren systematisch an produktiver Mitarbeit zu hindern, indem man fortfährt, offensichtliche Fehldarstellungen aus veralteten Quellen zu verteidigen. Da sind ja sogar feministische Hardcore-Linguistinnen in ihren Einsichten schon weiter vorangeschritten. --Brahmavihara (Diskussion) 15:51, 25. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Möchtet ihr euren persönlich gefärbten Disput nicht im Café Wiki weiterführen? --B.A.Enz (Diskussion) 16:24, 25. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Schuldig, Euer Ehren, ich hör ja schon auf.--Mautpreller (Diskussion) 17:37, 25. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Voranschreitende Recherche:

  1. Schon 1959 stand die Passage im Grammatik-Duden (war die 1. Auflage).
  2. Bis 2005 wird die Maskulinform der Lehrer sechsundvierzig Jahre lang als Genus-Sexus-kongruente Bezeichnung für Männer erklärt (1966, 1984, 1995).
  3. 1998 wurde die Fachbezeichnung „Sexus“ ergänzt und die feminine Form vorgezogen, allerdings „Verwandtschaftsbezeichnungen“ weggelassen.
  4. 2021 bestreitet der Duden nicht den generischen Gebrauch der Maskulinformen (zum Arzt gehen), der ist aber „nicht Bestandteil der lexikografischen Kategorie Bedeutung“ (vergleiche Lexikalische Semantik).[1]

Für die Ausgaben 1995 und 1998 war Peter Eisenberg verantwortlicher Mitherausgeber, auch 2005 noch, als die Unterscheidung in sexusspezifisch und sexusindifferent eingeführt wurde (leider nicht einsehbar). --Chiananda (Diskussion) 06:35, 26. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Das Verhältnis zwischen Genus und Sexus ist wesentlich vielfältiger und komplexer als es das 66er-Zitat (überholter Forschungsstand) nahelegt. Die 3 Klassen (A bis C) aus der 2016er-Duden-Grammatik bilden die Vielfalt auf dem Gebiet der Personenbezeichnungen hingegen in angemessener Weise ab. Von der falschen und unterkomplexen Darstellung einmal abgesehen wird das Zitat noch nicht einmal historisch eingeordnet und in seiner Aussagekraft relativiert. --Brahmavihara (Diskussion) 07:40, 26. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Dies betrifft den Revert von @Mautpreller oldid=210223558. M.E. wird das von @Brahmavihara eingesetzte in in jedem Falle korrekt verstanden, während die Zurücksetzung auf ab zumindest fragwürdig ist. Ich lese das ab so, dass der Duden diese Formulierung durchgängig bis heute so beibehalten hat. Diese scheint mir aber nach den obigen Ausführungen nicht der Fall zu sein. Ich bin schon überrascht wie die GS-Vertreter hier kein Jota von ihrer fragwürdigen Darstellung abrücken. Auf dieser Basis kann man hier in der Wikipedia nie zu einem ausgewogenen Text kommen. ArchibaldWagner (Diskussion) 16:13, 26. Mär. 2021 (CET)Beantworten
"ab" heißt = er tut es noch heute. Was natürlich falsch ist. So einen Blödsinn wie 1966 schreibt die 2016er-Grammatik natürlich nicht mehr. --Brahmavihara (Diskussion) 20:17, 26. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Das stimmt nicht. "Ab" heißt (anders als "seit") nicht "er tut es noch heute". Sinn der Formulierung ist natürlich, und das sollte nach der Diskussion bekannt sein, dass dieser Satz von 1959 an viele Jahre lang in den diversen Dudengrammatiken stand. "Blödsinn" ist das selbstverständlich nicht.--Mautpreller (Diskussion) 20:25, 26. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Mautpreller hat Recht. Ab bedeutet mitnichten bis heute. Louis Wu (Diskussion) 21:01, 26. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Wenn man sich hier schon uneinig ist, ob jetzt «ab» oder «seit» das Gleiche oder nicht das Gleiche ausdrücken, wird das bei den Lesenden (Otto & Anna Normalverbrauchende) sicher auch nicht klarer rüberkommen. Gebt auch den Endtermin an, schreibt «zwischen … und …» oder etwas in dieser Art, und allen ist mit dieser Präzision mehr gedient als mit dem vagen, aber unausgesprochenen «viele Jahre lang». --B.A.Enz (Diskussion) 21:06, 26. Mär. 2021 (CET)Beantworten
+1. Auch nach meinem Empfinden besagt ein nacktes "ab" grundsätzlich erstmal "zeitlich unbegrenzt", also im Prinzip dasselbe wie "seit", nur stilistisch unschön, wenn es um einen bereits zurückliegenden Zeitpunkt geht. Wenn zu diesem "ab" offenbar auch ein "bis" gehört, das aber weggelassen wird, kann natürlich die Frage aufkommen, was diese Weglassung für einen Grund oder Zweck hat, auf jeden Fall fehlt dann eine wesentliche Information. --Epipactis (Diskussion) 21:50, 26. Mär. 2021 (CET)Beantworten
„mit ab wird ein zeitlich fortdauerndes Geschehen gekennzeichnet“ (Duden Grammatik 3. Aufl. 1973, S 327 (Abschnitt 811)) ArchibaldWagner (Diskussion) 21:59, 26. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Genausgenommen gibt es kein klares "bis". Aber man könnte tatsächlich expliziter mnachen, worum es hier geht. Es geht um die (historische und systematische) Ausgangslage für die Diskussionen um geschlechtergerechtes Schreiben. Da muss man einfach festhalten: Die Duden-Grammatiken fast aller Jahre seit (!) 1959 gehen davon aus, dass bei Personenbezeichnungen im Allgemeinen (nicht immer) sich das Genus nach dem Sexus richtet. Man kann das sicher noch genauer sagen. Das ist übrigens auch keine "veraltete" Erkenntnis, die durch neuere überholt wäre. Was tatsächlich hinzugekommen ist, ist ein systematischerer Blick auf das generische Maskulinum, das vor den 70ern und 80ern praktisch kein Thema der normativen und deskriptiven Grammatiken war. Dass Genus aber bei Mensch (und Tier!) durchaus semantische Funktion hat und das auch so wahrgenomen wird, ist eigentlich trivial. Jeder (! generische Form bewusst gewählt) weiß das im Grunde. Das gehört an sich noch gar nicht zum eigentlichen Gegenstandsbereich der geschlechtergerechten Sprache, es liegt noch davor als, genau, theoretische und historische Grundlage der ganzen Diskussion.--Mautpreller (Diskussion) 22:09, 26. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Ok, das war uneindeutig, weil kein "Endpunkt" angegeben war. Ich habe das umseitig im Abschnitt "Zusammenhänge zwischen Genus und Sexus" präzisiert:

  • „wie die Duden-Grammatik in ihrer 1. Auflage 1959 (und mit ähnlichem Wortlaut noch in der 6. Auflage 1998[2]) festhält“

Die 2016er-Grammatik habe ich noch ergänzt mit „sexusindifferent/sexusspezifisch“ und Beispielen für die Klassen A und B. Der Kotthoff-Beleg gibt leider für die Zeit zwischen 1998 und 2016 nix an, im Internet finde ich auch rein gar nichts zur 7. Auflage 2005 und zur 8. Auflage 2009. Was da wie drinsteht oder sich änderte… keine Ahnung.

Hat jemand Zugriff auf die beiden Ausgaben?

Auch ergänzt habe ich die neue Online-Bedeutung von Lehrer, dort findet sich jetzt der folgende standardisierte Hinweis (inkl. Verlinkungen):[2]

Verwendung der Personenbezeichnung
In bestimmten Situationen wird die maskuline Form (z.  B. Arzt, Mieter, Bäcker) gebraucht, um damit Personen aller Geschlechter zu bezeichnen. Bei dieser Verwendung ist aber sprachlich nicht immer eindeutig, ob nur männliche Personen gemeint sind oder auch andere. Deswegen wird seit einiger Zeit über sprachliche Alternativen diskutiert.“

Eigentlich muss man sich nur wundern, warum zwischen 2005 und 2021 nicht das fortgeführt wurde, was zuvor 46 Jahre lang erklärt wurde; wirkt wie ein Schlingerkurs des Dudens in dem Zeitraum. Und ich vermute, es könnte an Eisenberg gelegen haben, der sich nach zwei mitgetragenen Ausgaben 1995 und 1998 mit seiner eigenen sexusspezifischen Definition von der Lehrer nicht mehr zufrieden gab (erfand 2018 sogar eine „unschuldige grammatische Kategorie generisches Maskulinum“). Eine Ausarbeitung des roten Artikels "Duden-Grammatik" täte Not, auf "Duden" ist leider nix dazu zu finden… Gruß --Chiananda (Diskussion) 05:47, 27. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Wir schreiben das Jahr 2021. In der Darstellung des Lemmas wird an keiner Stelle ersichtlich, weshalb zur Beschreibung der Relation von Genus und Sexus auf Grammatiken aus dem Jahr 1959 (!) zurückgegriffen werden muss. Die feministische Sprachkritik hat schon immer das Generische Maskulinum kritisiert. Das GM wird in der 2016er-Duden-Grammatik (Klasse C) bestens beschrieben. Die Relation Genus/Sexus wird in alten Grammatiken unterkomplex/falsch dargestellt. Wie man ein Interesse daran haben kann, überholten Forschungsstand in der Wikipedia zu verankern, ist mir schleierhaft. --Brahmavihara (Diskussion) 08:01, 27. Mär. 2021 (CET)Beantworten
M.E. ist die Tendenz dieser Zeitreihe, die sich ja durch den ganzen Abschnitt zieht, doch recht klar ersichtlich: Anfangs (1959) wurde das Phänomen vom Duden lediglich konstatiert, später allmählich als Problem erkannt und benannt, und nun eben (soweit derzeit möglich) gebannt. --Epipactis (Diskussion) 19:01, 27. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Bei den Abschnitten Genus/Sexus erfolgt keine zeitliche Einordnung (ist auch nicht erforderlich). Unvermittelt - und ohne dass hier eine historische Nachzeichnung angekündigt würde - werden plötzlich alte Quellen zitiert. Eine historische Darstellung ist sicherlich bei der Entwicklung der femininistischen Sprachkritik sinnvoll. Diese aber zu flankieren mit einer Nachzeichnung der Theorieentwicklung rund um das generische Maskulinum, ist nicht zielführend, denn die deutsche Grammatik hat sich in diesem Punkt seit den 50er/60er Jahren nicht verändert. Die aktuelle Terminologie (2016er-Grammatik) ist treffsicher und zur Darstellung der grammatischen Situation, die von der feministischen Sprachkritik seinerzeit ins Visier genommen wurde, bestens geeignet. Das generische Maskulinum, das Anfang der 80er von Pusch und anderen kritisiert wurde, ist das gleiche wie heute. Wobei sich das in Zukunft natürlich ändern kann. --Brahmavihara (Diskussion) 19:53, 27. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Vielleicht lese ich ja ein bißchen zu viel zwischen den Zeilen heraus, aber ich erblicke da eben weder eine historische Darstellung noch eine Theorieentwicklung, sondern eher die Darstellung einer historischen Entwicklung: Zuerst wird im Absatz "Zusammenhänge zwischen Genus und Sexus" mit dem 1959er-Zitat die Ausgangslage skizziert, dann folgt die "Feministische Sprachkritik", worauf in "Generische Maskulinform" gezeigt wird, wie sich der Duden diese Argumentation zu Eigen macht bzw. in deren Sinne Partei ergreift. (Mittlerweile profiliert er sich ja sogar als Vorreiter der Entwicklung, das wäre dann wohl noch zu ergänzen.) Das Kapitel verlässt also sein anfängliches Thema und geht stattdessen dazu über, den unaufhaltsamen Siegeszug der GS am Beispiel des Dudens zu zelebrieren. Mit "Theoretische Grundlagen im Deutschen" hat das mMn jedenfalls nicht mehr viel zu tun. --Epipactis (Diskussion) 23:26, 27. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Da pflichte ich dir bei. Zu den zahlreichen Baustellen in diesem Abschnitt zählt, dass manche Unterabschnitte (etwa: "Feministische Sprachkritik") nicht zur Überschrift passen. "Theoretische Grundlagen im Deutschen": da passen nur die Abschnitte Genus/Sexus/Generisches Maskulinum) --Brahmavihara (Diskussion) 11:11, 28. Mär. 2021 (CEST)Beantworten
"Den unaufhaltsamen Siegeszug der GS" ist das so? Wer benutzt im Alltag tatsächlich dieses umständliche und die biologische Geschlechtlichkeit hervorhebende Sprechen? Eines Sprechen, das mehr und mehr von den Regeln der Weltsprache Englisch wegdriftet. Nicht jeder kann und will bevor er den Mund aufmacht wie die Rundfunksprecher seine Worte durch ein staatliche finanziertes Filterprogramme schicken. In meinen Umfeld habe ich hin und wieder ein krampfhaftes Bemühen festgestellt, aber spätestens nach drei Sätzen kam der Sprecher ins Stolpern. Das Ganze ist zudem auch etwas autoritär, wenn Ministerien Gelder für Filterprogramme ausgeben, die meine persönliche Textformulierungen am Ende erst "gerecht" machen sollen. ArchibaldWagner (Diskussion) 11:19, 28. Mär. 2021 (CEST)Beantworten
Eben. Dieses Kapitel mit seiner unterschwelligen Chronologie suggeriert aber, dass der Drops bereits gelutscht sei. Deshalb wie Brahmavihara - mMn sollte man dort mindestens nochmal einen Querstrich einziehen und die linguistischen Grundlagen sauber separieren, eventuell wird dadurch ja auch das ominöse 1959er-Zitat obsolet. --Epipactis (Diskussion) 20:29, 28. Mär. 2021 (CEST)Beantworten
Guter Vorschlag. --Brahmavihara (Diskussion) 20:33, 28. Mär. 2021 (CEST)Beantworten
Was brauchen wir denn überhaupt an "Theoretischen Grundlagen"? Das Generische Maskulinum auf jeden Fall, denn daran hängt sich ja die nachfolgende Feministische Sprachkritik und der ganze übrige Artikel auf. Ansonsten ist das Genus jedoch eines der größten Mysterien der deutschen Sprache, für mich sind die derzeitigen Ausführungen z.T. eher verwirrend. Spielen denn für das Thema bspw. die Kategorien Belebt und Unbelebt irgendeine Rolle, und stimmt es überhaupt, was da steht? Wesentlich scheint mir vor allem die Unterscheidung zwischen Genus und Sexus, die Zusammenhänge machen mich dagegen schon wieder konfus. Herrscht nicht bei den "Personenbezeichnungen" (was auch immer das sein mag) im Grunde die gleiche regellose Willkür wie bei Messer, Gabel und Löffel? Usw. usf., mMn sollte man diesen Sack nochmal aufschnüren. --Epipactis (Diskussion) 00:47, 30. Mär. 2021 (CEST)Beantworten
Im Fokus der feministischen Sprachkritik steht das generische Maskulinum, das als "ungerecht"/"sexistisch" beschrieben wird. Diese Charakterisierung kann nur dann gelingen, wenn Genus und und Sexus im Widerspruch zur linguistischen Faktenlage weitgehend gleichsetzt und "die Lehrer" (Maskulinum) folglich als Gruppe von Männern beschrieben werden. Der Autor des umseitigen Abschnitts verfolgt genau diese Strategie, indem er durch die Auswahl von Zitaten (überholter Forschungsstand) eine weitgehende Kongruenz von Genus und Sexus konstruiert. Diese Strategie ist schon aus der Gliederung ablesbar: Genus - Sexus - Zusammenhänge. Es ist offensichtlich, dass mit einer solchen Form der Darstellung ausschließlich die Sichtweise der feministischen Sprachkritik zum Ausdruck gelangt. --Brahmavihara (Diskussion) 08:48, 30. Mär. 2021 (CEST)Beantworten
M.E. müsste in die Grundlagen auch die Kritik von Gerhard Stickel (Gerhard Stickel: Beantragte staatliche Regelungen zur „Sprachlichen Gleichbehandlung“: Darstellung und Kritik), sozusagen als die Sicht der Gegenseite in 1988 Jahren, eingearbeitet werden. Aber @Chiananda hat hier offenbar große Angst, das das die Leser zu Gesicht bekommen, siehe ihren Kommentar in dieser Änderung vom 11. März. Der Herr spricht von weiblichen Ministern. ArchibaldWagner (Diskussion) 10:32, 30. Mär. 2021 (CEST)Beantworten
ArchibaldWagner, wenn Du schreibst "Aber die Verfechter der Gendersprache ... siehe den Kommentar in dieser Änderung vom 11. März" vermeidest Du einen PA und sagst dasselbe. (Schau auch mal den Quellcode des Links an.) Chiananda ist übrigens ein Benutzer, keine Benutzerin. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 11:06, 30. Mär. 2021 (CEST)Beantworten
Hi Epipactis, zwei Punkte an dem, was Du sagst, leuchten mir nicht ein:
1. Was brauchen wir denn überhaupt an "Theoretischen Grundlagen"? Es geht nun mal nicht an, die Sachen, die einen "konfus" machen, einfach wegzulassen. Dass Sexus (geaugenommen nicht das "natürliche Geschlecht", sondern das semantische Merkmal "Geschlecht") etwas kategorial anderes ist als Genus (grammatisches Geschlecht), bestreitet niemand. Dass es aber Zusammenhänge gibt, und zwar ausschließlich bei belebten Referenten (daher ist dieses Merkmal so wichtig), ist ebenfalls seit langem bekannt. Diese Zusammenhänge sind nicht unkompliziert, aber genau deshalb "braucht" man eben Theorie. Es ist eben so, dass auch am grammatischen Geschlecht ein wenig Bedeutung angehängt ist - nicht weil man das sprachpolitisch so will oder nicht will, sondern weil es seit jeher so wahrgenommen und genutzt wird. Strittig ist, wie viel Bedeutung dranhängt und ob und wie sehr das ein Problem ist, die Zusammenhänge als solche sind altbekannt.
2. Ich sehe in der historischen Darstellung etwas anderes als den Siegeszug der geschlechtergerechten Sprache. Ich sehe hier vor allem eine Historisierung, die man noch deutlicher machen könnte. Bei Doleschal wird es sehr deutlich: Das "generische Maskulinum" für Personen- und insbesondere Berufs- und Tätigkeitsbezeichnungen ist erst massenhaft verwendet worden, als große Erfolge bei der Gleichstellung der Geschlechter erzielt worden waren. Techniker und Geschäftsführer waren eben normalerweise Männer, "Kindergärtnerinnen" waren praktisch immer Frauen. Es gab Ausnahmen, aber das waren wenige. Zugleich gab es eine zunehmende Regulierung von Beruflichkeit. Es bestand erstmals massenhaft Bedarf an generischen Bezeichnungen. Und kaum war das alte, aber nur gelegentlich genutzte "generalisierende" Maskulinum für diesen gewohnheitsmäßigen massenhaften Gebrauch erstmals voll etabliert, wurde es auch schon wieder zum Problem. Zum Problem der Grammatik, die es bis dahin theoretisch noch gar nicht recht erfasst und systematisiert hatte, aber auch zum geschlechterpolitischen Problem. Zunächst sah das noch, wie die Umweltbewegung, wie etwas Minoritäres und auf Dauer eher zu Vernachlässigendes aus, inzwischen ist klar, dass das nicht so ist. Die Grammatiker, der RdR, die Wörterbücher, die Kommunen, die Universitäten sind mittlerweile gezwungen, sich damit zu befassen.
Damit ist keine Entscheidung getroffen, ob denn die in Leitfäden vorgegebenen Lösungen nun gut, richtig und praktikabel sind. Was man aber nicht mehr ignorieren kann, ist, dass die geschlechtergerechte Sprache ein Konzept zur Lösung eines Problems ist, das, mal sehr vorsichtig ausgedrückt, mittlerweile sehr zahlreiche Leute, Institutionen, Organisationen und Gremien tatsächlich als Problem sehen. Ob man Sternchen und Knacklaute mag oder nicht, ist für die "theoretischen und historischen Grundlagen" wirklich nicht das Entscheidende. Das Entscheidende ist, dass man sich mittlerweile dem Problem und zu dem Problem stellen muss, so oder so. Dass das nicht nur "sorum", sondern auch "sorum" passiert, ist schon klar.--Mautpreller (Diskussion) 21:49, 31. Mär. 2021 (CEST)Beantworten
Ja, sicher. Mir geht es schlicht darum, dass die wirklich elementaren Grundlagen eher noch zu kurz kommen, während zugleich schon in spezielle und für das Thema vielleicht nicht ganz so essentielle Gefilde abgeschweift wird. Mehr dazu siehe ein paar Abschnitte weiter unten. --Epipactis (Diskussion) 23:17, 1. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Was mir jetzt erst auffällt: Die Beispiele in der Duden-Aussage von 1959/1966 ("der Freund", "den Feind") illustrieren eigentlich nicht das generalisierende Maskulinum, sondern lediglich das Prinzip des generalisierenden Singular. In gleicher Weise könnte man auch Worte mit femininem oder neutralem Genus "zu ‚neutralen‘ Geschlechtsangaben" verwenden, aber tatsächlich geht es in diesen Sätzen doch gar nicht um die Geschlechtsangabe, sondern um eine semantische Abstraktion. --Epipactis (Diskussion) 00:37, 8. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Du hast du noch nicht ganz, alter BKLer: In dem Kontext ist "der Freund" (wie auch in de:WP) der singulare „männliche Bezeichner“, und zwar nicht für mehrere männliche Freunde, sondern geschlechterübergreifend für alle "Befreundete", also auch für Freundinnen. Und der Feind kann auch eine Frau meinen.
Das hängt auch nicht zwangsläufig mit abgeleiteten (movierten) weiblichen Formen zusammen wie bei Freund/Freundin, sondern schon das Pronomen er kann generisch für alle stehen. Oder denke an: Das betrifft einen selbst! Man meint sich selbst damit, egal welches Geschlecht man hat. Noch besser: Einer meiner Eltern arbeitet. Warum geht nicht Eine meiner Eltern oder eines meiner Eltern? Das sind natürlich nur ganz spezielle Kombinationen, und sie lassen sich auch anders formulieren, ohne generische Verwendung des maskulinen Genus.
An der Duden-Grammatik ist interessant, dass sie nur die "Hochsprache" in Form eines Sprichworts (im Singular) oder einer dichterischen Aussage zur Verdeutlichung zitiert – die vielen alltäglichen Vorkommen werden einfach nicht als erwähnenswert angesehen und sind nicht der Rede wert; der alltägliche Sprachgebrauch gilt als selbstverständlich. Obwohl Doppelnennung seit vielen Jahrhunderten durchaus gebräuchlich ist – nicht nur zur Begrüßung oder bei Verwandtschaftsbezeichnungen –, scheint nirgendwo eine Regel zur Maskulinform als gemeinsamer Pluralform zu stehen.
Der Sachverhalt, dass sich in Bezug auf Personen das Maskulinum geschlechterübergreifend gebrauchen lässt, wird uns schon von Klein auf vorexerziert und verankert sich schnell im "instinktiven" Sprachgefühl, ohne dass es dazu einer intellektuellen Erklärung bedarf. Es gibt Sprachen, die sowas nicht kennen und andere Formen zur Generalisierung von Personenbezeichnungen haben.
Sich hinter diese Ebene zu denken, ist sehr schwierig und bedarf logischer Anstrengung. Irgendwann kommt dabei der Punkt, wo der "blinde Fleck", die Selbstverständlich durchbrochen wird und sich das Phenomen von einer darüber liegenden (logischen) Ebene aus betrachten lässt: Männliche Bilder zur allgemeinen Bezeichnungen von Berufen und Tätigkeiten und zu allgemeinen, geschlechterübergreifenden Aussagen zu Personengruppen.
Der Sachverhalt ist vergleichbar zum Unterschied zwischen „Begriff“ und „Bezeichnung“, den viele Wikipedia-Autor:innen nicht verstehen, sonst dürfte nirgendwo sowas zu finden sein: „Der Begriff Umlaut bezeichnet…“. Begriffe (im enzyklopädischen Sinne) können nicht verwendet werden, nur ihre Namen. Begriffe können sogar mehrere Namen haben. Und das Maskulinum kann bezüglich Personen im Singular und im Plural generisch verwendet werden. Gruß --Chiananda (Diskussion) 05:47, 8. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Sag' ich doch. Dass die Beispielworte in diesem Fall maskulin sind und im Beispielsatz demzufolge auch wie ein Fall von generischem Maskulinum aussehen, ist nur eine zufällige Nebenwirkung. MMn sind "Freund" und "Feind" in diesem Kontext jedoch ebenso sexusneutral wie "Person", wenngleich sie, im Unterschied zur "Person", auch sexusspezifisch gebraucht werden können. Ihre eigentliche Funktion besteht dort aber darin, zu abstrahieren, nicht zu generalisieren. Daneben wird dieser Kollektivsingular wohl auch als rein stilistisches Mittel eingesetzt, daher vielleicht der (anderenfalls unverständliche) Verweis auf die "Hochsprache". Als typisches Beispiel für das "generalisierende Maskulinum" scheint mir der Satz jedenfalls zumindest unglücklich gewählt, eher sogar ungeeignet. --Epipactis (Diskussion) 00:50, 9. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Dieser Abschnitt kann archiviert werden. --Chiananda (Diskussion) 03:49, 4. Mai 2021 (CEST)

Beidnennung: Probleme beim prädikativen Gebrauch

@Brahmavihara und ich hatten unter dem Diskussionspunkt #Aus_dem_Englischen_... erwähnt (Suche nach "Thea Dorn zit. nach Gisela Zifonun" bzw. "Expliziter:" in dem Diskussionsabschnitt), dass G. Zifonun erhebliche Problemen mit Beidnennungen beim prädikativen Gebrauch sieht. Bislang wurden auf meinen Hinweis ausweichend reagiert (von @Chiananda: andere Sprachnorm!), bzw. er wurde schlicht übergangen. Daher will ich ihn hier erneut in diesem gesonderten Diskussionpunkt aufgreifen. In dem Abschnitt Geschlechtergerechte_Sprache#Beidnennung gibt es den Unterabschnitt (nicht als Wiki Abschnittsüberschrift realisiert!) Probleme der vollständigen Beidnennung. Ein weiterer unabhängiger Beleg für die Problematik liefert Claudia Wirz in der NZZ 2018-02-06 "Gendern in aller Herrlichkeit" ("...Ein Satz wie «Die Frauen sind die besseren Autofahrer» wird der gendersensiblen Sprachkritik nicht standhalten. Eine Umformulierung zu «Frauen sind die besseren Autofahrerinnen und Autofahrer» hingegen ist absurd...."). Ich denke in diesen Abschnitt müssen auch die von Frau Zifonun aufgezeigten Begrenzungen erscheinen. Ich schlage daher die folgende Erweiterung dieses Abschnitts vor:

"Beim prädikativen Gebrauch sieht Gisela Zifonun, die ehemalige Leiterin der Abteilung Grammatik am Institut für Deutsche Sprache, einen besonderen Fallstrick für die Verwendung von Doppelformen. So müsse in dem Satz 'Ich halte Felicitas Hoppe für einen der wichtigsten Schriftsteller Deutschlands' die maskuline Form Schriftsteller generisch verstanden werden. Eine Auflösung in eine Doppelform sei nicht möglich, da weder und noch oder noch bzw. passen würden. (Nachweis: Gisela Zifonun|Quelle=IDS Sprachreport 4/2018 S 52)"

oder als ausführliches wörtliches Zitat:

"Zu Beidnennungen beim prädikativen Gebrauch schreibt Gisela Zifonun: „Aber beim prädikativen Gebrauch – z.B. in Sie ist eine hervorragende Lehrerin, ich halte sie für den raffiniertesten Mörder des letzten Jahrzehnts – geht es nicht um Identifikation, sondern um die Zuschreibung von Eigenschaften oder die Einordnung in eine Klasse. Prädikativer Gebrauch ist somit nicht ohne Grund ein besonderer Fallstrick für die Verwendung von Doppelformen. Die Schriftstellerin Thea Dorn sagte in der ZDF-Sendung 'Das literarische Quartett' vom 2. März 2018: 'Ich halte sie [Felicitas Hoppe, G.Z.] nicht nur für eine der wichtigsten Schriftstellerinnen, sondern für einen der wichtigsten Schriftsteller Deutschlands.' Hier wird deutlich, dass die markierte feminine Form Schriftstellerinnen nicht leisten kann, was geleistet werden soll: Die Einordnung in den Top-Bereich der Gesamtklasse der schriftstellernden Personen Deutschlands. Die maskuline Form Schriftsteller muss hier generisch verstanden werden, aufgrund der vom Subjekt bezeichneten weiblichen Person. Was tun, wenn aber auch hier partout gegendert werden soll? Ich kann natürlich Schriftsteller/inne/n schreiben, siehe die Beispiele aus dem Text von Konstanze Marx oben. Aber eine vernünftige Auflösung in eine Koordination gibt es nicht: Weder und noch oder noch bzw. passen.“ (Gisela Zifonun: IDS Sprachreport 4/2018 S 52, fette Hervorhebung durch den Autor)"

Ich bitte um Stellungnahme zu dem Problem allgemein und zu meinen Vorschlägen. ArchibaldWagner (Diskussion) 16:21, 26. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Das kannst du leicht selber durchspielen am Beispiel deiner Onkel und Tanten (die Verbindung mit und geht also problemlos). Dann überlegst du, wer von deinen Onkeln oder Tanten am reichsten ist (Verbindung mit oder funktioniert). Schließlich kannst du unterscheiden, wer der netteste deiner Onkel beziehungsweise die netteste deiner Tanten ist. Einen derartigen Umgang mit gegenderten Verwandtschaftsbezeichnungen ohne Oberbegriff lernt jedes Kleinkind ohne großes Nachdenken.
Nicht anders verhält es sich bei paarigen Bezeichnungen mit movierter Femininform wie bei Cousins/Cousinen. Und eben auch bei Lehrer/Lehrerinnen (beide Formen sind in der Duden-Grammatik von 1959 bis 1998 als sexusspezifisch definiert (also gültig bis 2005); Duden online entspricht dem wieder ab 2021).
Das Duden-Handbuch enthält einige Kapitel zum Topic, darunter eines mit dem langen Titel Sie ist die erste Ärztin, die … / Sie ist die erste unter den Ärzten und Ärztinnen, die … (Beidnennung bei Berufsbezeichnungen) (S.156–158). Ich bereite dazu mal etwas vor… Gruß --Chiananda (Diskussion) 02:18, 27. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Ja umständlichere Formulierungen sind möglich, aber die einfachste Lösung geht nicht. Dein Hinweis entkräftet nicht den Einwand von G. Zifonun. ArchibaldWagner (Diskussion) 09:04, 27. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Die Feststellungen von G. Zifonun sind in der Tat treffend und sollten in den Artikel aufgenommen werden. Es gibt Situationen, in denen man am GM nur schwer vorbeikommt ("Mädchen sind die besseren Schüler", "Der Anteil an Frauen unter den Grundschullehrern ist extrem hoch"). Kreativen Gendernden werden natürlich immer Lösungen einfallen: "Mädchen sind die besseren Lernenden" oder ""Der Anteil an Frauen unter den Grundschullehrkräften/in der Grundschullehrerschaft ist extrem hoch". --Brahmavihara (Diskussion) 14:21, 27. Mär. 2021 (CET)Beantworten
@Brahmavihara, Dein Hinweis auf den Einfallsreichtum der Genderer zeigt mir nur, dass auch sie letztlich merken, dass Oberbegriffe für Personenbezeichnungen sehr nützlich sind, dagegen Beidnennungen auf die Dauer nerven. Für mich ein weiterer Grund den Leser des GS-Artikels auf die Unmöglichkeit des prädikativen Gebrauch bei Beidnennungen hinzuweisen. ArchibaldWagner (Diskussion) 09:44, 2. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Ein erster Vorschlag zur Ergänzung im umseitigen Abschnitt "Beidnennung":

  • Für Beidnennungen von Personen- oder Berufsbezeichnungen gilt dasselbe Prinzip wie für viele Verwandtschaftsbezeichnungen: Für Onkel und Tanten oder Cousins und Cousinen gibt es kein gemeinsames Pluralwort (ungebräuchlich sind „Elterngeschwister“ und „Elterngeschwisterkinder“). Sollen ein oder mehrere Angehörige zur gemischtgeschlechtlichen Gruppe in Bezug gesetzt werden, ist die Nennung beider Bezeichnungen erforderlich: Er war der erste meiner Onkel und Tanten, der mich anrief. Oder: Von allen Cousins und Cousinen kam nur eine. Übertragen auf alle Ärzte und Ärztinnen in der Stadt ergibt sich: Er war der erste der Ärzte und Ärztinnen, der sich meldete. Oder: Unter allen Ärzten und Ärztinnen ist sie die älteste. Manchmal kann ein geschlechtsneutraler Oberbegriff passen wie Ärzteschaft oder ärztlich Tätige. Für Lehrerinnen und Lehrer passt Lehrkräfte.< ref group="d:" name="Handbuch 155–158">Duden-Handbuch 2020, S. 155–158: Kongruenz im Text: pronominale Wiederaufnahme.</ref>

Das mit dem fehlenden gemeinsamen Pluralwort bei 12.000 paarigen Personenbezeichnungen müsste eigentlich vertieft werden – aber scheint noch gar nicht allgemein zu Bewusstsein gekommen zu sein. Deshalb auch meinen Dank für deinen kritischen Hinweis, Archibald. Bisher hatte ich das als Randproblem gesehen, aber eigentlich ist es richtig fundamental.
Allerdings steht oben noch die Antwort auf meine Frage aus: Wo steht die grammatische Regel, dass aus 1 Lehrerin und 1 Lehrer = zwei Lehrer werden? Dazu muss man wahrscheinlich bei Pusch nachlesen; noch nie habe ich einen Hinweis dazu gesehen. Zum Durchsuchen: Duden-Grammatik 2016 in der Google-Buchsuche. Gruß --Chiananda (Diskussion) 05:21, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Ich habe oben bereits einen ersten Vorschlag gemacht. Dein Vorschlag läuft darauf hinaus, Lösungen aufzuzeigen, wenn kein Oberbegriff existiert. Worum es hier aber geht, ist darauf hinzuweisen, dass eine ausdrucksstarke kurze Formulierung mittels des prädikativen Gebrauchs nicht möglich ist, wenn kein Oberbegriff vorhanden ist. Dein Vorschlag verbirgt aber gerade den Verlust auf den G. Zifonun hinweist. Er ist daher für mich nicht akzeptabel, es geht ja hier darum, die Grenzen bei Verwendung von Beidnennungen aufzuzeigen, also einem grösseren Kreis bewusst zu machen, was mir nach Deiner Ausführung ja auch in Deinem Interesse zu sein scheint. ArchibaldWagner (Diskussion) 21:19, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Hierzu noch einmal G. Zifonun: „Mir ist nicht wohl dabei, wenn Formulieren, vor allem auch schriftliches Formulieren, zu einem Slalom um ‚verbotene‘ oder nicht angeratene Ausdrucksformen wird. Was hier als kreative neue Wege verkauft wird, sind über weite Strecken krampfhafte Vermeidungsstrategien“. --Brahmavihara (Diskussion) 21:31, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Problem-Hinweis (prädikativer Gebrauch) von G. Zifonun in den Artikeltext im Abschnitt Geschlechtergerechte_Sprache#Vollständige_Paarform eingefügt. ArchibaldWagner (Diskussion) 10:37, 8. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Ich hab das nicht zurückgesetzt, obwohl offenkundig noch Diskussionsbedarf besteht. Grund dafür ist, dass es an dieser Stelle als knappe Notiz m.E. ganz gut passt. D.h. die Lösung "vollständige Beidnennung" wirft an dieser Stelle ein Problem auf und ein brauchbarer Beleg existiert. Fraglich ist eben, ob hier ein grundsätzlicheres Problem angesprochen ist oder ein pragmatisches der "vollen Beidnennung" für einen bestimmten Kontext. Das wurde ja hier auch ohne echtes Ergebnis diskutiert. Die Ideallösung ist das nicht, aber aus meiner Sicht tragbar.--Mautpreller (Diskussion) 12:20, 8. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Ich war noch nicht dazu gekommen, dieses offene Problem weiterzudiskutieren – also was soll der vorschnelle Schuss aus der Hüfte? Dann hätte ich auch gleich meinen Text "reinschießen" können, ohne den hier als explizit "ersten Vorschlag" zur Lösung des Problems vorzustellen. Kein fruchtbarer Umgang, wenn noch keiner der beiden Vorschläge zuende diskutiert ist.
Ich dachte aber, dass die Formulierung aus dem Duden-Handbuch den Satz von Zifonun eindeutig widerlegt: „Eine Auflösung in eine Doppelform sei nicht möglich, da weder und noch oder noch bzw. passen.“ Denn anscheinend gibt es Formulierungsmöglichkeiten mit Beidnennung, die passen. Nur dass es für "Schriftsteller" (noch) keine neutrale Form gibt. Aber "schrifstellerisch Tätige" ist auf dem Vormarsch, immerhin eine Verkürzung der Beidnennung.
Interessant, dass Zifonun hier den Fachausdruck "Koordination" verwendet (vgl. Koordinationsellipse), aber alltägliche Normalfälle wie Onkel und Tanten unberücksichtigt lässt. Die kennt schon jedes Kind, auch Neffen und Nichten, die sie ja sind. Manche sind sogar schon Enkel oder Enkelin ihrer Omas und Opas.
Dass Doppelnennungen umständlicher und länger sind als eine gemeinsame Pluralform (sofern keine neutrale zur Verfügung steht), ist hinlänglich bekannt und umseitig ausführlich vermerkt. Muss nicht wiederholt werden, denn dahingehend sagt Zifonun nix Neues. Auch mir tut der Verlust der einfachen (maskulinen) Pluralform leid und es fällt mir nicht immer leicht, sie zu vermeiden. Umsomehr sind in den Medien Genderzeichen und Glottisschläge auf dem Vormarsch.
Und Brahmaviharas Zitat-Ergänzung ist nur noch unwissenschaftliche Polemik, denn "verkaufen" will die GS nichts, und "krampfhaft" ist keine seriöse Aussage. Natürlich will die GS "vermeiden", das ist ihre Hauptstrategie. Kann man ihr nicht gesondert vorwerfen, man kann nur ihrer Kritik am gen.Maskulinum entgegenargumentieren.
Falls ihr Zifonun dennoch für wichtig haltet, könnt ihr die Polemik ja unter "Kritik" einbauen. Ich werde das Zitat durch meinen Text ersetzen, denn eine Aussage wie „müsse … die maskuline Form Schriftsteller generisch verstanden werden“ hat keinen Platz in einem Konzept zur Vermeidung des generischen Maskulinums. Es gibt keine einzige sprachliche Situation, die nicht ohne generische Verwendung von Maskulina auskommt. --Chiananda (Diskussion) 04:22, 9. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Der Einwand "der vorschnelle Schuss aus der Hüfte" passt nicht zur Realität. Mein Vorschlag stand hier 13 Tage zur Diskussion, ohne dass ein sachlicher Einwand gegen ihn vorgebracht wurde. @Brahmavihara unterstützte ihn, @Chiananda brachte einen weiteren Vorschlag, der aber die Grenzen der Beidnennungen, um die es hier geht, nicht erwähnte. Weiter schrieb @Chiananda, dass man das Problem der fehlenden Oberbegriffe (@Chiananda nennt es gemeinsames Pluralwort) deutlich bekannter machen sollte. Zudem hat ein Satz wie „müsse … die maskuline Form ...“ (scheinbar ein rotes Tuch für @Chiananda), bei der Darstellung der Grenzen eines Lösungsvorschlags der GS durchaus seine Berechtigung, es steht hier nicht im Widerspruch zu den Zielen der GS. – Stellen wir uns bitte einen neutralen Leser vor, der will nicht irgendwo weiter unten in einem etwas versteckten Abschnitt Kritik noch einmal nachsehen, was es bei einem bestimmten Lösungsvorschlag der GS zu bedenken gilt. Eine Verschiebung des Hinweises von Frau Zifonun in die allgemeine Kritik der Gendersprache ist nicht akzeptabel. Ein unvoreingenommener Leser erwartet sie hier direkt, wo es um die Beidnennung geht. Es kann auch nicht sein, dass eine Diskussion erst abgeschlossen ist, wenn @Chiananda seine Zustimmung dazu erteilt hat. Wenn ein Vorschlag hier fast zwei Wochen zur Stellungnahme stand, auf einer Seite, die unter heftiger Beobachtung steht, und kein wirklich sachlich begründeter Einwand kommt, muss ein Übertragung in die Artikelraum möglich sein. ArchibaldWagner (Diskussion) 12:37, 10. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Ich habe jetzt die Präzisierung zu "und, oder, beziehungsweise" und zum prädikativen Gebrauch ergänzt, womit die Behauptung von Zifonun (2018) zum angeblichen Fallstrick und zur Unmöglichkeit widerlegt ist. Ich sehe das "Problem" als erledigt an. --Chiananda (Diskussion) 14:09, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Frau Zifonun hat weder was vom angeblichen Fallstrick geschrieben, noch hast Du Ihren Einwand widerlegt. Deine Entfernung des Hinweises auf ein Problem bei Doppelnennung sollte im Interesse der Leser rückgängig gemacht werden. ArchibaldWagner (Diskussion) 20:32, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Neutralität strittig – Unterdrückung eines Zitats zum prädikativen Gebrauch ArchibaldWagner (Diskussion) 10:11, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Durch den Edit wird ein gut belegter Hinweis auf die Unmöglichkeit einer einfachen Formulierung beim prädikativen Gebrauch im Falle von Doppelnennungen im Abschnitt Probleme der vollständigen Beidnennung unterdrückt. An seiner statt wurde auf umständlichere Ersatzformulierungen aus dem Diewaldschen-Handbuch hingewiesen. Ich sehe hierin die Absicht, dass vor dem Leser bewusst ein Problem bei Doppelnennungen verschwiegen werden soll. Für mich ein Grund für eine Neutralitäts-Warnung. ArchibaldWagner (Diskussion) 20:46, 20. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Zifonun nennt zuerst einen Beispielssatz:
  • „Ich halte sie [Felicitas Hoppe, G.Z.] nicht nur für eine der wichtigsten Schriftstellerinnen, sondern für einen der wichtigsten Schriftsteller Deutschlands.“
Also ein generisches Maskulinum, das in dem Abschnitt durch Beidnennung aufgelöst würde zu "Schriftsteller und Schriftstellerinnen Deutschlands", wie allg. üblich. Der Satz hat also kein Alleinstellungsmerkmal.
Dann kommt Zifonuns triviale Feststellung:
  • „Die maskuline Form Schriftsteller muss hier generisch verstanden werden, aufgrund der vom Subjekt bezeichneten weiblichen Person.“
Diese Bekräftigung der generischen Bedeutung ist an dieser Stelle überflüssig, wenn es in dem Abschnitt doch um die Ersetzung des generischen Gebrauchs geht.
Dann kommt Zifonuns uninformierte persönliche Meinung:
  • „Aber eine vernünftige Auflösung in eine Koordination gibt es nicht: Weder und noch oder noch bzw. passen.“
Was heißt "vernünftig"? Was bedeutet in diesem Zusammenhang "Koordination"? Vielleicht eine Parataxe? Oder eine nebenordnende Konjunktion im Deutschen? Egal, wahrscheinlich ist einfach eine Beidnennung gemeint. Und wie leicht eine solche ist, wird in dem darüber stehenden Zitat aus dem Diewald’schen-Handbuch nahegelegt:
  • Ich halte sie [Felicitas Hoppe, G.Z.] nicht nur für eine der wichtigsten Schriftstellerinnen, sondern für eine der wichtigsten Schriftsteller und Schriftstellerinnen Deutschlands.
Ist auch weiterhin eine "Koordination", und völlig easy. Es war ja nicht nach einem einzigen Pluralwort gefragt, aber auch da gäbe es Möglichkeiten: schriftstellerisch Tätige, oder ganz mutig: Schriftstellernde. Und natürlich Schriftsteller*innen, aber Genderzeichen werden umseitig eigentlich nur in dem eingekapselten Abschnitt "Mehrgeschlechtliche Schreibweisen" behandelt.
Also trifft die angebl. Kritik von Zifonun nicht. Deshalb bedarf sie auch keiner weiteren Erwähnung.
Das hat nix zu tun mit Neutralität, sondern ist eine reine Sachentscheidung, von Logik bestimmt, nicht von Parteilichkeit.
Außerdem sammelt der Abschnitt "Problemfälle bei Kurzformen" nicht irgendwelche Einzelbeispiele, von denen jemand meint, dass sie unlösbar wären. --Chiananda (Diskussion) 03:28, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Hier muss ich @Chiananda widersprechen. Ob und wie Wikipedia einen Leser auf ein Problem aufmerksam machen soll, ist kein reines Sachproblem, sondern auch eine Frage der Einschätzung durch den Autor. Hier kann man verschiedener Meinung sein und damit kann es auch eine Frage der Neutralität werden! In der aktuellen Darstellung im Artikel wird der Verlust einer Formulierungsmöglichkeit bei Beidnennungen m. E. verharmlost.
Mag sein, dass der von mir zitierte Beispielsatz aus der Arbeit von Frau Zifonun nicht optimal ist, um die Problematik darzustellen. Aber das Problem mit dem Prädikativum wurde ja nicht nur von Frau Zifonun thematisiert, sondern etwa auch von Claudia Wirz in der NZZ 2018-02-06. Mit ihrem dort genannten Beispiel „Frauen sind die besseren Autofahrer“ wird die Schwierigkeit mit der vollständigen Beidnennung hoffentlich klarer.
Versuchen wir, die richtige Konjuktion für eine vollständige Beidnennung zu finden: 1. und: "Frauen sind die besseren Autofahrerinnen und Autofahrer". Geht nicht, wenn Autofahrer zwingend männlichen Geschlechts sein sollen! 2. oder: "Frauen sind die besseren Autofahrerinnen oder Autofahrer". Ist eine andere Aussage und der Zusatz mit oder ist überflüssig! 3. bzw.: "Frauen sind die besseren Autofahrerinnen bzw. Autofahrer". Das ist Nonsens! Kreiert man einen Oberbegriff, wie etwa das unausprechliche Autofahrer/innen, geht die Konstruktion, aber das ist keine vollständige Beidnennung. Man muss bei Beidnennungen auf andere Formulierungen wie: "Frauen sind die Besseren unter den Autofahrerinnen und Autofahrern" ausweichen. ArchibaldWagner (Diskussion) 11:50, 30. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ja, das mit den Autofahrern geht halt nicht kürzer – ist ganz einfach ein weiteres Beispiel für die umseitige Anmerkung: „mehr als doppelt soviel Platz“. Da kann man doch wirklich nicht andauernd mit einem GM-Beispiel dagegenhalten, wenn die Tatsache an sich schon eingestanden ist. Auch Roland Kaehlbrandt reitet 2019 darauf herum in Explizitheit und Sprachökonomie: Genus und Sexus.
Und so ganz umfassend ist das Problem ja nicht, wie die Pluralformen Studierende, Forschende, Lehrkräfte, Pflegepersonal usw. zeigen. Klar, sind nur wenige Lösungsmöglichkeiten, aber sieht und hört man immer öfter.
Der Wegfall des generischen Plurals ist tatsächlich ein tiefgreifendes grammatisches bzw. sprachstrukturelles Problem. Dahingehend ist auch nix zu lesen seitens der GS-Vertreter. Vor allem die Dudenredaktion wird dazu eindeutig Stellung beziehen müssen. Anderserseits: Es gibt und gab wohl nie eine grammatische Regel für den "generischen Plural", meine dahingehende Frage bleibt oben unbeantwortet. Insofern wäre das Weglassen des gen. Plurals auch keine "Regelverletzung". Ist halt eine Frage der Sprachökonomie und Sprachästhetik, bei der das Gefühl des Gewohnten den Ausschlag geben dürfte. Auch ich habe eigentlich keine Lust, zu oft daran denken zu müssen, z.B. beim Wort "Gendergegner". Da wäre Gendergegnys eigentlich willkommen, andererseits will man ja die gegnerische Seite nicht provozieren, indem man von "Gendergegner*innen" spricht. Also brav "Gendergegner/-innen", um zumindest zweigeschlechtliche Gleichbehandlung widerfahren zu lassen. Ähm… viele Gegnys anerkennen sowieso kein drittes Geschlecht und reden dann gerne von "60 Facebook-Geschlechtern" und den ganzen "sexuellen" Aspekten, die jetzt angeblich zu berücksichtigen wären… aber eigentlich geht es nur um die paar Nichtbinären als 3. Option.
Und Zifonuns positives Bekenntnis zum GM gehört umseitig höchstens in den Abschnitt "Kritik". Und ihre Behauptung: "eine vernünftige Auflösung in eine Koordination gibt es nicht" ist einfach eine Falschaussage. --Chiananda (Diskussion) 04:14, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Empfehlungen des RfdR vom 16.11.2018 und 26.03.2021 (Vergleich)

Dieser Baustein verhindert die automatische Archivierung dieses Abschnitts und seiner Unterabschnitte.

Als Arbeitshilfe habe ich beide Versionen gegenübergestellt. Die Formatierung habe ich den Originalen bestmöglich angepasst. Die Methode, für das zweispaltige Layout eine Tabelle zu verwenden, sei – insbesondere für Smartphones – nicht optimal. Ich werde sie möglichst noch ändern, lasse sie zugunsten der Verfügbarkeit aber erst mal. Viel Erfolg damit. (Ich habe mich bemüht, kann Fehlerfreiheit aber nicht garantieren.)

RfdR = Rat für deutsche Rechtschreibung

Empfehlungen zur „geschlechtergerechten Schreibung“

Beschluss des Rats für deutsche Rechtschreibung vom 16. November 2018

Der Rat für deutsche Rechtschreibung ist sich bewusst, dass es einen Pluralismus grundsätzlicher kultureller, wissenschaftlicher, weltanschaulicher, sprachlicher und politischer Wahrnehmungen geschriebener Sprache als Darstellung von Lebenswirklichkeiten gibt. Angesichts der Verbindlichkeit des amtlichen Regelwerks der deutschen Rechtschreibung für Schulen sowie Verwaltung und Rechtspflege will er mit seinen Empfehlungen dazu beitragen, dass die Einheitlichkeit und damit Verständlichkeit der Rechtschreibung im deutschsprachigen Raum so weit wie möglich gesichert bleibt.

Dabei wird es wie bisher auch in Zukunft in unterschiedlichen Gruppen und Gemeinschaften unterschiedliche Schreibweisen zur Darstellung der unterschiedlichen Geschlechter geben. Diese müssen zur Kenntnis genommen und geprüft werden, sie können aber nicht jeweils für sich Allgemeingültigkeit und Verbindlichkeit für die geschriebene Sprache beanspruchen.

Der Rat für deutsche Rechtschreibung definiert die folgenden sechs Kriterien als Grundlage für „Geschlechtergerechte Schreibung“:

Geschlechtergerechte Texte sollen

  • sachlich korrekt sein,
  • verständlich und lesbar sein,
  • vorlesbar sein (mit Blick auf die Altersentwicklung der Bevölkerung und die Tendenz in den Medien, Texte in vorlesbarer Form zur Verfügung zu stellen),
  • Rechtssicherheit und Eindeutigkeit gewährleisten,
  • übertragbar sein im Hinblick auf deutschsprachige Länder mit mehreren Amts- und Minderheitensprachen,
  • für die Lesenden bzw. Hörenden die Möglichkeit zur Konzentration auf die wesentlichen Sachverhalte und Kerninformationen sicherstellen.

Dabei ist jeweils auf die unterschiedlichen Zielgruppen und Funktionen von Texten zu achten.

Der Rat für deutsche Rechtschreibung stellt fest, dass der gesellschaftliche Diskurs über die Frage, wie neben männlich und weiblich ein drittes Geschlecht oder weitere Geschlechter angemessen bezeichnet werden können, sehr kontrovers verläuft. Dennoch ist das Recht der Menschen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen, auf angemessene sprachliche Bezeichnung ein Anliegen, das sich auch in der geschriebenen Sprache abbilden soll. Die Beobachtung der geschriebenen Sprache zeigt dazu derzeit neben verschiedenen grammatischen (Generisches Maskulinum, Passivkonstruktionen usw.) verschiedene orthographische Ausdrucksmittel wie Unterstrich (Gender-Gap), Asterisk (Gender-Stern) oder den Zusatz männlich, weiblich, divers (m, w, d) nach dem generischen Maskulinum. Diese entsprechen in unterschiedlichem Umfang den Kriterien für geschlechtergerechte Schreibung.

Diese Entwicklung steht noch am Anfang. Sie wird sich durch die Verfassungsgerichtsentscheidungen in Deutschland und Österreich vermutlich beschleunigen. Die Erprobungsphase verschiedener Bezeichnungen des dritten Geschlechts verläuft in den Ländern des deutschen Sprachraums unterschiedlich schnell und intensiv. Sie soll nicht durch vorzeitige Empfehlungen und Festlegungen des Rats für deutsche Rechtschreibung beeinflusst werden.

Der Rat wird auch weiterhin hierzu Analysen zum Schreibgebrauch in verschiedenen Medien und Gruppen von Schreibenden vornehmen.

Rat für deutsche Rechtschreibung
Geschäftsstelle am
Institut für Deutsche Sprache
R 5, 6 – 13
D – 68161 Mannheim
Fon (+49 621) 1581-204 | Fax (+49 621) 1581-200
info@rechtschreibrat.com | www.rechtschreibrat.com


Geschlechtergerechte Schreibung: Empfehlungen vom 26.03.2021

Pressemitteilung vom 26.03.2021

Der Rat für deutsche Rechtschreibung bekräftigt in seiner Sitzung am 26.03.2021 seine Auffassung, dass allen Menschen mit geschlechtergerechter Sprache begegnet werden soll und sie sensibel angesprochen werden sollen. Dies ist allerdings eine gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Aufgabe, die nicht allein mit orthografischen Regeln und Änderungen der Rechtschreibung gelöst werden kann. Das Amtliche Regelwerk gilt für Schulen sowie für Verwaltung und Rechtspflege. Der Rat hat vor diesem Hintergrund die Aufnahme von Asterisk („Gender-Stern“), Unterstrich („Gender-Gap“), Doppelpunkt oder anderen verkürzten Formen zur Kennzeichnung mehrgeschlechtlicher Bezeichnungen im Wortinnern in das Amtliche Regelwerk der deutschen Rechtschreibung zu diesem Zeitpunkt nicht empfohlen.

Der Rat bestätigt seine am 16.11.2018 beschlossenen Kriterien geschlechtersensibler Schreibung: Geschlechtergerechte Texte sollen

  • sachlich korrekt sein,
  • verständlich und lesbar sein,
  • vorlesbar sein (mit Blick auf die Altersentwicklung der Bevölkerung und die Tendenz in den Medien, Texte in vorlesbarer Form zur Verfügung zu stellen),
  • Rechtssicherheit und Eindeutigkeit gewährleisten,
  • übertragbar sein im Hinblick auf deutschsprachige Länder mit mehreren Amts- und Minderheitensprachen (Schweiz, Bozen-Südtirol, Ostbelgien; aber für regionale Amts- und Minderheitensprachen auch Österreich und Deutschland),
  • für die Lesenden bzw. Hörenden die Möglichkeit zur Konzentration auf die wesentlichen Sachverhalte und Kerninformationen sicherstellen.
  • Außerdem betont der Rat, dass geschlechtergerechte Schreibung nicht das Erlernen der geschriebenen deutschen Sprache erschweren darf (Lernbarkeit).

Die geschriebene deutsche Sprache ist nicht nur von Schülerinnen und Schülern zu lernen, die noch schriftsprachliche Kompetenzen erwerben und deren Leistungen nach international vergleichenden Studien immer wieder Gegenstand öffentlicher und vor allem bildungspolitischer Diskussionen sind. Rücksicht zu nehmen ist auch auf die mehr als 12 Prozent aller Erwachsenen mit geringer Literalität, die nicht in der Lage sind, auch nur einfache Texte zu lesen und zu schreiben. Auch Menschen, die innerhalb oder außerhalb des deutschsprachigen Raums Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache erlernen, sollte der Sprach- und Schrifterwerb nicht erschwert werden.

Diese Kriterien geschlechtersensibler Schreibung werden von den in den letzten Jahren in manchen Bereichen, vor allem Kommunen und Hochschulen, verfügten Vorgaben zur geschlechtergerechten Schreibung nicht erfüllt. Das gilt vor allem für die Nutzung von Asterisk, Unterstrich, Doppelpunkt und anderen verkürzten Zeichen, die innerhalb von Wörtern eine „geschlechtergerechte Bedeutung“ zur Kennzeichnung verschiedener

Geschlechtsidentitäten signalisieren sollen. Diese Zeichen haben zudem in der geschriebenen Sprache auch andere Bedeutungen, z. B. als Satzzeichen oder typografische Zeichen oder informatik- und kommunikationstechnische Zeichen. Ihre Nutzung innerhalb von Wörtern beeinträchtigt daher die Verständlichkeit, Vorlesbarkeit und automatische Übersetzbarkeit sowie vielfach auch die Eindeutigkeit und Rechtssicherheit von Begriffen und Texten. Deshalb können diese Zeichen zum jetzigen Zeitpunkt nicht in das Amtliche Regelwerk aufgenommen werden.

Für den Hochschulbereich erscheint fraglich, ob die Forderung einer „gegenderten Schreibung“ in systematischer Abweichung vom Amtlichen Regelwerk der deutschen Rechtschreibung für schriftliche Leistungen der Studierenden und die Berücksichtigung „gegenderter Schreibung“ bei deren Bewertung durch Lehrende von der Wissenschaftsfreiheit der Lehrenden und der Hochschulen gedeckt ist. Hochschulen und Lehrende haben die Freiheit des Studiums nicht nur bei der Wahl von Lehrveranstaltungen, sondern auch bei der Erarbeitung und Äußerung wissenschaftlicher Meinungen der Studierenden zu beachten und zu schützen.

Der Rat für deutsche Rechtschreibung wird die weitere Schreibentwicklung beobachten. Er wird dabei insbesondere prüfen, ob und inwieweit verschiedene Zeichen zur Erfüllung der Kriterien geschlechtergerechter oder -sensibler Schreibung geeignet sein könnten.

Er betont, dass auch bei der geschlechtergerechten oder -sensiblen Schreibung darauf zu achten ist, die Einheitlichkeit der geschriebenen Sprache im deutschsprachigen Raum zu sichern. Der Bericht der Arbeitsgruppe über die Schreibentwicklung seit 2018, der vom Rat zustimmend zur Kenntnis genommen wurde, ist auf der Website des Rats www.rechtschreibrat.com veröffentlicht.

Für Erläuterungen stehen der Vorsitzende des Rats, Dr. Josef Lange (Tel. +49 179 4578940), und die Leiterin der Geschäftsstelle, Dr. Sabine Krome (Tel. +49 621 1581204), zur Verfügung.

Hintergrund: Der Rat für deutsche Rechtschreibung wurde im Jahr 2005 auf der Basis der Wiener Absichtserklärung zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung der Repräsentanten der deutschsprachigen Länder vom 01.07.1996 als Nachfolgegremium der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung gegründet. Er wird getragen von der Bundesrepublik Deutschland, der Republik Österreich, der Schweizerischen Eidgenossenschaft, der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol, der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens und dem Fürstentum Liechtenstein. Luxemburg ist mit beratender Stimme vertreten. Er hat die Aufgabe, die Einheitlichkeit der Rechtschreibung im deutschen Sprachraum zu bewahren und die Rechtschreibung auf der Grundlage des orthografischen Regelwerks (Regeln und Wörterverzeichnis) im unerlässlichen Umfang weiterzuentwickeln. Dazu gehören insbesondere die ständige Beobachtung der Schreibentwicklung, die Klärung von Zweifelsfällen der Rechtschreibung und die Erarbeitung und wissenschaftliche Begründung von Vorschlägen zur Anpassung des Regelwerks an den allgemeinen Wandel der Sprache.

Rat für deutsche Rechtschreibung
Geschäftsstelle am
Institut für Deutsche Sprache
R 5, 6 – 13
D – 68161 Mannheim
Fon (+49 621) 1581-204 | Fax (+49 621) 1581-200
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--Anselm Rapp (Diskussion) 16:17, 30. Mär. 2021 (CEST)Beantworten

Gibt es hiervon noch Punkte, die umseitig fehlen? --Chiananda (Diskussion) 04:56, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Eine gute Frage, danke. Meines Erachtens gibt es im Hinblick die vom RfdR "zu diesem Zeitpunkt" nicht empfohlenen verkürzten Formen zur Kennzeichnung mehrgeschlechtlicher Bezeichnungen im Wortinnern (Asterisk („Gender-Stern“), Unterstrich („Gender-Gap“), Doppelpunkt oder andere) nur die Möglichkeit, ihre Erwähnungen im Artikel bis auf einen Rest archiviert, der besagt, dass diese Kurzformen erwogen wurden, aber der RfdR sie nach anfänglichem Zögern (2018) jetzt (2021) nicht empfiehlt. Die - meines Erachtens weniger gute - Alternative wäre, bei jedem Vorkommen von Kurzformen Fußnoten anzubringen, welche besagen, dass sie vom RfdR nicht empfohlen werden. Ignorieren kann man die Haltung des RfdR als verbindliche Sprachinstanz im deutschsprachigen Raum keinesfalls. Diese Stellungnahme habe ich auf die Schnelle nicht ausgefeilt, ebensowenig könnte ich schon jede noch betroffene Stelle im Artikel nennen. Im Abschnitt "Sichtbarmachung" müssen auf alle Fälle die nicht empfohlenen Formen gesondert und gekürzt behandelt werden. Die Fakten haben sich geändert, und das muss berücksichtigt werden. Soviel erst mal. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 07:56, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Es haben sich keine Fakten geändert, der Rat hat nur weitere Anforderungen an die GS eingeführt.
Die Arbeitsgruppe hat im Dezember 2020 den "Anlage 1" ausgearbeitet und jetzt hat der Rat beschlossen, noch keine Empfehlung auszusprechen, sondern weiterhin zu beobachten. Sternchen und Co. bleiben weiterhin von der Amtlichen Rechtschreibung NICHT erfasst, sind also auch nicht regelwidrig. Dazu Henning Lobin in seinem 2021er-Buch S.144–145:

  • „Der Rechtschreibrat trifft überhaupt keine Aussagen zu der Verwendung von Sprache. Er hat vielmehr zwei Möglichkeiten: Er könnte, erstens, das Problem auf seinen orthografischen Kern reduzieren, nämlich auf die Frage, ob innerhalb eines Wortes das Sternzeichen, der Asterisk, auftreten darf. Es gibt auch einige andere Zeichen, die gelegentlich in Wörtern auftreten, aber vom amtlichen Regelwerk bislang nicht erfasst werden: die runden Klammern bei der Bildung von Wortvarianten zum Beispiel. Ein Satz wie »Diese Themenlinie(n) soll(en) im Eingangskapitel erläutert werden« entspricht deshalb derzeit gleich an zwei Stellen nicht dem amtlichen Regelwerk. Auch der Genderstern würde bei einer Erweiterung der Regeln für die wortinterne Zeichensetzung also auf seinen orthografischen Kern reduziert.
    Eine zweite Möglichkeit der Handhabung im Bereich der Rechtschreibung besteht darin, die Verwendung des Gendersterns überhaupt nicht als eine orthografische Frage anzuerkennen, sondern ihn dem Bereich der Typografie zu überantworten. Zwar tritt der Genderstern in Wörtern an Positionen auf, die durch die Wortstruktur vorgegeben sind, was als ein Indiz für seine orthografische Relevanz gewertet werden könnte. Allerdings würde er als einziges orthografisches Zeichen hinsichtlich seiner Bedeutung über den Bereich des Sprachlichen hinausweisen, wenn er als Teil der Rechtschreibung anerkannt wäre. In der Typografie hingegen kommen diverse Zeichen und Darstellungsweisen zur Anwendung, die außersprachliche Bedeutung konstituieren und nicht durch die Rechtschreibung erfasst werden. Besonders eingängige Beispiele dafür sind die verschiedenen Schrifttypen, die zwischen »Gotisch Fraktur« und »Futura« höchst unterschiedliche Einordnungen in außersprachliche Referenzsysteme bewirken.
    Die Abgrenzung von Typografie und Orthografie ist nicht ganz einfach vorzunehmen. Im Bereich von Produktnamen gibt es diverse Erscheinungen, bei denen wegen der typografischen Wirkung systematisch gegen Rechtschreibregeln verstoßen wird, mit der Binnenmajuskel wie in »BahnCard« etwa. Weitere nicht durch Regeln erfasste Schreibungen sind in Fachsprachen zu finden. Auch die Zeichensetzung wird im typografischen Zusammenhang zuweilen bewusst regelwidrig eingesetzt, insbesondere durch Auslassung. Auf Buchumschlägen und Filmplakaten finden sich Schreibungen wie »Der Mann der zuviel wusste« (Auslassung des Kommas) oder »Der Baader Meinhof Komplex« (Auslassung von Bindestrichen), die oftmals als Zugeständnisse an den spezifischen Lesefluss bei Titeln oder an das Textlayout zu erklären sind. Analog zur besonderen Symbolik des Gendersterns werden aber auch durch Emojis außersprachliche Funktionen wahrgenommen. Ähnlich sind der Stern zur Kennzeichnung des Geburtsdatums und das Kreuz für das Sterbedatum zu deuten. Bei all diesen Erscheinungen gibt es kaum eine Diskussion darüber, ob sie durch Rechtschreibregeln erfasst werden sollten oder nicht. Ich meine deshalb, dass der Genderstern als eine zwar rechtschreibungsrelevante Erscheinung der Typografie zu verstehen ist, jedoch nicht zum Kernbereich der Orthografie gehört. Wie auch bei den anderen Erscheinungen dieser Art müssen bei der Verwendung der typografischen Möglichkeit des Gendersterns gewisse Eigenschaften der Sprachstruktur beachtet werden, um diesen korrekt zu setzen.“

Und bzgl. Binnenmajuskel hat der RdR 2014 explizit erklärt: Wird nicht vom Regelwerk erfasst, ist KEIN RECHTSCHREIBFEHLER. Auch die Genderzeichen sind einfach nicht Teil der Amtl. Regeln. --Chiananda (Diskussion) 04:38, 9. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Historisches vom RfdR hervorzukramen ist für aktuelle Belange irrelevant. Nicht zuletzt damit hat sich der RfdR am 26. März 2021 klar positioniert. --Anselm Rapp (Diskussion) 06:51, 9. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ein weiterer Irrtum von dir: Die 2014er-Erklärung vom RdR liegt auch der aktuellen GfdS-Bewertung des Binnen-I zugrunde:
  • „Die Gesellschaft für deutsche Sprache empfiehlt die Schreibung mit Binnenmajuskel nicht: Zwar wird sie von der offiziellen Rechtschreibung nicht explizit abgelehnt, da sie kein Bestandteil des amtlichen Regelwerks ist, allerdings entspricht sie eben auch nicht den geltenden Rechtschreibregeln.“
Und jetzt zeige du mir bitte bei RdR und GfdS, worin die Unterschiede liegen sollten zwischen Binnenmajuskeln und Binnenstern, Binnendoppelpunkt und Binnenunterstrich…? Für alle gilt das GfdS-Zitat: „nicht explizit abgelehnt … kein Bestandteil“.
Und woher nimmst du deine Behauptung: "klar positioniert"? Der RdR hat nur entschieden, weiter abzuwarten, statt sich jetzt schon eindeutig FÜR die Aufnahme des Umgangs mit Genderzeichen ins Regelwerk auszusprechen. Eine grundsätzliche Empfehlung GEGEN die Aufnahme ist das nicht im Geringsten. --Chiananda (Diskussion) 15:30, 9. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Na Ja, "* : _ ..." sind Sonderzeichen, die in üblichen Worten nicht vorkommen, eine Binnenmajuskel ist immerhin noch ein Buchstabe aus dem Alphabet. Wenn ich ansonsten solche Extravaganzen nur aus Programmiertexten kenne (und eigentlich eine weitgehende Kleinschreibung auch ihre Befürworter findet). Also ein Unterschied gibt es schon noch. Über "diesen Zeitpunkt" mag man spekulieren. Aber ich sehe da schon eine deutliche Warnung an die Vertreter der "Alphabet-Erweiterungs-Aktivisten", sich doch um andere Lösungen zu bemühen. Dieses ist natürlich ebenso eine persönliche Interpretation wie Deine Auslegung @Chiananda. ArchibaldWagner (Diskussion) 16:20, 9. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
(BK) Mir scheint der Wunsch das Elternteil des Gedankens. Der RfdR hat am 26. März 2021 seine Position in etlichen Punkten erneuert. Wenn da steht: "Der Rat hat vor diesem Hintergrund die Aufnahme von Asterisk („Gender-Stern“), Unterstrich („Gender-Gap“), Doppelpunkt oder anderen verkürzten Formen zur Kennzeichnung mehrgeschlechtlicher Bezeichnungen im Wortinnern in das Amtliche Regelwerk der deutschen Rechtschreibung zu diesem Zeitpunkt nicht empfohlen." (vergleiche mit 2018), dann gibt es für mich wenig Interpretationsspielraum. Die Aufstellung "Orthografisch nicht normgerechte Wort- und Satzbildungen", sogar schon vom 9. Dezember 2020, kann man natürlich ignorieren. Aber wir sind wieder an dem Punkt, wo – zumindest – Genderzeichen im Artikel unbedingt als regelkonform dargestellt werden sollen. Mich hast Du nicht überzeugt, was mit meiner persönlichen Einstellung absolut nichts zu tun hat; versuch's mit anderen, und notfalls steuern wir eben dem nächsten Edit-War entgegen. Ich sehne den Tag herbei, an dem die Moderation beginnt. Echte, nicht nur sprachliche Gleichberechtigung ist mir wichtiger. --Anselm Rapp (Diskussion) 16:36, 9. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Kurz @Chiananda: Siehe: 5.1 c). --B.A.Enz (Diskussion) 17:50, 9. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
@Anselm Rapp: Wo liest du heraus, dass „Genderzeichen im Artikel unbedingt als regelkonform dargestellt werden sollen“ ? Derartiges finde ich nirgendwo, nur dass sie als geschlechtsneutrale Schreibweisen im Gebrauch mehr als relevant geworden sind.
AW: Regelkonform: Diesbezüglich würde ich mich nur zu gerne irren. Geschlechtsneutrale Schreibweisen im Gebrauch mehr als relevant: Wir scheinen unterschiedliche Lektüre und Kontakte zu haben. --Anselm Rapp (Diskussion) 13:28, 10. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
@ArchibaldWagner: RdR schreibt 2014:
  • „Zum einen hat das Binnen-I, worauf schon seine Nähe zu den Formen mit Schrägstrich weist, graphostilistischen Charakter. Es bewegt sich damit im Bereich der Textgestaltung, der nicht der amtlichen Regelung unterliegt. Zum anderen ist es, aufs Gesamt gesehen, auf bestimmte Gebrauchsbereiche der deutschen Sprache beschränkt. Damit ist seine Verbreitung nicht so allgemein gebräuchlich, dass es ins Rechtschreibregelwerk aufgenommen werden müsste.
    […] da das Binnen-I im Hinblick auf die Normschreibung weder orthographisch falsch noch orthographisch richtig ist: Es ist einfach nicht vorhanden, aber es gibt es dennoch, sodass der/die Einzelne selbst entscheiden muss […]“. (Unterstreichungen von mir)
Auch die WP-Artikel zu den einzelnen Genderzeichen geben an, „nichtbinäre Geschlechtsidentitäten typografisch sichtbar zu machen“. Niemand hat beansprucht, dass sie als eigene Buchstaben zum Alphabet gehören sollen.
@B.A.Enz: Dein Link auf 5.1 c) nicht unterstützte Möglichkeiten klärt die Unterschiede nicht – warum ist für die GfdS das Binnen-I „nicht explizit abgelehnt“, während derartiges bei den Genderzeichen nicht steht? Der RdR hat sie bisher niemals (aktiv) abgelehnt, nur begutachtet. Und sich entschieden, vor nächstem Jahr keine Entscheidung zu treffen. --Chiananda (Diskussion) 01:32, 10. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Siehe Kapitel 2. Sparschreibungen/Kurzformen, insbesondere die Unterkapitel c) Binnenmajuskel, d) Gendergap und e) Gendersternchen. In Übereinstimmung mit Anselm Rapp kann ich da nirgends eine Empfehlung herauslesen. Übrigens: Wer nicht lesen mag, kann auch einfach die farbigen Köpfchen links im GfdS-Text anschauen, die bei a) Schrägstrichlösung grün beginnen und dann im Ampelsystem über gelb zu rot wechseln.
Zum Thema Realität: Dass die Normen sich nicht mit dem realen Vorkommen all der genannten Schreibungen decken, das wissen wir. Zur Realität gehört aber auch, dass weder «nicht explizit abgelehnt» noch «nicht empfohlen» auf der normativen Ebene als «grünes Licht» gelesen werden dürfen. Wer etwas anderes aus dem GfdS-Text liest, ist schon nahe an TF. (Natürlich könnte man sagen, dass in der GS das Binnen-I, etwas später auch weitere Binnen-Majuskeln, historisch etwas älter sind als Sternchen, Graben, Hoch- und Doppelpunkt. Aber damit die unterschiedlichen Formulierungen von RdR und GfdS erklären zu wollen, wäre eben TF. – Nebebei: Der von dir schon in versch. Artikel eingefügte und in der Schweiz für die Amtsstellen auf Bundesebene verbindliche Leitfaden der Schweizerischen Bundeskanzlei formuliert da präzise: «Das Binnen-I ist nicht zugelassen.»)
Dein Hinweis auf den «Kanton Appenzell» [= ?] grenzt schon eher an Geschichtsklitterung. Mit Grammatik oder fehlender Uminterpretation der Semantik hat die lange Verweigerung des Frauenstimmrechts weder etwas im Kanton Appenzell Ausserrhoden (eingeführt nach Landsgemeindebeschluss) noch im Kanton Appenzell Innerrhoden (eingeführt nach Bundesgerichtsentscheid) zu tun. Als psychologisch bewanderter Ethnologe weisst du wohl, was passiert, wenn der Druck von aussen zunimmt. --B.A.Enz (Diskussion) 22:53, 10. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Theoretische Grundlagen im Deutschen / 3. Option

Der Unterabschnitt "3. Option" ist im Kapitel "Theoretische Grundlagen im Deutschen" deplatziert. Daher hatte ich ihn hierhin verfrachtet. Chinanada hat das revertiert. Ich freue mich auf seine Begründung. Was haben Ausführungen zum 3. Geschlecht mit den "theoretischen Grundlagen im Deutschen" zu tun? --Brahmavihara (Diskussion) 13:01, 31. Mär. 2021 (CEST)Beantworten

Ich finde das naheliegend. Es stellt sich ein sprachtheoretisches Problem mit dieser Veränderung im Recht und damit in der (juristischen) Wirklichkeit. Die GfdS hat sich ja auch dazu geäußert.--Mautpreller (Diskussion) 21:21, 31. Mär. 2021 (CEST)Beantworten
Naheliegend, aber aus mind. zwei Gründen doch nicht ganz befriedigend:
1. Rechtliche Vorgaben sind nicht einfach «Theoretische Grundlagen im Deutschen». Gesetzliche Bestimmungen sind eher auf der Oberfläche und nicht am Fundament der Sprache wirksam.
2. Die theoretischen Grundlagen im Artikel müssen Deutsch insgesamt abdecken. Soweit ich aber sehe, gehen aktuell D und A rechtlich weiter als die CH oder das FL – bei einer Betrachtung der 3. Option als Phänomen in der Gesellschaft, unabhängig von einer «Veränderung im Recht», sind wohl kaum Unterschiede in D-A-CH auszumachen. Das spricht eigentlich dagegen, theoretische Grundlagen und rechtliche Bestimmungen im gleichen Kapitel, das gemäss Inhaltsverzeichnis nicht weiter strukturiert ist und keine Unterkapitel aufweist, miteinander zu verquicken. --B.A.Enz (Diskussion) 22:31, 31. Mär. 2021 (CEST)Beantworten
So sehe ich das auch. "Theoretische Grundlagen im Deutschen" = das bezieht sich auf sprachliche Strukturen, die ja auch behandelt werden (Sexus/Genus/Generisches Maskulinum). Die Problematik der 3. Option erfordert sicherlich auf sprachlicher Ebene kreative Lösungen, diese haben aber mit den "Grundlagen" der deutschen Sprache nichts zu tun. Die Kategorien müssen sauber getrennt werden. Gliederungstechnisch ist das inakzeptabel. --Brahmavihara (Diskussion) 23:32, 31. Mär. 2021 (CEST)Beantworten
Es geht doch nicht um die Grundlagen der deutschen Sprache. Es geht um die theoretischen Grundlagen für den Artikel "Geschlechtergerechte Sprache".--Mautpreller (Diskussion) 23:36, 31. Mär. 2021 (CEST)Beantworten
In gewissem Maße geht es schon um die Sprache, wozu hieße es in der Überschrift sonst im Deutschen.
MMn zerfallen die "Grundlagen" in einen technischen und einen (mal ganz salopp ausgedrückt) ideologischen Teil. Im Fokus des, ich sag mal: Reformprojektes "Geschlechtergerechte Sprache" steht wohl hauptsächlich das generische Maskulinum, selbiges sollte also kurz erklärt werden, dies setzt jedoch eine gewisse Kenntnis des Genussystems der deutschen Sprache voraus und dieses wiederum den Begriff des Genus allgemein - also drei "sprachtechnische" Abschnitte zum historisch gewachsenen Bestand oder Befund. Der zweite Teil ("feministische Sprachkritik") stellt dann die als problematisch erachteten Auswirkungen dieses vorgefundenen Sprachbestandes oder -gebrauches dar (denen mit der GS entgegengetreten werden soll). --Epipactis (Diskussion) 00:37, 1. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ah, jetzt wird mir das Problem erst ersichtlich: Es soll eigentlich in dem Abschnitt um die "Theoretischen Grundlagen der geschlechtergerechten Sprache" im Deutschen gehen – im Unterschied zu den "Andere Sprachen". Als Versuch der Zusammenziehung von "Deutsch – Unterkapitel 1: Theoretische Grundlagen (der geschlechtergerechten Sprache)". Um das Deutsche von den anderen Sprachen abzuteilen, sollte nicht eine durchgehende Unterabschnittsebene eingezogen werden.
Inhaltlich werden Forschungsergebnisse der fem. Linguistik gelistet, zusätzlich in eine Art historischen Ablauf gebracht. Was da wann im Duden stand, hat die fem. Linguistik herausgefunden, nicht die Systemgrammatiker oder der Duden selbst (ok: 1959 fanden sich dann dieselben Aussagen, die für 1966 nachgewiesen waren). Statt vielfältiger Ergebnisse (und auch Irrwege) der fem. Linguistik – über die ersten deutschen Grammatiken bis zurück zum römischen Recht – abzuspulen, habe ich mich dazu entschieden, dass exemplarisch an den Dudeneinträgen zu verdeutlichen (jeweils mit fem. Sekundärbelegen), bis dahingehend, dass der Duden ab 1998 die fem. Sprachkritik selber rezepiert (herausgegeben von Peter Eisenberg, einem Systemgrammatiker, also Vertreter des generischen Maskulinums). Gruß --Chiananda (Diskussion) 03:24, 1. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Keiner der Vorredner ist darauf eingegangen, dass die rechtlichen Voraussetzungen nicht überall, wo Deutsch gesprochen wird, die gleichen sind. Wenn nun hier die rechtlichen Regelungen grosszügig als «theoretische Grundlagen» betrachtet werden, so ist halt doch festzustellen, dass diese Grundlagen nicht überall die gleichen sind. Diese Unsauberkeit lässt sich nicht wegdiskutieren. --B.A.Enz (Diskussion) 08:02, 1. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Naja, die "dritte Option" divers ist schon recht allgemein eine (außersprachliche) Entwicklung, die für die Sprache und die Sprachwissenschaft eine Herausforderung darstellt, und zwar speziell für das Deutsche mit seinem Genussystem. Natürlich auch für andere (merkt man etwa im Englischen schon an den Pronomina), aber eben nicht in derselben Weise. Es ist doch kein Wunder, dass sich die GfdS dazu äußert.--Mautpreller (Diskussion) 10:09, 1. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Die Gliederung bleibt höchst eigenwillig: Genus - Sexus - Zusammenhänge zwischen Genus und Sexus - Feministische Sprachkritik - Generische Maskulinform - 3. Option. Die Erklärungen Chinandas hierzu hören sich ambitioniert an, der Artikel in seiner jetzigen Form bringt das leider nicht im geringsten zum Ausdruck. Nach den beiden allgemein gehaltenen Ausführungen zu Genus und Sexus folgt der Abschnitt "Zusammenhänge zwischen Genus und Sexus", der so daherkommt, als würden dort allgemein gültige Dinge über die deutschen Sprache abgehandelt. Tatsächlich werden dort mithilfe von aus dem Zusammenhang gerissenen Uralt-Zitaten feministische Positionen vertreten. Im weiteren Verlauf vermischt sich das alles dann mit der "feministischen Sprachkritik". Eine gelungene Darstellung würde diese beiden Themenbereiche sauber trennen. Hier: Sprachwissenschaftliche Fakten. Dort: feministische Sprachkritik. Die 3. Option bleibt nach wie vor ein Fremdkörper. Was dieser Abschnitt dort zu suchen hat, wurde nicht hinreichend begründet. "Die GfdS hat sich ja auch dazu geäußert" ist kein Argument. --Brahmavihara (Diskussion) 12:43, 1. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Entschuldige mal, die "sprachwissenschaftlichen Fakten" bestehen eben nicht nur aus dem, was Du benennst. Auch die feministische Lingustik ist ein Teil der Sprachwissenschaft. Auch die historische (diachrone) Lingustik ist ein Teil der Sprachwissenschaft. Und schließlich ist auch die Geschichte der normsetzenden Grammatiken ein Teil der Sprachwissenschaft. Grammatiken wie die des Duden agieren eben durch die Bank (!), anders als die strukturellen Grammatiken (u.a. Jakobson), normsetzend. Es wird nichts helfen, einfach alles Mögliche aus der "Sprachwissenschaft" auszugliedern und unter "Sprachpolitik" zu packen. - Zum Thema dritte Option: Das ist schlicht eine neue Herausforderung sowohl an die deskriptive als auch an die normative Linguistik, und genau so sieht es auch die GfdS. Könnte man auch so formulieren.--Mautpreller (Diskussion) 12:53, 1. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Da kann ich mich Mautprellers Schlussfolgerung durchaus anschliessen. – Leider wird aber die von mir zur Diskussion gestellte Frage (theoretische Grundlagen & [unterschiedliche] rechtliche Regelungen) immer noch umschifft. Erwartet hätte ich eigentlich, dass aufgezeigt würde, inwiefern eine rechtliche Bestimmung in einem Land, in zwei Ländern theoretische Grundlage der 3. Option im gesamten deutschen Sprachgebiet sein kann. Oder geht man da stillschweigend von einer Art «Leitkultur» aus? Oder ist eine Lösung halt doch schon sehr nahe bei TF? --B.A.Enz (Diskussion) 21:48, 1. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Eins nach dem anderen. Zuvörderst sollte es mMn darum gehen, dass Ottilie Normalverbraucherin den ganzen Kram überhaupt grundsätzlich versteht, von den Millionen Nichtmutter/vatersprachler*innen ganz zu schweigen. Es ist ja allein schon unbegreiflich, dass unser Essbesteck drei verschiedenen Genera angehört. Zumindest ersehen wir daraus, dass Genus und Sexus offenbar über weite Strecken nichts miteinander zu tun haben. Bei den Personenbezeichnungen gibt es dann immerhin doch eine gewisse wenn auch inkonsequente Korrelation, von der beim generischen M. jedoch wieder abgewichen wird. MMn ist dies zuallererst erklärungsbedürftig - sofern die Sprachwissenschaftler dafür überhaupt schon Erklärungen gefunden haben.
Die Sprachreformbestrebungen gehen einem erheblichen Teil der Bevölkerung doch nach wie vor insgesamt am Arsch vorbei, und wenn sie zufällig mal Gesprächsthema werden, dann höchstens als Objekt von Spötteleien ("Fußgänger*innenzone"), während der Duden so tut, als sei alles bereits in bester Butter. Auch da sind erstmal grund-legende Erklärungen nötig, worin die kritisierte Schieflage überhaupt besteht und welche handgreiflichen Auswirkungen sie hat, sodass sich der Leser ein halbwegs qualifiziertes Urteil über das nachfolgend zu schildernde Reformprojekt ("Konsequenzen für die Praxis") bilden kann. --Epipactis (Diskussion) 22:37, 1. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Letzten Endes ist die ganze Sache auch für Ottilie Normalverbraucherin recht überschaubar: a) das Verhältnis von Genus und Sexus ist komplex und willkürlich, eine durchgehende Logik ist bei der Verknüpfung der beiden Kategorien nicht zu erkennen, b) Die feministische Sprachkritik kritisiert am traditionellen Deutsch im Wesentlichen das Generische Maskulinum. Befürworter der GS neigen dazu, Genus und Sexus weitgehend gleichzusetzen (wie es ja auch unser unterkomplexer Artikel derzeit streckenweise tut). Kritiker der GS hingegen weisen auf die grundsätzliche Differenz der beiden Kategorien hin, die das Funktionieren von sexusindifferenten Wörtern wie "Mensch", "Person", "Kind", "Fan", "Geisel" überhaupt erst ermöglicht. Die beiden Standpunkte sind: A: "die Lehrer" wird als Gruppe von Männern gelesen (feministische Sprachkritik), B: "die Lehrer" ist ein geschlechtsneutrales Wort für "Personen, die lehren". --Brahmavihara (Diskussion) 07:41, 2. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Und die Vergrößerung der Wertemenge für das natürliches Geschlecht im Geburtsregister durch juristische Entscheide, Stichwort 3. Option, wird ja nur dann zu einem Sprachproblem, wenn man an der Hypothese einer strengen Zuordnung zwischen Genus und natürlichem Geschlecht als von Gott gegeben festhalten will. Das Einzige was der Wikipedia hier eigentlich verbleibt ist, den Leser auf die von der feministischen Linguistik selbst gesetzten Stolpersteine hinzuweisen. Durch die Sätze der GfDS leuchten mMn die Meinungsverschiedenenheit innerhalb dieser Gesellschaft durch; einerseits glauben einige man müsste das Genussystem für jeden neuen Wert des Sexus erweitern, andrerseits merken andere das sind reine Hirngespinnste. In die theoretische Grundlagen, über die eigentlich allgemeiner Konsens bestehen sollte, gehört diese Thematik bestimmt nicht. ArchibaldWagner (Diskussion) 10:09, 2. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Hallo Epipactis, mal aus dem Hut ein paar völlig unstrittige "theoretische Grundlagen" zu Genus und Sexus. Das sind zwei Kategorien auf grundsätzlich unterschiedlichen Ebenen, klar: Genus auf der Ebene der Grammatik, Sexus auf der Ebene der Bedeutung (Semantik). Jedes Nomen im Deutschen hat ein Genus, und die Zuordnung geschieht nicht durch Normsetzung, sondern im tatsächlichen Gebrauch. Man kann zB bei Übernahmen aus dem Englischen öfter feststellen, dass das Genus zunächst unsicher ist und die Zuordnung sich erst nach längerem Verlauf einspielt. Heißt es "der Gang" oder "die Gang" (für "Bande")? War lange ungewiss, heute hat sich "die Gang" durchgesetzt. Heißt es "der", "die" oder "das" Gender Pay Gap? Noch heute völlig ungewiss. Es gibt dafür keine festen Zuordnungsregeln.
Andererseits: Bei Nomina mit der Eigenschaft "belebt" richtet sich das Genus im Allgemeinen (nicht immer) nach dem Sexus. Auffällig ist das besonders im Singular. Das wird speziell erkennbar bei der Substitution durch Pronomina. "Die Erzieherin war heute gemein zu mir. Sie hat gesagt …" "Der Lehrer hat heute massenhaft Sechser verteilt. Er ist echt streng." Diese Beziehung setzt sich sogar meistens durch, wenn das grammatische Genus vom Sexus abweicht. "Das Mädchen ist nett. Sie hat mir ein Küsschen gegeben." Noch auffälliger ist das, wenn das Pronomen alleinsteht (also ohne vorheriges Nomen). Wenn jemand sagt: "Er ist gemein", weiß man sofort, dass das ein Mensch männlichen Geschlechts gewesen ist, auch wenn er vorher nicht erwähnt wird. Im Plural gibt es beim Pronomen keine Genus-Unterscheidung, sodass das hier nicht auffällt, im Singular ist es völlig klar. Hier gibt es also ein Netz von Regelmäßigkeiten, Gewohnheiten und Erwartungen, das Genus und Sexus verbindet, auch wenn das nicht ausnahmslos der Fall ist. Es sei darauf hingewiesen, dass die Genuskongruenz auch bei unbelebten Nomina eingehalten wird: „Der Löffel ist in der Spülmaschine. Er ist dreckig.“ Hier ist die Kongruenz rein formal, bei Menschen (und großenteils auch Tieren) ist sie nicht rein formal, sondern hat eine offensichtliche semantische Seite. (So wird oft angenommen, dass "das Reh" die Frau von "dem Hirsch" ist, analog zu "das Weib/der Mann" oder "das Mädchen/der Junge"; das stimmt aber natürlich nicht, es gibt "den Rehbock" und "die Ricke".)
Kritisch wird es, wenn man das Geschlecht nicht kennt oder wenn es nicht darauf ankommt. Da gibt es zunächst mal sexusindifferente Nomina. Die haben natürlich ein Genus, das aber (im Wesentlichen! nicht durchgängig) nicht bedeutungstragend ist. "Der Mensch ist frei geschaffen, ist frei/Und wär er in Ketten geboren." "Eine unbekannte Person näherte sich dem Tatort." In Fällen, wo ein solches sexusindifferentes Lexem (also im Lexikon enthaltenes Wort) nicht zur Verfügung steht, wird pragmatisch häufig das Maskulinum verwendet. Der Bedarf an solchen sexusindifferenten Wörtern hat stark zugenommen. Mal ganz schlicht: Einerseits gibt es heute männliche und weibliche Polizeikräfte, männliche und weibliche Armeeangehörige im Dienst an der Waffe. Die Selbstverständlichkeit, dass ein Soldat oder Polizist ein Mann ist, ist schlicht nicht mehr gegeben. (Interessant hier der Fall der weiblichen Form "Politesse", die gerade keine Polizistin bezeichnete, sondern eine "meter maid", eine weiblich konnotierte Parksünderaufschreiberin.) Andererseits sind praktische Anlässe wie etwa berufliche Qualifikationen, Stellenbeschreibungen und Stellenanzeigen seit etwa den Sechzigern stark reguliert und es wurden damit sehr viele sexusindifferente Bezeichnungen nötig. Die pragmatische Lösung des "generalisierenden Maskulinums" gelangte damit zur massenhaften Anwendung. Und sie wurde sehr schnell auch problematisch. Leicht zu erkennen gerade auch an der Substitution: "Er hat jederzeit Gewähr zu bieten, für die freiheitlich demokratische Grundordnung einzutreten." Er? Hier wird tatsächlich der Mann zur Norm und die Frau zur Abweichung. Das ist es, was Anlass sowohl zur verstärkten sprachwissenschaftlichen Beschäftigung als auch zur feministischen Kritik gegeben hat.--Mautpreller (Diskussion) 13:34, 2. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
"..Grundordnung einzutreten.' Er? Hier wird tatsächlich der Mann.." Ich bestreite, dass hier notgedrungen ein biologisch männliches Wesen mit verbunden ist. Hier spielen die persönliche Spracherfahrung und der Kontext, wie bei jedem referentiellen Gebrauch, eine entscheidende Rolle. Wenn ich von einem Mieter sage: "Er haftet für Schäden", so wird nichts aber auch rein gar nichts über das natürliche Geschlecht ausgesagt. Ebenso, wenn ich von einem Leser sage. "Er hat das Buch noch nicht durchgelesen." Hier unterscheiden sich die Meinungen deutlich. Worüber m.E. Konsens besteht: es gibt eine Assymmetrie in der Behandlung weiblicher und männlicher Personen im Deutschen wie in vielen anderen Sprachen auch. Die Asymmetrie ganz zu beseitigen ist aber nach P. Eisenberger und auch G.Zifonun praktisch unmöglich. Was im Deutschen meiner Meinung noch hinzu kommt, dass man den weiblichen Sexus auf einfachste Weise mit einer Movierung offenlegen kann, und dass dieses auch sehr häufig genutzt, wird ohne dass eine Notwendigkeit zur Offenlegung des natürlichen Geschlechts besteht. Ob diese Asymmetrie tatsächlich diskriminierend empfunden wird, hängt von sehr persönlichen Wertungen ab. ArchibaldWagner (Diskussion) 14:14, 2. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Es ist nicht zwingend ein männliches Wesen damit verbunden, stimmt. Aber es ist sehr gut möglich, dass das trotzdem geschieht. "Der Soldat", "der Polizist" waren keine sexusindifferenten Wörter. Alle Soldaten und Polizisten waren Männer, über sehr lange Zeit. Jetzt sollen diese Wörter plötzlich sexusindifferent verstanden werden. Das ist doch eine Veränderung, von der man verstehen kann, dass sie Verwirrung und Kritik auslöst. Mehr muss hier gar nicht gesagt werden, dies aber schon. Es hat übrigens verdammt wenig mit Grammatik zu tun.--Mautpreller (Diskussion) 15:10, 2. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Welche Geschlechtsassoziationen ein Wort auslöst, hängt von einer Vielzahl von (auch außersprachlichen) Faktoren ab. So ist "die Soldaten" durch eine lange Geschichte ausschließlich männlicher Soldaten eher männlich besetzt (so wie "Bauarbeiter" oder "Stahlwerker"), während "die Bauern" sexusneutral gelesen wird, da zu allen Zeiten Frauen in der Landwirtschaft gearbeitet haben. Noch stärker sexusneutral werden Wörter wie "Einwohner", "Franzosen" oder "Frankfurter" gelesen, weil es klar ist, dass Sexus bei diesen Begriffen meist eine nachrangige Rolle spielt. "Grammatik" ist also nur ein determinierender Faktor unter vielen. Seine gedankensteuernde Wirkung wird von der feministischen Sprachkritik mächtig überschätzt. --Brahmavihara (Diskussion) 17:28, 2. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ja, ungefähr das meine ich. Zuerst die grammatischen Grundlagen, dann die sozusagen psychologischen Effekte, dann die Reformvorschläge nebst Für und Wider und schließlich der Umsetzungsstand. So kann jedes dieser Module je nach Erkenntnis und/oder aktueller Entwicklung angepasst oder ergänzt werden, ohne wegen jeder punktuellen Veränderung jeweils einen ganzen durchgehenden Plot revidieren zu müssen. Bspw. geht die Sprachkritik ja eigentlich weit über das g.M. hinaus, und welchen Aufwand die Mehrheitsgesellschaft dem doch recht seltenen Phänomen der Diversgeschlechtlichkeit zu widmen gedenkt, steht wohl auch noch in den Sternen. --Epipactis (Diskussion) 17:48, 2. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Psychologie ist das nicht.--Mautpreller (Diskussion) 18:50, 2. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Vielleicht auch Soziologie, keine Ahnung. Aber egal welche Wissenschaften involviert sind - ich meinte die Gesamtheit der nicht-sprachwissenschaftlichen Aspekte, im Artikel wird man das natürlich korrekt betiteln. --Epipactis (Diskussion) 19:28, 2. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
So ganz falsch lag Epipactis mit der Psychologie nicht. Befürworter der GS versuchen in sog. psycholinguistischen Studien nachzuweisen, dass Rezipienten beim generischen Maskulinum verstärkt an Männer denken. --Brahmavihara (Diskussion) 20:01, 2. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Psycholinguistik ist ein Zweig der Linguistik. Es geht hier um Linguistik = Sprachwissenschaft. Syntax und Morphologie sind nur ein Gebiet der Sprachwissenschaft.--Mautpreller (Diskussion) 20:06, 2. Apr. 2021 (CEST) ZB das oben beschriebene Netz von Regelmäßigkeiten, die Genus und Sexus verbinden, ist ein ureigener Gegenstand der Sprachwissenschaft. Erst recht das Thema der Substitution (also der Ersetzung von Nomina durch Pronomina). Wenn man die sprachwissenschaftlichen Grundlagen darstellen will, kommt man darum nicht herum. Es wird m.E. zu wenig gesehen, dass die normsetzenden Bereiche der Sprachwissenschaft nicht ihr zentraler Bereich sind. Linguistik ist im Kern deskriptiv, sie beschreibt und systematisiert sprachliche Regelmäßigkeiten auf allen Ebenen. Das kann sich auf das Sprachsystem ("langue") beziehen oder auf die tatsächliche Sprachverwendung ("parole"). Während die Unterscheidung von genus und Sexus ebenso wie die Verbindungen zwischen Genus und Sexus zum System gehören (langue), sind die hier relevanten Gegenstände weitgehend Teil der Sprachverwendung (parole).--Mautpreller (Diskussion) 20:21, 2. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Egal wie man die Medaille betrachtet, scheint sie jedenfalls immer zwei Seiten zu haben. In der Hauptsache geht es um Sprachkritik, dem sollte ein möglichst passgenauer Abriss des kritisierten Gegenstandes vorausgehen. Was in diesem ersten "technischen" Absatz referiert wird, braucht in den nachfolgenden nicht nochmal rekapituliert zu werden. Die Kritik fokussiert (derzeit) auf das generische Maskulinum, dieses gehört zum Spannungsfeld Genus (vs.) Sexus, und dieses setzt ein paar Grundinformationen zum Genus voraus. Die Historia von der Parteiergreifung des Dudens ist in diesem Kapitel mMn irrelevant. -Epipactis (Diskussion) 00:37, 3. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Epipactis, du formulierst den Ansatz für eine sinnvolle Gliederung:
Zu den "sprachwisssenschaftlichen Fakten" gehört nun mal die Geschichte der normsetzenden Grammatiken. Die Unterscheidung von "Sprachwissenschaft" und "Sprachkritik" haut vorn und hinten nicht hin. Das ist kein brauchbarer Plan, er ist in der Sache nicht gerechtfertigt und transportiert lediglich Point of View.--Mautpreller (Diskussion) 12:34, 3. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Wie will man hier jemals vorankommen, wenn Mitautoren nicht zwischen Sprachwissenschaft und Sprachkritik differenzieren wollen/können? Auf eine sprachwissenschaftlich neutrale Definition des generischen Maskulinums können sich Befürworter und Gegner der GS mühelos einigen. Siehe die vom Feminismus schon kräftig geprägte Duden-Grammatik 2016, S. 160. Die feministische Sprachkritik setzt an dieser Stelle an und bezweifelt, dass das GM generisch "gelesen" wird. POV kommt erst dort ins Spiel, wo nicht sauber zwischen Sprachwissenschaft und Sprachkritik getrennt wird. Und POV ist schon massiv im Spiel, wenn antiquierte Quellen Sichtweisen der feministischen Linguistik untermauern helfen sollen. Die "Diskussion" mit Mauerpreller ist an dieser Stelle für mich beendet. Das führt zu nichts. --Brahmavihara (Diskussion) 12:59, 3. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ich warte nach wie vor auf ein sachliches Argument.--Mautpreller (Diskussion) 14:01, 3. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Um die Kuh vom Eis zu kriegen, wäre es schon hilfreich, wenn sich die sonst so Emsigen dazu mal zu Wort melden würden. (Warum gibt's zwei Begriffe, wenn ihre Bedeutung identisch ist?) Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 14:24, 3. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Anselm, wirklich! Das Problem ist schlicht, dass zu den "sprachwissenschaftlichen Fakten" viel mehr gehört, als hier unterstellt wird. Zu den "sprachwissenschaftlichen Fakten" gehört eben auch die Sprachgeschichte (insbes. des gen. maskulinums) und die Geschichte der normativen Grammatiken. zu den sprachissenschaftlichen Fakten gehören auch die Erkenntnisse der Psycholinguistik, der feministischen Linguistik, der Soziolinguistik, der Semantik. "Sprachkritik" üben ebenfalls nicht nur Feministinnen, sondern auch Konservative, darunter übrigens in beiden Fällen auch SprachwissenschaftlerInnen. Man kann die Linie nicht so ziehen, dass die Duden-Grammatik von 2006 die "sprachwissenschaftlichen Fakten" repräsentiert und alles andere unter "Sprachkritik" gehört. Das ist schlicht unseriös.--Mautpreller (Diskussion) 14:31, 3. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
@Mautpreller, ich denke, hier übertreibst Du deutlich, es reicht m.E. auf die Behandlung von Personenbezeichnungen, den Genus und den Sexus einzugehen und zwar so wie er in den letzten Jahrzehnten üblich gewesen ist. Die Pyscholinguistik kommt erst mit der feministischen Sprachkritik ins Spiel. Bezüglich all der von Dir erwähnten Details kann man Verweise zu den Spezialartikel setzen. Auch auf historische Betrachtungen, warum sich die Sprachstrukturen so entwickelten, sollte verzichtet werden, da bei sehr vielem was ich da lese eine gehörige Portion Spekulation und Mutmaßung dabei ist. ArchibaldWagner (Diskussion) 15:08, 3. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
+1 "Die [für das Thema relevanten] Erkenntnisse der Psycholinguistik, der feministischen Linguistik, der Soziolinguistik, der Semantik" können problemlos unter "Sprachkritik" abgehandelt werden, im Grunde sind das fast Synonyme. POV wäre dagegen eine "Geschichte der normsetzenden Grammatiken", die quasi zwingend in die GS mündet. Erinnert mich fatal an die DDR-Ideologie, da lief auch alles "gesetzmäßig" und unausweichlich auf das große Ziel hinaus, ist am Ende aber doch zerstoben wie eine Seifenblase. --Epipactis (Diskussion) 15:48, 3. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Entschuldige, aber das ist Schwindel. Die Geschichte der normsetzenden Grammatiken gehört zwingend zu den theoretischen Grundlagen. Sie ist im Übrigen auch gut belegt. Es ist falsch, dass sie notwendig in die Geschlechtergerechte Sprache münde oder dieser Anschein erweckt werde. Es geht vielmehr darum, die Ausgangslage zu beschreiben: das linguistische Problem, auf das die GS zu antworten versucht. Selbstverständlich gibt es andere Antworten darauf als das Konzept der geschlechtergerechten Sprache. --Mautpreller (Diskussion) 15:56, 3. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Mautpreller, andere hinzuzuziehen ist bestimmt "kollaborativer" als ein Dialog. Meine Frage war rhetorisch. Bei Benutzer:He3nry wurde doch der Vorschlag gemacht, eine neue Version erst hier auf der Disk zu entwerfen und dann in den Artikel zu übernehmen. Lieber diskutieren als engagieren? Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 16:20, 3. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Niemand ist daran gehindert, Vorschläge zu machen. Ich werde mir aber nicht verbieten lassen, grundsätzliche Schieflagen der Diskussion anzusprechen.--Mautpreller (Diskussion) 16:33, 3. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
"das linguistische Problem, auf das die GS zu antworten versucht" heißt generisches Maskulinum. Was das ist, kann man jedem Vierklässler in 1 Minute erklären. Eine "Geschichte der normsetzenden Grammatiken" braucht hierfür kein Mensch und schon garnicht "zwingend". Mautpreller, du solltest die Geduld deiner Mitautoren nicht über Gebühr strapazieren. --Brahmavihara (Diskussion) 16:57, 3. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Das ist nachweislich falsch, der Artikel zeigt es im Übrigen auch korrekt.--Mautpreller (Diskussion) 17:31, 3. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Der Artikel zeigt es tendenziös, und diesen Geruch muss er loswerden. "Normsetzende Grammatik" ist mMn eine Metonymie. Eher waren und sind es einzelne "Influencer", die die Normen der Grammatik setz(t)en. Natürlich kann man auch das darstellen, es fragt sich jedoch, ob und wofür es als Grundlage erforderlich ist. --Epipactis (Diskussion) 18:00, 3. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Die Sprachwissenschaft ist ihrem Wesen nach eine deskriptive Disziplin. Die von ihr erarbeiteten Grammatiken sollen Regularitäten in der Sprache beschreiben, manchmal auch erklären. Sie sind im Allgemeinen gerade nicht normsetzend. Es gibt jedoch auch ein paar normative Grammatiken, insbesondere die Schulgrammatiken. Ein Nebenzweig, der insbesondere mit dem Bildungswesen verknüpft ist. Aber eben ein Nebenzweig. Wieso übrigens Metonymie? Meinst du vielleicht Tautologie? Nein, das eben gerade nicht, ganz im Gegenteil.--Mautpreller (Diskussion) 18:15, 3. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Es kommt darauf an, ob man unter "Grammatik" das Phänomen an sich oder dessen Deskription versteht, und bei Letzterer wiederum auf die Intention bzw. Darreichungsform. Eine Grammatik (z.B. die des Dudens) kann durchaus die Grammatik (ihres Zeitalters) normieren und beeinflussen. Der Duden hat das nun zum Zirkelschluss perfektioniert, er drückt der Sprachgemeinschaft gewisse Normen auf und "konstatiert" sie im nächsten Augenblick als gängigen Sprachgebrauch: Dies und das "wird" zunehmend abgelehnt oder "gilt" als ungehörig - und prompt gerät es tatsächlich in Misskredit. Umgekehrt genauso: Wenn den Leuten gesagt wird, dass dies und das jetzt üblich sei, springen sie natürlich auf den Zug auf, und schon ist es üblich. --Epipactis (Diskussion) 19:38, 3. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Sorry, das ist halt jenseits. Was die meisten Grammatiker machen, sind Sachen wie die Generative Transformationsgrammatik oder dergleichen. Das ist harte Sprachwissenschaft. Mit Normierung im Bildungs- oder Behördenwesen hat das nichts zu tun.--Mautpreller (Diskussion) 20:20, 3. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Gleichfalls sorry, bin eben erst auf Deutsche Grammatik#Arten von Grammatiken gestoßen. Demnach sind in dem hier verhandelten Bereich also normative und deskriptive Grammatik zusammengefallen oder zusammengefallen worden, und der Artikel scheint unter Ausnutzung dieser Gemengelage zwischen den Zeilen eine bestimmte Message zu transportieren. Dieser Anschein könnte vermieden werden, ohne auch nur einen einzigen Fakt herauszukürzen.
Um aber weiterzukommen, präzisiere ich mal meine oben schon angedeutete Frage: Als Verständnisgrundlage welches Sachverhaltes wäre etwas wie eine "Geschichte der normsetzenden Grammatiken" wünschenswert? --Epipactis (Diskussion) 21:35, 3. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Als Verständnisgrundlage dafür, warum dieses Konzept überhaupt entstanden ist. Das generische Maskulinum als Begriff ist nicht älter als die geschilderten Diskussionen. Das lässt sich nicht nur an den Grammatiken ablesen, das ist auch in einem einschlägigen Aufsatz nachzulesen. Dafür gibt es Gründe, insbesondere den, dass dieses schon ältere Phänomen erst in dieser Zeit massenhaft auftrat. --Mautpreller (Diskussion) 21:57, 3. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Was meinst du mit "dieses Konzept"? Das generische Maskulinum oder die GS? --Epipactis (Diskussion) 23:29, 3. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Die geschlechtergerechte Sprache.--Mautpreller (Diskussion) 23:39, 3. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
<unangezeigter BK> Gut. Bis jetzt sehe ich noch nichts, was gegen die Separation spricht. Die Geschichte des gM (sowohl als Phänomen als auch als Konzept) kann ohne weiteres in dessen Abschnitt mit hinein, wie auch die vorangehenden Abschnitte zu Genus und Genus vs. Sexus mMn jeweils einen geschichtlichen Exkurs benötigen. (Auch das Konzept des Genus hat ja vermutlich in grauer Vorzeit mal einen Sinn und Zweck gehabt, der irgendwann verloren ging, worauf die Genera zu vagabundieren begannen. Jacob Grimm entwickelt dazu noch ziemlich phantastische Thesen, inzwischen ist die Forschung hoffentlich etwas weiter, wenn auch anscheinend noch nicht bis zum Grund durchgedrungen.) So führt jedenfalls eins zum anderen, und das Konzept der GS schließt sich mit der "Sprachkritik" beginnend nahtlos an. --Epipactis (Diskussion) 01:16, 4. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Danke Mautpreller, vielen Dank! Ich stimme mit so gut wie jedem deiner Worte überein. Und du bist der Einzige hier, der eine fachliche Ausbildung und Praxis hat. Umso froher bin ich, dass deine Argumentation mit dem übereinstimmt, was ich aus der Fachliteratur destilliere. Und nicht "aus der einen Fachliteratur", denn "andere" gibt es nicht. Die Systemgrammatiker haben leider bisher nicht ein theoretisches Werk vorgelegt zu ihrer Position, nicht eine Studie, nicht eine historische Aufarbeitung. Ich habe umgehend detailliert nachvollzogen, wie lange es dauerte, bis eine treffende Bezeichnung gefunden wurde (generalisierend → generisch → generisches Maskulinum); ist in Doleschal (2002) und Irmen/Steiger (2005) ausführlich dargelegt und wird selber wiederum im Handbuch zusammengefasst.
Ich erkläre vorsichtshalber explizit, dass in diesem Jahr keinerlei Kommunikation zwischen mir und Mautpreller stattgefunden hat; Mitte letzten Jahres hatten wir Kontakt, als ich ihn um eine erste Beurteilung meines (damals ausführlichen) Entwurfs gebeten habe. Davor hatte ich bereits mehr als ein Jahr mit intensivem Studium des Themas zugebracht. Und es ist nach wie vor meine Hauptbeschäftigung und wird mich auch das Jahr über aktiv halten.
Um die inhaltliche Kontroverse kurz auf den Punkt zu bringen:
  1. Die sprachwissenschaftliche Minderheitenposition der sogenannten "Systemgrammatiker" behauptet, das Maskulinum bei Personenbezeichnungen sei primär generisch, also geschlechtsneutral im Sinne: "eine Person, die …". Das stellt auch der Online-Duden bisher so dar: "jemand, der …". Entsprechend gelten 12.000 Personenbezeichnungen auf -er (sogenannte Nomina agentis) als "gültig für alle Personen". Diese Position wird vertreten von Eisenberg, Glück, Bayer, Meinunger u.a. Alleine 200 Sprachwissenschaftler sowie 350 Kommunikationswissenschaftler haben sich in offenen Briefen gegen diese Meinung ausgesprochen und werfen 2 Vertretern „unwissenschaftliche Polemik“ vor. Die Systemgrammatiker stehen dem Verein Deutsche Sprache (VDS) nahe, den Henning Lobin (Direktor des Leipniz-Instituts für Deutsche Sprache) aktuell als „Kampfverband der Neuen Rechten“ bezeichnet (Leseprobe). VDS-Positionen finden sich im AfD-Parteiprogramm, Lobin bezeichnet den Deutschen Bundestag als „Aufmarschgebiet“ der Neuen Rechten. Eisenberg u.a. nennen Bemühungen für geschlechtergerechte Sprache gerne "Genderismus" = ein Kampfbegriff der AfD. Hier schließt sich der Kreis leider.
  2. Die große Mehrheit von Sprachwissenschaftlern sieht das generische Maskulinum nicht als grammatisch festgelegt, sondern als reine Sprachgewohnheit. Männliche Formen von Personenbezeichnungen sind demnach mehrdeutig, weil sie entweder konkret für männliche Personen oder geschlechterübergreifend für Personen aller Geschlechter gebraucht werden. JEDESMAL wenn eine männliche Form gehört oder gelesen wird, klingt eine Assoziation an "männliche Person" an. Nur durch Disambiguierung im Textkontext kann die eigentlich gemeinte Bedeutung ermittelt werden. Uneindeutig = ungut. Doppelnennung = eindeutig. Genderzeichen für alle drei Geschlechter = eindeutig.
Es stehen sich hier also zwei "Schulen" gegenüber: zwingendes Sprachsystem vs. eingebürgerter Sprachgebrauch.
Ein schönes Beispiel ist die Bezeichnung "Schiedsrichter" im Männer-Fußball. Immer war klar, dass "ein Schiedsrichter" im Kontext von Männer-Fußball auch ein Mann ist – bis die erste Frau ein Bundesligaspiel pfiff (übrigens hat in UK gestern die erste Frau ein Ligaspiel geschiedsrichtert). Nun kann nicht mehr behauptet werden: "Alle Schiedsrichter der Bundesliga", denn es sind ja nicht mehr nur Männer. Also greifen die Spieler (rein männlich), Trainer (rein männlich) und Vereinsleiter (rein männlich) zum Interpretationstrick: Ab JETZT soll sich "Schiedsrichter" nicht mehr nur auf Männer beziehen, sondern generisch verstanden werden (ähnlich ging die Rechtssprache vor bzgl Vertrauensmann, Obmann usw.).
Ein typisches Beispiel für wechselnden Sprachgebrauch desselben Wortes: Die Semantik, die inhaltliche Bedeutung des Wortes wird verändert – natürlich nur kontextabhängig.
Alle systemgrammatisch Argumentierende blenden einfach aus, dass die männliche Form in konkreten Fällen Männer meint, und dass dies auch die originäre Bedeutung der Bezeichnungsform ist (weil es schon vor Jahrtausenden weibliche Formen bzw. eigene weibliche Bezeichnungen gab). Und sowohl historische Rechtstexte wie Grammatiken betreffen durch die Jahrhunderte nur Männer, außer den Stellen, wo es speziell um Frauen geht (die eh der Obhut des Vaters/Ehemannes/Sohnes unterstanden).
Was die Arbeit am Artikel betrifft:
Die Position der geschlechtergerechten Sprache ist eindeutig und mit Fachliteratur hieb und stichfest belegt. Die Position der Systemgrammatiker zur Verteidigung des generischen Maskulinums steht im Artikel. Die Systemgrammatiker und ihre Anhänger werden sicherlich nicht die Struktur und Inhalte des Konzepts "Geschlechtergerechten Sprache" bestimmen (auch nicht mit administrativer Hilfe, die sie sich erhoffen). Jeder dahingehender Versuch würde von einer 3M abgelehnt.
Wünsche allseits ein entspanntes Ostern. --Chiananda (Diskussion) 00:45, 4. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Alles unbestritten. Gegenwärtig geht es aber darum, dass den Artikel nicht nur die Vertreter unterschiedlicher Schulen der Sprachwissenschaft lesen - die wohl sogar am allerwenigsten, weil sie ja darauf studiert und die Materie längst intus haben - sondern hauptsächlich Leute wie ich, denen es schon an den elementaren Grundlagen fehlt. Also Dank an alle Fachleute, die sich hier engagieren, aber habt Erbarmen mit uns Laien! --Epipactis (Diskussion) 01:33, 4. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Die meisten Sprachwissenschaftler haben andere Probleme, als sich mit dem kleinen Bereich der Personenbezeichnungen zu beschäftigen. Und können dann oft ihr Sprachgefühl nicht trennen von (feministischen) Erkenntnissen.
Aber Vorschläge zur einfacheren Verständlichkeit sind natürlich erwünscht. --Chiananda (Diskussion) 03:21, 4. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Der Artikel ist in einen dürftigen Wurzelgrund gepflanzt. Selbst über die Plattentektonik kann man wahrscheinlich mehr Allgemeinwissen voraussetzen als über die Sprache. Ich wühle mich seit Wochen kreuz und quer (soweit online zugänglich) durch älteste Scharteken und neueste Dissertationen, um mir einen Hintergrund zu verschaffen, kann aber noch nichtmal genau ausmachen, was und wieviel die Sprachwissenschaft eigentlich gesichert weiß oder nur spekuliert. Geschweige denn, welche internen Kontroversen es da gibt und wer gerade die Oberhand hat. Millionen anderen wird das Thema sogar nur durch die Massenmedien vermittelt, denen natürlich viel weniger am Aufklären als am Aufmischen gelegen ist. Vielleicht auch deshalb würde ich das Thema eben gern sozusagen etwas entmischen, d.h. die sprachmechanischen von den soziologischen Fakten trennen - ohne damit irgendeine Wertung vorzeichnen zu wollen. --Epipactis (Diskussion) 12:18, 4. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Selbstverständlich könnte man all diese Themenbereiche voneinander trennen, Epipactis. In einem Abschnitt "Theoretische Grundlagen im Deutschen" sollte man auch eine Darstellung von Fakten erwarten dürfen, auf die sich die verschiedensten Schulen der Sprachwissenschaft einigen können. So besteht beispielsweise ein Konsens darüber, dass es im Deutschen 3 Genera gibt, kein ernstzunehmender Sprachwissenschaftler würde das in Abrede stellen. Auch wissen alle Sprachwissenschaftler was gemeint ist, wenn von einem "generischen Maskulinum" die Rede ist (auch wenn man dieses Phänomen erst seit kurzem so bezeichnet). Allerdings gehen die Meinungen darüber auseinander, wie dieses grammatische Phänomen zu bewerten ist. Für Systemgrammatiker ist das Maskulinum sprachgeschichtlich das "unmarkierte" Genus, das sich für die geschlechtsabstrahierende Rede eignet. Die feministische Sprachkritik hingegen bezeichnet das generische Maskulinum als "Gebrauchsgewohnheit" und geht davon aus, dass Maskulina auf der lexikalischen Ebene grundsätzlich primär auf Männer verweisen und es irgendwann dazu kam, dass Maskulina auch Frauen "mitmeinen" sollten. Wir haben also ein grammatisches Phänomen (sexusindifferente Verwendung des Maskulinums) und innerhalb der Sprachwissenschaft unterschiedliche Interpretationen im Hinblick auf das Entstehen dieses Phänomens und seine Funktionsfähigkeit als generischer Ausdruck. Eine feministische Linguistin hat kein Problem mit dem generischen Wort "der Mensch", obwohl es ein Maskulinum ist. Problematisch findet sie hingegen die Verwendung des Wortes "der Arzt/die Ärzte" in einem generischen Sinn. Während ein Wort wie "Mensch" von der feministischen Sprachkritik als generisch akzeptiert wird, ist das bei "der Arzt" nicht der Fall. Langer Rede kurzer Sinn: es wäre durchaus möglich, im Artikel zunächst sprachwissenschaftliches Basiswissen darzustellen und dann den Punkt zu spezifizieren, an dem die Interpretationen/Schulen getrennte Wege gehen. --Brahmavihara (Diskussion) 13:12, 4. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Was ich durchaus interessant fände, ist, Roman Jakobsons Markiertheitstheorie ganz kurz anzureißen. Das ist das Theorieangebot, das für die Rede vom gen. Mask. hergenommen, freilich auch arg zurechtgebogen worden ist. Mit Sprach-Geschichte hat das freilich überhaupt nichts zu tun (Jakobson interessierte sich für Struktur, nicht für Historie), mit Normierung ebenfalls nicht, und mit Grammatik eigentlich auch nicht, sondern mit Semantik. Zifonun beschreibt diese "Mechanik" durchaus korrekt, sie funktioniert etwa so: Der Mann ist alt (Sem [+Alter]). Der Mann ist jung (Sem [-Alter]). Der Mann ist 20 (60) Jahre alt [indifferent]. Nicht: Der Mann ist 20 (60) Jahre jung. (Das kann man auch sagen und sagt es auch, es ist aber nicht dasselbe, sondern bereits ein Spiel mit Alt und Jung.) Diese Sorte Mechanik kann man einigermaßen neutral beschreiben. Es ist nicht das Neueste vom Neuesten, aber immerhin etwas, was man zu den theoretischen Grundlagen rechnen kann.--Mautpreller (Diskussion) 13:30, 4. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Sprachstruktur und Sprachgeschichte sind miteinander verknüpft. Die "Unmarkiertheit" des Maskulinums wird auch damit begründet, dass es sprachgeschichtlich älter als das Femininum ist und direkter "Erbe" des genus animatum. Das Femininum trat nachweislich erst später auf den Plan und führte zur zweifachen Ambiguität des Maskulinums (spezifisch und sexusindifferent). Ambiguität ist grundsätzlich kein Problem, sie wird durch den Kontext aufgelöst. So ist "the teacher" im Englischen ambig. Erst der Kontext klärt ggf., ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt. --Brahmavihara (Diskussion) 14:58, 4. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Das stimmt nicht, beides nicht. Die Markiertheitstheorie rekurriert nicht auf Sprachgeschichte und "the teacher" ist nicht "ambig", sondern indifferent. Das ist im Englischen nun mal so, da dort keine Genusdifferenzierung der Nomina vorliegt, was sich vor allem daran festmacht, dass der Artikel nicht genusdifferenziert ist. Erst bei der Substitution durch Pronomina erhebt sich die Frage überhaupt, dort aber dann schon: "he" oder "she".--Mautpreller (Diskussion) 15:04, 4. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

‹Wieder ausgerückt:› Kleine Zwischenfrage: Was ist dann mit der in der – vorwiegend etwas älteren – Belletristik nicht seltenen Leseransprache «Lieber Leser», selbst wenn auch dem Autor klar war, dass der indendierte Leser eher eine Leserin war? --B.A.Enz (Diskussion) 15:31, 4. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

"... vielleicht sogar Dir, lieber Leser ..." - das ist aus Jack London: Abenteurer des Schienenstrangs, also aus dem Englischen übersetzt. Vielleicht kommt es öfter von daher? --Epipactis (Diskussion) 15:48, 4. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Diese spekulative Vermutung dürfte nicht zutreffen... --B.A.Enz (Diskussion) 16:03, 4. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Erklärung der Feministischen Linguistik: ein typischer Fall von "male as norm" (MAN). Der männliche Leser wird als Normalfall gesetzt, Frauen dürfen "mitlesen". Der Prototyp des Lesers ist ein Mann, die Frau ist mitgemeint. --Brahmavihara (Diskussion) 16:50, 4. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Die Google-Buchsuche nach "liebe Leserin" erbringt vornehmlich Schmonzettenartiges, demnach dürfte auch Zielgruppenansprache eine Rolle gespielt haben. Von Interesse wäre sicher auch eine Filterung nach Autorengeschlecht. Auf jeden Fall ist Mann Kavalier, bei Beidnennung wird die Leserin stets zuerst genannt. --Epipactis (Diskussion) 18:30, 4. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Danke für die Antworten, vorwiegend auf Google-Basis. Damit ist die Frage allerdings noch nicht beantwortet. Erwartet habe ich eher, wie Mautpreller oder allenfalls Chiananda dieses Phänomen auf wissenschaftlicher Basis erklären, ein Phänomen übrigens, das mit dem weiter oben angeführten Beispiel des Schiedsrichters nichts zu tun hat und in eine Zeit zurückreicht, als das gen. Mask. für Berufsbezeichnungen noch kaum eine oder gar keine Rolle spielte. --B.A.Enz (Diskussion) 10:03, 5. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Vorbehaltlich genauerer Recherche würde ich aus dem Hut sagen: Ja, dieses Phänomen gibt es und es ist auch tatsächlich älter als die ganze gen-Mask-Debatte. Ein Beispiel, das mir sofort einfällt: Der letzte Satz in E. Marlitts Das Geheimnis der alten Mamsell lautet: „Hoffen wir, lieber Leser.“ E. Marlitt war eine Frau (die übrigens unter Pseudonym schrieb, weil sie zunächst nicht als Frau erkennbar sein wollte: sie wählte also eine sexusindifferente Benennung), Bestsellerautorin (übrigens sind die Bücher gar nicht übel, kein Vergleich mit Hedwig Courths-Mahler) und ihr Publikum war gemischt, sie hatte vermutlich mehr Leserinnen als Leser (obwohl auch zahlreiche bekannte männliche Literaten ihre Bücher lasen und teilweise auch schätzten). Hier liegt ziemlich sicher eine zwanglose Verwendung der maskulinen Form als unmarkierte Form vor, also als indifferent gegenüber dem Geschlecht. Diese pragmatische Verwendung des Maskulinums als unmarkiert ist gelegentlich zu finden, es gibt natürlich auch ältere Beispiele. Sie ist aber eben eine unauffällige Gelegenheitslösung, so unauffällig, dass sie zu dieser Zeit nicht mal theoretisches Interesse gefunden hat. Mir sind keine empirischen Untersuchungen bekannt, wie oft und seit wann. Bloß wurde auf diese Art von Gelegenheitslösungen eben zürückgegriffen, als ein massenhafter Bedarf an sexusindifferenten Formen entstand. Beispielhaft: Erzieherische Tätigkeiten (also nicht die schulische Bildung), die als Profession ausgeübt wurden, gab es seit längerem (17./18. Jahrhundert). Das waren Frauen, Gouvernanten, später Kindergärtnerinnen, schließlich Erzieherinnen. Ein merkmalloser Begriff stand gar nicht zur Debatte. Erst 1967 wurde dieser Beruf in der Bundesrepublik professionalisiert und die entsprechende Ausbildung erstmals geregelt und prompt entstand Bedarf an einer Bezeichnung für einen Beruf, der eben nicht mehr ein reiner Frauenberuf sein sollte (und, das gehört zur Wahrheit, damit unter die qualifizierten Professionen aufgenommen werden sollte, für die eben nicht das natürliche Geschlecht reicht). Daher stammt die erstmals (!) als Berufsbezeichnung verwendte Benennung "Erzieher" in der maskulinen Form. Dass dies nicht so recht haltbar war, wurde schnell klar. Wie sollte eine Bezeichnung als merkmallos akzeptiert werden, die von der bis dahin stets verwendeten merkmalhaltigen Bezeichnung gerade im Merkmal Sexus abwich? Es entstand bald die Beidnennungsform, auch abgekürzt. Aber dieser (durchaus "künstliche") Regulierungsakt hatte Folgen, unter anderem auch für den Wikipedia-Artikel.--Mautpreller (Diskussion) 11:41, 5. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ergänzend: Natürlich ist die Bezeichnung "Erzieher" als solche älter, sie war aber keineswegs sexusindifferent. Die Knabenerzieher, Hauslehrer und dgl. waren eben Männer (so wie Hölderlin) und deshalb gab es keinen Bedarf an einer indifferenten Form. Man kann da wie unter der Lupe sehen, dass mit der späten Professionalisierung des Berufs ein merkmalhaltiger Begriff per staatlichem Eingriff zur neuerdings benötigten merkmallosen Bedeutung umgewidmet wurde und dass das sich sehr schnell als problematisch erwies. Es ist dasselbe Phänomen wie beim Soldaten, bloß spiegelverkehrt.--Mautpreller (Diskussion) 11:54, 5. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Zur „Markiertheit“ (nach Jakobson):
Schon seit Oktober letzten Jahres erhoffe ich mir einen Ausbau dieses interessanten Artikels; auf "Diskussion:Markiertheit#Überarbeitung" habe ich alle Materialien gelistet, die mir bisher dazu über den Weg gelaufen sind.
Helga Kotthoff (2020) verweist auf Arbeiten, welche die Markiertheitstheorie relativieren:
S. 111: „In den Artikeln der systemgrammatisch argumentierenden Linguist(inn)en wird nicht auf Arbeiten eingegangen, die die Markiertheitstheorie in ihre Schranken verweisen (cf. dazu Haspelmath 2006) und auch nicht auf psycholinguistische und kognitionslinguistische Forschung, die anhand von Kurztexten zeigt, dass maskuline, genderübergreifend gemeinte Referenzen stärker an Männer denken lassen. […]
Linguisten wie Eisenberg (2017) und Bayer (2019) halten feminine Ableitungen nur bei konkreter Referenz und Ansprache für nötig. Ansonsten argumentieren sie u. a. mit Jakobsons Markiertheitstheorie: […] ‚Erst wenn man betonen will, dass man sich ausschliesslich auf die weibliche Spezies beziehen möchte, kommen ›Studentin‹ und ›Studentinnen‹ zum Einsatz. […]‘ (Bayer 2019)
Das Ausblenden solcher Studien dient einer Homogenisierung der eigenen Sicht auf Sprachpraktiken und steht somit hier unter dem Ideologieverdacht einer Verengung.“
Umseitig findet sich in den "Debatten Pro und Kontra" auch die Auseinandersetzung Haspelmath–Bayer.
Das Thema umseitig im Abschnitt "Theoretische Grundlagen" zu erwähnen halte ich nicht für zielführend: Das spielt im Konzept der g.Sprache auch keine Rolle, ist nur den Kritikern wichtig, die Jakobson instrumentalisieren für ihre Argumentation.
Und ich möchte mal wieder daran erinnern, dass in der Rechtssprache auch Obmänner, Vertrauensmänner usw. als "generisch(es Maskulinum)" zu verstehen sind – und die haben ja wohl eine mehr als eindeutige "Sexusmarkiertheit". Im allgemeinen Gebrauch auch bei Seemänner (was sogar im Englischen umstritten ist und nicht [mehr] als neutral gilt: seemen).
Mein Favorit ist auch jede vs. jeder – da ist die weibliche Sexusmarkierung kürzer als die männliche, also viiiiel sprachökonomischer und deshalb zur Generalisierung geeigneter: Jede ist ihres Schicksals Schmiedin ;)
Außerdem finden sich in der (auch historischen) Fachliteratur genügend Nachweise, dass die Endung -er zur Wortbildung von Nomina agentis für Männer gedacht ist, wie auch die maskuline Endung -e für Männer bei der Bote (vs. die Botin) usw. Die Markiertheitstheorie sagt nix dazu, dass die Markierung -er als geschlechtsneutral zu verstehen sei.
Wie gesagt: interessantes Thema, in anderen Zusammenhängen sicher angebracht. Gruß --Chiananda (Diskussion) 04:22, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Hintergrundbeleuchtung

Nachdem inzwischen viele neue interessante Hinweise das Bild vervollständigt und abgerundet habe, versuche ich mal in ganz groben Umrisse darzustellen, wie sich ein zufälliger Leser wie Epipactis die Dinge zusammenreimt bzw. was ihm zum Verständnis des Themas an Vorwissen zweckdienlich scheint. Anhand dessen können die Fachleute vielleicht besser abschätzen, mit welchen Defiziten beim Lesepublikum evtl. zu rechnen ist, von denen sie aus ihrer Expertenperspektive vielleicht gar nichts ahnen.

  • In der deutschen Sprache wird (ausnahmslos?) jedem Substantiv ein sogenanntes grammatisches Geschlecht zugeordnet. [...]
  • Ungeachtet der Wortähnlichkeit ist das grammatische Geschlecht (Genus) nicht mit dem biologischen Geschlecht (Sexus) gleichzusetzen: Unbelebte Gegenstände, Abstrakta u.dgl. besitzen zwar kein biologisches Geschlecht, ihre Bezeichnungen aber dennoch ein grammatisches.
  • Die deutsche Grammatik verwendet drei Genera (m/w/n), in manchen Sprachen gibt es noch mehr, in anderen weniger, manche kommen gänzlich ohne diese Kategorie(n) aus.
  • Welche praktische Funktion die Genera haben bzw. historisch hatten, ist noch nicht vollständig geklärt. Möglicherweise (?) dienten sie ursprünglich der Unterscheidung zwischen Belebtem und Unbelebtem sowie der Abgrenzung von [?]
  • Im Deutschen ist die Zuordnung der Genera zu den Substantiven nicht einheitlich und durchgängig geregelt, in weiten Bereichen erscheint sie völlig willkürlich bzw. nicht (mehr) nachvollziehbar: der Löffel (m), die Gabel (w), das Messer (n).
  • Sinnfällige Zusammenhänge zwischen dem Genus und der tatsächlichen physischen Beschaffenheit des Bezeichneten finden sich im Deutschen lediglich bei den Bezeichnungen von Menschen und Tieren. In diesem Bereich stimmt in vielen Fällen das Genus der Bezeichnung mit dem Sexus des Bezeichneten überein: grammatisch maskulin - biologisch männlich bzw. grammatisch feminin - biologisch weiblich.
  • Von vielen dieser Bezeichnungen lässt sich eine Ableitung mit dem jeweils anderen Genus gewinnen, dies nennt man Movierung. [...]
  • Wurde eine Bezeichnung durch Movierung generiert, kann sie stets nur auf ein biologisches Geschlecht bezogen werden, ihr Ausgangswort dagegen verallgemeinernd ("generisch") auch auf beide.
  • Ob ein generischer Gebrauch vorliegt, ist nicht ohne weiteres erkennbar. Dadurch kann auch nicht ohne weiteres entschieden werden, ob sich eine Bezeichnung aktuell nur auf eines der biologischen Geschlechter oder auf beide bezieht.
  • Da in weitaus überwiegender Zahl maskuline Bezeichnungen zu femininen moviert wurden, tritt die Verallgemeinerung generisches Maskulinum häufiger auf als das Gegenstück generisches Femininum.
  • [historische Karriere des g.M. im Deutschen]
  • [Sprachkritik]

Ja, ich weiß, das ist völlig unprofessionell, aber genau das sind die "Trittsteine", die mein Gehirn bei der Annäherung an das Thema benutzt, statt die ganze epische Breite der Grammatik zu rekapitulieren, ganz zu schweigen von sprachwissenschaftlichen Details, für die es ja gar keine Basis besitzt. --Epipactis (Diskussion) 20:04, 5. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Dieser Satz "Wurde eine Bezeichnung durch Movierung generiert, kann sie stets nur auf ein biologisches Geschlecht bezogen werden, ihr Ausgangswort dagegen verallgemeinernd ("generisch") auch auf beide" erscheint mir inkorrekt. Ich könnte gerade am Beispiel "Erzieherin" eine ordentliche Latte Gegenbeispiele zu beiden Teilen des Satzes anführen. Hier findet ein Kurzschluss zwischen "langue" und "parole" bzw. Sprachsystem und Sprachgeschichte statt, der nicht haltbar ist.--Mautpreller (Diskussion) 20:40, 5. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Genau um solcher Einwände willen hab ich obiges ja vorgestellt. Ich sehe die Dinge sicher grob vereinfacht:
  • Drei Erzieher wurden zusätzlich eingestellt, zwei Männer und eine Frau. - möglich
  • Drei Erzieherinnen wurden zusätzlich eingestellt, zwei Männer und eine Frau. - nicht möglich
und übersehe vermutlich vieles. Zudem sind meine einschlägigen Vorkenntnisse natürlich je spezieller desto geringer. --Epipactis (Diskussion) 00:41, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Mein Verständnis des Theorie-Abschnitts war, dass die Strukturen der deutschen Sprache in den jeweils verlinkten Artikeln vertieft werden; aber leider sind "Genus", "Sexus (Sprache)" und "Generisches Maskulinum" in beklagenswertem Zustand (ist aber nicht mein Problem). Die entsprechenden Grundlagen auch noch umseitig detailliert auszuführen, halte ich für zu ausschweifend. Ich habe mich bemüht, den Artikel "Movierung" auszubauen, um auch das umseitig kurz halten zu können.
Was aber sicher noch in ein paar Sätzen zu erläutern bleibt, ist die Kritik am generischen Maskulinum, die umseitig nur kurz aufscheint (Asymetrie, Uneindeutigkeit). Aber auch das würde ich in den verlinkten Artikeln "Sprachkritik#Feministische Sprachkritik" und "Feministische Linguistik" erwarten. Eigentlich müssten die in ausreichender und verständlicher (!) Form die theoretischen Grundlagen bieten. Werden vielleicht im Laufe des Jahres dahingehend überarbeitet…
Was auch noch fehlt: Die "Höflichkeit" und der "Respekt" für den Umgang mit allen Geschlechtern, die in dem neuen Zitat des Rechtschreibrats verlangt wird: „seine Auffassung, dass allen Menschen mit geschlechtergerechter Sprache begegnet werden soll und sie sensibel angesprochen werden sollen.“ Verlangt natürlich auch die GfdS und auch Duden und das Handbuch. Ich suche dahingehend mal etwas zusammen… Gruß --Chiananda (Diskussion) 04:42, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
@Epipactis: Nein, das entspricht nicht der sprachlichen Realität. Im Allgemeinen ist von Erzieherinnen (oder eben ErzieherInnen, Erzieher*innen, you name it) die Rede: An der Fachakademie für Sozialpädagogik werden Erzieherinnen ausgebildet, darunter auch ein paar Männer. Die früheren Bezeichnungen "Kindergärtnerin" und "Hortnerin" sind praktisch alleinstehend, bloß in unserem Artikel Erzieher (!) ist absurderweise von „Kindergärtner“ und Hortner die Rede. Streiken die "Erzieherinnen" oder die "Erzieher"? Gucks Dir an. Das Problem ist einfach, dass man aus der Wortbildung keine Schlüsse auf den Gebrauch ziehen kann und erst recht nicht auf eine Norm.--Mautpreller (Diskussion) 09:19, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Mautpreller, aus dem Zusammenhang gerissen zu "ErzieherInnen, Erzieher*innen": Die sind jetzt eben nicht mehr normgerecht (PDF). Das ist "sprachliche Realität". Natürlich darf man "nähmlich" auch weiterhin mit h schreiben. :-) Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 11:00, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Nein, das ist gerade nicht sprachliche Realität. Die Verwechslung von Norm und Realität ist eine der Todsünden (nicht nur) für jeden Linguisten.--Mautpreller (Diskussion) 11:36, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Und wonach richten wir, Wikipedia, uns: nach Sprachnormen oder nach dem, was manche zur sprachlichen Realität erklären? Sprachliche Realität, wie ich sie erlebe: Aus einem Freundeskreis hat jemand – ganz bestimmt kein Linguist, aber ganz bestimmt nicht ungebildet – erstmals einen Genderstern in der Anrede verwendet: "Liebe Freunde*innen". Ich werde ihn gelegentlich fragen, warum er nicht Binnen-I, Unterstrich oder Doppelpunkt verwendet hat, und dann auf seinen Genderschreibfehler aufmerksam machen. Spätestens seit der Verlautbarung des RfdR ist das alles nur noch Schattenboxen. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 12:08, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Roma locuta, causa finita? So gehts nun mal in der Welt der Sprache nicht zu.--Mautpreller (Diskussion) 12:27, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ewa Trutkowski hat in einer Studie die Rezeption/Akzeptanz von Sätzen mit dem generischen Maskulinum untersucht (Trutkowski, Ewa 2018: Wie generisch ist das generische Maskulinum? Über Genus und Sexus im Deutschen. In: Im Mittelpunkt Deutsch. ZASPiL 59 – April 2018. S. 83-97). Ein Satz wie der von Epipactis aufgeführt "Drei Erzieher wurden zusätzlich eingestellt, zwei Männer und eine Frau." wurde von den Probanden als akzeptabel bewertet. Ein Satz wie "Drei Erzieherinnen wurden zusätzlich eingestellt, zwei Männer und eine Frau." hingegen nicht. Trutkowski hat den Probanden Sätze vorgelegt wie "Anton ist Pilot. Peter auch." aber auch "Anette ist Pilotin. Peter auch.". Aufgabe der Probanden war es, die Akzeptabilität von Sätzen auf einer Skala von 1 (völlig unakzeptabel) bis 7 (völlig akzeptabel) zu bewerten. Trutkowski resümiert: "Auf feminine Nomen in Subjektfunktion kann mittels maskuliner Prädikativa referiert werden, auf maskuline Nomen in Subjektfunktion jedoch nicht mittels femininer Prädikativa. Die Ergebnisse aus der Stichprobe sprechen für die Existenz eines generischen Maskulinums (und gegen ein generisches Femininum)."--Brahmavihara (Diskussion) 13:19, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Jaja, ick weeß. Wie würde wohl die "Akzeptabilität" (auch ne interessante Begriffsbildung) des Satzes bewertet: Die Erzieher streiken? --Mautpreller (Diskussion) 13:43, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Im Übrigen ergab das Experiment (an 37 Personen!), dass Genus-Mismatches durch die Bank als weniger akzeptabel bewertet wurden als Sätze, in denen das Genus an beiden Stellen des Satzes zusammenpasst. Es gab aber einen relativen Unterschied: Mismatches (!) vom Typ "Anton ist Pilot. Maria auch." kamen relativ besser weg als Mismatches des Typs "Anette ist Pilotin. Peter auch." Es ist also deutlich, dass die mangelnde Kongruenz wahrgenommen wurde und sich auf die "Akzeptabilität" auswirkte, bloß gab es relative Unterschiede. Nun wäre es ja recht einfach, solche Sätze ohne Mismatches zu formulieren. Das dürfte auch ganz im Sinne der geschlechtergerechten Sprache sein. "Anton ist Pilot. Maria ist auch Pilotin." Kein Genus-Mismatch, ergo? --Mautpreller (Diskussion) 13:56, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Danke für den Hinweis weiter oben, Normen und Realität zu unterscheiden. – Dass das generische Femininum vorkommt, ist unbestritten. Die Realität darf aber auch dargestellt werden: Ich nehme an, da gibt es bereits belastbare Untersuchungen, wie oft, mit welchen Formen, in welchem Zusammenhang, mit welcher Wirkungsabsicht und mit welcher erzielten Wirkung das generische Femininum verwendet wird. Ich vermute, das Phänomen tritt kaum häufiger auf als die gefühlte Diskriminierung durch uneinheitliche Verwendung generischer Formen („Der Mörder ist immer …“). --B.A.Enz (Diskussion) 14:52, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
"Anton is a pilot. Maria too." Wie ich die Briten beneide. "a pilot" ist eine sexusidifferente Berufsbezeichnung, die ökonomisches Formulieren erlaubt. Ein deutscher Sprecher sagt: "Anton ist Pilot. Maria auch." Hier dient "Pilot" ebenfalls als sexusidifferente Berufsbezeichnung.
"Anton ist Pilot. Maria ist auch Pilotin." Wenn Maria "auch Pilotin" ist, ist auch Anton "Pilotin". Wie ich die Briten beneide. --Brahmavihara (Diskussion) 16:14, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Oben habe ich ja die "Genus-Mismatches" dargestellt, so wie es in Trutkowskis Artikel steht. - Dieser Unterschied zwischen dem Deutschen und dem Englischen hängt doch mit einem sehr grundlegenden Unterschied der beiden Sprachen in Bezug auf Genus zusammen. Auf Deutsch müsste man sagen. Wir haben einen erfahrenen Piloten an Bord. Er heißt Maria. Oder: Sie heißt Maria?! Du wirst um die Mismatches im Deutschen einfach nicht herumkommen, es sei denn, Du verwendest die weibliche Form. Wie Du sie bildest, generell die ganze Frage der Wortbildung, ist dafür irrelevant.--Mautpreller (Diskussion) 16:40, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Das generische Maskulinum wird nie verwendet, wenn es um eine konkrete Person (Maria) geht. Daher heißt es: "Wir haben eine erfahrene Pilotin an Bord. Sie heißt Maria." Angebracht ist das generische Maskulinum nur bei generalisierenden Aussagen über Menschen unbekannten Geschlechts oder bei Aussagen über Menschen oder Menschengruppen, bei denen das Geschlecht keine Rolle spielt. "Angesichts der kurzen Landebahn in Florenz wünscht man sich als Passagier einen erfahrenen Piloten im Cockpit". "Die Lufthansa beschäftigt nur Piloten mit langjähriger Berufserfahrung." Eine*n erfahrene*n Pilot*in?/eine*n erfahrene*n Piloten*in?/eine*n erfahrene*n Pilotin*en?/Aussprache? --Brahmavihara (Diskussion) 17:03, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ja, nur funktioniert das nicht. Maria (fem.) ist Pilot (mask.). Wie gehts weiter: Er, sie? Du kriegst immer Mismatches. Das ist eben die Crux des sog. "generischen Maskulinums". Es geht eben nicht zwanglos, sondern führt im Regelfall und als Regel angewandt zu Irritationen, zumindest heute. Man kann die natürlich einfach per Ukas für unzulässig erklären, das wird aber nichts nützen. Was Trutkowskis Experiment zeigt, ist lediglich, dass ein "generisches Femininum" für noch mehr Irritationen sorgt. --Mautpreller (Diskussion) 17:19, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Das "generische Maskulinum" ... führt im Regelfall... zu Irritationen". Ich halte das für eine unbewiesene Behauptung. Jedenfalls keine Behauptung, die von den psycholinguistischen Studien wirklich untermauert würde. --Brahmavihara (Diskussion) 17:37, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Trutkowski bezeichnet das Item ""Anton ist Pilot. Maria auch" als Mismatch. Das wird auch an ihren Ergebnissen erkennbar: Es ist für die Versuchspersonen weniger akzeptabel, als wenn kein Mismatch vorläge. Die durchschnittliche "Akzeptabilität" (auch 'ne interessante Größe) ist nur relativ höher als bei "Maria ist Pilotin. Anton auch". Wo sie als Wissenschaftlerin arbeitet, dokumentiert sie ihre Ergebnisse eben sauber.--Mautpreller (Diskussion) 17:44, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Letztlich ist das Studiendesign auch bei Trutkowski nicht wirklich überzeugend und sie macht den gleichen Fehler wie ihre eher feministisch orientierten Kolleginnen: Auch die Beispielsätze bei Trutkowski sind keine typischen Verwendungen von generischen Maskulina. Die Kopplung von Maskulina + konkrete Person (Anton/Maria) schafft keine guten Voraussetzungen für das reibungslose generische Funktionieren der Maskulina. Zur Wiederholung: Angebracht ist das generische Maskulinum nur bei generalisierenden Aussagen über Menschen unbekannten Geschlechts oder bei Aussagen über Menschen oder Menschengruppen, bei denen das Geschlecht keine Rolle spielt. --Brahmavihara (Diskussion) 18:40, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Stichwort Realität: Ich denke vor allem an die vielen Millionen, die noch nie im Leben etwas vom "generischen Maskulinum" gehört haben (wie übrigens auch ich noch vor wenigen Jahren). Immer öfter hören sie nun jedoch das *innen-Gegluckse, und dass unsere Sprache jetzt unbedingt "geschlechtergerecht" werden muss. - Okay, wenns denn so sein soll, dann machen wir's eben, wir sagen ja auch nicht mehr "N****" oder "Tschechei". Aber wtf ist denn diesmal eigentlich das Problem? Keine Ahnung, irgendwas mit maskarischem Genulinum, oder wie das Ding heißt. Mal sehen, was Wikipedia darüber schreibt ...

Wie Brahmavihara weiter oben schon anmerkte, ist der Kern der Sache doch binnen fünf Minuten erklärt, mehr wird mMn auch hier in den "Theoretischen Grundlagen" nicht gebraucht, für Details wird auf die jeweiligen Hauptartikel verwiesen. Im Grunde kennt doch jeder Deutschsprachler das Phänomen, bloß nicht unbedingt den Fachausdruck. Zunächst geht es also nur darum, dass es schlicht erkannt wird: "Ach, daaas ist das berühmte Generische Maskulinum - alles klar, kenn' ich. Da, drei Sätze zuvor, das war auch eins!" Anschließend in ebensolcher Schlichtheit der prinzipielle Haken, den diese Sache hat. Je komplizierter und diffuser es an dieser Stelle wird - wenn da kein klipp und klarer Haken erkennbar ist -, desto mehr erscheint das ganze nachfolgende Hauptthema als reine akademische Elfenbeintürmerei. --Epipactis (Diskussion) 00:24, 7. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Ich denke auch, dass eine knapper gehaltene Darstellung völlig ausreichend wäre. Es ist nicht angebracht, im Abschnitt "Theoretische Grundlagen" die Entwicklungs-Geschichte des Konzeptes "Generisches Maskulinum" auszubreiten. Dafür gibt es ja ein eigenes Lemma. --Brahmavihara (Diskussion) 09:05, 8. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Epipactis, ich glaube, da liegst Du schlicht falsch. Der "Kern der Sache" ist eben nicht in fünf Minuten erklärt und ich finde, das sollte nach dieser Diskussion doch auch deutlich erkennbar sein. ich kann mir durchaus eine lesefreundlichere Einleitung vorstellen, aber das wird nicht funktionieren unter der "So-einfach-ist-das"-Bedingung.--Mautpreller (Diskussion) 10:12, 8. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Epipactis liegt richtig, wobei ich aber davon ausgehe, dass der Kern der Sache in zwei Minuten zu erklären ist. Details der Diskussion müssen in Unterabschnitten des Artikels oder in separaten Lemmata ausgeführt werden. --Brahmavihara (Diskussion) 10:16, 8. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ich finde Epipactis' Ansatz, man solle möglichst auch Unbeteiligten klarmachen können, worums da eigentlich geht, durchaus gut. Bloß geht es eben nicht so einfach, man muss in einer solchen Einleitung eben verschiedene Punkte anreißen (welche, darüber haben wir hier ja lang und schlapp diskutiert). Die Sendung mit der Maus macht so etwas auch bei komplizierten Themen hervorragend, aber eben nicht um den Preis, die Komplexität herunterzureden. Das ist ein schwieriger Job, der nicht geleistet werden kann, wenn man meint, das sei doch alles ganz einfach.--Mautpreller (Diskussion) 10:35, 8. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Das kommt immer darauf, welche Schichten der Thematik dargestellt werden sollen. Auf einer oberen Schicht gibt es ein Maskulinum, das in generischer Bedeutung verwendet wird. Und es gibt eine feministische Sprachkritik, die daran Anstoß nimmt, weil sie die Generizität des Maskulinums aus verschiedenen Gründen in Frage stellt. Dies führte dann zur Erfindung der geschlechtergerechten Sprache, die man auch als "Sprachprojekt zur Vermeidung des generischen Maskulinums" bezeichnen kann. Das ist der Sachverhalt auf der obersten Schicht. Dann kann man in die Tiefe gehen: Wie entwickelte sich der Begriff "generisches Maskulinum"? Warum ist es nicht generisch? Ist es eine grammatische Kategorie oder nur eine "Gebrauchsgewohnheit"? Kommt im GM "male as norm" zum Ausdruck? Ist das GM damit sexistisch? Ist eine Sprache mit GM eine "Männersprache" etc. Als Hinführung zum Thema ist es sinnvoll, zunächst die oberen Schichten anzusprechen und diese dann mit Unterpunkten und Querverweisen zu vertiefen. Eine solch stringente und didaktisch überzeugende Darstellung leistet der derzeitige Abschnitt nicht. --Brahmavihara (Diskussion) 14:24, 8. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Das ist halt nur eine mögliche Erzählung, und meines Erachtens eine mit Tendenz. Es ist das Problem von solchen Erzählungen, dass sie implizite Vorentscheidungen treffen, die sie selbst nicht rechtfertigen (müssen). Hier die Vorentscheidung, das "generisch verwendete Maskulinum" in eine "obere Schicht" einzuordnen. Mir scheint, genau an dieser Stelle würde eine historische Betrachtung weiterführen, wie ich sie oben mehrfach angedeutet habe. Die hat den großen Vorteil, dass sie die systematische Begriffsbildung in ihrer Entwicklung darstellt, also "verflüssigt".--Mautpreller (Diskussion) 14:36, 8. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Für mich darf's gerne die "Sendung mit der Maus" sein. So kompliziert ist das alles nicht. Frau Zifonun hat das schön auf den Punkt gebracht: „Mir ist nicht wohl dabei, wenn Formulieren, vor allem auch schriftliches Formulieren, zu einem Slalom um ‚verbotene‘ oder nicht angeratene Ausdrucksformen wird." Verboten ist das generische Maskulinum. Und das ganze Affentheater die Konsequenz. "...aber mit dem Gendern hat man auf das falsche Pferd gesetzt und versucht, einen toten Gaul durch das Ziel zu reiten. Weil die Linke nicht mehr daran glaubt, dass man die Welt besser machen kann, versucht sie, die Sprache besser zu machen." (Richard David Precht) --Brahmavihara (Diskussion) 17:53, 8. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Für mich darfs auch die Sendung mit der Maus sein, nur müsste man da halt deutlich an Qualität zulegen. Deren Alleinstellungsmerkmal ist ja eben, dass sie nicht unzulässig vereinfachen.--Mautpreller (Diskussion) 18:04, 8. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Eine unzulässige Verkomplizierung (die keine Qualität darstellt) ist auch nicht angeraten. --Brahmavihara (Diskussion) 18:39, 8. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Allmählich glaube ich zu begreifen, worauf @Mautpreller hinauswill. Als aktuelle Momentaufnahme präsentiert, erscheint das gM wie ein äußerst praktisches, allgemein verbreitetes und etabliertes Gadget, zwar mit gewissen typischen und nicht zu ignorierenden Schwachstellen, aber ohne wirklich bedrohliche Nebenwirkungen - also ungefähr so ein Ding wie der Reißverschluss. Da kann die plötzliche und vehemente Verpönung schon befremdlich wirken, zumal wenn weit und breit noch keine leistungsfähige(re) Alternative in Sicht ist.
Historisch d.h. über die Jahrtausende betrachtet, erscheint der routinemäßig-massenhafte Gebrauch des gM (obwohl es insgesamt vielleicht schon eine lange Geschichte hat) dagegen nur in einem schmalen Zeitfenster, und wenn man den Zeitstrahl in die Zukunft verlängert und die gegenwärtige Krise des gM für eine unheilbare hält, sogar nur wie eine kurze und vorübergehende Episode.
Jeweils für sich genommen sind beide Sichtweisen tendenziös, sie müssen irgendwie synchronisiert werden. Vermutlich gehört auch das als "blinder Fleck" beschriebene Phänomen da hinein, welches ich so verstehe, dass man es dem Missstand nicht als Pluspunkt anrechnen sollte, dass sich die Kritik daran erst relativ spät und dann ziemlich abrupt artikuliert hat. --Epipactis (Diskussion) 22:41, 9. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Zum "blinden Fleck" bei Doleschal (2002), sie zitiert zuerst eine alte Grammatik zu den Zahlwörtern ein und kein:
  • „ ‚Sie können als unbestimmte Substantivpronomen nur Personen bezeichnen und als solche nur im männlichen Geschlechte und im Singular gebraucht werden. […] Man gebraucht jedoch in dieser Bedeutung auch das Neutrum Eins in dem Ausdrucke »Unser Eins«.‘ (Becker 1836: 297) Hier wird erstmals auf das generische Maskulinum der Indefinitpronomina einer, keiner hingewiesen.
    Es folgt somit aus den Ausführungen Beckers nicht eindeutig, ob maskuline Personenbezeichnungen ausschließlich Männer bezeichnen oder Personen im allgemeinen. Beides ist theoretisch möglich. Diese Herangehensweise werde ich im folgenden als »Strategie des blinden Flecks« bezeichnen, sie begegnet uns in der Folge immer wieder.“
Das Ein- und Ausschalten der generischen Bedeutungsmöglichkeit und das Nicht-Hinschauen und Nicht-Erklären (in Grammatiken) ist der blinde Fleck. Niemand hat je erschöpfend erklärt, was genau die Grundlage dafür ist, dass maskuline Personenbezeichnungen generisch verwendet werden können (nicht nur paarige Bezeichnungen, und auch Pronomen).
Das Ein-und-Aus-Schalten kannst du am Schweizer Recht ablesen: Dort gibt es nur Maskulinformen, und die gelten für alle Geschlechter. Dann kamen Frauen daher und beanspruchten diese Bedeutung auch für "den Bürger als Wähler". Aber ihnen wird jahrzehntelang entgegengehalten: Speziell "Wähler, Parlamentarier, Präsident" beziehen sich ausschließlich auf Männer. Selbst nach dem Frauenstimmrecht in der Schweiz 1971 wurden die maskulinen Bezeichnungen beibehalten, aber einfach uminterpretiert (!) zu "generisch". Der Kanton Appenzell vertrat aber noch bis 1990 die "traditionelle" Ansicht, dass "Wähler" nur Männer meint usw.
Es gibt einen schönen Artikel über die jahrhundertelange Geschichte des (versuchten) generischen Maskulinums im Englischen (2020), der zeigt, wie alle Rechtsvorschriften in maskuliner Form zu Verbrechen u.ä. für alle Menschen galten und praktisch umgesetzt wurden, während alles, was Wahlen anging, buchstäblich interpretiert wurde als "Bedeutung: nur Männer".
Das zeigt eine "Verfügungsgewalt" über die Sprache, die heute noch im deutschen Strafrecht normal ist für "Obmann, Vertrauensmann": Deren generische Bedeutung wurde einfach zusätzlich eingeschaltet, als die sozialpolitische Situation auch das Amt einer Obfrau oder Vertrauensfrau ermöglichte.
Eine systematische Begründung dafür fehlt. Der blinde Fleck lebt weiter… man kann ihn auch bezeichnen als "Balken vor dem Auge", in manchen Fällen sogar als "Brett vorm Kopf" ;)  --Chiananda (Diskussion) 00:24, 10. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Aber nur nichts Biblisches in der Diskussion (Mt 7,3). :-) --Anselm Rapp (Diskussion) 10:39, 10. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ja, das meine ich. Das gM hat sich lange darauf ausgeruht bzw. damit gerechtfertigt, kaum bemerkt und noch weniger kritisiert worden zu sein, nun fällt es angesichts der plötzlich massiv gewordenen Kritik aus allen Wolken. Tatsächlich sind schon unsere Altvorderen vor 2000 oder mehr Jahren sozusagen sprachlich irgendwie falsch abgebogen, und nach so langer Zeit ist es natürlich schwer, die Verwerfungen zu korrigieren. Die englische Sprache hat die Kurve trotz allem letztlich besser gekriegt und dementsprechend heute die Probleme nicht in diesem Ausmaß. (Da auch das fast schrankenlose Movieren im Deutschen ein Teil dieser Richtungsentscheidung und damit des Problems ist, kann ich mir allerdings nicht vorstellen, dass bzw. wie es nun zugleich zur Lösung beitragen könnte. Statt tausendmal "Lehrer (-in mitgedacht)" nun einfach tausendmal "Lehrer, -in mitgesprochen" ist doch keine Lösung. Sollte diese völlig grundlose Dichotomie nicht möglichst überwunden statt sprachlich eher noch unterstrichen werden?) --Epipactis (Diskussion) 01:02, 10. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Abschnitt "3. Option" (Theoretische Grundlagen im Deutschen)

Ich halte die Ausführungen über die dritte Option im Abschnitt "Theoretische Grundlagen im Deutschen" nach wie vor für deplatziert (Siehe Disk. oben) und würde sie gerne an dieser Stelle entfernen. Da die obenstehende Diskussion sich mittlerweile in zahlreiche Unteraspekte verzweigt hat, eröffne ich hier einen neuen Abschnitt, mit der Bitte, ausschließlich zu diesem einen Punkt Stellung zu nehmen. Im Abschnitt "Theoretische Grundlagen im Deutschen" geht es um sprachtheoretische Grundlagen im Deutschen (generisches Maskulinum). Das passt die "3. Option" inhaltlich nicht. Sicherlich verlangt die "3. Option" nach kreativen sprachlichen Lösungen - aber die haben eben nichts mit den Theoretische Grundlagen im Deutschen zu tun. Mir geht es hier um eine sinnvolle und logische Gliederung. --Brahmavihara (Diskussion) 10:00, 8. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Ich bin nicht einverstanden. Es geht nicht um sprachtheoretische Grundlagen "im Deutschen", sondern um theoretische Grundlagen für das Thema "Geschlechtergerechte Sprache". Die Herausforderung durch das dritte Geschlecht (also die Erweiterung des Sexus über die binäre Wahl hinaus) ist durchaus eine theoretische Frage und wird als solche auch in den angegebenen Texten diskutiert. Man könnte die Ebenen in diesem "Theoretische-Grundlagen"-Teil klarer trennen. Die Entfernung am angegebenen Ort ist keine Lösung, sondern eine Verschlechterung.--Mautpreller (Diskussion) 10:09, 8. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Hättest du einen konkreten Vorschlag für die "Trennung der Ebenen"? Denn Ausführungen über Genus/Sexus/Generisches Maskulinum bewegen sich theoretisch auf einer anderen Ebene als die Frage, wie eine angemessene sprachliche Repräsentation bei der 3. Option aussehen könnte. "Theoretische Grundlagen im Deutschen" ist vielleicht auch keine glückliche Formulierung, wenn es um theoretische Grundlagen für das Thema "Geschlechtergerechte Sprache" gehen soll. Welche "theoretische Grundlagen" sind hier gemeint? --Brahmavihara (Diskussion) 13:32, 8. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ganz konkret nicht. Ich denke generell, dass man die Logik hier stärker herausarbeiten könnte: systematische Grundlagen (Sexus, Genus), historische Ausgangslage und Entstehungsgeschichte, theoretische Herausforderungen (oder so ähnlich). Im Text merkt man mehr Gliederung, als die Überschriften dann nutzen; daran könnte man sich orientieren.--Mautpreller (Diskussion) 14:23, 8. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Vorschlag für eine alternative Überschrift. "Sprachstruktur und Sprachkritik". "Theoretische Grundlagen im Deutschen" greift zu kurz. --Brahmavihara (Diskussion) 15:48, 8. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Brahmavihara, wir haben oben lang und schlapp über die Tauglichkeit der Unterscheidung von Sprachwissenschaft und "Sprachkritik" geredet. Da gibt es nicht ansatzweise Übereinstimmung. Das ist auf keinen Fall akzeptabel.--Mautpreller (Diskussion) 15:54, 8. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Habe ich "Sprachwissenschaft" geschrieben? Du hast oben selbst "systematische Grundlagen" geschrieben, das ist doch mit "Sprachstruktur" ganz gut umschrieben. Und "Sprachkritik" ist ein bereits vorhandener Gliederungspunkt dieses Kapitels. Ich weiß nicht, was dir da vorschwebt und worauf du hinauswillst. Aber offensichtlich weißt du das so "ganz konkret" auch nicht... --Brahmavihara (Diskussion) 16:22, 8. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Bei diesem Versuch passieren zwei Sachen: Die "Sprachkritik" wird aus der strukturellen Betrachtung herausdefiniert. Das geht schon deshalb nicht, weil die angegebene Literatur eher so etwas wie "kritische strukturelle Betrachtung" ist. Und die historische Betrachtung wird eskamotiert. Die macht aber einen nicht geringen Teil des Textes aus. Und das scheint mir auch sehr wichtig. Ohne diese ist es unmöglich, das Thema zu verstehen. Ich würde zunächst mal versuchen, für den Inhalt eine explizite Ordnung zu finden. Dann kann man überlegen, ob man das Baby anders nennt und wie man es nennen soll.--Mautpreller (Diskussion) 16:40, 8. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Dann leg mal los! Da du hier ja den perfekten Überblick hast, solltest du eine plausible Gliederung aus dem Handgelenk schütteln können. --Brahmavihara (Diskussion) 16:44, 8. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Den Überblick dürfte eher Chiananda haben. Meine persönliche Vorstellung wäre so in etwa: Sprache und Geschlecht: Systematisches. Unterscheidung der grammatischen und der semantischen Ebene: Genus und Sexus. Zusammenhänge zwischen Genus und Sexus. Das "generalisierende" oder "generische" Maskulinum. Historische Ausgangslage. Entstehungs- und Verlaufsgeschichte. Neue Herausforderungen. - Ein anderer Zugriff wäre es, erstmal das Problem herauszuarbeiten: Worauf reagiert das Konzept der g.S. eigentlich, welches Problem soll hier gelöst werden? Das wäre didaktisch wohl besser, aber schwieriger.--Mautpreller (Diskussion) 17:15, 8. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ist denn die "3. Option" überhaupt schon spruchreif? Die Positionen der feministischen d.h. noch im Binären wurzelnden Sprachkritik sind hinreichend bekannt, aber was weiß man eigentlich schon über die Befindlichkeiten und ggf. Beschwerden bzw. Forderungen der Diversen, muss man da nicht mit ebenso diversen Positionen rechnen? Durch ihr unerwartetes Auftreten hat die Nichtbinärität immerhin den Vorteil, keine spezifisch auf sie zugeschnittenen althergebrachten und evtl. bevormundenden Strukturen vorzufinden. Da sollten auch wir nicht gleich wohlmeinend vorpreschen, sondern erstmal eine Weile abwarten und sehen, was von dieser Seite selber vorgebracht wird. D.h., solange es keine ausgeprägten Konsequenzen in der Praxis gibt (→ eindeutige Bezeichnungen; adäquate Pronomen, Anrede- oder Flexionsformen; neue, künstliche Formen bei Personenbezeichnungen usw.) braucht die Enzyklopädie dafür auch keine "theoretischen Grundlagen" bereitzustellen.
Gegenwärtig laufen die "Theoretischen Grundlagen" ja straight auf das gM als Hauptkritikpunkt zu, im Sinne der Kritik ist dieses jedoch ein Auslaufmodell, eine nicht mehr unterstützte Technologie. Es wäre also widersinnig, von ihm dennoch eine Anpassung an die neuesten Entwicklungen und Anforderungen zu erwarten bzw. zu verlangen. Andererseits erhebt das gM ja sozusagen den Anspruch, sich generalisierend d.h. im Prinzip über alles (andere) zu erstrecken, da kann also eigentlich kommen was will, es entsteht dadurch gar kein Handlungsbedarf. Bzw. umgekehrt: Da das Konzept des gM ja ziemlich simpel ist, dürften sich die Kritiken der Binärität und der Diversität daran kaum unterscheiden. --Epipactis (Diskussion) 00:06, 10. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Gliederungstechnisch macht die Einbindung der "3. Option" keinen Sinn. Ebenfalls ist das Ausmaß an Komplexität, das Mautpreller für diesen Abschnitt vorschwebt, unrealistisch. In einem Kapitel "Theoretische Grundlagen im Deutschen" darf der Leser erwarten, die sprachtheoretischen Grundlagen im Deutschen vermittelt zu bekommen. Hiervon inhaltlich zu trennen ist die Kritik. Wer allerdings meint, er müsse Sprachstruktur und Kritik munter miteinander verquicken, mit dem ist hier kein Konsens zu erzielen. --Brahmavihara (Diskussion) 11:03, 10. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Definitiv gehört die Weiterentwicklung des Ziels „sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern“ hin zu „sprachliche Gleichbehandlung aller Geschlechter“ – hier aufgehangen an den Diversgeschlechtlichen – zu den theoretischen Grundlagen. Lest ihr eigentlich die diesbezüglichen Zitate der GfdS nicht? Oder die RdR-Unterlagen?
Das Duden-Handbuch enthält rund 100 Seiten zu den theoretischen Grundlagen, davon alleine 7 Seiten zu „Die »dritte Option«“ als grundsätzlicher Bestandteil der geschlechtergerechten Sprache.
Ich pflege alle 179 nichtbinären Biografien und habe gerade den Artikel "Nichtbinäre Geschlechtsidentität" geupdatet: Geschlechsneutrale Sprache ist dabei eine wesentliche Grundlage.
Falls hier jemand noch der Ansicht sein sollte, dass Nichtbinäre keinen Anspruch auf sprachliche Gleichbehandlung haben, der kann als Diskussionsteilnehmer nicht weiter ernstgenommen werden. --Chiananda (Diskussion) 01:19, 11. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Ist das mal wieder eine "Regierungserklärung" von Dir? Du ignorierst, dass es hier auch Leute gibt, die sich um Gleichbehandlung bemühen, aber ohne den Preis künstlicher Sprachveränderungen, die manipulatorische Züge tragen. Deren Akzeptanz aller, die Deutsch sprechen, kann man nun mal nicht herbeidiskutieren und -editieren, auch auf der Basis irgendwelcher wissenschaftlicher Belege, denen andere wissenschaftlicher Belege entgegenstehen. Ermüdend. (Drum war es hier heute Nacht so still.) --Anselm Rapp (Diskussion) 06:58, 11. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Wer bitteschön ist hier der Ansicht, "dass Nichtbinäre keinen Anspruch auf sprachliche Gleichbehandlung haben", Chiananda? Mit solchen dreisten Unterstellungen solltest du SEHR vorsichtig sein. Ein wenig emotionale Zurückhaltung kann an dieser Stelle sicherlich auch nicht schaden. Auch die Unterstellung, die Texte der GfdS oder des RdR seien nicht bekannt, ist eine Frechheit. Wenn ich hier die Ausgliederung des Abschnittes "3. Option" anrege, dann einzig aus gliederungstechnischen/logischen Gründen. Unter den Überschrift "Theoretische Grundlagen im Deutschen" erwartet jeder Leser "sprachtheoretische Grundlagen" des Deutschen, und bekommt ja auch Ausführungen zu Genus, Sexus und generischem Maskulinum geliefert. Allerdings werden in diesem Abschnitt im Augenblick momentan Themenbereiche verquirlt, die man besser sauber trennen sollte (vor allem Sprachstruktur und Sprachkritik). Selbstverständlich bedeutet die 3. Option für die geschlechtergerechte Sprache eine Herausforderung, die dargestellt werden muss. Am geeigneten Ort. Abschließend möchte ich an die Wikipedia-Regel erinnern: Gehe von guten Absichten aus. --Brahmavihara (Diskussion) 09:11, 11. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ich halte in der Tat nichts davon, allen möglichen Wörtern plötzlich Geschlechtsorgane anzuheften (selbst wenn da auch zuvor schon welche waren, aber sie wurden wenigstens dezent verdeckt getragen) und zusätzlich auch noch sämtliche Launen abzubilden, die sich die Natur mit denselbigen und den entsprechenden Schaltstellen im Gehirn erlaubt hat. Was sagen denn diejenigen, die es tatsächlich angeht, selbst dazu? Wünschen sie wirklich, in jedem zweiten Satz eine Anspielung auf ihre Geschlechtsorgane und sexuellen Präferenzen anzutreffen? Ist diese öffentliche Zurschaustellung nicht eher das Gegenteil von Gleichbehandlung? Ich kann nicht aus eigener Erfahrung sprechen, aber wenn ich ein Vertreter der "3. Option" wäre, würde ich mich sicher unbehaglich fühlen, wenn meiner in jeder öffentlichen Äußerung extra gedacht würde, sodass unwillkürlich alle umherblicken und mich in der Menge zu identifizieren versuchen. --Epipactis (Diskussion) 15:18, 11. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Da schließe ich mich gerne an. Es gibt ja schon etliche Frauen, welche das Gendern ablehnen, weil sie keinen sprachlichen Blick unter die Gürtellinie wünschen. Wünschen ihn die "Diversen"? Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 15:39, 11. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Gegen die angemessene sprachliche Repräsentation von Diversgeschlechtlichen ist nichts einzuwenden, nur passt dieser Absatz eben überhaupt nicht in die Einleitung: "Theoretische Grundlagen im Deutschen". Die 3. Option ist keine "Theoretische Grundlage im Deutschen"! Chiananda/Mautpreller tun sich hier sehr schwer mit sinnvollen Gliederungen ... Oder mit sinnvollen Überschriften .... --Brahmavihara (Diskussion) 17:34, 11. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
@«Falls hier jemand noch der Ansicht sein sollte, dass Nichtbinäre keinen Anspruch auf sprachliche Gleichbehandlung haben, der kann als Diskussionsteilnehmer nicht weiter ernstgenommen werden.» (Chiananda, 11. April 2021)
1. Ich nehme an, in diesem Satz wurde das Generische Maskulinum verwendet. Politically leider sehr inkorrekt.
2. Chiananda, bist du sicher, dass du deine eigene Agenda (die dir unbenommen sei) von der für die Wikipedia erforderlichen Sachlichkeit trennen kannst? Ob du viele oder wenige andere Artikel beobachtest und pflegst, spielt für die Qualität dieses Artikels hier keine Rolle.
3. Weiter oben sprichst du davon, «nichtbinäre Geschlechtsidentitäten typografisch sichtbar zu machen». Typografie ist nicht Sprache, typografische Sichtbarmachung ist nicht sprachliche Gleichbehandlung. Was nun? --B.A.Enz (Diskussion) 17:51, 11. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Augenscheinlich ist das Projekt GS nicht im entferntesten zu Ende gedacht. Es wurde gerade mal das Brett an der dünnsten Stelle gebohrt und schon gerufen: "Na also, geht doch!" Kurioserweise haben sich seither vor allem Gegner und Skeptiker der Mühe unterzogen, die Konsequenzen auszuloten. Aber egal. Was haben wir denn da an "theoretischen Grundlagen"?

  • Mit der rechtlichen Verankerung der dritten Geschlechtsoption ... bzw. in der Einleitung: Geschlechtskategorie ...

Geschlecht, Hautfarbe, Religion - war da nicht mal was? Wer es heute unternähme, Menschen nach ihrer Hautfarbe zu kategorisieren und rechtlich zu verankern, den würden sie teeren und federn.

  • ... ist die Notwendigkeit verbunden, Personen dritten Geschlechts angemessen benennen und beschreiben zu können.

Wer befiehlt das? Es gibt nichtmal eine "Notwendigkeit", Personen überhaupt nach Geschlecht zu benennen und zu beschreiben, das sind nur althergebrachte Gewohnheiten.

  • ... außersprachliche Realität, über die wir irgendwann im vollen Umfang werden reden können müssen.

Offensichtlich ein Scherz. Ha ha!

  • ... sind auch sprachliche Faktoren in Augenschein zu nehmen ...
  • ... sind neue, künstliche Formen bei Personenbezeichnungen zu schaffen ...
  • ... sind viele grammatische Ergänzungen und Veränderungen vonnöten ...
  • ... sind realistische und orthografisch wie grammatisch korrekt umsetzbare Möglichkeiten einer umfassend geschlechtergerechten Sprache weiterhin zu diskutieren.

Na, wenn das keine soliden Grundlagen sind ... --Epipactis (Diskussion) 00:31, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Fundstück an anderer Stelle. Chiananda: "Wie sich herausstellt, hat er [ich bin gemeint] schon die Überschrift des Kapitels "Theoretische Grundlagen" falsch verstanden, was sich an seinem neuen Diskussionsabschnitt "Theoretische Grundlagen im Deutschen / 3. Option" ersehen lässt: Es geht natürlich dabei um die Grundlagen der Gendersprache [laut Mautpreller handelt es sich bei Gendersprache übrigens um ein "Unwort" (s.o.)], und nicht allg. um "Grundlagen im Deutschen". Wenn man falsche Überschriften wählt, Chiananda, muss man sich nicht wundern, wenn sie missverstanden werden. Das habe ich nun im Text entsprechend geändert: "Grundlagen der geschlechtergerechten Sprache." --Brahmavihara (Diskussion) 07:50, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Diese Edits sind mitnichten Konsens, diese Zusammenfassungszeile ist sogar eine grobe Täuschung. So geht es nicht.--Mautpreller (Diskussion) 11:54, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Na, das war ja zu erwarten. Das solltest du vll. zuerst mit Chiananda besprechen. Das war eine Änderung gemäß der Ausführungen von Chiananda. --Brahmavihara (Diskussion) 11:56, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Nein.--Mautpreller (Diskussion) 11:59, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Ein angeblicher Diskbeitrag von Chiananda, auf den in der ZQ verwiesen wird ("Änderung gemäß Chiananda, siehe Disk"), ist nicht auffindbar. Hier wird eine Zustimmung unterstellt, die wohl gar nicht existiert. "Im Deutschen" ist natürlich eine einschränkende und keine verallgemeinernde Anfügung. Die Frage der Genera ist eben nicht allgemein, sondern spezifisch für das Deutsche relevant. Denkbar wäre weit eher so etwas wie: Grundlagen und historische Entwicklung im Deutschen. Dass es sich dabei um die Grundlagen des im Lemma genannten Konzepts handelt, sollte man voraussetzen können.

Der eingefügte Einleitungstext scheint ein Versuch zu sein, das "Problem" zu erfassen, auf das die geschlechtergerechte Sprache reagiert, wie ich es ja vorgeschlagen hatte. Er erfüllt jedoch diesen Zweck nicht. Das beginnt beim ersten Satz, in dem nicht auf das Lemma, sondern auf die "feministische Sprachkritik" referiert wird, in deren "Fokus" das generische Maskulinum gestanden sei (habe?). Diese Behauptung wird zudem nicht begründet. Ob es sich beim generischen Maskulinum überhaupt um eine "grammatische Form" handelt, ist bereits die Frage. Ich sehe durchaus, dass hier ein Versuch unternommen wurde, "unvoreingenommen" zu schreiben, leider ist das aber nicht gelungen.--Mautpreller (Diskussion) 13:36, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

‹Service›: Zitat ist vorhanden, ist hier drin: «Wie sich herausstellt, hat er schon die Überschrift des Kapitels "Theoretische Grundlagen" falsch verstanden, […]: Es geht natürlich dabei um die Grundlagen der Gendersprache, und nicht allg. um "Grundlagen im Deutschen". […]» – Die Überschrift ist tatsächlich suboptimal; ihre Verteidigung (durch standardmässiges Revertieren) statt Verbesserung ist es noch mehr. --B.A.Enz (Diskussion) 14:06, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ein Hinweis Weitere_Zitate_aus_der_Literatur dass der Inhalt des heute Morgen von @Mautpreller revertierten Textes durch Sekundärliteratur zum großen Teil belegt werden kann. ArchibaldWagner (Diskussion) 14:14, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Es scheint noch nicht so recht in den Köpfen angekommen, dass es sich hier um einen Artikel handelt, um den es Streit gibt. Wenn man den kritisiert, muss man eine halbwegs konsensfähige Fassung finden. Diese ist es nicht (siehe Begründung). Ich halte es übrigens nicht für kompatibel mit einer solchen Diskussion, eine Bemerkung an völlig anderer Stelle freihändig so zu interpretieren, dass es den eigenen Edit deckt. @Archibald: Eine solche Behauptung ist eben nicht auf die Weise zu belegen, dass man einen Text sucht, der sie erhebt. Den wird man schon finden, bloß belegt der höchstens, dass Dieter E. Zimmer das so sieht, was mich übrigens wenig überrascht.--Mautpreller (Diskussion) 14:22, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Offenbar gibt es bei dem aktuellen Artikeltext aber auch keinen Konsens, sollte man dann nicht so ehrlich sein und dies dem Leser am Kopf des Artikels bzw. über dem strittigen Abschnitt mitteilen? siehe Baustein Neutralität ArchibaldWagner (Diskussion) 14:34, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Es gibt ja noch nicht mal den Versuch, eine konsensfähige Änderung zur Diskussion zu stellen. --Mautpreller (Diskussion) 14:46, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ein paar Beispiele von Dir, wie man so etwas macht, könnten hilfreich sein. --Anselm Rapp (Diskussion) 15:41, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Heute hast du echt den Vogel abgeschossen, Mautpreller. Ich ändere eine Überschrift, indem ich fast 1:1 eine Äußerung von Chiananda übernehme (mit Link dokumentiert). Du setzt den Edit zurück. Verstehe das, wer will. Chiananda wär dieser Revert sicherlich erspart geblieben. Was für eine absurde und unverständliche Aktion! Dann meinst du auch noch, die Runde von oben belehren zu müssen: "Es scheint noch nicht so recht in den Köpfen angekommen, dass es sich hier um einen Artikel handelt, um den es Streit gibt". Ach was! Es geht auch nicht darum "eine Bemerkung an völlig anderer Stelle freihändig (...) zu interpretieren". Chiananda hat an anderer Stelle genau auf diesen Abschnitt und diese Diskussion Bezug genommen. Nochmal zum nachlesen: hier «Wie sich herausstellt, hat er schon die Überschrift des Kapitels "Theoretische Grundlagen" falsch verstanden, […]: Es geht natürlich dabei um die Grundlagen der Gendersprache, und nicht allg. um "Grundlagen im Deutschen". […]» Wenn dem so ist, dann sollte das auch in der Überschrift stehen. Wieso eine Überschrift belassen, die nicht zum Inhalt passt und nur für Missverständnisse sorgt? Kein Glanzauftritt, Mautpreller! --Brahmavihara (Diskussion) 17:40, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ist Dir immer noch nicht klar, dass "im Deutschen" hier eine (angemessene) Einschränkung und nicht eine Verallgemeinerung ist? Wirklich nicht? Wie oft muss man das sagen, bis es ankommt? Der Artikel heißt "Geschlechtergerechte Sprache", der erste Abschnitt geht um "Theoretische Grundlagen". Wovon wohl? Aber eben im Deutschen und nicht im Spanischen, Englischen oder Französischen, wo sich die Situation aus unterschiedlichen Gründen anders stellt. Bevor man die Benennung des Abschnitts ändert, sollte doch zunächst mal sein Inhalt diskutiert werden. Ich würde da die historische Ausgangslage und Entwicklung, wie sie bereits vorkommt, für wesentlich halten, wie ich ja schon mehrmals ausgeführt habe. das ist allerdings tatsächlich weniger eine "theoretische" als eine historische Grundlage (im Deutschen!). Insofern bin ich auch nicht der Meinung, dass die Überschrift passt, sie wird aber nicht besser durch dieses Gefrickel.--Mautpreller (Diskussion) 17:52, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Die Überschrift "Theoretische Grundlagen im Deutschen" ist missverständlich/mehrdeutig, wie wir gesehen haben. Die Überschrift "Theoretische Grundlagen der GS" nicht. Das ist der Unterschied. Im Zweifel für die Eindeutigkeit. Wie kann man allen Ernstes etwas gegen eindeutige, klare Überschriften haben? --Brahmavihara (Diskussion) 18:11, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Die Einschränkung aufs Deutsche wird aber benötigt, sie ist wesentlich. Wenn dir "im Deutschen" nicht passt, brauchen wir eine andere Formulierung, die das zum Ausdruck bringt.--Mautpreller (Diskussion) 18:15, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Vorschläge

  1. Vorschläge für eine geänderte Überschrift: (a) «Grundlage der Gendersprache im Deutschen» oder (b) «Theoretische Grundlagen der Gendersprache im Deutschen». So verliert niemand der obigen Diskussionsteilnehmer das Gesicht. Und sollte bereits diese Änderung abgelehnt werden, ist das ein deutlicher Hinweis auf einen Dissens (der gar zwischen Mautpreller und Chiananda aufscheint).
  2. Gerne nehme ich deshalb Archibalds Vorschlag bzgl. Neutralitätsbaustein auf. So würde darauf hingewiesen, dass der Text des Artikels aus der Sicht einiger als nicht ausgewogen betrachtet wird. Siehe: «Wikipedia:Neutraler Standpunkt#Was tun bei nichtneutralen Texten?». Zitat: «Artikel, die einige als nicht neutral betrachten und die sich nicht ohne größeren Aufwand umschreiben lassen, kann man mit dem Baustein {{Neutralität}} kennzeichnen, […].» – Da kaum zu erwarten ist, dass ein Konsens zum Dissens innert nützlicher Frist zu erreichen ist, beantrage ich vorsichtshalber bei He3nry die administrative Unterstützung für den Baustein. --B.A.Enz (Diskussion) 18:35, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Nein, nicht der "Gendersprache". Der Artikel heißt "geschlechtergerechte Sprache" und so sollte es hier auch heißen. Ansonsten beides d'ac. Einen Neutralitätsbaustein halte ich nicht für sinnvoll.--Mautpreller (Diskussion) 19:15, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
B.A.Enz, ob a) oder b), beide Mal "Grundlagen" im Plural, stimmt's? Neutralitätsbaustein uneingeschränkte Zustimmung. Der Artikel steht schon viel zu lange mit POV im ANR. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 19:23, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Danke für die Vorschläge. Mein Favorit: "Theoretische Grundlagen der geschlechtergerechten Sprache im Deutschen." + Neutralitäsbaustein, denn ausgewogen geht anders. --Brahmavihara (Diskussion) 19:28, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ich kann diesen Neutralitätskram nicht verstehen. Der allergrößte Teil des Artikels beschreibt den Gegenstand des Artikels. Was Ihr möchtet, ist eine bestimmte Bewertung (eine, die ihr als "ausgewogen" seht). Die Stärke des Artikels ist aber gerade, dass er weitestgehend auf Bewertungen verzichtet.--Mautpreller (Diskussion) 19:40, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
"Grundlagen" ohne "theoretische" wäre besser, weil es sich hier nicht durchweg um "Theorie" handelt.--Mautpreller (Diskussion) 19:41, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Was soll eigentlich dieses "im Deutschen" bedeuten? In Deutschland bzw. im deutschsprachigen Raum? Im Deutschtum? In der deutschen Sprache? Ich tippe mal auf Letzteres. Dann lautet die Überschrift in der Vollform also: "Theoretische Grundlagen der geschlechtergerechten Sprache in der deutschen Sprache". Da drängt sich sofort die Frage auf, was für eine Sprache das neben der deutschen denn sein soll, diese geschlechtergerechte. Eine wie die englische, die französische, die spanische? Natürlich nicht, die Einleitung klärt auf: Geschlechtergerechte Sprache bezeichnet einen Sprachgebrauch ... Aha! Auf Deutsch geht es also um "Theoretische Grundlagen des geschlechtergerechten Gebrauchs der deutschen Sprache". Oder sehe ich das falsch? --Epipactis (Diskussion) 21:34, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ich habe kein Problem damit. Hilft das Wiktionary? Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 21:50, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Du verstehst mich schon. "Geschlechtergerechte Sprache" klingt, als handle es sich um eine selbstständige Einzelsprache, ein neues Esperanto oder sowas. Dann kommt das Deutsche ins Spiel, also eine weitere Einzelsprache. Eine Sprache in einer Sprache, was soll das? Das ist einfach nur stilistisch schlechtes Deutsch. Sollen sie das Ding doch "geschlechtergerechtes Sprechen" oder noch besser "geschlechtergerechter Sprachgebrauch" nennen, denn genau darum handelt es sich doch. --Epipactis (Diskussion) 22:30, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Prinzipiell habe ich nichts dagegen. "Gendersprache" stört mich ja eben deswegen noch viel mehr. Geschlechtergerechte Sprache ist keine (alte oder neue) Sprache, auch keine Fach- oder Sondersprache, sondern ein Konzept für einen bestimmten Sprachgebrauch.--Mautpreller (Diskussion) 22:46, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
"ein Konzept für einen bestimmten Sprachgebrauch": Im Fall der Genderzeichen eben nicht. Mit denen wird unsere Sprache nicht "gebraucht", sondern durch sprachunübliche Zeichen verfremdet. --Anselm Rapp (Diskussion) 06:42, 13. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

1. Danke für die verschiedenen Wortmeldungen. Eigentlich wollte ich einen überarbeiteten Vorschlag hier aufführen, der die Vorschläge (a) und (b) ersetzen sollte. Dabei wollte ich aber nicht auf das Adjektiv «theoretisch» verzichten, da der (sit venia verbo) Teufel bekanntlich nicht in der Theorie, sondern im «Praktischen» sitzt. Nun kommt aber der Vorschlag von Epipactis dazu und dürfte als neue Diskussionsgrundlage bzw. Version geeignet sein:

  • (c) Theoretische Grundlagen des geschlechtergerechten Gebrauchs der deutschen Sprache

2. Dass der Vorschlag, einen Neutralitätsbaustein zu setzen, nicht überall auf Gegenliebe stossen würde, habe ich geahnt. Eine Bezeichnung wie «Neutralitätskram» spricht da für sich. Gegen Mautprellers (übergriffige) Pauschalisierung («Was Ihr möchtet, ist eine bestimmte Bewertung […]») muss ich mich vehement wehren: Nicht alle, die hier andere Sichtweisen vertreten oder sich unter ausgewogener Darstellung etwas anderes vorstellen, lassen sich in den gleichen Topf werfen. Dieses Lager-Denken in Schwarz oder Weiss behagt mir nicht. Ich will nicht eine bestimmte Bewertung, ich will eine Ausgewogenheit, auch in der Darstellung strittiger Punkte (Stichworte z.B.: Kritik / Akzeptanz). Wenn ich mir nur schon das Ringen um das Intro anschaue – ein Ringen, das noch längere Zeit anhalten dürfte –, ist es wohl, wie auch Archibald Wagner oben meinte, ehrlicher, allen, die den Artikel lesen, zu signalisieren, dass der neutrale Umgang mit der Thematik nicht ganz einfach ist. --B.A.Enz (Diskussion) 22:51, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Nein, ich unterstelle nicht allen denselben "Berwertungswillen". Aber ich unterstelle tatsächlich, dass es um Bewertungen geht. Wird ja am Thema "Kritik/Akzeptanz" wieder deutlich. "Ausgewogenheit" bezieht sich ja auch genau darauf. Der größte Teil des Artikels bewertet aber gar nicht, weder positiv noch negativ. Er beschreibt das Konzept, wie es m.E. einem Enzyklopädieartikel wohl ansteht. Wichtiger als Stimmen zur Akzeptanz, Kritik, pro & contra ist es, dass der durch das Lemma bezeichnete Artikelgegenstand zutreffend dargestellt wird, damit man überhaupt weiß, wovon die Rede ist. Die Wiedergabe von Bewertungen anderer ist sicher ein wichtiger Teil des Artikels, aber wohl kaum der zentrale.--Mautpreller (Diskussion) 09:16, 13. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ich habe mal testweise eine Gliederungsebene eingezogen unter "Deutsche Sprache" – sieht gut aus, finde ich. Die Übersichtlichkeit ist nicht verloren gegangen. Den Abschnitt "Kritik" habe ich 1 Ebene höher angesiedelt; wurde ja von jemandem angeblich gar nicht gefunden. Damit wollte ich aber nicht die Diskussion über alternative Überschriften blockieren. Allerdings gehört der Ausdruck "Gendersprache" sicher nicht in eine der Überschriften, ist eher Alltagssprache (und zudem unterschiedlich belegt).
Die "3. Option" würde ich gerne umbenennen zu: "Sprachlichen Gleichbehandlung aller Geschlechter" und dann dort kurz den Übergang von der binären zur dreigeschlechtlichen Gleichbehandlung ausführen.
Die oberste Überschrift habe ich leicht eingekürzt: "Theoretische Grundlagen geschlechtergerechter Sprache".
Dort muss ein neues Intro hin.
Die umseitigen "Grundlagen" steigen gleich in die Genus-Sexus-Zusammenhänge ein, das ist eigentlich überflüssig. Einerseits sollte das den 2. Abschnitt der Einleitung weiterschreiben, andererseits war das vor allem der Argumentationslinie der Systemgrammatiker um Eisenberg und Glück geschuldet, die Genus-Sexus-(Nicht-)Zusammenhänge in den Vordergrund schieben, um die GS vom Ansatz her aushebeln zu können. Aber eigentlich ist diese systemgrammatische Aussage nur eine Ablenkung vom eigentlichen Anliegen der GS. Sollte vielleicht gar nicht weiter berücksichtigt werden.
Feministische Sprachkritik und Linguistik haben keinesfalls die Übereinstimmung von Genus und Sexus eingefordert, denn niemand hat je verlangt, für Frauen nur noch das feminine Genus zu verwenden, beispielsweise nur die Person in Bezug auf Frauen und entsprechend der Mensch nur für Männer. Das Genus interessiert vor allem bezüglich der Wiederaufnahme mit Artikeln und Pronomen.
Ich habe mal nach Vorschlägen gesucht, hier sind 2:
Die GfdS hat als Intro:
  • Über das Thema der sprachlichen Gleichbehandlung der Geschlechter wird seit einigen Jahren so viel diskutiert wie selten zuvor. Dabei ist es durchaus nicht neu: Schon in den 1970er Jahren formierte sich eine Bewegung, die die männerzentrierte Sprachverwendung kritisierte und verlangte, dass auch Frauen sprachlich sichtbar gemacht werden. Ihr Leitgedanke: „Sprache [bestimmt] das Denken und auch das Bewusstsein der Menschen […]; Sprache spiegelt nicht nur Realität, sie schafft auch Realität.“ (Eichhoff-Cyrus 2004: 7)
    Bereits 1980 wurden erste Richtlinien erlassen, die sicherstellen sollten, dass Frauen und Männer auch in der Sprache eine Gleichberechtigung erfahren. Möglichkeiten, die bereits damals genannt wurden, waren einerseits das Sichtbarmachen von Frauen in der Sprache durch explizite Nennung, das Neutralisieren von Geschlecht durch entsprechende geschlechtsneutrale Ausdrücke oder verschiedene kreative Lösungen, um das Ziel der sprachlichen Gleichbehandlung zu erreichen.
    Grundsätzlich existieren diese Möglichkeiten noch heute, eventuell in noch größerem Umfang. Einige sind mehr, andere sind weniger geeignet, das Ziel einer sprachlichen Gleichbehandlung von Frauen und Männern zu erreichen. Welche Entwicklungen sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten ergeben haben und welche der heutigen Optionen geschlechtergerechter Sprache die Gesellschaft für deutsche Sprache unterstützt, wird im Folgenden dargelegt.
Henning Lobin schreibt im März 2021 (S. 46):
  • Streng genommen muss man zwei miteinander verwandte, aber doch sachlich getrennte Diskurse voneinander unterscheiden. Das ist zum einen das Bemühen um die sprachliche Gleichstellung von Frauen, das sich im Wesentlichen bis zu den Anfängen der feministischen Linguistik in den 1970er-Jahren zurückführen lässt. Für dieses Anliegen weist die deutsche Sprache mit ihrem Genussystem grundsätzlich die Möglichkeit auf, den Sprachgebrauch in geeigneter Weise anzupassen, auch wenn es im Detail eine ganze Reihe von Fragen zu beantworten gilt. Der Begriff der gendergerechten Sprache im engeren Sinne hingegen stellt die Auffassung der sozialen Konstruktion der Kategorie Geschlecht in den Mittelpunkt und will dabei auch die geschlechtliche Vielfalt zwischen den Polen von Weiblichkeit und Männlichkeit berücksichtigen. Für dieses Anliegen gibt es keine gewachsenen Strukturen in der deutschen Sprache, sodass die propagierten Lösungen für Personenbezeichnungen wie der Asterisk (»Genderstern«) in der Schriftsprache oder der glottale Verschlusslaut (Knacklaut wie in »Wähler-innen«) auch besonders deutlich in den Fokus der Auseinandersetzung geraten. Allenfalls das Neutrum oder bezüglich Genus oder Sexus unbestimmte Wörter lassen sich hier sprachlich direkt zuordnen.
Wie ersichtlich wird, kommt das generische Maskulinum gar nicht vor. Das muss natürlich weiterhin im Intro entwickelt werden, denn darauf wird sich alles Folgende beziehen. Und der Duden als eine Art oberster Sekundärliteratur liefert alle Baustein dafür, die zur Darstellung benötigt werden, gültig von 1959 bis 2005, als "sexusindifferent/sexusspezifisch" als neue Kategorien eingeführt wurden. Wobei die generische Verwendung auch weiterhin nur für Maskulinformen von Personenbezeichnungen gilt: die Klasse-C-Substantive. Die generische Verwendung von Pronomen scheint in der Duden-Grammatik nicht mehr erwähnt zu werden.
Was ist eigentlich mit dem Abschnitt "Kritik": Können der Baustein da raus und die Archivierungsblockaden weg? --Chiananda (Diskussion) 06:06, 13. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Antwort auf diese Frage: Noch zuwarten! Begründung steht im Baustein für die «Archivierungsblockade[n]» und die Disk. ist wohl noch nicht abgeschlossen. --B.A.Enz (Diskussion) 10:57, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Neue Gliederung: +1
"Die umseitigen "Grundlagen" steigen gleich in die Genus-Sexus-Zusammenhänge ein, das ist eigentlich überflüssig." +1 --Brahmavihara (Diskussion) 10:04, 13. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
@ B.A.Enz: + Neutralitätsbaustein. --Brahmavihara (Diskussion) 11:20, 13. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Beitrag zur Verteidigung des generischen Maskulinums (5.4.2)

(1) Ohne das generische Maskulinum wäre zum Beispiel die folgende Aussage nur noch umständlich mit Paarformel möglich: „Angela Merkel ist der erste Bundeskanzler, dessen Amtszeit durch Verzicht auf erneute Kandidatur endet.“ -- (2) Als Rita Süssmuth vom Wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestages verlangte, als Bundestagspräsidentin bezeichnet zu werden, antwortete der angesprochene Ministerialrat aufgrund des Grundgesetzes: „Frau Präsidentin, Sie sind der Bundestagspräsident“[1] -- Wegner8 (Diskussion) 07:37, 10. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

  1. Dr. Gerald Kretschmer, persönliche Mitteilung
Wird seit kurzem (vielleicht etwas versteckt) im Artikel erwähnt siehe Beidnennung: Probleme beim prädikativen_Gebrauch auf der Diskussionseite und hier Probleme_der ... prädikativer Gebrauch im Artikeltext! ArchibaldWagner (Diskussion) 10:38, 10. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Dieser Abschnitt kann archiviert werden. --Chiananda (Diskussion) 03:47, 4. Mai 2021 (CEST)

Einleitung: Theoretische Grundlagen geschlechtergerechter Sprache

Im Fokus der feministischen Sprachkritik steht seit den frühen 1980er Jahren vor allem das generische Maskulinum, das als „sexistisch” bezeichnet wird. Die geschlechtergerechte Sprache hat sprachliche Alternativen entwickelt, die vorrangig auf die Vermeidung des generischen Maskulinums zielen, ein sprachliches Phänomen, das von Sprachwissenschaftlern sehr unterschiedlich beschrieben und bewertet wird. In diesem Zusammenhang gibt es auch eine kontrovers geführte Debatte über den Zusammenhang von Genus (grammatisches Geschlecht) und Sexus (biologisches oder semantisches Geschlecht). Ging es der geschlechtergerechten Sprache zunächst vorrangig um die Sichtbarmachung der Frau, sind durch die aktuellen Diskussionen über neue Geschlechtsidentitäten außerhalb der binären Norm (3. Option) neue Schwerpunkte und Lösungen entstanden.

Diese Einleitung wurde von Mautpreller revertiert. Sein Kommentar: "die Behauptung, es gehe in erster Linie um "Vermeidung des generischen Maskulinums", ist unbelegt". Es geht der GS fast ausschließlich im Alternativen zum generischen Maskulinum. Das Gegenteil wäre zu beweisen. ALLE Leitfäden zum gendergerechten Schreiben beginnen mit der Disqualifizierung des Generischen Maskulinums. Aus dem Leitfaden der Uni Köln: "Der ausschließliche Gebrauch der männlichen Form [generisches Maskulinum] und das praktisch gedachte, aber wirkungslose „Mitmeinen“ von Frauen sind also gesetzlich nicht zulässig. Auch nicht die häu g anzutreffende Klausel: „Soweit personenbezogene Bezeichnungen in männlicher Form aufgeführt sind, beziehen sie sich auf beide Geschlechter in gleicher Weise.“ Für die Universität folgen daraus konkrete Vorgaben: Sämtliche Korrespondenzen, An- träge, Vordrucke, Formulare, Berichte und Ordnungen sind in gendersensibler Sprache zu gestalten." Warum will Mautpreller dem Leser des Artikels vorenthalten, dass es der GS vor allem um Alternativen zum Gen. Mask. geht? --Brahmavihara (Diskussion) 17:54, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Nein, nicht das Gegenteil wäre zu beweisen, sondern diese Formulierung des Anliegens der geschlechtergerechten Sprache wäre zu belegen. Ohne expliziten Beleg geht das nicht. Ich denke nicht, dass die Formulierung der "Vermeidung" es richtig trifft. --Mautpreller (Diskussion) 18:02, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Aus dem Leitfaden der Stadt Frankfurt: „Die Hälfte der Frankfurter bezieht eine gute Rente.“ Nehmen wir die Sprache beim Wort, dann sind damit tatsächlich nur die Männer in Frankfurt gemeint. Das verallgemeinernde (sogenannte generische) Maskulinum nimmt allerdings für sich in Anspruch, nicht wörtlich verstanden werden zu wollen: Sind hier also auch Frauen gemeint, Männer und Frauen zusammengefasst? Aber wie genau sehen die Zahlen dann im Verhältnis aus, nach Männern und Frauen getrennt? Das generische Maskulinum, das mitmeint, aber nicht eindeutig benennt, ist also nicht selbsterklärend. Es verschleiert und verwirrt und ist damit für eine eindeutige, der Sorgfalt und Genauigkeit verp ichtete Kommunikation nicht geeignet." Mautpreller, jeder weiß, dass es bei der GS darum geht, das GM zu vermeiden. Willst du das ernsthaft in Frage stellen? Das kann doch nicht dein Ernst sein! --Brahmavihara (Diskussion) 18:06, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Es geht hier nicht um freischwebende Theoriefindung, es geht um die explizite Formulierung des Anliegens der geschlechtergerechten Sprache. Das bedarf eines positiven Belegs. "Vermeidung" dürfte kaum die angemessene Formulierung sein. Im Übrigen: Das "generische Maskulinum" gab es als Bezeichnung in den frühen 1980ern noch nicht einmal (siehe Desiderat Historisches). Ich seh hier immer wieder die Neigung (Epipactis hatte es weiter oben angesprochen), so etwas wie eine gewachsene und feste grammatische Institution vorauszusetzen, die nun plötzlich verworfen worden sei und vermieden werden solle. Das ist aber so nicht korrekt.--Mautpreller (Diskussion) 18:13, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
"freischwebende Theoriefindung" - Mautpreller, du gibst mir wirklich viel Gelegenheit, die Tugend der Geduld zu kultivieren. Jeder, der sich auch nur ein bißchen mit GS beschäftigt hat, weiß, dass es hier vor allem darum geht, das GM zu vermeiden. Das GM ist sexistisch, macht Frauen unsichtbar, und daher sind Alternativen gesucht (Zu Fuß gehende, Dozierende, Studierende, Bürger*innen, Frankurter*innen, Nationalsozialist*innen). Das sind GS-Basics. Grundkurs GS. Wer diese Basics in Frage stellt, will hier nur Nebelkerzen werfen. Wer die nicht kennt, sollte sich andere Spielwiesen suchen. Oder mal ein bißchen lesen. Ich empfehle dir zur Lektüre das Duden-"Handbuch der geschlechtergerechten Sprache". Dort kann man auf S. 20 erfahren: "Das sogenannte generische Maskulinum ist wie schon erwähnt, der zentrale Punkt der Debatte um geschlechtergerechte Sprache. (...) die Mehrheit derer, die sich mit diese Thema konstruktiv befassen, ist heute der Auffassung, das die Maskulinform paariger Personenbezeichnungen kein geeignetes Mittel für geschlechtsneutrale Referenz ist. (...) im Grunde besteht ein Großteil der Spracharbeit für GS in der Bemühung, die alte Gewohnheit der Verwendung von Maskulinformen für "alle" zu überwinden, indem sinnvollere Formen gewählt werden." Nichts anderes habe ich geschrieben. --Brahmavihara (Diskussion) 19:42, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Doch, Du schreibst sehr wohl etwas anderes. Das beginnt im ersten Satz: "Im Fokus der feministischen Sprachkritik steht seit den frühen 1980er Jahren vor allem das generische Maskulinum". Es geht hier allenfalls historisch um "fenministische Sprachkritik seit den frühen 80ern", diese wiederum hatte keineswegs nur die "männlichen Formen" im Fokus. Es geht auch nicht in erster Linie um "Vermeidungshandeln". Das kann einem manchmal so vorkommen, wenn man wie ich, als Textarbeiter, Gender-Auflagen erfüllen will. Es ist aber gerade nicht der Kern der geschlechtergerechten Sprache, vielmehr interessiert die sich für (gender-)angemessene Benennungsformen von Individuen und Kollektiven. Und sie hält vor allem das sog. gen. Mask. für eine unangemessene Benennungskonvention. Ich bezweifle im Übrigen auch, dass es der GS vorrangig um Sichtbarmachung der Frau ging. Ein Argumentationszug von Beginn an war vielmehr die Neutralisierung, auf die ja auch sehr viele sprachliche Mittel zielen. Das ist halt freihändig drauflos geschrieben, im Einzelnen stimmt es einfach nicht.--Mautpreller (Diskussion) 19:53, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Das eben ist das Problem: Man kann überhaupt (noch) nicht mit Sicherheit sagen, was denn "im Einzelnen stimmt", dafür ist das ganze Projekt noch viel zu unausgegoren. --Epipactis (Diskussion) 23:14, 12. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ich denke, dass es ohnehin nicht ganz einfach ist, den Artikelgegenstand eindeutig zu definieren. "Geschlechtergerechte Sprache" bezeichnet etwas, das ist klar. Es bezeichnet einen Ansatz eines erwünschten oder angestrebten Sprachgebrauchs, eine theoretische Rechtfertigung dafür, aber auch eine Menge von Leitfäden, Richtlinien etc., schließlich etwas Allgemeineres, was man als "Orientierungspunkt" bezeichnen könnte. Wie die meisten derartigen Konzepte ist das kein monolithischer Block. --Mautpreller (Diskussion) 09:23, 13. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Gendergerechte Sprache ist ein Sprachgebrauch, der die ausgewogene/angemessene sprachliche Repräsentation aller Geschlechter anstrebt. Neben den Strategien zur Sichtbarmachung der Geschlechter werden dabei auch Neutralisierungstechniken verwendet. In Deutschland wurde das politisch motivierte Sprachmodifikationsprogramm von der feministischen Sprachkritik (Pusch/Trömel-Plötz) Anfang der 80er angestoßen, von Anfang an stand dabei das als sexistisch klassifizierte generische Maskulinum (GM) im Fokus der Kritik. Alle vorgeschlagenen Alternativformen dienen im Wesentlichen der Vermeidung/Umgehung des GM. Man könnte die GS daher auch als Sprachmodifikationsprogramm zur Vermeidung des generischen Maskulinums bezeichnen und würde damit den Nagel auf den Kopf treffen. Eine Definition der GS ohne die klare Herausarbeitung dieses Kernpunktes ist unvollständig. Einzig und allein dem generischen Maskulinum "verdanken" wir die geschlechtergerechte Sprache, alle gendersensiblen Alternativen dienen einzig und allein seiner Vermeidung. Siehe Duden-Handbuch oben. Ein Blick nach Frankreich, Italien, Spanien bestätigt das, auch dort ist immer das GM der Stein des Anstoßes. --Brahmavihara (Diskussion) 10:20, 13. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
"Man könnte" auch die massenhafte Verwendung des generischen Maskulinums als "Programm zur Vermeidung weiblicher Formen" betrachten. Die traditionellen Berufsbezeichnungen Kindergärtnerin, Hortnerin, Krankenschwester wurden zunächst mal durch maskuline Formen ersetzt, wohl teilweise mit dem Motiv der Aufwertung, aber mit der Konsequenz der symbolischen Vermännlichung. Eben darum, weil "man" allerhand "könnte", muss man sich an Belegen orientieren.--Mautpreller (Diskussion) 10:35, 13. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
An Belegen fehlt es nicht (spar dir deine Belehrungen). Man muss sie nur lesen. Zum Einstieg. S.o. Welches Interesse kann man haben, die Verbindung GS/GM zu leugnen? Wer diese Verbindung nicht sehen will, hat das komplette Konzept der GS nicht verstanden. --Brahmavihara (Diskussion) 11:14, 13. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Dann drück ichs mal andersrum aus: Die Formulierung "Vermeidung des GM" ist Point of View. Sie spiegelt eine langjährige etablierte Praxis vor, die nun durch "Vermeidung" ausgehebelt werden soll. Korrekt wäre in etwa, wie Du oben schriebst: "ist ein Sprachgebrauch, der die ausgewogene/angemessene sprachliche Repräsentation aller Geschlechter anstrebt". Aus dem Blickwinkel der GS erfüllt das sogenannte GM dieses Ziel nicht und es soll deswegen möglichst nicht verwendet (vermieden) werden. Die GS hat eine Reihe von Alternativen entwickelt (usw.). --Mautpreller (Diskussion) 12:20, 13. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
"Vermeidung des GM" ist kein Point of View. Damit ist auch nichts über "eine langjährige etablierte Praxis" gesagt. Inhaltlich sind "nicht verwenden" und "vermeiden" identisch. --Brahmavihara (Diskussion) 13:14, 13. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Das seh ich nicht so. Aber wenn Du das für inhaltlich identisch hältst, kann man es ja austauschen. Insgesamt scheint mir der Text aber auch dann keine gute "Heranführung", er mischt historische Angaben (die auch nur teilweise stimmen, so zielte die "feministische Sprachkritik" auf das Deutsche als "androzentrische" Sprache generell, während die GS das nicht tut - was ihr von den Feministinnen teilweise auch vorgeworfen wird), Interpretationen und unklare "Diskussionen", geht aber allenfalls verkürzt auf das Problem ein, das sich die GS stellt, also ihr Anliegen. Gerade solche Überblickstexte sind immer heikel, im Grunde sollten sie m.E. geschrieben werden, nachdem man geklärt hat, was in diesem Teil inhaltlich eigentlich abzuhandeln ist.--Mautpreller (Diskussion) 13:29, 13. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
"Man könnte" auch die massenhafte Verwendung des generischen Maskulinums als "Programm zur Vermeidung weiblicher Formen" betrachten - das ist ein interessanter Gedanke, den wir für die Theoretischen Grundlagen mal festhalten sollten. Schuld an der ganzen Misere ist doch eigentlich die Movierung, die vor 1000 Jahren vielleicht noch ganz gut handhabbar war. Mit ihrem später zunehmenden bis massenhaften Einsatz hätte (geschlechter)gerechterweise eine ebenso zunehmende Beidnennung einhergehen müssen, was man durch den Einsatz des gM jedoch vermieden hat. Wenn man so will, ist das gM also geradezu eine frühe "Strategie des geschlechtergerechten Formulierens" durch Neutralisierung, nur dass man ihm die Neutralität heute nicht mehr abkaufen will. Mit der Abschaffung dieser Vermeidungsstrategie steht man jedenfalls wieder vor dem alten Problem. --Epipactis (Diskussion) 23:06, 13. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Meinst Du? Vor 1000 Jahren? Na da hätte ich doch gewisse Zweifel. Das Bemerkenswerte ist doch, dass gerade mit den ersten Erfolgen der Gleichberechtigung der Aufstieg des generischen Maskulinums einhergeht und bald darauf auch wieder sein Fall.--Mautpreller (Diskussion) 23:15, 13. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
??? - Das sag' ich doch! Ich schrieb von der Movierung vor 1000 Jahren, als man gerade mal die Königin und vielleicht die eine oder andere Nachbarin movierte, aber von Schneiderinnen, Lehrerinnen oder gar diversen Wissenschaftlerinnen noch keine Rede war. Damals gab es also noch gar nicht viele Anlässe für Beidnennungen, später aber zunehmend schon, und diesem zunehmenden Beidnennungsaufwand ist man dann eben mit dem gM ausgewichen. --Epipactis (Diskussion) 23:43, 13. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Zum Wandel des sprachlichen Umgangs mit berufstätigen Frauen durch die Jahrhunderte hier ein kurzer Exzerpt von einem Archivleiter: Bedeutung des Handwerks und zur Rolle der Frauen im Handwerk aus der historischen Perspektive (2011).
Und weil du oben schriebst: „Ich halte in der Tat nichts davon, allen möglichen Wörtern plötzlich Geschlechtsorgane anzuheften“, bitte ich zu berücksichtigen, dass auch alle Lehrer der Schule ihre männlichen Geschlechtsorgane raushängen lassen. Das GM bringt männliche Bilder und Assoziationen auf, zwangsläufig. Selbst wenn sich eine Frau in ostalgischer Manier nur als "Schriftsteller" bezeichnen will wie bei Nele Pollatschek (der müsste aber mal gesagt werden, dass ihre Vagina nicht sichtbar ist, im Unterschied zu ihrer Vulva[3]).
Und du denkst zu wenig an die einfachste Lösung für alles und alle: die Neutralisierung, von Anfang an Teil der feministischen Forderungen wie auch aller gesetzlichen.
Und nicht zu vergessen: Respekt und Höflichkeit gegenüber Frauen und Nichtbinären. Entweder alle Geschlechter oder keines explizit zum Ausdruck bringen. Gruß --Chiananda (Diskussion) 06:22, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Da muss ich Chiananda einmal voll und ganz beipflichten: Neutralisierung ist bei weitem die klügste Strategie. Wir überfordern unsere Sprache, wenn wir von ihr verlangen, ständig die komplette Geschlechtervielfalt zum Ausdruck zu bringen. Neutralisierung ist der König*innenweg (man sieht hier schon wieder, dass das mit dem Sichtbarmachen einfach nicht klappt). Das meint auch Mai Thi Nguyen-Kim, neben der erwähnten Nele Pollatscheck eine weitere junge, kluge Frau: „Am besten wäre meiner Meinung nach ein geschlechtsneutraler Ausdruck. Und den haben wir eigentlich schon." Sie schlägt vor, ein Wort wie ‚Wissenschaftler‘ "in unseren Köpfen geschlechtsneutral zu machen". Ein guter Ansatz. --Brahmavihara (Diskussion) 07:50, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ein kluges Wort habe ich von der Pollatschek noch nicht gelesen oder gehört – ist halt eine subjektivistische Schriftstellerin, die Puschs Uralt-Forderung der/die/das Professor gegen Bundeskanzler austauscht und wegen solch einer löchrigen Einzelmeinung noch in die Öffentlichkeit geholt wird. Überhaupt fischen die Medien verzweifelt nach lautstarken Meinungen, holen die Trutkowski vom Lande und hypen jetzt die Phettberg-Methode (Lehrys). Als ob die Probleme nicht ganz woanders liegen: im Widerstand der Stammtischmehrheiten, die zurzeit keine Ablassventile haben für ihre auf den Tisch gehämmerte Faust. Die Kommentarspalten quellen nur so über von Erbrochenem. --Chiananda (Diskussion) 06:05, 15. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Gehört eigentlich nicht hierher, reizt aber doch: Eine sprachpolitische Strategie, "in unseren Köpfen" Wörter geschlechtsneutral zu machen, scheint mir so ziemlich die maximal invasive Idee zu sein, die man sich vorstellen kann. Dagegen ist eine bloße situationsabhängige Veränderung der sprachlichen Oberfläche doch etwas recht Vorsichtiges.--Mautpreller (Diskussion) 12:11, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
+1: Wieder einmal auf den Punkt gebracht: Die Antigenderisten wollen in unsere Köpfe!
Ich muss täglich den Schund aus der (neu-)rechten Presseecke lesen: Sprachpolizei vom Feinsten, völlig unfähig zur Selbstreflexion. --Chiananda (Diskussion) 06:05, 15. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

ausrück. Kommentieren möchte ich noch zwei Behauptungen meiner Mitautoren: "Das Bemerkenswerte ist doch, dass gerade mit den ersten Erfolgen der Gleichberechtigung der Aufstieg des generischen Maskulinums einhergeht." (Mautpreller) Ein Musterbeispiel femininistischer Geschichtsklitterung. Das generische Maskulinum gab es schon bei den Römern und ist bei Begriffen wie "Bauern", "Einwohner", "Bürger" etc. schon lange gang und gäbe. Das generische Maskulinum "nonni" (Italienisch für "Großeltern") ist seit Jahrhunderten im Gebrauch, so wie auch "amici" (Freunde) schon immer für alle Freunde steht und die "amiche" inkludiert. Den "Aufstieg des generischen Maskulinums" mit der Gleichberechtigung in Verbindung zu bringen, ist abwegig und historisch falsch. --Brahmavihara (Diskussion) 08:13, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Chiananda wiederum behauptet in drastischer Bildhaftigkeit, "dass auch 'alle Lehrer der Schule' ihre männlichen Geschlechtsorgane raushängen lassen. Das GM bringt männliche Bilder und Assoziationen auf, zwangsläufig." Hierbei handelt es sich um eine (immer noch gänzlich unbewiesene) These der Genderlinguistik. Dass ein Begriff wie "die Lehrer" immer nur an Männer denken lässt (von heraushängenden Körperteilen ganz zu schweigen) ist nichts als eine Behauptung, die sich jedoch im jahrzehntelangen Kampf gegen das GM als sehr hilfreich erwiesen hat, wie man sieht. --Brahmavihara (Diskussion) 08:12, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Das ist leider dein übliches Vorgehen: Aus „bringt männliche Bilder und Assoziationen auf, zwangsläufig“, liest du sofort: „immer nur an Männer denken lässt“. Das „nur“ fantasierst du herbei, um die Richtigkeit meiner Aussage nicht zu akzeptieren. Und für meine Aussage braucht es keine "Genderlinguistik" (← Anführungszeichen à la Glück): Es fehlen Pfleger! Die Notwendigkeit von (m/w/d) zeigt ja, dass ein alleinstehendes GM für sich meist uneindeutig bleibt.
Da wirst du noch viiiel in unseren Köpfen rumschrauben müssen, bis wir deinen Wunschvorstellungen des GM entsprechen. Währenddessen gucken sich vorausschauende Leute nach passenden Alternativen um. --Chiananda (Diskussion) 06:05, 15. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
"Dass ein Begriff wie "die Lehrer" immer nur an Männer denken lässt" ist nichts als eine Behauptung - langsam reichts mit deinem Unsinn und deinem Unvermögen und vor allem Unwollen, dich mit dem Thema ernsthaft zu beschäftigen: hast du dir mal angeschaut, wie viele männliche Lehrer es an den bundesdeutschen Oberschulen gibt im Verhältnis zu weiblichen? An den Grundschulen sind Frauen sicherlich in der Mehrheit (was auch seine historischen nd strukturellen Gründe hat), aber danach eben gerade nicht mehr. Es keine unbelegte Behautung, sondern eine Tatsache, dass man mit dem Wort Lehrer mehrheitlich klar Männer meint. "die sich jedoch im jahrzehntelangen Kampf gegen das GM als sehr hilfreich erwiesen hat" - das ist doch eine Verunglimpfung <ad personam>. Louis Wu (Diskussion) 11:16, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Service: Das Maskulinum im Deutschen ist ambig. Es referiert sowohl allgemein auf Menschen (generische Verwendung) als auch auf männliche Personen (spezifische Verwendung). Insofern bedeutet "die Lehrer" in generischer Verwendung: Personen, die den Lehrberuf ausüben (ungeachtet ihres Geschlechtes). --Brahmavihara (Diskussion) 16:57, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Versteck dich bitte nicht hinter dem Terminus ambig, sage es einfach und klar in unserer schönen Sprache: Mehrdeutigkeit. Und bitte folge deinem Eisenberg und dreh die Reihenfolge vom Kopf wieder auf die Füße zurück, auf die sie gehört: „referiert auf männliche Personen oder allgemein auf Menschen (generische Verwendung)“. --Chiananda (Diskussion) 06:05, 15. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
ambig ist der passende sprachwissenschaftliche Ausdruck, das ist gängige Terminologie ... Man versteht dann auch gleich "Disambiguierung": das findet statt, wenn der Rezipient die Mehrdeutigkeit des Maskulinums durch den Kontext auflöst. Eine intellektuelle Leistung, die in der Regel nicht viel Energie kostet. Mehrdeutigkeit pauschal zu verdammen, wie du das immer wieder machst, ist nicht angebracht. --Brahmavihara (Diskussion) 14:51, 15. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Hinweis: «ambig» wird hier schon seit Monaten von Brahmavihara und Mautpreller verwendet. Kein Grund also, den terminus technicus zurückzuweisen. --B.A.Enz (Diskussion) 19:55, 15. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Service für dich: Diese ganzen Formalien laufen doch der realen Sprachentwicklung und -verwendung hinter her und kommen eben erst spät den "Gedanken" der Sprecher:Innen auf die Spur. Louis Wu (Diskussion) 19:56, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ach was Du alles vermutest! Wer weiß denn wirklich was die Sprecher so denken? Bei der GS sieht es mir eher so aus als wird erst einmal eine Theorie bzw. werden einige Hypothesen aufgrund von Befindlichkeiten aufgestellt und dann soll der Staat dafür sorgen, dass die Bürger bitte bei ihrem Sprechen sich nach dieser Theorie zu richten haben. Tugendterror nannte das Kretschmann. ArchibaldWagner (Diskussion) 20:16, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Oh, wieder mal die große Verschwörungstheorie: „der Staat“ soll dafür sorgen, dass „die Bürger“ sich nach dieser Theorie zu richten haben. Noch so ein Unfug und du riskierst einen Topic-Ban, zusammen mit TheRandomIP für seinen Kommentar: „Diese ganze Gendersprachen-Prämisse ist bloß eine Verschwörungstheorie“.
Das demonstriert sooo eindeutig euren POV, dass kein Wille zur enzyklopädischen Mitarbeit erkennbar ist… --Chiananda (Diskussion) 06:05, 15. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Nun aus welchen Mitteln wurden denn die Erstellung der vielzähligen Sprach-Richtlinien bezahlt? Das Wort "Verschwörungstheorie" wird oft etwas zu schnell benutzt, wenn jemand eine nicht genehme Meinung äußert. ArchibaldWagner (Diskussion) 10:01, 15. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
@Brahmavihara: Das sollten wir mal anhand der sprachgeschichtlichen Literatur diskutieren. Doleschals Aufsatz kennst Du ja schon, es gibt durchaus noch mehr Material, etwa: Irmen, Lisa; Steiger, Vera: Zur Geschichte des Generischen Maskulinums: Sprachphilosophische, sprachwissenschaftliche und psychologische Aspekte im historischen Diskurs. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik, Jg. 33 (2005), Heft 6, S. 212–235. Genau deswegen meine ich ja, dass das in das "Grundlagen-Kapitel" gehört. Dass das Phänomen eines generalisierenden Maskulinums alt ist, bestreitet niemand. Es war aber eben eine Gelegenheitsbildung, übrigens durchaus schon früher gelegentlich mal ein Stein des Anstoßes. Erst sehr viel später hat es als regelhafte Bildung richtig Fahrt aufgenommen, erst deutlich nach dem Zweiten Weltkrieg.--Mautpreller (Diskussion) 10:22, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
"Erst sehr viel später hat es als regelhafte Bildung richtig Fahrt aufgenommen, erst deutlich nach dem Zweiten Weltkrieg". Du solltest mal sprachwissenschaftliche Literatur aus dem nichtfeministischen Lager lesen, Mautpreller. Was für ein Blödsinn: "GM nimmt erst nach dem 2. Weltkrieg an Fahrt auf". Das GM kann auf eine viel längere Geschichte zurückblicken, die Römer kannten es schon. Der feministische Blick auf Geschichte und Sprachgeschichte ist sehr selektiv und verzerrend.--Brahmavihara (Diskussion) 17:25, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ich habe Literatur genannt, Du nicht. Du beliebst die Resultate sprachhistorischer Forschung als "Blödsinn" zu bezeichnen. Damit wirst Du nicht weit kommen.--Mautpreller (Diskussion) 17:33, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Und ich freue mich auf deine erste Literaturnennung außerhalb des engen feministischen Spektrums. Das ist nur eine Sichtweise und wahrlich nicht die der Sprachwissenschaft. --Brahmavihara (Diskussion) 18:49, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Sprachgeschichtliche (diachrone) Untersuchungen zum generischen Maskulinum sind rar. Kein Wunder, ist doch schon der Begriff noch ziemlich neu. Solltest Du da etwas parat haben, das an Seriosität der ZGL oder der Plattform linguistik-online vergleichbar ist und tatsächlich auf historische Empirie zurückgreift, wäre ich sehr gespannt. Bislang hast Du noch nichts dergleichen genannt.--Mautpreller (Diskussion) 19:03, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Bei der von dir so gehypten Doleschal-Quelle handelt es sich lediglich um eine Diplomarbeit. Ursula Doleschal war an der Erstellung des ersten österreichischen "Leitfadens" beteiligt, dessen Teil zur Movierung auf ihrer Diplomarbeit beruhte. Das ist eben Forschung aus der feministischen Perspektive. Eine andere Sichtweise findet man z. B. hier: Ivo Hajnal: Feministische Sprachkritik und historische Sprachwissenschaft: Die unterschiedlichen Sichtweisen der Kategorie Genus in Syn- und Diachronie. --Brahmavihara (Diskussion) 14:40, 15. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Unfug. Das ist ein Originalbeitrag von 2002: https://bach.wu.ac.at/d/research/results/21095/. Du verwechselst das mit einer zehn Jahre älteren Arbeit, die auch thematisch anders gelagert war. Den Hajnal schau ich mir an, er scheint mir aber ein anderes Thema zu behandeln. Aber immerhin mal eine handfeste Literaturangabe.--Mautpreller (Diskussion) 16:07, 15. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
"Gelegenheitsbildung" würde gerne Wissen was das hier bedeuten soll. Es gibt in der Kommunikation einfach einen Bedarf an einer kurzen knackigen Wort/Bezeichnung für eine Vereinigungsmenge, wenn die Merkmalsunterschiede in den Teilmengen irrelevant sind. Ganz einfach aus Gründen der Sprachökonomie und die hat es schon immer gegeben und wird es geben, so lange die Menschen noch miteinander reden.Viele Worte in Sätzen sind meist nur kontextabhängig zu verstehen. Hier auch wieder Frau Zifonun: "...weitere hebbare Inklusionen Tag / Nacht ... Europa / England 'Die Möglichkeit, Einbeziehung und Ausschluss von Merkmalen (intensional) oder Teilmengen von Entitäten (extensional) lexikalisch variabel zu halten, ist ein effektives Mittel der Sprachökonomie ...' " @Mautpreller Deine Argumentation und die der GS-Verfechter in Sachen Geschichte des GM klingt mir reichlich konstruiert und nicht überzeugend. ArchibaldWagner (Diskussion) 17:20, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ach Gottchen, schon wieder Theoriefindung: „Es gibt in der Kommunikation einfach einen Bedarf an einer kurzen knackigen Wort/Bezeichnung für eine Vereinigungsmenge“ – einmal die polemische Zifonun gelesen, und schon trumpfst du hier groß auf?
Eure Systemgrammatiker schießen doch aus allen Kanonenrohren auf die unschuldigen kleinen Studierenden, um die geschlechtsneutralen Partizipien als plurale Kurzformen zu verunglimpfen. Das jahrhundertealte Wort "verhunzt" unsere schöne Sprache derart, dass ihr es am liebsten gleich ganz verbieten wollt.
Doppelnennung sind umfänglicher, auch im Plural. Eine altbekannte Weisheit, bereits seit dem Mittelalter. Wurde bei Verwandtschaftsbezeichnungen nie bemängelt (sonst gäb’s dort auch GM), und das dürften wohl die in den ersten Lebensjahren meistgenutzten Personenbezeichnungen sein, noch vor Lehrer oder Lehrerin. Also langweile uns nicht mit Stammtischmeinungen. --Chiananda (Diskussion) 06:05, 15. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Man muss sich das schon genauer anschauen. Es geht nicht allgemein um "Vereinigungsmengen", es geht um etwas ganz Spezifisches: die Verwendung eines Wortes, das (mindestens: auch) spezifisch Männer bezeichnet, für Männer und Frauen. Bei welchen Gelegenheiten hat es historisch Bedarf dafür gegeben? Es gibt ein paar Gelegenheiten: Sagen wir, etwa das Sprichwort "Freunde in der Not/gehen tausend auf ein Lot". Ähnlich "lieber Leser" in einem Beispiel viel weiter oben. Eine andere Gelegenheit wären Rechtstexte, in denjenigen Fällen, wo tatsächlich eine Person unabhängig vom Geschlecht gemeint war. Das sind aber beides keine häufigen Fälle. Für das große Feld der Berufs- und Standesbezeichnungen trifft es gerade nicht zu. Bauer, Bürger, Edelmann; Doktor, Ratsherr, Rechtsanwalt; das sind Männer gewesen. Die "movierten" Formen bezeichneten nicht Frauen, die "per se" dieses Standes waren oder zu dieser Gilde oder dieser Profession gehörten; denn aus sich selbst heraus konnten sie das gerade nicht sein. Sie bezeichneten Frauen, die durch einen Mann dazugehörten. Im selben Buch, in dem der "liebe Leser" angesprochen wurde, gab es eine "Amtsrätin", doch sie übte kein Amt aus: Sie war die Witwe eines Amtsrats (bemerkenswert in diesem Zusammenhang, dass "Witwer" von "Witwe" abgeleitet ist und mitnichten generisch verwendet wird). Es gab (teils früher, teils später) auch spezifische Frauenberufe, doch diese hatten häufig, ja gewöhnlich kein männliches Korrelat, gleichviel wie sie gebildet wurden (Hebamme, Gouvernante, Krankenschwester, Kindergärtnerin, Hortnerin). Teilweise fielen die Bedeutungen deutlich auseinander: Ein Sekretär "wurde" etwas anderes als eine Sekretärin. Daran hat sich etwas mit der Gleichberechtigung geändert: Es gab nun etwa die neue Bezeichnung Krankenpfleger, die Männer und Frauen gleichermaßen bezeichnen sollte. Dies war eine Aufwertung eines Frauenberufs zum "richtigen" Beruf. Es war aber gleichzeitig eine Vermännlichung: eine Anpassung an die Konvention, dass der "echte", als "Hauptsache" ausgeübte Beruf vom Herkommen her eben Männersache war. Und so hat der verordnete Wandel von der "Schwester" zum "Pfleger" (der in der Umgangssprache übrigens noch nicht mal heute voll angekommen sein dürfte) eine Gegenreaktion hervorgerufen. Doleschal weist darauf hin, dass Frauen in der DDR, die Baggerführer oder Zugführer waren, auf diese Anpassung oft stolz waren, weil sie eine Aufwertung zur "richtigen" Berufstätigkeit bedeutete, was zuvor keineswegs der Fall gewesen war (gerade auch nicht in der Arbeiterbewegung!), aber sie bedeutete eben auch eine explizite Anpassung an das Vorbild Mann. Es gibt heute eine praktisch unendliche Reihe von Berufs- und Tätigkeitsbezeichnungen, die sämtlich gleichberechtigt von Frauen und Männern ausgeübt werden können (sollen; ganz so ists natürlich nicht). Mit diesem neuen Bedarf an geschlechtsindifferenten Bezeichnungen hängt der enorme Aufstieg des gM zusammen - und zugleich sein Fall.--Mautpreller (Diskussion) 20:42, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
"Es liegt daher die Vermutung nahe, dass in der DDR quasi die 'Realität' den Bedeutungsumfang der Personenbezeichnungen auf -er [gemeint sind: generische Maskulina] verändert hat - man hat sie tatsächlich als Funktionsbezeichnung für die Tätigkeit sowohl von Männern als auch von Frauen verstanden, weil von Anfang an sowohl Männer als auch Frauen in den gleichen Berufen tätig waren." Diewald/Steinhauer: Handbuch geschlechtergerechte Sprache (Duden). S. 27. Man sieht hier schön, wie flexibel sprachliche Zeichen mit Bedeutung aufgeladen werden können. Genau das meint auch Mai Thi Nguyen-Kim, die ich gerne erneut zitiere: „Am besten wäre meiner Meinung nach ein geschlechtsneutraler Ausdruck. Und den haben wir eigentlich schon." Sie schlägt vor, ein Wort wie ‚Wissenschaftler‘ "in unseren Köpfen geschlechtsneutral zu machen". Genau das ist seinerzeit in der DDR passiert. Ein Begriff für Männer und Frauen - wie könnte man Gleichberechtigung sprachlich besser zum Ausdruck bringen? --Brahmavihara (Diskussion) 21:12, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Dumdideldei, schon sind wir wieder da. Fällt Dir nichts auf? Grad wars noch "Blödsinn", jetzt ists alles prima, weil es grad wieder passt. Mir scheint ja nach wie vor, das Unterfangen, "in unseren (!!) Köpfen" ein Wort geschlechtsneutral zu "machen", sei eine ungeheure Anmaßung, die nur scheitern könne, weil nicht mal Mai Thi Nguyen-Kim in "unsere Köpfe" reinkommt. Aber sei es wie es sei, das ist für den Artikel kaum von Bedeutung. Die Geschichte der Personenbezeichnungen aber schon.--Mautpreller (Diskussion) 21:34, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Dumdideldei. Das hat mit deiner abenteuerlichen und feministisch inspirierten These, dass GM hätte erst nach dem WW2 richtig an "Fahrt aufgenommen", nichts zu tun. Ich kann nur wiederholen: das GM gibt es schon viel, viel länger, "lieber Leser". Übrigens auch für Wörter wie "Bürger" und "Bauer". Frauen haben in der Landwirtschaft immer schon voll mitgearbeitet. "Bauern" = "Bauern und Bäuerinnen". --Brahmavihara (Diskussion) 08:24, 15. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Seufz. "Frauen haben in der Landwirtschaft …" – unbestritten, nur waren sie deswegen keine Bauern. "Die Bäurin, die Mägde, sie dürfen nicht ruhn …" --Mautpreller (Diskussion) 10:04, 15. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Zumindest die Englischsprachler haben es ja irgendwie hingekriegt. In der englischen Sprache wurde die Movierung abgeschafft, da gibt es jetzt praktisch nur noch das generische Maskulinum und trotzdem keinen Aufstand. --Epipactis (Diskussion) 22:34, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ja, die Englischsprachler haben es aber auch deshalb leichter, weil bei ihnen die Nomina und auch die Artikel und Attribute nicht genusdifferenziert sind. "The greatest jazz singer" ist tatsächlich offen. Sie haben aber auch eine "geschlechtergerechte" Reform umgesetzt (die eigentlich schon älter war, aber zeitweise als nicht regelkonform galt), nämlich das singularische "they". "If anyone disagrees, they may sign an appeal to defend their rights." Nicht, wie zeitweise als allein regelkonform geltend: he (generic he).--Mautpreller (Diskussion) 22:59, 14. Apr. 2021 (CEST) - Um den Unterschied ganz deutlich zu machen: "Der größte Jazzsänger ist Bessie Smith." Irgendwie merkwürdig, oder? Würde man da nicht Louis Armstrong erwarten? Auf Englisch geht das zwanglos, auf Deutsch eben nicht.--Mautpreller (Diskussion) 23:03, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Tja, dann müsste es eben gehend gemacht werden, das wäre jedenfalls zielführend. Statt dessen geschieht gerade das Gegenteil: die movierten Formen, eigentlich die Wurzel aller Probleme, zumindest aber die Wurzel allen generischen Maskulinums, werden eher noch besonders hervorgehoben, sie sollen sogar noch um weitere Varianten für weitere noch zu erwartende Geschlechter vermehrt werden, und das Ganze auch nicht gerade zwanglos.
Stellen wir uns doch einfach vor, wir hätten schon seit langem englische Verhältnisse. Nomina agentis tragen zwar noch immer das früher als "typisch männlich" verschriene Affix -er, aber keiner denkt dabei mehr an generisches Maskulinum oder sowas. He's a baker, she's a baker, er ist Bäcker, sie ist Bäcker, alles paletti. Nun führen wir, für gelegentliche spezielle Verwendungen, ganz heimlich, still und leise die Movierung wieder ein, und als Schelm gelte, wer "generisches Maskulinum" dabei denkt. Reine Kopfsache. --Epipactis (Diskussion) 00:59, 15. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Siehst Du nicht das Problem? "Sie ist Bäcker" mag ja noch angehen, "sie ist der Bäcker" oder gar "sie ist der Bäcker, der …" ist aber doch reichlich seltsam. Klar kann man sagen "reine Kopfsache", bloß haben die Leute eben ihre eigenen Köpfe. Was im Übrigen bei allen Sprachregelungsversuchen, ob sorum oder sorum, ein Problem ist. Genau darum meine ich, dass unser Job hier sein muss, Bedingungen, Motive und Probleme auszupacken und in die Auslage zu legen. Wir brauchen nicht "die Lösung".--Mautpreller (Diskussion) 10:21, 15. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Der Job, so formuliert, gerne einverstanden. Der tatsächliche Ablauf bei einigen ist aber: Bedingungen, Motive und Probleme auspacken, begutachten, und wenn der persönlichen Präferenz entsprechend in die Auslage legen. Der Abschnitt "Kritik" war unlängst noch sehr bescheiden. --Anselm Rapp (Diskussion) 10:52, 15. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Und jetzt kommst du noch als Außenstehender und willst auch noch in unsere Köpfe: WIR sollen unsere Vorstellungen deinen, Brahmaviharas oder Pollatscheks Fantastereien anpassen – wie geht’s eigentlich den Tassen in euren Schränken? --Chiananda (Diskussion) 06:05, 15. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Das meiste sagt Dein Sammelbeitrag über Dich aus. Wer ist denn "WIR"? Wenn es hier Mehrheiten gibt, dann eher nicht in Deinem Sinne. Wer sind hier "Außenstehende"? Verkaufst Du neuerdings Eintrittskarten? Gelernt: "Genderisten" (abgeleitet von "Antigenderisten"). Die "Tassen" schrammen an "ad personam". --Anselm Rapp (Diskussion) 06:53, 15. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Anselm Rapp: das mit den Tassen ist angesichts deiner und eurer Äußerungen eine gute und völlig berechtigte Kritik. Es ist wirklich nur verächtlich zu nennnen, was ihr meint zu denken und hier äußert. "Gerechtigkeits-Getue" - wenn ich das schon lese, ist doch alles klar. Das ist eine völlig Verweigerung, sich auch nur im Ansatz mit Fragen der Gesellschaft und Strukturen auseinanderzusetzen. Dahinter steckt bestimmt ein gutes Stück Gefühl der persönlichen Kränkung, oder? Louis Wu (Diskussion) 11:27, 15. Apr. 2021 (CEST): "Wenn es hier Mehrheiten gibt, dann eher nicht in Deinem Sinne": ihr zwei seid übrigens keine Mehrheit. Louis Wu (Diskussion) 11:30, 15. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
WIR, IHR, Tassen, Fantastereien - so geht Polarisierung. Ein Trauerspiel .... --Brahmavihara (Diskussion) 07:33, 15. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Kein Schatten ohne Licht. Der Sammelbeitrag enttarnt, welcher Geist hinter dem Gerechtigkeits-Getue steckt. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 08:18, 15. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Es ist an der Zeit, einmal tief durchzuatmen und über folgenden klugen Satz nachzudenken: „Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden“. Auch über den Satz "Du hast nicht mehr alle Tassen im Schrank" sollte der eine oder die andere mal nachdenken, letzter gilt in der WP nämlich als "persönlicher Angriff". Und Spekulationen über "persönliche Kränkungen" sind übergriffiges Psychologisieren. --Brahmavihara (Diskussion) 12:14, 15. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
„Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden“ - etwas übertrieben, hierauf zu verweisen. Niemand nimmt euch die Freiheit weg. Das ist mal wieder ein gutes Beispiel für die völlig maßlos übertriebene Wahrnehmung. An dich und Anselm Rapp die Bitte, dann doch mal zu überlegen, warum ihr euch hier auf eine solche Art und Weise einbringt. Ihr seid doch überhaupt nicht betroffen von irgendwelchen sprachlichen Überlegungen und deren realer Umsetzung. Ihr spielt die Sachen auf eine Art und Weise runter, dass man sich schon fragt, ob ihr in der Lage seid, euch nur einen einzigen Augenblick mit tatsächlichen Machtverhältnissen und gesellschaftlichen Strukturen auseinanderszusetzen und anzuerkennen, dass auch in sprachlicher Hinsicht Frauen krass benachteiligt sind. Louis Wu (Diskussion) 12:43, 15. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Selbstverständlich dürfen bestehende Benachteiligungen von Frauen nicht akzeptiert werden. Man muss auf ihre Beseitigung hinwirken. Die "Freiheit der Andersdenkenden" besteht darin, dass die Meinung erlaubt ist, dass geschlechtergerechte Sprache in diesem Prozess kein geeignetes Instrument darstellt. Ganz im Gegenteil. Dem berechtigten Streben nach Gleichberechtigung wird damit eher geschadet. "Ihr seid doch überhaupt nicht betroffen von irgendwelchen sprachlichen Überlegungen und deren realer Umsetzung" - in dem Augenblick, wo ich Texte mit Sternchen und Lok Fahrenden lesen muss und über Glottisschläge im ÖR-Funk stolpere, schon. --Brahmavihara (Diskussion) 14:45, 15. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Hiermit ziehe ich die kopfbezogene Bemerkung mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück (war wohl ein Relikt aus alten Zeiten, als noch alles auf die "Einstellung" ankam, ganz im Gegensatz zu heute. Also, der Kopf bleibt künftig außen vor, versprochen !-) Stattdessen aber nochmal die obige Überlegung: In der englischen Sprache gibt es offensichtlich kein Problem mit dem gM, denn (?) dort gibt es nahezu keine movierten Formen. Würde man dort wieder welche einführen, entstünde dann zwangsläufig auch wieder ein gM-Problem, oder wäre man inzwischen sozusagen schon darüber erhaben? Bzw. im Umkehrschluss: Eventuell ginge das gM-Problem auch in der deutschen Sprache zurück, wenn die movierten Formen eher weniger statt forciert verwendet würden. Oder artikelbezogen: der Kausalzusammenhang zwischen Movierung und gM ist mMn einer der wichtigsten Punkte der "Theoretischen Grundlagen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich dabei lediglich um einen Akt purer Bosheit einer verschworenen Männerwelt gehandelt hat. --Epipactis (Diskussion) 22:33, 15. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Wer sieht einen "Kausalzusammenhang zwischen Movierung und GM"? Ich kann das nicht teilen, ich finde nicht mal jemand, der das so sieht. Der Unterschied zum Englischen liegt erkennbar woanders, nämlich in der Genusdifferenzierung. Im Übrigen ist das Generic he (siehe en:Gender neutrality in languages with gendered third-person pronouns) nicht nur der Parallelfall zum "generischen Maskulinum", vor allem ist die deutsche Debatte aus dem Englischen erst herübergeschwappt. M.W. ist die Begriffsbildung "Generisches Maskulinum" gerade inspiriert vom englischen "generic he".--Mautpreller (Diskussion) 10:37, 16. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Wer? z.B. ich! Eine Relation zwischen Sexus und Genus, ist weniger durch die grammatische Struktur als durch die Semantik gegeben; und die Semantik hat sehr viel mit persönlicher Hör-Erfahrung zu tun, nicht zuletzt gibt es auch deshalb hier teils grundsätzliche Meinungsverschiedenheiten. Wenn in den letzten Jahren immer wieder geredet und geschrieben wird "Wähler und Wählerinnen" wo vor Jahren man einfach von "Wähler" sprach, dann verliert das Wort Wähler seine Sexus indifferente Eigenschaft, die es vor einigen Jahren noch hatte. Ja durch den unnötigen Gebrauch der Movierung wird der von @Mautpreller so gesehene starke Zusammenhang zwischen Sexus und Genus erst hergestellt. Dass das nicht nur einfach eine private Schnapsidee von mir ist, wird vielleicht nach der Lektüre dieses Beitrags deutlich GfdS, 1998. Gerhard Stickel "Der Sprachfeminismus geht in die falscheRichtung". Interessant, dass die schwedischen Feministen, da wohl einen anderen Weg gehen als sie Deutschen, zumindest muss das wohl vor 20 Jahren der Fall gewesen sein. Interessant in dem Artikel auch die Bezeichnung feministische Sprachlenkung. ArchibaldWagner (Diskussion) 21:04, 16. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Aber Archibald, ist Dir denn nicht bekannt, dass das Schwedische ebenfalls nicht die vom Deutschen her bekannte Genusdifferenzierung aufweist? Zwar hat das Schwedische zwei Genera, aber das ist eben das Utrum und das Neutrum. Ein Maskulinum oder Femininum gibt es nicht bzw. nur bei den Pronomina (wie im Englischen). Das scheint mir der entscheidende Unterschied zwischen den sprachlichen Kulturen zu sein. Und auch das Schwedische kennt ja mittlerweile ein neu eingeführtes Personalpronomen "hen" (neben "han"= er und "hon" = sie), das dazu dient, die offensichtlich semantisch aufgeladene Substitution durch das maskuline "han/he" bzw. "hon/she" aufzuheben, ganz ähnlich wie das singularishe "they" im Englischen. Das reicht aber in Sprachen mit einem Genussystem wie dem deutschen nicht aus, weil die semantisch geladenen Genusdifferenzierungen halt sehr viel breitere Konsequenzen haben. Nebenher wäre vielleicht doch auch zu erwähnen, dass das Verständnis von "Wähler" als geschlechtsindifferent eine doch recht kurze Geschichte hat. Dass Frauen wählen dürfen, ist noch nicht lange so.--Mautpreller (Diskussion) 22:10, 16. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Nun eine Movierungsmöglichkeit für Personenbezeichnung gibt es im Schwedischen sehr wohl. Aber! "Der Gebrauch der weiblichen Movierungsformen bei Berufsbezeichnungen gilt im Schwedischen als veraltet. Das Mittel der Wahl für eine geschlechtergerechte Sprache ist im Schwedischen nicht Ausgleich/Feminisierung, sondern Neutralisierung." siehe Movierung#Schwedisch. ArchibaldWagner (Diskussion) 11:13, 17. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Für was steht denn das Maskulinum "generisch", wenn nicht für die movierte Form? Keine movierte Form - kein gM (bzw. analog: gF). Das ist in meinen Augen ein kausaler Zusammenhang, oder was sehe ich da falsch? --Epipactis (Diskussion) 22:34, 16. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ich verstehe Dich nicht. Wo liegt hier ein "Kausalzusammenhang"? Das hieße doch "Ursache" und "Folge", oder nicht? Was ist die Ursache wofür und was ist die Folge wovon? --Mautpreller (Diskussion) 22:53, 16. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Die Movierung, d.h. die Ableitung eines (sexusspezifischen) Wortes von einem Ausgangswort, ist doch die Ursache bzw. die Grundlage dafür, dass das Ausgangswort überhaupt "generisch" für beide stehen kann. Wenn gar keine Movierung stattfindet und es dementsprechend kein abgeleitetes Wort gibt, kann das Ausgangswort logischerweise nicht für dieses Nichtvorhandene stehen. So wie im Englischen eben, wo man auf die Movierung teacher → teacheress verzichtet. --Epipactis (Diskussion) 00:20, 17. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Hallo Epipactis: das Maskulinum war auch schon generisch (auf die Klasse Mensch bezogen) bevor das Femininum das Licht der Welt erblickte. Das Femininum trat sprachgeschichtlich erst viel später auf den Plan. Insofern stimmt deine Kausalität nicht ganz. Obwohl Hajnal feststellt: "Der generische Sprachgebrauch des deutschen Maskulinums (...) ist also die Folge der formalen (morphologischen) Markiertheit des Motionsfemininums wegen Affigierung durch -in, -essin usw." --Brahmavihara (Diskussion) 08:37, 17. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Nein, das ist nicht so. Wie deutlich erkennbar an den Pronomina ("generic he", im Deutschen: jeder, der). Die logische Voraussetzung ist vielmehr, dass es Paarformen gibt, eine männliche und eine weibliche. Ob diese durch Movierung entstanden sind oder nicht, ist dafür nicht entscheidend. Die Paarformen können sehr wohl selbstständig gebildet sein.--Mautpreller (Diskussion) 11:49, 17. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
@Brahmavihara, vielen Dank für den Link Hajnal. Da steht so ziemlich alles drin, was ich mühsam und an vielen verschiedenen Stellen autodidaktisch zusammengestoppelt und hier nach und nach vorgebracht habe, z.T. sogar wortgleich. (Und ich schwöre, dass ich Hajnal soeben erst gelesen habe.) Das freut mich natürlich einerseits, andererseits ist es umso ärgerlicher, dergestalt wie ein blindes Huhn nach Körnern suchen zu müssen, statt sie von diesem hochengagierten Artikel längst bequem serviert zu bekommen, und zudem auch noch angeblafft zu werden, wenn man dabei über irgendwelche unsichtbaren Reizschwellen stolpert. Allerdings kann ich auch das Blaffen inzwischen verstehen. Die von Hajnal am Schluss vollzogene Umdeutung scheint mir doch reichlich kess, und die Aussagen zur Markiertheit halten mMn dem Ententest nicht stand. Meine obige Überlegung führte zwar in eine ähnliche Richtung, aber mitnichten im Sinne eines "So ist es!" sondern lediglich eines "Schön wär's.".
Bedeutsam für die "Theoretischen Grundlagen" scheint mir die Unterscheidung zwischen Systemkritik und Gebrauchskritik (was hoffentlich nicht auch wieder Reizworte sind).
Nebenbei: Wieso hält man eigentlich -essin für ein gebräuchliches Movierungssuffix? Das ist doch einfach nur eine fehlerhafte Doppelverwendung der beiden Suffixe -ess und -in, ähnlich wie bei Friseusin. --Epipactis (Diskussion) 22:32, 17. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Das finde ich nun wieder erstaunlich. Hajnal referiert doch die (strukturalistische) Auffassung, dass das nicht abgeleitete Wort automatisch das unmarkierte sei (das "movierte" also das markierte), und verwirft sie gerade. Für die Pronomina würde das ohnehin gerade nicht zutreffen. Auf der diachronen (sprachhistorischen) Seite behandelt er ein völlig anderes Thema, nämlich (angenommene) Wurzeln des Genus in sprachlichen Vorstufen des Deutschen. Das hat nun gar keine Verwandtschaft mit dem Argument (das ja auch Stickel vorbringt), dass speziell die massenhafte "generische" Verwendung des Maskulinums in Berufs- und Tätigkeitsbezeichnungen sehr jungen Datums ist und dass speziell sie in diesem historischen Kontext zu Kritik Anlass gegeben hat; es hat damit einfach nichts zu tun. Die Differenzierung zwischen "Systemkritik" und "Gebrauchskritik" ist allerdings wirklich nützlich und trifft einen wichtigen Punkt. Sie baut auf auf der klassischen Unterscheidung von Sprachsystem ("langue") und Sprachgebrauch ("parole"). In den Konzepten der geschlechtergerechten Sprache ist, anders als in der feministischen Sprachkritik, das Thema der "Systemkritik" allerdings relativ unbedeutend. Diese Konzepte zielen nämlich nicht auf die Kritik des Sprachsystems als androzentrisch, sondern auf die ("geschlechtergerechte") Veränderung des Sprachgebrauchs. Man kann das bis in die Einzelheiten verfolgen (auffallend etwa der Begriff der Gebrauchsgewohnheit).--Mautpreller (Diskussion) 23:33, 17. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Wie gesagt - Ententest. Wenn etwas genauso watschelt und schnattert und auch sonst aussieht wie eine Markierung, fällt es schwer zu glauben, dass es sich nicht um eine solche handelt. Jedenfalls wenn mir die Ente im Flug auf den Kopf scheißt, ist es nur ein ganz schwacher Trost, dass es sich scharfsinnigen Überlegungen zufolge gar nicht um eine Ente gehandelt hat. Will sagen: den konkreten Kritikpunkten wird ja damit nicht abgeholfen - Sch.... bleibt Sch....
Zwischen der massenhaften Verwendung und der wachsenden Kritik besteht nicht unbedingt ein direkter Zusammenhang. Die Kritik "wuchs" wohl erst und im selben Maße wie die Möglichkeit, dafür überhaupt Gehör zu finden, und sie hätte vielleicht auch eine weitaus geringere Quantität zum Anlass genommen.
Für wichtig halte ich auch die Rolle einzelner "Influencer" i.w.S. (Personen ebenso wie Ereignisse) bzw. Zäsuren, denn auf diesem Gebiet sind Legenden schnell bei der Hand. (Eine davon ist mMn der angebliche Stolz der DDR-Frauen, Baggerfahrer zu sein.) --Epipactis (Diskussion) 15:39, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Was sich sicher lohnt, ist, allen behaupteten kausalen Begründungen auf den Grund zu gehen.--Mautpreller (Diskussion) 16:33, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Möglicherweise. Es kann Zufall sein, aber mir ist aufgefallen, dass viele einschlägige Autoren in ihren Beiträgen hauptsächlich die Beiträge anderer Autoren referieren, da ist man ziemlich schnell einmal im Kreis herum. --Epipactis (Diskussion) 19:50, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Stickels Text ist allerdings durchaus interessant für die historische Seite. Da steckt unabhängig von der Positionierung des Autors einiges an Information drin. Vielleicht sollten wir solche Texte mal mehr auf ihren Informationsgehalt hin lesen als auf die Positionierung der Autoren oder Autorinnen. Gilt ebenso für Zifonun.--Mautpreller (Diskussion) 11:52, 17. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Konstruktiver Beitrag. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 16:20, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

24. Feb. 2021: Ich habe den 1. Abschnitt "Theoretische Grundlagen geschlechtergerechter Sprache" mit zwei einleitenden Zitaten ergänzt, die Betonung der "Übereinstimmung" (Kongruenz) entfernt, die Duden-Grammatik von 1959 zu 1973 geändert (passt zum Beginn der fem. Sprachkritik 1973) und die Überschrift geändert von "3. Option" zu "Sprachliche Gleichbehandlung aller Geschlechter" (Diff-Version).
Klar bleibt, dass dabei die Argumente für geschlechtergerechte Sprache vertreten werden.
Vermutlich sollten dieser Abschnitt und weiter unten "Notwendige Entfernung eines Zitats" als erledigt markiert werden und eine mögliche Diskussion zum Artikelabschnitt neu begonnen werden (wobei dort weiterhin bestehende Vorbehalte am besten nochmal zusammengefasst werden könnten). Gruß --Chiananda (Diskussion) 05:52, 24. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

"Christliche Organisationen"

Ich entsinne mich, dass hier nachdrücklich gefordert wurde, ausschließlich wissenschaftliche Sekundärliteratur als Belege zuzulassen. Nun wird ein Artikel eines lokalen Kirchenblatts mit einer Auflage von gut 8000 Exemplaren mit dem Titel "Streit ums Sternchen" eines zumindest sprachwissenschaftlich unbekannten Autors – den Streit ignorierend – als Beleg dafür herangezogen, wie viele "christliche Institutionen" "sich 'bewusst geschlechtergerechter Sprache verschrieben' haben". Einmal mehr: Es gibt "die" geschlechtergerechte Sprache nicht. "Sehr geehrte Damen und Herren" ist eine Art von Geschlechtergerechtigkeit, "Professx" eine andere und "Gott*" eine weitere. Längst nicht jeder, der irgendeine Art von Gendersprache anwendet, hat sich "bewusst geschlechtergerechter Sprache verschrieben" (Synonyme laut Synonym-Duden: aufgehen in, sich ergeben, sich hingeben, sich in den Dienst stellen, mit Eifer vertreten, sich mit Leidenschaft widmen, mit Überzeugung anhängen, sich stürzen, verfallen [sein], anhängen, anheimfallen, sich anheimgeben, frönen, schwelgen, sich weihen, huldigen, sich hineinknien, sich hergeben, sich in die Arme werfen). Eine seltsame Art von Journalismus, dem auch dieser nur komische Satz entstammt: "In einigen öffentlich-rechtlichen Rundfunksendern wie dem Deutschlandradio wird der Genderstern oder das Binnen-I inzwischen sogar laut als kurze Pause ausgesprochen." Die Teile der Evangelischen Kirche, die gendern, tun es meiner Erfahrung nach sehr zielgruppenorientiert. Online für ein jüngeres Publikum mehr (evangelisch.de: "Schüler:innen", Chrismon: "ab wann ist man Christ*in"), gedruckt deutlich zurückhaltender, und keinesfalls alle. Dass "die EKD" gendert, stimmt einfach nicht, und von einem Beleg "vom Feinsten" kann nicht die Rede sein. Bis zur Vorlage eines Belegs in der hier immer wieder geforderten Qualität kann nicht die Rede sein; meines Erachtens als Grundlage des Abschnitts und als Beleg ungeeignet und der Abschnitt einstweilen wieder zu entfernen. --Anselm Rapp (Diskussion) 11:15, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

ich finde die "Kirchenzeitung für das Bistum Hildesheim" auch keine gute Quelle. Dennoch scheint mir diese Broschüre bemerkenswert: https://www.ekd.de/broschuere-geschlechtergerechte-formulierungen-56157.htm .--Mautpreller (Diskussion) 11:27, 14. Apr. 2021 (CEST) Auch hier: https://www.ekd.de/materialien-positionen-projekte-chancengerechtigkeit-ekd-24560.htm , hier: https://kirchenrecht-ekd.de/document/46434 . Dass "geschlechtergerechte Sprache" nicht dasselbe ist wie Sternchen etc., stimmt natürlich, aber dass "die EKD" in den von ihr als Organisation ausgehenden Publikationen eine geschlechtergerechte Sprache (in welcher Form auch immer) nicht nur empfiehlt, sondern verlangt, kann man wohl kaum bestreiten.--Mautpreller (Diskussion) 11:34, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Auch hier merkt man wieder, dass GS eben nicht gleich GS ist. Bewusst würde ich meinen Schäflein nicht zumuten, den RfdR zu ignorieren. Allerdings sind dessen einschlägige Empfehlungen ja vom 26. März 2021; zumindest vom April 2021 geschriebene Broschüren dürften vorher verfasst sein. Dass die RK eine Diversitätsreferentin hat, habe ich gerade erst gelernt. Aus meinem Nähkästchen: Ich habe den Eindruck, dass das ganze Hin und Her mit der GS denen zugutekommt, die wirkliche Gleichberechtigung gar nicht wollen. Wenn ich lese, dass ein Autokonzern die GS einführen will, und ein paar Seiten weiter, dass die Einkommen in D zwar gestiegen sind, der Unterschied in der Bezahlung von Männern und Frauen proportional aber fortbesteht, dann kriege ich einen dicken Hals. Man kann den GS Fordernden bequem bei minimalen Kosten ein paar Gendersterne schenken. Aber tief in die Tasche greifen, um die Entlohnungsungerechtigkeit zu beheben, das möchte keiner. Dieser Ausflug ist etwas OT, aber wenn ich die GS betrachte, kann ich nicht umhin, das "G" an sich zu betrachten. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 12:10, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Eine kleine Bemerkung für den guten Hirten: «Schäflein» ist zwar gendergerecht neutralisiert, aber irgendwie auch nicht mehr ganz zeitgemäss und korrekt ausgedrückt 😊. --B.A.Enz (Diskussion) 19:55, 15. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Diese Theorie hab ich schon mehrfach gehört, sie überzeugt mich aber gar nicht. Geben sich Frauen für ein paar Gendersterne mit schlechter Bezahlung zufrieden? Wäre mir neu. Sind diejenigen, die für geschlechtergerechte Sprache eintreten, gegen geschlechtergerechte Bezahlung? Wäre mir auch neu. Und: Wer müsste "tief in die Tasche greifen"? Die Autokonzerne? Die öffentliche Hand? Die privaten Pflegedienste? Die Kirchen? Alle? Ich finde den Standpunkt, dass Geld wichtiger ist als Benennung, sympathisch, aber ich verstehe nicht recht, was das für Konsequenzen haben sollte.--Mautpreller (Diskussion) 17:15, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Was Audi da macht, ist nichts anderes als modische Verneigung vor dem Zeitgeist. Symbolpolitik dieser Art kostet nichts. Stattdessen sollte Audi an der Vereinbarkeit von Beruf und Familie arbeiten (Einrichtung von Betriebskindergärten, flexible Arbeitszeitmodelle, Halbtagsarbeit etc.). --Brahmavihara (Diskussion) 17:34, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Ich habe lange gewartet auf Sekundärliteratur zur Situation in den Kirchen. Dann kam im Februar dieser wirklich gut geschriebene und recherchierte Artikel mit dem einmaligen Vorkommen des Gendersterns im Twitter-Account des Erzbistums München und Freising (Kirchenmusiker*innen), das einen Shitstorm mit üblen Ergüssen hervorrief (angedrohte Kirchenaustritte, Vergeudung von Kirchensteuergeldern für das Sternchen usf.). Der Artikel zitiert kirchliche Vertreter und bestätigt die Tatsache, welche anderen christl. Einrichtungen sich „bewusst geschlechtergerechter Sprache verschrieben“ haben, also aktiv für geschlechtergerechte/geschlechtsneutrale/gendersensible Sprache eintreten. Welche Formen bevorzugt werden und wer genau Sternchen empfiehlt, wird leider nicht genau gesagt (und brauchte ich deswegen auch nicht anzugeben), aber neutrale Formen und Beidnennung dürften in allen dahingehenden Leitfäden stehen. Das EKD-Sternchen habe ich deshalb extra belegt, ebenfalls das Erzbistum Freiburg sowie das Gottessternchen.
Weil seitdem nichts Neues nachkam (und auch nichts zu den davor gelisteten Großstädten), wollte ich zumindest die kleine Zusammenstellung im Artikel unterbringen (nachdem es schon ab Januar 2020 auf der Diskussionsseite stand). Bei der Auswahl brauchte ich eine "Instanz", um nicht sämtliche Organisationen und Bistümer einzeln abfragen zu müssen – dazu dient die angegebene Quelle.
Nachdem ich schon für Berlin und eine der Organisationen auf deren Websites nichts (direkt) finden konnte, habe ich es schnell aufgegeben, alle Gelisteten sowie weitere mögliche Kandidaten abzuklappern.
So dient der Artikel als Momentaufnahme und rechtfertigt zumindest die Listung, ohne dass für jeden Eintrag noch ein umfangreicher Einzelbeleg nötig wird.
Für die Entfernung des Unterabschnitts sehe ich überhaupt keine Veranlassung, weil einige der Einträge zusätzlich einzeln belegt sind.
Sobald eine bessere Sekundärliteratur oder weitere Einzelbeispiele auftauchen, kann die Liste jederzeit ergänzt werden. Gruß --Chiananda (Diskussion) 03:53, 16. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Dieser Abschnitt kann archiviert werden. --Chiananda (Diskussion) 03:46, 4. Mai 2021 (CEST)

Stickel-Zitat zur Beidnennung und Neutralität

@Chiananda hat mit der Änderung oldid=210913166 aus der Arbeit von G.Stickel wie folgt zitiert:

„Im unmittelbaren Kontext eines geschlechtsspezifisch markierten Femininums hat das entsprechende Maskulinum eindeutig das Bedeutungsmerkmal ‚männlich‘. […] In einer Konstruktion mit Ministerin kann aber das Denotat von Minister nur als ‚männlich‘ verstanden werden.“

vollständig lautet es so:

„Im unmittelbaren Kontext eines geschlechtsspezifisch markierten Femininums hat das entsprechende Maskulinum eindeutig das Bedeutungsmerkmal 'männlich'. Minister allein kann in allgemeinen Bestimmungen geschlechtsneutral verwendet werden, zumal bekannt ist, daß es auch weibliche Minister gibt. In einer Konstruktion mit Ministerin kann aber das Denotat von Minister nur als ,männlich' verstanden werden.“

Frage wird da nicht etwas Wesentliches weggelassen? Wird hier die Neutralität gewahrt? ArchibaldWagner (Diskussion) 17:51, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Etwas sehr Wichtiges wird weggelassen: "Minister allein kann in allgemeinen Bestimmungen geschlechtsneutral verwendet werden, zumal bekannt ist, daß es auch weibliche Minister gibt." Ein Schelm, der Böses dabei denkt. --Brahmavihara (Diskussion) 18:37, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Ich habe mit Absicht nur die beiden Sätze von Stickel zitiert, die zum Themenaspekt "Beidnennung" passen – eine Erwähnung oder gar Empfehlung des generischen Maskulinums passt weder zu dem Themenaspekt noch zur Behandlung geschlechtergerechter Schreibung; für das Verständnis von Stickels Aussage zur Semantik als [männlich] wird der weggelassene Satz nicht benötigt.
Ich habe den Satz entfernt und wüsste auch nicht, dass es irgendwo eine WP-Richtlinie gäbe, die vorschreibt, nur vollständige Zitate anführen zu dürfen. Sonst könnten ja nach Belieben Ergänzungen aus der Originalquelle sowohl vor als auch nach einem Zitat angefügt werden. Zitate müssen nicht in vollem Umfang wiedergegeben werden. Ich habe gezielt die Aussage zur Beidnennung destilliert zusammen mit dem Beispiel Ministerin. --Chiananda (Diskussion) 03:27, 16. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Der von Chiananda entfernte Satz ist für das korrekte Verständnis der zitierten Stelle durchaus erheblich, da Stickel darauf hinweist, dass das Maskulinum NUR in der unmittelbaren Opposition mit einem Femininum eindeutig auf männliche Personen referiert. Chianandas "Destillat" verkürzt das Zitat in unzulässiger Weise. Natürlich dürfen Zitate gekürzt werden, nur darf ihr Sinn nicht verfälscht werden. --Brahmavihara (Diskussion) 08:13, 16. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
@Chiananda: Schade, dass du diese Disk. erst gefunden hast, nachdem der fehlende Satz von mir eingefügt und die Vervollständigung von dir schon revertiert worden war. Im Editkommentar sagst du hierzu: «unerwünschte Zitatergänzung» – «unerwünscht» für wen? Bei solcher Zitatschnipselauswahl erstaunt es nicht, dass die Neutralität des Artikels mit Recht angezweifelt wird. --B.A.Enz (Diskussion) 08:57, 16. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Brahmavihara: +1 --Anselm Rapp (Diskussion) 09:38, 16. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Ich habe Stickels Zitat neutralisiert durch Umwandlung eines Teils in indirekte Rede. Die Aussage Stickels ist präzise und eindeutig dargestellt: „Im unmittelbaren Kontext eines geschlechtsspezifisch markierten Femininums …“. Irgendein Bezug auf das generische Maskulinum spielt bei Stickels Aussage in diesem Kontext keine Rolle. Ich halte euer "Problem" damit für erledigt. --Chiananda (Diskussion) 13:24, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Neutralität strittig bei Stickel Zitat zu Ministerin

Im Grunde bzw. dem Sinn nach hat @Chiananda mit diesem Edit den alten Zustand wiederhergestellt. "Das Stickel Zitat neutralisiert" ist ein Euphemismus für eine Trickserei. Ein weiterer Beleg, dass auf diesem Wege hier nie ein ausgewogener Artikeltext zustande kommen kann. Wir diskutieren hier tagelang und @Chiananda schreibt den Artikel ganz in seinem Sinne. Respekt vor anderen und ein Wille zu einer wertschätzenden Zusammenarbeit sieht anders aus. Wieder ein Fall für eine Neutralitäts-Warnung. ArchibaldWagner (Diskussion) 20:32, 20. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Mich interessiert, was du eigentlich mit "Neutralität" meinst? Ebenso mit "ausgewogener Artikelarbeit". Ich glaube kaum, dass wir da jemals auf einen Nenner kommen, weder was die Bestimmung von neutral eigentpich bedeutet, noch, was diesen Artikel anbelangt. Beides würde ja verlangen, dass man sich überhaupt mal auf die Argumente inhaltlich einlässt. Dass kann ich hier überhaupt nicht erkenne. Stattdessen nur kleinteiliges Rumgezettere, ohne auf die Argumentation tatsächlich adäquat einzugehen. Wenn eurer Interesse an einer klar männlich geprägten, dominierten Sprachweise wenigstens eingestanden würde, aber so. An einem neutralen Interesse kann bei dir und anderen nichts erkennen. Also halt mal den Ball recht flach mit deinem Ruf nach einen Baustein. Louis Wu (Diskussion) 08:32, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Du musst mir jetzt nur noch erklären, welchen Sinn Stickels Infobaustein in dem Abschnitt zur Beidnennung machen soll:
  • Minister allein kann in allgemeinen Bestimmungen geschlechtsneutral verwendet werden, zumal bekannt ist, daß es auch weibliche Minister gibt.“
Ich sehe da weder einen inhaltlichen Zusammenhang zur Beidnennung, noch kann ich eine Notwendigkeit erkennen, dass sowas dort zu stehen hätte. Dass Minister für sich gesehen generisch gebraucht werden kann, ist allg. bekannt.
Also kann derjenige Teil des Zitats problemlos weggelassen zu werden, ohne etwas an der Aussage der beiden übrigbleibenden Sätze zur Beidnennung zu ändern:
  • „Im unmittelbaren Kontext eines geschlechtsspezifisch markierten Femininums hat das entsprechende Maskulinum eindeutig das Bedeutungsmerkmal 'männlich'. […] In einer Konstruktion mit Ministerin kann aber das Denotat von Minister nur als ,männlich' verstanden werden.“
Das einzige Wörtchen, dass hier stört, ist das „aber“ (gegenüber der generischen Bedeutung von Minister). Also habe ich den zweiten Satz zu indirekter Rede umformuliert.
Da wird also keine "Information unterdrückt", sondern sich nur auf die Aussagen von Stickel bezogen, die einen Bezug zur Beidnennung haben. Der Satz zur Generizität hat keinen Bezug zur Beidnennung, wird also hier nicht gebraucht.
Auch hier keine Frage von Neutralität, sondern eine Sachentscheidung, von Logik bestimmt.
Weil der Mittelsatz keine nennenswerte Informationen zur Doppelnennung liefert (oder diese gar in Frage stellt), kann doch niemand gewzungen werden, den als Teil eines umfassenderen Zitats zu nennen. Genauso gut könnte ja eingefordert werden, das Zitat um den zuvorstehenden Originalsatz zu ergänzen: „[…] daß Doppelausdrücke wie Minister bzw. Ministerin, Täterin bzw. Täter, Beamtinnen und Beamte keineswegs Geschlechtsneutralisierung der Personenbezeichnungen bewirken, sondern eine betonte Geschlechtskennzeichnung.“
Das wäre aber ein anderer Aspekt.
Also hört bitte auf, bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu versuchen, das generische Maskulinum hintenherum einzuschmuggeln als "unaufgebbar" (Eisenberg 2019). --Chiananda (Diskussion) 04:01, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Konsens

Auf He3nrys Disk aufgeschnappt: "Konsens bedeutet die übereinstimmende Meinung von Personen zu einer bestimmten Frage ohne verdeckten oder offenen Widerspruch." Weit ist der Weg ... --Anselm Rapp (Diskussion) 22:03, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Dieser Abschnitt kann archiviert werden. --Chiananda (Diskussion) 03:46, 4. Mai 2021 (CEST)

Tipp

Immer wieder mal fällt mir auf, dass Mitautoren für die Verlinkung von Versionsunterschieden den vollen URL verwenden. Nicht allgemein bekannt scheint mir die Methode [[Spezial:Diff/alteID/neueID|Text]]. Man muss zwar die Versions-IDs übertragen, verlässt bei der Verlinkung aber die WP nicht, was mir etwas eleganter erscheint. Als freundlicher Tipp gemeint. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 09:52, 16. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Dieser Abschnitt kann archiviert werden. --Chiananda (Diskussion) 03:46, 4. Mai 2021 (CEST)

Notwendige Entfernung eines Zitats

Ich bitte um Entfernung des nachstehenden Zitats:

„Das grammatische Geschlecht der Substantive, die Personen benennen, darunter besonders der Verwandtschaftsbezeichnungen, stimmt im allgemeinen mit dem natürlichen Geschlecht der Person überein: […] der Onkel, die Tante; der Mann, die Frau; der Lehrer, die Lehrerin; der Knecht, die Magd.“

Begründung:

  1. Das Zitat stammt aus einer überholten/veralteteten Ausgabe der Duden-Grammatik (1959!) und spiegelt nicht den aktuellen Forschungsstand wider.
  2. Die Darstellung des vielschichtigen Verhältnisses von Genus und Sexus ist offensichtlich unterkomplex
  3. Zahlreiche Wörter passen nicht zu der im Zitat aufgestellten Behauptung: Person, Mensch, Gast, Mitglied, Fan, Fachkraft etc. (inhärent generische Wörter).
  4. lediglich bei Verwandtschaftsbezeichnungen gibt es eine Genus-Sexus-Kongruenz, diese machen nur einen verschwindenden Bruchteil aller Personenbezeichnungen aus.
  5. Im Zitat wird nicht klargestellt, dass "Lehrer" nur in unmittelbarer Opposition zu "Lehrerin" spezifisch (männlich) gelesen wird und ansonsten durchaus auch generisch verwendet kann.
  6. Die aktuelle Duden-Grammatik von 2016 benötigt immerhin 3 Klassen von Personenbezeichnungen (A, B, C), um das komplexe Verhältnis von Genus und Sexus darzustellen (S. 157 ff.).
  7. Die aktuelle Duden-Grammatik von 2016 betont, dass das Genus und Sexus "unbedingt auseinandergehalten werden müssen" (S. 157), im oben stehenden Zitat erfolgt jedoch eine weitgehende semantische Gleichsetzung.
  8. Von den rund 24.000 Personenbezeichnungen im deutschen Wortschatz der Gegenwart sind 12.000 Maskulina und 12.000 Feminina. Während bei den (meist mittels Movierung generierten) Feminina fast durchgängig eine Genus-Sexus-Kongruenz festzustellen ist, wird das Maskulinum bekanntermaßen spezifisch und generisch verwendet. Für das Maskulinum ist eine durchgängige Genus-Sexus-Kongruenz also zu verneinen.
  9. Das Argument, es müsse ein historisches Zitat eingebunden werden, um die Entwicklung des Konzeptes des generischen Maskulinums nachzuzeichen, greift aus mehreren Gründen nicht. Hier ist schon der inhaltliche Zusammenhang nicht gegeben. --Brahmavihara (Diskussion) 11:11, 17. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Grammatiken spiegeln nie einen "Forschungsstand" wider. Die Aussage ist übrigens "im allgemeinen" und damit völlig korrekt. Vor allem ist sie aber für die historische Ausgangssituation wesentlich. Hier wird bitte nicht der Trick angewandt, die gewünschte Festlegung gleich in die Voraussetzungen zu packen.--Mautpreller (Diskussion) 11:57, 17. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Von der Formulierung her wird das Zitat als Beleg für die aktuelle Sprachsituation eingesetzt, besteht ist Präsens. Da steht nichts von historischer Ausgangssituation. Die aktuelle Situation sehe ich z.B. hier bei Grammis Genus und Sexus beschrieben. Außerdem wird in dem Zitat hervorgehoben "darunter besonders der Verwandtschaftsbezeichnungen". Wenn dieser Zusammenhang überall so deutlich bestehen sollte, warum die Verwandtschaftsbezeichnungen bemühen. Also im allgemeinen ist dann doch wohl nicht so ganz sicher. Wollen wir uns nicht damit aufhalten ob jetzt "aktueller Forschungsstand" oder "aktueller Sprachgebrauch". Aus meiner Sicht sind die Argumente von Brahmavihara zwingend, dass das Zitat ersetzt werden muss, eines das die Komplexität von Genus und Sexus in der aktuellen Sprachwirklichkeit richtig beschreibt. Man muss dem Leser auch nicht vorenthalten, dass selbst unter Linguisten der Zusammenhang zwischen Genus und Sexus sehr unterschiedlich gesehen wird. ArchibaldWagner (Diskussion) 12:47, 17. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Mautpreller: "Vor allem ist sie aber für die historische Ausgangssituation wesentlich." Die historische Ausgangssituation von was? Aus dem Zitat geht nicht hervor, dass hier eine historische Einordnung vorgenommen werden soll. Im Gegenteil: es wird suggeriert, die unterkomplexe Aussage sei zeitlos gültig. Ansonsten verweise ich auf meine Argumente oben. "Hier wird bitte nicht der Trick angewandt, die gewünschte Festlegung gleich in die Voraussetzungen zu packen." Hier soll nur ein Zitat gestrichen werden. Welche Tricks unterstellst du mir hier? Wenn du dich weiterhin zu dem Zitat äußern möchtest, dann bitte ausschließlich mit Argumenten und nicht mit Nebelkerzen. --Brahmavihara (Diskussion) 13:12, 17. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Grammis, ein eher seltsamer ("unterkomplexer") Ort, bezeichnet in keiner Weise einen neueren Stand. Als "Ausgangssituation" bezeichne ich die historische Situation vor den Auseinandersetzungen um Geschlechtergerechtigkeit. Das Zitat gibt dafür einen guten Einblick. Es stand auch nicht nur in dieser Grammatik, sondern in vielen folgenden Ausgaben bis zur Jahrtausendwende. Das Zitat reicht sicher nicht für sich allein aus, um die Beziehungen zwischen Genus und Sexus zu beschreiben. Es ist aber ein guter Anfang.--Mautpreller (Diskussion) 13:35, 17. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Wieder nur Nebelkerzen. Kein einziges Argument. --Brahmavihara (Diskussion) 13:57, 17. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Hallo Brahmavihara, ich möchte Dich warnen. Ich werde nicht dulden, dass die Diskussion in diesem Ton weitergeht.--Mautpreller (Diskussion) 14:11, 17. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Nummeriert doch mal die Begründung durch, und Mautpreller nimmt zu jedem einzelnen Punkt Stellung. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 14:19, 17. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Guter Vorschlag. Zu Nr. 1 habe ich bereits Stellung genommen. Weder ist das eine "überholte/veraltete" Darstellung noch ist sie auf das Jahr 1959 beschränkt, wie im Text ja auch angegeben. Grammatiken spiegeln im Übrigen nie einen "Forschungsstand" wider. Nr. 2 habe ich ebenfalls beantwortet: Dieses Zitat reicht sicher nicht aus, um die Beziehungen zwischen Genus und Sexus zu beschreiben, es ist aber ein guter Anfang. Zu Nr. 3 habe ich ebenfalls bereits geantwortet: Es handelt sich um eine Aussage "im allgemeinen". Die Aussagen Nr. 4 und Nr. 5 sind POV, insbesondere Aussage Nr. 5 packt die gewünschte Aussage in die Voraussetzungen ("Trick"). Über die Aussage Nr. 6 kann man als Ergänzung reden. Die Aussage Nr. 7 ist sachlich falsch. Es erfolgt keine "weitgehende semantische Gleichsetzung". Für Aussage Nr. 8 gilt dasselbe wie für Aussage Nr. 5. Zu Aussage Nr. 9: Es wäre tatsächlich sinnvoll, die historische Argumentation explizit(er) zu machen. Das spricht aber nicht für Streichung, sondern für Explizierung der historischen Argumentation.--Mautpreller (Diskussion) 14:31, 17. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
@Brahmavihara: kannst Du bitte der Empfehlung von @Anselm Rapp folgen und in der Liste Deiner Argument das '*' durch '#' (Nummerierte Liste) ersetzen, damit ein Bezug leichter herzustellen ist! ArchibaldWagner (Diskussion) 14:51, 17. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Hinweis: Eine ausführliche Darlegung zur Problematik im Zusammenhang mit der GS findet sich online bei G. Stickel 1988 unter den Punkten "3. Zu Genus und Geschlecht (Sexus) im Deutschen" und "4. Personenbezeichnungen". ArchibaldWagner (Diskussion) 15:00, 17. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Mautpreller droht mir. Sehr freundlich. Ich finde seine Argumentation nicht überzeugend. Die "historische Argumentation" ist herbeifanatasiert, die Quelle bleibt veraltet, die Zitataussage unterkomplex. Schleierhaft auch, warum 4 und 5 POV sein sollen. Summa summarum: der nicht überzeugende Versuch, ein unpassendes Zitat zu verteidigen. Man sollte auf moderne Grammatiken zurückgreifen, die der Komplexität des Themas gerecht werden. --Brahmavihara (Diskussion) 16:07, 17. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ich habe in der 84er-Duden-Grammatik auch folgendes gefunden: "Besonders bei Berufsbezeichnungen und Substantiven, die die den Träger eines Geschehens bezeichnen (Nomina agentis), verwendet man die maskuline Form vielfach auch dann, wenn das natürliche Geschlecht unwichtig ist oder männliche und weibliche Personen gleichermaßen gemeint sind. Man empfindet hier das Maskulinum als neutralisierend bzw. verallgemeinernd ("generisch")." Das könnte man auch mal zitieren im Rahmen des Rekurses auf ältere Fundstücke. --Brahmavihara (Diskussion) 16:13, 17. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
@ ArchibaldWagner Danke für deine Anregung. Auch die Stickel-Lektüre kann jedem nur empfohlen werden. --Brahmavihara (Diskussion) 16:52, 17. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Re "Könnte man auch mal zitieren": Guck mal in dem hier diskutierten Abschnitt "Theoretische Grundlagen" unter "Generische Maskulinformen". Das passiert halt, wenn man nicht den Abschnitt im Auge hat, sondern isolierte Brocken.--Mautpreller (Diskussion) 19:36, 17. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Zu Nr. 7 in meiner Duden-Grammatik von 1973 steht unter #320 S 150 "Eine Parallelität von Genus und Sexus besteht (...) nicht. Beispielen wie der Mann, die Frau steht eine Fülle von Substantiven ohne Übereinstimmung von Genus und Sexus gegenüber." Dann aber für Personenbezeichnungen #322/#323 S 151 steht der zitierte Text: Im Duden folgen den positven Beispielen aber auch Beispiele für Abweichungen. Sollten die nicht mit zitiert werden? Die Abschnittsüberschrift sollte genauer Genus und Sexus bei Personenbezeichnungen genannt werden, geht es in ihm doch ausschließlich um Personenbezeichnungen. Andernfalls muss man auch allg. zitieren. Zu Nr. 3 im fraglichen Abschnitt des Artikeltextes habe ich keine einzige Ausnahme gefunden, dabei erwähnt einige Ausnahmen auch die ältere Duden-Grammatik. Zu Nr. 9 hier wäre zu erwähnen, dass es verschiedene Theorien/Hypothesen/Interpretationen zu dem Verhältnis von Genus und Sexus bei Personenbezeichnungen gibt, dass die Linguisten hier nicht einer Meinung sind (Neutralität!). Zu Nr. 8 und 9: ein unvoreingenommener Leser sucht vielleicht auch gezielt nach einem Hinweis auf die Auslegung von Gesetzestexten. Siehe bei G. Stickel 1988 "4. Personenbezeichnungen in Gesetzestexten" auch das gehört zur Sprache, siehe auch bei G. Zifonun 2018. ArchibaldWagner (Diskussion) 18:20, 17. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
zu 7: Das Problem sind die Worte "übereinstimmen" bzw. "Übereinstimmung". Es geht aber um zwei völlig verschiedenartige Phänomene, lediglich die Bezeichnungen der Parameter ähneln sich zufällig. Man vergesse mal die Genera Maskulin und Feminin und ersetze sie durch Blau und Rot. Dann versuche man den "Zusammenhang" zwischen Rot und Weiblich bzw. Blau und Männlich zu formulieren, vielleicht führt das zu weniger verfänglichen Ergebnissen. --Epipactis (Diskussion) 23:44, 17. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Meinst Du? Sollte es reiner Zufall sein, dass der Mann nicht nur Genus masculinum, sondern auch Sexus masculinus ist? Das scheint mir doch etwas sehr künstlich kosntruiert. Das Genus masculinum ist eine andere Kategorie als der Sexus masculinus, zweifellos. Über den Sexus von "der Löffel" lassen sich keine Aussagen machen. Aber über den Sexus einer Person, die mit dem maskulinen Personalpronomen "er" bezeichnet wird, lassen sich im Regelfall sehr wohl Aussagen machen.--Mautpreller (Diskussion) 00:11, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ja, und? Diese Aussagen kann man ebensogut machen, wenn die Genera andere Namen tragen. Genus ist eine akademische Größe bzw. Kategorie, irgendein Gebildeter hat sich die Bezeichnungen dafür einmal ausgedacht und anscheinend nicht berücksichtigt, dass das so Bezeichnete längst außer Kontrolle geraten ist und querbeet durch die Reiche der Animata und Inanimata vagabundiert. Es ist reine Willkür und/oder Anthropozentrismus, dass er für die Genera ausgerechnet die Kategorienamen der biologischen Geschlechter wählte. Ebensogut hätte er auch irgendeine andere Eigenschaft wählen können, z.B. "Kraft" und als Gegenstück "Schwäche" oder eben "Blau" und "Rot". Dann würden wir uns heute eben darüber amüsieren, dass das Substantiv Kraft zum Genus Schwäche gehört, oder uns darüber wundern, dass der Löffel blau und die Gabel rot ist. Der einzige substantielle "Zusammenhang" besteht darin, dass alle augenscheinlich als biologisch männlich bzw weiblich identifizierbaren Wesen jeweils das gleiche Genus aufweisen und dort nicht ein ähnliches Durcheinander herrscht wie beim Besteck. Dementsprechend könnte man noch immer dieselben "Aussagen" treffen, nämlich dass eine Personenbezeichnung mit dem Genus Blau höchstwahrscheinlich eine Person männlichen Sexus bezeichnet, aber man könnte nicht mehr schlankweg behaupten, dass bei Personenbezeichnungen Farbe und Geschlecht "übereinstimmen". Womit dem Verlangen nach Trennung vielleicht schon Genüge getan wäre. --Epipactis (Diskussion) 01:44, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Die Ausführungen von Epipactis treffen ins Schwarze. Die Wahl der Begriffe "maskulin" und "feminin" für die Wortklassen der Genera darf zu Recht als unglücklich bezeichnet werden und scheint die Wurzel vieler Missverständnisse zu sein. Das Verhältnis von Genus und Sexus ist komplex. Diese Komplexität wird von dem historischen Duden-Zitat nicht adäquat erfasst. Es geht aus dem Kontext des Zitates auch überhaupt nicht hervor, dass hier eine historische Einordnung vorgenommen werden soll. Das Zitat ist alles andere als ein "guter Anfang" (Mautpreller). Es trägt ohne historische Einordnung dazu bei, dass dem Leser ein unterkomplexes Bild der Genus-Sexus-Relation vermittelt wird und er dann eventuell falsch schlussfolgert: Wo Maskulin draufsteht, ist Mann drin. --Brahmavihara (Diskussion) 07:34, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Mautpreller bezeichnet weiter oben Grammis als einen "seltsamen", "unterkomplexen" Ort. Grammis ist eine Informationsseite des renommierten Mannheimer Leibniz Institutes für Deutsche Sprache. Es erschließt sich mir nicht, wie man diese Quelle als "seltsam" und "unterkomplex" bezeichnen kann... "grammis ist ein wissenschaftliches Informationssystem zur deutschen Grammatik, das aktuelle Forschungsergebnisse, Erklärungen und Hintergrundwissen präsentiert." Weitere Infos. --Brahmavihara (Diskussion) 07:51, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Man sollte schon Grammis und Grammis II unterscheiden.--Mautpreller (Diskussion) 12:00, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
@Mautpreller: Eine Aussage von dir lässt mich nicht mehr los, und ich überlege mir noch, wie du den Satz gemeint haben könntest: «Grammatiken spiegeln nie einen "Forschungsstand" wider.» Bei der Mehrdeutigkeit von «Grammatik» halte ich deinen Satz in seiner Absolutheit für falsch. Gehe ich recht in der Annahme, dass deine Aussage in die Richtung zielte, der Stand einer Sprachentwicklung sollte nicht mit dem Forschungsstand vewechselt werden?
Deine Aussage zur Qualität von «Grammis» verstehe ich leider noch weniger. Dass eine Verwechslung mit einem anderen «Grammis» vorliegt, kann ich mir nicht vorstellen. Wo also ist das Problem? --B.A.Enz (Diskussion) 11:03, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Eine Grammatik wie die Duden-Grammatik ist nicht "Forschung" und gibt auch nicht einen "Forschungsstand" wieder. Sie versucht (deskriptiv) den Stand der Sprachentwicklung zu erfassen und zu systematisieren und (normativ) grammatische Regeln festzuklopfen (wobei der Duden da zunehmend versucht hat, aus dem normativen Geschäft rauszukommen). Linguistische Forschung ist etwas anderes (etwa strukturalistische, synchrone Forschung, sprachhistorische, diachrone Forschung, Erforschung von Sprachuniversalien usw.). Eine solche Grammatik beschreibt mithin einen konkreten sprachlichen Stand (hier: von 1959), nicht einen Forschungsstand. Entsprechend wird zB die Kritik am "generischen" Gebrauch von Maskulina erst dann erwähnt, als sie wirkungsmächtig geworden ist (schön deskriptiv).
Zu Grammis: Grammis ist ein Versuch, komplexe grammatische Fragen für ein breiteres Publikum aufzuarbeiten. Das Problem ist hauptsächlich, dass die "Einzelartikel" vom Kontext isoliert werden. Beispielhaft der o.a. Eintrag "Genus und Sexus": Geht man zwei Stufen höher, findet man hier: "Semantische Regeln der Genuszuweisung: Darunter werden Regeln verstanden wie die Regel, dass biologisch männliche Personen überwiegend mit grammatisch maskulinen Nomina bezeichnet werden." Na sowas ... --Mautpreller (Diskussion) 11:58, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Aus dem Vorwort der 2016-Duden-Grammatik: "Die Autorinnen und Autoren, die als ausgewiesene Grammatikspezialisten an Universitäten oder Forschungsinstitituten im In- und Ausland lehren und forschen, haben bei der Überarbeitung den neuesten Stand der Forschung berücksichtigt." --Brahmavihara (Diskussion) 13:11, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Weiter: "In dieser vollständig überabeiteten und aktualisierten Auflage der Dudengrammatik wird der heutige Stand des Wissens über Formen und Funktionen der deutschen Standardsprache in einheitlicher und verständlicher Terminologie gebündelt und beschrieben". Service: Normativ oder deskriptiv. Die 3-Klassen-Systematik der aktuellen Duden-Grammatik ist eine angemessene und dem heutigen Stand des Wissens entsprechende sowie den Stand der Forschung berücksichtigende Darstellung des Verhältnisses von Genus und Sexus bei Personenbezeichnungen. Dem gegenüber ist die Darstellung aus dem Jahr 1959, die im Artikel in keiner Form historisch eingeordnet wird, hoffnungslos unterkomplex. --Brahmavihara (Diskussion) 13:15, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ja natürlich wird der "Stand der Forschung" berücksichtigt, man muss ja schließlich die neuesten Entwicklungen in der deutschen Gegenwartssprache registrieren und systematisieren. Solche Grammatiken sind aber nicht selbst Forschung, sie spiegeln vor allem einen neuen Sprachstand wieder. Im Übrigen ist die Aussage, dass die "Darstellung aus dem Jahr 1959" unterkomplex und falsch sei, unbelegt. Wahrscheinlich stimmt sie einfach nicht, da gar kein Widerspruch zwischen den verschiedenen Grammatiken vorliegt. Die Behauptung, das würde im Artikel nicht "historisch eingeordnet", ist jedenfalls nachweislich falsch, wie leicht nachzulesen. Man muss allerdings den ganzen Abschnitt "Theoretische Grundlagen" lesen.--Mautpreller (Diskussion) 13:48, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Natürlich bist du um eine Antwort nie verlegen. Wo bitteschön erfolgt im Abschnitt: "Zusammenhänge zwischen Genus und Sexus" eine historische Einordnung? Nachschlag: Aus dem Vorwort des "Handbuches der deutschen Grammatik" (Hentschel/Weydt): das Handbuch "bietet einen direkten Zugang zum aktuellen Stand der Forschung in allen Bereichen der deutschen Grammatikschreibung." Wir halten fest: Grammatiker forschen zwar, ihre Grammatiken sind aber "nicht selbst Forschung". Ah, ja! .--Brahmavihara (Diskussion) 14:02, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
"Stand der Forschung" und "Stand des Wissens" sind doch bloß Mode-Accessoires, die sich heutzutage jeder ans Revers heften muss, um überhaupt für voll genommen zu werden, sowas wie ein Dresscode. (Zu DDR-Zeiten lautete die Inschrift dieses Stickers übrigens: "dialektischer Materialismus".) Auch das Übrige sind eher Höflichkeitsfloskeln. Von "berücksichtigen" faselt man doch immer, egal ob man eine Sache befürwortet oder ablehnt oder nichtmal einen Blick darauf wirft. --Epipactis (Diskussion) 14:34, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Hallo Mautpreller, danke für deine Antwort (inkl. den Einschränkungen «eine Grammatik wie die Duden-Grammatik» / «solche Grammatiken», die ja letztlich zeigen, dass dir bei deiner apodiktischen Aussage «Grammatiken spiegeln nie einen "Forschungsstand" wider» auch nicht mehr wohl ist). Die Aussage ist nämlich schlichtweg unhaltbar. Haltbar ist sie nur, wenn sie von Anfang auf eine ganz bestimmte Kategorie von Grammatiken eingeschränkt und wenn auch das, was unter Forschungsstand zu verstehen ist, sehr eng gefasst wird. Dann kann ich deiner Antwort problemlos zustimmen. --B.A.Enz (Diskussion) 19:58, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

2607 Wörter später und keinen Zentimeter weiter. Blockade. --Brahmavihara (Diskussion) 21:14, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

<zurückschweif> Wikipedia muss sich ja nicht sklavisch an den Wortlaut der Autoritäten halten, eher sogar möglichst wenig, und gegen das Bemühen, die Klippe der Gleichsetzung von Genus und Sexus halbwegs elegant und konsistent zu umschiffen, wird wohl auch der Duden nichts einzuwenden haben. (Die obige Idee mit den Variablen ist natürlich nur eine Krücke, um bei Bedarf vielleicht eingefleischte Denkgewohnheiten vorübergehend besser ausblenden zu können.) MMn geht es jedoch nicht ohne gewisse Voraussetzungen, denn sonst wäre es wie der Versuch, einem Marsbewohner ohne Sichtkontakt zu erklären, was rechts und links ist. Selbstzitat von viel weiter oben (wo mir das Problem übrigens auch schon im Kopf-ihr wisst schon- herumgeisterte):

  • Im Deutschen ist die Zuordnung der Genera zu den Substantiven nicht einheitlich und durchgängig geregelt, in weiten Bereichen erscheint sie völlig willkürlich bzw. nicht (mehr) nachvollziehbar: der Löffel (m), die Gabel (w), das Messer (n). [das Folgende korrigiert:]
  • Regelmäßige Korrelationen zwischen dem Genus und der physischen Beschaffenheit des Bezeichneten finden sich im Deutschen lediglich bei den Bezeichnungen von Menschen und einigen Tieren: Offensichtlich biologisch männliche Wesen werden mit maskulinem, biologisch weibliche mit femininem Genus assoziiert (der Onkel, die Tante; der Mann, die Frau, aber: das Kind; der Hengst, die Stute). [Lehrer und Lehrerin d.h. sämtliche Movierungen sind m.E. eine andere Baustelle.] --Epipactis (Diskussion) 21:28, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Das ist nun zweifellos korrekt. Aber nach meinem Eindruck steht das auch so im Artikel (etwas komplizierter, aber den Unterschied in der Sache erkenne ich nicht).--Mautpreller (Diskussion) 21:37, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Es geht darum, keinerlei Sachzusammenhang zwischen Genus und Sexus herzustellen bzw. zuzulassen, deshalb sind Worte wie "Übereinstimmung" tabu, denn es gilt: Nur wenn statt Genus, maskulin und feminin ohne weiteres auch Farbe, rot und blau eingesetzt werden könnten, ist die Formulierung okay. --Epipactis (Diskussion) 22:06, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ach so. Nun, bloß ist die Sexualisierung des Genus eben eine sprachhistorische Tatsache (Hajnal erwähnt sie auch). Und was meinst Du, wie wurde und wird "Sie und er im Kreuzverhör" verstanden? Mir scheint dieser Versuch ein wenig künstlich.--Mautpreller (Diskussion) 22:18, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Richtig, da war irgendwas mit "semantisch relevant". "Sprachhistorische Tatsachen" können natürlich ebenfalls erwähnt werden, wenn sie als Theoretische Grundlage zweckdienlich sind. (Allerdings riecht mir dieses Wort ein wenig danach, als könne man damit alles mögliche beweisen oder widerlegen, wie's gerade in den Kram passt. Da bevorzuge ich tatsächlich die Künstlichkeit.) (Den Sinn des Links verstehe ich leider nicht. Schönen Dank auch, die Seite strotzt von Cookies.) --Epipactis (Diskussion) 00:06, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Epipactis, die Genus-Sexus-Relation bei Personenbezeichnungen ist komplex: es gibt inhärent generische Wörter wie Mensch, Geisel, Kind, Person (Duden: Klasse A) bei denen Genus nichts mit Sexus zu tun hat, es gibt sexusspezifische Wörter: Mann, Frau, Onkel, Tante (Duden: Klasse B), bei denen Genus-Sexus-Kongruenz vorliegt, und zu guter Letzt Nomina, die sowohl sexusspezifisch als auch sexusindifferent verwendet werden (Duden: Klasse C). Die Wörter der letzten Klasse sind Maskulina. Führt man sich diese Vielfalt der von aktueller Forschung erfassten Genus-Sexus-Korrelationen einmal vor Augen, sieht man augenblicklich, dass das veraltete Zitat hoffnungslos unterkomplex ist und ein gänzlich falsches Bild vermittelt. Diese unterkomplexe Darstellung entspricht weitgehend der Position der feministischen Sprachkritik und ihrem aktuellen Nachfolger, der Genderlinguistik, zwei Denkrichtungen, denen immer wieder vorgeworfen wird, die Kategorien Genus und Sexus nicht ausreichend zu trennen. --Brahmavihara (Diskussion) 08:29, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Global betrachtet ist es ja noch komplexer: Im Fall einer Zwei-Genera-Sprache, die z.B. nach Belebt und Unbelebt unterteilt, gäbe es vermutlich ebenfalls "sexusspezifische" Wörter wie Mann, Frau, Onkel und Tante, dennoch hätten sie allesamt ein- und dasselbe Genus, von Sprachen ohne Genera ganz zu schweigen. Deshalb sollte mMn nicht der Eindruck erweckt werden, dass es da quasi naturgesetzliche oder sonst irgendwie zwingende Zusammenhänge gibt. Meinetwegen kann das Zitat sogar ersatzlos raus. Der Sachverhalt wird ohnehin bereits zuvor dargestellt, und im Fließtext kann man wenigstens die verfänglichen Formulierungen vermeiden. --Epipactis (Diskussion) 22:51, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Das Schwedische hat diese zwei Genera (für Nomina): "man" = Mann, "en man" = ein Mann, "mannen" = der Mann; "kvinnna" = Frau, "en kvinna" = eine Frau, "kvinnan" = die Frau; "barn" = Kind, "ett barn" = ein Kind; "barnet" = das Kind. Dessen ungeachtet wird auf einen Mann mit dem Personalpronomen "han" (er) verwiesen, auf eine Frau mit dem Pronomen "hon" (sie). An dieser Stelle ergibt sich genau dasselbe Problem: Was ist, wenn man nicht weiß oder nicht sagen will, welches Geschlecht die Person hat, auf die man sich bezieht? Die Lösung des "generischen han" stößt auf das hier vieldiskutierte Problem: ist "han" eine rein formale (grammatische, Genus-)Lösung oder sagt das Pronomen etwas über Sexus aus? Mit anfänglichen Problemen und mittlerweile wachsender Zustimmung wurde ein drittes Personalpronomen "hen" eingeführt ("sexusindifferent"). Es stimmt eben einfach nicht, dass Genus und Sexus keine obligaten Zusammenhänge hätten. Diese sind evident vorhanden, und zwar in allen mir bekannten Sprachen. Dem kann man in einer systematischen Darstellung nicht ausweichen. Was nichts daran ändert, dass es grundsätzlich verschiedene Kategorien sind. Im Deutschen wird die Geschichte eben wegen des ausgebauten Genussystems deutlich folgenreicher, aber das Problem ist kein "deutsches", sondern durchaus ein allgemeines.--Mautpreller (Diskussion) 10:52, 20. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
"Mitunter wird angenommen, das Genus habe die semantische Funktion, das natürliche Geschlecht, den  Sexus des Bezeichneten auszudrücken. Wie man sich schnell klar machen kann, ist das wenig plausibel." Quelle. Siehe auch Genus und Sexus.. Siehe ebenfalls: Werner, Martina 2006: Genus ist nicht Sexus. Warum zwischen grammatischem und natürlichem Geschlecht zu unterscheiden ist. In: Baumann, Antje/Meinunger, André (Hg.) 2017: Die Teufelin steckt im Detail. Zur Debatte um Gender und Sprache. Berlin. Auch interessant: "Kurz vorweg: Das Verhältnis von Genus und Sexus im Deutschen ist komplex" --Brahmavihara (Diskussion) 16:14, 20. Apr. 2021 (CEST).Beantworten
Du argumentierst hier gegen etwas, was niemand behauptet und was auch im Artikel nicht behauptet wird. Natürlich muss zwischen Genus und Sexus unterschieden werden. Aber es gibt eben in Teilbereichen des Lexikons regelhafte Beziehungen zwischen Genus und Sexus. Beispielsweise haben alle Vornamen von Personen ein Genus, und zwar durchgängig alle Vornamen von männlichen Personen ein maskulines Genus und alle Vornamen von weiblichen Personen ein feminines Genus. In den seltenen Fällen, wo Vornamen von Männern und Frauen identisch sind (und in den etwas häufigeren Fällen, wo man die Namen nicht kennt und es ihnen deshalb nicht ansieht), zeigt nur das Genus das Geschlecht an (Eike, Hilary), meist im Sprachgebrauch nur an der Substitution durch Pronomina erkennbar ("ihr" oder "sein", "sie" oder "er"). Das ist auch keine neue Einsicht, das ist jedem natürlichen Sprecher unmittelbar klar und bekannt.--Mautpreller (Diskussion) 17:40, 20. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Das mag ja alles sein, nur sollte die Botschaft zwischen den Zeilen möglichst nicht lauten: "Natürlich muss zwischen Genus und Sexus unterschieden werden, aber eigentlich ist jedem natürlichen Sprecher unmittelbar klar und bekannt, dass es meistens doch ein- und dasselbe ist." Wenn die Sexualisierung des Genus als "Grundlage" darzustellen ist, dann klar abgegrenzt. Eins nach dem anderen, Punkt für Punkt, nicht das Gesagte im selben Atemzug gleich wieder relativieren. --Epipactis (Diskussion) 22:58, 20. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Einverstanden, das kann man so sagen.--Mautpreller (Diskussion) 23:12, 20. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Die nächste Frage ist, was und wieviel von dieser "Wechselbeziehung" tatsächlich als "Grundlage" zum Verständnis des Nachfolgenden brauchbar und notwendig ist. Der NZZ-Artikel von Diewald/Nübling ist zwar recht amüsant, enthält aber mMn ziemlich viele Mutmaßungen, Geschmacksurteile und selektive Betrachtungen. --Epipactis (Diskussion) 00:50, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Es muss verhindert werden, dass dem Leser die Gleichung Genus = Sexus suggeriert wird. --Brahmavihara (Diskussion) 18:58, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Aha. Wer suggeriert das denn? Ich kann weit und breit niemanden sehen.--Mautpreller (Diskussion) 19:32, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Der dritte Absatz von "Genus und Sexus bei Personenbezeichnungen" tut praktisch gar nichts anderes. Gleich dreimal "Übereinstimmung" sowie "stimmt überein" im ersten Zitat. Die scheinverlinkten Termini "Personenbezeichnungen", "Berufsbezeichnungen" und "Verwandtschaftsbezeichnungen" sorgen für eine professionelle Anmutung, und gegen letzte Zweifel hilft die Nebelfloskel "im allgemeinen". Endlich und unvermittelt das (grammatische) Maskulinum als Kronzeuge gegen sich selbst: da es ja sogar für beide Geschlechter stehen kann, ist zumindest erwiesen, dass es für (natürliches) Geschlecht steht. (Dass es eventuell auch für kein Geschlecht stehen kann und will, wird überhaupt nicht in Erwägung gezogen.) --Epipactis (Diskussion) 22:49, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Das kann ich nun nicht sehen. Zuerst mal wird ausgeführt, was Genus ist (grammatische Ebene). "Welches Genus ein Substantiv hat, folgt im Allgemeinen keiner Regel; oft wird es aufgrund formaler Kriterien zugeordnet." Dann wird ausgeführt, was Sexus ist (auf der semantischen Ebene). Dann erst, nachdem diese beiden Ebenen/Kategorien unterschieden sind, wird der Spezialfall "vieler" Personenbezeichnungen eingeführt, bei denen es eine Beziehung von Genus und Sexus gibt. Das ist völlig unstrittig.
Was ich mir ganz gut vorstellen könnte, sind zwei Ideen: Man vermeidet die Wortwahl "Übereinstimmung" an dieser Stelle und drückt es als "Beziehung" oder "Zuweisung" aus. Von dieser Beziehung muss man aber reden, das ist gerade an dieser Stelle absolut unabdingbar, es gibt überhaupt keinen Streit darüber in der Linguistik. Da ja hier so gern Grammis zitiert wird und man diesem Informationssystem lieber glaubt als dem Duden, zitier ich mal daraus: "Semantische Regeln der Genuszuweisung: Darunter werden Regeln verstanden wie die Regel, dass biologisch männliche Personen überwiegend mit grammatisch maskulinen Nomina bezeichnet werden." ( [4] ). Und man macht dann einen Schnitt und zieht die Sache historisch an der Abfolge der Duden-Grammatiken auf. Darüber wär zu reden. Tatsächlich geht hier eine (durchaus korrekte) systematische Darstellung fließend in eine historische Darstellung über, diese beiden Ebenen sollten klarer getrennt werden.--Mautpreller (Diskussion) 23:08, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
PS: Deine letzte Bemerkung stimmt einfach nicht. Es steht dort nicht, dass das generische Maskulinum für "beide" Geschlechter stehen könne.--Mautpreller (Diskussion) 23:16, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Selbstverständlich steht es dort: "Hier repräsentiert die Maskulinform Freund nicht einen einzelnen Mann, sondern im verallgemeinernden Sinne alle Freunde, wobei geschlechterübergreifend auch Freundinnen eingeschlossen sein sollen." (Natürlich meine ich beide_zusammen, nicht jedes_der_beiden_einzeln, falls du auf diese Spitzfindigkeit hinauswillst.) Aber lassen wir das meinetwegen vorläufig dahingestellt. Im allgemeinen Genera-Chaos gibt es jedenfalls diese kleine Oase der (weitgehenden) Sinnhaftigkeit, das kann man in einem Satz konstatieren, daraus ergeben sich auch keine weitreichenden Schlüsse, es ist eben einfach so. Selbst die drei "Klassen" braucht man nur kurz zu streifen. Von eigentlichem Interesse sind ja nur die "geschlechtsübergreifenden" Bezeichnungen, darunter besonders die durch Movierung generierten. Dort sollte es dann etwas ausführlicher werden, evtl. auch historisch. --Epipactis (Diskussion) 01:24, 22. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Aus dem Artikel:

Bei vielen Personenbezeichnungen gibt es eine Übereinstimmung (Kongruenz) zwischen ihrem grammatischen Geschlecht und dem Geschlecht der gemeinten Personen. Insbesondere bei Substantiven, die Frauen bezeichnen, besteht eine Genus-Sexus-Übereinstimmung (das stimmt wenigstens mal): Weibliche Verwandtschaftsbezeichnungen wie die Tante können nicht für Männer genutzt werden; (wer hätte das gedacht!) das gilt auch für Berufsbezeichnungen wie die Lehrerin und Tausende weiterer weiblicher Wortformen. (das ist nun hochinteressant und spricht gegen das Funktionieren generischer Feminina) Eine solche Übereinstimmung besteht umgekehrt auch bei den entsprechenden Bezeichnungen für Männer (der Onkel, der Lehrer). (Wie kann man den Onkel und den Lehrer in einen Topf schmeißen? Wer hat denn diesen Text fabriziert?)  --Brahmavihara (Diskussion) 19:05, 22. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Aus der Literatur, die mir bis dato in die Finger geraten ist (und sofern ich sie richtig verstanden habe):

Im Vor- oder Ur-Indoeuropäischen (?) gab es möglicherweise erst nur zwei Genera, möglicherweise hatten diese auch noch wenig oder gar nichts mit den biologischen Geschlechtern zu tun. Da sich damals noch niemand wissenschaftlich mit Grammatik befasste, trugen sie sicher noch keine Namen, nennen wir sie also G1 und G2. Später kam noch ein G3 hinzu, das aber anfangs ebenfalls kein spezifisch geschlechtliches war. Aus irgendwelchen Gründen erstreckte sich G3 nach und nach selektiv auf die Bezeichnungen biologisch weiblicher Wesen, worauf sich im Gegenzug in G2 eine Konzentration der spezifisch männlichen ergab. Irgendwann (schon in der Antike?) bemerkten Gelehrte dieses Verteilungsmuster und nannten daraufhin G2 einfach "maskulin" und G3 "feminin", ungeachtet der Tatsache, dass diese beiden Genera auch noch allen möglichen anderen (unbelebten) Gegenständen zugeordnet sind. - Die Namen der Genera sind also nichts weiter als Kennungen oder Labels. Ebensogut hätte man sie seit jeher auch A, B und C oder X, Y und Z nennen können. Dann käme heute allerdings niemand auf die Idee, sich wortreich über eine "Übereinstimmung" oder gar "Kongruenz" der Buchstaben und der (biologischen) Geschlechter auszulassen.

--Epipactis (Diskussion) 00:27, 23. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Die Ur-Indoeuropäer waren patrilinear, nach ihren Väterlinien in Familienverbänden organisiert. Aber auch die hatten eine traditionelle, strikte Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern M/F, wie bei allen indigenen Völkern. Entsprechend dürfte es für die jeweiligen Tätigkeiten geschlechtlich unterschiedene Bezeichnungen gegeben haben (sexusorientiert). Die traditionelle Arbeitsteilung habe ich beim matrilinearen Volk der Khasi recherchiert (Nordostindien) – aber die Khasi-Sprache hatte ich mir nicht angeschaut, würde allerdings entsprechende Sexus-Unterschiede erwarten. In Bezug auf Verwandtschaft wird weltweit gegendert, wobei oft zusätzliche Unterscheidungsmerkmale wie mutter- oder vaterseitig ins Spiel kommen (ethnisches Beispiel).
Aber egal: An die Ur-Indoeuropäer denkt die Duden-Redaktion nicht, wenn sie ihre 12.000 Tätigkeitsbezeichnungen gendert.
Die Sache mit der "Übereinstimmung" (Kongruenz) kommt mir langsam auch komisch vor: Auf was bezogen soll Übereinstimmung bestehen? Allerdings schreibt Eisenberg das noch in der 1998er-Duden-Grammatik: „Genus der Substantive… stimmt im Allgemeinen mit dem natürlich Geschlecht (dem Sexus) der Person überein“.
Ich habe mir zunächst nochmal den 2020er-NZZ-Artikel von Diewald/Nübling angeschaut: Genus und Sexus: Es ist kompliziert: Weder "Übereinstimmung" noch "Kongruenz" kommt vor, aber:
  • „Genus und Sexus sind eng verwoben; Genus und Sexus sind zu unterscheiden und stehen zugleich in enger Wechselbeziehung; prinzipiell voneinander unabhängig; Genus und Sexus stehen in enger Wechselbeziehung; bei Personenbezeichnungen besteht eine äusserst enge Verbindung zwischen grammatischem Genus und dem Geschlecht einer Person; …dass fast alle semantisch weiblichen Bezeichnungen feminin und die männlichen maskulin sind; diese Regel gilt zu fast 100 Prozent und belegt, dass Genus engstens auf Sexus verweist. Sogar wenn die Bezeichnung selbst kein semantisches Geschlecht enthält, leistet das Genus diese Zuweisung, wenn, wie es bei substantivierten Adjektiven und Partizipien der Fall ist, ursprünglich gar kein Genus vorhanden war. So etwa in «die» contra «der Angestellte»…; Damit verweist das Genus nicht einfach nur auf das biologische Geschlecht (a), sondern vielmehr und subtiler auf soziale Genderrollen (b). Übrigens findet sich dieses Prinzip, sozial deviant bewerteten Menschen ein falsches Genus zuzuweisen, in vielen (Genus-)Sprachen der Welt…; Diese «Macht» bzw. dieses Sexuierungspotenzial von Genus erstreckt sich sogar jenseits von Mensch und Tier; Genus und Sexus sind verschieden. Sie gehen aber an markanten Stellen in der deutschen Sprache enge Verbindungen ein.“
Ich sammle noch… --Chiananda (Diskussion) 05:55, 23. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Zur Erläuterung: Diewald/Nübling vertreten die Position der Genderlinguistik. Diese betont die starke Wechselbeziehung zwischen Genus und Sexus. Die Positionen der Genderlinguistik ist innerhalb der Sprachwissenschaft eine von vielen. --Brahmavihara (Diskussion) 07:21, 23. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Da besteht sekundär tatsächlich eine "Wechselbeziehung": Je sexualisierter (um nicht zu sagen: vermenschlichter) die Genera gesehen werden, desto wirkungsmächtiger bzw. problematischer werden sie empfunden.
Primär ist die "Beziehung" zwischen Genus und Sexus mMn aber lediglich diejenige eines Sachverhaltes oder Befundes und seiner (gelehrten) Beschreibung oder Bezeichnung. Der nackte Befund wiederum besteht lediglich darin, dass die Bezeichnungen explizit biologisch männlicher bzw. weiblicher Wesen ziemlich konsequent jeweils nur einerlei Genus angehören, während alle anderen taxonomischen Gruppen (Tiere, Pflanzen, Haushaltsgegenstände, Körperteile, Werkzeuge, sonstwas) weitgehend inkonsequent und unberechenbar quer durch alle Genera streuen. --Epipactis (Diskussion) 01:21, 24. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Irgendwann wurden eben die physischen Merkmale dieser einzigen sich grammatisch einigermaßen konsequent verhaltenden Gruppen (biologisch männlich bzw. weiblich) als repräsentatives Label jeweils auch an die (gesamte) grammatische Gruppe geheftet. Die "Wechselbeziehungen" sind vermutlich keine anderen als die generell zwischen Bezeichnung und Bezeichnetem möglichen und üblichen, inklusive Raum für wortmagische Spielchen, Erklärungslegenden, Zirkelschlüsse usw. --Epipactis (Diskussion) 01:21, 24. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Nomen est omen? Mit den "Wechselbeziehungen" zwischen Gedankenkonstrukt und physischer Realität haben Diewald und Vorgänger jedenfalls nichts Neues oder Spannendes entdeckt. Wie jeder weiß, ist es oft nichtmal von Belang, ob solche Beziehungen rational nachvollziehbar oder fiktiv und absurd sind. Sobald sich das Gemeinwesen - aus welchen Gründen auch immer - daran orientiert und ggf. seine Machtmittel dafür einsetzt, werden sie real und physisch wirksam. (Die Idee wird zur materiellen Gewalt ... usw. - war das Marx oder Lenin?) --Epipactis (Diskussion) 00:24, 26. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Ok, ich glaube ich habe eine Erklärung für die "Übereinstimmung" (Kongruenz) gefunden:

  •  Frauenbezeichnungen = feminin (einzige Ausnahmen: Weib, Mädchen, Vamp)
  • Männerbezeichnungen = maskulin (keine Ausnahme; abwertendes Missgendering: Tunte, Schwuchtel)

Übereinstimmend ist die eindeutige Zuordnung von Genus und Sexus: 100 % bei den 12.000 gegenderten Duden-Bezeichnungen.
Ich denke, die umseitige Änderung in den "Grundlagen" bringt den Zusammenhang einfach und verständlich zum Ausdruck:

  • Bei den meisten Personenbezeichnungen besteht eine enge Wechselbeziehung zwischen ihrem grammatischen Genus und dem Geschlecht der gemeinten Personen: Bezeichnungen für Frauen haben bis auf wenige Ausnahmen das feminine Genus (die Schwester, die Ärztin), Bezeichnungen für Männer haben das maskuline (der Bruder, der Arzt).[3]

Ich bezweifle, dass Sprachwissenschaftler diese Aussage ernsthaft anzweifeln können.

Folglich sind die folgenden Ausdrücke zu lesen als "Männer meinend":

  • der Lehrer, ein Lehrer, die Lehrer, alle Lehrer

Nur in einem speziellen, übergeordneten Textkontext im Rahmen von verallgemeinernden Aussagen kann ein Lehrer generisch zu verstehen sein bzw. alle Lehrer alle Geschlechter meinen.
Die Aussage: Alle Lehrer der Schule treffen sich., sagt zunächst nur etwas aus über männliche Personen. Erst wenn sich aus dem Zusammenhang eine verallgemeinernde Bedeutung ergibt, kann eine generische Bedeutung der Maskulinform Lehrer erschlossen werden.
Das mit der Generizität ist also ein Zirkelschluss:

  • In verallgemeinernd gemeinten Aussagen sollen die Maskulinformen generische Bedeutung annehmen.

Eine Gebrauchsgewohnheit, die gelernt werden muss.

Wenn es andersherum in der Sprachesystematik verankert wäre und Lehrer grundsätzlich alle Geschlechter meinen würde (m/w/d), dann müssten uns die Vertreter dieser Ansicht erklären, wieso für Männer nur die generische Form genommen wird (und die armen Männer somit geschlechtlich unbestimmt blieben), während für Frauen schon immer auch weibliche Bezeichnungen mit femininem Genus üblich sind. Die abfällige Versächlichung der Frauen zu Weib, Frauenzimmer, Mädchen, Fräulein mal außen vorgelassen… --Chiananda (Diskussion) 03:59, 26. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Dazu lässt sich nun gaaaanz viel sagen. Nur soviel vorab: die Begriffe "Weib" und "Mädchen" sind natürlich mitnichten "abfällig" (genausowenig wie das sächliche Wort "Genie"). Auch das Fräulein war nie Bestandteil "abfälliger" Sprache. Die Problematik des Wortes "Fräulein" (vg. signorina) liegt wonanders. --Brahmavihara (Diskussion) 10:16, 26. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Jedes Kind weiß, dass alle Bezeichnungen für Männer maskulines Genus haben. Aber manchmal soll die Bezeichnung für Männer eine andere Bedeutung haben und geschlechterübergreifend gemeint sein:
  1. Anna ist eine Lehrerin.
  2. Anton ist ein Lehrer.
  3. Beide sind Lehrer.
Asymmetrisch, also ungerecht.
Neutral, eindeutig und gerecht: Beide sind Lehrkräfte. --Chiananda (Diskussion) 17:29, 26. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Kategorienfehler. Grammatik kann nie gerecht/ungerecht sein. Asymmetrie ist auch nicht "ungerecht". "Der Lehrer" im dritten Bsp. ist sexusindifferent. Das generische Maskulinum erlaubt ökonomisches und geschlechtsabstrahierendes Formulieren. Anna ist Bäckerin. Anton ist Bäcker. Beide sind Backkräfte. --Brahmavihara (Diskussion) 17:54, 26. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Unbestreitbar ist lediglich, dass (fast) alle Bezeichnungen für Männer dasselbe Genus haben. Dass man dieses Genus deshalb "maskulin" genannt hat, ist sekundär, man hätte es auch "Grün" nennen können. (Dasselbe gilt analog für Frauen bzw. feminin.) Eventuelle Wechselbeziehungen liegen also im Auge des Betrachters oder der Betrachtergemeinde.
Generisch (im kritisierten Sinne) kann dieses Genus nur dann verwendet werden, wenn es auch eine movierte Form gibt oder wenigstens geben könnte. Anderenfalls ist es entweder sexusspezifisch wie "Vater" oder sexusneutral wie "Mensch".
(Daraus folgt übrigens, dass bei Hexer und Witwer keine Movierung vorliegt. Weder kann "alle Hexer" noch "alle Hexen" generisch für "alle Hexen und Hexer" stehen, noch "alle Witwer" oder "alle Witwen" für "alle Witwen und Witwer".)
Movierte Formen sind per definitionem sexusspezifisch und von der generischen Verwendung ausgeschlossen, daher die Asymmetrie. Die Ursache der Asymmetrie ist also die Praxis der Movierung. --Epipactis (Diskussion) 19:28, 26. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Logik: Wenn alle Italiener Menschen sind, heißt das nicht, dass alle Menschen Italiener sind. Auf unseren Fall übertragen: wenn viele Wörter, die Männer bezeichnen im Genus Maskulinum stehen, dann heißt das nicht, dass sich hinter einem Genus Maskulinum immer Männer verbergen. Genau an dieser Stelle sitzt die logische Ursünde der feministischen Sprachkritik. Wie man am Wort "Mensch" ersehen kann, referiert ein Genus maskulinum beileibe nicht immer auf ein männliches Wesen. Das Genus Maskulinum ist grundsätzlich ambig (mehrdeutig) und referiert sowohl generisch auf alle Menschen als auch spezifisch auf Männer. Mehrdeutigkeit ist völlig unproblematisch und wird in Sprachen verlässlich durch einen geeigneten Kontext aufgelöst. Das Narrativ vom Maskulinum, das vom Ursprung her immer auf den Mann verweist und dann irgendwann mal generisch gebraucht wurde ist eine Mär. Das Maskulinum wurde immer schon generisch verwendet. Vor allem zu den Zeiten, als es noch gar kein Femininum gab. --Brahmavihara (Diskussion) 19:45, 26. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
(BK) Die Ursünde ist die Benennung, die hat dem Genus wenigstens partiell seine Ambiguität genommen. Wo "maskulin" draufsteht, erwartet man spontan natürlich, dass etwas Männliches drin ist. Wenn eine explizit feminine Form abgeleitet wird, ergibt sich im Umkehrschluss natürlich die Möglichkeit, die Ausgangsform explizit maskulin zu verwenden, das kann man sich dann aussuchen. Theoretisch mag das alles einsichtig sein, in der Praxis geht es aber meistens eher gefühlsmäßig zu.
Wenn es manchmal nur eine öffentliche Toilette für alle Geschlechter gibt und auf deren Tür trotzdem ein großes H prangt, ist es für Herren nie ein Problem, für Damen aber mindestens ein Moment des Überlegens, selbst wenn allgemein bekannt ist, dass im Falle von nur einer Toilette das H gemeinhin für "alle" steht. Stünde da ein X, wäre die Sache einfacher, und eine gewisse Impertinenz ist das mit dem H zweifellos auch, Althergebrachtheit hin oder her. --Epipactis (Diskussion) 21:17, 26. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Können sie wenigstens ein Beipiel nennen mit genauer Angabe des Ortes, wo sich nur eine einzige (öffentliche) Toilette befndet, die an der Tüt mit H für "Herren" gekennzeichnet ist? Was soll diese Ausführung, was wollen sie damit beweisen? --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 22:04, 26. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Das war nur ein fiktiver und drastischer bildhafter Vergleich, um die Zumutung deutlicher zu machen, die die Verwendung des gM u.U. darstellen kann. Gewöhnlich werden stattdessen die tatsächlich durch Studien belegten Probleme mit im gM verfassten Stellenausschreibungstexten angeführt, aber ganz ehrlich gesagt: Wenn ich Personalchef wäre, würde ich Bewerber, die darüber schon stolpern, für nicht allzu helle halten. --Epipactis (Diskussion) 22:27, 26. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Noch ein Wort zu den «Hexen»: Im Kompositum «Hexenverfolgung» ist das Bestimmungswort durchaus generisch zu verstehen. Das ist bei Vordergliedern von Komposita recht häufig zu beobachten – und gilt es zu beachten.
Und nebenbei ein Wort zu den «Lehrern»: Ich wundere mich, dass die Vereinigung deutschsprachiger Lehrpersonen nicht schon längst gegen den Missbrauch der Lehrer für Beispiele und Diskussionen rund um die Gendersprache protestiert hat. --B.A.Enz (Diskussion) 21:06, 26. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Die Komposita entstehen ja nicht im Linguistiklabor, sondern auf der Straße. Da genügt es sicherlich, dass "Hexen" als Grundform empfunden wird, egal ob damit wirklich alles 100%ig stimmt.
Die "Lehrer" können vermutlich bloß noch milde lächeln. Ich habe zwar nur ein Mal den kompletten Lehrkörper einer Schule kennengelernt, doch der bestand (inklusive "Direktor") aus 33 Frauen und Null Männern. Dagegen hat vielleicht das Wandervolk jetzt Grund zur Beschwerde. Anlässlich der Brände am Tafelberg in Südafrika hieß es nämlich kürzlich im Fernsehen: "Student*innen und Wanderer gerieten in Gefahr." --Epipactis (Diskussion) 22:07, 26. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Schönes Beispiel für die Unsicherheiten, welche die "gendergerechte" Sprache selbst bei den Sprachprofis erzeugt. Meine Frau laß vor kurzem bei der ARD-Online was von "Filmschauspielerinnnen, Filmschauspieler und Fernsehschauspielerinnen" die männlichen "Fernsehschauspieler" wurden vergessen oder weggelassen. Sprache ohne eine sexusindifferenten Oberbegriff für Personenbezeichung ist halt auf die Dauer einfach ziemlich unpraktisch, bzw. großer Mist. Interessant auch, dass bei den Worten Tag und Nacht, der Tag auch generisch benutzt wird, aber hieran scheinen sich die Freunde des Genderns nicht zu stören. Dass bei Bürger, Einwohner, Wähler zu 100% auch der Sexus bestimmt sei, ist eine Mär. Genausowenig darf man bei Koryphäe oder Leuchte auf das natürliche Geschlecht schließen. ArchibaldWagner (Diskussion) 22:50, 26. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Die GS kratzt bis jetzt nur an der Oberfläche. Es gibt ein paar gehypte Prototypen wie die Student*innen oder bestenfalls eine Nullserie "nur für den Dienstgebrauch". Im Vollausbau müsste unsere Sprache wahrscheinlich ganz gewaltig umgekrempelt werden, das wird mMn viel zu undeutlich kommuniziert, man erkennt noch nichtmal die gröbsten Umrisse. --Epipactis (Diskussion) 23:23, 26. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Nachfrage: Gehört Hinweis auf Widerstand gegen Gendernote in diesen Kontext?

Auf Hinwies eines anderen users, habe ich dies hier - zunächst mit zwei Quellen weniger - eingefügt und es wurde zuächst ohne Begründung gelöscht:

In der Tageszeitung Die Welt kommentierten Ricarda Breyton und Nikolaus Doll, es formiere sich Widerstand gegen den angeblichen Druck, sich politisch korrekt zu verhalten: „Studenten, Dozenten und Sprachexperten wollen sich nicht länger vorschreiben lassen, wie sie zu sprechen und zu schreiben haben. Sie verfassen offene Briefe, bilden Netzwerke, strengen sogar vereinzelt Klagen gegen Gendernoten an.“[1] Hintergrund ist speziell ein Vorfall an der Universität Kassel HNA, siehe auch FAZ.
  1. Ricarda Breyton, Nikolaus Doll: Meinungsfreiheit an Unis: Jetzt formiert sich Widerstand gegen Gendern und Cancel Culture. In: Die Welt. 13. April 2021, abgerufen am 18. April 2021.

Dann erneute Löschung mit der Begründung: "Der gesamte von dir hinzugefügte Text basiert v.a. auf dem Meinungsartikel aus der Welt; mal davon abgesehen, dass Meinungsartikel eh keine brauchbare Quelle sind (wieso soll gerade diese Meinung in den Artikel? - dann müssen auch andere Meinungen rein), ist dieser Artikel auch aufgrund seiner Färbung sicher nicht zitierfähig; bitte halte dich an WP:NPOV, das gilt nämlich auch für die Quellenauswahl".

Falsch: Meine Einfügung beruht auf einer unbestreitbaren Tatsache in Kassel, was durch zwei Originalquellen belegt ist. Gelten zwei der führenden deutschen Tageszeitungenh - die WeLT und die FAZ - sowie eine große Regionalzeitung bei WIKIPEDIA nicht mehr als Quellen, wenn gewissen Leuten die berichteten Tasachen nicht gefallen? --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 18:45, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Nein, das gehört nicht hinein. Zunächst mal wäre zu belegen, dass diese Behauptung überhaupt zutrifft.--Mautpreller (Diskussion) 18:58, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Die Tatsache, daß ein Student schlechter benotet wurde, weil er nicht gendergerecht geschrieben hat, ist durch das Interview mit diesem Studenten in der FAZ, das als eine der Quellen angefüht wurde, belegt. Es ist also keine Behauptung, sondern eine unbestreitbare Tatsache. Wollen Sie behaupten, die HNA in der Ippen-Verlagsgruppe, die FAZ und die WeLT fälschen in solch einer konfliktträchtigen Angelegnheit und riskieren eine Verleumdungsklage?--Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 19:13, 18. Apr. 2021 (CEST) --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 19:13, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
@He3nry: Hier haben wir wieder den klassischen Fall, dass Genderkritisches aus formalen Gründen (HNA, FAZ und WELT seien keine seriösen Belege) revertiert wird, während Genderfreundliches willkommen ist. Es gibt nun mal Ereignisse, die nicht erst durch die ganzen wissenschaftlichen Mühlen gehen können, weil sie aktuell sind. Schau Dir mal beispielsweise die Quellen von Krieg_in_der_Ukraine_seit_2014 an. "Krieg" haben wir hier auch, und zwar nicht nur zwischen den Autoren hier, sondern zwischen den (Begriffe hier gelernt) Genderisten und Antigenderisten. Wie soll dieser Artikel jemals zur Ruhe kommen? (Die beste Tat seit Langem: Der Neutralitätsbaustein.) Deine Stellungnahme wäre sehr wertvoll. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 19:17, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Sie schreiben das nicht. Ein Student hat das offenbar behauptet. Eine Beschwerde oder Klage liegt nicht vor. Das hat den Status eine Gerüchts.--Mautpreller (Diskussion) 19:18, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Das ganze ist Unsinn und wurde zuerst in einer Lokalzeitung gebracht. Nichts daran stimmt und es ist bislang nur eine Behauptung, die von welt und Co. aufgenommen wurde, um endlich mal einen weiteren Skandal zu haben, den es nicht. Typischer Kampf gegen das Gendern. Louis Wu (Diskussion) 19:23, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Wenn der Geschäftsführer des Verein Deutsche Sprache mit den Wortes zitiert wird „Es ist an vielen Hochschulen offenbar üblich, Seminararbeiten von Studenten mit Punktabzug zu belegen, wenn sie nicht in gendergerechter Sprache verfasst werden“, dann ist das doch deutlich mehr als eine "Behauptung eines Studenten" oder gar "Unsinn". --Politikundwirtschaft (Diskussion) 19:40, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Nein, es wird durchaus in ernstem Kontext diskutiert, hier: [5] Oder ist Deutschlandfunk auf einmal nicht mehr seriös? Dort äußerte sich auch ein Rechtsanwalt. Mein Textvorschlag sähe so aus:

In den Medien wurde 2021 über die Verhältnismäßigkeit von Notenabzügen bei der Verwendung des generischen Maskulinums diskutiert. Die Universität Kassel hatte einen Leitfaden veröffentlicht, der Lehrenden die „Verwendung geschlechtergerechter Sprache als ein Kriterium bei der Bewertung von Prüfungsleistungen“ ermöglichte. Dies wurde u. a. vom Verein Deutsche Sprache kritisiert. Der Rechtsanwalt Philipp Verenkotte hält dagegen eine solche Regelung unter bestimmten Bedinungen für durchaus vertretbar, etwa bei Hausarbeiten mit Bezug zum Gender-Thema. Die Univesität verweist darauf, dass sie bisher keine Beschwerden dagegen erhalten habe.[1][2][3][4]
  1. Uni Kassel: Weil sie nicht gendern – Studierende können schlechtere Noten erhalten. 1. April 2021, abgerufen am 18. April 2021.
  2. Gina Arzdorf: Interview mit einem Studenten: Wenn die Genderdebatte Punkte kostet. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 18. April 2021]).
  3. WELT: Kassel: Student benutzt keine genderneutrale Sprache – Punktabzug. In: DIE WELT. 31. März 2021 (welt.de [abgerufen am 18. April 2021]).
  4. Punktabzug bei Klausuren, wenn nicht gegendert wird. Abgerufen am 18. April 2021.

--TheRandomIP (Diskussion) 19:28, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Hier noch: Stellungnahme der Universität. Louis Wu (Diskussion) 19:31, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
: Gegen die Einbindung dieser gut und seriös bequellten Passage (The RandomIP) spricht nichts. Die Uni Kassel selbst schreibt: "Vielmehr hat die Gleichstellungsbeauftragte der Universität Kassel im Gespräch mit dem Redakteur der HNA darauf hingewiesen, dass das „Gendern“ nur unter sehr expliziten Voraussetzungen, ausdrücklichen Absprachen zwischen prüfender Person und Prüfling sowie bei wissenschaftlicher Relevanz für das Thema in eine Notengebung einfließen kann." --Brahmavihara (Diskussion) 19:35, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Gerne kann diese Stellungnahme noch in meinen Textvorschlag eingebaut werden. So könnte die Wikipedia durchaus für Klarheit sorgen, was denn jetzt eigentlich der Fall ist - und so den zu verallgemeinerten Falschinformationen entgegenwirken. --TheRandomIP (Diskussion) 19:38, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
+1 zum Vorschlag von RandomIP. --Politikundwirtschaft (Diskussion) 19:41, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Nein: da schafft es Student nicht, den Vorgaben zu entsprechen (die eben relevant für sei Thema waren), und wird dafür eben schlechter bewertet: und dass soll hier Gegenstand sein? Warum sollte das hier rein? Wenn der Typ zu blöde ist, sollte das nicht noch als "Widerstand" gegen das Gendern hier hochgehalten werden. Louis Wu (Diskussion) 19:43, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
«Wenn der Typ zu blöde ist, […]» – Ich bitte, auf diesen unangemessenen Ton zu verzichten. Danke. --B.A.Enz (Diskussion) 19:58, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Kannst du es bitte unterlassen, das ganze als Einzelfall zu framen? Siehe dazu oben. --Politikundwirtschaft (Diskussion) 19:49, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Wenn das Gendern im Studium relant ist und entsprechend so auch für die Bewertung angekündigt ist: was soll daran bitte relevant sein, wenns jemand nicht hinbekommt? Was soll hier der ganze Feldzug? Welt und Co. wollen doch nichts weiter als Aufmerksamkeit kreieren. Was soll hier der Aufriss? Louis Wu (Diskussion) 19:52, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Vielsagend ist auch der letzte Satz der Stellungnahme der Uni Kassel: "Als Universität Kassel ist es unser Ziel, durch Aufklärung über Bedeutung, Formen und Möglichkeiten geschlechtergerechter Sprache zu überzeugen." Warum das Gendern für ein Lehramtsstudium von Relevanz sein soll, erschließt sich nicht. --Brahmavihara (Diskussion) 19:54, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Du solltest hinzuzusetzen: dir erschließt sich das nicht. Bitte nicht verallgemeinern. Louis Wu (Diskussion) 19:59, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Was spricht dagegen? Ist eben Wissenschaft. Aufklärung etc. Vielsagend ist dein Kommentar allein über dich. Louis Wu (Diskussion) 19:55, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
"Wenn das Gendern im Studium relevant ist [...]" Ist es halt aber nicht, weder im Studium noch sonst irgendwo. 🤷 Und es ist eben ein Problem, wenn linksliberale Dozenten ihre (Zensuren-) Macht missbrauchen, um Studenten zu zwingen, ihre Bevorzugte Form der Sprachverhunzung zu praktizieren. Es geht hier aber nicht um unsere Privatmeinungen, sondern darum, dass die reputable Quelle WELT es geschrieben (und die Praxis kritisiert) hat und es damit als Kritik hier in den Artikel kommen kann. Diese ganzen Nebenkerzen könnten wir uns einfach sparen, wollen wir einfach gleich ein Meinungsbild machen? --Politikundwirtschaft (Diskussion) 20:00, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Wir sollten besser ein Meinungsbild darüber machen, inwiefern die Welt noch ernst zunehmen ist, auch als Quelle. Und das Gendern nicht relevant sei: deine Privat"meinung". Louis Wu (Diskussion) 20:02, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Die linken Tränen nach dem Meinungsbild werde ich persönlich aber nicht aufwischen. 😂 --Politikundwirtschaft (Diskussion) 20:03, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Als weißer Mann willst du eben nicht deine Hände dreckig machen 😂 Wie immer. Louis Wu (Diskussion) 20:05, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Bereits seit einiger Zeit fühle ich mich allerdings als Frau, ich habe mich bereits zu einer Benutzerin gemacht. Bitte misgendere mich nicht. --Politikundwirtschaft (Diskussion) 20:08, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Da muss ich mich entschuldigen, frage mich aber schon: wieso soll das jetzt hier für dich relevant sein, wenns doch weder im Studium noch sonst relevant ist? Louis Wu (Diskussion) 20:13, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Meine Herren, meine Damen. Bitte zurück: ad rem! --Brahmavihara (Diskussion) 20:59, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Darf ich allerdings darauf hinweisen, dass nicht nur die WELT, sondern auch FAZ und Deutschlandfunk darüber berichtet haben? Im übrigen geht es nicht darum, sich die Aussagen zu eigen zu machen, sondern die stattgefundene Debatte darzustellen - und sofern nötig auch Gegendarstellungen und Relativierungen darzustellen. P.S. Es freut mich, dass noch nicht alle in der Wikipedia ihren Sinn für Humor und Ironie verloren haben :-) --TheRandomIP (Diskussion) 21:03, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
+1 --Brahmavihara (Diskussion) 21:06, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Nur weil welt, faz und Deutschlandfunk berichten, heißt das lange nichts: was soll denn bitte geschrieben werden? Es gibt klare Bewertungskriterien, die in einigen Fällen eben auch das Gendern umfassen und ein paar Studenten:innen sind zu doof, dass umzusetzen, bekommen deshalb eine schlechtere Note, einer von denen schreibt darüber was in einem Lokalblatt, dass wird aufgegriffen, aufgebauscht und der Tyo wird zu einem Gegner von Gendern aufgebaut? Ernsthaft? Qualitätsjournalismus, huhu. Ihr rennt dem Scheiß auich noch hinterher und fühlt euch bestätigt. Wie gekränkt seid ihr eigentlich, dass ihr eine solchen Aufriss macht? Louis Wu (Diskussion) 21:14, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Mit Deiner Fäkalsprache und Deiner POV-Zurschaustellung geh am besten dorthin zurück, woher Du kommst. Und geh Deinen Beitrag mit dem Rotstift durch. --Anselm Rapp (Diskussion) 21:31, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
@Anselm Rapp: Schlicht die passende Sprache zur Art des Denkens. Und jetzt hier rumheulen, dass man das nicht hören will. Louis Wu (Diskussion) 11:11, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ich wüsste zunächst mal gern, ob das überhaupt stimmt. Das wird nämlich gern behauptet, aber man erfährt nie was Handfestes. Auch hier wieder nicht. Wieso liegt keine Beschwerde vor, keine Klage, keine Sachverhaltsdarstellung, lediglich eine Behauptung eines Studenten? --Mautpreller (Diskussion) 21:17, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
"lediglich eine Behauptung eines Studenten" Falsch. Aber ihr wollt es halt nicht hören, deshalb erkläre ich es jetzt nicht zum 3. Mal.--Politikundwirtschaft (Diskussion) 07:36, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

In diesem Zusammenhang bitte auch dies hier beachten. --Potarator (Diskussion) 21:47, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Ja, das ist interessant. Aber eher für Identitätspolitik allgemein. Jedoch das Argument "darauf aufmerksam machen, dass der identitäre Fundamentalismus rechte, rassistische und reaktionäre Tendenzen nur scheinbar bekämpft, sie tatsächlich jedoch erst recht befeuert und am Ende auf den gleichen Denkmustern beruht" habe ich jetzt aber schon so oft gehört, hier brilliant zusammengefasst. Wäre das denn nicht auch für gendergerechte Sprache anwendbar? Auch hier wird doch die Identität hervorgehoben. Hat das mal jemand (also in einer Quelle) explizit für gendergerechte Sprache kritisiert? Dann könnte man es hier aufnehmen. --TheRandomIP (Diskussion) 22:05, 18. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ne, könnte man nicht. Nur weil irgendjemand hier wohlmöglich Bezüge herstellt, gehört das noch lange nicht in den Artikel. Und jetzt mach einen Punkt: hier noch die Identitätspolitik einbringen zu müssen, ist wahrlich übertrieben grenzt an Wwahnhaftigkeit. Louis Wu (Diskussion) 07:35, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Die Diskussionsseite dient der Verbesserung des Artikels und sollte nicht mit einem Stammtisch verwechselt werden. Es gibt durchaus Verbindungslinien zwischen Identitätspolitik und Gendersprache. Da das eine sehr aktuelle Debatte ist, liegen wissenschaftliche Analysen diese Verbindungslinien nur in Ansätzen vor. --Brahmavihara (Diskussion) 08:39, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ich kann bei deinen und anderen Beiträgen nichts im Sinne einer Verbesserung erkennen, denn darum geht es dir und euch nicht. Natürlich gibts Verbindungslinien, aber diese werden hier nicht mit welt-Artikeln dargestellt, sondern bitte mit fachwissenschaftlichen Auseinandersetzungen, die rezipiert werden. Davon sehe ich hier keine. Louis Wu (Diskussion) 08:53, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Zur Info: "Sind wissenschaftliche Publikationen nicht oder nicht in ausreichendem Maße vorhanden, etwa bei Themen mit aktuellem Bezug, kann auch auf nicht-wissenschaftliche Quellen zurückgegriffen werden, sofern diese als solide recherchiert gelten können." WP:Belege. Davon ist bei FAZ, Welt, DLF auszugehen. Deine Entfernung des von TheRandomIP eingefügten Abschnittes ist nicht gerechtfertigt. --Brahmavihara (Diskussion) 08:58, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Das sind doch blanke ideologiebetriebene Meinugnsartikel. Nichts davon hat Substanz. Hier wird nur blanke Empörungspolitik betrieben, da hat in der Wikipedia nichts zu suchen. Das ist doch genau der punkt, an den formale Qualitätskriterien versagen, weil die Artikel eben unter aller Würde sind. Also: die Sachen bleiben draußen, da substanzlos. Louis Wu (Diskussion) 09:03, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Die Quellen sind seriös, die Artikel gut recherchiert, die Medien reputabel. Es spricht nichts gegen ihre Einbindung. Die Uni Kassel sagt ja selbst auf ihrer Website, dass bei Nichtgendern Punktabzug droht. Laut Sylke Ernst, Leiterin der Stabsstelle Gleichberechtigung, können „Lehrende zum Beispiel in Hausarbeiten Punkte abziehen und so eine schlechtere Note geben, wenn die Geschlechtsbezeichnungen nicht korrekt sind“. --Brahmavihara (Diskussion) 09:44, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Nochmal: wenn das vorher bekannt ist als Bewertungsmaßstab, ist das doch keinerlei Problem. Und wenn man einen Kurs belegt, wo das Thema relevant ist, man aber unwillens ist, sich daran zu halten, ist man selbst Schuld. Was willst du also? Das ist alles für Diskussion um Geschlechtergerechte Sprache irrelevant. Louis Wu (Diskussion) 09:48, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Louis Wu, hier ist nicht der Ort, darüber zu diskutieren, ob die Uni Kassel berechtigt ist bei Nichtgendern Punkte abzuziehen oder nicht. Hier ist der Ort, gut belegte Fakten wiederzugeben. Da ist es nicht von Interesse, ob du den Punktabzug persönlich für berechtigt hältst. Die Angelegenheit hat ein Presseecho gefunden und ist relevant. Von weiteren Rücksetzungen bitte ich Abstand zu nehmen. --Brahmavihara (Diskussion) 09:54, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Solange überhaupt nicht deutlich wird, was da warum geschieht, bleibt das draußen. Es ist auch nicht von Interesse, was irgendwelche Feinde der geschlechtergerechten Sprache sich so alles überlegen, um das ganze verächtlich zu machen. Solche "Meinungen" brauchen hier nicht abgebildet zu werden. Und bitte gehe doch mal auf Mauptrellers Argumente ein, anstatt hier Formalkram zu betreiben. Louis Wu (Diskussion) 09:57, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Mir scheint es für den Artikel schon relevant, dass gendergerechte Sprache mittlerweile an einzelnen Unis offiziell in die Benotung von Hausarbeiten eingehen kann und dass das mitunter kontrovers diskutiert wird. Der Artikel in der HNA scheint mir einigermaßen geeignet, diese Kontroverse zu belegen, weil er selbst nicht Stellung bezieht und beide Seiten zu Wort kommen lässt (auch wenn Kritiker:innen etwas mehr Raum bekommen). --Éditer-thon (Diskussion) 09:49, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Wenn das hier eingebaut werden sollte, dann nur wenn klar und deutlich wird, in welchen Kontexten Gendern relevant ist für die Bewertung, an welchen Universitäts das geschieht usw. usf. Solange hier anhand eines Beispiels von einem frustrierten und unwilligen Studenten geschrieben wird, ist die Sache einfach mal völlig irrelevant. Wie Mauptreller oben schon schrieb: der Sachverhalt bleibt völlig im Dunkeln. Louis Wu (Diskussion) 09:54, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Für den Artikel völlig ausreichend ist, dass die Uni Kassel von ihren Studenten gendern einfordert und dass das ganz offensichtlich zu Konflikten geführt hat. Allein das ist schon hochinteressant, wie die Uni Kassel den Begriff "Freiheit der Lehre" auslegt. Nötigung zum Gendern hat keine rechtliche Legitimität. Einen ähnlich gelagerten Fall gab es vor ein paar Jahren in Berlin. Dort räumte die Rechtsabteilung der TU ein, dass kein Dozent seine Studenten zum Gendern zwingen kann. --Brahmavihara (Diskussion) 09:58, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ich glaube, jetzt ist die Grenze entgültig überschritten. "Nötigung zu Gendern": (PA entfernt. --Magiers (Diskussion) 15:05, 19. Apr. 2021 (CEST)) Achso: das ist eine ernst gemeinte Frage und bitte nötige mich nicht, dich nicht daran fragen zu dürfen. Das wär doch auch eine Beschneidung meiner Freiheit (PA entfernt. --Magiers (Diskussion) 15:05, 19. Apr. 2021 (CEST)) Es ist wirklich unfassbar, was hier "denkst". Von welchen Konflikten sprichst du? Du phantasierst hier rum. Die Diskussion mit dir macht keinen Sinn mehr, weil du gar kein Interesse daran hast, dich mit der Materie auseinanderzusetzen. Hopfen und Malz sind verloren. Louis Wu (Diskussion) 10:04, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Louis WU, ich muss dich darauf aufmerksam machen, dass das heftige persönliche Angriffe sind (PA): (PAs entfernt. --Magiers (Diskussion) 15:05, 19. Apr. 2021 (CEST)). Andere würden hier zur VM rennen, mir ist das zu blöd und ich habe keine Zeit dafür. Bitte zügle deine Zunge! Das sind ganz miese Umgangsformen. --Brahmavihara (Diskussion) 10:09, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Und die Freiheit der Wissenschaft bedeutet eben auch festzulegen, wie was und warum bewertet wird. Louis Wu (Diskussion) 10:07, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Louis Wu, die meisten Autoren sind nun dafür. Dass du es blockierst geht nicht. Deine persönlichen Betrachtungen sind hier weniger relevant. Relevant ist, was in Quellen steht. Mein Text hat die Gegendarstellung der Uni explizit miteinbezogen, ebenso die Einschätzung des Anwalts. Es wird deutlich, unter welchen Bedingungen das Gendern einfließen kann. --TheRandomIP (Diskussion) 09:59, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Hui ein Anwalt: Immer noch eine Minderheiteneinchätzung. Louis Wu (Diskussion) 10:05, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Nein, das bleibt draußen, bis einigermaßen klar ist, worum es überhaupt geht.--Mautpreller (Diskussion) 10:03, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Lies die verlinkten Artikel, dann weißt du, worum es geht. Die Uni Kassel sagt ja selbst auf ihrer Website, dass bei Nichtgendern Punktabzug droht. Laut Sylke Ernst, Leiterin der Stabsstelle Gleichberechtigung, können „Lehrende zum Beispiel in Hausarbeiten Punkte abziehen und so eine schlechtere Note geben, wenn die Geschlechtsbezeichnungen nicht korrekt sind“. --Brahmavihara (Diskussion) 10:04, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Wenn etwas in Hausarbeiten nicht korrekt ist, werden Punkte abgezogen? Spannende Erkenntnis. --Polibil (Diskussion) 14:03, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Auch da bist du leider in der Minderheit, Mautpreller. Mir ist nach Lektüre der Quellen durchaus klar, worum es geht. Es geht nicht um einen Einzelfall, sondern um den generellen Leitfaden der Uni und die Einschätzung des Anwaltes. Beides reputabel belegt. Deine Verständnisprobleme sind kein ausreichender Grund, es zu blockieren ;-) --TheRandomIP (Diskussion) 10:06, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Du denkst leider nur, dir sei klar, worum es geht. Das ist nun auch kein Grund, dass hier mitaufzunehmen. Louis Wu (Diskussion) 10:09, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Einfach mal lesen. Das wird sehr schnell klar, worum es geht. Punkteabzug bei Nichtgendern. Der DLF ist übrigens der ÖR-Sender, an dem am heftigsten gegendert wird. Dieser Quelle darf man sicher vertrauen. --Brahmavihara (Diskussion) 10:15, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Wow, was für eine hitzige Diskussion. Ich teile die Vorbehalte gegenüber gendergerechter Sprache nicht. Dennoch denke ich, dass die Tatsache, dass Gender-Richtlinien an Hochschulen vereinzelt – und die Kontexte benennt der Bearbeitungsvorschlag klar – eine neue Verbindlichkeit bekommen, indem sie notenrelevant werden, für den Artikel relevant ist. --Éditer-thon (Diskussion) 10:18, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

HNA: "An der Universität Kassel können Studenten sogar eine schlechtere Note bekommen, wenn sie Gendersternchen und andere neue Formen nicht verwenden." "Am Gendersternchen oder anderen neuen Formen, die das weibliche Geschlecht und andere sichtbar machen, führt an der Universität Kassel kein Weg mehr vorbei." Ist das so? Ich kann nicht erkennen, dass es so ist. Vielleicht sollte man mal abwarten, bis sich die Nebel lichten. Wahrscheinlich ist schlicht, dass irgendeine Art von geschlechtergerechter Schreibung eine formale Voraussetzung sein kann. Von "neuen Formen" ist nirgends die Rede. Bevor man das nicht genauer weiß, weiß man eben nichts Genaues. Ich seh nicht den mindesten Grund, diese halbgare Geschichte unbedingt in den Artikel zu pressen.--Mautpreller (Diskussion) 10:21, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Hier gibt es keinerlei "Nebel". Bitte einfach mal die Stellungnahme der Uni Kassel lesen: "Vielmehr hat die Gleichstellungsbeauftragte der Universität Kassel im Gespräch mit dem Redakteur der HNA darauf hingewiesen, dass das „Gendern“ nur unter sehr expliziten Voraussetzungen, ausdrücklichen Absprachen zwischen prüfender Person und Prüfling sowie bei wissenschaftlicher Relevanz für das Thema in eine Notengebung einfließen kann." Auf der Website der UNi: "Im Sinne der Lehrfreiheit steht es Lehrenden grundsätzlich frei, die Verwendung geschlechtergerechter Sprache als ein Kriterium bei der Bewertung von Prüfungsleistungen heranzuziehen. Bei der entsprechenden Benotung sollte jedoch auf die Verhältnismäßigkeit geachtet werden."--Brahmavihara (Diskussion) 10:25, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Website UNI Kassel - Anti-Nebel-Infos:

An der Universität Kassel gibt es keine hochschulweit geltende, einheitliche Regelung zur Verwendung von geschlechtergerechter Sprache – auch nicht in Bezug auf Klausuren, Seminar-, Haus- oder Abschlussarbeiten. Im Sinne der Lehrfreiheit steht es Lehrenden grundsätzlich frei, die Verwendung geschlechtergerechter Sprache als ein Kriterium bei der Bewertung von Prüfungsleistungen heranzuziehen. Bei der entsprechenden Benotung sollte jedoch auf die Verhältnismäßigkeit geachtet werden.
Für Studierende: Ihre Lehrperson bzw. Ihr*e Prüfer*in sollte frühzeitig ankündigen, wenn geschlechtergerechte Sprache als Bewertungskriterium herangezogen wird. Sollten Sie sich unsicher sein, erkundigen Sie sich am besten bei Ihrer Lehrperson. Wenn Sie – unabhängig von Vorgaben – geschlechtergerechte Sprache verwenden möchten, spricht grundsätzlich nichts dagegen.
Für Lehrende und Prüfer*innen: Wie oben erwähnt, steht es Ihnen frei, die Verwendung geschlechtergerechter Sprache als ein Kriterium bei der Bewertung von Prüfungsleistungen heranzuziehen. Sie sollten allerdings frühzeitig kommunizieren und transparent machen, dass Sie Wert auf geschlechtergerechte Sprache legen und sie zum Kriterium in Prüfungsleistungen machen. Gegebenenfalls ist es sinnvoll, Studierenden Informationsmaterial (z.B. die Broschüre „Geschlechtergerecht in Sprache und Bild“) zur Verfügung zu stellen, damit sich Studierende, die mit dem Thema noch nicht vertraut sind, einlesen können. Bei der entsprechenden Benotung von Prüfungsleistungen sollte auf Verhältnismäßigkeit geachtet werden.--Brahmavihara (Diskussion) 10:31, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Super, danke. Es ist also alles in Ordnung und es braucht diesen ganzen Aufriss nicht, denn es ist doch alles abgedeckt und geklärt. Der betroffene Student hat sich schlicht nicht an die Vorgaben gehalten und dars wars. Es ist von der Freith gedeckt, wurde vorher transparent gemacht und nun muss er damit leben. Das gheörtz eben zu den Bewertungskriterien, wie andere Dinge auch. Louis Wu (Diskussion) 10:39, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Du verstehst es nicht. Gerade an solchen Verordnungen wird ja Anstoß genommen. Sind sie rechtmäßig? Auf welcher Rechtsgrundlage dürfen Studenten zum Gendern gezwungen werden? Viele wissen auch nicht von solchen Verordnungen. Das gehört in den WP-Artikel, wenn das einen Widerhall in der Öffentlichkeit gefunden hat, und das hat es (Siehe Presse)( --Brahmavihara (Diskussion) 10:45, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
So einfach ist das evtl. nicht, denn es stellt sich die Frage, ob diese Bewertungskriterien überhaupt herangezogen werden durften, es gibt ja noch allgemeinere Rechtsvorschriften. Wenn man nicht mehr über den Fall weiß, ist Zurückhaltung angebracht. ArchibaldWagner (Diskussion) 10:47, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
"Wenn man nicht mehr über den Fall weiß, ist Zurückhaltung angebracht." Ja, genau.--Mautpreller (Diskussion) 11:00, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ich muss meine Bewertung der Quellenlage revidieren: Folgender Satz im HNA-Artikel ist natürlich schlicht falsch: "Am Gendersternchen oder anderen neuen Formen, die das weibliche Geschlecht und andere sichtbar machen, führt an der Universität Kassel kein Weg mehr vorbei." Danke für den Hinweis, Mautpreller. Auch die Stellungnahme der Uni Kassel lässt die Validität der Quelle äußerst zweifelhaft erscheinen bzw. wird die Möglichkeit eines Einflusses von gendergerechter Sprache auf Notenvergabe so eingeschränkt, dass es im Artikel nicht aufgeführt werden braucht. --Éditer-thon (Diskussion) 11:10, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Von grundsätzlicher Bedeutung auch hier im Artikel sind hier m.E. zwei Dinge. 1. Sind die Sprach-Richtlinien der Hochschulen reine Empfehlungen oder sind sie rechtsverbindlich. Wenn sie rechtsverbindlich sind welcher Personenkreis ist bei welchen sprachlichen Äußerungen daran gebunden? 2. Wird das Abhängigkeitsverhältnis von Studenten zu Dozenten missbraucht, um den Studenten ein bestimmtes Sprachkonzept aufzuzwingen? Beide Fragen dürften bei der Vielzahl von Richtlinien recht komplex sein. Trotzdem wäre es wünschenswert, wenn der Wikipedia-Leser hierzu etwas erfahren könnte. Aber wie das hier genau dargestellt werden kann, lässt sich sicher nicht mit einem Edit-War klären, sondern die Vorschläge hierzu sollten erst einmal hier auf der Diskussionseite vorgestellt werden.
Bzgl der Rechtsverbindlichkeit haben wir auch die evtl. unterschiedliche Situation in drei Länder, (A, CH, D) zu berücksichtigen. Eine weitere Quelle zum Druck in Hochschulen in Österreich habe ich hier in der FAZ gefunden. FAZ 2014-12-02 "Nun soll die Sprache die Geschlechtergerechtigkeit erzwingen" Ein Zitat hieraus "An manchen Hochschulen ist diese Art zu schreiben über die Studienordnungen vorgeschrieben.". ArchibaldWagner (Diskussion) 10:32, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ganz eigenwillig ist dieser Satz der Kasseler: "Im Sinne der Lehrfreiheit steht es Lehrenden grundsätzlich frei, die Verwendung geschlechtergerechter Sprache als ein Kriterium bei der Bewertung von Prüfungsleistungen heranzuziehen". Lehrfreiheit ist hier die Freiheit des Lehrenden, die Freiheit des Lernenden einzuschränken. Ethisch kniffelig... --Brahmavihara (Diskussion) 10:42, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Bezeichnend ist auch, dass das Ganze als "Einbahnstraßenregelung" formuliert ist. Wenn man Louis Argument von wegen "Freiheit der Lehre" folgen würde, dann würde das ja im Umkehrschluss bedeuten, dass Dozenten die Nutzung von geschlechtergerechter Sprache auch verbieten dürften (bzw. für das Gendern Punkte abziehen dürften). Sie stellen schließlich die Kriterien auf und wer gendert, obwohl er weiß, dass er es nicht tun soll, hat es schließlich auch nicht besser verdient. Ein Dozent könnte also sagen "Wer gendert kriegt Punktabzug". Der Scheißesturm wäre ihm gewiss. Genau das ist aber sowieso nicht vorgesehen: "Wenn Sie – unabhängig von Vorgaben – geschlechtergerechte Sprache verwenden möchten, spricht grundsätzlich nichts dagegen." Das bedeutet: Ein Dozent kann vorliegende gendergerechte Sprache nach Lust und Laune zu einem positiven Bewertungskriterium machen; er darf vorliegende gendergerechte Sprache aber nicht negativ bewerten. Soviel also zum Thema "Freiheit der Lehre". --Politikundwirtschaft (Diskussion) 10:54, 19. Apr. 2021 (CEST) Beantworten
Genau das meine ich mit "ethisch kniffelig". Mit "Freiheit der Lehre" hat das nichts zu tun, viel aber mit strafandrohender Erziehung zu politisch korrektem Verhalten. --Brahmavihara (Diskussion) 11:00, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ich möchte wetten, dass es Dozenten gibt, die eine schlechte Note vergeben, weil Student:Innen gendern. Nur wird dass dann eben so natürlich nicht argumentiert. Und nach Lust und Laune wird hier nichts gemacht. Dsss ist wieder einer dieser wahnhaften Unterstellungen. "Erziehung zu politisch korrektem Verhalten." - jetzt drehst noc mehr ab. War sollte ich dich nicht hier als Idioten bezeichnen dürfen? Nur weil ich hier auch zu Höflichkeit erzogen wurde, zu korrektem Verhalten? Louis Wu (Diskussion) 11:06, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ja, solche Bewertungen sind immer subjektiv. Es könnte auch sein, dass ein Dozent unbewusst das Vorhandensein des Gendersprechs in seine Bewertung einbezieht. Das ist sogar sehr wahrscheinlich, dass so etwas passierend wird. Das Problem und der Kritikpunkt ist eigentlich viel grundlegender: Dass wir es überhaupt zulassen, per Sprachsyntax eine politische Einstellung auszudrücken. Genauso könnte ich auch direkt "ich wähle grün" auf meine Klausur schreiben. Hätte psychologisch den gleichen Effekt. Und es ist ja dann klar, dass ein Dozent das Gesagte dann unter ganz anderen Augen sieht, positiv oder negativ je nach eigener Einstellung. Alles psychologisch nachgewiesen. Das ist ein Irrsinn, was da an den Universitäten heute geschieht. Der absolute Wahnsinn. Die Leute sollen sich an die offizielle Rechtschreibung halten und sonst nichts. --TheRandomIP (Diskussion) 11:47, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ja, es ist ein Trauerspiel, dass sich Universitäten offensichtlich mittlerweile als Anstalten der politischen Erziehung verstehen und via Sprachregelulierung von ihren Studierenden korrekte politische Positionierung einfordern. --Brahmavihara (Diskussion) 11:51, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Auweia... wie geschichtsvergessen bist du bitte? Louis Wu (Diskussion) 11:55, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Faktencheck

  1. Sonja Süß: Kasseler Student entfacht hitzige Debatte: Eins mit Sternchen – Genderzwang für bessere Uni-Noten? In: Hessenschau.de. 16. April 2021 (mit Audio: 1:53 Minuten).
    Als Opfer des Gendersterns wurde zuletzt in den Medien der Lehramtsstudent Lukas Honemann präsentiert. Er ist Vorsitzender des Rings Christlich-Demokratischer Studierender (RCDS) Kassel, Geschäftsführer der CDU-Kreistagsfraktion im Landkreis Kassel und sieht sich in Sachen Gendern benachteiligt: Im ersten Semester habe er eine schlechtere Bewertung bekommen, weil er die gendersensible Sprache nicht anwendete. Mittlerweile ist Honemann im 6. Semester. Seitdem beuge er sich dem Gendern, wenn nötig, um keine schlechten Noten zu riskieren, sagt er dem hr.
    Im Fall von Honemann gibt es keinen schriftlichen Nachweis mehr, dass er tatsächlich wegen fehlenden Genderns schlechter bewertet wurde. Seine damalige Professorin Dorit Bosse erklärt die Situation in ihrer jährlichen Einführungsvorlesung für das Lehramtsstudium auch ganz anders: Dort gehe es um die Vermittlung von Techniken wissenschaftlichen Arbeitens und auch die Auseinandersetzung mit Diversität unter Schülern und Schülerinnen.
    Honemann kann sich nicht erinnern, vorher informiert worden zu sein, dass er gendern soll – er verlor einen Teilpunkt in der ersten von drei Aufgaben und bestand sonst ohne Probleme.
    Aber wie halten es hessische Universitäten tatsächlich mit dem Gendern? Auf hr-Anfrage ergibt sich ein deutliches Bild: Keine der Universitäten hat ein festes Regelwerk zum Gendern, stattdessen werde geschlechtergerechte Sprache unterstützt etwa in Form von Handreichungen – ohne Zwang.
    Schlagzeilen müssten knackig sein, oft werde zugespitzt, da leide auch die Diskussionskultur, sagt er. Als Vorzeige-Fall der Genderkritik bekomme er ständig weitere Anfragen von Medien und werde ins Frühstücksfernsehen eingeladen, berichtet Honemann. Fast alle dieser Angebote sage er mittlerweile ab.
  2. Meldung: Universität Kassel: Diskussion um gendergerechte Sprache an Hochschulen. In: Deutschlandfunk. 2. April 2021.
    Der Rechtsanwalt Verenkotte erklärte bei ‚Deutschlandfunk Nova‘, dass gendergerechte Sprache im Vorfeld als prüfungsrelevante Formalie festgelegt werden dürfe. Allerdings müsse der Punkteabzug verhältnismäßig sein, wenn man eine vorgegebene Formalie nicht beachte. Zudem komme es darauf an, welche Rolle die Sprache zum Gegenstand habe. Bei einem juristischen Text gehe es bei der Bewertung um andere Kriterien als bei mathematisch-naturwissenschaftlichen Erkenntnissen.
  3. Alisha Mendgen: Genderdebatte an Uni Kassel: Wie gehen andere Hochschulen mit dem Gendern um? In: RedaktionsNetzwerk Deutschland. 12. April 2021.
    Doch wie wichtig ist geschlechter­gerechte Sprache an anderen Hochschulen? Während manche das Gendern empfehlen, wollen andere die Studierenden nicht dazu zwingen.
Der HNA-Artikel ist ein schlechter Scherz vom 1. April (im Plural): Eklat – Uni Kassel: Weil sie nicht gendern – Studierende erhalten schlechtere Noten.
Alles Schall und Rauch. --Chiananda (Diskussion) 11:14, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Warum wird hier so auf den HNA-Artikel eingeschossen? Wir sind in der Diskussion schon weiter und auch dein Faktencheck wurde bei meinen Textvorschlag schon berücksichtigt, z.B. die Einschätzung des Deutschlandfunk, ebenso die Gegendarstellung der Uni. Wenn das hier eben sehr wohl breit in Medien rezipiert wurde, sollte es sich im Artikel wiederfinden. Ob es Schall und Rauch ist, müssen andere bewerten. Nicht wir. Wir stellen bloß dar. --TheRandomIP (Diskussion) 11:33, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Weil die Qualitätsmeiden sich hierauf beziehen, ohne sich mit der Materie wirklich auseinanderzusetzen. Und wenn der Ausgangspunkt schon schlecht ist.... Louis Wu (Diskussion) 11:38, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Deine Privatmeinung teile ich nicht. Wenn der DLF sogar extra einen sachverständigen Anwalt einlädt, ist das für mich sehr wohl eine tiefgreifende Auseinandersetzung. --TheRandomIP (Diskussion) 11:51, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ne, dass ist Ausdruck von Sensationsgier und Quote machen wollen. Louis Wu (Diskussion) 11:56, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Der DLF... Aber klar, unsere öffentlich-rechtlichen sind ja total manipulativ und lügen nur. Moment mal, dort wo ich das zuletzt gehört habe, war Gendersprech nicht so hoch angesehen. :-) --TheRandomIP (Diskussion) 12:15, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Wovon sprichst du? Woher dise Gedanken? Louis Wu (Diskussion) 12:32, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ich spreche davon, dass du reparable Quellen einfach abwertest und ihnen Glaubwürdigkeit absprichst, weil sie etwas schreiben, das dir nicht gefällt. --TheRandomIP (Diskussion) 12:43, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Du sprichtst davon, dass ich meine, sie würden Lügen. Was ich weder geschrieben noch gedacht habe. Ich kritisiere sie für die Art der Berichterstattung und das ist legitim. Ich schreibe die Medien nicht als solche ab, sondern kritisiere hier deren konkrete Berichterstattung. Ein schönes Beispielt, wie du hier alles verdrehst und zu eier großen Sachen aufbaust. Gute nacht, kann ich da nur sagen. Louis Wu (Diskussion) 13:00, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Anatol Stefanowitsch hat 100 Euro ausgelobt für nachweisbare Fälle von Benachteiligung durch Genderzwang an Hochschulen: auf Twitter und in der Phoenix Runde: Gendersprache – Überflüssig oder überfällig? (ab 0:35:53) auf YouTube, 25. Februar 2021 (mit Petra Gerster, Judith Sevinç Basad, Werner Patzelt; 192.000 Abonnenten).
Auf den letztjährigen Aufruf des Verein Deutsche Sprache (Lobin 2021: „Kampfverband“ der Neurechten): Rettet Deutsch vor Gendersprech: Wer klagt, bekommt Hilfe, hat sich noch niemand gemeldet. Auch nicht beim Stefanowitsch. --Chiananda (Diskussion) 11:59, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Und jetzt? Irgendwelche populistischen Twitter- und Talskshow-Gemetzel spielen für unsere enzyklopädische Arbeit keine Rolle. --TheRandomIP (Diskussion) 12:15, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
+1 --Brahmavihara (Diskussion) 12:42, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Trotz der ellenlangen und aufgeregten Diskussion ist mir immer noch nicht klar geworden, ob da nicht ganz eventuell ein Einzelfall zum allgemeinen Trend aufgebauscht und skandalisiert wird. Für mich sieht es ganz so aus. Daher bitte abwarten, bis es darüber mehr Informationen gibt als so ein paar dünne Tageszeitungsartikel. Wikipedia bildet etabliertes Wissen ab, dieses bitte berücksichtigen. Siesta (Diskussion) 13:03, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Nochmal: Es geht weniger darum, einen Einzelfall darzustellen, sondern die Aussagen mehrerer Rechtsanwählte, die durchaus für den allgemeinen Fall gültig sind, darzustellen. Die zugrunde liegende Rechtsfrage ist durchaus spannend und sollte hier beleuchtet werden. Die Antwort finde ich ebenfalls spannend: Eine solche Vorgabe ist nur dann erlaubt, wenn das Thema einen Bezug zu Gender hat. Also nicht: Derjenige, der Physik studiert muss jetzt gendern. Sondern: Derjenige, der über ein Geschlechterthema schreibt, für den kann eine solche Vorgabe gesetzt werden. Das ist durchaus spannend, weil das nicht überall so gehandhabt wird. Zum Beispiel: Der Informatiker, der über die Verwendung von Leetspeak referiert, wird sicher seinen Text auch nicht in eben dieser Leetspeak verfassen. Oder ein Filmhistoriker, der über die Klingonische Sprache schreibt, wird seinen Text trotzdem in Deutsch verfassen. Es ist also nicht selbstverständlich, dass ich einen Text in der Kunstsprache verfasse, über die ich schreibe. Das ist ein Novum und hier darstellungswürdig. --TheRandomIP (Diskussion) 14:50, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

"Oder ein Filmhistoriker, der über die Klingonische Sprache schreibt, wird seinen Text trotzdem in Deutsch verfassen." - woher weißt du das so selbstgefällig? Louis Wu (Diskussion) 14:54, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Übrigens sind deine Ebenen, du du hier vergleichst, dermaßen schief... und was du persönlich für spannend hälst, ist doch ohne Belang an dieser Stelle. Louis Wu (Diskussion) 14:56, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
„Finde ich spannend“ ≠ relevant für diesen Artikel. Etwas weniger POV in deinen Beiträgen würde sicher gut tun. Siesta (Diskussion) 14:59, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
" mir immer noch nicht klar geworden, ob da nicht ganz eventuell ein Einzelfall zum allgemeinen Trend aufgebauscht und skandalisiert wird." ist ebenfalls dein PoV und völlig nebensächlich. Ganz objektiv haben wir Quellen, darunter den reputablen öffentlichen Rundfunk, und geben diese wieder. Nichts weiter als das. --TheRandomIP (Diskussion) 15:01, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Echt spannend, was du da schreibst, finde ich so spannend. Auch das mit dem „Irrsinn, was da an den Universitäten heute geschieht. Der absolute Wahnsinn.“ Ich würde auch gerne so kühl und rational mit Themen umgehen können. Manche können das einfach besser mit dem NPOV, muss ich zugeben. Siesta (Diskussion) 15:12, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Man kann Meinungen haben und dann gibt es Artikelarbeit. Man muss nur aufpassen, ersteres und letzteres zu trennen. Das mache ich hier klar: Ich liefere dir eine formal-objektive Antwort, wieso wir das in den Artikel aufnehmen sollten, gegen die ich bisher aber nur PoV-Gegenargumente gesehen habe. Ein echtes formal-objektives Gegenargument sehe ich bisher nicht. --TheRandomIP (Diskussion) 15:16, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Kann wiederkommen, wenn das Thema öffentlich breit rezipiert wurde und eine dahingehende Sachlage in Sekundärliteratur zusammengefasst und eingeordnet wurde. Soweit ich mich erinnere, betreibt de:WP keine eigene Forschungen, auch wenn das "spannend" sein könnte. Ein paar Wiederholungen (teils im Wortlaut) des HNA-Aprilscherzes in den wertkonservativen Medien bewirkt keine Relevanz.
Bis dahin reicht die RdR-Aussage als Warnung an die linksgrün-elitären Hochschulen. Nun bitte woanders newstickern… --Chiananda (Diskussion) 15:22, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

+1. Eine Enzyklopädie bildet etabliertes Wissen ab, nicht das, was 1. nur oberflächlich beschrieben mal in Tageszeitungen stand (ohne weitere Rezeption), 2. irgendwer nur mal so „spannend“ findet. Der Diskussionsverlauf ist ziemlich eindeutig. Danke auch für den Faktencheck, der ist lesenswert. Siesta (Diskussion) 15:26, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Im Diskussionsverlauf hat sich eine Mehrheit für die Einfügung ausgesprochen. Eure Einzelmeinungen sind hier leider in der Unterzahl. Wir haben auch nicht-konservative Quellen wie der DLF, was hier immer unterschlagen wird. --TheRandomIP (Diskussion) 15:30, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Bei der Abbildung aktueller Entwicklungen können/müssen WP-Autoren auf journalistische Artikel zurückgreifen, da die wissenschaftliche Aufarbeitung stets mit einiger Verspätung stattfindet. Die Frage, ob Universitäten ihre Studenten zur Nutzung der GS verpflichten können, ist im Diskurs um die Gendersprache - nicht nur aus rechtlicher Perspektive - ein äußerst interessanter Punkt. Nur deshalb wurde die Kassel-Geschichte ja auch in den Medien verarbeitet. Es ist eine Sache, GS zu verwenden, weil man damit Gleichberechtigung zum Ausdruck bringen/fördern mochte. Eine andere ist es, anderen diese Nutzung vorzuschreiben und die Zuwiderhandlung zu sanktionieren. Darum sollte die gut und reputabel bequellte Information in den Artikel aufgenommen werden. --Brahmavihara (Diskussion) 15:42, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Es fällt auf, daß hier in der Diskussion immer wieder - sowohl pro als auch contra - POV angeführt wird. Wieso ist es überhaupt zulässig, Argumente anzuführen, die gegen die WIKIPEDIA-Regel der Neutralität verstoßen? --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 16:02, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

POV heißt: Pint Of View. Jeder hat einen Standpunkt, eine Sichtweise auf ein Thema. Ohne Point of View nähert man sich keinem Thema und wird auch keine Wissenschaft gemacht. Angestrebt werden in Wikipedia quellenbasierte, im Gesamten ausgewogene und möglichst objektiv formulierte Artikel.
Ich möchte sie bitten nicht immer wieder auf die Meta-Ebene zu gehen, sondern zum Thema des Artikels sachlich zu argumentieren.--Fiona (Diskussion) 14:03, 20. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
FAZ-Artikel zum Thema vom 20.4. Gender-Verweigerern drohen schlechtere Noten --Brahmavihara (Diskussion) 21:47, 20. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Lies nochmal Kasseler Student entfacht hitzige Debatte: Eins mit Sternchen – Genderzwang für bessere Uni-Noten?, dann weißt, warum der ganze Kram Quatsch ist. Louis Wu (Diskussion) 11:21, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Jetzt hat sich ja sogar noch eine zweite öffentlich-rechtliche Quelle mit dem Thema auseinandergesetzt (hr). Sicher, dass dies nicht ein Hinweis auf Relevanz sein könnte? Sollte man dann nicht möglichst an einer konkreten Formulierung feilen, anstatt den Text zu verhindern? Der Text kann ja durchaus differenziert sein. Aber naja, ich glaube den Nutzen, den Text im Artikel zu haben, ist es den Aufwand, das weiter zu diskutieren, wohl nicht mehr wert. --TheRandomIP (Diskussion) 00:27, 23. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Wie aus dem Text hervorgeht: viel Lärm um Nichts - denn die Grundlagen der "Kritik" sind doch gar nicht gegeben - weil die sich nicht für den tatsächlichen Kontext interessieren. Insofern: nein, keine Relevanz, da nichts weiter als eine Kampagne auf nicht zutreffender Basis. Louis Wu (Diskussion) 08:35, 23. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Dieser Abschnitt kann archiviert werden. --Chiananda (Diskussion) 03:45, 4. Mai 2021 (CEST)

Neutralität-Baustein?

@B.A.Enz: Du hast am 16. Apr. 2021‎ den Baustein {{Neutralität}} über den Artikel gepappt – ich warte auf deine Begründung, die Angabe der fraglichen Stelle(n) sowie einen verlinkten Diskussionsabschnitt dazu.
Dein Zusammenfassungskommentar lautete: „«Neutralitätskram» [Zitat Mautpreller] eingefügt; zur Begründung siehe Disk. [passim], zuletzt in Stickel-Zitat zur Beidnennung und Neutralität“. Möchtest du dich auf eine Aussage von Mautpreller beziehen, so in der Art, wie Brahmaviahara das am 12. Apr. 2021‎ in Bezug auf einen irgendwo geschriebenen Diskussionsbeitrag von mir gemacht hat? Bitte lege deine Gründe in einer vernünftigen Art und Weise dar.
Ich habe den Baustein entfernt und sehe bisher keinen Konsens dafür, weil auch Mautpreller ihn explizit abgelehnt hat. --Chiananda (Diskussion) 12:54, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

U.a. wegen solcher "Präzisierungen". --Brahmavihara (Diskussion) 13:48, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ja, ja, ist bekannt: Du willst zu allen Vorschlägen und Empfehlungen, die RdR, GfdS, Duden-Redaktion, Diewald, Bundeskanzlei usw. machen, dazuschreiben: „Das GM ist unabänderlich die beste Lösung!“ Spar’s dir und komme bitte endlich im Abschnitt "Kritik" zu Potte und entferne den monatealten Baustein. --Chiananda (Diskussion) 14:16, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Und weiter geht's. --Brahmavihara (Diskussion) 14:30, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
@Chiananda bei diesem Baustein ist kein Konsens zu erwarten. Deshalb kann ein Konsens für die Verwendung dieses Bausteins keine Voraussetzung sein. Es sind vielmehr die einseitige Beleg-Auswahl, die viele hier zu Recht kritisieren. Was wir tatsächlich hier auf der Disk. brauchen, ist ein Abschnitt mit einer Liste von Verweisen in einzelne Diskussionsabschnitte, in welchen konkret eine zu einseitig Darstellung angemahnt wird. Im Zweifelsfalle ist ein Warnung für den Leser besser, als ihn glauben zu machen, hier gäbe es einen breiten Konsens. ArchibaldWagner (Diskussion) 15:19, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Dann hol dir eine 3M für eine breite Mehrheit.
Und was stört dich an der breiten Mehrheit von RdR, GfdS, Duden-Redaktion, Diewald, Bundeskanzlei usw.? --Chiananda (Diskussion) 15:23, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Beleg-Auswahl, vielleicht nicht die richtige Bezeichnung. Aber wie Du Dir hier aus den Belegen, die zu Deiner Weltanschauung passenden Texte herauspickst und die Dir nicht genehmen Stelle unterdrückst, ist das Problem. @Brahmavihara hatte gerade zwei Beispiele erwähnt, die alleine aureichen sollten, den Leser zu warnen. ArchibaldWagner (Diskussion) 15:34, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Es gibt Sätze, über die muss man stolpern: "Und was stört dich an der breiten Mehrheit von RdR, GfdS, Duden-Redaktion, Diewald, Bundeskanzlei usw.?" Was will uns Chiananda damit sagen? Meint er, das Thema GS sei final abgefrühstückt, weil sich RdR, GfdS, Duden-Redaktion, Diewald (was für eine merkwürdige Auflistung!) partiell dazu geäußert haben? Der RdR hat kürzlich erst dem Genderstern erneut seinen Segen verweigert, die GfdS hat ihm 2020 schon einen Korb gegeben. Duden & Diewald sehen das wohl anders. Der Artikel GS ist stark überarbeitungsbedürftig, was zum Teil an tendenziöser Darstellung im Geiste der Genderlinguistik (die nicht die Sprachwissenschaft in ihrer Gesamtheit repräsentiert) liegt. Das reicht von kleinen, aber entscheidenden Auslassungen bis hin zu groben Verzerrungen. Daher ist der Neutralitätsbaustein momentan unverzichtbar. Dass der Autor ihn ablehnt, der den gegenwärtigen Artikel gutheißt, verwundert nicht. --Brahmavihara (Diskussion) 15:58, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Würden Sie bitte freundlicherweise die Abkürzungen auschreiben, damit auch Nichteingeweihte verstehen, wovon die Rede ist. --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 16:05, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Sorry, GS = geschlechtergerechte Sprache. RdR = Rat für deutsche Rechtschreibung. GfdS = Gesellschaft für deutsche Sprache. GM = generisches Maskulinum. --Brahmavihara (Diskussion) 16:07, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Lothar W. Pawliczak, vermutlich werden Sie (wir duzen uns hier eigentlich) in Diskussionen überall auf Abkürzungen stoßen. Es gibt die Seite Hilfe:Glossar, die ich einfach auf meiner Benutzerseite verlinkt habe. Auch immer noch hin und wieder vor diesem Problem stehend, kann ich so rasch entschlüsseln. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 16:28, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
@LotharPawliczak: Würden Sie bitte zuerst den umseitigen Artikel durchlesen, bevor Sie sich zu weiteren unbedachten Aktionen oder Aussagen hinreißen lassen? --Chiananda (Diskussion) 16:38, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Danke, Herr/Frau (?) Brahmavihara. Mit wem ich mich duze, enscheide immer noch ich und sonst niemand, sehr geehrter Herr Anselm Rapp! Und Herr/Frau (?) Chiananda möge bitte erklären, warum die Bitte, verständlich zu schreiben, eine "unbedachte Aktion oder Aussage" ist! --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 17:19, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Hallo Herr Pawliczak! Ja, meinem Nutzernamen kann man leider mein Geschlecht (männlich) nicht ansehen. Herzlich willkommen. --Brahmavihara (Diskussion) 17:54, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

@Chiananda:

Kurz zur Vorgeschichte

Den Baustein hatte ich am 12. April in diesem Abschnitt unter «Vorschläge» zur Sprache gebracht. Mautpreller hat am 12. April von «Neutralitätskram» gesprochen, ohne den Baustein explizit abzulehnen. Du hast dich am 13. April sehr ausführlich im gleichen Abschnitt geäussert, bist aber nicht direkt auf das Thema Neutralität eingegangen. Allerdings schien es dir ein Anliegen zu sein, einen Abschnitt, der sich ebenfalls mit der fehlenden Neutralität befasste, endlich ins Archiv verschwinden zu lassen: «Was ist eigentlich mit dem Abschnitt "Kritik": Können der Baustein da raus und die Archivierungsblockaden weg?»

Zustimmung zu einem Setzen eines Neutralitätsbausteins gab es, bevor er gesetzt wurde, soweit ich sehe, von ArchibaldWagner (der ihn gar anregte), von Anselm Rapp und von Brahmavihara (aus deiner Sicht wohl die üblichen Verdächtigen…).

Zum fehlenden Konsens

Ich ging und gehe von folgendem Hinweis aus: Was tun bei nichtneutralen Texten?: «Artikel, die einige als nicht neutral betrachten [Fettung von mir] und die sich nicht ohne größeren Aufwand umschreiben lassen, kann man mit dem Baustein {{Neutralität}} kennzeichnen […].» Ich sehe nicht, dass ein einstimmiger Konsens (± 0) erforderlich sein sollte – ja, es liegt ja gerade in der Natur der Sache, dass Einstimmigkeit der Diskutanten kein Erfordernis sein kann. Ein Blick auf die Diskussionsseite zeigt, dass die Neutralität (man kann auch Ausgewogenheit sagen) gestört ist: in der Einschätzung des generischen Maskulinums, in der Gewichtung, in der Zitatauswahl (bis hin zu Zitat[…]geschnipsel), in der (kritischen) Rezeption, in der gesellschaftlichen Akzeptanz, in den Konsequenzen usw.

Aus diesem Grunde erachte ich den Baustein mehr als angebracht. Er dient als Hinweis, den Artikel zu verbessern. --B.A.Enz (Diskussion) 19:33, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Nur zu mir: ich hatte von "Neutralitätskram" gesprochen, weil ich die Frage der "Neutralität" hier nicht wirklich verstehe. Hier wird sehr weitgehend ein Konzept beschrieben, nicht bewertet. Man kann an dieser Beschreibung Kritik üben, aber eher deshalb, weil sie an manchen Punkten noch nicht so schlüssig ist, wie sie sein könnte. "Ausgewogenheit" und "Neutralität" kann sich nach meinem Verständnis eigentlich nur auf eine Bewertung beziehen. Ein Baustein "Neutralität" müsste demnach heißen, dass die GS "zu gut wegkommt", zu positiv bewertet wird. Da müsste man doch fragen: Wo ist denn die kritisierte Bewertung eigentlich? Im Teil "Kritik" ist eine Bewertung vorhanden. Ist sie es auch im Beschreibungsteil, und wo? Darauf würde ich mir Antworten wünschen.--Mautpreller (Diskussion) 20:02, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Es wäre in der Tat durchaus hilfreich, mal eine Liste aller Schiefstände des Artikels aufzustellen (sie würde lang). Den einen oder anderen versuche ich - bislang ohne Erfolg - zu beheben. So ist dieses unsägliche Zitat klar als indirekter POV zu bewerten. Die hoffnungslos unterkomplexe und überholte Darstellung des Genus-Sexus-Verhältnisses entspricht 1:1 der unterkomplexen Sichtweise der feministischen Sprachkritik. So macht man sich durch geschickte Auswahl von Zitaten (wobei man gerne vom Renomee des Dudens profitiert) die Welt, wie sie einem gefällt. Der Baustein ist angebracht. Hier einen Konsens zu fordern, ist lachhaft. --Brahmavihara (Diskussion) 20:23, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Du ignorierst halt beharrlich, dass der Artikel die Duden-Grammatiken in ihrer Entwicklung beschreibt. Du ignorierst beharrlich, dass die Duden-Grammatik von 2016 als vorläufiger Endpunkt der Entwicklung ausführlich beschrieben wird, und zwar genau unter dem Punkt, auf den sie speziell eingeht (generische Maskulinform). Möchtest Du, dass diese Entwicklung nicht beschrieben wird? Inwiefern würde der Artikel dadurch "ausgewogener"? Er würde vor allem informationsärmer.--Mautpreller (Diskussion) 20:38, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Dass du mit diesem Pseudoargument kommen würdest, war zu erwarten. Eine historische Einordnung des Zitats findet an keiner Stelle statt. Ohne historische Einordnung ist dieses kuriose Antiquität POV. "Dass der Artikel die Duden-Grammatiken in ihrer Entwicklung beschreibt" - Blödsinn. --Brahmavihara (Diskussion) 20:55, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Wie wärs, Du würdest mal mit diesem Geschimpfe aufhören? Ist Dir denn nicht klar, dass diese Art von Kommentar nun wirklich jeden misstrauisch machen muss? Wenn ein Satz, der 29 Jahre in der Dudengrammatik stand (und heute noch vergleichbar ausgerechnet in Grammis steht), für Dich eine "kuriose Antiquität" ist; wenn Du ein Argument als "Pseudo-Argument" bezeichnest, das sich ganz offensichtlich an der aufeinander folgenden Darstellung der Duden-Grammatiken im Artikel orientiert; wenn Du in der bloßen Tilgung einer Stelle, die Dir nicht passt, einen "Neutralitätsfortschritt" siehst; wundert es Dich dann wirklich, wenn Leute ein gewisses Misstrauen gegenüber Deinem Neutralitätsbedürfnis entwickeln? --Mautpreller (Diskussion) 21:03, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Zeig mir, wo eine "historische Einordnung" des Zitats stattfindet. Da gibt es keine historische Einordnung. Auch nicht im Laufe des Textes. Jeder Leser des Artikels wird das Zitat als Darstellung heutigen Wissenstandes rezipieren. Man sieht an dieser unerquicklichen Diskussion erneut, dass ein Neutralitätsbaustein her muss. --Brahmavihara (Diskussion) 22:40, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Da steht "von 1959". Es folgen die (in den 70ern beginnenden) historisch anschließenden feministischen Sprachkritiken. Es folgt die Entwicklung zum Begriff des generischen Maskulinums und zu den wechselnden Beurteilungen des Sprachstands in diesem Punkt. Es folgt die Grammatik von 2016, die (interessanterweise) auf den Begriff des "Generischen" wieder verzichtet und eine andere Begrifflichkeit aufmacht. Was siehst Du da? Man könnte das expliziter machen. Ich wäre sehr dafür, dies unter "Historische Entwicklung" zu fassen (und entsprechend den ersten Teil als "Grundlagen" zu verallgemieinern oder als "Theoretische und historische Grundlagen" zu differenzieren), sagte ich schon oben mehrfach. Aber dass die Darstellung selbst diesem Faden folgt, ist doch unübersehbar. ich halte das auch für eine gute Idee, es kommt nur nicht voll an die Oberfläche, weil der Text nicht richtig in die vorgegebene Gliederung passt.--Mautpreller (Diskussion) 23:07, 19. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
+1 "Dieser Faden" wird in der jetzigen diffus-verstreuten Form nicht transparent. Zwar erkennt man ihn als solchen, wenn man an das Lesen zwischen den Zeilen gewöhnt ist, aber statt einer neutralen Darstellung von "wechselnden Beurteilungen des Sprachstands" vermittelt er so eher die Suggestion einer wechselnden Stimmung bzw. wachsenden Zustimmung bezüglich des Artikelgegenstandes. --Epipactis (Diskussion) 00:39, 20. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ich sehe auch, dass da "von 1959" steht. Das als "historische Einordnung" zu bezeichnen, ist ein schlechter Witz. Natürlich werden einige Lesende im weiteren Laufe des Textes vielleicht eine gewisse Chronologie erkennen. Das Ganze in seiner "diffus-verstreuten Form" (Epipactis) kann als reichlich missratene, konfuse und grob simplifizierende Darstellung der Sachverhalte gelten. Jeder Leser des Artikels wird das Zitat als Darstellung heutigen Wissensstandes rezipieren. Es erfolgt keine explizite historische Einordnung (und damit Relativierung) des von mir kritisierten unterkomplexen Zitates, das nicht auf der Höhe der aktuellen Grammatikschreibung ist. Die Grammatik von 2016 "verzichtet" übrigens nicht auf den Begriff des "Generischen": "Statt vom sexusindifferenten Gebrauch wird auch vom (...) generischen Gebrauch gesprochen." (S. 158). Am Neutralitätsbaustein führt kein Weg vorbei. Hier wird systematisch verhindert, dass es zu einer angemessen komplexen Darstellung der Genus-Sexus-Relation kommt. --Brahmavihara (Diskussion) 07:12, 20. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Der Artikel wird diskutiert. Konkrete Neutralitätsbedenken oder -verstöße thematisiere bitte hier. Es kann aber sein, dass deine Ansichten nicht geteilt werden. Dann ist ein Neutralitätsbaustein keine Option, um die eigene Meinung zu pushen.--Fiona (Diskussion) 10:19, 20. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Ohne mich hier weiter an der Diskussion beteiligen zu wollen: Die zeigt sehr deutlich, dieser Artikel ist umstritten und wahrscheinlich (!) nicht neutral. Er steht daher auch auf der Seite Wikipedia:Beobachtungskandidaten. --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 14:12, 20. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Nein, das hat nichts mit Neutralität zu tun. Artikel, in denen z.B. mehrmals Editwars stattfanden oder die von Vandalismus heumgesuchten wurden, stehen auf der Beobachtungsliste. Und wieder geht es um eine allgemeine Frage, für die ich sie ein weiteres Mal auf Fragen zu Wikipedia verweise.--Fiona (Diskussion) 15:25, 20. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Ablenkung oder Verdrängung von tatsächlichen Ungleichheiten

@TheRandomIP: Du hat am 19. Apr. 2021‎ im Abschnitt "Ablenkung oder Verdrängung von tatsächlichen Ungleichheiten" so einen komischen Typ namens Richard David Precht eingefügt (zufällig mein Lieblingsphilosoph), aber ich möchte dich fragen, was überhaupt der ganze Kritikabschnitt im Artikel zu suchen hat, wo es umseitig doch ausschließlich um „sprachliche Gleichbehandlung aller Geschlechter“ geht? Wo findest du im Artikel eine Aussage dahingehend, dass Gendern die sozialökonomische Gleichstellung der Geschlechter verbessern soll? Umseitig geht es nur um deren sprachlichen Ausdruck. Was hat also Prechts Kritik, Gendersprache „schaffe ‚nicht die geringste Form von Gleichberechtigung‘“, im Artikel verloren?

Das ist nicht anderes als Ablenkung vom eigentlichen Thema.
Die Public-Relations-Prof. Annika Schach nennt das 2021 beim Namen:

  • Frage: Einige Kritiker sagen, geschlechtergerechte Sprache sei nur ein kosmetisches Mittel, das von den eigentlichen Problemen in der Arbeitswelt ablenke, wie beispielsweise von ungleicher Bezahlung von Frauen und Männern oder Sexismus. Was meinen Sie?
    Schach: Das ist klassischer Whataboutism. So würde man das im Netz nennen: Man behauptet, wenn man das eine macht, kann man das andere nicht parallel tun – und versucht damit, vom eigentlichen Thema abzulenken. Dazu würde ich sagen: Natürlich ist mit gendergerechter Sprache nicht die Welt automatisch gerechter. Aber es ist eben ein Mittel, das parallel eingesetzt werden kann.

Ebenso Anna Katharina Mangold im Verfassungsblog 2020:

  • Zweitens folgt ein klassischer Whataboutism auf dem Fuße. COVID-19! Wirtschaftskrise! Viel wichtiger als popelige Sprachkritik sind jedenfalls andere Themen. Eine Abwandlung ist der temporale Whataboutism: „Ausgerechnet jetzt“ – zu einem anderen Zeitpunkt wäre es passender? Wer’s glaubt.

Oder Beate Hausbichler im Standard 2021:

  • Über Genderstern und Binnen-I wird trefflicher gestritten als über Kindergartenplätze, es wird mehr gelesen, die Debatten sind schön krawallig. Doch nur weil Berichte darüber mehr Aufregung auslösen, hören Feminist*innen doch nicht auf, mehr Kindergartenplätze einzufordern.

Ähnlich wiederholt das Anatol Stefanowitsch zu verschiedenen Gelegenheiten.
Und besonders energisch tritt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Hannover (Mitarbeiter*innen) denjenigen Kritikern und Kritikerinnen entgegnen, die allen Ernstes meinen, sie solle sich doch um Wichtigeres kümmern als um diese lästige Genderei. Aber die Tausenden von Gleichstellungsbeauftragten machen den lieben langen Tag praktisch nichts anderes, als die soziale und ökonomische Situation von Frauen zu verbessern, arbeiten also intensivst an der gesellschaftlichen Gleichstellung – Sprachleitfäden sind da nur ein kleiner, unterstützender Teil ihrer Aktivitäten.[ab etwa Mitte]

Eine beabsichtigte Entgleisung vom eigentlichen Thema.

Und dann schon wieder dein stereotyper Hauptfeind: „die Linke “ – betreibst du eigentlich Paid-editing für die von dir abonnierten rechtskonservativen Blättchen FAZ, Welt und NZZ? Jedenfalls steht umseitig nichts von "Linken" und was die wollen.
Was soll also schon wieder eine derart fehlplatzierte sogenannte "Kritik"?
Ich bin’s langsam leid, dein Zeugs wegzuräumen… --Chiananda (Diskussion) 05:42, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

aber ich möchte dich fragen, was überhaupt der ganze Kritikabschnitt im Artikel zu suchen hat (Chiananda). Es stellt sich bei einigen Autoren wieder einmal die Frage nach der für konstruktive Artikelarbeit notwendigen Unbefangenheit. Eine gewisse Distanz zum Artikelgegenstand ist unverzichtbar. Diese Distanz kann ich bei einigen leidenschaftlichen Befürwortern der geschlechtergerechten Sprache hier nicht einmal im Ansatz erkennen. Der Vorwurf des "Paid-Editings" an die Adresse von TheRandomIP ist dreist. --Brahmavihara (Diskussion) 09:30, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
+1 --Politikundwirtschaft (Diskussion) 09:59, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
+1 --Anselm Rapp (Diskussion) 10:58, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
"Diese Distanz kann ich bei einigen leidenschaftlichen Befürwortern der geschlechtergerechten Sprache hier nicht einmal im Ansatz erkennen" - dann habt ihr doch aber erst Recht hier ien Problem: wo ist eure Distanz? Die gibt es nicht. Insofern also die Konsequenz: raus mich euch aus diesem Artikel .Louis Wu (Diskussion) 10:03, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Markierung: Verleumdung der Kritiker des Artikeltextes durch @Louis Wu. ArchibaldWagner (Diskussion) 10:53, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
@ArchibaldWagner: Verleumdung? Wie distanziert bist du den bei diesem Thema? Von der Tapete bis zur Wand, würde ich sagen. Louis Wu (Diskussion) 11:00, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Jemand, der neutral in dieser Frage ist, wirst du wohl kaum finden. Die Lösung ist: Beide Seiten müssen miteinander diskutieren und am Ende sollte der Artikel ein Kompromiss sein, gemäß Wikipedia:Grundprinzipien: "Mittels eines neutralen Standpunktes versucht man, eine Thematik so zu präsentieren, dass sowohl deren Gegner als auch deren Befürworter die Darstellung tolerieren können." Damit das gelingt, müssen beide Seiten hier doch überhaupt anwesend sein. --TheRandomIP (Diskussion) 10:19, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Damit das gelingt, müssen die Menschen hier erstmal gewillt sien, sich auf Argumente einzulassen. Das tun Leute wie Brahmavihara überhaupt nicht. Ist wird grundlegend daran gezweifelt, dass es legitim sein könnte, eine geschlechtergerechte Sprache zu haben - im Genteil: das wird als Zumutung und schlimmeres verruteil. Und wann das so ist, können wir die Diskussion hier vergessen. Deine Form der Neuralität ist eine Illusion. Louis Wu (Diskussion) 10:24, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Markierung: Üble Nachrede über @Brahmavihara durch @Louis Wu. ArchibaldWagner (Diskussion) 10:47, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
@ArchibaldWagner: Korrektur: berechtige Kritik. Wenn man den Untershcied schon nicht mehr erkannt, hat man hier auch nicht mehr verloren, zumindest nicht sinnvoller Weise. Louis Wu (Diskussion) 11:03, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Das müssen wir trennen: Einmal Kritik am Sprachsyntax selber, einmal Kritik am Projekt "Geschlechtergerechte Sprache" an sich. Natürlich muss auch letzteres hier dargestellt werden. Weil es eben heute ein Projekt von Linken ist, diese Sprache voranzubringen und überall einzuführen. Auch diesen historischen Vorgang müssen wir, inklusive der Kritik, darstellen. Nicht immer bloß die Dinge an sich, sondern deren Einordnung in den historischen und gesellschaftlichen Kontext sind relevant. Und nichts anderes mache ich: Der gesellschaftliche Kontext ist die Verschiebung der Konfliktachsen. Hat man früher links und rechts noch anhand wirtschaftlicher Themen festgemacht, ist heute die wirtschaftlich Rechte der Fixpunkt für beide Lager (Neoliberalismus), und Linke und Rechte trennen sich heute nur noch anhand kultureller und Identitätsfragen. Das ist der Kontext. Und der sollte hier sichtbar werden. --TheRandomIP (Diskussion) 09:57, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Könnte eine Lösung vielleicht sein, die von Chiananda aufgeführte Kritik am Argument "Ablenkung vom eigentlichen Thema" in den Abschnitt zu integrieren? In seiner jetzigen Form finde ich den Abschnitt jedenfalls zu lang: Hier wird der gleiche inhaltliche Punkt unnötig ausgewalzt. Die vielen wörtlichen Zitate, die alle das gleiche sagen, können deutlich gekürzt werden. --Éditer-thon (Diskussion) 10:25, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
P.S. "Wo findest du im Artikel eine Aussage dahingehend, dass Gendern die sozialökonomische Gleichstellung der Geschlechter verbessern soll?" Das fehlt im Artikel in der Tat, aber das ist tatsächlich die Theorie dahinter, wie sie beispielsweise von Jacques Derrida oder Roland Barthes beschrieben wurde, die Sprache für so grundlegend halten dass sie unsere Handlungen und unser Denken beeinflusst. Die Idee dahinter ist also sehr wohl, dass man annimmt, wenn wir jetzt Gendersprache einführen, würde das "patriachale Strukturen" aufbrechen, mehr Frauen würden sich dann für bestimmte Berufe interessieren etc. Ihr habt das doch sogar damals explizit in euer Meinungsbild reingeschrieben. --TheRandomIP (Diskussion) 10:56, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
@ TheRandomIP Den Precht hätte man auch hier unterbringen können. Jetzt erscheint er so. --Brahmavihara (Diskussion) 12:21, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Wikiedia ist eben keine Filterblase für Gesinnungskuschelnde. Der Vorteil ist, dass hier Autoren aufeinander treffen, die das Thema von unterschiedlichen Seiten aus betrachten. Davon kann eine ausgewogene enzyklopädische Darstellung nur profitieren. Erforderlich ist, dass man seinen Standpunkt reflektiert und ihn als Stand-Punkt erkennt. Man könnte an dieser Stelle noch eine Menge darüber schreiben, dass gerade die Menschen, die das Wort Diversity oft im Mund führen, sich sehr schwer tun, Diversity im Bereich von Meinungen (wenn's nicht die eigene ist) zu ertragen, aber das Fass machen wir hier nicht auf. Liebe Freunde und Freundinnen der geschlechtergerechten Sprache: Nicht alle Menschen sind Fans dieser Kunstsprache, tolerieren solltet ihr diese Leute trotzdem und sie nicht von der Mitarbeit canceln. --Brahmavihara (Diskussion) 12:41, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Starke, aber leider hohle Worte Brahmavihara: allein von Kunstsprache zu sprechen ist ein schlechter Scherz und geht meilenweit an allem vorbei. Von caceln zu sprechen ist doch auch ein blaßer Vorwurf. Und wie du von Diversity sprichst, sagt mir nur: du hast keine Ahnung. Louis Wu (Diskussion) 12:45, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Quod erat demonstrandum. --Brahmavihara (Diskussion) 12:48, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Dass du unfähig bist, dich hier qualifiziert zu Wort zu melden, da du deinen eigenen Vorgaben nicht entsprichst? Zustimmung. Ansonsnten ist das doch alles haltloses Gequatsche, völlig vorbei am Thema, völlig inadäquat in der Sache. Louis Wu (Diskussion) 12:54, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Es ist verächtlich, wenn man sich hinter der Phrase Cancelculture versteckt, weil man sich eben der Einsicht verweigert, anzuerkannen, dass die eigenen Argumente falsch oder nicht zutreffend sind. Und man Kritik nicht verträgt, und zwars aus Prinzip. Louis Wu (Diskussion) 13:03, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Quod erat demonstrandum. --Brahmavihara (Diskussion) 13:08, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Spitzenmäßiges Niveau von dir: ich seh schon, du bist wirklich bereit, dich der Diskussion sachgemäß zu stellen. Louis Wu (Diskussion) 13:25, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ich würde Precht nicht unter "Kritik an sprachidealistischen Konzepten" einordnen, da er sich primär über die gesamtgesellschaftliche Strategie linker Parteien äußert. Das hängt damit natürlich zusammen, doch unter "Kritik an sprachidealistischen Konzepten" würde ich tatsächlich eher Sprachwissenschaftler und Linguisten zu Wort kommen lassen. --TheRandomIP (Diskussion) 13:30, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Guter Punkt, dem stimme ich zu. Louis Wu (Diskussion) 13:31, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

So ist doch ein guter Kompromiss bei rausgekommen, danke dir Benutzer:Éditer-thon für deine wie gewohnt prägnante Formulierung, die es auf den Punkt bringt. --TheRandomIP (Diskussion) 13:06, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

@ TheRandomIP Finde die LÖsung auch gelungen, aber was soll dieser Satz in dem Abschnitt: "Leitfäden für geschechtergerechte Sprache bilden laut Friederike Kämpfe, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Hannover, nur einen Teil der politischen Arbeit von Gleichstellungsbeauftragten."?[219] --Brahmavihara (Diskussion) 15:51, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Halte ich für eine recht schwache Aussage, da niemand unterstellt, dass Gendersprache das einzige Instrument wäre, kritisiert wird jedoch die Priorisierung der Instrumente untereinander, also warum die Leute Gendersprache mit einer solchen Inbrunst verfolgen. Dies widerlegt Kämpfe nicht. Ich persönlich würde es streichen, wäre mir aber letztlich egal, ob es bleibt oder nicht. --TheRandomIP (Diskussion) 17:23, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ich frag mich halt, was das mit der Überschrift "Ablenkung oder Verdrängung von sozialen Ungleichheiten" zu tun hat... Warum auf einmal Leitfäden und Gleichstellungsbeauftragte? --Brahmavihara (Diskussion) 17:35, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Danke für das nette Lob, TheRandomIP. Der Bezug des Satzes zum Abschnitt ist, dass hier ein Bsp. dafür beschrieben wird, dass sich Engagement für soziale Gerechtigkeit und Auseinandersetzung mit geschlechtergerechter Sprache (z.B. durch das Erstellen von Leitfäden) vereinigen lassen, ja häufig sogar an den gleichen Orten und Institutionen passieren. Es ist aber nur ein Bsp., die zentrale Aussage kommt vorher, und da ich ja selbst immer für möglichst knappe und präzise Darstellungen bin, kann der Satz meinetwegen auch weg. --Éditer-thon (Diskussion) 17:49, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ich bin auch ein Freund möglichst knapper Darstellungen. Ich habe den Satz im Konsens mir dir und The RandomIP nunmehr entfernt. Der Fokus dieses Abschnittes sollte bei "Ablenkung oder Verdrängung von sozialen Ungleichheiten" liegen, also bei der diesbezüglichen Kritik an GS. --Brahmavihara (Diskussion) 17:58, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Alright. Das Gegenargument ist im Sinne der Ausgewogenheit aber schon wichtig. --Éditer-thon (Diskussion) 18:02, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ja, finde ich auch. Danke für deine Bearbeitung. --Brahmavihara (Diskussion) 18:20, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Dann ist hier erledigt, denke ich. Aber immer daran denken: "Beware splashy corporate gestures when they leave existing power structures intact.". --TheRandomIP (Diskussion) 21:39, 21. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

{ {Erledigt|1=--TheRandomIP (Diskussion) 21:39, 21. Apr. 2021 (CEST)}}Beantworten

Nicht erledigt: Der ganze Abschnitt gehört nicht in den Artikel, solange – wie Benutzer:Éditer-thon richtig feststellt – zu dem Themenaspekt umseitig kein eigener Abschnitt ausgearbeitet wurde. Der müsste aber aus reputabler Sekundärliteratur ein umfassendes Bild davon zusammenstellen, welche Institutionen wie genau mit geschlechtergerechter Sprache welche sozialpolitischen Ziele erreichen wollen, die über die „sprachliche Gleichbehandlung“ hinausgehen.
Das dürfte aber nicht zu leisten sein, weshalb auch keine diesbezügliche Kritik in den Artikel gehört.
Da könnte ja genauso gut kritisiert werden, dass trotz Gendersprachen-Empfehlungen der Meeresspiegel steigt.
Und Prechts Kritik als „als linke Symbolpolitik“ trifft RdR, GfdS, Duden-Redaktion oder Bundeskanzlei nicht wirklich; völlig zusammenhangslos, kann weg. Natürlich können "Linke" bzgl. ihres angebl. Umgangs mit Gendersprache kritisiert werden, aber die Gendersprache nicht dafür, dass sie von Linken für irgendwas benutzt wird.

Andererseits: Wenn also jetzt damit begonnen wird, Repliken auf Kritiken einzufügen, dann kann ich ja auch loslegen: Zu jeder der Kritiken gibt es Dutzende von Fachartikeln, welche die vorgebrachten Argumente der Kritiken (sofern überhaupt vorhanden) schnell widerlegen. Interessante Aussichten… --Chiananda (Diskussion) 03:29, 22. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Was Chiananda hier betreibt, geht klar aus seinem obigen Statement hervor: "aber ich möchte dich fragen, was überhaupt der ganze Kritikabschnitt im Artikel zu suchen hat" (Chiananda) Es zeigt sich hier erneut, dass dieser Autor kein Interesse an einem ausgewogenen Artikel hat. Ausgewogen bedeutet in diesem Fall: Darstellung der GS in all ihren Facetten. Rund um die GS gibt es, wie wir alle wissen, eine leidenschaftlich geführte Debatte. Es ist selbstverständlich Aufgabe einer seriösen Enzyklopädie, Kritik an der GS abzubilden. Wird man das einem Autoren klarmachen können, der sich allen Ernstes fragt, was überhaupt der ganze Kritikabschnitt im Artikel zu suchen hat? Außerdem widerspricht sich Chiananda in seiner Argumentation selbst. Er schreibt: Zu jeder der Kritiken gibt es Dutzende von Fachartikeln, welche die vorgebrachten Argumente der Kritiken (sofern überhaupt vorhanden) schnell widerlegen. Da gibt es also Dutzende von Fachartikeln, die sich mit Kritik an GS auseinandersetzen. Aha! Eine Kritik scheint es also zu geben, wenn diese in "Dutzenden von Fachartikel" bereits rezipiert wurde. Soweit wären wir also: es gibt eine Kritik - und sie muss natürlich dargestellt werden. Ob diese Kritik die Meinung von Chiananda widerspiegelt oder ob sie "schnell" zu widerlegen ist, darf uns an dieser Stelle nicht interessieren. Alle Abschnitte im Bereich Kritik sind in ausreichendem Maße mit reputablen Quellen versehen.
Nicht sinnvoll ist es in der Tat, überall noch Kritik an der Kritik zu ergänzen, denn dann könnte man an dieser Stelle zu Recht fordern, auch noch die Kritik an der Kritik an der Kritik zu ergänzen. Das wäre dann ein Prozess ad infinitum. --Brahmavihara (Diskussion) 07:21, 22. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Es soll seriöse und adäquate und auch relevante Kritik abgebildet werden. Wenn die Kritik aber eben unsinnig ist, hier auch nur eingebracht wird, um gegen die gendergerechte sprache als solche zu hetzen, Autor:Innen wie du keine Ahnung habt, und selbst nicht die Materie versteht - dann hat solcherlei Kriti hier nichts verloren. Louis Wu (Diskussion) 11:41, 22. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Gegen das Anliegen "seriöse und adäquate und auch relevante Kritik" abzubilden ist ja nicht einzuwenden. Geben Sie, Herr Louis Wu, bitte Kriterien an, wie man seriöse, adäquate und relevante Kritik von nicht-seriöser, inadäquater und irrelevanter Kritik eindeutig unterscheidet! --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 12:39, 22. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Relevante Kritik wird durchaus rezipiert durch andere. Inadäquate Kritik ist diejenige, die wie im Falle von Kassel nicht mal sich die Mühe macht zu schauen, worum genau es hier geht - sprich, in welchem Kontext es um das Gendern ging. Außerdem: wer äußerst sich in welchem Format? So kann man ja häufig sehen, dass sich Personen aufregen und Meinungen haben, die keine Ahnung vom Thema haben - Bsp.: nicht jeder Arzt sollte sich zur Corona-Pandemie äußern, da das spezifisce Fachgebiete sind, wo nun mal nicht jeder auf der Höhe der Zeit sein kann. Meinungsartikel sollten nur eingebettet in den Kontext gebracht werden, usw. usf. Klar ist nicht einfach, aber eben nicht jede geäußerte Kritik gehört hier her. Louis Wu (Diskussion) 12:51, 22. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Um mal "im Falle von Kassel" zu bleiben: Der Artikel dazu in der WeLT und das Interwiev mit dem betroffenen Studenten in der FAZ, haben sich sehr geneu die Mühe gemacht, zu schauen, worum genau es da geht. Der Satz, der dazu dann in den WIKIPEDIA-Text eingefügt wurde (mit Hiwneis auf die Artikel), wurde aber gelöscht: Man verhindert so, daß der WIKIPIEDIA-user überhaupt Informationen erhält, um schauen zu können, worum es geht. Neutralität geht anders! Es ist nicht Sache von WIKIPEDIA zu beurteieln, worum es geht, sondern neutral zu berichten und jedem WIKIPEDIA-Nutzer selbst das Urteil zu überlassen. --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 14:00, 22. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Da bereits die Grundlagen nicht stimmen (siehe den Hessenschau-Bericht), gibt es keine "Informationen" zu berichten. Lediglich bereits bekannte und vielfach repräsentierte Meinungen und Spekulationen. Das ist ein Windei, das lediglich Anlass gegeben hat, diese Meinungen und Spekulationen zu wiederholen. Wozu sollte das gut sein? --Mautpreller (Diskussion) 14:09, 22. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Kassel zeigt doch, dass hier das Pronlem ist: die Informationen in welt und Co. sind falsch, da nicht vollständig und nicht adäquat. Der Hessenrundschau-Artikel zeigt doch auf, worum es eigentich geht. Welt & Co. zeigen es gerade nicht. Deshalb sind diese Informationen hier unsinnig und einfach falsch. Ein neutraler Standpunkt ist auch nur möglich, wenn wenigstens die grundlegenden Informationen stimmen würden: tun sie aber. Und mit Falsch- und unnvokständigen Sachen arbeiten wir hier nicht. Louis Wu (Diskussion) 14:21, 22. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Denn wenn der Kontext ncht korrekt dargestellt wird, kannst du dir auch kein Urteil achen - das wäre dann nämlich immer schon nicht korrekt. Louis Wu (Diskussion) 14:23, 22. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Was soll denn das jetzt schon wieder? Wir haben doch jetzt einen Kompromiss, der tragfähig ist. Der Kritikpunkt stand da schon seit langem drin und wurde jetzt nur verallgemeinert. (geändert) --TheRandomIP (Diskussion) 18:27, 22. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Ich glaube, unsere Mitautoren sind ein wenig vom Thema abgeschwoffen. --Brahmavihara (Diskussion) 15:53, 22. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ich stehe jedenfalls noch immer hinter dem gefundenen Kompromiss und wenn es zu anderen Kritikpunkten noch Gegenargumente gibt, kann man sie einfügen. In der Wikipedia wurden Debatten schon immer von beiden Seiten dargestellt (Kritik und Verteidigung). Aber dass hier jetzt Kritik einfach gelöscht werden soll, weil man die Argumente persönlich (!) nicht gut findet, geht halt nicht. Dann verlassen wir hier die neutrale Artikelarbeit und verstricken uns in Endlosdiskussionen. Für mich ist hier nach wie vor erledigt, kümmert euch um andere Baustellen. --TheRandomIP (Diskussion) 16:10, 22. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Grundsätzlich hast du doch Recht und niemand zweifelt daran. Aber wenn man schon Kritik anbringt, dann sollte die nicht unsinnig und auf falschen oder unvollständigen Informationen beruhen. Es ist also eine Frage der Qualität. Nicht jede Kritik ist relevant , und nicht jede Kritik ist sinnvoll. Louis Wu (Diskussion) 08:51, 23. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Louis Wu Deine Beiträge würden sich besser lesen lassen, wenn du sie vor dem Abspeichern noch einmal auf orthografische Korrektheit überprüfen würdest. --Brahmavihara (Diskussion) 09:47, 23. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Wer bestimmt denn, welche Argumente sinnlos oder sinnvoll sind? Du? Sicher nicht. Bestimmen tut es die Welt da draußen, durch Signale, die wir bekommen, z.B. über die Rezeption der Standpunkte. Und ich sehe, dass dieser Standpunkt vielfach rezipiert wurde, unter anderem von einem hoch angesehenen Philosophen. (formal objektive Begründung Ende, POV Anfang) Nochmal: Ich finde, das ist eines der wichtigsten Dinge, die man über Gendersprache verstehen muss. Es ist Teil der identitätspolitischen Wende, in der nicht mehr wirklich strukturverändernde Maßnahmen gemacht werden, sondern bloß noch Anerkennungspolitik. Gendersprache ist im Prinzip das Aushängeschild dieser neuen Anerkennungspolitik. Der Term "Gender" ist nicht selten eine Metapher für die Frage, ob alles so bleiben soll wie es ist mit ein paar kosmetischen Korrekturen (wofür Gendersprache das Paradebeispiel ist) oder ob es wieder tiefgreifende, echte, strukturelle Änderungen geben sollte. How ‘gender’ became an umbrella term for the rejection of the (neo)liberal order. Dieser sozioökonomische Kontext muss auch hier sichtbar bleiben. --TheRandomIP (Diskussion) 15:22, 23. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
"Wer bestimmt denn, welche Argumente sinnlos oder sinnvoll sind? Du? Sicher nicht." - ich sicher dann, wenn die Kritik unsinnig ist, weil nicht treffend und inadäquat - genau mit dieser Begründung. Wir nehmen schließlich hier nicht alles auf, so völlig ungeprüft und unsortiert. Und ja, natürlich muss der sozioökonomische, mitunter ja auch munter antikapitalistische Bezug deutlich werden. Es geht um alles. Ich merke schon, du hast Angst um deine Privelgien als weißer Mann, weil du nicht mehr alle so bezeichnen kannst, wie du willst, unwidersprochen. Ich frage mich, ob mann vielleicht auch wieder Fräulein sagen möchte, sich aber immer zu ärgert, das nicht tun "zu dürfen", weil Frau ja was dagegen hat. 17:45, 23. Apr. 2021 (CEST) (unvollständig signierter Beitrag von Louis Wu (Diskussion | Beiträge) )
Nein, du bestimmst das eben nicht. WP:KTF. Und "du hast Angst um deine Privelgien als weißer Mann" ist ja die beste Ausrede, um sich vor Kritik zu immunisieren. Jede gute Verschwörungstheorie braucht ja einen Abwehrmechanismus gegen Kritik. Üblicherweise ist man dann selber "Teil des Systems" wenn man Kritik äußert, und schwupps kann man jede Kritik delegitimieren. Sorry, aber über so etwas kann ich nur lachend hinwegsehen ;-) --TheRandomIP (Diskussion) 18:07, 23. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ich glaube, du überschreitest mal wieder alle Grenzen der möglichen Diskussion. Gutes Beispiel, wie es nicht funktioniert, weil die Voraussetzungen fehlen für eine gute Diskussion. Belassen wir es dabei. Louis Wu (Diskussion) 18:12, 23. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ja, lassen wir das. Dann ist hier erledigt, würde ich sagen. --TheRandomIP (Diskussion) 18:25, 23. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ja, lass das, deine persönliche Weltanschauung anderen aufdrängen zu wollen. Ciao. --Chiananda (Diskussion) 02:20, 24. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Fazit: Der gesamte Abschnitt "Ablenkung oder Verdrängung von tatsächlichen Ungleichheiten" gehört nicht in den Artikel, der ausschließlich „sprachliche Gleichbehandlung aller Geschlechter“ behandelt. --Chiananda (Diskussion) 02:20, 24. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Fazit 2: Es steht außer Frage, dass gut bequellte Kritik an der GS Bestandteil eines ausgewogenen Artikels sein muss. Dazu gehört auch der Abschnitt Ablenkung oder Verdrängung von tatsächlichen Ungleichheiten. Gegenstand des Artikels ist die Geschlechtergerechte Sprache. --Brahmavihara (Diskussion) 06:41, 24. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Natürlich gehört diese Kritik hier rein. Was ist so schwer daran, diese Kritik auszuhalten? Es ist eben ein marxistisch motivierter Kritikpunkt, um es besser zu verstehen sollte man Marx gelesen haben. Marx hatte damals beobachtet, dass die Leute ihre Ausbeutung nicht erkennen und hatte damals die Antwort: Bildlich gesprochen sind die Ketten der Arbeiter mit Blümchen verziert, sodass man sie nicht mehr sieht. (Für Marx waren es damals die Kirchen, die den Leuten Sand in die Augen streuten) Die Identitätspolitik nimmt heute diese Rolle ein, allen voran die Gendersprache. Das Gendersternchen ist heute vom Erscheinungsbild fast schon erschreckend nahe an den Blümchen, von denen Marx gesprochen hat. Stegemann dazu: "Die Ausbeutung der Welt steigert sich, aber wir versehen die Ausgebeuteten heute mit einem Gendersternchen." [6] Dieser Kritikpunkt ist also valide, er ist auf einer marxistischen Denkweise basierend und daher nicht irrelevant. Ich habe verstanden, dass das Lemma um "sprachliche Gleichstellung" geht, aber genau darum geht es auch den Kritikern. --TheRandomIP (Diskussion) 10:38, 24. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Die Stegemann-Lektüre lohnt sich im Zusammenhang mit der GS, danke für das Zitat, RandomIP. Genau genommen geht es in dem Artikel um das sprachpolitische Instrument "geschlechtergerechte Sprache" (= Deutsch ohne generisches Maskulinum). Diese Sprache wurde zum einen entwickelt, um Gleichberechtigung der Geschlechter sprachlich zum Ausdruck zu bringen. Andererseits möchte diese Sprache aber auch bewusstseinbildend auf das Denken der Menschen Einfluss nehmen, was sie zu einem Instrument der politischen Erziehung macht. Insbesondere der zweite Aspekt fordert immer wieder Kritik heraus. Luise F. Pusch: „Wir verändern die Sprache, damit verändern wir die Vorstellungen, die Bilder im Kopf, das Bewusstsein – und den ganzen Rest.“ --Brahmavihara (Diskussion) 10:59, 24. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Es steht nichts Dahingehendes im Artikeltext, auf das sich – selbst „gut bequellte“ – Kritik beziehen könnte, auch das Pusch-Zitat kommt nicht vor. Und natürlich wollte/will Pusch die Sprache, die Bewusstseine, die gesellschaftliche Stellung und die gesamte Politik ändern. Vielleicht gehört der Abschnitt dann in ihre Biografie; keine Ahnung.
Was Genosse TheRandomIP da über Marxismus (das Zeugs von „Mrax“) ablässt, gehört ins WP-Café, damit die dort mal richtig lachen können; selten so einen Unfug gelesen (das heißt: doch, von dem Neuling, der gerne in Zitaten rumknetet).
Der spezielle Kritik-Absatz hat einfach null inhaltlichen Bezug zu irgendwas, das im Fließtext vorkommt, und gehört entfernt. Was kommt als nächstes: Gendern trägt zur Klimakatastrophe bei? --Chiananda (Diskussion) 04:34, 25. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Enschuldigung, aber das ist eben der Kritkpunkt, wenn du Stegemann gelesen hast, das ist sein Argument ("Die 'woken' Linken sind die Kettenhunde des Kapitals, denn sie halten sein Image sauber, indem sie schmutzige Worte anprangern"), die Ähnlichkeiten zur marxistischen Argumentation sind unschwer zu erkennen. Und Stegemann als Linker der alten Schule ist sehr wahrscheinlich von Marx geprägt / beeinflusst. Ich versuche ja nur, dir das Argument in das Theoriegebäude der Philosophie einzuordnen. Ob man sich diesem Argument anschließt, spielt keine Rolle. Aber insbesondere du bist ja immer drauf und dran, auf Basis einer PoV-Meinung zu behaupten, der Kritikpunkt sei falsch. Rein formal ist die Sache sowieso eindeutig: Wir haben reputable Quellen und diese widmen sich dem Thema des Artikel (Gendersprache) insofern kann es hier genannt werden. Da gibt es eigentlich nichts zu diskutieren. Die Wikipedia ist kein Wunschkonzert, in dem nur das in den Artikel kommt, was man selber gut findet. Dann ist hier also erledigt. --TheRandomIP (Diskussion) 11:21, 25. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Es kann nur etwas an einem Themenaspekt kritisiert werden, wenn der Aspekt im Artikel auch behandelt wird. Solange umseitig nichts dazu ausgesagt wird, welche Verbesserungen der sozioökonomischen Stellung von Frauen (und Nichtbinären) durch den Gebrauch geschlechtergerechter Sprache erreicht werden sollen, kann auch keine angebliche Wirkungslosigkeit behauptet werden. Und wie bitte sollte das überhaupt gemessen/beurteilt werden? Natürlich kann auch nicht kritisiert werden, Tausende von Gleichstellungsbeautragte würden sich mit der Betonung von sprachlicher Gleichbehandlung vor praktischen Veränderungen drücken.
Es ist schlecht vorstellbar, dass Leute mit Kontra-POV zum Artikelgegenstand einen Aspekt selber darzustellen versuchen, damit sie daran dann eine "Kritik" ankleben können. Die angebliche Kritik in dem fragwürdigen Absatz drückt sich einfach vor der Bezugname auf sprachliche Gleichbehandlung und versucht krampfhaft davon abzulenken. Billig, billig.
Es geht übrigens nicht darum, was mir gefällt, sondern was thematisch zusammenhängt. --Chiananda (Diskussion) 02:32, 26. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Die im besagten Abschnitt geäußerten Kritikpunkte werden gegen die GS vorgebracht. Das lässt sich dokumentieren. WP muss das abbilden. Egal, was von diesem Argument zu halten ist oder nicht. WP bildet ab und wertet nicht. Grundsätzlich ist festzustellen, dass der Artikel die GS sehr wohlwollend darstellt, um es einmal diplomatisch auszudrücken. Die Autoren, die diese Darstellungsform zu verantworten haben, sollten sich im Abschnitt Kritik Zurückhaltung auferlegen. Im Abschnitt Kritik wird solide bequellbare Kritik an der GS dargestellt. Inwieweit diese Kritik berechtigt ist oder nicht (wer ist die Instanz, das zu beurteilen?), spielt keinerlei Rolle. --Brahmavihara (Diskussion) 10:33, 26. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Liste von Punkten mit umstrittener Neutralität/Ausgewogenheit

Dieser Baustein verhindert die automatische Archivierung dieses Abschnitts und seiner Unterabschnitte. Sammelstelle von Diskussionspunkten bei denen es unterschiedliche Meinungen gibt, ob der Neutrale Standpunkt eingehalten wird.

In diesen Abschnitt können Themen oder einzelne Punkte eingetragen werden, bei denen von verschiedenen Autoren eine mangelnde Neutralität beklagt wird. Es sollen hier bitte keine Diskussionen stattfinden, dafür sind andere Diskussionsabschnitte hier auf der Diskussionsseite verfügbar.

In jedem Listeneintrag sollte mindestens ein internen Link (Abschnittsüberschrift oder Anker) auf eine Stelle hier in der Diskussionseite Seite (inklusive Archiv) stehen, in welchem über den strittigen Punkt diskutiert wurde und wo ein Leser eine Begründung und weitere Informationen findet. Evtl. einen kurzen Titel/Schlagwort zwecks Referenz, ggf. die OID der maßgeblichen Version des Lemmas und eine Subliste in welche Autoren, die eine nicht neutrale Darstellung dieses Punktes beklagen, mit Datum, Benutzername dieses kund tun.

Habe ich oben ausführlich widerlegt (03:28, 21. Apr. 2021). --Chiananda (Diskussion) 03:49, 22. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Habe ich oben ausführlich widerlegt (04:01, 21. Apr. 2021). --Chiananda (Diskussion) 03:49, 22. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Bitte um Entfernung des Abschnittes "Rumantsch" (Andere Sprachen)

In dem Abschnitt "Andere Sprachen" geht es darum, wie andere Sprachen mit dem Thema Geschlechtergerechtigkeit umgehen. Der Abschnitt Rumantsch beschreibt jedoch nur die Sprachstruktur des Rumantsch und keine Versuche, Geschlechtergerechtigkeit in dieser Sprache zu realisieren (Vgl. Abschnitte zu Englisch/Schwedisch). --Brahmavihara (Diskussion) 07:32, 24. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

== Andere Sprachen ==
=== Rumantsch ===
In der Schriftsprache Rumantsch Grischun wird zwischen maskulinen und femininen Substantiven unterschieden: il scolar, der Schüler; la scolara, die Schülerin; ils scolars, die Schüler, wenn es sich um männliche Schüler oder um eine gemischte Gruppe von männlichen und weiblichen Schülern handelt; las scolaras, wenn es sich um eine Gruppe von Schülerinnen handelt. Wie im Deutschen wird ein grammatikalisches Geschlecht verwendet. So heißt es zum Beispiel la gruppa da scolars, die Schülergruppe (feminin), obwohl die Gruppe aus männlichen Schülern besteht, aber il chor da scolaras, der Chor von Schülerinnen (maskulin).

+1: Nichts zum Thema Gehöriges, und nichtmal belegt. Hab’s umseitig entfernt. --Chiananda (Diskussion) 05:23, 25. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Danke. --Brahmavihara (Diskussion) 10:02, 26. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Dieser Abschnitt kann archiviert werden. --Chiananda (Diskussion) 03:44, 4. Mai 2021 (CEST)

Entgendern nach Phettberg

Man könnte die von Hermes Phettberg verwendete -y-Endung unter den Varianten oder unter "Literaturbereich" eintragen.--ChickSR (Diskussion) 10:15, 20. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Ich habe das zurückgesetzt, weil die X-Endung bereits im Artikel behandelt wird; was soll die Redundanz? Und zur Phettberg-Methode: Nenne bitte Fachliteratur (Sekundärliteratur), die sie als relevant belegen könnte. --Chiananda (Diskussion) 17:48, 20. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Im "Literaturbereich" findet sich keine Sekundärliteratur, sondern Medienverweise, weil es sich um sehr aktuelle Themen handelt. Zu Phettberg gab es Berichte im DLF und Spiegel, siehe Personenartikel.--ChickSR (Diskussion) 08:30, 21. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Ist das wirklich relevant? Ich sehe nicht, dass diese Phettberg-Vorschläge eine nennenswerte Rezeption finden und breit diskutiert werden. --Brahmavihara (Diskussion) 14:03, 21. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Im Spiegel-Artikel steht gleich zu Beginn: „eine bislang wenig beachtete Alternative“. --Chiananda (Diskussion) 03:12, 22. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Wird wohl vom Großteil der Sprachgemeinschaft offenbar nicht so ernst genommen, die Gründe dafür mag sich jeder selbst zu recht reimen. ArchibaldWagner (Diskussion) 11:18, 22. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Dass es sich um eine groteske Form handelt, ist klar. Aber bei Phettberg handelt es sich auch um einen namhaften Aktionskünstler, daher mein Vorschlag "im Literaturbereich". Dort steht auch die Methode von Ann Cotten, die niemand im richtigen Leben verwendet. Und dennoch gehört es zur Rezeption des Phänomens.--ChickSR (Diskussion) 18:01, 22. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Nicht alles und jedes ist hierbei zu nennen. Da hätte der Vorschlag des geschlechtsneutralen -ens im aktuellen Buch von Lann Hornscheidt wohl mehr Relevanz. --Chiananda (Diskussion) 05:08, 23. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Das ist deine subjektive Sicht, aber ich werde hier nicht weiter diskutieren.--ChickSR (Diskussion) 08:36, 23. Mär. 2021 (CET)Beantworten

{ {Erledigt|1=Chiananda (Diskussion) 07:00, 24. Mär. 2021 (CET)}}Beantworten

Ich würde trotzdem nicht sagen, dass dieser Punkt "erledigt" ist. Es gab nun einen Bericht im DLF und im Spiegel, vielleicht kommen noch mehr. Warum kann man das hier nicht einfach mal stehen lassen, Chiananda?--ChickSR (Diskussion) 09:28, 24. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Ich schließe mich in diesem Punkt Chiananda an und sehe keine ausreichende Relevanz. --Brahmavihara (Diskussion) 09:50, 24. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Noch! Kein Grund, das einfach abzuhaken. Es gibt übrigens noch mehr Quellen dazu (siehe Personenartikel)--ChickSR (Diskussion) 09:57, 24. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Den „Grund, das einfach abzuhaken“ hast du doch oben niedergeschrieben (08:36, 23. Mär. 2021): „ich werde hier nicht weiter diskutieren“. Weil auch ich keinen Grund zum Weiterdiskutieren sah (Konsens), habe ich die Vorlage {{Erledigt}} eingesetzt. Und was verstehst du nicht an der Spiegel-Formulierung „eine bislang wenig beachtete Alternative“ ? Ich filtere sowas raus, könnte sonst auf dumme Gedanken kommen. --Chiananda (Diskussion) 00:58, 25. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Damit war gemeint, dass eine weitere Diskussion keinen Sinn hat, solange es keine weiteren Quellen gibt. Es könnten aber neue hinzukommen, daher bitte stehenlassen.--ChickSR (Diskussion) 10:30, 25. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Das Thema kann zurückkommen, wenn in fachkundlicher Sekundärliteratur mehr zu finden ist als „eine bislang wenig beachtete Alternative“, wie es im Spiegel-Artikel heißt. Mehr gibt der DLF-Artikel auch nicht her. --Chiananda (Diskussion) 01:04, 26. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --Chiananda (Diskussion) 01:04, 26. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Ich sehe nicht so recht, warum die Diskussion hierzu erledigt sein soll. Argumentiert wird damit, dass die X-Endungsmethode bereits erwähnt wird. Hierzu könnte man aber die Überschrift ändern und an das Ende des Abschnitts einfach folgenden Absatz hinzufügen:

Eine ähnliche, jedoch einfachere Form der geschlechtneutralen Sprache ist das "Entgendern nach Phettberg". Danach wird dem Wortstamm im Singular "y" und im Plural "ys" angehängt. Bei Bezeichnungen, die nicht auf -er enden, wird das -y dem ganzen Wort hinzugefügt (das Ingenieury, die Köchys). Die Wörter sind im Genus Neutrum (das Lesy, ein Wirty). Diese gut sprech- und lesbare Methode geht auf den Wiener Aktionskünstler und Kolumnisten Hermes Phettberg zurück, der sie seit 1992 in seinen wöchentlichen Kolumnen gebraucht.[1] Sie wird unter anderem von Thomas Kronschläger von der TU Braunschweig propagiert[2] und ist Gegenstand der Berichterstattung in deutschsprachigen Medien.[3][4][5]


  1. Thomas Kronschläger, Endgendern nach Phettberg im Überblick
  2. Youtube #ScienceSlam, #WissKomm: Entgendern nach Phettberg (Thomas Kronschläger – Science Slam Vorentscheid Nord)
  3. Deutschlandfunk Kultur: Entgendern nach Hermes Phettberg - Bis das Arzty kommt!
  4. Der Spiegel: Gendergerechte Sprache: Leichter gendern mit Phettberg - Kolumne.
  5. Der Stern: Ärzty statt Ärzt*innen: Sprachforscher schlägt Gendern mit y vor.
X-Endung und Y-Endung (Entgendern nach Phettberg)
alle Lehrxs, einx gutx Lehrx, das Bürgy, ein gutes Bäcky, die vielen Ärztys, alle Professorys

Das Argument, es gäbe keine fachkundliche Literatur, erschließt sich mir auch nicht so recht. Kronschläger hat dazu einen Fachartikel geschrieben. Der Punkt ist vor allem, dass die X-Endungsmethode - m.E. zu Recht - wegen der schlechten Sprech- und Lesbarkeit abgelehnt wurde. Das gilt für die Y-Endung nicht, wie es Phettberg seit 30 Jahren in seiner Kolumne unter Beweis stellt. Ich würde mich deshalb freuen, wenn der obige Absatz in den Artikel mit aufgenommen werden könnte. Soweit ich andere auf diese Methode aufmerksam gemacht habe, habe ich sehr viel Zustimmung dazu erfahren. Davon zeugen auch die Artikel in Spiegel, Stern und Deutschlandfunk. --Fabhoff (Diskussion) 15:25, 26. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Das scheint doch breiter rezipiert zu werden, als ich zunächst dachte. Gibt es noch weitere Rezeption dieser Entgendermethode? Dann könnte man das doch einbinden. Zumindest ist das im Vgl. zu Hornscheidt aussprechbar ... --Brahmavihara (Diskussion) 16:25, 26. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Wenn man "Entgendern nach Phettberg" in Google eingibt, trifft man auf ein paar Beiträge auf Blog- und Facebook-Seiten. Die Verwendung in extra3 durch einen Satiriker wollte ich nicht erwähnen, weil es keinen sachlichen Umgang mit dem Thema darstellt. NDR: extra 3 vom 15.04.2021. Interessanter könnte die twitter-Seite zu dem Thema sein.Entgendern nach Phettberg – Fanpage --Fabhoff (Diskussion) 16:35, 26. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Du möchtest also ernsthaft als das Autory bezeichnet werden, oder als das Sockenpuppy ?
Und welchen "Artikel" des Sprachwissenschaftlers Thomas Kronschläger (TU Braunschweig) meinst du – vielleicht dieses Thesenpapier vom August 2020?
Das RedaktionsNetzwerk Deutschland schrieb am 8. April 2021: „Die Ergebnisse seiner Untersuchung plant Kronschläger nun, für die breite Öffentlichkeit aufzubereiten und zu publizieren.“ Warten wir also in aller Ruhe ab, wie die kommende Publikation rezipiert wird, bevor wir hier Schnellschüsse fabrizieren. Genderleicht.de: „Aber amüsant ist die Idee für uns Gender-Aktvistys schon.“
Hm, vielleicht sollte ich mir auch ein paar Sockenpuppys zulegen, um dem Ansturm von Gendergegnys auf diesen Artikel gerecht zu werden… --Chiananda (Diskussion) 17:08, 26. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
"Gendergegnys attackieren Gender-Artikel in Wikipdia - GS-Freundys schlagen Alarm!" --Brahmavihara (Diskussion) 17:12, 26. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ja, ich würde gerne einer der Autorys dieser Seite sein. Ich bin aber ein bisschen befremdet, warum einerseits - zu Recht - eine sachlich fundierte Diskussion angemahnt wird und andererseits mit Begriffen wie "Sockenpuppys" argumentiert wird?
und Ja, du hast die von mir unter der Fußnote zitierte Fundstelle richtig aufgerufen. Aber müssen wir hier eine bestimmte Hürde für eine wissenschaftliche Diskussion abwarten, wenn es nur darum geht, neben der X-Endung auch die Y-Endung darzustellen? Die eine Methode funktioniert fast genauso wie die andere; nur ist die Y-Endung schon wesenlich länger im Gebrauch und besser sprech- und lesbar. Kronberger stellt seine Thesen in dem Vortrag auf ScienceSlam noch ausführlicher dar.Entgendern nach Phettberg (Thomas Kronschläger – Science Slam Vorentscheid Nord)
Das mit den Gendergegnys verstehe ich nicht recht. Es geht darum einen Modus darzustellen, der zweifelsfrei eine geschlechtergerechte Sprache darstellt, indem nicht ein Geschlecht bevorzugt sondern eine Endung verwendet wird, die sich im Genus Neutrum gut liest und sprechen lässt. Ich verstehe, die Erwähnung der X-Endung genau in diesem Sinne. Warum soll dann nicht die Y-Endung mitgenannt werden? Ich hoffe, ihr findet auch die Zeit, euch die twitter-Seite anzuschauen. --Fabhoff (Diskussion) 17:51, 26. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Vielleicht würde es helfen, wenn du noch weitere Fundstellen für Rezeption auflistet. Geschlechtergerecht ist das Ganze auf jeden Fall. Wobei es sich genausowenig durchsetzen wird wie die Kreationen von Hornscheidt. --Brahmavihara (Diskussion) 18:10, 26. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
FUNDSTELLEN:
Wenn die GS wirklich ernst gemeint ist und nicht bloß ein bißchen aufmischen will, läuft sie unweigerlich auf sowas hinaus. Insofern hat sie die letzten 30 Jahre sehr schlecht genutzt, das Konzept könnte und sollte längst fertig und rund sein, stattdessen überlässt man es solchen Spaßvögeln. --Epipactis (Diskussion) 00:04, 27. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Wenn man umseitig Hornscheidt mit ihren unpraktikablen x-Endungen erwähnt, dann spricht eigentlich wenig dagegen, auch die y-Endungen nach Phettberg in den Artikel aufzunehmen. Die Verfahren ähneln sich, wobei sich Phettberg im Ggs. zu Hornscheidt aussprechen lässt. Beim Professx von Hornscheidt fühle ich mich immer in ein Asterix-Heft versetzt. Das Konzept des "Entgenderns" ist maximal geschlechtergerecht und würde unsere Sprache ans Englische angleichen: the teacher, the teachers. Das Lehry, die Lehrys. Phettberg treibt der Sprache das Geschlecht aus. Hier geht es nicht um Sichtbarmachung (Lehrer*innen), sondern um Neutralisierung (Lehrys). Ich denke, die Phettberg-Methode hatte ausreichend öffentlichen Widerhall (s.o.), so dass man sie in den Artikel aufnehmen sollte. --Brahmavihara (Diskussion) 06:52, 27. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Kommt wohl aus der falschen Ecke. (Und die Qualität von Vorschlägen – seien sie von Hornscheidt oder von Phettberg – haben Wp-Beitragende ja nicht selbst zu beurteilen.) --B.A.Enz (Diskussion) 10:32, 27. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
So ist es. WP-Autorys müssen eigentlich nur schauen: gibt es etwas und ist es relevant/dokumentiert/rezipiert? --Brahmavihara (Diskussion) 11:13, 27. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Hat Phettberg eigentlich darüber nachgedacht, dass das mit i gleichklingende y de facto ein Diminutivaffix ist, was grundsätzlich pejorativ und dysphemistisch abwertend, in bestimmten Fällen sogar beleidigend aufgefasst werden muss? Was mir durch den Kopf geht: Todkranky, Witwy, Sargträgy, Pfarry, Trauerndy ... Gruß, -Anselm Rapp (Diskussion) 13:33, 27. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Die Phettberg-Variante ist genauso wenig zu Ende gedacht wie die aktuell so gehypte *-Schreibweise: Faschistys, Massenmördys, Henkys, Nationalsozialistys ... --Brahmavihara (Diskussion) 15:53, 27. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Die Assoziationen mit bekannten Verniedlichungen sind hinlänglich bekannt und von Phettberg selbst vielleicht auch als Teil seines künstlerischen Umgangs damit gewollt. Kronschläger weiß dies und spricht es an. Letzten Endes dürfte diese Assoziation nicht mehr relevant sein, sobald diese Form sich tatsächlich durchsetzen würde, weil sie dann viel häufiger den Sprachgebrauch bestimmen würde, als die von Anselm Rapp angeführten Verniedlichungsformen ("Diminutivaffixen"). Der für mich entscheidende Punkt ist, dass die Y-Endung nicht nur les- und sprechbar sondern auch denkbar ist. Ich kann und würde mit solchen Worten auch denken können, was ich mir persönlich für die derzeit gehypten *- und :-Formen nur schwer vorstellen kann, es sei denn ich möchte meine Gedanken bewusst um eine Beidnennung ergänzen. Wenn es auf Letzteres sprich auf das Geschlecht aber nicht ankommt, will ich meine Gedanken in der Regel kurz halten.
Aber letzten Endes geht es mir nicht um die Frage, ob diese oder welche Form am Ende den Sprachgebrauch bestimmen wird. Ich möchte hier nur die Y-Endung neben der X-Endung aufgeführt wissen, weil sie mindestens ebenso interessant ist. Deshalb meine Frage: Darf ich die bisherige Diskussion dahin verstehen, dass ich morgen den von mir vorgeschlagenen Absatz (siehe den Kasten oben) nebst die darunter angegebene Modifikation der Überschrift (X-Endung und Y-Endung (Entgendern nach Phettberg)) in den Artikel einfügen kann?--Fabhoff (Diskussion) 16:45, 27. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Nein. Das ist eine ganz amüsante Kuriosität, kein ernstzunehmender Versuch. --Mautpreller (Diskussion) 16:55, 27. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Es ist eigentlich nicht die Frage, ob der Versuch ernstzunehmen ist. Hornscheidt ist drin, ihre x-Variante ist genauso wenig ernst zu nehmen. --Brahmavihara (Diskussion) 17:01, 27. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Das seh ich anders. Lann Hornscheidt ist einschlägig qualifiziert und tätig, Phettberg ist ein Spaßvogel.--Mautpreller (Diskussion) 17:12, 27. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Dann lieber das Faschisto, die Faschistos, das Massenmördo, die Massenmördos. Ach so, wir bilden hier nur ab. Brahmavihara hat so viele mehr oder minder seriöse Rezeptionen aufgelistet, dass ich für die Aufnahme bin. Der Phettberg hat immerhin so viel Aufsehen erregt, dass ich eher glaube, dass er umseitig vermisst würde, als dass man sich daran stößt, dass er aufgenommen wurde. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 17:16, 27. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Auch die nehmen das praktisch durchgängig als Döntje. Ein ausgedehnter Scherz, der einem Aktionskünstler kaum übelzunehmen ist, aber sicher keine Rolle für dieses Lemma spielt.--Mautpreller (Diskussion) 17:21, 27. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Trotz unterschiedlicher Qualifikation kommen Hornscheidt und Phettberg zu vergleichbaren Ergebnissen. Hornscheid: „Ich verstehe mich als Mensch und beziehe mich dafür nicht auf Gender. Das bedeutet ich habe Gender als Identitätskategorie verlassen, um auf diese Weise Genderismus ganz grundlegend aufzugeben." Da müsste ihr (der Person Hornscheidt) das "Entgendern" nach Phettberg sogar gefallen. Wenn ich mir das hier so anschaue, scheint eine Mehrheit für die Phettberg-Einbindung zu votieren. --Brahmavihara (Diskussion) 17:26, 27. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Zwei Seelen wohnen …
Nach Abwägen der verschiedensten Aspekte meine ich aber, wenn der eine Vorschlag, unabhängig davon, von wem er stammt, erwähnt wird, soll auch der andere Vorschlag, unabhängig von seiner Urheberschaft, erwähnt werden. Die beiden Vorschläge, ein –x oder ein -y anzuhängen, unterscheiden sich kaum, sieht man einmal davon ab, dass einer der beiden noch weniger alltagstauglich ist als der andere.
@Chiananda: Hab Dank für deinen Satz: «Hm, vielleicht sollte ich mir auch ein paar Sockenpuppys zulegen, um dem Ansturm von Gendergegnys auf diesen Artikel gerecht zu werden.» – Was du damit sagen oder gar unterstellen wolltest, bleibt zwar diffus, er zeigt aber sehr deutlich, wie (Ent-)Gendern nach Phettberg eingesetzt werden könnte, Leute lächerlich zu machen. --B.A.Enz (Diskussion) 20:59, 27. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Eventuell sollte man sich auch mal mit der Schöpfungshöhe solcher "Vorschläge" (oder vielleicht nur Parodien) befassen. Affix-Simplifizierungen bzw. Neubildungen auf -i oder (seltener?) -o mit Plural auf -s sind im Deutschen jedenfalls seit langem gebräuchlich und etabliert: Fundi und Realo, Ossi und Wessi aka Bundi und Zoni, Nazi und Fascho usw. (die gefundenen Beispiele interessanterweise alle maskulin und sexusneutral). Phettbergs Leistung besteht also möglicherweise lediglich darin, den Buchstaben auszuwechseln und sie ins neutrale Genus zu verschieben. --Epipactis (Diskussion) 22:54, 27. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Man könnte sich auch über die "Schöpfungshöhe" von Gendersternschreibweisen den Kopf zerbrechen, allerdings sind solche Überlegungen für die Artikelarbeit letztlich unerheblich. Hier muss lediglich dokumentiert werden. Faszinierend ist, dass zwei so unterschiedliche Köpfe wie Hornscheidt und Phettberg zu einem sehr ähnlichen Ergebnis kommen. Der Vorschlag von Hornscheidt ist nicht deshalb der Darstellung würdiger, weil er aus dem akademischen Milieu stammt. Im Ergebnis ist er ebenso abwegig/skurril und wie der von Phettberg. Beide Vorschläge werfen aber jeweils ein Licht auf den anderen und sollten daher im Duo erscheinen. --Brahmavihara (Diskussion) 07:39, 28. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Das ist genau das, was man als "Point of View" bezeichnet. Du meinst, diese Vorschläge "werfen jeweils ein Licht auf den anderen". Nö, tun sie nicht. Sie sind völlig unterschiedlich motiviert. Aber Du darfst auch gern anderer Meinung sein (großzügig, nicht?), bloß nicht diese Meinung über den Artikelnamensraum propagieren.--Mautpreller (Diskussion) 11:57, 28. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
+1: Danke, Mautprellender. Das bringt die Hälfte der bisherigen 1000 Beiträge von Benutzer:Brahmavihara in 6 Monaten auf den Punkt: unreflektierter und uneingestandener POV. Und das in einer Größenordnung von mehr als 300.000 Bytes. Vergleichbar zu 150 DIN-A4-Seiten, die auf dieser Diskussionsseite zu verdauen waren. Nerv.
Und du, Benutzer:Brahmavihara, könntest dir wirklich langsam abgewöhnen, auf jeden Diskussionsbeitrag mit einem eigenen Kommentar zu antworten. Sichtbarkeitsprobleme? --Chiananda (Diskussion) 16:37, 28. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ich lese (Stand jetzt) in den Top 10 nach hinzugefügtem Text bei Brahmavihara 357.018 Bytes (19,2 %) zur Disk hinzugefügten Text und bei Chiananda 498.922 Bytes (26,8 %). --Anselm Rapp (Diskussion) 17:48, 28. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Darum geht es nicht. Es geht darum, ob Vorschläge für eine geschlechtergerechte Sprache ausreichend rezipiert wurden. Ist das der Fall, sollten sie dokumentiert werden. --Brahmavihara (Diskussion) 12:37, 28. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Die Diskussion um das Y-Entgendern wird völlig falsch verstanden, wenn sie ausschließlich oder im Wesentlichen auf Phettberg bezogen wird. Phettberg hat sich das vor 30 Jahren ausgedacht, um damit als Künstler zu wirken. Das Interessante an seinen Artikeln ist eigentlich nur, dass er diese Schreibweise über 30 Jahre durchgehalten hat, ohne damit gegenüber seinen Lesern abstoßend zu wirken. Wesentlich ist aber viel mehr die Diskussion, die Kronschläger angestoßen hat. Er tritt ernsthaft dafür ein, die Y-Endung zu verwenden, weil sie das Gender-Problem in der deutschen Sprache löst und im Gegensatz zu anderen Lösungen sowohl sprechbar als auch lesbar ist und denkbare Worte nutzt. Diese Diskussion, die Kronschläger und nicht Phettberg angestoßen hat, ist durchaus so beachtlich (siehe die oben im Kasten und danach in der Diskussion angegebenen Fundstellen), dass darüber in einem kleinen Absatz berichtet werden sollte. Ein Unterschlagen dieses Vorschlags von Kronschläger würde meines Erachtens ein merkwürdiges Licht auf die Wikipedia werfen.--Fabhoff (Diskussion) 15:05, 28. Apr. 2021 (CEST)Beantworten


Argumente:

  1. Zu Benutzer:Fabhoffs Falschaussage: „Das Argument, es gäbe keine fachkundliche Literatur, erschließt sich mir auch nicht so recht. Kronschläger hat dazu einen Fachartikel geschrieben.“ (15:25, 26. Apr. 2021).
    Nö, es gibt keinen Fachartikel, nur eine selbstreferenzielle Vorstellung der Methode.
  2. Zu Benutzer:Fabhoffs Neulingsfrage: „Aber müssen wir hier eine bestimmte Hürde für eine wissenschaftliche Diskussion abwarten, wenn es nur darum geht, neben der X-Endung auch die Y-Endung darzustellen?“
    Jepp. Die X-Endung ist sprachwissenschaftlich ausgearbeitet und findet sich häufig in Fachliteratur besprochen, auch in Duden-Handbuch und GfdS-Leitlinien. Die X-Endung hat übrigens auch einen Bezug zum englischen Mx (statt Mr/Mrs) sowie zur deutschen Erfindung des Pronomens xier für Nichtbinäre.
  3. Zu Benutzer:Fabhoffs Beurteilung: „Y-Endung schon wesenlich länger im Gebrauch und besser sprech- und lesbar“
    In Gebrauch? Kaum mehr als die X-Endung. Besser sprech- und lesbar ist die Y-Endung allemal, so gewohnt wie die Versüßung auf -i beim Bärli oder Gendersternli. Es fehlt halt noch das ausgearbeitete theoretische Konzept und dessen Begutachtung durch Linguistik und Sprachpfleger.
  4. Zu Benutzer:Fabhoffs Wunsch: „Es geht darum einen Modus darzustellen, der zweifelsfrei eine geschlechtergerechte Sprache darstellt“
    Nö, geht es nicht. Umseitig werden nur fachkundliche Positionen zu relevanten Elementen der Gendersprache behandelt – selbst davon bleibt Vieles außen vor. Es ist Aufgabe einer Enzyklopädie, die wesentlichen Bestandteile eines Themas darzustellen. Zeitgeistige Hypes werden rückwirkend aus Sekundärliteratur behandelt, im Unterschied zur Tickeritis beim Schwesterprojekt Wikinews. Aus Hunderten von Sprachleitfäden und Dutzenden umfänglich ausgearbeiteter Konzepte ließen sich umseitig viel Content einpflegen – stattdessen wird alles fokussiert und minimalisiert gehalten.
  5. Zu Benutzer:Brahmavihara: „Ich denke, die Phettberg-Methode hatte ausreichend öffentlichen Widerhall (s.o.), so dass man sie in den Artikel aufnehmen sollte.“
    Siehe Nr. 1 bis 4.

Die X-Endung ist meiner privaten Meinung nach völlig überflüssig, sowohl für die Praxis wie für den Artikel – aber wir sollten uns diesbezüglich auf die Relevanz verlassen, die z.B. die GfdS der Methode zuweist. Und sei es auch nur zur Abgrenzung.

tl;dr  „Die Ergebnisse seiner Untersuchung plant Kronschläger nun, für die breite Öffentlichkeit aufzubereiten und zu publizieren“ (RND 8.04.2021). Warten wir also ab, wie die kommende Publikation fachkundlich rezipiert wird. Oder bis das kommende Bundeskanzly verkündet: „Danke, liebe Wählys, für euer Vertrauy! Es wird alles guty-guty!“ --Chiananda (Diskussion) 16:38, 28. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Kompromissmöglichkeit: Ich ergänze den Abschnitt "X-Endung" mit je einem Absatz zu Lann Hornscheidts -ens-Endung, zu Mx und xier sowie zur Y-Endung. --Chiananda (Diskussion) 16:57, 28. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Ich habe nichts dagegen, wenn jemand die -ens-Endung sowie Mx und xier dem Artikel noch hinzufügt, nachdem ich den oben im Kasten beschriebenen Absatz neben der Änderung der Überschrift (Y-Endung (Entgendern nach Phettberg)) und den darunter aufgeführten Beispielen dem Artikel hinzufügt habe. Meine Kommentare als "Falschaussage" oder als "Neulingsfrage" zu bewerten, empfinde ich nicht gerade als vertrauensbildend. Monopole dürften für die Erstellung von Wikipedia-Artikeln wohl auch nicht gerade passend sein - oder ist mir da etwas entgangen? --Fabhoff (Diskussion) 17:53, 28. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ja danke, dass du nichts dagegen hast; hab’s dann mal eingebaut: X-Endung. --Chiananda (Diskussion) 04:12, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Danke fürs Einbauen, Chiananda. Sollte man die Überschrift nicht noch anpassen?: X-Endung und andere (es sind ja jetzt 3: x,y,ens). --Brahmavihara (Diskussion) 08:10, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
@Chiananda: Ich darf dein "Ja" dahin verstehen, dass du mit meinem Vorschlag einverstanden bist und ich den Absatz zur Y-Endung so gestalte, wie es im Kasten vorgeschlagen wurde. Ich werde auch die Überschrift dementsprechend gestalten. Sollte ich dich da falsch verstanden haben, müssten wir das ganze hier rückgängig machen.--Fabhoff (Diskussion) 10:58, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Fabhoff: "Diese gut sprech- und lesbare Methode geht auf den Wiener Aktionskünstler und Kolumnisten Hermes Phettberg zurück" – das halte ich für eine Wertung, die, außer als geeignetes Zitat, meines Erachtens raus sollte. Gut sprech- und lesbar im Vergleich zur X-Endung sicher, aber auch mit der Y-Endung würde die deutsche Sprache völlig umgekrempelt. Vielleicht kannst Du das selbst noch beheben. Beispiel (Minimum): "Diese – im Vergleich zur X Endung – gut sprech- und lesbare Methode ..." Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 11:30, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Ja, gerne, habs gemacht (ich dachte, weil die Kritik eine kleine Wertung enthält, darf auch die Vorstellung eine Pro-Wertung enthalten, aber vielleicht kommt es besser, wenn man den Vergleich zur X-Endung hervorhebt.)--Fabhoff (Diskussion) 11:37, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
So ist's neutral. Sollte die Phettberg-Methode ernsthaft erwogen werden, würden wir zum Thema "gut sprech- und lesbar" noch viel hören, bin ich sicher. Die beiden Gedankenstriche sind gar nicht erforderlich, stelle ich beim Lesen fest. Und die "X-Endung" haben wir überall sonst mit Bindestrich geschrieben. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 11:50, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
@Brahmavihara: Neutralität wäre gegeben, wenn überhaupt keine Wertungen in dem Absatz wären. Dann wäre er aber ein bisschen mager und die Kritik (zu "niedlich", "harmloser Scherz") käme nicht zu Wort. Mich wundert auch ein bisschen, dass wir hier ausgiebig über die Ergänzung diskutieren und sobald einer anfängt, diese Ergänzung mit eigenen Worten zu schreiben, dann ein Reihe von Bearbeitungen folgen ohne weitere Diskussion. Ich kann aber mit den meisten von Brahmavihara vorgenommenen Änderungen gut leben. Jedoch möchte ich den Vorzug der Les- und Sprechbarkeit erwähnt haben und zwar mit den Worten: "Diese im Vergleich zur X-Endung besser les- und sprechbare Methode ..."; andernfalls müssten die Wertungen zur Kritik entfallen, was ich nicht gut fände. Ich denke mit dem Wort "besser" wird eine absolute Wertung vermieden und der relative Vorzug im Vergleich zu anderen Methoden gleichwohl zum Ausdruck gebracht. Weiterhin habe ich bewusst als Beispiel zum Genus Neutrum auch den unbestimmten Artikel "ein" aufgeführt ("ein Wirty"), ansonsten könnte man den "Wirty" auch ganz streichen. Ich werde aber noch etwas warten, bevor ich diese Änderungen vornehme. --Fabhoff (Diskussion) 12:59, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Hallo Fabhoff, meine Kleinigkeiten sollten nur der Optimierung dienen. "Besser lesbar" wäre immer noch eine Wertung, die ich zwar voll und ganz teile, die uns aber als Autoren nicht zusteht. "Besser lesbar" könnten wir nur als Zitat einfügen + Quelle. Vll. findest du da was. --Brahmavihara (Diskussion) 14:18, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Hallo Brahmavihara, danke für dein Feedback. Eine Quelle für "gut lesbar" mithin somit auch "besser lesbar" gibt es in dem Artikel von Kronschläger, welcher am Ende des Satzes, um den es geht, mit einer Fußnote zitiert wird. In dem Artikel von Kronschläger heißt es:
"Insofern ist das Entgendern nach Phettberg eine Möglichkeit unter vielen (Student*innen, Student _innen, Studier*, Studierx, Studierende), die durch mehrere Vorteile besticht: Einerseits wird dennoch deutlich gemacht, dass es sich um eine gendersensible Form handelt, andererseits ist es auf der Basis bereits bekannter grammatischer Phänomene gebildet und daher in mündlicher und schriftlicher Kommunikation einfach anzuwenden."
Der Vorteil einer einfach anwendbaren mündlichen und schriftlichen Kommunikation wird dort angesprochen. Ich möchte aber ungern, den ganzen Satz zitieren, weil der zu lang ist. Könnte man vielleicht umseitig in dem dann folgenden Satz schreiben: Sie wird unter anderem von Thomas Kronschläger von der TU Braunschweig wegen der von ihm im Vergleich zu anderen Methoden gesehenen "Vorteile für die mündliche und schriftliche Kommunikation" sowie in sozialen Medien propagiert und ... . Das wäre dann nicht ganz so lang und gleichwohl eine Quelle zitierend. Die auf Kronschläger verweisende Fundstelle am Ende des vorangehenden Satzes "... Kolumnen gebraucht." wäre dann wohl nach dem Zitat "... schriftliche Kommunikation" anzuführen.--Fabhoff (Diskussion) 14:50, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Fabhoff, bitte keine Diskussionsbeiträge anderer löschen, auch wenn sie gegenstandslos (oder veraltet oder sonst etwas) geworden scheinen (WP:DISK 2/1.). Danke, --Anselm Rapp (Diskussion) 15:17, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
@Anselm Rapp Ich hoffe nicht, dass mir das aus Versehen passiert sein sollte. Selbstverständlich möchte ich nicht die Diskussionsbeiträge von anderen löschen oder verändern. Ich habe heute zwei Mal Veränderungen an meinen eigenen Diskussionsbeiträgen vorgenommen, weil ich nachträglich bemerkt habe, dass bei mir ein Wort fehlte bzw. ich den/die Adressaten meines Beitrags falsch ausgewählt hatte. Falls darüber hinaus eine Änderung an den Beiträgen anderer eingetreten sein sollte, bitte ich das zu entschuldigen. Ich fände das selbst nicht korrekt! --Fabhoff (Diskussion) 15:50, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Das meine ich, Fabhoff. Aber ich finde es so angenehm, hier über Missgeschicke ruhig und sachlich diskutieren zu können, dass ich Dir das glatt verzeihe. :-) Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 16:14, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Ich drücke weiterhin meinen Protest dagegen aus, so eine gehypte One-Man-Show des Herrn Kronschlägers ohne fachkundliche Rezeption umseitig überhaupt nur zu erwähnen. Die Kompromissmöglichkeit war eigentlich schon die Grenze des Erträglichen. Die Belege habe ich auf’s Notwendige reduziert. Sollte weitere Kritik zur Lächerlichkeit der Methode eintreffen, fliegt der Abschnitt wieder raus. --Chiananda (Diskussion) 03:13, 30. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

@Chiananda Ich darf darauf hinweisen, dass die Machtstrukturen der WP keinen Chefredakteur vorsehen, weder insgesamt noch für einzelne Artikel. Es ist deshalb nicht akzeptabel, dass wir hier über die einzelnen Formulierungen für eine mögliche Ergänzung diskutieren und dann eine Person sich das Recht nimmt, in der Nacht eigenständig Veränderungen vorzunehmen, die nicht abgesprochen sind. Du hast den Kompromiss vorgeschlagen, die Y-Endung mit hineinzunehmen, wenn die "ens"-Variante auch erwähnt wird. Das durfte und musste man so verstehen, dass die von mir oben im Kasten vorgeschlagene Formulierung genommen und die "Ens-"Variante hinzugefügt wird. Genau so habe ich deinem Kompromissvorschlag zugestimmt und darauf hast du dann die "Ens-Variante" hinzugefügt, bist also dementsprechend verfahren. Wenn jemant meint, seine Stimme habe in dieser Diskussion ein größeres Gewicht als das eines anderen, wäre das ein Konflikt, der auf einer anderen Ebene zu lösen wäre. Ich hoffe aber nicht, dass es so weit kommen muss. Deshalb darf ich darum bitten, dass die vorangegangene Formulierung insbesondere auch unter Nennung der fachkundlichen Publikationen von Kronschläger von mir wieder umseitig eingefügt werden kann. Gegen einen eigenständigen Abschnitt für die "Y-Endung" habe ich nichts einzuwenden. Auch das hätte man aber vorher kommunizieren können.--Fabhoff (Diskussion) 12:22, 30. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Dieser Abschnitt kann archiviert werden. --Chiananda (Diskussion) 01:50, 6. Mai 2021 (CEST)

Vorschlag: Änderung des Lemma-Titels in Gendersprache

Der Titel "geschlechtergerechte Sprache" geht wohl auf die Selbstinterpretation jener zurück, die das Konzept einer gegenderten Sprache vertreten. Dagegen soll auch, dem Gebot der Neutralität folgend, nichts eingewandt werden. Es gibt aber zahlreiche Einwände, u.a. von Sprachwissenschaftlern, die darauf hinweisen, daß damit die Sprache sexualisiert wird, also genau nicht einer "geschlechtergerechten", sondern einer Geschlechtssprache zugearbeitet wird. Auch diese Position ist nicht zu bewerten. Der Titel "Gendersprache" scheint mir dann als neutral angebracht. Vielleicht fällt ja jemanden noch eine andere, bessere Bezeichung des Lemmas ein. Auf jeden Fall ist die Bezeichnung "geschlechtergerecht" nicht neutral. --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 16:48, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Zunächst einmal handelt es sich bei "Geschlechtergerechte Sprache" und "Gendersprache" nicht um Sprachen, sondern eher um Sprach- oder Schreib-Stile, weshalb der Terminus "Sprache" in einem seriösen (oder neutralen) Artikel zu diesem Thema gar nicht im Lemma gebraucht werden sollte. --Georg Hügler (Diskussion) 16:54, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Einfach mal das dt. Wort "Sprache" im Duden nachschlagen. Damit werden keineswegs nur Sprachsysteme bezeichnet, sondern auch Ausdrucks- oder Redeweisen. --Éditer-thon (Diskussion) 17:04, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Grundsätzlich stimme ich Lothar aber in der Sache zu: Die Bezeichnung „Geschlechtergerechte Sprache“ ist möglicherweise ein unzulässiger Euphemismus: »gerecht« beinhaltet eine Wertung. Ob die im Lemma beschriebenen Strategien aber tatsächlich »gerecht« oder wenigstens »gerechter« sind oder zu mehr »Gerechtigkeit« beitragen, ist umstritten. Diskussionswürdig, ob man eine solche Selbstbezeichnung einfach übernehmen kann. Eventuell Konsensfähig könnte die bereits jetzt in der Einleitung genannte Bezeichnung „Geschlechtersensible Sprache“ oder eben „Gendersensible Sprache“ sein. --Politikundwirtschaft (Diskussion) 17:24, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
"Genderorientierte Sprachvariante"? (Der Duden hat keinen NPOV mehr, ist ungeeignet.) Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 17:48, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Die einzig wirklich akzeptable und auch zeitgemäße Umbenennung des Lemmas wäre in meinen Augen > "gendergerechte Sprache", weil "Gender" noch einen deutlich größeren Bedeutungshorizont als "Geschlecht" hat. Ansonsten sollte man hier die Bezeichnung wählen, die die Schöpfer dieser Sprache sich ausgedacht haben, auch wenn diese ohne Frage auch ein sehr raffiniertes Framing ("gerecht") beinhaltet. Gendergerechte Sprache - das ist kurz und knackig, jeder weiß, was gemeint ist. Sicherlich besser als "Sprachmodifikationsvorschläge zur Implementierung des Gerechtigkeitsgedankens in Sprachgebrauch und Orthografie auf der Basis feministischer und anderer genderpolitisch orientierter Weltanschauungen". --Brahmavihara (Diskussion) 18:33, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Wie wäre es mit genderorientierte Sprache? Das Wort gerecht ist ja auch umstritten und es gibt sehr verschiedene Auffassungen, was das ist - nicht nur im Sprachgebrauch. --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 19:39, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Offengestanden würde ich den Titel des Artikels so bezeichnen, wie er im allgemeinen, insbesondere mündlichen Sprachgebrauch am ehesten verwendet würde. Meines Erachtens würde man in einer mündlichen Diskussion wohl den Begriff "Gendersprache" verwenden, weil der am kürzesten ist und trotzdem jeder weiß, was gemeint ist. Allerdings mag es sinnvoll sein, dann verschiedene Weiterleitungen anzulegen, damit man über andere Begriffe auch zu dem Artikel kommt.--Fabhoff (Diskussion) 19:47, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Die wissenschaftliche Literatur zum Thema verwendet überwiegend die Bezeichnung "geschlechtergerechte Sprache", danach sollte sich auch die WP richten. "Gendersprache" wird meines Wissens nahezu ausschließlich in unwissenschaftlichen Artikeln gegen geschlechtergerechte Sprache oder eben in der Alltagssprache verwendet, kommt also offensichtlich nicht infrage. Von den Begriffsneuschöpfungen hier will ich gar nicht erst reden. Es ist offensichtlich nicht die Aufgabe der Wikipedia, eine aus Sicht einiger Autor:innen angemessene Bezeichnung für das Phänomen zu finden, denn das wäre TF.
Weiterleitungen von "Gendersensible" oder "gendergerechte Sprache" könnten tatsächlich sinnvoll sein. --Éditer-thon (Diskussion) 20:13, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Sehe ich auch so. – Letztlich deckt der Artikel mehrere Stossrichtungen ab. Als er am 21. Juni 2007 erstellt wurde, ging es nur um die – wenn ich das so sagen kann – binäre (zweigeschlechtliche) Gerechtigkeit; mittlerweile ist aber auch die nicht-binäre (plurigeschlechtliche) Gendergerechtigkeit ein Thema und vor allem in den letzten beiden Jahren hier eingearbeitet worden. Vieles, was hier drin steht, ist aber noch binär ausgerichtet (bis hin zu Chianandas Lieblingsleitfaden der Schweizerischen Bundeskanzlei).
Ich würde das Lemma nicht ändern; im Intro wird bereits auf weitere Benennungen hingewiesen. Die Problematik von «gerecht» könnte noch angesprochen werden.
Und zum Thema «Sprache» im Lemma: Da sehe ich kein Problem, vgl. Leichte Sprache und Einfache Sprache. (Geschlechtergerechte, genderinklusive Sprache ist allerdings eindeutig weniger barrierefrei.) --B.A.Enz (Diskussion) 20:36, 29. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Wieso kommt Alltagssprache "offensichtlich nicht infrage"? Sollte ein Artikel nicht grundsätzlich unter dem Lemma stehen, unter dem es die Benutzer am ehesten suchen?--Mondmotte (Diskussion) 15:01, 11. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Geschlechtergerecht ist nach wie vor das übergeordnete Wording in der Fachliteratur, eindeutig bei RdR, GfdS, Dudenredaktion und Bundeskanzlei, außerdem in vielen Gesetzestexten.
Gender… ist eindeutig auf Mehrgeschlechtlichkeit ausgerichtet; steht auch so im Intro vom 1. Abschnitt "Theoretische Grundlagen". Ist bisher aber nicht als allg. Hauptbezeichnung anerkannt und deshalb nicht als Lemma geeignet.
Im Übrigen sind Verschiebungswünsche von Fachunkundigen auch weiterhin unerwünscht, mussten wir auch vor 15 Monaten schon erleben.
Der Themenaspekt "Gerecht(igkeit)" fehlt tatsächlich umseitig in den Grundlagen noch. Fachkundliche Hinweise? --Chiananda (Diskussion) 01:59, 30. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Frage: Was soll die Wendung gegen Fachunkundige? Gilt für WIKIPEDIA nicht mehr die Weisheit der Vielen? Wer entscheidet darüber, wer fachkundig ist? Lieber oder liebe (?) Chiananda, glauben Sie, als - nach eigener Auskunft auf ihrer Autorenseite - kollaborativer Autor im Bereich Ethnologie‎ zu disem Lemma hier fachkundug zu sein? --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 08:33, 30. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Lieber Lothar W. Pawliczak. Die Diskussionsseiten sind nicht der Ort, um solche grundlegenden Probleme der Wikipedia zu besprechen. Sie sollten natürlich auch nicht der Ort sein, Mitautoren durch den Vorwurf mangelnder Fachkenntnis pauschal abzuqualifizieren ("Im Übrigen sind Verschiebungswünsche von Fachunkundigen auch weiterhin unerwünscht"). Verschiebungswünsche sind grundsätzlich zur Kenntnis zu nehmen und ggf. mit guten Argumenten zurückzuweisen. Zum Thema dieses Abschnittes: Der Lemma-Name sollte den etablierten Sprachgebrauch widerspiegeln. Kreative Neuschöpfungen wie "Genderorientierte Sprache" oder umgangssprachliche Wendungen wie "Gendersprache" sind daher nicht angemessen, da sie in der Fachliteratur nicht vorkommen. Wir wissen, dass der Begriff "gerecht" problematisch ist, er ist jedoch Bestandteil eines etablierten Begriffes. Man kann die Problematik der Bezeichnung ja im Artikel thematisieren. --Brahmavihara (Diskussion) 08:45, 30. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Brahmavihara, ich verstehe Deinen Einwand, dass die Abwertung "Fachunkundiger" nicht am selben Ort wie die Änderung des Lemma-Titels diskutiert werden kann – nur, wo hätte Lothar W. Pawliczak sein Unbehagen sonst ausdrücken sollen, wo doch die "Fachunkundigkeit" hier thematisiert wurde? Natürlich gibt's hier mehr oder minder einschlägig Ausgebildete, aber "fachkundig" ist doch jeder, der deutsch spricht. Wissenschaftler sollen abbilden, aber die Realität in ihrer gesamten Breite. Solange ich den Eindruck habe, dass breite Bevölkerungskreise ausgeblendet werden, weil ihre Position nicht genügend "rezipiert" wurde, teile ich Lothar W. Pawliczaks Einwand. Wo wollen wir das diskutieren, in der Gewissheit, dass "Fachunkundige" Abwertende zumindest Kenntnis davon nehmen? Wer hier mitdiskutieren darf und wer nicht, ist eine substanzielle Frage. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 09:29, 30. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Hier dürfen grundsätzlich ALLE mitdiskutieren. Und wer meint, fachkundiger zu sein als andere, muss eben die besseren Argumente liefern. Der Hinweis auf mangelnde Fachkenntnis ist ebenso wie der Hinweis auf "Missionen" eine beliebte Taktik beim Wegboxen anderer Autoren. Sollten Autoren hier unredliche Methoden der Diskussionsführung verwenden, darf das natürlich auch hier vor Ort erwähnt werden. --Brahmavihara (Diskussion) 10:54, 30. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Das ist eben genau die Fragen, ob es sich bei der Begriffsbildung "geschlechtergerechte Sprache" um einen etablierten Sprachgebrauch handelt. Könnte es vielleicht auch sein, daß es nur jene sind, die das Konzepot der "geschlechtergerechten Sprache" betreiben und die dies im Sprachgebrauch etablieren wollen? Ist es nicht so, daß dies von einer Mehrheit der Bevölkerung - laut Umfragen etwa 60 % - abgelehnt wird, während nur etwa ein Drittel das befürworten? Ist es nicht so, daß durchaus ernstzunehmende Sprachwissenschaftler bestreiten, daß es sich dabei um eine "geschlechtergerechte Sprache" handelt? Macht sich WIKIPEDIA nicht eineitig zum Propagandist der Leute, die eine "geschlechtergerechte Sprache" fordern, indem dieser Begriff mit dem Lemma übernommen wird? --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 12:48, 30. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Ich halte es nicht für übermäßig problematisch, die Eigenbezeichnung "geschlechtergerechte Sprache" zu verwenden, obwohl der Begriff fraglos eine propagandistische Qualität hat. Durch Verwendung des etablierten Begriffes wird man noch nicht zum Propagandisten des dahinterstehenden Konzepts. Wir wissen, dass die Vokabel "geschlechtergerecht" aus Gründen der "Verkaufsförderung" gewählt wurde. Trotzdem kann man den Begriff benutzen ohne sich mit dem Konzept gemein zu machen oder es zu bewerben. Hinter dem Konzept "geschlechtergerechte Sprache" steckt eine bestimmte Vorstellung von Gerechtigkeit und eine Vorstellung von den Mitteln, mit denen diese Gerechtigkeit hergestellt werden soll. Diese Vorstellungen werden mit guten Argumenten kritisiert. --Brahmavihara (Diskussion) 13:19, 30. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Dann sollte also gleich als erster Satz des Artikels stehen: Geschlechtergerechte Sprache ist eine Begriffsbildung von Theoretiekrn, die mit einem verändeten Sprachgebrauch in Bezug auf Personenbezeichnungen die Gleichbehandlung von Frauen und Männern anstreben. "und darüber hinaus aller Geschlechter", gehört natürlich auch gestrichen, weil damit potitiv Position zur Behauptung von Vielfachgeschlechtlichkeiten bezogfen wird. Da wäre allenfalls anzubieten: Dabei wird auch angenommen, daß die Sprache auch noch weiteren Geschlechtern gerecht werden müsse. Alles übrigen kann dann so bleiben. --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 13:32, 30. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Da das inhaltlich falsch ist, kommt es nicht in Frage. Bereits die "Theoretiker" sind falsch (es handelt sich zum nicht geringen Teil um Praktiker). Es ist auch keine "Begriffsbildung", sondern ein Konzept (vergleichbar mit Gender Mainstreaming). Im Übrigen müsste man dann schreiben: Theologie ist eine Begriffsbildung von Theoretikern, die davon ausgehen, dass es mindestens einen Gott gibt, für eine von ihnen so genannte Wissenschaft, die sich mit dieser von ihnen angenommenen Wesenheit beschäftigt. Oder so ähnlich. Es hat keinen Zweck, Definitionsversuche von Wörtern zu machen, die man am liebsten nicht mit der Feuerzange anfassen möchte. Damit ist niemandem geholfen.--Mautpreller (Diskussion) 13:45, 30. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Der Einwand ist richtig, danke. Also: Geschlechtergerechte Sprache ist ein Konzept, das mit einem verändeten Sprachgebrauch in Bezug auf Personenbezeichnungen die Gleichbehandlung von Frauen und Männern anstrebt. --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 15:16, 30. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Hier ist kein Konsens zur Verschiebung abzusehen.
In diesem Abschnitt geht’s nicht um die Umformulierung des Definitionssatzes; deshalb hat auch im Weiteren niemand auf deine "Schwarmintelligenz" reagiert.
Jeder Begriff ist ein Konzept, das muss nicht extra erwähnt werden.
Und geschlechtergerechte Sprache ist nicht einfach irgendein "Konzept", das irgendeine "Veränderung" will. Die Zielsetzung wird genannt, der entsprechende Sprachgebrauch existiert seit Jahrzehnten.
Das fachkundliche Wording ist:

  1. Rat für deutsche Rechtschreibung 2018: „das Anliegen zur Umsetzung sprachlicher Gleichbehandlung der Geschlechter … die etablierten Formen geschlechtergerechter Schreibung“; 2021: „dass allen Menschen mit geschlechtergerechter Sprache begegnet werden soll“
  2. Rechtschreibduden 2020: „geschlechtergerechter Sprachgebrauch“
  3. Duden-Handbuch 2020: „geschlechtergerechter Sprachgebrauch … gendergerechter Sprachgebrauch“.
  4. Rechtssprache 2021: „dabei besteht Konsens, dass Gesetzessprache die Gleichstellung der Geschlechter zum Ausdruck bringen sollte“

Also: Geschlechtergerechte Sprache bezeichnet einen Sprachgebrauch… --Chiananda (Diskussion) 03:16, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten

JA: "Sprachgebrauch" bedeutet hier erst einmal nur, dass Sprache mit einer bestimmten Absicht verwendet wird. "Sprachgebrauch" bedeutet nicht "etablierter/allgemeiner Gebrauch" oder gar "weit verbreiteter Gebrauch". Ich halte den Begriff "Sprachgebrauch" für unbedenklich und nicht wertend. --Brahmavihara (Diskussion) 12:04, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Verständlichkeit I

A) Als Personenbezeichnung werden alle sprachlichen Mittel verstanden, die auf Menschen referieren können, sich also im semantischen Sinn auf einzelne, mehrere oder alle Personen beziehen. 
B) Personenbezeichnungen sind Wörter, die sich auf einzelne, mehrere oder alle Menschen beziehen. 

Im Interesse der Verständlichkeit hatte ich A) zu B) umformuliert, was von Mautpreller rervertiert wurde. Natürlich ist A nicht falsch. Ich halte den linguistischen Fachbegriff "referieren" jedoch hier für entbehrlich, weil er auch nicht mehr zum Ausdruck bringt als "sich beziehen". Der Text wird durch den Verzicht auf den Fachbegriff verständlicher. Und "sich also im semantischen Sinn ... beziehen" ist Geschwurbel. In welchem Sinne denn sonst? Ich finde, wir sollten hier ein bißchen an den nicht fachkundigen Leser denken und ihn nicht mit allzu viel Fachjargon im Intro abschrecken. --Brahmavihara (Diskussion) 11:42, 30. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Ist die Version A nicht sogar falsch? Laut DWDS Substantiv, das eine Person bezeichnet Ein Personalpronomen ist doch auch ein sprachliches Mittel, oder? ArchibaldWagner (Diskussion) 12:08, 30. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Referenz ist für das Verständnis ein wichtiger Begriff, vielleicht der wichtigste überhaupt. Man muss unterscheiden zwischen dem sprachlichen Zeichen mit seinen beiden konstituierenden Ebenen Signifikant und Signifikat – so lange ist man noch "in der Sprache". Und dem Referenten, das ist ein außersprachliches Objekt. Diese Unterscheidung ist sehr wichtig, weil es eben beim Referenten nicht um einen "Inhalt" oder einen "Begriff" geht, sondern zum Beispiel um diese-oder-jene Person.--Mautpreller (Diskussion) 12:13, 30. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Warum wird hier von einem sprachlichen Mittel gesprochen, wo im Duden und auch beim DWDS schlicht Substantiv steht? Ich sehe da deutliche Unterschiede.ArchibaldWagner (Diskussion) 12:25, 30. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Du verwechselst meines Erachtens hier was: "Substantiv" ist eine grammatische Kategorie, sie stammt aus der Schulgrammatik. "Sprachliches Mittel" ist sehr viel allgemeiner (löst sich von schulgrammatischen Kategorien), und darum geht es hier doch auch. Wie beziehe ich mich sprachlich auf Personen? Das ist natürlich nicht bloß mit einer bestimmten Wortart der Fall.--Mautpreller (Diskussion) 12:30, 30. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Aber dann sagst Du, dass die Kurzerklärungen beim Duden und beim DWDS nicht stimmen, Personenbezeichnung ist damit viel weiter zu verstehen. Wo bitte finde ich dann eine verbindliche Erklärung für "Personenbezeichnung"? ArchibaldWagner (Diskussion) 12:43, 30. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
"Verbindliche Erklärungen" wirst Du kaum finden. Was Du hier zitierst, ist eine recht enge Definition, die für ein Wörterbuch ausreicht, weil es da ja tatsächlich um den Wortschatz (Lexikon) geht. Pronomina jeglicher Art, ja ganze Fügungen von mehreren Wörtern können aber auch auf "Personen" referieren und tun es auch (müssen es aber nicht immer). "Sprachliche Mittel" ist dafür doch eine angemessene Formulierung. Findet sich auch vielfach in der Literatur.--Mautpreller (Diskussion) 12:57, 30. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Die Einschränkung auf "Substantive" findet sich auch bei duden.de. Merkwürdig, dass auch hier die Prononem ausgeklammert werden. Ich bezweifle immer noch, dass im Intro der linguistische Referenz-Begriff erforderlich ist und würde eine einfachere Erklärung befürworten. Ob man nun im linguistischen Jargon sagt: "das referiert auf" oder allgemein verständlich "das bezieht sich auf" ist letztlich - in unserem Zusammenhang - kein großer Unterschied. Man sollte solche Intros nicht mit Komplexität überfrachten. Personenbezeichungen sind letztlich nicht mehr als Bezeichnungen für Personen. --Brahmavihara (Diskussion) 13:07, 30. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Die Einleitung eines Artikels erklärt in groben Zügen und in allgemein verständlicher Sprache, was der Begriff bedeutet und wie er verwendet wird oder was das Thema des Artikels ist. Wenn zum Verständnis des Inhalts besondere Vorkenntnisse erforderlich sind, sollten diese in der Einleitung benannt werden, idealerweise ergänzt um Links zu Artikeln, in denen erforderliche Grundlagen vermittelt werden. Bei umfangreichen Einleitungen gilt dies für die ersten Absätze, während die Folgeabsätze fachspezifisch sein oder tiefer in die Materie eindringen können. WP-OMA. --Brahmavihara (Diskussion) 14:35, 1. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Also, die "Personenbezeichnungen" verlinken zu dem Absatz aus dem Duden-Handbuch: „Mit Personenbezeichnungen meinen wir alle sprachlichen Mittel, die auf Menschen referieren können.“ Das ist fachkundlich und präzise und kann deshalb auch so im Intro formuliert werden. Und der Fachbegriff gehört hier genannt, auch, um die umständliche Beschreibung "Bedeutungselement eines Wortes, das sich auf außersprachliche Gegebenheiten bezieht" o.ä. abzukürzen.
Das "Personenbezeichnungen" vorwiegend als Substantive verstanden werden, liegt auch an den (Duden-)Grammatiken, die Pers.bez. unter "Substantive" (und ihren Genera) einordnen, also eine Subklasse von Substantiven so benennen. Aber schon die einfache generische Form jemand, der… oder man ist ja eine Bezeichnung von Menschen bzw. Personen.
Interessant finde ich, dass die Entfernung des fraglichen Satzes die erste Tat von Benutzer:Brahmavihara war am 15. Sep. 2020‎ (Kommentar: Entbehrlich), nach 3½ Jahren Abwesenheit vom Artikel – dabei stellt der Satz eine ganz wichtige Kernaussage dar. Es fragt sich, was an diesem Satz so beunruhigend sein könnte… --Chiananda (Diskussion) 04:42, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Es gibt hier letztlich nur zwei Optionen: entweder man schreibt so, dass Verständlichkeit für eine möglichst große Leserschaft gewährleistet ist oder man insistiert, linguistisches Fachvokabular ("referieren auf") zu verwenden, das 95% der Leserschaft nicht vertraut ist. Wikipedia-Autoren sollten in der Lage sein, sich in die Köpfe einer nicht fachkundigen Leserschaft zu versetzen. --Brahmavihara (Diskussion) 09:33, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
+1! --Anselm Rapp (Diskussion) 10:11, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
+1 (d.h. eher Version B) --Georg Hügler (Diskussion) 11:02, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Es erhebt sich die Frage nach der Zielgruppe einer Enzyklopädie. Eine vermeintliche Elite, die auf weniger oder anders Gebildete herabsieht, ist es sicher nicht. Eine wirkliche wissenschaftliche Koryphäe (Denken wir jetzt an eine Frau oder an einen Mann?) pflegte nach Beendigung von Schreibarbeiten zu sagen: "Jetzt gebe ich es meiner Putzfrau (damals noch keine Beleidigung) zu lesen. Wenn die es versteht, ist es gut." Wir haben diesbezüglich den Artikel Verständlichkeit und die Arbeitshilfen Wikipedia:Allgemeinverständlichkeit mit einer Checkliste und einem Abschnitt "Was zu tun ist, falls ein Artikel nicht verständlich geschrieben ist" sowie für Neulinge Wikipedia:Wie schreibe ich gute Artikel mit dem Abschnitt "Verständlichkeit", in dem es heißt: "Die Wikipedia ist eine allgemeine Enzyklopädie und kein Fachbuch. Sie soll auch für Laien verständlich sein." Vor diesem Hintergrund ist doch glasklar, welche Version erwünscht und welche unerwünscht ist und was von Wikipedia-Autoren erwartet wird. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 11:43, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
"referieren auf" = "Bedeutungselement eines Wortes, das sich auf außersprachliche Gegebenheiten bezieht". Das ist sicherlich alles richtig. Aber die Formulierung "referieren auf" ist eben nur wenigen Fachkundigen geläufig. Und die Definition "Bedeutungselement eines Wortes, das sich auf außersprachliche Gegebenheiten bezieht" ebenfalls. Diese komplexe Kiste von Signifikant-Signifikat-Referenz muss im Intro nicht aufgemacht werden. Wir schreiben in der Wikipedia nicht für einen elitären Zirkel von Linguisten. Man kann die Komplexität durchaus reduzieren ohne inhaltlich Abstriche machen zu müssen. --Brahmavihara (Diskussion) 12:05, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Eigenartige Diskussion m.E.: 1. Das Wort "Referenz" ist ein wichtiger Fachbegriff, den sich jede:r durch den verlinkten WP-Artikel selbst erschließen kann, 2. linguistisches Fachvokabular ("referieren auf") [...], das 95% der Leserschaft nicht vertraut ist –> das halte ich für übertrieben: Ein Grundverständnis dafür, was eine Referenz ist, hat wohl fast jede:r, und damit ist der Satz schon zugänglich, 3. Im Bereich der Naturwissenschaften gibt es wohl kaum einen WP-Artikel, der diesem überspitzten und imho leicht antiintellektuellen Anspruch auf Allgemeinverständlichkeit gerecht wird. Warum wird Präzision hier automatisch als elitäre Überheblichkeit eingeordnet? --Éditer-thon (Diskussion) 12:47, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
"Ein Grundverständnis dafür, was eine Referenz ist, hat wohl fast jede:r" - das kommt sehr darauf an, in welchen Kreisen man sich bewegt. Warum du dem Bemühen um Allgemeinverständlichkeit gleich das Label "antiintellektuell" aufklebst, erschließt sich mir nicht. Das Ausmaß an Komplexität wird immer von der Textsorte diktiert. WP ist eine Enzyklopädie, kein Fachbuch. Ein guter Artikel in Wikipedia soll verständlich sein. Überprüfe neue Artikel oder Änderungen auf allgemeine Verständlichkeit, siehe Checkliste Verständlichkeit. Menschen ohne einschlägige fachliche Vorbildung sollen zumindest die zusammenfassende Einleitung, bestenfalls den kompletten Artikel verstehen können. Zur Verständlichkeit erforderliche Erklärungen sollen direkt im Artikel gegeben werden. Verweise geben weiterführende und vertiefende Informationen zum Thema. Artikel, auf die verwiesen wird, sollten ebenfalls verständlich sein.--Brahmavihara (Diskussion) 12:57, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Antiintellektuell finde ich z.B. den Impuls, nicht übermäßig kryptische Fachwörter wie "Referenz" automatisch als Ausdruck einer überheblichen Elite zu werten. Ich meine zudem, dass Ihr das WP-Publikum unterschätzt und finde im Gegenteil gerade Gedankenexperimente wie den "Putzfrauentest" ziemlich überheblich. Es ist ja nicht so, dass ihr die Verständniskapazitäten der WP-Leser:innen empirisch belegen könntet, oder hast Du den Artikel Deiner Putzkraft zu Lesen gegeben? --Éditer-thon (Diskussion) 13:26, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
"Antiintellektuell" merke ich mir als Kandidaten für das Unwort des Jahres 2021. Wer nicht allgemeinverständlich schreiben will, kann ja immer noch eine Facebook-Gruppe oder Mailingliste Gleichgesinnter gründen. Wenn Du nicht verstanden hast, was ich geschrieben habe, lasse ich es Dir von meiner Reinigungsfachkraft erklären. --Anselm Rapp (Diskussion) 13:51, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
"Antiintellektuell finde ich z.B. den Impuls, nicht übermäßig kryptische Fachwörter wie "Referenz" automatisch als Ausdruck einer überheblichen Elite zu werten." Die Exegese schießt übers Ziel hinaus. Es geht hier bloß darum, einen verständlichen Text zu produzieren. Dialog beim Bäcker: "Bitte geben Sie mir doch bitte das Roggenbrot dort hinten. Darf ich Sie bei dieser Gelegenheit darauf hinweisen, dass das Sprachzeichen "Roggenbrot" auf das Backprodukt dort hinten lediglich "referiert". Nicht, dass Sie auf die Idee kommen, die Lautkette "Roggenbrot", also das Zeichen sei identisch mit dem Bezeichneten! Das wusste übrigens auch schon mein Kumpel Ferdinand (de Saussure), der zwischen Signikikant und Signifikat unterschied, werte Bäckereifachkraft. Hier sind wir übrigens immer noch auf der Zeichenebene und nicht auf der Ebene des Backobjektes. Schönen Tag noch!" --Brahmavihara (Diskussion) 14:20, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Es wurde dreimal "Antiintellektuell" gerufen - hier bin ich! - Spaß beiseite: MMn sollte man grundsätzlich misstrauisch werden, wenn eine These oder ein Sachverhalt (angeblich) partout nicht anders als mittels einer proprietären Terminologie dargestellt werden kann, denn dies ist einer der Standardtricks von Pseudowissenschaften. Allerdings kann hier Entwarnung gegeben werden, denn "referieren" ist alles andere als ein Fachausdruck, es ist lediglich ein gelehrt klingen sollendes Fremdwort für einen Allerweltsbegriff. Ebensowenig kann hier von "Präzisierung" die Rede sein, es ist im Gegenteil eher ein Gummiparagraph (oder was soll dieses "können" bezwecken?), wenn nicht gar völlig nichtssagend. "Als Personenbezeichnung werden alle sprachlichen Mittel verstanden, die auf Menschen referieren können, sich also im semantischen Sinn auf einzelne, mehrere oder alle Personen beziehen." bedeutet für mein bescheidenes Verständnis nichts anderes als: Personenbezeichnung ist alles, was irgendwie Personen bezeichnet - je nachdem, wie es uns in den Kram passt. --Epipactis (Diskussion) 14:27, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Selbstverständlich ist das ein Fachausdruck. Referent (Linguistik). Und er erlaubt eine wichtige Differenzierung, nämlich zwischen der Bedeutungsseite des sprachlichen Zeichens (Signifikat) und dem außersprachlichen Bezugsobjekt.--Mautpreller (Diskussion) 15:21, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Diese Differenzierung wird hier nicht benötigt. Danke an Epipactis für die Geschwurbel-Entlarvung. --Brahmavihara (Diskussion) 15:33, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Doch, sie wird benötigt. Es macht einen großen Unterschied, ob man über "innersprachliche" oder sprachexterne Dinge spricht. Natürlich wird so etwas gern absichtsvoll durcheinandergebracht. Umso wichtiger, dass man hier präzise formuliert.--Mautpreller (Diskussion) 15:47, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Personenbezeichnung ist eine Bezeichnung von Personen. Ich bitte Mautpreller zu begründen, warum ausgerechnet hier eine Differenzierung zwischen Innersprachlichem und Sprachtexternem erforderlich sein soll. --Brahmavihara (Diskussion) 16:13, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Sie ist grundlegend, nicht nur an dieser Stelle. Unter "Personen" wird hier eben nicht verstanden, was die Wörter bedeuten, sondern die Gegenstände, auf die sie sich beziehen = referieren. Wenn man diese Unterscheidung nicht macht, kommt man praktisch sofort in Teufels Küche. Geschieht ja auch ständig. Das Wort „er“ kann auf „der Ofen“ referieren oder auf „der Mann“ oder auf Helmut, der hier grad neben mir steht, je nachdem. Natürlich referieren auch nicht nur einzelne Wörter.--Mautpreller (Diskussion) 16:32, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Da steht ein Vater. Neben ihm ein beschrifteter Pfeil "Vater", der auf ihn zeigt. Dieser Pfeil referiert auf den Vater, zeigt auf den Vater, verweist auf den Vater, bezieht sich auf den Vater. --Brahmavihara (Diskussion) 16:48, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Der Pfeil ist aber kein Wort, das ist es doch gerade. Er ist etwas Zusätzliches.--Mautpreller (Diskussion) 16:53, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Was ist denn eigentlich des Pudels Kern? Doch wohl nur, dass es nicht um die Geschlechter oder die Gleichbehandlung von Messern, Gabeln und Löffeln geht, sondern ausschließlich von Menschen, oder? Für diesen Zweck ist "Personenbezeichnung" allemal aussagekräftig genug, aber selbst wenn es das nicht wäre, macht es keinen Sinn, ein erklärungsbedürftiges Wort mittels nicht minder erklärungsbedürftiger Worte zu erklären. --Epipactis (Diskussion) 19:53, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
So ist es. --Brahmavihara (Diskussion) 20:17, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Das Wort "Personenbezeichnung" ist sehr wohl erklärungsbedürftig, wie man ja gerade an dieser Diskussion sieht. --Mautpreller (Diskussion) 20:45, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Soweit ich sehe, ist lediglich die Erklärung erklärungsbedürftig. Aber mal abgesehen davon, dass ich sowohl das Wort als auch die Erklärung an dieser Stelle für entbehrlich halte, würde mich allenfalls interessieren, welche Dinge ganz konkret man als PB bezeichnet. Stattdessen wird jedoch nur eine fachchinesische Umschreibung des Wortes geliefert, das nützt mir rein garnichts. --Epipactis (Diskussion) 21:37, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Die geschlechtergerechte Sprache ist unverkennbar und unbestritten ein Pflänzlein aus dem akademischen Milieu. Verständlichkeit spielt da eher eine nachrangige Rolle. Personenbezeichnungen, sind Wörter (Nomen, Pronomen), die Menschen bezeichnen (Vater, Mutter, Kind, Linguist, Linguistin). Und nur um diese Personenbezeichnungen geht es den Verfechtern einer geschlechtergerechten Sprache. Dass es DER Baum heißt aber DIE Sonne und DAS Auto ist ihnen schnuppe. Die Gerechtigkeit, um die es geht, ist eine Gerechtigkeit für Personen/Menschen. --Brahmavihara (Diskussion) 08:03, 3. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Um Genus geht’s der GS eigentlich nicht, sondern um die inhaltliche Bedeutung (Semantik) von Bezeichnern, die im konkreten Fall nur für Männer gebraucht werden.
Und neben Substantiven und Pronomen geht’s auch noch um einiges andere wie sprachliche Geschlechterklischees, dazu fehlt umseitig noch ein eigener Abschnitt (die Frau kann ihren Mann stehen).
Zuerst willst du den ganzen Satz löschen, jetzt hängst du dich an der Fachbezeichnung referieren auf und drischst mit dem großen Allgemeinverständlichkeitshammer auf sie ein.
Ja, hier wird die Fokussierung auf "Personenbezeichnungen" fachsprachlich ausgedrückt, im verlinkten Abschnitt wird das allgemeinverständlich ausgeführt. --Chiananda (Diskussion) 03:04, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Wenn ich die Wahl habe zwischen stilistisch drittklassigem akademischem Geschwurbel ("Als Personenbezeichnung werden alle sprachlichen Mittel verstanden, die auf Menschen referieren können, sich also im semantischen Sinn auf einzelne, mehrere oder alle Personen beziehen") und Allgemeinverständlichkeit, entscheide ich mich als Autor einer Enzyklopädie für letzteres. Das Wort "Personenbezeichnung" definiert sich größtenteils selbst. Eine Vertiefung mit Fachterminologie ist im Intro deplatziert. Hier auf das Konzept der Referenz zu rekurrieren, ist gänzlich unangebracht und postuliert ein Maß an Komplexität, das für das Verständnis der Sachverhalte nicht erforderlich ist. Nicht einmal die Duden-Grammatik 2016 macht sich die Mühe, den Begriff "Personenbezeichnung" zu definieren, geschweige denn mit Verweis auf das Konzept der "Referenz". Keep it simple. Was meinst du mit "Allgemeinverständlichkeitshammer"? Strebst du keine gute Verständlichkeit von Texten an? Das Ganze ist nicht frei von Ironie. Gerade diejenigen, die andernorts nicht müde werden, den Wert der Inklusion zu preisen, insistieren hier darauf, exkludierende Termini zu verwenden und den Text für Nichtlinguisten/Nichtakademiker schwerer zugänglich zu machen. --Brahmavihara (Diskussion) 07:14, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Es sind eben nicht nur Wörter und die Beziehung der sprachlichen Mittel zu den außersprachlichen Objekten gehört durchaus zu den kitzligen Punkten. Generell in der Linguistik (es gibt die ziemlich einflussreiche Position, völlig unabhängig von der GS, dass Sprache sich immer nur auf mentale Konzepte bezieht, nie direkt auf Außersprachliches), aber auch im Zusammenhang mit der GS. Man muss sich nur mal den Kritikpunkt des "Sprachidealismus" angucken, in dem Jägers Position in einen völlig irreführenden Kontext gerückt wird. Meines Erachtens müsste man das nicht zur Fasslichkeit entstellen, sondern diesen Punkt im Artikel sogar deutlich ausbauen. Bei den Physikern oder Biologen würde niemand eine umgangssprachliche Fassung von Konzepten erwarten, die in der Physik oder Biologie eine spezifische Bedeutung haben; den Linguisten will man sowas wohl nicht erlauben, weil jeder sprechen und schreiben kann? „Verständlichkeit“ würde hier (wie auch in anderen Wissenschaften) bedeuten, dass man verständlich macht, worum es eigentlich bei Differenzierungen geht, die für Laien als seltsame Komplizierungen von etwas ganz Einfachem erscheinen. Es ist eben nicht so einfach. "Bezeichnet" beispielsweise "Akteur" oder "Kunde" eine Person oder eine Funktion? Worauf referiert dieser Ausdruck im konkreten Fall? Das kann von Situation zu Situation sehr unterschiedlich sein.--Mautpreller (Diskussion) 11:49, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Wie komplex ich schreibe, hängt immer vom Kontext ab. Wenn ich Fremdwörter vermeiden kann (ohne Abstriche bei der Präzision zu riskieren), tue ich das. Mein Beitrag zur Ansprache von Menschen, die keine UNI von innen gesehen haben. --Brahmavihara (Diskussion) 12:00, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Auch ziemlich arrogant anzunehmen, dass Menschen komplexe Sachen nicht verstehen könnten, nur weil sie nicht an der Uni waren. Louis Wu (Diskussion) 12:17, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Daneben soll es noch Leute geben, welche das Verständnis komplexer "Sachen" an der Uni gelernt haben, aber nicht an einer sprachwissenschaftlichen Fakultät. --Anselm Rapp (Diskussion) 14:43, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
"Ohne Abstriche bei der Präzision zu riskieren", naja, ich würde eben sagen: Genau das geschieht hier. Natürlich gibt es Vokabeln, die bloß zur Markierung der eigenen Fachlichkeit und Wichtigkeit dienen, aber hier ist das nicht der Fall. Hier geht es um einen inhaltlich entscheidenden Punkt: Wie stellt man sich das Verhältnis zwischen sprachlichen Mitteln ("Personenbezeichnungen"), Bewusstseinsinhalten und außersprachlichen "Dingen" (hier eben: "Personen") vor? Das ist alles andere als simpel.--Mautpreller (Diskussion) 12:13, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Ich halte diese eher sprachphilosophischen Überlegungen, die in der Tat alles andere als simpel sind, im gegebenen Kontext für entbehrlich. Ich halte den Rekurs auf Termini wie Referenz/Semantik nicht für erforderlich. In diesem Punkt kommen wir aber bei dem überschaubaren Kreis von Diskutanten jetzt nicht weiter. --Brahmavihara (Diskussion) 12:22, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
MMn beabsichtigt die vorgebliche Präzisierung in Wirklichkeit, etwas zu verschleiern. (Das meinte ich übrigens schon weiter oben mit "stutzig werden", als du die Bandwurmsätze in Einzelteile zu zerlegen versuchtest.) Sobald dieser Wörterbrei nämlich halbwegs transparent wird, könnte der Leser dahinterkommen, dass damit die leidige Projektion der biologischen auf die grammatischen Geschlechter gleich von vornherein als feststehende Ausgangsposition etabliert werden soll. --Epipactis (Diskussion) 22:07, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Das ist nun schon dreist. Es ist genau das Gegenteil der Fall. Eine ständig wiederholte Vermischung (wie sie unter Geschlechtergerechte Sprache#Kritik an sprachidealistischen Konzepten im Artikel leider passiert), wird hier aufgeklärt und vermieden.--Mautpreller (Diskussion) 10:51, 5. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Woher nimmst du denn die Gewissheit? Es mag ja sein, dass die Wirkung dieses Satzes so beabsichtigt ist, wie du es sagst, aber dennoch kommt bei mir leider genau das Gegenteil rüber: Da ist in ein- und demselben Atemzug von Personenbezeichnungen die Rede (eine semantische Kategorie), dann von Frauen und Männern (eine biologische Kategorie), dann von Geschlechtern (eine soziale Kategorie) und dann nochmal von Geschlechter in gesprochener und geschriebener Sprache (eine grammatische Kategorie). Daraus ergibt sich für mich als unbedarften Leser das Fazit: Es ist alles eine Soße. Mag sein, dass ich der einzige auf Erden bin, bei dem dieser Eindruck entsteht, aber immerhin ist er nicht vollständig auszuschließen, und sooo bizarr und abwegig kommt er mir eigentlich gar nicht vor. --Epipactis (Diskussion) 22:58, 5. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Aber genau das wird doch sorgfältig auseinandergehalten (wobei "Geschlechter in gesprochener und geschriebener Sprache" keine grammatische, sondern eine semantische Kategorie ist; aber so wird es auch präsentiert). Mir scheint, die Kritik läuft gerade darauf hinaus, dass man es damit zu kompliziert macht; es soll "vereinfacht" werden und damit wird es falsch. Mir scheint, Du suchst eine geheime Botschaft, eine verborgene Erzählung hinter dem Ganzen, aber diese Botschaft wirst du, denke ich, vergeblich suchen. Umgekehrt befürchte ich, dass mit der angeblichen Vereinfachung eine "Normalität" konstituiert werden soll, eine Art Jedermanns-Normalität ("weiß doch jeder, was Wörter, Personen und Geschlechter sind"). Vielleicht glaubt jeder es zu wissen, aber die Vorstellungen, die die Leute sich davon machen, decken sich eben nicht. Wenn "Wissenschaftlichkeit" etwas taugt (was nicht immer der Fall ist), dann macht sie genau das mit ihren Kategorien bewusst.--Mautpreller (Diskussion) 00:08, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Sorry, ich seh' da nichts "sorgfältig auseinandergehalten", sondern bis zur Unkenntlichkeit zusammengequetscht in einem Satz, der trotzdem noch so lang ist, dass er nicht in ein handelsübliches Kurzzeitgedächtnis hineinpasst. Ich habe offengelegt, was ich daraus herauslese und aus welchen Gründen, und nehme zur Kenntnis, dass es falsch ist. Was nun? Die Enzyklopädie beharrt stur auf ihrer einmal beschlossenen Darstellung und erklärt einfach ihre(n) Leser für zu blöd, oder wie? --Epipactis (Diskussion) 01:24, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Nun, nach dem Einleitungssatz folgt ein präzisierender Satz zu dem Wort "Personenbezeichnungen". Über den reden wir hier grad. In diesem Satz kommen gar keine Frauen, Männer, Geschlechter etc. vor. --Mautpreller (Diskussion) 10:05, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Na schön, dann lass uns diesen Satz mal genauer unter die Lupe nehmen:
  • Als Personenbezeichnung werden alle sprachlichen Mittel verstanden, die auf Menschen referieren können, sich also im semantischen Sinn auf einzelne, mehrere oder alle Personen beziehen.
"Als ... werden ... verstanden" ist ziemlich geschraubt-akademischer Stil, das geht auch schlichter:
  • Personenbezeichnungen sind alle sprachlichen Mittel, die auf Menschen referieren können, sich also im semantischen Sinn auf einzelne, mehrere oder alle Personen beziehen.
"Menschen" = Personen; "einzelne, mehrere oder alle Personen" = Personen; Synonyme aufgelöst:
  • Personenbezeichnungen sind alle sprachlichen Mittel, die auf Personen referieren können, sich also im semantischen Sinn auf Personen beziehen.
"also" bedeutet hier offensichtlich nichts weiter als: "mit anderen Worten". Daraus folgt: "auf Personen referieren" ist dasselbe wie "sich im semantischen Sinn auf Personen beziehen", eins von beiden kann getrost entfallen:
  • Personenbezeichnungen sind alle sprachlichen Mittel, die sich im semantischen Sinn auf Personen beziehen.
"im semantischen Sinn" - Was heißt das? Da die Semantik die Wissenschaft von der Bedeutung der Zeichen ist, vielleicht soviel wie: bedeutungsmäßig. (Präzisierungs- bzw. Erklärungsbedarf!)
"alle sprachlichen Mittel" - Was heißt das? Vielleicht soviel wie: Wörter oder Bezeichnungen. (Präzisierungs- bzw. Erklärungsbedarf!) Vorläufiges Resultat:
  • Personenbezeichnungen sind Bezeichnungen, die sich bedeutungsmäßig auf Personen beziehen.
oder:
Nee, Epipactis, so gehts nicht. Hier geht es darum, was hier, in diesem Kontext, mit Personenbezeichnungen gemeint ist. Daher ist "wird verstanden als" kein "geschraubt-akademischer Stil", sondern sagt korrekt, worum es geht. Was Personenbezeichnungen "sind", ist eine andere Frage. "Personen" = "Menschen"? Inwiefern ist "Menschen" besser als "Personen", womit ja immerhin das Bestimmungswort von "Personenbezeichnungen" aufgegriffen wird? "Einzelne, mehrere oder alle": wichtige Differenzierung. Es spielt durchaus eine Rolle, ob man von dieser Person da spricht, einer ganzen Gruppe oder einer vollständigen Gesamtheit von Personen. Wie man im Verlauf des Artikels schnell merkt. "Sprachliche Mittel": Zu den sprachlichen Mitteln gehören auch ganze Äußerungen, nicht nur Wörter. "Wer auch immer ein Lehramt ausübt", hier ist es ein ganzer Nebensatz an Subjektstelle. Dieses ganze Beharren auf "Verständlichkeit" ist m.E. unpassend, weil es ja offensichtlich darum geht, was überhaupt gesagt werden soll.--Mautpreller (Diskussion) 16:44, 7. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Das mit den Personenbezeichnungen war ja nur ein Rettungsversuch. Was hier, in diesem Kontext, gemeint ist, verrät nämlich der Link: Da wird aus dem persönlichen Standpunkt von Diewald und Steinhauer: "Mit Personenbezeichnungen meinen wir" - schwuppdiwupp - eine Aussage mit Allgemeingültigkeitsanspruch gemacht: "wird verstanden als". So gehts nicht.
"Personen" = "Menschen" etc. - Was du da kritisch-rhetorisch hinterfragst, ist doch die Variante, die im Artikel steht, ich dagegen schrieb genau das Gegenteil. Bedeutet das nun, dass du mir zustimmst, oder dass du aus Prinzip und unbesehen alles einschließlich des Gegenteils zurückweist? So gehts auch nicht.
"Wer auch immer ..." - Sicher, auf Personen kann man mit "allen möglichen" sprachlichen Mitteln referieren, aber zum "Feindbild" der GS gehören doch, wenn ich das richtig verstehe, nur ganz bestimmte? Worauf dieser Punkt hinauswill, verstehe ich also immer noch nicht.
"weil es ja offensichtlich darum geht, was überhaupt gesagt werden soll" - Daran hat sich schon Wittgenstein die Zähne ausgebissen. Sympathisch ist mir allerdings dies: "Alles, was gesagt werden kann, kann klar gesagt werden." (Selbst wenn das evtl. falsch zitiert ist.) --Epipactis (Diskussion) 21:49, 7. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Um ein Feindbild gehts schon mal gar nicht und ein solches wird hier auch nicht markiert. Es geht tatsächlich um Personenbezeichnungen in diesem weiten Sinn: alle sprachlichen Mittel, die sich auf Personen beziehen können, sei es nun eine Einzelperson (der da, die da), eine Anzahl (hundert Lehrer), alle Menschen. Es macht eben einen Unterschied, ob ich eine Person oder ein Kollektiv benenne, und zwar gerade in bezug auf Gender. Im Übrigen gibt es "Personenbezeichnungen" in genau diesem Sinn, die die GS nicht moniert, die aber die feministische Sprachkritik monierte, etwa das Indefinitpronomen "man". Man braucht hier eine weite Definition, eben gerade weil es nicht um die Identifikation irgendwie verwerflicher Wendungen geht, sondern um die Suche nach sprachlich realistischen Möglichkeiten. Die Einführung des m.E. unverzichtbaren Fachworts "referieren" ist von einer Erklärung gefolgt. Das ist nicht Redundanz, sondern eben das, was man eben mit Erklären meint (nämlich etwas mit anderen Worten sagen). Du bist ständig auf der Suche nach einem geheimen Subtext; mit dieser Optik sieht man leicht Gespenster.--Mautpreller (Diskussion) 23:22, 7. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Na sicher doch. Wenn mir der Text nichts sagt, suche ich zunächst nach einem Subtext, und wenn ich dabei "Gespenster" sehe, gilt es eben, sie zu erklären und ggf. zu korrigieren. Etwas mit anderen Worten sagen, ist allerdings noch lange kein Erklären, zumal wenn die anderen Worte nicht minder erklärungsbedürftig sind - aber das hatten wir bereits.
Für wen ist denn der Artikel hauptsächlich gedacht, wen soll er informieren und belehren? Etwa die Experten oder gar die Aktivisten der GS selbst, oder doch eher Leute wie mich? Dann muss er sich freilich auf mein Verständnisniveau herabbegeben, anderenfalls ist er zu überhaupt nichts nütze.
Trotzdem Danke für deine Geduld, immerhin finde ich dadurch zuweilen doch ein Korn. Neu ist für mich bspw., dass die Ziele (bzw. Inhalte?) der GS und der feministischen Sprachkritik, wenn ich dich richtig verstehe, gar nicht identisch sind. Ich dachte bisher, das wäre so ziemlich dasselbe. --Epipactis (Diskussion) 01:34, 8. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Tatsächlich bin ich mir sicher, dass das so ist. Literatur müsste ich freilich erst suchen. Ums mal anhand persönlicher Geschichte zu sagen: Vor ca. 35 oder 40 Jahren (schwer genau zu sagen) wurde Luise Puschs Ansatz in einer Studenten-Politgruppe diskutiert (am Fachbereich Deutsche Philologie). Mir ist noch sehr gut in Erinnerung, dass zwei widersprüchliche Tendenzen in dieser Diskussion eine Rolle spielten. Pusch zielt nämlich (ebenso wie Senta Trömel-Plötz) im Grunde nicht auf eine "Handreichung", wie man möglichst glatt und unauffällig "geschlechtergerecht formuliert", sondern auf Kritik im Sinne von Bewusstmachung nach dem Motto: Das Deutsche (und nicht nur das Deutsche) ist eine Männersprache, eine androzentrische Sprache, und das muss man erst mal merken und kritisieren. Dass "man" als Indefinitpronomen gleichlautend mit "Mann" ist und natürlich auch daraus entstanden ist; dass "Mensch" und "Mann" etymologisch verwandt sind (schlimmer noch im Englischen mit "man" = Mensch und Mann); sind Zeichen einer Sprache, deren Norm und Maß der Mann ist. (Es gehört noch viel ganz anderes dazu, was ich hier rauslasse.) Von diesem Ziel aus sind "Widerhaken", Unterbrechungen und Störungen des Sprachflusses, Ent-Automatisierungen, Umkehrungen (gen. Femininum!) erwünscht. Die andere Tendenz ist jedoch die praktische Frage, wie formuliere ich denn einen flüssigen Text, etwa ein Flugblatt, das gar nicht auf Sprachkritik zielt, sondern meinetwegen das Hochschulrahmengesetz oder die Aufrüstung kritisiert - unter der geteilten Voraussetzung, dass die Androzentrismuskritik grundsätzlich berechtigt ist? Hier braucht man eine "glatte", minimalinvasive praktische Lösung. Man kann nicht unbegrenzt beides haben. Die GS ist m.E. das, was bei der zweiten Tendenz rausgekommen ist; die Kritik aus der ersten Tendenz ist sozusagen abgeschnitten. Bei Pusch und besonders zB auch bei Hornscheidt merkt man sehr gut, dass sie den "Stachel" der Irritation und Kritik behalten und sogar wieder schärfen wollen. Die GS-Leute selbst sind daran nicht interessiert, sie wollen eine möglichst einfach zu befolgende Handreichung, die gerade nicht irritiert, sondern im Sprachfluss geradezu verschwindet.--Mautpreller (Diskussion) 16:13, 8. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Wie schlank und gut verständlich das der Duden hinbekommt: Substantiv, das eine Person (1 a) bezeichnet. Und DWDS: Substantiv, das eine Person bezeichnet.(Pronomen müsste man ergänzen). --Brahmavihara (Diskussion) 17:28, 7. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Unerträglich: Der Satz wird einfach entkernt und auf Wörterbuch-Niveau gebracht: "Personenbezeichnungen bezeichnen Personen".
Aber: Wikipedia ist kein Wörterbuch!
Ihr schiebt formelle Gründe vor, um eine inhaltliche Differentierung zu entfernen, die euch nicht in den Kram passt.
Hier führt auch keine Diskussion weiter, nachdem Mautpreller wiederholt den Satz genau so erklärt hat, wie auch ich ihn verstehe. Ihr verleugnet einfach die Bedeutung und die Sinnhaftigkeit der Aussage, die ihr als überzeugte Gegner der geschlechtergerechten Sprache nicht anerkennen wollt.
Ihr habt auch keine Argumente, führt nur eine vage "Verständlichkeit" ins Feld. Und wiederholt euch in Minimalisierungen.
Es geht nicht nur um Substantive. Und jetzt ist langsam mal gut… --Chiananda (Diskussion) 05:33, 8. Mai 2021 (CEST) <Streichungen der ad-personas-Unterstellungen durch --B.A.Enz (Diskussion) 09:23, 10. Mai 2021 (CEST)>Beantworten

Sag ich doch! Du und Mautpreller, ihr braucht den Artikel überhaupt nicht, da ihr bereits alles versteht, wie schön für euch! Dennoch gluckt ihr drauf wie die Zerberusse, hindert andere daran, ihn für deren Verständnis zugänglich zu machen, und verschanzt euch hinter genau der Spökenkiekerei, die ihr anderen unterstellt. "überzeugte Gegner der geschlechtergerechten Sprache" - was soll dieser Quatsch? Wenn irgendwas geeignet wäre, meine "Überzeugung" (dieses Scheißwort ist mir noch aus DDR-Zeiten verhasst) negativ zu beeinflussen, dann solche Injurien. --Epipactis (Diskussion) 15:39, 8. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Chiananda verblüfft mich immer wieder mit seiner lebhaften Phantasie. Was er alles in meinen gut gemeinten Versuch, den Text verständlicher zu machen, hineininterpretiert, geht auf keine Kuhhaut ("Gehe von guten Absichten aus!"). Um Mautpreller zu zitieren: "....alle sprachlichen Mittel, die sich auf Personen beziehen können". Dann nehmen wir doch: Personenbezeichnungen sind alle sprachlichen Mittel, die sich auf Personen beziehen können. Dafür brauchen wir weder die Referenz noch die Semantik. Und unser Lemma wird schwupsdiwups auch für den Nichtakademiker zugänglich. Man benötigt wirklich viel Phantasie, um selbst im Bestreben um gut lesbare Texte noch Gendersprachenaversion aufzuspüren ... --Brahmavihara (Diskussion) 17:30, 8. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Was man braucht, ist die Differenzierung zwischen eine, mehrere und alle Personen, sonst stimmt es nicht. Meines Erachtens ist auch das Referieren notwendig, weil man hier ein Konzept einführt, das man hinterher nötig braucht. Man merkt es überdeutlich im Kritikabschnitt, wo es eben leider ignoriert wird.--Mautpreller (Diskussion) 18:38, 8. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Eine Personenbezeichnung bleibt eine Personenbezeichnung, egal ob sie auf eine, mehrere oder alle Personen referiert. Für eine Definition von Personenbezeichung ist eine solche Differenzierung nicht erforderlich. Ich sehe auch immer noch kein einziges überzeugendes Argument für die Unverzichtbarkeit von Referenz. Ich würde mir wünschen, dass du, Mautpreller, im Themenbereich "Genus-Sexus-Relation" eine ähnliche Komplexität wie hier einfordern würdest. Dort tut sie not, hier nicht. --Brahmavihara (Diskussion) 18:53, 8. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Selbstverständlich tut sie hier not. Im Singular fällt das nämlich ganz anders ins Gewicht als im Plural, da jede Person ein Geschlecht hat (sei es nun männlich, weiblich oder divers), ein Kollektiv aber nicht. Das spielt im Artikel andauernd eine Rolle. Man muss das in der Einleitung ansprechen. Warum "Referenz" wichtig ist, hab ich schon mehrfach gesagt: Der "Kritikteil" lässt eine beklagenswerte Ignoranz der Beziehung zwischen "Sprache" und "Ding", Zeichen und Referent erkennen. Dieser Mangel ist in den meisten Fällen (nicht in allen) nicht den zitierten Autorinnen anzulasten, sondern dem, der sie irreführend interpretiert.--Mautpreller (Diskussion) 20:42, 8. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Ja, und im Plural verlieren wir unser Geschlecht. Nicht schlecht. Und gute Nacht! --Brahmavihara (Diskussion) 21:07, 8. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Nun, das ist schon ein bedeutsamer Punkt, den ich jedoch anhand dieses scharadenhaften "einzelne, mehrere oder alle" niemals erraten hätte. Kann man das denn wirklich nicht in Klartext sagen, und ist es nicht sowieso eine Selbstverständlichkeit? Da kommt man doch gar nicht drumrum, selbst wenn man es wollte.
Dem Artikel Referenz (Linguistik) entnehme ich, dass es sich dabei um eine Sache handelt, die jeder Sprechende von Kindesbeinen an tagtäglich hundert- oder tausendfach praktiziert, ohne es überhaupt zu bemerken. Nun lese ich den Kritikabschnitt, der eigentlich nur aus aneinandergereihten Statements besteht, die ich als Leser eben zur Kenntnis nehme. Es gibt Pro und Kontra, jedem Tierchen sein Pläsierchen, weiter erkenne ich dort garnichts bzw. würde mich davor schwer hüten, da solche Ausrisse nach Belieben manipuliert werden können. In welcher Weise genau benötige ich dort das Referenz-Konzept, bzw. was entgeht mir anderenfalls eventuell? --Epipactis (Diskussion) 23:02, 8. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Ad 1: Das ist keine Selbstverständlichkeit. Dass auf eine Frau mit "sie" und auf einen Mann mit "er" referiert wird, ist weitgehend anerkannt. Aber selbst wo der Referent eine Person bekannten Geschlechts ist, ist das schon nicht mehr trivial, vgl. "Nele Pollatschek ist Schriftsteller". Der Referent des Satzes ist eine weibliche Person. Betrachtet man jedoch nur das Wort "Schriftsteller", referiert es auf einen Beruf und damit eine Begriffsklasse, nämlich ein Personenkollektiv. Wie ginge es nun weiter, wenn ein Relativsatz angehängt wird ("der" oder "die"?)? Die komplizierten Fälle sind diejenigen, in denen auf ein Kollektiv oder eine Repräsentanz referiert wird, beispielsweise: Es ist dem Lehrer zu raten (usw.) oder: Die Erzieher streiken. Das kann der Intuition total widersprechen, denn die Leute, die streiken, sind fast alles Frauen, die man gemeinhin als Erzieherinnen bezeichnen würde, auch wenn ungefähr jeder Zwanzigste ein Mann sein könnte. Es gibt dann auch noch den Fall der Unterscheidung von Funktion und Person als Referenz. Ist "der Kunde" ein Mensch oder eine Funktion? "Der Kunde kommt mir pampig" oder gar "Der Kunde wird anzüglich", da ist es wohl gewöhnlich eine konkrete Person, die man sich vorstellt; wenn von der "Schnittstelle zum Kunden" gesprochen wird, kann das ebenfalls auf eine Person referieren, aber öfter auf eine Funktion (man stellt sich evtl. gar keine Person vor).
Ad 2: Das Argument des "Sprachidealismus" verfehlt genau diesen Punkt. Die Idee der GS ist nicht, "Realität" durch "Sprache" zu verändern. Da hakt es schon deshalb, weil Sprache ja ebenfalls soziale Realität ist, man hier also gar keine voneinander unabhängigen Größen vor sich hat. Aber auch deshalb, weil durch Sprachwandel allenfalls die Begriffe (im Bewusstsein), also die Bedeutungen geändert werden, nicht die Referenten. Jägers Kritik zielt gar nicht auf die GS, sondern auf bestimmte Formen der feministischen Sprachkritik, die (ihrer Interpretation zufolge) "Sprache" als Hebel zur Weltveränderung verstehen. Sie legt Wert darauf, Sprechen als (sprachliches) Handeln zu verstehen. Es kommt dann (sie ist Diskurstheoretikerin) vor allem darauf an, was gesagt wird und wie es gesagt wird, wie also sprachlich gehandelt wird. Das heißt, es kommt auf die Subjekte und ihr Handeln an. Eine solche Handlung kann durchaus das Sichtbarmachen von Frauen sein. Sie entkommt daher gerade der Falle, in die sowohl die Freunde als auch die Kritiker des "Sprachidealismus" rennen, dass man zwei unverbundene Entitäten ("Sprache" und "Welt" oder "Gesellschaft") annimmt und sich nun fragt, wie kann die eine die andere beeinflussen oder auch nicht. Der Begriff "Referent" würde hier einiges helfen: Er markiert den Unterschied zwischen außersprachlichen Gegenständen, auf die sich eine sprachliche Äußerung bezieht, und Gemeintem, Bedeutetem, dem Begriff, dem Bewusstseinsinhalt.--Mautpreller (Diskussion) 16:40, 9. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Allmählich erkenne ich das Problem. Ich habe "Personenbezeichnung" von vornherein immer im allerweitesten Sinn aufgefasst, also sogar mit Anwendungen gerechnet, die mir gar nicht geläufig sind. Dementsprechend musste mich dieses "einzelne, mehrere oder alle" natürlich irritieren, denn aus meiner Perspektive ist das statt einer Präzisierung ja eher eine Simplifizierung. Da man jedoch mit einer sehr viel engeren Auffassung rechnen muss, ist es sicher zweckmäßig, den Begriffsumfang zumindest anzudeuten. Bleibt noch die Frage, ob die derzeitige Formulierung dies zu leisten vermag. Im Original (Duden-Handbuch der GS, S. 69) stehen an dieser Position ein paar ganz konkrete Beispiele (und hätte ich diese Passage vormals nicht etwas zu flüchtig überlesen, wäre mir die "Erleuchtung" vielleicht schon eher gekommen.) Für mich persönlich wäre auch etwas wie "Individual-, Kollektiv- und Funktionsbezeichnung" wahrscheinlich instruktiver gewesen.
Das Kapitel "Kritik" nehme ich nicht allzu tragisch, jedenfalls sehe ich es nicht als eine Kollektion unbedingt zu berücksichtigender "Argumente" an, bzw. sollte es mMn nicht als solche intendiert werden. Angesichts der Intensität des öffentlichen Diskurses ist doch klar, dass dabei Statements jeder erdenklichen Qualität in jeweils reichlicher Menge anfallen. Aus diesem Wust ein "ausgewogenes" Gesamtbild zu filtern, halte ich für illusorisch. MMn sollte man lediglich knapp die einzelnen Kritikpunkte (sofern relevant) darstellen, aber nicht die gesamte jeweilige Debatte abbilden oder gar kommentieren. (Welches "Gewicht" die einzelnen Stimmen darin haben, können Unkundige sowieso nicht einschätzen.) Dann erübrigt es sich vielleicht, den Leser vorsorglich zu präparieren, um ihn so vor eventuellen Anfechtungen zu bewahren. (offtopic: Im übrigen denke aber auch ich, dass man über die Sprache sehr wohl und sogar ganz gewaltig Einfluss auf die "Realität" nehmen kann.)--Epipactis (Diskussion) 00:17, 10. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Mir geht es eigentlich nicht um eine Impfung oder Warnung gegen "Kritik". Mir geht es vielmehr darum, dass im Kritikteil einiges falsch dargestellt wird. Margarete Jäger vertritt in ihrem Text eben gerade nicht das, was ihr untergeschoben wird. Sie richtet sich nicht gegen die GS und bezweifelt nicht, dass sprachliches Handeln reale Wirkungen hat. Sie wendet sich vielmehr aus der Perspektive der Diskurstheorie gegen überoptimistische Annahmen, man könne mit den richtigen Wörtern auch die richtigen Sachen herstellen. Ich kenne das DISS und sein Umfeld um die beiden Jägers (Margarete und Siegfried Jäger) recht gut, und vor allem deren theoretische Inspiration (vor allem Jürgen Link). Das, was umseitig wiedergegeben wird, hat mit dem Ansatz Jägers gar nichts zu tun. (Beispielhaft: In diesem Kreis wurde zB eine Analyse des Flucht- und Einwanderungsdiskurses erstellt, bei der auch die Karriere der Bezeichnung "Asylant" beschrieben und kritisiert wurde. So sehr diese Bezeichnung in das Bilderangebot des rechten Diskurses passt, mit ihren Anklängen an Querulant und Ähnliches, so wenig meinen die Jägers und Link, durch bloße Ersetzung könnte man diese Bilderflut stoppen.) Der Kritikteil enthält eine ganze Reihe von solchen Passagen, in denen Leuten etwas untergeschoben wird, was sie überhaupt nicht sagen und erst recht nicht meinen.
Das wiederum hat sehr wohl etwas mit einem Mangel an Theorie zu tun. Ich geh davon aus, der Autor dieses Teils versteht den Unterschied nicht. --Mautpreller (Diskussion) 11:06, 10. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil: M. Jäger: "Indem feministische Linguistinnen mehr oder weniger dezidiert davon ausgehen, daß die Sprache die und damit auch unsere Gesellschaft determiniere, vertreten sie insgesamt eine idealistische Sprachauffassung (…) Grob gesagt, meinen sie: Ändert sich die Sprache, ändert sich die Gesellschaft. (…) Diese feministischen Linguistinnen thematisieren somit das Verhältnis Sprache und Realität zwar durchaus in der Weise, daß die Realität das eigentlich Veränderungsbedürftige ist. Doch sie verdrehen dieses Verhältnis schließlich, indem sie einen anderen Sprachgebrauch bereits als Veränderung der kritisierten Realität ansehen. (…) Diese Vorstellung von der Kraft der Sprache macht zwar verständlich, weshalb die Linguistinnen meinen, durch sprachliche Veränderungen den Frauen einen entscheidenden Dienst zu erweisen, denn sie sehen einen mehr oder weniger starken Automatismus gesellschaftlicher Veränderung durch Veränderung der Sprache. Diesen Automatismus aber gibt es nicht. Er erinnert eher an sprachmagische Vorstellungen vergangener Zeiten, deren Relikte heute noch bei Flüchen und Beschwörungen zu beobachten sind. (…) Insofern sie allerdings einen idealistischen Sprachbegriff hat, verfehlt die feministische Linguistik ihren Zweck, nämlich einen Beitrag zur Überwindung der die Frauen benachteiligenden gesellschaftlichen Situation zu leisten. Denn ihre Lösungsvorschläge resultieren alle in einer sprachlich initiierten Veränderung repressiver Realität. Diese sind wie gezeigt, nicht unwichtig, es wäre allerdings an der Zeit, die Aufmerksamkeit stärker auf die Inhalte des Diskurses zu lenken und die Zuschreibungen, denen Frauen unterliegen, zu thematisieren."
Margarete Jäger: Gewalt gegen Frauen – durch Sprache? In: DISS-Duisburg.de. 25. September 2006, abgerufen am 5. Februar 2021 (unveröffentlichtes Vortragsmanuskript).--Brahmavihara (Diskussion) 19:38, 10. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Ich kann lesen, Du brauchst es mir nicht vorzulesen. Aber Du interpretierst das falsch. Der Text richtet sich 1) nicht gegen die GS, sondern gegen eine bestimmte Strömung feministischer Sprachkritik (2006!), 2) bezweifelt nicht, dass sprachliches Handeln gesellschaftliche Wirkungen hat, sondern (3) geht davon aus, dass sprachliches Handeln selbst schon gesellschaftliches Handeln ist, sodass (4) die Frage, ob "Sprache die Gesellschaft verändert", ihren Sinn verliert. (5) "Idealistisch" ist für Jäger nicht die Annahme, dass sprachliches Handeln gesellschaftliche Wirkung hat (denn diese teilt sie), sondern die Annahme, dass durch neue Benennungen mehr oder minder automatisch schon die Bedeutungen verändert werden. (6) Entsprechend ist sie auch gar nicht gegen eine Veränderung des Sprachgebrauchs (dieser könne zur Sensibilisierung beitragen und auch wünschenswerte Machtwirkungen entfalten), sondern gegen die überoptimistische Vorstellung, dass mit neuen Wörtern schon neue Verhältnisse geschaffen seien (es kommt nämlich nicht zuletzt darauf an, was man mit (alten oder neuen) Wörtern sagt!). All das kann man nicht einmal ahnen, wenn man den kurzen, hauptsächlich aus einem herausgegriffenen Zitat bestehenden Text im Kritikabschnitt liest. Jäger hat schlicht gar nichts gemein mit Gauger und Klein, mit denen sie hier zusammengespannt wird; diese dürften aus ihrer Sicht demselben (bloß umgekehrt gewendeten) sprachidealistischen Fehlschluss unterliegen wie Pusch und Trömel-Plötz, nämlich dass "Sprache" und "Gesellschaft" zwei voneinander getrennte "Systeme" seien. Einzig mit Klann-Delius könnte sie unter Umständen etwas gemeinsam haben.--Mautpreller (Diskussion) 20:27, 10. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Dir scheint nicht aufgefallen zu sein, dass ich Jäger lediglich zitiere... --Brahmavihara (Diskussion) 21:06, 10. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Doch doch,deswegen sage ich ja, vorlesen musst Du mir das nicht. Bloß zitierst Du selektiv (wie übrigens auch bei Zifonun). Natürlich sind Zitate immer selektiv, in diesem Fall zeigt aber die Auswahl meines Erachtens sehr deutlich, dass Du den Text nicht verstanden hast. Er richtet sich gar nicht gegen das, was Du als die kritisierte Gegenposition identifizierst. Er gehört da eigentlich gar nicht hin, wo er steht.--Mautpreller (Diskussion) 20:32, 11. Mai 2021 (CEST)Beantworten


Machen wir an diesem Punkt, nachdem nun alle Argumente auf dem Tisch liegen, einfach mal ein Meinungsbild.

Ich schlage vor, im Interesse allgemeiner Verständlichkeit den eingangs genannten Satz A durch folgenden zu ersetzen:

C) Personenbezeichnungen sind Wörter, die sich auf Menschen beziehen. 

Was meint die Mitautorenschaft? Bitte hier keine Diskussion. --Brahmavihara (Diskussion) 06:59, 5. Mai 2021 (CEST)Beantworten

+1 --Anselm Rapp (Diskussion) 09:35, 5. Mai 2021 (CEST)Beantworten
+1 --Fabhoff (Diskussion) 20:15, 8. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Das "Meinungsbild" ist illegitim, weil es von falschen Voraussetzungen ausgeht. Der Satz ist schlicht falsch.--Mautpreller (Diskussion) 10:51, 5. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Unsinniger Vorschlag, unsinnige Abstimmung. --Chiananda (Diskussion) 01:48, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Ich zitiere gern zustimmend meine beiden Vorredner:Innen: "Das "Meinungsbild" ist illegitim, weil es von falschen Voraussetzungen ausgeht. Der Satz ist schlicht falsch." und "Unsinniger Vorschlag, unsinnige Abstimmung." - <PA entfernt. So nicht! --B.A.Enz (Diskussion) 21:50, 8. Mai 2021 (CEST)>. Louis Wu (Diskussion) 21:38, 8. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Anscheinend kommen die GS-Befürworter (mir ist bewusst, dass es konkret nicht um die GS geht) nicht ohne PAs aus. Danke, B.A.Enz. --Anselm Rapp (Diskussion) 21:58, 8. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Für ein Meinungsbild ist es mir noch zu früh, weil sich noch eine Version D herauskristallisieren könnte – siehe etwa die Argumentation in den verschiedenen Beiträgen von Epipactis. Diese Diskussion weiter oben im gleichen Abschnitt ist ja noch gar nicht abgeschlossen. Die Richtung ist aber klar: Es läuft auf eine Vereinfachung hinaus. – Persönlich bin ich je länger, je mehr der Meinung, das Verb referieren ist in der Einleitung nicht zwingend, sehr wohl aber die Wendung sprachliche Mittel. --B.A.Enz (Diskussion) 22:09, 8. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Ahnungslosigkeit: Ihr habt keine Ahnung von Sprache und Sprachwissenschaft: "Personenbezeichnungen sind Wörter, die sich auf Menschen beziehen." - das ist völlig haltlos und schlicht falsch. Das hat nichts mehr mit Vereinfachung zu tun, sondern ist schlicht Murks, Quatsch, trivial und hier vollkommen fehl am Platze. Das hat mit PA nichts zu tun, sondern ist gerechtfertigte Kritik. Louis Wu (Diskussion) 22:42, 8. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Was nun? «Murks» oder «falsch», «haltlos» oder «trivial»? (Zutrefffendes bitte ankreuzen!) Um es kurz mit Fiona zu sagen: kein sachlicher Beitrag, kann ignoriert werden! Bitte Argumente nachliefern. --B.A.Enz (Diskussion) 23:20, 8. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Alles zusammen: Wie schon Mauptreller schrieb, der Satz "Personenbezeichnungen sind Wörter, die sich auf Menschen beziehen" ist hier, in diesem Kontext schlicht falsch, als Formulierung trivial und in diesem Kontext haltlos, da vollkommen vorbei am Thema. Da gibts keine weiteren Argumente mehr. Der Satz "Personenbezeichnungen sind Wörter, die sich auf Menschen beziehen. " hier nichts zu suchen. Louis Wu (Diskussion) 23:31, 8. Mai 2021 (CEST)Beantworten
D) Personenbezeichnungen sind sprachliche Mittel, die sich auf Menschen beziehen. 

"Falsch" ist das auf keinen Fall (Siehe Definitionen Duden/DWDS weiter oben: Substantiv, das eine Person (1 a) bezeichnet. Und DWDS: Substantiv, das eine Person bezeichnet.). --Brahmavihara (Diskussion) 19:01, 9. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Das sind Definitionen aus Wörterbüchern, für deren Zwecke reicht das. Hier geht es aber nicht um eine Frage der Lexik, sondern um Sprachverwendung generell. Das wird dann eben falsch.--Mautpreller (Diskussion) 19:33, 9. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Präzisierung

Als Personenbezeichnung werden dabei alle sprachlichen Mittel verstanden, die auf Menschen referieren können, sich also in ihrer inhaltlichen Bedeutung (Semantik) auf einzelne Personen, auf gemischtgeschlechtliche Gruppen oder auf Menschen im Allgemeinen beziehen.

Nach wie vor springt ein Klick auf "Personenbezeichnung" zu den Details, die ja – anders als vom grammatischen Verständnis her – nicht nur aus Substantiven bestehen.
Gendergerechte Sprache setzt die Semantik von Bezeichnungen in Bezug zur Außenwelt und unterscheidet dabei, ob es um einen, mehrere oder um Menschen schlechthin geht. Das Problem fängt schon bei einer nichtbinären Person an, geht über zu gemischten Gruppen und dann zu verallgemeinernden Aussagen. Zu jeder Ebene gibt es Lösungsmöglichkeiten, bzw. beansprucht das GM die Lösung zu sein (außer für Nichtbinäre; deshalb verleugnen viele GM-Freunde sowas ja).
Eigentlich fasst der Satz nur die Fachquelle zusammen, nennt aber hier absichtlich auch die beiden Fachwörter (verständlich veranschaulicht). Wie genau sich Pers.bez. auf Menschen beziehen, ist ja unzweifelhaft Kernthema der gendergerechten Sprache.
Ich habe die neueste Anmerkung von Epipactis aufgegriffen (00:17, 10. Mai 2021), finde aber seinen Vorschlag "Individual-, Kollektiv- und Funktionsbezeichnung" an dieser Stelle nicht hilfreich, weil es Abstrakta bleiben. Deren konkrete Bedeutung wird höchstens in den praktischen Abschnitten anhand von Beispielen verdeutlicht. --Chiananda (Diskussion) 04:49, 10. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Danke, Epipactis, für den Hinweis auf S. 69 (Handbuch geschlechtergerechte Sprache). Dort heißt es "Mit Personenbezeichnungen meinen wir alle sprachlichen Mittel, die auf Menschen referieren können." Daher stammt er Satz also. Copy & Paste. Aus einem genderlinguistischen Fachbuch. Meiner Auffassung nach werden im Textvorschlag von Chiananda zwei Dinge gekoppelt, die man unbedingt trennen sollte a) Definition des Begriffes b) seine Relevanz im Kontext der GS. "Personenbezeichung" ist ein Begriff, der sich weitgehend selbst definiert: Bezeichnung für Personen/ Wörter, die sich auf Menschen beziehen. Um das zu verstehen, benötigt die Leserschaft weder das Konzept der "Referenz" noch den Begriff "Semantik". Welche Fragestellungen sich im Zusammenhang mit Personenbezeichnungen für eine geschlechtergerechte Sprache ergeben, ist ein anderes Thema, das man von der Definition abkoppeln sollte. Die Verquickung von Definition UND GS-spezifischen Fragestellungen halte ich für äußerst unglücklich. Dieser Vermengung von allgemein gültigem Fachwissen und genderlinguistischer Perpektive begegne ich allerdings im Rahmen unserer Diskussionen nicht zum ersten Mal. So entspricht die umseitige auffällig unterkomplexe Darstellung der Genus-Sexus-Relation eben nicht den allgemeinen Erkenntnissen der Sprachwissenschaft, sondern lediglich der genderlinguistischen Sichtweise von Diewald, Nübling, Lobin, Stefanowitsch etc. Ein neutrale Darstellung der sprachwissenschaftlichen Fakten, wie sie eine Enzyklopädie leisten sollte, liegt hier nicht vor. Ich erinnere mich auch noch gut daran, wie Chiananda den von mir im Intro verwendeten Begriff "Maskulinum" (Genus) entfernte und durch "männliche Form" ersetzte. Die Stoßrichtung dieser Aktion war die gleiche: Es ging darum, die unterkomplexe Sichtweise der Genderlinguistik, die Genus und Sexus weitgehend gleichsetzt, als allgemeingültig zu verkaufen. --Brahmavihara (Diskussion) 09:05, 10. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Der Ausdruck "weibliche Form" ist top optimal: Er fasst sowohl die grammatische Eigenschaft feminin als auch das semantische Merkmal [+weiblich] zusammen, identisch zum Ausdruck "Femininform", der ebenso nur bei paarigen Personenbezeichnungen anwendbar ist – im Unterschied zu die Person oder die Tante bzw. der Vamp, das Weib, das Mädchen, die alle keine "weiblichen Formen" sind! Bezeichnungen für Frauen, die kein feminines Genus haben, werden auch nicht "weibliche Bezeichnung" genannt – selbst dieser Ausdruck unterstellt einen Genus-Sexus-Zusammenhang. Natürlich gilt das umgekehrt auch für die "männliche Form": maskulin [+männlich]. Männer bekommen keine weiblichen und Frauen keine männlichen Formen übergestülpt.
Es sind die Systemgrammatiker um Eisenberg und seine Rentnergang <Verunglimpfung gestrichen! --B.A.Enz (Diskussion) 11:48, 11. Mai 2021 (CEST)>, die den Ausdruck "weibliche Form/weibliche Bezeichnung" in den letzten Jahren abzulehnen und die Bezeichnung als "feminine Form" einzufordern versuchen:Beantworten
  • Eisenberg 2021: „Lebewesen haben ein Geschlecht, aber nicht Wörter. Keine Sprache der Erde enthält auch nur ein einziges männliches oder weibliches Wort, auch das Deutsche nicht.“
  • Eisenberg 2020: „Auch die Verdeutschung »grammatisches Geschlecht« müsste fallen.“
Dadurch wollen sie die enge Verflechtung von Genus und Sexus bei Personenbezeichnungen hintenherum aufbrechen, um dann auf rein grammatischer Ebene die Markiertheitstheorie ins Spiel bringen zu können. Diese wiederum soll das semantische Merkmal [+weiblich] fixieren und den Gebrauch verpflichtend beschränken auf "nur bezogen auf Frauen". Das Vorgehen gegen "weibliche Form" ist Teil der identitätspolitischen Strategie, das Maskulinum komplett aus jeglichen Genus-Sexus-Zusammenhängen herauszulösen und das sog. "generische Maskulinum" als über allem stehend zu etablieren, das verpflichtend zu gebrauchen und alternativlos sei. Logischerweise können Systemgrammatiker meist schon nicht den Unterschied zwischen der Mensch und der Lehrer vernünftig und simpel erklären. Erst recht nicht, warum Witwer und Hexer nicht generisch verwendbar sind. Und die Markiertheitstheorie (die eigentlich nicht auf Geschlechtliches orientiert war, außerdem zwischenzeitlich längst überarbeitet und weiterentwickelt wurde) sagt rein gar nichts dazu, warum Pronomen wie jeder oder einer generisch verwendbar sein sollen, während hier die weibliche Form einfacher und kürzer ist: jede, eine. Außerdem drücken sich Systemgrammatiker seit jeher um ihre Verantwortung für krasse Auswüchse des GM: Wie in aller Welt könnte der Anspruch zu begründen sein, dass eindeutig markierte Wörter wie Seemann, Vertrauensmann, Obmann generische Bedeutung zu haben hätten? Das ist schon frauenfeindlich, wie sich auch aus Eisenbergs Antwort auf Puschs Vorwurf "generisches Maskulinum = Burka" (2013) ersehen lässt:
  • Eisenberg 2020: „Die Burka dient in muslimischen Ländern vor allem dazu, Personen weiblichen Geschlechts als solche erkennbar zu machen.“
Vermutlich, weil die Burka feminin ist, sollen die auch nur Frauen tragen. In anderen Ländern erkennt man Frauen öfter an Schmuck und Blumen in den Haaren.
Das Peinlichste an den Systemgrammatikern und deren Anhänger ist aber, dass sie die Sache mit der "sexuellen Identität / sexuellen Orientierung" grundsätzlich nicht auf die Reihe kriegen:
  • Eisenberg 2020: „… halten aber fest, dass sexuelle Identität nur einer unter vielen Gesichtspunkten für Diskriminierung ist, dass aber kaum ein anderer im öffentlichen Diskurs ähnlich sprachzentriert in Erscheinung tritt. […] bei Facebook über 60 sexuellen Orientierungen […] eine Unsichtbarmachung von Frauen und anderen sexuellen Identitäten“
  • Eisenberg 2021: „sämtliche möglichen Geschlechter einbeziehen, auch sexuelle Orientierungen wie lesbisch, trans, queer, bi, schwul, inter, divers und andere“
Die Geschlechtskategorien divers und intergeschlechtlich sollen "sexuelle Orientierungen" sein? Solche "Grammatiker" wissen doch gar nicht, wovon sie reden; solche "Experten" verstehen überhaupt nicht, worum es bei gendergerechter Sprache eigentlich geht; die bräuchten regelmäßige Ginkgo+Ginseng-Verschreibungen… --Chiananda (Diskussion) 06:00, 11. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Worin liegt der Sinn, hier an der Einleitungsformulierung zu feilen, wenn Chiananda mitten in der Nacht umseitig einfach seine Änderungen reindrückt? = Kollaboration? – Da warten wir doch lieber, bis wir uns einiger sind. Mind. zwei Punkte sind da nämlich nicht geklärt: Die neue Einfügung «inhaltliche Bedeutung (Semantik)» sowie die Frage, inwiefern das als fachsprachlich unverzichtbar erklärte Verb referieren tatsächlich in der Einleitung aufscheinen muss. Dass es in sprachwissenschaftlichen Artikeln auch unkomplizierter (sprich: leserfreundlicher) geht, hat Alazon gestern an anderer Stelle mit der Begründung «damit Leser nicht gleich von Fachwörtern überfallen werden» gezeigt. --B.A.Enz (Diskussion) 09:23, 10. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Offenbar geht es in diesem Kontext gar nicht um eine allgemeingültige Definition von "Personenbezeichnung", sondern um einen für die Zwecke und Ziele der GS zugeschnittenen Arbeitsbegriff. Das halte ich für legitim, man sollte es allerdings kenntlich machen. (Die unterschwellige Verallgemeingültigung von: "Mit P. meinen wir ..." zu: "Als P. werden [...] verstanden." hatte ich ja schon viel weiter oben moniert.) Das dürfte aber kein Problem sein, es genügt schon ein "dabei", "dafür" oder "zu diesem Zweck". Dergestalt deklariert, wäre der Satz ein Bestandteil des GS-Konzepts, und damit nicht mehr den allgemeinen sondern nur noch den spezifischen Quellen verpflichtet. (Wie instruktiv er dann gerät (oder nicht), fällt dann freilich auch voll auf das GS-Konzept selbst zurück. Bspw. hätte ich nicht vermutet, dass das unscheinbare Wörtchen "mehrere" als "gemischtgeschlechtliche Gruppen" zu lesen ist.)
Außerdem scheint mir, je instruktiver und transparenter der zweite Satzteil gerät, umso weniger Bedeutungslast und damit Erklärungsbedarf an dem Wörtchen "referieren" zu hängen. (Im "Handbuch" ergibt sich das für Unkundige notwendige Mindestmaß an Erklärung schon anhand der beigefügten Beispiele. Was Eingeweihte ihm darüber hinaus noch zu entnehmen vermögen, kann dann getrost deren Ermessen überlassen bleiben.) --Epipactis (Diskussion) 23:23, 10. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Dass der Satz das Wort "Personenbezeichnung" nicht definieren will, ist eigentlich offensichtlich, wenn es dort heißt: "darunter werden verstanden", im Unterschied zur Aussage "das sind" mit externer Verlinkung. Aber gerne kann zur Präzisierung noch das Wörtchen "dabei" ergänzt werden, um sich von einem möglicherweise gängigen Verständnis zu unterscheiden. Ich setze es oben im Kasten ein.
Die letzte der drei Bedeutungsdimensionen: "alle, Menschen im Allgemeinen", schließt übrigens auch die generische Verwendung maskuliner Pronomen und Artikel ein: Jeder ist seines Glückes Schmied. Oder: Wer unter euch ohne Sünde ist, der…
Ich finde nach wie vor, das Fachwort referieren ist wohlübersetzt zu "sich beziehen auf", eigentlich schon Leichte Sprache. In jeder sozialwissenschaftlichen Artikeleinleitung kommen Fachbezeichnungen vor, und ich achte immer darauf, gleich eine deutsche Übersetzung mitzuliefern, sofern die Bezeichnung für nötig gehalten wird. Unverständlichkeit kann in diesem Fall also nicht proklammiert werden. Redundanz ist auch nicht gegeben. Und ein speziell genderlinguistischer Begriff scheint es auch nicht zu sein.
Das anhaltende Behaupten einer Unverständlichkeit, um die von Mautpreller und Louis Wu und mir für wichtig gehaltenene Bezeichnung zu unterdrücken, ist unlauter, fast schon moralisch verwerflich. Also Sytemgrammatik-Anhänger, hört bitte auf damit. (Gilt auch für Benutzer:Alazon.) --Chiananda (Diskussion) 06:00, 11. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Jetzt aber mal langsam. Es ist weder Unterdrückung noch Diktatur, wenn jemand eine andere Meinung hat als die Meinung, die du durchsetzen möchtest. So mögen "Querdenker" reden, aber doch nicht die Wikipedia. --Alazon (Diskussion) 00:04, 12. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Wir halten also fest, dass Systemgrammatik-Fortgeschrittene den Satz verständlich finden, während Systemgrammatik-Anfänger den Satz unverständlich finden. Das hat nichts mit moralischer Verwerflichkeit zu tun, sondern mit dem klassischen WP:OmA-Test. Die Einleitung sollte nicht für Fortgeschrittene geschrieben sein, die sowieso alles kennen, sondern für Anfänger, die sich in dem Thema noch nicht auskennen. Genau darauf zieht WP:OmA ab. --Eulenspiegel1 (Diskussion) 00:45, 12. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Eins noch: Ist die Beschränkung auf gemischtgeschlechtliche Gruppen ausdrücklich so beabsichtigt, oder ist dieser Kreis doch umfänglicher zu verstehen, etwa wie: Personengruppen, auch gemischtgeschlechtliche ? --Epipactis (Diskussion) 23:32, 11. Mai 2021 (CEST)Beantworten

schreiben oder schrieben?

Georg, das ist Historisches Präsens. Bei Zeitungstiteln wie "Dutzende sterben bei Massenpanik in Israel" frage ich mich auch immer makabrerweise, ob die immer noch nicht tot sind. Mein Fall ist es nicht, sprachlich möglich ist es, aber man sollte es wenigstens durchgängig einhalten oder lassen. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 08:05, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Wenn da stünde "sie schreiben dies und das", wäre es in Ordnung, aber wenn 2021 zu lesen ist "sie schreiben 2018 dies und das" wohl nicht. Da ist "sie schrieben 2018 dies und das" doch besser. --Georg Hügler (Diskussion) 08:17, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Ich käme gar nicht auf die Idee, "schreiben" zu schreiben. Nur ist es nicht ganz falsch, darauf wollte ich hinweisen. Der WP-Artikel zum Thema verdeutlicht, dass das historische Präsens hier eher fehl am Platz ist; wir sind uns einig. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 08:35, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Der ganze Abschnitt ist im Präsens gehalten. --Chiananda (Diskussion) 03:42, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Dieser Abschnitt kann archiviert werden. --Chiananda (Diskussion) 03:42, 4. Mai 2021 (CEST)

Verständlichkeit II

A) Geschlechtergerechte Sprache bezeichnet einen Sprachgebrauch, der in Bezug auf Personenbezeichnungen die Gleichbehandlung von Frauen und Männern und darüber hinaus aller Geschlechter zum Ziel hat und eine Gleichstellung der Geschlechter in gesprochener und geschriebener Sprache zum Ausdruck bringen will.
B) Geschlechtergerechte Sprache bezeichnet einen Sprachgebrauch, der in Bezug auf Personenbezeichnungen die Gleichbehandlung von Frauen und Männern und darüber hinaus aller Geschlechter anstrebt. Ziel ist die Gleichstellung der Geschlechter in gesprochener und geschriebener Sprache. 
C) Geschlechtergerechte Sprache bezeichnet einen Sprachgebrauch, der in Bezug auf Personenbezeichnungen die Gleichbehandlung von Frauen und Männern und darüber hinaus aller Geschlechter anstrebt. Ziel ist, die Gleichstellung der Geschlechter auch in der Sprache zum Ausdruck zu bringen. 
D) Geschlechtergerechte Sprache bezeichnet einen Sprachgebrauch, der in Bezug auf Personenbezeichnungen die Gleichbehandlung aller Geschlechter anstrebt und somit Gleichstellung auch in der Sprache zum Ausdruck bringen will. 

Ich hatte Satz A in zwei Sätze aufgesplittet, was von Chiananda revertiert wurde. Ich muss betonen, dass es sich hier nicht um einen "Geschmacksedit" handelt. Auch hier geht es um Verständlichkeit.

  • Der erste Satz von Version B enthält folgende Elemente: 1) Sprachgebrauch, 2) in Bezug auf Personenbezeichnungen, 3) Gleichbehandlung von Frauen und Männern, 4) darüber hinaus aller Geschlechter. Der Begriff "Personenbezeichnungen" erweist sich im weiteren Text sogar als definitionsbedürftig. Hier haben wir bereits einen Satz mit einer recht hohen Informationsdichte.
  • Elemente des zweiten Satzes von Version B: 1) Gleichstellung der Geschlechter 2) in gesprochener und geschriebener Sprache.

Was spricht dagegen, den Satz A aufzusplitten? Der Artikel wird durch die Aufsplittung des ersten Satzes besser zugänglich. --Brahmavihara (Diskussion) 12:25, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten

A) ist hier die bessere Variante, der Satz ist vollkommen gut verständlich. In deiner Variante geht das "darüber hinaus" verloren, also die verschiedenen Ebenen. Louis Wu (Diskussion) 13:58, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Wo geht hier was verloren? --Brahmavihara (Diskussion) 14:23, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Eher umgekehrt - die Ebene der biologischen und die Ebene der grammatischen Geschlechter bzw. der sozialen und der sprachlichen Gleichstellung sind bei Variante A geschickter vermengt, bei Variante B könnte man schon stutzig werden. --Epipactis (Diskussion) 15:24, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Wer denkt, der Nominalstil mit «zum Ziel haben» und «zum Ausdruck bringen wollen» in A sei stilistisch tatsächlich besser, muss wohl diese Version befürworten. Ebenso, wer lieber alles in einen einzigen Satz verpacken möchte. Trotz der Behauptung von Louis Wu sehe ich nicht, was «darüber hinaus» verloren gehen sollte. – Aus stilistischen Gründen bevorzuge ich klar die Variante B. --B.A.Enz (Diskussion) 15:51, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Was an B problematisch ist: Die GS hat nicht das Ziel, die Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen, auch nicht "in der Sprache" (das wäre auch ein hoffnungsloses Unterfangen), sondern sie sprachlich auszudrücken. Ob man das in einem oder zwei Sätzen sagt, ist mir eher egal. Es geht aber nicht an, der GS unterzuschieben, sie wolle mithilfe von Sprache eine Gleichberechtigung umsetzen.--Mautpreller (Diskussion) 16:05, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Ziel ist die Gleichstellung der Geschlechter in gesprochener und geschriebener Sprache = die Gleichstellung der Geschlechter soll auch in der Sprache zum Ausdruck gelangen = auch auf der Ebene der Sprache soll Gleichstellung realisiert werden. Zu diese Behufe muss dann alles aus der Sprache entfernt werden, was dem Gleichstellungsgedanken widerspricht (etwa das generische Maskulinum). --Brahmavihara (Diskussion) 16:21, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Das trifft aber nicht die Intention der GS. "Ausdrücken" und "realisieren" ist nun mal nicht dasselbe.--Mautpreller (Diskussion) 16:25, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Na dann, siehe Version C (oder D). --Brahmavihara (Diskussion) 16:34, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Sprachgebrauch und Gleichstellung der Geschlechter sind grundverschiedene Kategorien. Wie kann man zwischen ihnen in nur einem Atemzug einen Bezug herstellen? "zum Ausdruck bringen" ist als Operator gar nicht übel, denn da kann man alles Erdenkliche als Operand einsetzen. Vielleicht sollte auch etwas deutlicher werden, dass Geschlechtergerechte Sprache ein relativer Begriff ist, der nur in Relation zu einer Nicht-geschlechtergerechten Sprache überhaupt Sinn macht, d.h. gar nicht unabhängig existiert, sondern sich nur in der Aktion zeigt oder eben zum Ausdruck kommt.
Demnach: Geschlechtergerechte Sprache bezeichnet einen Sprachgebrauch, durch den die Gleichstellung der Geschlechter (explizit) zum Ausdruck kommt. (Daneben gibt es auch noch den "gewöhnlichen" Sprachgebrauch, der den Gleichstellungsanspruch ignoriert.) "Geschlechter" kann hierbei beliebig modifiziert werden. "Personenbezeichnung" ist in diesem Kontext überflüssig und zudem eine unnötige Einschränkung, denn es könnte ja Erscheinungen geben, die nicht unter Personenbezeichnung fallen aber trotzdem die Geschlechtergerechtigkeit tangieren. --Epipactis (Diskussion) 23:45, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Wenn überhaupt: Geschlechtergerechte Sprache bezeichnet einen Sprachgebrauch, durch den Gleichstellung der Geschlechter zum Ausdruck kommen soll. --Brahmavihara (Diskussion) 11:13, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Unter Sprachgebrauch verstehe ich den Gebrauch unserer Sprache, soweit er mindestens den Empfehlungen des RfdR entspricht. Die nächste Stufe wäre: Jeder schreibt, wie er will. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 14:50, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
In diesem Satz kommt es in der Tat auf den gedanklich mitschwingenden Subtext an:
  • Geschlechtergerechte Sprache bezeichnet einen [allgemein üblichen] Sprachgebrauch, durch den die Gleichstellung ...
  • Geschlechtergerechte Sprache bezeichnet einen [ganz bestimmten] Sprachgebrauch, durch den die Gleichstellung ...
Ein ziemlicher deutlicher Unterschied in der Aussage, finde ich. Intendiert ist anscheinend die zweite Lesart, aber garantiert ist sie offensichtlich nicht. Da müsste also noch irgendein Füllwort hinein, das die Betonung auf sich zieht bzw. in die gewünschte Richtung lenkt. Im selben Sinne übrigens Zustimmung zu @Brahmaviharas Hinzufügung "soll", obwohl mir dieses Wörtchen noch nicht ganz ideal scheint. --Epipactis (Diskussion) 21:33, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Der Definitionssatz nennt die wesentlichen Elemente:

  1. „geschlechtergerechter Sprachgebrauch“ = RdR, GfdS, Duden
  2. „Personenbezeichnungen“ = die im Fokus stehenden sprachlichen Elemente
  3. „sprachliche Gleichbehandlung von Männern und Frauen“ = Standardformulierungen in entsprechenden Gesetzen und Leitfäden ("sprachlich" wurde hier aus Redundanzgründen weggelassen)
  4. „(Gleichbehandlung) aller Geschlechter“ = rechtlich verbindlich seit Einführung von "divers"
  5. „zum Ziel hat“ = spezifiziert und erklärt den angeführten Sprachgebrauch
  6. „zum Ausdruck bringen“ = etwas Außersprachliches soll sprachlich adäquat ausgedrückt werden
  7. „Gleichstellung der Geschlechter“ = diese gesellschaftlich-rechtliche Gegebenheit soll sich in den sprachlichen Mitteln spiegeln
  8. „in gesprochener und geschriebener Sprache“ = umfasst teils unterschiedliche Lösungen beim Sprechen und beim Schreiben

Falls jemand aus Fachliteratur einen besseren Vorschlag anbringen kann, würde sich eine Diskussion lohnen. Bisher sehe ich hier nur angestrengte Haarspaltereien. --Chiananda (Diskussion) 01:17, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Ein sehr treffender Vergleich! Diese acht Punkte in nur zwei Haare sprich: Sätze hineinzupressen, ist m.E. ein Ding der Unmöglichkeit. Spalten tut not. --Epipactis (Diskussion) 00:29, 7. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Vielen Dank, Chiananda, dass du noch einmal die überbordende Fülle der in der Definition erwähnten Aspekte hier ausgebreitet hast. Genau aus diesem Grund - und aus keinem anderen - habe ich die Aufsplittung in 2 Sätze vorgeschlagen, um den Leser nicht zu überfordern. Es geht mir um Verständlichkeit. Wie du an meinen Vorschlägen ersehen kannst, werden die einzelnen Bausteine der Definition durch meine Aufsplittung in zwei Sätze nicht berührt. Epipactis kann ich hier nur beipflichten: Spalten [Aufsplitten] tut not. --Brahmavihara (Diskussion) 06:43, 7. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Ich halte die Länge des Definitionssatzes nicht für bemängelswert, erst recht nicht im Sinne von Allgemeinverständlichkeit.
Bei den Hunderten von Einleitungen, die ich in ethnologischen und sozialwissenschaftlichen Artikeln (um-)geschrieben habe, ging es immer darum, bereits im 1. Satz eine präzise Aussage und sachgerechte Einordnung darzustellen. So wird es auch empfohlen in WP:Begriffsdefinition und Einleitung:
  • „Der erste Satz ordnet den Gegenstand des Artikels möglichst präzise in seinen sachlichen Kontext ein.“
Dabei darf‘s auch ruhig bleiben.
Die als Verbesserung vorgeschlagene Trennung in "anstreben" und dann noch "Ziel" unterteilt die Gesamtaussage unnötig in zwei Elemente, die den Bezug zueinander verlieren. Außerdem geht die präzisere Formulierung verloren: „einen Sachverhalt sprachlich zum Ausdruck bringen“, was die Formulierung „sprachliche Gleichbehandlung“ erläutert (die bleibt sonst eine hohle Formel).
Der Definitionssatz enthält nur leicht verständliche Elemente – Verständlichkeitsprobleme sind keine zu erkennen. Die einzige vorgebrachte Kritik betrifft die Länge bzw. die angeblich zu lange "und"-Kombination im 2. Satzteil. Die Definition wird auch deswegen etwas in die Länge gezogen, weil vorher schon der (historische) Übergang von Männer und Frauen zu allen Geschlechtern genannt werden muss. Die vorgeschlagene Lösung würde die genannte WP-Empfehlung der "präzisen Einordnung" im 1. Satz durchbrechen, weil ein 2. Satz abgetrennt würde – dann fragt sich aber, wo die Definition insg. aufhört; vielleicht gehört ja auch der anfolgende 3. und 4. Satz zur Definition? Eine solche Aufsplittung (wie auch im Artikel "Generisches Femininum" angestrebt) ist nicht zielführend und wirkt wie ein Versuch, die Definition löchrig zu machen. Der jetzige 2. Satz knüpft nämlich an das Basiselement der Definition an (Personenbezeichnungen), die also in umfassender Weise bereits vorliegen sollte, bevor auf Details eingegangen wird.
Zum Vergleich auch die Einführung in den Artikel "Schwarmintelligenz": gängigerweise fachsprachlich. --Chiananda (Diskussion) 03:11, 8. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Katholische Kirche

Vielleicht will es jemand einbauen: ZdK künftig mit geschlechtersensibler Sprache und Gender-Stern. (Wir haben jetzt die pikante Situation, dass die Evangelische Kirche ein Dreivierteljahr vorauseilend und die Katholische Kirche einen Monat nach der Nicht-Empfehlung des RfdR als de facto herausragendstes Merkmal der GS den Genderstern beschlossen haben.) Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 18:21, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Jetzt weiß ich endlich, was Dave Bowman meinte, als er in dem Zukunftsroman 2001 – Odyssee im Weltraum sagte „Es ist alles voller Sterne!“ --Georg Hügler (Diskussion) 18:33, 2. Mai 2021 (CEST)Beantworten
28. Apr. 2021: „ZdK jetzt auch mit Genderstern“. --Chiananda (Diskussion) 03:41, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Dieser Abschnitt kann archiviert werden. --Chiananda (Diskussion) 03:41, 4. Mai 2021 (CEST)

Bearbeitungskonflikt!

Welcher Einleitungssatz ist zutreffender und vor allem neutral, ohne persönliche Meinung formuliert? Die zweite Variante wurde vom mir im Ergebnis der Diskussion hier formuliert:

Geschlechtergerechte Sprache bezeichnet einen Sprachgebrauch, der in Bezug auf Personenbezeichnungen die Gleichbehandlung von Frauen und Männern und darüber hinaus aller Geschlechter zum Ziel hat und eine Gleichstellung der Geschlechter in gesprochener und geschriebener Sprache zum Ausdruck bringen will.

oder

Geschlechtergerechte Sprache ist ein Konzept, das mit einem veränderten Sprachgebrauch in Bezug auf Personenbezeichnungen die Gleichbehandlung von Frauen und Männern und darüber hinaus aller Geschlechter zum Ziel hat und eine Gleichstellung der Geschlechter in gesprochener und geschriebener Sprache zum Ausdruck bringen will.

Fakt ist: Die geschlechtergerechte Sprache ist (noch) nicht ein allgemeiner Sprachgebrauch und in Frankreich sogar, soweit ich weiß, gesetzlich untersagt. Laut Umfragen lehnen etwa 60 % die sogenannte geschlechtergerechte Sprache ab und es gibt von Sprachwissenschftlern nachdrückliche Hinweise darauf, daß dieser Sprachgebruach keineswegs geschlechtergerecht ist. Wenn man es genau nehmen will, müßte man hinzusetzen, daß eine akademische und politische Mindertheit versucht, diesen Sprachgebrauch durchzusetzen, aber das wäre eine Wertung, POV. --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 07:53, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Zwei Abschnitte über diesem hier wird genau dieser Satz diskutiert, wo genau kann ich da Deine Beteiligung an der Diskussion dort sehen. Ich kann da jedenfalls keinen Konsens in Deine Richtung erkennen. Stattdessen machst Du hier einfach einen neuen Abschnitt auf, was soll das? Grüße vom Sänger ♫ (Reden) 08:47, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Ich habe die Formulierung im Ergebis der Diskussion (siehe oben) vorgeschlagen (dabei auch meinen eigenen ursprünglichen Vorschlag, gegen den es zurecht Einwände gab, verworfen) und dazu gab es keinen Widerspruch. Einfach das wieder zurückzusetzen, wie das Chiananda getan hat, ohne dazu in der Diskussion Einwände vorzubringen, ist Vandalismus. --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 08:58, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Vandalismus würde ich Chianandas Verhalten in diesem Fall nicht nennen. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass weiter oben ein Konsens bezüglich der Formulierung erzielt worden wäre. "Sprachgebrauch" bedeutet hier erst einmal nur, dass Sprache mit einer bestimmten Absicht verwendet wird. "Sprachgebrauch" bedeutet nicht "etablierter/allgemeiner Gebrauch" oder gar "weit verbreiteter Gebrauch". Ich halte den Begriff "Sprachgebrauch" für unbedenklich und nicht wertend. Zur Info: Ich halte überhaupt nichts von dem Konzept der geschlechtergerechten Sprache. Wie sagte Richard David Precht kürzlich über die GS: "eine der dümmsten Ideen". --Brahmavihara (Diskussion) 10:40, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Die Info kommt jetzt wirklich überraschend. Und hier liegt doch dein Problem: dass du von deiner persönlichen Überzeugung nicht abstrahieren kannst. Und was hat Precht überhaupt eine Ahnung von Sprache? Ist auch nichts weiter eine bloße Meiungsäußerung, prominent platziert. Und unter Philosophen wird er durchaus als nicht "Nicht-Philosoph" gesehen, hat also durchaus einen schweren Stand. Warun sollten wir ihn also überhaupt ernstnehmen? Louis Wu (Diskussion) 12:21, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Es ist kein Problem, einen Standpunkt zu haben. Es ist auch erlaubt, Gendersprache zu kritisieren oder sie ganz toll zu finden. Ein Problem wird es erst dann, wenn man als WP-Autor einen Artikel über ein kontrovers diskutiertes Thema so zurechtbiegt, dass er vorrangig den eigenen Standpunkt/die eigene Meinung zum Ausdruck bringt. Den Philosophen Precht sollte man schon deshalb ernst nehmen, da er erwiesenermaßen und auch berufsbedingt des Denkens mächtig ist. --Brahmavihara (Diskussion) 17:05, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Frage: Kann man von einem Sprachgebrauch sprechen, ohne genauer bestímmen, was das Wort meint? Was ist ein Sprachgebrauch? Zunächst mal, lieber (merkwürdigerweise geht das hier mit Gendersternchen oder so nicht, wo ich doch nicht "geschlechterungerecht" reden/schreiben wollte) Brahmavihara: Sprachgebrauch ist hier (!) zunächst nur ein Wórt und kein Begriff. Der Begriff ist im Lemma Sprachgebrauch definiert: "die in einer Sprache übliche Ausdrucksweise und Bedeutung". Sprachgebrauch meint also die in einer Sprache üblichen Gebräuchlichkeiten. Kann das hier gemeint sein, wenn laut Umfragen eine Mehrheit die "gendergerechte Sprache" ablehnt (Infratest dimap: Vorbehalte gegenüber genderneutraler Sprache [7])? Selbst bei Linken und Grünen gibt es laut dieser Umfrage nur eine knappe Mehrheit für genderneutrale Sprache. Übrigens: Ein neutrales Lexikon sollte besser von genderneutraler und nicht von gendergerechter Sprache reden, den schon die Behauptung der Neutralität einer solchen angestrebten Sprache ist POV. Okay, wenn man beim Wort Sprachgebrauch bleiben will, müßte man gleich einleitend darlegen, daß es sich hier nicht oder noch nicht um einen allgemeinen Spachgebrauch im Sinne des Begriffs Sprachgebrauch handelt, und darlegen, wer diese Sprache eigentlich gebraucht und durchsetzen will. --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 15:05, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Lothar, Du lässt außer acht, dass "übliche Ausdrucksweise" nur eine recht spezielle Bedeutung von Sprachgebrauch ist. Die allgemeinere Bedeutung ist: tatsächliche Sprachverwendung, als Gegensatz zu Sprachsystem, also dem vor jeder Äußerung vorhandenen Fundus, auf den jeder Sprecher zurückgreift, wenn er "Sprache gebraucht". So steht es auch im entsprechenden Wikipedia-Artikel, bereits in der Einleitung. Es ist letztlich eine der beiden üblichen Übersetzungen des klassischen (französischen) Fachbegriffs Parole (Linguistik); die andere wäre Sprachverwendung. --Mautpreller (Diskussion) 15:19, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Ist das Wort Pfannkuchen nun allgemeiner Sprachgebrauch oder das Wort Palatschinke? Wird ein Pfannkuchen laut allgemeinem Sprachgebrauch flach in einer Pfanne oder rund in einer Fritteuse zubereitet? Bei diesen Begriffen kann mensch das gut regional aufteilen, bei der geschlechtergerechten Sprache, die auf Maskulinismen wie dem sog. generischem Maskulinum u.ä. verzichtet, und dies mehr oder minder konsequent, geht das nicht regional, das geht quer durch die Gesellschaft. Einige GenderideologInnen von rechts agitieren gegen eine solche moderne Sprachform, dazu zählen für mich auch erstarrte SprachpuristInnen, denen jedweder Wandel ein Gräuel ist, andere haben die Zeichen der Zeit erkannt und schreiben diverse, noch nicht einheitlich kodifizierte, genderneutrale Formen, sei es wie ich, aus alter Tradition, mit dem Binnen-I, sei es mit * oder _, nur eben ohne die leider noch mehrheitlich üblichen Maskulinismen. Manche vermeiden möglichst gegenderte, sprich mit einem Geschlecht assoziierte, Nomina und benutzen Studierende statt StudentInnen. Variatio delectat. All das ist jedenfalls heute allgemeiner Sprachgebrauch, wie auch Palatschinke oder sonstiger esoterischer Lokalkram. Es gibt schlicht nicht den einen und einzig wahren Sprachgebrauch, der ist sehr divers. Und Diversität ist den rechten GenderideologInnen ja sowieso ein Graus. Grüße vom Sänger ♫ (Reden) 15:19, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Lieber Sänger ♫, solche Albernheiten können Sie sich sparen. Wie der Begriff Sprachgebrauch definiert ist, können Sie im entsprechenden Lemma bei WIKIPEDIA nachlesen. Hier im Artikel wird das Wort eben nicht entsprechend der Definition des Begriffs gebraucht bzw. es soll der Eindruck erweckt werden, es handele sich bereits um einen allgemeinen Sprachgebrauch, was offenkundig nicht der Fall ist. Ich bin ja einverstanden mit "regional aufteilen", d.h. gleich eingangs erklären, wer diese Sprache gebraucht und durchsetzen will und daß sie eine überwältigende Mehrheit nicht gebraucht und auch nicht will. --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 15:34, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Doch, das Wort wird genau entsprechend seiner Definition gebraucht. Es handelt sich um ein Synonym zu Sprachverwendung gemäß der Einleitung von Sprachgebrauch (Bedeutung 2).--Mautpreller (Diskussion) 16:08, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Es lohnt sich wirklich, den WP-Artikel zum Thema Sprachgebrauch noch einmal genau zu lesen. Geschlechtergerechte Sprache ist eine spezifische Form des Sprachgebrauchs wie etwa der "juristische Sprachgebrauch". Insofern geht mit der Verwendung des Begriffs NICHT die Behauptung einher, es handele sich um einen allgemeinen und etablierten Sprachgebrauch. Wäre das der Fall würde ich ebenfalls Einspruch gegen die Formulierung erheben. --Brahmavihara (Diskussion) 16:13, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Und warum muß man mit geschlechtergerecht die Selbstbeweihräucherung derer, die das betreiben, übernehmen? Warum nicht wenigstens genderneutral? Sind wir uns nicht einig, daß 1. unklar ist, was gerecht eigentlich meint und daß es 2. durchaus umstritten ist, daß dieser Sprachgebrauch geschlechtergerecht ist. Freilich: Es ist auch umstritten, daß der genderneutral ist, aber das Framing ist dabei geringer als bei geschlechtergerecht. --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 16:22, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Genderneutral ist Studierende, gendergerecht ist AutorInnen oder Autor*innen. Und das rechte GenderideologInnen hier gerne Framing betreiben ist auch nichts neues. Grüße vom Sänger ♫ (Reden) 16:50, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Zur Info: sowohl Studierende als auch Studen*innen ist geschlechtergerecht im Sinne der GS. --Brahmavihara (Diskussion) 16:57, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Ich weiß, lieber Lothar, dass "geschlechtergerechte Sprache" ein Propagandabegriff ist. Aber es ist nun mal der eingeführte Begriff für diese Art von Sprachgebrauch. Wo auch immer über diese Sprache geredet wird, ob nun zustimmend oder ablehnend, wird man diesen Begriff finden. Es ist ja jedem, der diesen Begriff verwendet, freigestellt auch noch ein "sogenannte" davor zu setzen. "Genderneutral" wäre falsch, denn Neutralisierung ist nur eine der beiden Gendertechniken. Die andere ist Sichtbarmachung. Der Begriff "gendergerecht" hat noch einen Vorteil: er bringt zum Vorschein, das diejenigen, die diese Sprache benutzen, für sich in Anspruch nehmen, die "Gerechten" zu sein, während man den Kritikern dieser Sprache folglich vorwerfen darf, ein Gerechtigkeitsproblem zu haben. Allein der Begriff zeigt also schon, dass die Freund*innen des Genderns das Moralisieren als Instrument zur Sicherung der Diskurshoheit einsetzen. --Brahmavihara (Diskussion) 16:56, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Sänger, meines Erachtens verwechselst Du etwas, wenn Du von "rechten Genderideologen" schreibst, siehe wikt:Ideologie (nett die Beispiele) und wikt:Ideologe. Was Du meinst, halte ich für Antigenderideologen. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 17:18, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Es sind IdeologInnen, die sich gegen die Realität der Gender wehren, die verbohrt und eingemauert in ihre Ideologie des letzten Jahrhunderts verharren, und dabei vor allem andere, eher ideologieärmere, als Ideologen[sic!] betiteln, weil sie sich ihrer Hardcoreideologie nicht bewusst sind. Es sind also GenderideologInnen, die gegen Gender ideologisieren. Ja, mensch könnte sie auch AntigenderideologInnen nennen, aber wozu? Grüße vom Sänger ♫ (Reden) 17:23, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Und so, lieber Sänger, werfen sich alle gegenseitig vor, Ideologen zu sein - und es bringt nichts. Wie wär's mal mit guten Argumenten? --Brahmavihara (Diskussion) 17:25, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Es geht nicht darum, sich gegenseitig Ideologie vorzuwerfen, sondern die Artikel enzyklopädisch so neutral zu gestalten, daß kein falscher Eindruck entsteht. Und hier entsteht mit der Verwendung des Wortes Sprachgebrauch schon im ersten Satz der Eindruck, daß mit Sprachgebrauch im Sinne der Definition gesagt werden soll, "geschlechtergerechte Sprache" sei "die in einer Sprache übliche Ausdrucksweise und Bedeutung". Dem ist zweifellos nicht so. Womit ist belegt, daß "geschlechtergerechte Sprache" ein eingeführter Begriff ist? Okay, da weitere konstrukltive Vorschläge gefragt sind: Mit einem Einfügen von sogenannt und spezifisch im von mir bemängelten ersten Satz könnte ich leben, also:

Die sogenannte geschlechtergerechte Sprache bezeichnet einen spezifischen Sprachgebrauch, der in Bezug auf Personenbezeichnungen die Gleichbehandlung von Frauen und Männern und darüber hinaus aller Geschlechter zum Ziel hat und eine Gleichstellung der Geschlechter in gesprochener und geschriebener Sprache zum Ausdruck bringen will.

Und dann schlage ich vor, als zweiten Satz einzufügen:

Nach einer Umfrage von Infratest dimap lehnt eine Mehrheit die geschlechtergerechte oder genderneutrale Sprache ab ([8]). --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 18:12, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Ich kann nur wiederholen, dass das Wort "Sprachgebrauch recht unproblematisch und nicht wertend ist. Es bezeichnet immer einen spezifischen Sprachgebrauch und keine allgemein gültige Sprachnorm. "Geschlechtergerechte Sprache" oder "gendergerechte Sprache" ist der in diesem Kontext am häufigsten gebrauchte Terminus. Umfragen zur Akzeptanz werden im Artikel aufgeführt. Allenfalls kann man im Intro bereits erwähnen, dass rund um die GS eine sehr kontrovers geführte Debatte entstanden ist. --Brahmavihara (Diskussion) 19:06, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Übrigens: Es fehlt nicht nur die Spezifizierung, wer diese Gendersprache gebraucht, es fehlt auch die Angabe, in welchen Sprachen das überhaupt ein Sprachgebrauch sein soll. Heute kam die Meldung mit einem Interviev des französischen Bildungsminister Jean-Michel Blanquer mit der Zeitung Le Figaro, daß in Frankreich die Gendersprache an Schulen verboten werden soll. In der französischen Verwaltung ist sie schon seit 2017 verboten. --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 20:04, 4. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Lieber Lothar, das Problem des umstehenden Artikels ist NICHT die einleitende Definition. Auch nicht die Verwendung einer Wortschöpfung, die sich die cleveren Befürworter dieser Sprache als sprachpolitisches Verkaufsargument ausgedacht haben. Problematisch ist der Artikel überall dort, wo grundlegende sprachwissenschaftliche Fakten (etwa die kategoriale Verschiedenheit von Genus und Sexus/die Funktion des generischen Maskulinums) im Sinne einer feministischen Lesart simplifiziert, verzerrt oder unterkomplex dargestellt werden. Ebenfalls problematisch - neben der vielfach stümperhaften Gliederung des Artikels, dem ausschweifenden Stil, der unmotivierten Einbindung veralteter Grammatiken, dem vorrangigen Rekurs auf feministisch inspirierte Quellen - ist, wie Statements von Institutionen (GfdS, Rechtschreibrat) und Ex-Institutionen (Duden) mit dem Zweck eingebunden werden, geschlechtergerechte Sprache als allgemein gültigen und verbindlichen Sprachgebrauch zu präsentieren. --Brahmavihara (Diskussion) 07:20, 5. Mai 2021 (CEST)Beantworten
+1 --Anselm Rapp (Diskussion) 09:35, 5. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Stimmt, aber es beginnt eben schon mit den Eingangssätzen. Es pfeifen doch alle Spatzen von allen Dächern, daß WIKIPEDIA bei aktuellen Themen nicht politisch neutral ist. Mal sehen, was passiert, wenn ich die Angaben der Infratest dimap-Umfrage ergänze und bei Frankreich einfüge, daß Gendersprache in amtlichen Dokumenten und demnächst wohl auch im Schulunterricht verboten ist. --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 09:12, 5. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Niemand hindert dich daran, die Sache zu Frankreich hier einzupflegen, die gehört eben zum Thema (es ist zwar reaktionär und autoritär, wenn man mit Verboten arbeiten muss, aber die Info wird doch deshalb nicht verschwiegen). Dein Problem ist, dass du nicht verstehst, wie Wikpedia funktioniert und was Neutralität hier bedeutet. Louis Wu (Diskussion) 09:29, 5. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Erklär mal. Ich scheine auch zu den Unwissenden zu gehören. --Anselm Rapp (Diskussion) 09:35, 5. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Einsicht ist schon mal ein erster guter Schritt in die richtige Richtung. Neutralität bedeutet nicht, jede exbeliebige Information hier einzubauen. Es muss eine Rezeption vorliegen. Neutralität heißt auch nicht, jede Gegenmeinung hier abzubilden. Außerdem: man sollte schon mal drauf achten, dass hier Leute zitiert werden, die Ahnung von der Materie haben: nur weil sich irgendwer äußert, ist das noch lange nicht relevant oder adäquat. Usw. usf. Louis Wu (Diskussion) 09:39, 5. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Wer definiert x-beliebig (sic! – DWDS)? Beispiele für Versuche, x-beliebige, nicht rezipierte Informationen einzubauen? Warum heißt Neutralität nur, nicht jede Gegenmeinung hier abzubilden, und nicht auch jede Meinung? Wer entscheidet, wer hier eine Ahnung von der Materie hat und was relevant oder adäquat ist und was nicht? Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 09:51, 5. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Wie auch immer man das alles definiert: Im umseitigen Abschnitt "Kritik" werden jedenfalls exklusiv Menschen zitiert, die von der Materie unzweifelhaft "eine Ahnung" haben. Damit erfüllt die Einbindung dieser Kritik die für die WP gültigen Kriterien. --Brahmavihara (Diskussion) 10:16, 5. Mai 2021 (CEST)Beantworten
So sehr ich Deine Diskussionsbeiträge auch schätze, Brahmavihara, in dem Fall hätte mich Louis Wus Antwort interessiert. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 10:27, 5. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Er wird dir sicherlich noch antworten! --Brahmavihara (Diskussion) 10:49, 5. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Schau'n wir mal. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 11:48, 5. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Siehste, Brahmavihara ... ;-) Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 15:03, 7. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Mit der Einfügung von „sogenannte (geschlechtergerechte Sprache)“ disqualifiziert sich LotharPawliczak endgültig für weitere Diskussionen. Das ist die Position vom Verein Deutsche Sprache; zu rechtslastig. Und „spezifischer (Sprachgebrauch)“ ist redundant zum anfolgenden Nebensatz, in dem die "Spezifizierung" erklärt wird.
Eine (beliebige) Umfrage (mit 1000 Befragten) wird sicher nicht in der zusammenfassenden Einleitung erwähnt; außerdem habe ich in böswilliger Absicht schon neuere Ergebnisse ergänzt. --Chiananda (Diskussion) 01:29, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Geschlechtergerechte Sprache wird von jenen, die geschlechtergerechte Sprache durchsetzen wollen, so genannt. Was ist daran disqualifizierend das so Genannte auch in WIKIPEDIA als sogenannt zu benennen? Ist nicht eher die Diffamierung jeglicher anderer, von der eigenen Position abweichenden Meinung als rechtslastig disqualifizierend? --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 08:23, 8. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Neutralitätsbaustein

Der von LotharPawliczak gesetzte Neutralitätsbaustein wurde von Louis Wu wiederholt entfernt. Angemessen oder nicht angemessen? Der letzte Kommentar von Louis Wu ("Einzelmeinungen, die dazu noch falsch sind, werden hier ebensowenig als maßgeblich betrachtet") lässt vermuten, dass er über Sinn und Unsinn von solchen Bausteinen nicht im Bilde ist. --Brahmavihara (Diskussion) 10:52, 5. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Ich muß zugeben, daß ich damit gerechnet habe, daß der Neutralitätsbaustein, der ja nur auf die kontroverse Diskussion auf der Diskussionsseite verweiset, umgehend gelöscht wird. Selbst die unleugbare Tatsache, daß der Artikel umstritten ist, wie ja hier jeder sehen kann, wird von gewissen Leuten unterdrückt. Ist da nicht eine Vandalismusmeldung fällig? Wieso können Einzelne, die auch noch anonym operieren und also nicht wirklich zu ihrer Meinung stehen, hier bestimmen, was "falsche Einzelmeinungen" sind? Gleichwohl: Jeder selbstdenkende Leser kann erkennen (und ja auch die Versionsgeschichte zurückverfolgen), wie hier von gewissen Leuten operiert wird --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 11:18, 5. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Es ist zu ergänzen, dass die Autoren, die den Artikel für hinreichend neutral halten ganz sicher nicht diejenigen sind, die über das Setzen eines solchen Bausteins zu befinden haben. Über das Setzen eines solchen Bausteins muss auch kein Konsens erzielt werden. --Brahmavihara (Diskussion) 11:22, 5. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Jeder, der den Umfang, geschweige denn den Inhalt der Diskussion betrachtet, wird sofort erkennen, dass dieser Artikel noch gar nicht neutral sein kann. Neutral ist er, wenn trotz unterschiedlicher Ansichten beide Seiten einem Text zustimmen, der die Realität unter angemessener Berücksichtigung des Für und Wider widerspiegelt. Davon ist der Artikel noch weit entfernt, nicht neutral und der Neutralitätsbaustein somit berechtigt. Darüber sollten gerne Unbeteiligte befinden. (Wem sag' ich das, Brahmavihara, Du hast es schon oft, aber offenkundig immer noch oft nicht genug geschrieben.) Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 11:47, 5. Mai 2021 (CEST)Beantworten
LotharPawliczak hat keine fachliche Beurteilungsgrundlage, um solche Bausteinspielchen betreiben zu können.
Und die angeblichen Neutralitätsbedenken habe ich weiter oben schon zerstreut. --Chiananda (Diskussion) 01:31, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten
LotharPawliczak darf deutsch reden, aber nicht über die Darstellung von Beeinflussungen des Deutschen mitreden.
Umseitiger Artikel ist neutral.
Basta.
Mein Kommentar: --Anselm Rapp (Diskussion) 07:52, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Klar, mir Basta ist alls klar. Hat da wer gelacht? --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 10:55, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Dass ich die zwei Zeilen ab "LotharPawliczak hat ..." lediglich "übersetzt" habe, ist hoffentlich rübergekommen. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 11:04, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Der Neutralitätsbaustein ist hier fehl am Platz, weil hier doch überhaupt nicht mehr inhaltlich diskutiert wird, sondern die persönliche Einschätzung LotharPawliczak, Brahmavihara ezc. die einzige Ursache für den Baustein ist. Das ist also nicht legitim als Grund. Und außerdem versteht ihr nicht, was mit Neutralität überhaupt im Sinne der Wikipedia gemeint ist. Insofern: alles gut und der Baustein bleibt draußen. Louis Wu (Diskussion) 11:56, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Darstellung von Beeinflussungen des Deutschen - das ist in etwa die Auffassung des Vereins Deutsche Sprache zur Geschlechtergerechten Sprache. In der Formulierung liegt schon die Wertung "Beeinflussung" und die ist eine politische. Um die Bewertung durch verschiedene Akteure, die sich dazu geäußert haben, geht es im Abschnitt Geschlechtergerechte_Sprache#Kritik, um Bewertung kann es aber niemals bei der Darstellung der Artikelgegenstand gehen. Diese Verwechslung oder diese Betonung des wertenden Politischen auf der Seite der User, die meinen der Artikel sei nicht neutral, durchzieht die Debatte. Im Grunde redet man aneinander vorbei. Der Artikel sei demnach nicht neutral, weil er die eigene Bewertung (Beeinflussungen des Deutschen) nicht widerspiegelt.--Fiona (Diskussion) 15:55, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Leider weiss ich nur, wie ich die Sache einschätze, und kann somit nicht für andere sprechen. Fionas Aussage am Schluss des obigen Beitrags («Der Artikel sei demnach nicht neutral, weil er die eigene Bewertung (Beeinflussungen des Deutschen) nicht widerspiegelt») ist in ihrer Absolutheit alles andere als zutreffend. Und die Behauptung von Louis Wu («Und außerdem versteht ihr nicht, was mit Neutralität überhaupt im Sinne der Wikipedia gemeint ist»), finde ich sehr anmassend. Solche Aussagen scheinen vor allem dazu zu dienen, Mitarbeitende zu diskreditieren und ihnen jegliche Kompetenz abzusprechen. Sehr seltsam in einem Wiki-Projekt!
Sollte jemand Veständnisprobleme haben, verweise ich gerne auf Wikipedia:Neutraler Standpunkt, und hier insbesondere auf den Abschnitt: Was tun bei nichtneutralen Texten?: «Artikel, die einige als nicht neutral betrachten und die sich nicht ohne größeren Aufwand umschreiben lassen, kann man mit dem Baustein {{Neutralität}} kennzeichnen […].»
Schon der Neutralitätsbaustein, den ich vor einigen Wochen gesetzt hatte, wurde nach kurzer Zeit mit der Begründung «kein Konsens» revertiert. Konsens worüber? Braucht es einen Konsens zum Dissens? – Das Setzen eines Bausteins ist nicht ehrenrührig, auch nicht für Leute, die in den letzten zwei Jahren erhebliche Textanteile im Artikel beigesteuert haben, aber eine Art Signal für all jene, die den Artikel abrufen, ohne dass sie wissen oder wissen wollen, dass hier schon Laufmeter verdiskutiert wurden. --B.A.Enz (Diskussion) 18:41, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Ein Neutralitätsbaustein dient nicht dazu seiner Meinung, von der man diskursiv nicht überzeugen konnte, Geltung und Nachdruck zu verschaffen. Dissens ist bekanntlich der Stoff, aus dem Artikeldiskussionen bestehen und der kann fruchtbar sein. Er begründet ebenfalls keinen Neutraltätsbaustein.
Ich sehe ein Problem, das am NPOV schrammt, ganz woanders: der Abschnitt Kritik ist nach Augenschein so umfangreich wie die Darstellung des Lemmas selbst. Es scheint, dass alles hineingekippt wurde, was an "Kritik" zu finden war. Die bekannten Gegner der Geschlechtergerechten Sprache der Generation der 70+ kommen groß raus. Und das scheint noch nicht genug zu sein, wenn ich den Abschnitt drunter 'Kritik von Nele Pollatscheck' lese. Wäre es nicht sinnvoll stattdessen die Kernthemen zu zusammenzufassen: was wird aus welcher Perspektive kritisiert? Wo werden welche Formen der GS als sinnvoll eingesetzt (Anschreiben, Ausschreibungen, Kommunikation), wo zurückgewiesen (Literatur). Inzwischen ist Geschlechtergerechte Sprache im Mainstream angekommen. Selbst der Anchorman von ZDF heute spricht den Glottisschlag. Wikipedia sollte sich nicht an den Ewiggestrigen orientieren.--Fiona (Diskussion) 16:43, 7. Mai 2021 (CEST)Beantworten
ad person unterstellung entfernt--Fiona (Diskussion) 20:59, 7. Mai 2021 (CEST). --B.A.Enz (Diskussion) 18:32, 7. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Der Abschnitt "Kritik" ist eine sehr knapp gehaltene Darstellung der Kritik an der GS, geordnet nach Schwerpunkten. Alle dort versammelten Stimmen stammen aus reputablen Quellen. Unter den Kritikern befinden sich namhafte Sprachwissenschaftler. Aufgabe der WP ist es Wirklichkeit in ihrer Komplexität darzustellen. Zu dieser Komplexität zählt, dass die GS nicht bei allen Menschen Akzeptanz findet. Aktuelle Umfragen lassen vermuten, dass es allenfalls 20% der Bevölkerung sind, wenn überhaupt. Das mag dem einen Freund oder der anderen Freundin des Genderns missfallen - die Wikipedia hat das nicht zu werten, sie muss lediglich abbilden. Ob Claus Kleber oder Petra Gerster gendern, hat einen guten Wikipedia-Autoren nicht zu interessieren. Er muss Phänomene nüchtern betrachten und sachlich darstellen. Die ÖR-Sender erhalten täglich kübelweise kritische Post zum Thema Gendern. Gendern ist nicht "im Mainstream angekommen", es ist nach seinen Jugendjahren im akademischen Milieu im linksliberal dominierten ÖR-Rundfunk angekommen, es ist bei Großkonzernen angekommen, die ihr Fähnchen aus Profitinteresse in den Wind des Zeitgeistes hängen. --Brahmavihara (Diskussion) 19:14, 7. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Es hat eine Enzyklopädie zu interessieren, dass geschlechtergerechter Sprachgebrauch im Mainstream angekommen ist. Selbstverständlich. Spekulationen (Das mag dem einen Freund oder der anderen Freundin des Genderns missfallen ... ÖR-Sender erhalten täglich kübelweise kritische Post zum Thema Gendern. ....es ist nach seinen Jugendjahren im akademischen Milieu im linksliberal dominierten ÖR-Rundfunk angekommen, es ist bei Großkonzernen angekommen, die ihr Fähnchen aus Profitinteresse in den Wind des Zeitgeistes hängen.) sind kein sachlicher Beitrag zum Thema und zu meinen Argumenten und können ignoriert werden. --Fiona (Diskussion) 21:04, 7. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Edit-Bremse

Guten Morgen, nach Anfrage auf Admin-Anfragen habe ich diesen Artikel in den Filter für die Edit-Bremse mit aufgenommen. Das bedeutet innerhalb von 24 Stunden sind zukünftig je Benutzer nur noch 3 Bearbeitungen möglich. --Itti 07:32, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Was --Brahmavihara (Diskussion) 08:19, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten
... soll denn --Brahmavihara (Diskussion) 08:19, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten
... damit bezweckt werden? Eine Diskussionsseite, auf der pro Tag nur 3 Edits vorgenommen werden können? Wer hat das veranlasst und was verspricht er/sie sich davon? Wird das dazu beitragen, die offensichtlichen Defizite im Artikel jemals beheben zu können? Festzustellen ist: Schon jetzt wird von einigen Autoren, die den Status Quo des Artikels festschreiben wollen, nur gemauert. Von einem produktiven und kooperativen Austausch kann nicht die Rede sein. Das wird sich auch durch die Limitierung der Beiträge pro Tag/User nicht ändern. Die Probleme liegen hier auf einer gänzlich anderen Ebene. --Brahmavihara (Diskussion) 08:29, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Damit soll erreicht werden, das Diskussionen sachbezogen, konzentriert und so verlaufen können, dass niemand überfordert wird. Gruß --Itti 09:27, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Ich beantworte dann mal die eigentlich Frage: "Veranlasst" hat diese Einschränkung natürlich Chiananda (siehe: WP:Administratoren/Anfragen#Lösung_gesucht_für_eine_Diskussionsseite). --Politikundwirtschaft (Diskussion) 09:53, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Ich wusste gar nicht, dass eine solche Maßnahme überhaupt möglich ist. Nicht schlecht. Louis Wu (Diskussion) 11:58, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Kritik von Nele Pollatscheck

Am 28. April hat @Chiananda die folgenden beiden Änderungen vorgenommen: 1. Versionsvergleich Kommentar von Chiananda: „Gendern im Literaturbetrieb: + weitere "Schriftstellerisch Tätige": Monika Maron, Katja Lange-Müller, Nina George, Nele Pollatschek“ Dabei wurde von Nele Pollatschek der folgendes Text unter Gedern im Literaturbetrieb eingefügt:

Nele Pollatschek besteht darauf, als „Schriftsteller“ bezeichnet zu werden: „Ich gendere nicht, ich möchte nicht gegendert werden, gerade weil ich weiß, wie Diskriminierung sich anfühlt. […] Wer aus meinem ‚Schriftsteller‘ ein ‚Schriftstellerin‘ macht, kann auch gleich ‚Vagina!‘ rufen.“[185] Im März 2021 greift Pollatschek in der Talkrunde Maischberger eine alte Forderung von Luise F. Pusch auf (der/die/das Professor) und tritt ein für die drei grammatischen Formen der/die/das Bundeskanzler.

2. Versionsvergleich Kommentar von @Chiananda „‎Betonung der Geschlechterdifferenz durch Sichtbarmachung: – entferne Nele Pollatschek hier (redundant), steht jetzt oben im Abschnitt "Gendern im Literaturbetrieb"“ ohne Rücksprache auf der Diskussionsseite hat @Chiananda damit den folgenden Text aus einem Unterabschnitt Betonung_der_Geschl... von Kritik entfernt:

Nele Pollatschek, die sich als „Schriftsteller“ bezeichnet, äußerte Kritik an der Strategie der Sichtbarmachung des Geschlechtes im Deutschen und bezeichnet Gendern als „sexistisch“. Denn diese würde das Geschlecht des Bezeichneten permanent hervorheben und es zur wichtigsten Informationskategorie machen. Bei der Bezeichnung von Personen finde so außerdem eine Fokussierung auf die biologischen Geschlechtsmerkmale statt, die allein schon deshalb in den Fokus gerieten, um die korrekte Form zu finden. Pollatschek lehnt dies ab und schreibt: „Der Weg zu Gleichheit ist Gleichheit. Wer will, dass Männer und Frauen gleich behandelt werden, der muss sie gleich behandeln und das heißt, sie gleich zu benennen.“ Sie verweist auf die Situation in Großbritannien, in der man sich auch von feministischer Seite konsequent für das generische Maskulinum entschied und versuchte, es generischer zu gebrauchen, anstatt Geschlechterunterschiede hervorzuheben. Pollatschek vergleicht die Situation mit einem Henne-Ei-Problem: „Sind die Berufsbezeichnungen inhärent männlich und brauchen daher eine parallele weibliche Form, oder sind sie inhärent generisch und wirken nur deswegen männlich, weil sie historisch nur von Männern ausgeführt werden durften?

Ich halte den Kommentar von @Chiananda mit der Redundanz für eine schlichte Lüge. Hier wurde getrickst, um eine wesentliche Kritik an der GS aus dem Abschnitt Kritik zu tilgen! Die Kritik von Nele Pollatschek bezieht sich auf die Sichtbarmachung und gehört genau daher in diesen Abschnitt! Außerdem sind die Sätze über die Gleichheit und den Vergleich mit dem Weg in Großbritannien zentrale Elemente der Kritik! ArchibaldWagner (Diskussion) 17:35, 6. Mai 2021 (CEST) Ich habe die Kritik N. Pollatschecks wieder im Kritikabschnitt eingefügt. ArchibaldWagner (Diskussion) 17:41, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Du möchtest offenbar aus der Sektion "Kritik" eine Art Rumpelkammer machen, wo alles mögliche zehnmal breitgetreten wird. Was ist an diesem Text so besonders, dass er mit gleich zwei wörtlichen Zitaten bedacht wird? Im Übrigen reichlich inkonsistent: Ist ja ne originelle Idee, dass man sich in Großbritannien "von feministischer Seite konsequent für das generische Maskulinum entschied". Unangenehm nur, dass es ein generisches Maskulinum im Englischen gar nicht gibt. Allenfalls ein "generic he", für das sich freilich die angebliche "feministische Seite" keineswegs entschieden hat, ganz im Gegenteil.--Mautpreller (Diskussion) 18:04, 6. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Was macht Nele Pollatschek für das Thema Geschlechtergerechte Sprache so wichtig, dass ihrer Meinung ein umfassender Abschnitt gewidmet ist? Geschlechtergerechte_Sprache#Betonung_der_Geschlechterdifferenz_durch_Sichtbarmachung. Doch nicht ernsthaft ein Auftritt bei Maischberger (oder doch?). Pollatschek lehnt dies ab - who cares? Sie wird damit zitiert als sei sie eine der großen, mit Literaturpreisen ausgezeichneten Schriftstellerinnen. Jemand, dessen Meinung als Schwergewicht gilt im öffentlichen Diskurs. --Fiona (Diskussion) 17:25, 7. Mai 2021 (CEST)Beantworten
A propos Schwergewicht im öffentlichen Diskurs: Da bin ich nun mal gespannt, wie lange es dauern wird, bis Sahra Wagenknechts Kritik an der «Gendersprache» und ihre Feststellung, den Linken sei das Gendersternchen wichtiger als der Mindestlohn, hier eingearbeitet werden darf. --B.A.Enz (Diskussion) 18:32, 7. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Nur, wenn ein eigener Abschnitt in den Artikel eingefügt wird zum Thema "Linke Politik". Was wohl nicht passieren wird. --Chiananda (Diskussion) 05:09, 8. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Es besteht kein Konsens zur Einfügung.
Ich verstehe auch das Gezetere von ArchibaldWagner nicht: Die Entfernung des Pollatschek-Textes war doch als einzelner Edit klar erkennbar, bereits am 28. April. Und die Diskussion bei Maischberger zeigte mehr als deutlich, dass Pollatschek als Einzelperson eine eigene Anrede als "Schriftsteller" wünscht, das sei ihr zugestanden. Schon bei der Frage nach Pronomen fiel ihr nichts Vernünftiges ein. Und "das Bundeskanzler" kann ja wohl als (neue) Forderung nach einer Genderweise nicht weiter ernstgenommen werden, oder? Also habe ich Pollatscheks individualistische Ansicht reduziert auf das, was sie ist: Die identitätspolitische Selbstreklamation eines Sonderwunsches in der Ansprache. Und damit genau das, worauf der Thierse und die Wagenknecht herumzureiten versuchen: Zersplitterung in immer kleinere, sich wichtig nehmende Minderheiten. Ich könnte das ganze ja noch aufstocken mit den unterschiedlichen Pronomen-Wünschen von Nichtbinären. Aber natürlich liegt die Sache ganz anders – es gibt eigentlich nur drei Hauptgruppen von Betroffenen: die Frauen und die binären und nichtbinären trans* Personen (Gleichstellung der Geschlechter), die Aktivist:innen gegen Rassismus und Antimigrationsbestrebungen und schließlich die behinderten Menschen, die auch rechtlichen Anspruch auf Gleichstellung haben. Das ganze Geschwafel über Identitätspolitik will einfach von den Rechtsansprüchen und Interessen dieser drei Gruppen ablenken. Damaris Nübling spricht aktuell von den „wütenden Männern, die zurück in die Vergangenheit wollen“.

Und zu dem Wortlaut des zweiten Kastens:

  1. Der zitierte Satz ist inhaltsloser Nonsens:
    „Der Weg zu Gleichheit ist Gleichheit. Wer will, dass Männer und Frauen gleich behandelt werden, der muss sie gleich behandeln und das heißt, sie gleich zu benennen.“
    Wo bleibt die Begründung für diese normative Setzung? Ist das ein spontaner Einfall, oder was?
  2. Der folgende Satz ist Fake-News:
    Sie verweist auf die Situation in Großbritannien, in der man sich auch von feministischer Seite konsequent für das generische Maskulinum entschied und versuchte, es generischer zu gebrauchen, anstatt Geschlechterunterschiede hervorzuheben.
    Weder gibt es ein generisches Maskulinum im Englischen, noch hat sich eine "feministische Seite" dafür entschieden. Was ein Quatsch!
  3. Und auch das zweite Zitat ist ohne Aussage, weil nur eine Frage:
    „Sind die Berufsbezeichnungen inhärent männlich und brauchen daher eine parallele weibliche Form, oder sind sie inhärent generisch und wirken nur deswegen männlich, weil sie historisch nur von Männern ausgeführt werden durften?“
    Seit wann werden in einem Abschnitt zu "Kritik" irgendwelche Laienfragen gesammelt?

Also bitte wieder entfernen. --Chiananda (Diskussion) 05:09, 8. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Der Abschnitt über Pollatschek vertrug in der Tat einige Kürzungen. Satz 1 habe ich daher gestrichen, Satz 2 hatte ich gestern schon modifiziert, was wohl Chianandas Aufmerksamkeit entgangen war. Satz 3 habe ich gestrichen. Die Streichungen habe ich im Wesentlichen vorgenommen, um den Absatz zu straffen und ausgedehnte Zitate daher nicht angebracht waren. Als WP-Autoren haben wir die Aussagen von Pollatscheck an dieser Stelle inhaltlich nicht zu bewerten. Pollatscheks Kritik zielt fast exklusiv auf den Aspekt der Sichtbarmachung, die sie für sich ablehnt. Sie verweist gerne auf die englische Sprache, bei der - anders als bei der deutschen - Femininmarkierung durch Suffigierung (actress) eine seltene Ausnahme ist und mittlerweile seitens einiger Feministinnen sogar abgelehnt wird. Pollatschek plädiert für neutrale Formen, die alle Geschlechter inkludieren (siehe Neutralisierungstechniken der GS). Für sie ist das generische Maskulinum eine solche neutrale Form. Es ist legitim, das zu bestreiten, aber diese Einschätzung des generischen Maskulinums ist der von ihr vertretene Standpunkt, der aktuell von einer großen Mehrheit der Deutschsprechenden geteilt wird. Das identitätspolitische Fass können wir hier nicht aufmachen. --Brahmavihara (Diskussion) 17:30, 8. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Chiananda, wir haben die Quellen wiederzugeben. Aber wir haben nicht den Inhalt der Quellen zu bewerten. Das wäre Theoriefindung. Wenn du das für Fake-News hältst und deine Meinung in einer reputablen Quelle postest, dann könnten wir Pollatscheks Meinung und deine Meinung im Artikel gegenüberstellen.
Ich bin der Meinung, dass du dich irrst und Pollatschek Recht hat. Aber was ich denke, ist genau so irrelevant wie das, was du denkst. Wichtig ist nur, was in reputablen Quellen steht.
Dennoch eine inhaltliche Antwort auf deine Punkte:
  • Zum 1. Satz: Wo ist dort eine normative Setzung? Sie schreibt: "Wer will, dass Männer und Frauen gleich behandelt werden [...]". Dass bedeutet nicht, dass Männer und Frauen gleich behandelt werden sollen (normative Setzung). Das bedeutet nur, dass die folgende Aussage sich auf die Leute bezieht, die diese Meinung vertreten.
  • Zum 2. Satz: Im Englischen gibt es das Wort "actor", das zwei Bedeutungen hat: In der einen Bedeutung sind nur männliche Schauspieler gemeint, in der anderen Bedeutung sind alle Schauspieler unabhängig vom Geschlecht gemeint. Auch bei den meisten anderen Berufsbezeichnungen gibt es eine unmovierte Form, die zwei Bedeutungen hat ("alle Geschlechter" sowie "nur das männliche Geschlecht") und eine movierte Form, die sich nur auf das weibliche Geschlecht bezieht.
  • Zum 3. Satz: Die Frage ist relevant, weil sie deutlich macht, woran die unterschiedlichen Sichtweisen liegen könnten. Man könnte das ganze natürlich auch in eine Aussage umformulieren. Aber wozu?
Der Text von Damaris Nübling beginnt erstmal mit einem sexistischen ad personam Statement. Dann zu ihrer Frage Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem grammatischen und dem biologischen Geschlecht? Da taucht u.a. genau das Problem auf, das Nele Pollatschek angesprochen hatte und von dir gelöscht wurde. --Eulenspiegel1 (Diskussion) 02:39, 9. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Oh oh… wo nur anfangen…
  1. Die normative Setzung lautet: „muss sie gleich behandeln = gleich benennen“.
    Onkel und Tanten wollen aber nicht "gleich benannt" werden. Und nach Pollatscheks (fehlender) Logik: Warum nicht die weibliche Form statt der männlichen zur Gleichbenennung? Oder Substantivierungen für Alle.
  2. Deine Behauptung: „bei den meisten anderen Berufsbezeichnungen gibt es … eine movierte Form“, trifft für’s Englische nicht zu, nur für einige wenige Bildungen – nicht gewusst?
  3. Nein, für die "unterschiedlichen Sichtweisen" hat die naive, hochgehypte Pollatschek leider keinerlei Erklärung anzubieten. Warum also sie eine orientierungslose Frage stellen lassen?
Also, wenn Pollatschek für ihre Fans "eine wesentliche Kritik" liefert, dann Gute Nacht und schlaft gut.
@Brahmavihara: Nach deiner Straffung der Passage – warum darf Pollatschek nicht weiterhin im Literaturbereich stehen? --Chiananda (Diskussion) 04:51, 9. Mai 2021 (CEST)Beantworten
  1. Das ist keine normative Setzung, sondern eine logische Schlussfolgerung: Wer A will, muss B tun, um A zu erreichen. Das ist nicht normativ, sondern erklärt, wie man A erreichen kann. Zum zweiten Teil: Welche Form man verwendet, darüber hat Pollatschek nichts gesagt. Sie sagt nur, dass man eine einheitliche Form für alle Geschlechter verwenden soll. "Schauspieler" ist eine Substantivierung von "schauspielen". Es wird im Allgemeinen auch nicht die männliche Form, sondern die unmovierte Form für alle verwendet: So lautet die unmovierte Form "Witwe", während die movierte männliche Form "Witwer" lautet. Wie kommst du auf die Idee, dass Onkel und Tanten nicht gleich benannt werden wollen?
  2. Doch bei den meisten englischen Berufsgruppen gibt es eine movierte Form. Die movierte Form wird nur seit etwa 40 Jahren nicht mehr verwendet. Wenn du dir aber alte Texte durchliest, wirst du auch dort movierte Formen finden – nicht gewusst?
  3. Doch, für die "unterschiedlichen Sichtweisen" hat Pollatschek eine Erklärung anzubieten: Einige Leute glauben, dass die unmovierte Form grundsätzlich männlich sei und haben den Mythos vom "Generischen Maskulinum" geprägt. Andere Leute glauben, dass die unmovierte Form sich genuin auf alle Geschlechter bezieht und die Zuschreibung zu einem Geschlecht nur durch Assoziation entsteht (die meisten Personen einer Berufsgruppe haben ein Geschlecht, also wird die Berufsbezeichnung mit diesem Geschlecht assoziiert).
Auf die Polemik in deinem letzten Satz gehe ich nicht ein. --Eulenspiegel1 (Diskussion) 15:41, 9. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Die Frage, warum ist Pollatschek so wichtig, dass ihr ein ganzer Abschnitt gewidmet wurde, hat diese Diskussion nicht beantwortet.
Mein Ansatz im Abschnitt "Neutralitätsbausetin" schlug vor, nicht noch mehr in den Abschnitt Kritik zu werfen als sei es eine Rumpelkammer (Mautpreller), sondern Kritik zusammenzufassen: Ich sehe ein Problem, das am NPOV schrammt, ganz woanders: der Abschnitt Kritik ist nach Augenschein so umfangreich wie die Darstellung des Lemmas selbst. Es scheint, dass alles hineingekippt wurde, was an "Kritik" zu finden war. Die bekannten Gegner der Geschlechtergerechten Sprache der Generation der 70+ kommen groß raus. Und das scheint noch nicht genug zu sein, wenn ich den Abschnitt drunter 'Kritik von Nele Pollatscheck' lese. Wäre es nicht sinnvoll stattdessen die Kernthemen zu zusammenzufassen: was wird aus welcher Perspektive kritisiert? Wo werden welche Formen der GS als sinnvoll eingesetzt (Anschreiben, Ausschreibungen, Kommunikation), wo zurückgewiesen (Literatur)?--Fiona (Diskussion) 06:48, 9. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Frage: Könnte es sein, daß es angesichts der Tatsache, daß wohl in allen Ländern mehrheitlich die sogenannte gendergerechte Sprache abgelehnt wird, angemessen wäre, daß die Kritik an dieser auch im Artikel mehr Platz einnimmt? --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 08:35, 9. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Was daran verstehst du nicht an: Kritik zusammenfassen, Kernthemen zusammenfassen: was wird aus welcher Perspektive kritisiert? Bitte zum Argument argumentieren.--Fiona (Diskussion) 08:42, 9. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Was ist verstehe ist - siehe die entsprechende Änderung im Artikel zum Gender-Verbot in Frankreich, daß gewissen hier dominierenden usern nicht Die Welt oder die FAZ als seriöse Quelle gilt, sondern nur der Der Spiegel. --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 10:17, 9. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Wieder ein Beitrag zu (Diskreditierung von) Personen, auch im Versionskommentar. Bitte argumentiere zum Thema, das ist nicht "gewisse Leute", sondern wie die sinnvolle Darstellung von "Kritik" gelingen kann.--Fiona (Diskussion) 10:24, 9. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Erst beschwerst du dich, dass hier Kritik von 70+ Personen überwiegt. Wenn dann aber Kritik von einer 70- Person (Pollatschek) ergänzt wird, möchtest du sie auch kürzen. --Eulenspiegel1 (Diskussion) 13:21, 9. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Die Kritik von Nele Pollatscheck wurde am 2. Februar im Abschnitt Sichtbarmachung eingefügt. Zu der Verkürzung, Abänderung und Verschiebung nach Literatur fast drei Monate später durch @Chiananda gab es nie einen Konsens, den er von anderen aber immer wieder einfordert. – Warum diese Aufregung von @Chiananda und @Fiona nach über drei Monaten? Ist die Kritik vielleicht doch nicht so unwichtig? Ein echtes Interesse an einer ausgewogenen Darstellung sieht anders aus. Wenn @Chiananda die Deutungshoheit über dieses Artikel beansprucht, so sei er bitte so ehrlich und sagt dieses auch dem Leser mit einer Neutralitätswarnung über dem Artikel. Ansonsten lasse er bitte auch andere Autoren im Artikel zu Wort kommen. ArchibaldWagner (Diskussion) 11:02, 9. Mai 2021 (CEST)Beantworten
@Fiona zu Deiner Information: aktuell hat der Artikel 365.891 Bytes davon gehören 28.073 Bytes zum Abschnitt Kritik, also weniger als 7,7% des Gesamttextes! Dann zu Deinen Anmerkungen mit 70+, solche Behauptungen könnten leicht als diskriminierend empfunden werden. Weiter entlarven gerade solche Personen wie Pollatscheck, Trutkowski und aktuell S. Wagenknecht, dass Frau Nübling in dem von @Chiananda zitierten Artikel doch mit recht fragwürdige Klischees argumentiert. ArchibaldWagner (Diskussion) 14:18, 9. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Danke, Archibald, für den Hinweis auf den Anteil des Kritikteils (7,7,%). Der Kritikteil ist so aufgebaut, wie sich das gehört: in Abschnitte, die jeweils verschiedene Facetten der Kritik an der GS abbilden. Ob diese Kritik berechtigt ist oder nicht, spielt für die Wikipedia keine Rolle. WP bildet lediglich ab. Dieser zentrale Punkt enzyklopädischer Arbeit ist von einigen hier leider noch nicht verstanden worden. Es interessiert hier nicht, was Befürworter der GS von dieser Kritik halten. Es reicht aus, dass die genannten Kritikpunkte in der Debatte um die GS eine prominente Rolle spielen. Ich zitiere Fiona: "Es scheint, dass alles hineingekippt wurde, was an "Kritik" zu finden war." Hier muss ich ihr Recht geben, weil in den Kritikteil natürlich alles gehört, was an substantieller und gut bequellbarer Kritik zu finden ist. Bloß das Verb "hineinkippen" ist für dieses Zusammentragen von Kritik wenig angemessen. --Brahmavihara (Diskussion) 18:06, 9. Mai 2021 (CEST)Beantworten

"referieren"

Die Diskussion um den Einleitungssatz ist so lang, dass ich den Anschlusspunkt jetzt gar nicht finden kann. Ich habe die Definition für "Personenbezeichnung", die im Artikeltext belegt ist und aus der Zusammenfassung heraus auch mit Abschnittslink angesteuert, in Umschreibung eingefügt. Man kann ja nur hernehmen, was belegt ist. Ich hätte übrigens selber nicht genauso definiert und halte den Fachliteraturbeleg für eine eher schlampige Redeweise: Substantive referieren nicht. Sie werden benutzt, um zu referieren. Das Referieren, also der Verweis auf einen Gesprächsgegenstand in der Welt, ist ein Akt, das Substantiv "Lehrer" oder so drückt hingegen einen Begriff aus, also sowas wie eine mentale Beschreibung. Sei's drum. Und: nein, man muss das Fachwort in der Einleitung nicht zwingend bringen, wenn danach nicht weiter darauf aufgebaut wird. Gruß in die Runde, --Alazon (Diskussion) 10:03, 10. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Ah, ich muss mich entschuldigen, die Autorinnen im Literaturbeleg haben richtig formuliert, denn sie sprechen von "Nominalphrasen" und die Beispiele zeigen ja Artikel + Substantiv. Das sind referierende Ausdrücke, insgesamt. Substantive referieren nicht, sondern charakterisieren, die referenzielle Seite wird durch den Artikel eingebracht. Allerdings kreist die Diskussion um geschlechtergerechte Sprache tatsächlich meist nur um die Substantive "Lehrer / Lehrerin" etc. Das hatte ich im Auge, und darauf hebt jetzt die Formulierung in der Einleitung auch ab. Das scheint mir weiterhin passend. Denn jetzt hätte ich wieder den Einwand gegen den Literaturbeleg, dass "Personenbezeichnung" sowas wie das blanke Substantiv "Lehrerin" auch nicht grad ausschließen sollte. --Alazon (Diskussion) 10:23, 10. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Bitte, es hat keinen Wert, einen ausgearbeiteten Artikel durch Formulierungen in der Einleitung umzubasteln. Diskussionen um die Definition sollten zuallererst mal im Textkorpus des Artikels stattfinden und dann die Einleitung betreffen, als Zusammenfassung des Artikels. Deine Überlegungen zur Referenz finde ich sehr gut, sie sind aber im Artikelkorpus angebracht und nicht in der Einleitung. Generell meine ich, der Artikel könnte mehr und nicht weniger "Theorie" gebrauchen.--Mautpreller (Diskussion) 11:18, 10. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Um es noch mal klarzumachen, da Benutzer:Mautpreller die neue Version als "nicht weit genug" gesehen hat: Der Bezug auf "Referieren / Referenz" ist – ganz im Gegenteil – zu eng. Die geschlechtergerechte Sprache steht vor vielen Problemen, die mit Referenz nichts zu tun haben. Das ist doch auch klar, weil das Merkmal "maskulin / feminin" zunächst ein beschreibendes Merkmal ist, kein Akt der Referenz.

  • Beispiel: Es steht ein problematisches maskulines Relativpronomen in dem Satz: "Niemand, der so redet...(meint das so)". Das "der" referiert nicht, da schon der aufgegriffene Ausdruck "niemand" nicht referiert.
  • Zweites Beispiel: "Sie wird sicherlich eines Tages Bundeskanzler" -- das maskuline Substantiv "Bundeskanzler" wäre problematisch, es referiert aber nicht, es ist Teil des Prädikats.

Die Verwendung des Fachbegriffs "referieren" sollte unbedingt unterbleiben, wenn er gar nicht in seiner präzisen Bedeutung gemeint sein soll! --Alazon (Diskussion) 11:22, 10. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Er ist in seiner Bedeutung gemeint.--Mautpreller (Diskussion) 21:26, 10. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Dazu läuft schon oben bei "#Verständlichkeit I" eine Diskussion. --Chiananda (Diskussion) 06:14, 11. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Ich finde den Beitrag von @Alazon sehr hilfreich und würde von ihm gerne mehr zu dieser Problematik hier bei der GS hören. In dem Abschnitt Verständlichkeit geht das völlig unter. Ich hoffe auf weitere Klarstellung der fachlichen Begriffe. Ich halte den Meinungsaustausch hier für nicht abgeschlossen und bin daher im Moment gegen eine Archivierung. Sehen das andere ähnlich? ArchibaldWagner (Diskussion) 09:21, 11. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Ja, Archivierungsbaustein entfernt. --Brahmavihara (Diskussion) 09:41, 11. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Aus Gründen der Übersichtlichkeit hat dieser Abschnitt seine Berechtigung und sollte nicht vor Abschluss der Klärung bzw. Verbesserung des Satzes im Intro ins Archiv gekippt werden. --B.A.Enz (Diskussion) 11:48, 11. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Zwei Fragen an @Alazon:, ist ein Personalpronomen eine Personenbezeichung oder ist es ein Stellvertreter für eine Personenbezeichung? Ist der Begriff Bezeichnungspaar ein etablierter Begriff in der Linguistik und was meint er genau? ArchibaldWagner (Diskussion) 21:55, 11. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Vorab: Die ganze schrecklich lange Diskussion ging darum, ob man das Wort "referieren" in der Artikelzusammenfassung braucht. Nein. Man kann es auch weniger technisch ausdrücken, selbst wenn man wirklich Referenz zugrundelegen möchte. Aber man kann formulieren, wie man will. Das ist alles.
Frage 1) Ich finde den Ausdruck "Bezeichnung" zunächst nicht eindeutig, und bin in meiner Bearbeitung hier auch unbemerkt darüber gestolpert. Meiner Ansicht nach kann "Bezeichnung" auch verstanden werden als " (konventionelles) lexikalisches Zeichen" (es gehört dann in das Gegensatzpaar "Begriffsinhalt vs. Bezeichnung (= sprachliches Zeichen für den Begriff")). So habe ich es hier erst aufgefasst, ohne das selber zu bemerken. Dann kommt was anderes raus als mit der später verwendeten Literatur. Ich habe dann das Gefühl, dass ein Pronomen, da es kein Inhaltswort ist, nicht als "Bezeichnung" in diesem Sinne durchgeht. Ein Pronomen hat keinen Begriffsinhalt, es enthält nur grammatische Merkmale.
Aber wie auch immer: Die im Artikel zitierten Diewald & Steinhauer sagen, sie wollen eine "Personenbezeichnung" definieren als alle sprachlichen Mittel, die auf Menschen referieren können. Besser wäre gewesen zu sagen: "...die man verwenden kann, um auf Menschen zu referieren." Aber jedenfalls ist es das, was diese Autoren für ihre Arbeit so festsetzen. Man kann den Sprachgebrauch dieser einen Arbeit nun übernehmen oder auch nicht; aber es ist schon mal gut, wenn man irgendeine Quellen-Grundlage hat. –– In dieser Lesart von "Bezeichnung" (die sich an "bezeichnen" als "referieren" anschließt, also das Gegensatzpaar "Bezeichnung vs. bezeichneter Gegenstand" aufruft) sind Personalpronomina dann ganz sicher inbegriffen, sie sind dann sogar der prototypische Fall, denn sie sind in den meisten Fällen schon von ganz allein referierende Ausdrücke. Es sind eher die Substantive, die für die Def. Probleme zu machen scheinen, wie ich oben gesagt habe. Doch halt: Es würde ja genügen, wenn es irgendwelche Verwendungen mit Verweischarakter gibt (wenn sie [auch] referieren können)! Hierdurch zählt das Wort als solches dann als "Personen-Bezeichnung", auch in Verwendungen, wo es nicht referiert. Ich glaube, das ist es, was der Literaturbeleg eigentlich will. Das hab ich nicht gleich begriffen.
Ich kann das also nun nachvollziehen, was die Quelle will; finde den Ansatz trotzdem nicht super-sinnvoll, weil mir scheint, dass alle Probleme der g-g. Sprache auf den Merkmalen von Wörtern beruhen, ich finde keinen Fall, wo das Problem erst auf der Ebene der Phrase entsteht, deswegen braucht man den Summs mit "alle sprachlichen Mittel" und die Überbetonung von Referenz mE nicht. Aber das ist Meinung & Theorie.
Frage 2) "Bezeichnungspaar" ist kein etablierter Fachbegriff, das Wort ist im Kontext des Artikeltexts aber eindeutig verständlich: Es gibt Paare von Wörtern, die Personenbezeichnungen sind und die sich nur durch das Genusmerkmal unterscheiden; hierbei ist oft (aber nicht immer) eines aus dem anderen abgeleitet, siehe Movierung. Diese Ableitungsbeziehung stellt schon mal Wortpaare her, das ist klar, und auch, dass es dann noch ein paar andere Fälle gibt.
--Alazon (Diskussion) 23:26, 11. Mai 2021 (CEST)Beantworten
@Alazon: vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Wenn ich Dich richtig verstehe, dann entspricht die Definition im Duden Personenbezeichnung – „Substantiv, das eine Person (1 a) bezeichnet“ – dann Deinem ersten Verständnis und ist eine grundsätzlich andere Definition wie die bei Diewald&Steinauer. Nun zum Bezeichungspaar, wenn es wirklich so verstanden werden soll, dass sich das Paar nur im Genusmerkmal unterscheidet, dann wäre doch maskulin und feminin das richtige Adjektiv und nicht männlich/weiblich. Letztere kennzeichnen doch das Sexus-Merkmal oder? ArchibaldWagner (Diskussion) 09:24, 12. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Nachfrage: Widersprechen nicht die in Movierung von weiblich zu männlich genannten Beispiele der in der Einleitung behaupteten Ausschließlichkeit bei Beziehungspaaren? ArchibaldWagner (Diskussion) 09:37, 12. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Systemgrammatik(er)

Weiß hier jeder, was "Systemgrammatiker" sind? Ich finde "Systemgrammatik(er)" weder in der Wikipedia noch im Wiktionary noch im DWDS noch bei OWID noch (der Vollständigkeit halber) im Duden. Für mich klingt das wie ein Kampfbegriff aus der (nur?) rechten Szene à la Systempresse, über die es immerhin einen WP-Artikel gibt. Wir sollten auch in der Diskussion Vokabeln verwenden, die wenigstens via Wikilink verständlich werden. Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 09:47, 11. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Unbekanntes Wort entfernt. --Georg Hügler (Diskussion) 10:12, 11. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Systemgrammatik" ist tatsächlich etwas missverständlich. Das sind Leute, die sich auf das Sprachsystem beziehen, und zwar in der Tradition des Strukturalismus bzw. Formalismus. Ihr Charakteristikum ist, dass sie das generische Maskulinum als eine Systemeigenschaft der Sprache betrachten. Dagegen beziehen sich bspw. Diewald und Steinhauer auf die Gebrauchsseite (Parole (Linguistik)) der Sprache, sie verstehen das generische Maskulinum als "Gebrauchsgewohnheit". Das ist an sich keine Unterscheidung nach konservativ oder progressiv, wie die Assoziationen nahelegen. Die grundsätzlich angelegte feministische Sprachkritik scheint mir tatsächlich eher "systemgrammatisch" zu argumentieren, weil sie unterstellt, dass die (konkret: deutsche) Sprache als System androzentrisch ist, während das für die GS m.E. kaum eine Rolle spielt.--Mautpreller (Diskussion) 10:47, 11. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Was hältst Du von einem erklärenden Stub? Klar, wir sind kein Wörterbuch, aber spätestens falls der Begriff in einem Artikel auftaucht, sollte eine Erklärung zu finden sein (schon, um mögliche Missverständnisse, wie ich sie oben genannt habe, auszuschließen). Gruß, --Anselm Rapp (Diskussion) 10:57, 11. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Ziehe ich zurück. --Anselm Rapp (Diskussion) 11:29, 11. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Dass aber zumindest im Kontext der Diskussionen auf dieser Seite Assoziationen evoziert werden sollen, ist nicht ganz von der Hand zu weisen, lese ich doch in einem Diskussionsbeitrag: «die Systemgrammatiker um Eisenberg und seine Rentnergang». Sollen jetzt, nach den Mitdiskutierenden, die nicht die gleiche Meinung vertreten (Beispiel aus letzter Zeit: «Ihr habt keine Ahnung von Sprache und Sprachwissenschaft»), hier vermehrt Leute aus dem RL verunglimpft werden (weitere Beispiele sind leicht zu finden)? Dass nicht alle die gleiche Weltsicht haben, gilt es auszuhalten und enzyklopädisch darzustellen. Verstösse gegen die Wikiquette könnten schnell den Verdacht aufkommen lassen, anders könne man sich nicht mehr der Forderungen erwehren, die das einfordern. --B.A.Enz (Diskussion) 11:48, 11. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Die Kontroverse wird unsachlich geführt, hat aber einen sachlichen Kern. "Systemgrammatiker" zu sein ist legitim, es ist ein Kampfbegriff nur aus der Sicht derer, die selber keine sein wollen :) ("Rentnergang" hingegen geht gar nicht).
Ich deute die Position der systemgrammatischen Rentnergang so, dass sie sagen, Genus sei ein grammatisches Merkmal, und gehöre damit zu den Form-Eigenschaften der Sprache. Die feministische Sprachkritik verweist hingegen darauf, dass dieses Merkmal inhaltlich gedeutet wird, und Teil eines kommunizierten Sinns wird. Demnach würde die fem. Kritik zwar auch im Rahmen einer Grammatiktheorie argumentieren, aber die typisch systemgrammatische Vorstellung zurückweisen, dass die Syntax und die formalen Merkmale autonom existieren und dass man sie deswegen rein mechanisch arbeiten lassen muss. --Alazon (Diskussion) 23:47, 11. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Auch an dieser Stelle geht es im Kern wieder einmal um die Genus-Sexus-Debatte. Die strukturlinguistisch Argumentierenden (die in den Augen Chianandas das Stigma der Betagten tragen) insistieren darauf, dass Genus eine grammatische Kategorie ist und nicht mit der semantischen Kategorie Sexus gleichgesetzt werden darf. Genderlinguisten hingegen interessiert die semantische Aufladung der Kategorie Genus. Gestern hatte ich im Artikel die Ausdrücke "männliche Form"/"weibliche Form" durch "maskuline Form"/"feminine Form" ersetzt, um eben durch die Verwendung einer korrekten Fachterminologie auf diesen Unterschied zwischen den formalen und der semantischen Ebene hinzuweisen. Dies wurde augenblicklich durch Mautpreller zurückgesetzt. Einmal abgesehen, dass ein Ausdruck wie "männliche Form" in diesem Zusammenhang schlampig und unwissenschaftlich formuliert ist, ist der Zweck seiner Rücksetzung mehr als durchsichtig: hier soll die von der Genderlinguistik betriebene Gleichsetzung von Genus und Sexus propagiert werden. Seit Wochen sind die User Mautpreller und Chiananda in diesbezüglichen Diskussionen systematisch damit beschäftigt, die Unterschiede zwischen Genus und Sexus zu verschleiern bzw. zu leugnen. Alle Versuche, hier etwas mehr Komplexität in die Darstellung zu bringen, werden abgeblockt. Teils mit hanebüchenen Argumenten, zuletzt gar (s.o.) mit dem Hinweis auf "moralische" Verfehlungen ("fast schon moralisch verwerflich") der Debattengegner. --Brahmavihara (Diskussion) 08:21, 12. Mai 2021 (CEST)Beantworten

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Leider wird es fortgesetzt alles, was man im Netz an "Kritik" gegen geschlechtergerechte Sprache finden kann, in den Artikel zu setzen. Diese Art von Newstickeritis bei einem Thema, zu dem es Fachliteratur gibt, verstößt gegen unsere Belegregeln (Wikipedia-Artikel sollen gut gesichertes, etabliertes Wissen enthalten, mit dem Ziel, den aktuellen Kenntnisstand darzustellen. Grundsätzlich sind daher wissenschaftliche Publikationen, insbesondere Standardwerke, begutachtete Veröffentlichungen und systematische Übersichtsarbeiten, die für das Fachgebiet des jeweiligen Lemmas relevant sind, zu bevorzugen.) und schafft ein beliebiges Sammelsurium, bei dem nur um das "gegen" geht. Den Edit von LotharPawliczak, ein Interview mit Peter Eisenberg, habe ich daher zurückgesetzt.--Fiona (Diskussion) 09:39, 12. Mai 2021 (CEST)Beantworten