Shona (Sprache)

Schona
Shona

Gesprochen in

Simbabwe und Mosambik
Sprecher 10 Mio.
Linguistische
Klassifikation
Offizieller Status
Amtssprache in Simbabwe
Sprachcodes
ISO 639-1

sn

ISO 639-2

sna

ISO 639-3

sna

Shona, nach deutscher Orthografie oft „das Schona“ (mit Klassenpräfix ChiShona, Chishona), ist eine in Simbabwe (ca. 70 % der Bevölkerung) und Mosambik verbreitete Bantusprache.

Verbreitung

Shona wird von etwa neun Millionen Menschen des Volkes der Shona als Muttersprache gesprochen und hat in Simbabwe den Status einer Nationalsprache, wo es seit 1980 Pflichtfach an den Schulen ist.

Unter den Bantusprachen im südlichen Afrika nimmt Shona neben den Nguni-Sprachen, den Sotho-Tswana-Sprachen, Venda und Tsonga eine eigene Stellung ein (vgl. Systematik der Niger-Kongo-Sprachen).

Dialekte

Shona zerfällt in verschiedene Dialektgruppen: Korekore (Norden), Zezuru (Zentrum), Karanga (Süden), Shona im engeren Sinne, Manyika (Osten), Ndau (Südosten, vor allem Mosambik) und Kalanga (Westen, auch Botswana). Die Standardsprache basiert v. a. auf den Zezuru- und Karanga-Dialekten. Ndau ist eigenständig verschriftet. Auch Manyika und Kalanga werden von Ethnologue als eigenständige Sprachen gerechnet, obwohl Kalanga mit den vier Hauptdialekten des Shona gegenseitig verständlich ist.

Alphabet

Modernes Alphabet

Die Buchstaben des modernen Alphabetes sind:

Buchstabe IPA
a /a/
b /b/
bh /b̤/
ch /tʃ/
d /d/
dh /d̤/
dy /dʲɡ/
dzv /dβz/
e /e/
f /f/
g /ɡ/
h /h/
i /i/
j /dʒ/
k /k/
l /l/
m /m/
mh /m̤/
n /n/
ng /ŋ/
o /o/
p /p/
r /rw/
s /s/
sv /ɸs/
sw /skw/
t /t/
tsv /tɸs/
ty /tʲk/
u /u/
v /β/
vh /v/
w /w/
y /j/
z /z/
zv /βz/

Ein mbw wird als /mbəɡ/ ausgesprochen.

Schrift

Die lateinisch basierte Verschriftung begann Ende des 19. Jahrhunderts. In den 1950er Jahren wurde die Sprache standardisiert.

Klassen

Wie alle Bantusprachen ist Shona eine Klassensprache. Substantive tragen ein Klassenpräfix, das etwa einem nach 10 grammatischen Geschlechtern sowie Singular und Plural differenzierten, angedeutet flektierten (Lokative) Artikel entspricht. Satzteile, die sich auf ein Nomen beziehen, tragen dasselbe durch die Nominalklasse festgelegte Präfix. Das Präfix des Prädikats (Verbs) richtet sich also nach dem zugehörigen Subjekt.

Nr. Präfix typische Zugehörigkeit
1 mu- (nicht nur) Menschen
2 va- Plural zu Klasse 1
1a - Respektspersonen, im Manyika-Dialekt auch zahlreiche Tiere
2a va- Plural zu Klasse 1a
3 mu- Pflanzen und was damit zu tun hat
4 mi- Plural zu Klasse 3
5 ri- oder - sehr verschiedene Begriffe, oft mit stimmhaftem Konsonanten beginnend
6 ma- Plural zu Klasse 5
7 chi- v. a. unbelebte Dinge
8 zvi- Plural zu Klasse 7
9 i- oder - Tiere, v. a. Vögel, andere mit einem Nasallaut beginnende Nomina
10 dzi- oder - Plural zu Klasse 9
11 ru- lange, schmale Dinge und einige Abstrakta
ma- / dzi- / - Plural zu Klasse 11 ist teilweise Klasse 6, teilweise Klasse 10
12 ka kleine Gegenstände und Tiere, Verkleinerungsformen (Diminutive)
13 tu Plural zu Klasse 12
14 u- zumeist Abstrakta
15 ku- Zustände und Infinitive
16 pa- Lokativ „an“ und „auf“ für Nomina verschiedener Klassen
17 ku- Lokativ „an“ und Ziel für Nomina verschiedener Klassen
18 mu- Lokativ „in“ für Nomina verschiedener Klassen
21 zi- Vergrößerungsformen (Augmentative)

Vokabelbeispiele

deutsch shona Bemerkung
Mensch munhu, Pl.: vanhu „nh“ = gedehntes „n“
der-/ die Shona Shona, Pl.: Mashona
das Shona Chishona „ch“ wie im Englischen ([tʃ])
Mann murume, Pl.: varume
Frau mukadzi, Pl.: vakadze „dz“ stimmhaft
Kind mwana, Pl.: vana kleine Kinder sagen „nana“
Mädchen musikana, Pl.: vasikana
Junge ukomana, Pl.: mukomana
Großmutter ambuya, mbuya Pl.: vanambuya
Großvater sekuru, Pl.: vanasekuru auch höfliche Anrede
Wasser mvura
Mais- oder Hirsebrei sadza Grundnahrungsmittel
Brot chingwa, Pl.: zvingwa „zv“ ist 1 Laut, wie
gleichzeitig dt.„w“ und „s“
Fisch hove
Fleisch nyama
Salat muriwo „w“ wie im Englischen ([w])
Frucht muchero, Pl.: michero
Ei zai, Pl.: mazai
Rind(-vieh), Ochse mombe, Pl.: vombe nicht abschätzig;
laufen in der Trocken-
zeit frei herum
Elefant nzou, Pl.: zhou „zh“ wie französisch „j“ ([ʒ])
Affe soko, Pl.: shoko
Löwe shumba, Pl.: shumba
König, Häuptling mambo, Pl.: vanamambo
Totem mutopo
Speer pfumo, Pl.: mapfumo
Bus bhasi, Pl.: mabhasi „bh“ = ejektives europ. „b“
im Gegensatz zum
implosiven afrikanischen
Buch bhuku, Pl.: mabhuku
Haus imba, Pl.: dzimba
Gehöft, Dorf musha, Pl.: musha
Stein ibwe, Pl.: mabwe
Holz muti
Brennholz humi
Eisen simbi
Geld mari
teuer zvinodhura
wo ? kupi
wann ? rini
wie ? sei / nei
warum ? sei
wie viel ? i marii
viel(e) -zhinji
wieviel(e) -ngani
mehr rimwe
1 potsi
2 piri
3 tatu
4 ina
5 shanu
6 tanhatu
7 nomwe
8 tsere
9 pfumbamwe
10 gumi
Guten Morgen mangwanani „w“ wie im Englischen
Guten Tag masikati
Guten Abend manheru „nh“ = gedehntes „n“
Auf Wiedersehen chisarai zvakanaka
Bitte ndapota
Entschuldigung! pamusoroi
Danke ndatenda / mazvita „zv“ ist ein einziger Laut, wie
gleichzeitig süddt.„w“ und „s“

Literatur

  • D. Dale: A Basic English Shona Dictionary und Duramazwi (Shona – Englisch), Mambo Press, Gweru (ZW) 1981; heutige Ausgaben:
  • Harald Vieth: Eine Einführung in die Bantusprache Schona Karoi Verlag, 1986, ISBN 3-925863-03-6
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