Schwaibach (Gengenbach)

Schwaibach
Wappen von Schwaibach
Koordinaten: 48° 23′ N, 8° 2′ OKoordinaten: 48° 23′ 25″ N, 8° 2′ 6″ O
Höhe: 196 m ü. NN
Fläche: 13,38 km²
Einwohner: 1114 (2016)
Bevölkerungsdichte: 83 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. November 1971
Postleitzahl: 77723
Vorwahl: 07803
Schwaibach (Baden-Württemberg)
Schwaibach (Baden-Württemberg)

Lage von Schwaibach in Baden-Württemberg

Schwaibach ist ein Stadtteil von Gengenbach im Ortenaukreis in Baden-Württemberg. Es ist eine 5-Täler-Gemeinde, die weit in die Landschaft verstreut ist. Zwischen der Kinzig und der Wasserscheide gegen das Nordrachtal liegen in kleinen Seitentälern neben Schwaibach selbst die Schwaibacher Ortsteile Hüttersbach, Dantersbach, Bergach und Schönberg.

Wappen

Beschreibung: „In gespaltenem Schild vorne in Silber ein halber, golden bewehrter, rot bezungter schwarzer Adler am Spalt, hinten in Blau ein aus dem Unterrand emporkommender goldener Abtsstab mit silbernem Sudarium.“[1]

Geographie

Schwaibach liegt zwei Kilometer südöstlich von Gengenbach, rechtsseitig der Kinzig im vorderen Kinzigtal auf 196 Meter über NHN im Mittleren Schwarzwald.

Aufgrund der baulichen Struktur gibt es in Schwaibach keinen Dorfmittelpunkt. Die Gemeinde setzt sich aus Weilern und Einzelhöfen in den kurzen rechtsseitigen Kinzignebentälchen und an ihren Ausgängen zusammen und zieht sich vom Norden bis in den Süden über 4,5 Kilometer weit.

Insgesamt ist die Gemarkung Schwaibach 1338,85 ha groß und somit deutlich größer als die der Stadt Gengenbach (653,24 ha).

Der höchste Punkt ist der Hochkopf mit 615 Metern.

Durch das Schwaibachtal fließt der namensgebende drei Kilometer lange Schwaibach, welcher dann in die Kinzig mündet. Durch Bergach fließt der Schelmenbach, durch Dantersbach der Dantersbach und durch Schönberg der Schönberger Bach, welcher später in den ebenfalls durch Schönberg fließende Mühlbach mündet. Sowohl der Dantersbach, als auch der Schelmenbach und der Mühlbach münden in die Kinzig.

Nachbargemeinden

Die Gemarkung Schwaibach grenzt im Süden an die Gemarkung Biberach, im Osten an Zell und Nordrach, im Norden an Gengenbach und Reichenbach und im Westen an die Gemarkung Bermersbach.[2]

Geschichte

Erstmals wurde Schwaibach 1287 urkundlich erwähnt, damals noch als „Sweibach“. 1808 wurde Schwaibach eine selbständige Gemeinde. Durch den Bau der Schwarzwaldbahn im 18. Jahrhundert verlor Schwaibach gut zu bewirtschaftende Fläche. 1846 wurde das alte Schul- und Rathaus gebaut, welches beim Einmarsch der französischen Besatzungstruppen während des Zweiten Weltkriegs in Brand gesteckt wurde. Um Baumaterial für das neue Schul- und Rathaus zu beschaffen, tauschte die Bevölkerung Eier, Speck, Kirschwasser und andere damals kostbare landwirtschaftliche Erzeugnisse ein. 1951 wurde das neue Rat- und Schulhaus mit einem Volksfest eingeweiht[3]. Am 1. November 1971 wurde Schwaibach nach Gengenbach eingemeindet.[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Vereinsleben

Narrenzunft Bergwalddeifel

Inspiriert von einer alten Sage über die Gengenbacher Teufelskanzel, gründeten fünf Personen 1990 die Narrenzunft Bergwalddeifel. Am 11. November 1991 nahm man dann in Renchen erstmals an einem Fastnachtsumzug teil. 1993 stellte der damalige Zunftmeister dann das "Häs" des "Deifel im Gwand" vor, eine Einzelfigur in der Zunft und der Anführer der Bergwalddeifel. 1993 tritt die Zunft dann der "Elefantenrunde" bei, einer Vereinigung der Zünfte Narrenzunft Höllteufel Reichenbach, Narrenzunft Umbeisen & Hexen Ohlsbach, Narrenzunft Knerbli Berghaupten, Schräckslizunft Diersburg, Ewerderfler Narrengemeinschaft, Narrengemeinschaft Strohhansel Strohbach, Tscherissili-Narrenzunft Klein-Paris Elgersweier, Narrenzunft Buhneschäfe Zunsweier, Narrenzunft Backstein und Matratzenbourg Gengenbach und der Narrenzunft Bergwalddeifel Schwaibach. Seit 1994 gehört die jährliche Fasenderöffnung zum festen Bestandteil der Fastnacht in Schwaibach. 1996 trat man dann dem Ortenauer Narrenbund bei. Seit 1997 findet jährlich am "Fasendsamstag" der närrische Zunftabend, ein mehrstündiger Programmabend, statt. Das Häs besteht aus einer grinsenden Holzmaske mit heraushängender Zunge, einer erdbraunen Hose und Jacke, mit aufgenähten Fell- oder Lederstücken und Strohschuhen. Zudem hat jeder Deifel entweder einen Stock oder eine "Karbatsche".[5]

Berg- und Wanderfreunde Schwaibach

In den 1970ern entschied sich eine kleine Gruppe von wanderfreudigen Personen einen Verein zu gründen. Am 5. Januar 1977 wurden die Berg- und Wanderfreunde Schwaibach, kurz "Die Bergler", von 35 Personen im Vereinsraum des Schwaibacher Rathauses gegründet. Am 14. August 1977 fand die Erstbegehung des in Eigenregie gebauten "Tälerpfad", dieser ist seit 1982 in Wanderkarten zu finden. Im Oktober 1980 bekam der Verein dann ein altes Bienenhaus im hinteren Dantersbachtal und baute dies binnen vier Jahren zum Vereinsheim um. Seither gab es immer wieder Umbauten und Renovierungen. Jährlich veranstalten die Wanderfreunde ein 1. Mai-Fest und im Sommer das "Paulischanzfest". Heute hat der Verein rund 300 Mitglieder.[6]

Motorsportfreunde Schwaibach

Am 10. März 1984 trafen sich 21 Motorradbegeisterte und gründeten die "Motorsportfreunde Schwaibach". Daraufhin wurde eine zerfallene Mühle zum Vereinsheim umgebaut. Diese wurde dann an Silvester 1985 eingeweiht. Anfang der 1990er musste das Vereinsheim wegen Eigennutzung des Eigentümers aufgegeben werden und man zog 1993 in einen Raum im Schwaibacher Rathaus. Dieser wurde zum neuen Vereinsheim ausgebaut. Heute hat der Verein knapp 60 Mitglieder.[7]

Freiwillige Feuerwehr

Im Jahr 1936 wurde im damals noch unabhängigen Schwaibach eine Freiwillige Feuerwehr gegründet. Seit der Eingemeindung von Schwaibach nach Gengenbach im Jahr 1971, wurde die Freiwillige Feuerwehr Schwaibach eine Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr Gengenbach. 1975 wurde das aktuelle Feuerwehrhaus gebaut.[8] Aktuell hat die Feuerwehr rund 30 aktive Mitglieder.

Weitere Vereine

In Schwaibach gibt es zudem folgende Vereine und Gemeinschaften: KLJB, Flößergilde, Fußballverein SSV Schwaibach und der Gesangsverein.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Durch Schwaibach führt die Kreisstraße 5336. Von Schwaibach aus fahren Schulbusse ans Schulzentrum nach Gengenbach und Linienbusse von Südwestbus fahren durch den Ort.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Johannes Sweipach, Ritter, ehemaliger Reichsschultheiße von Gengenbach

Literatur

  • Stadt Gengenbach (Hrsg.), Reinhard End (Bearb.): Das Gengenbach-Buch. Ein Streifzug durch Geschichte und Gegenwart von Gengenbach und den Ortschaften Bermersbach, Reichenbach und Schwaibach. Stadt Gengenbach, Gengenbach 1990.

Weblinks

Commons: Schwaibach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schwaibach - Wappen von Schwaibach (coat of arms). In: www.ngw.nl. Abgerufen am 10. Oktober 2016.
  2. Gemarkung Schwaibach (Gengenbach) / Baden-Württemberg / Geoindex.io. Abgerufen am 11. April 2024.
  3. Schwaibach: Stadt Gengenbach. Abgerufen am 9. April 2024.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 500.
  5. Geschichte. Abgerufen am 15. April 2024.
  6. Start | Berg- und Wanderfreunde Schwaibach e.V. Abgerufen am 15. April 2024.
  7. Über uns - MSF Schwaibach. Abgerufen am 15. April 2024.
  8. Vorbilder in der Spaßgesellschaft. Abgerufen am 15. April 2024.