Weingartener Moor

Naturschutzgebiet Weingartener Moor-Bruchwald Grötzingen

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Beginn des Rundweges am Weingartener Moor

Beginn des Rundweges am Weingartener Moor

Lage Deutschland, Baden-Württemberg, Karlsruhe, Weingarten (Baden)
Fläche 2,556 km²
Kennung 2017
WDPA-ID 166229
Geographische Lage 49° 2′ N, 8° 31′ OKoordinaten: 49° 2′ 23″ N, 8° 30′ 47″ O
Weingartener Moor (Baden-Württemberg)
Weingartener Moor (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 11. Oktober 1940
Verwaltung Regierungspräsidium Karlsruhe

Das Weingartener Moor (offiziell NSG Weingartener Moor-Bruchwald Grötzingen) ist ein Naturschutzgebiet im Land- und Stadtkreis Karlsruhe. Bei dem Moor handelt es sich um ein Niedermoor mit offenen Wasserflächen.[1]

Geschichte

Nachdem die Flüsse Kinzig und Murg vor rund 7.000 Jahren in den Rhein durchgebrochen waren, versumpfte das frühere Flussbett und es bildeten sich Moorgebiete, darunter auch das Weingartener Moor. Das Moor hat teilweise einen sehr hohen Grundwasserspiegel[2]. Es wurde am 11. Oktober 1940 als Naturschutzgebiet ausgewiesen, da das Gebiet durch Torfabbau gefährdet war.[3] Der umliegende Bruchwald sowie ein Teil des Grötzinger Baggersees folgten am 27. Juli 1984.[4]

Lage und Schutzzweck

Das rund 256 Hektar große Naturschutzgebiet[4][5] liegt zwischen Weingarten und Grötzingen und ist das größte heute noch existierende Niedermoor in der östlichen Randsenke des Oberrhein-Tieflandes. Es befindet sich in der Kinzig-Murg-Rinne westlich der Bundesstraße 3. 149 Hektar des Schutzgebiets liegen auf Karlsruher Gemarkung[5], der Rest gehört zu Weingarten. Von der naturräumlichen Zuordnung her gehört das Schutzgebiet zur naturräumlichen Einheit 223 – Hardtebenen innerhalb der Haupteinheit 22 – Nördliches Oberrheintiefland.

Wesentlicher Schutzzweck ist die Erhaltung von Resten eines Niedermoors mit größeren Seggen- und Schilfbeständen und des umliegenden Bruchwaldes mit Ausprägung des Hainbuchenwaldes, des Erlen-Eschenwaldes und des reinen Erlenbruches sowie der nordöstlichen Hälfte des Grötzinger Baggersees mit seinen naturnahen Uferbereichen als Lebensraum zahlreicher gefährdeter Amphibien-, Insekten- und Vogelarten.

Im Moor leben zahlreiche gefährdete Amphibien-, Insekten- und Vogelarten. Durch die östlich gelegene B3 wurden in der Vergangenheit bei der Amphibienwanderung viele Tiere überfahren; heute wurde unter der Straße ein Amphibientunnel eingerichtet.

Der Bruchwald besteht aus Schwarzerlen-Bruchwald, Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald, Waldziest-Hainbuchen-Stieleichen-Wald und Hainbuchen-Stieleichenwald.[5]

Das Moor ist unter dem Namen Weingartener Moor-Bruchwald Grötzingen als Geotop registriert.

Siehe auch

Literatur

  • Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Karlsruhe (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Karlsruhe. Thorbecke, Stuttgart 2000, ISBN 3-7995-5172-7
  • Klaus Geggus und Hubert Daul: Weingartener Moor, Ungeheuerklamm und Naturdenkmale auf der Gemarkung von Weingarten (Baden). In: Bürger- und Heimatverein Weingarten eV (Hrsg.): Heimatkundliche Publikationen. DG Druck GmbH, Weingarten 2017.

Weblinks

Commons: Naturschutzgebiet Weingartener Moor-Bruchwald Grötzingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Naturschutzgebiet und Nassbiotop Weingartener Moor. In: Webseite der Gemeinde Weingarten. Abgerufen am 19. April 2019.
  2. Naturführer Karlsruhe: Bruchwald@1@2Vorlage:Toter Link/karte.wanderwalter.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Umweltamt Stadt Karlsruhe, 2. Auflage 2000.
  3. Das Weingartener Moor - Bruchwald Grötzingen. Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Baden-Württemberg.
  4. a b Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe über das Naturschutzgebiet "Weingartener Moor - Bruchwald Grötzingen". In: Webseiten der Stadt Karlsruhe. Abgerufen am 19. April 2019.
  5. a b c Weingartener Moor-Bruchwald Grötzingen. In: Webseiten der Stadt Karlsruhe. 1. Februar 2012, abgerufen am 19. April 2019.